– 1 –
1.
‘Sprache’, ‘Satz’,
‘Wort’, Begriffe des Alltags. |
3.
Nicht alles, was das Verstehen verursacht, ist eine
Erklärung. |
4.
Ist “Sprache” zu definieren als eine
Vorrichtung zu einem gewissen || bestimmten Zweck? |
5.
Vergleiche ‘eine Sprache erfinden’ mit:
‘ein Spiel erfinden’ und ‘eine Maschine
erfinden.’. |
6.
Die || Ist die Perforierung des
Papierstreifens im Pianola eine Sprache? |
7.
Die Vorstellung ist kein Bild.
Aber ein Bild kann ihr entsprechen. |
8.
“Wie lernt man: sich diese Farbe
vorstellen?” |
9.
Private Rechtfertigung meiner Worte. |
10.
“Ich”, “hier”,
“jetzt”, “dieses”,
sind nicht Namen. |
11.
Ist die Verwendung des Worts seine Bedeutung, so kann
“Ich” nicht bedeuten, was ein Eigenname bedeutet.
|
12.
Introspektion, ein Schauen.
Was sind die Kriterien dafür, daß es vor sich
geht? || stattfindet?
|
13.
Konzentrieren der Aufmerksamkeit, ein inneres Zeigen?
Worauf zeigen wir, indem wir auf etwas schauen, auf ein
Geräusch horchen? |
14.
Der Satz vom ausgeschlossenen Dritten kann ein
Philosophisches Problem verstecken. || Entweder
777 kommt in
π vor oder nicht. Ein
drittes gibt es nicht! |
15.
Ist die Sprache als Vorrichtung für einen bestimmten Zweck zu
definieren? |
16.
Nicht Ist alles, was das Verstehen verursacht,
¤ eine Erklärung?
|
17.
Bedeutung: das, was den Ausdruck bedeutungsvoll,
d.h. wichtig, macht.
|
18.
Bedeutung: das Gefühl, das den Ausdruck
begleitet. || ist etwas, was hinter dem Wort
steht. |
19.
Ist Verstehen, Meinen, Denken eine Begleitung des
Redens?. – 2 – |
20.
Wie wird das Wort “wollen” wirklich
gebraucht?
Vorurteil und Wahrheit über seinen
Gebrauch. |
21.
Es ist eines, eine Technik beherrschen, ein andres, sie beschreiben
können.
Vorurteile, die der richtigen Beschreibung
entgegenstehen. |
22.
“Die Härte des logischen Muß.” |
23.
Philosophischer Superlativ. |
24.
Das Setzen || Die Annahme eines
‘Gefühls’ || einer
‘Empfindung’ zur
Beseitigung ein Mittel eines der
philosophischen Problems Erklärung. |
25.
Philosophische Probleme werden nicht durch Erklärung, sondern nur durch
Beschreibung gelöst. |
26.
Die Idee der ‘Undefinierbarkeit’ dazu benützt,
ein philosophisches Problem kurz zu schließen. |
27.
Die mathematische Lösung eines Problems der mathematischen Logik löst
kein
philosophisches Problem.
|
28.
Ein ungelöstes mathematisches Problem stört die Philosophie
nicht. |
29.
Die Philosophie bezieht sich auf den jeweiligen Stand des
naturwissenschaftlichen und mathematischen Wissens. |
30.
“Du kannst doch nicht leugnen, daß da ein innerer Vorgang
stattfindet!” |
31.
Ist die Grammatik durch die Tatsachen gerechtfertigt, die die Sprache
beschreiben soll? |
32.
Nominalismus.
“Ich sage doch nicht bloß, ich habe
Schmerzen!” |
33.
Verstehen eines Bildes, eines Musikstücks, einer Fassade,
einer Gebärde. || Das musikalische Thema sagt
mir sich selber.2
|
34.
Musikalischer und architektonischer Gedanke. |
35.
Verstehen, ein geistiger seelischer Vorgang? |
36.
“Was “Was geht da vor
sich, wenn man versteht, denkt, fühlt, sich etwas
vorstellt, etc.?” |
37.
Um ein philosophisches Problem zu lösen, muß man sich von der
Fragestellung abwenden, die sich uns am stärksten aufdrängt.
Diese Fragestellung ist das Problematische.
Jede philosophische Frage ist eine ‘fragwürdige
Frage’ – 3 – |
38.
“Wie macht man es: ihn meinen, von ihm
reden?
Worin besteht es: an diesen Menschen
schreiben? |
39.
Wie macht man das: einen Satz negieren? |
40.
“Die Negation eines Satzes enthält den Schatten der
b negierten Tatsache. |
41.
Wie verbürgt, daß wir uns etwas vorstellen können, den Sinn einer
Aussage? |
42.
Der Gedanke, die Erwartung, der Wunsch, etc. scheinen
die Tatsachen zu antizipieren. |
43.
Der Schatten der Tatsache im Gedanken. |
44.
Folgt man einer Regel durch Intuition? |
45.
Wissen wir immer, ob wir ein Zeichen verstehen, uns
etwas bei ihm denken? || Ich weiß doch daß
ich das Wort verstehe! |
46.
“Wie sähe es aus, wenn's anders
wäre?” |
47.
Meinen: eine geistige Tätigkeit? |
48.
Kriterien der Identität der inneren Erlebnisse. |
49.
Die Empfindung benennen. |
50.
Das Ätherische der seelischen Erscheinungen.
Die pneumatische Auffassung. |
51.
“Der Gedanke, dieses seltsame Wesen!” |
52.
Die Atmosphäre einer Geschehnisses
einer Erfahrung || einer Erfahrung.
Die Grammatik von: “Ich habe ein
ganz bestimmtes
Erlebnis”. |
53.
“Jedes Zeichen ist für sich allein tot.” |
54.
Die Harmonie zwischen Denken und Wirklichkeit. |
55.
Spielt sich ein Wiedererkennen ab, wenn immer wir einen uns bekannten
Gegenstand sehen? |
56.
Erinnern wir uns an die Bedeutung eines jeden Wortes, das wir
benützen und dessen Bedeutung wir kennen? |
57.
Einen Satz in einem Sinne verstehen, in einem andern
nicht verstehen. |
58.
Die private Sprache, die ich nur mit mir selber sprechen kann.
– 4 – |
59.
Die private hinweisende Definition, die Einer nur sich selbst geben und
nur selber verstehen kann. |
60.
“Mitteilung” und
“Beschreibung”. |
61.
Analogien der Begriffe ‘Wissen’,
‘Können’, ‘Verstehen’.
|
62.
“Ich weiß doch, was ich beabsichtige, fühle,
wünsche, etc.!” |
63.
“Empfindungen sind privat.” |
64.
Die ‘Einzelheiten’ des Meinens, des Beabsichtigens,
etc. |
65.
Schlagen die Worte “ich meine … ” eine Verbindung,
oder beschreiben sie eine? |
66.
“Was geschieht, wenn ich plötzlich weiter
weiß?” |
67.
“Ist wollen eine Erfahrung?” |
68.
“Der Ausdruck ist nur ein Symptom des innern Vorgangs, er kann
also immer täuschen.” |
69.
“Ist Einer Regel folgen
ist ein
bestimmtes
Erlebnis. |
70.
Die Rolle des Bildes beim Verstehen. || Das Bild & das
Verstehen. |
71.
Bild und Bedeutung.
Bild und Einheit der Bedeutung. |
72. ﹖ (Die fundamentale Rolle des Hinweisens bei in der
Erklärung eines Wortes.) |
73.
Die Bedeutung: der Witz des Wortes.
|
74.
Was heißt es: ein Wort habe zwei Verwendungen? |
75.
Wie unterscheidet man zwei Arten des Gebrauchs von einer Art des
Gebrauchs? |
76.
Die private hinweisende Definition und die Frage:
“Was geschieht da, wenn man denkt?”
|
77.
“Wie machen wir es: einer Regel
folgen?” |
78.
“Wer die Absicht sähe, müßte sehen, was beabsichtigt
wird.” |
79.
Wie ein Wort gebraucht wird, kann man nicht erraten.
|
80.
Der Tiefe Aspekt entschlüpft leicht. |
– 5 – 81.
“Ich habe etwas mit dieser Gebärde gemeint, was ich nur durch
diese Gebärde ausdrücken kann.” |
82.
Ein Wort in einer bestimmten Bedeutung hören. |
83.
“Eine Menge wohlbekannte Pfade führen von diesen Worten aus in
allen Richtungen.” |
84.
“Wir sind geneigt, zu sagen, ….” |
85.
“Das Wort kommt auf eine besondere
Weise.”
Auf welche Weise? |
86.
Worte sind Taten. |
87. ﹖
Schau auf die Umgebung des Ausdrucks der seelischen
Erscheinungen! |
88.
“Einen Ausdruck in dieser Bedeutung hören.”
Diese Akkordfolge als Schluß empfinden,
hören. |
89.
Die ‘Ungreifbarkeit’ gewisser Erlebnisse. |
90. ﹖
“Eine Bedeutung schwebt mir
vor.”
“Wenn ich in der Sprache denke, so schweben mir
nicht neben dem sprachlichen Ausdruck noch Bedeutungen
vor; sondern die Sprache ist das Vehikel des Denkens.”
|
91.
Das Bild, wodurch ein Wort erklärt wird, ein schlechter Führer,
wenn man die Funktion des Worts kennenlernen will.
|
92. ﹖
Die Sprache ein Instrument im Sprachspiel. |
93.
Das Bild vom inneren Vorgang. |
94.
Wie macht man es: dies, und nicht jenes,
meinen? Um zu |
95.
Um zu wissen, was Denken ist, beobachte ich mich beim Denken.
|
96.
Man ist in der Philosophie in Gefahr, einen Mythus des Symbolismus zu
produzieren, oder einen der seelischen Vorgänge; statt einfach zu
sagen, was Jeder weiß und zugeben muß. |
97.
“Das Aroma ist unbeschreiblich.
Unsre Sprache hat keine Worte, es zu beschreiben.”
“Ich glaube ich verstehe den Satz ‘Dies ist
hier’.” |
98.
Verstehst du den Satz “Ich bin hier”, auch wenn du
dich nicht darauf besinnst, bei welcher Gelegenheit dieser Satz verwendet
wird? || “Ich glaube ich verstehe den Satz ‘Dies ist hier’.”
|
99.
“Es folgt aus der Natur der Negation, daß eine doppelte
Verneinung eine Bejahung ergibt.” – 6 – |
100.
Die Philosophie läßt alles, wie es ist. |
101.
Wesentliche und unwesentliche Regeln eines Spiels.
Der Witz des eines Spiels. |
102.
“Das würde den Charakter des Spiels vollständig
ändern.”
Die Pointe eines Begriffs hängt von Erfahrungstatsachen ab. |
103.
“Damit hätte dieser Begriff seine Pointe
verloren.”
Übergang von der Quantität zu Qualität. 104 |
104.
“Wenn du einmal weißt, was das Wort bezeichnet,
verstehst du es, kennst seine ganze Anwendung.”
|
105.
“Wenn ich etwas damit meine, muß es doch Sinn
haben!” |
106.
“Meinen” und “eine Technik
beherrschen”.
“Ich bin sicher, daß ich dies Spiel spielen
kann.” |
107.
Die Vorstellung ein Über-Bildnis. |
108.
“Ich kann mir das Gegenteil davon nicht
vorstellen.”
Der Begriff des a priori. |
109.
In wiefern antizipiert der Befehl die Ausführung? –
Dadurch, daß er das jetzt befiehlt, was später
ausgeführt wird? |
110.
“Die Übergänge sind eigentlich alle schon
gemacht.” |
111.
Der Philosoph behandelt eine Krankheit; Frage; wie eine
Krankheit. |
112.
Statt etwas zu hypostasieren, stell fest, daß du die Neigung hast, dies
zu tun; und nun erkläre diese Neigung. |
113.
Die Schwierigkeit in der Philosophie: Halt zu machen.
|
114.
“Die Regel gibt mir ein, wie ich gehen soll.”
|
115.
Wozu denkt der Mensch?
Wozu ist es nütze? –
Denkt er, weil Denken sich bewährt hat? |
116.
Was die Menschen als Rechtfertigung gelten lassen, zeigt, wie sie
denken und leben. |
117.
Wir erwarten dies und werden von dem überrascht; aber
die Kette der Gründe hat ein Ende. |
118.
“Es muß sich doch so verhalten!” ist kein Satz
der Philosophie.
Sie stellt nur fest, was Jeder ihr zugibt. – 7 – |
119.
Das Sprachspiel läßt uns stufenweise erblicken, was wir sonst
nur in einem Ganzen, in einem verworrenen Knäuel, sehen.
|
120.
Die Vorgänge im Bild (Film) und in der Wirklichkeit, die es
darstellt. |
121.
Kausalität in der Wirklichkeit, und im Bild der
Wirklichkeit. (Theologie) |
122.
“Aber du kannst doch nicht leugnen, daß beim Erinnern ein
innerer Vorgang stattfindet.” –
Warum macht es den Eindruck, als wollten wir es
leugnen? |
123.
Das Bild im Vordergrund, der Sinn aber weit im
Hintergrund. |
124.
“Könnte man sich vorstellen, daß ein Stein Bewußtsein
hat?” |
125.
Das Wesen ist in der Grammatik ausgesprochen. |
126.
Du deutest die neue Auffassung als das Sehen eines neuen
Gegenstandes. |
127.
Die Meinung, möchte man sagen, entwickelt sich. |
128.
Ein Mund lächelt nur in einem menschlichen Gesicht. |
129.
Auch Lügen ist ein Sprachspiel, das gelernt sein will. |
130.
Rolle des Zeigens im Sprachspiel. |
131.
Ist Verstehen ein Deuten? |
132.
Ist die Erinnerung ein Bild,? welches ich als Bild des
Vergangenen deute? |
133.
“Was zeigt mir die Erinnerung, wenn ich mich an eine
Absicht erinnere?” |
134.
“Wann kannst du Schach spielen?
Während du siehst, oder immer, Tag und Nacht?
Können und Wissen. |
135.
Den Begriff ‘Schmerz’ hast du mit der Sprache
gelernt. |
136.
Nicht was Vorstellungen sind, oder was da geschieht, wenn
… , muß man fragen; sondern: wie das Wort
“Vorstellung” gebraucht wird.
Nominalismus. |
137.
Was nennen wir einen “Zustand”?
Gewicht, Härte, Können, Wissen, Verstehen, Glauben.
– 8 – |
138.
“Ich hoffe, er wird kommen”: ein Bericht
über seinen Seelenzustand, oder eine Äußerung seiner
Hoffnung? |
139.
Wenn wir die Frage “warum” unterdrücken, werden wir
oft erst die wichtigen Tatsachen gewahr.
Die nämlich in unseren Untersuchungen zu einer Antwort
führen. |
140.
Die für uns wichtigen Naturtatsachen sind solche, die wegen ihrer
großen Allgemeinheit kaum je erwähnt werden. |
141.
“Ich werde jetzt meinen Arm heben: eine
Vorhersage. |
142.
Die Verschiedenheit eines Wortgebrauchs gedeutet als
Verschiedenheit der Gefühle. |
143.
Nimm das allgemeine Reden der Philosophen ernst und mach eine
praktische Anwendung von ihm! |
144.
Eine Sprache vorstellen heißt, sich eine Lebensform
vorstellen. |
145.
Logische Analyse: die Beschreibung des Gebrauchs der
Worte. |
146.
“Wir müssen das suchen, was allen diesen Erscheinungen
gemeinsam ist!” |
147. ﹖
Ideale Sprache im Gegensatz zu unserer gewöhnlichen. |
148. ﹖
Unsere Untersuchung richtet sich nicht auf die
Erscheinungen, sondern auf die ‘Möglichkeiten’ der
Erscheinungen. |
149.
Die Vagheit eines Begriffs. |
150. ﹖
“Wenn man mich nicht fragt, so weiß ich es; wenn man mich
fragt, so weiß ich's nicht.” |
151.
“Aber ich weiß doch, was ich unter
‘Sprache’ verstehe!” |
152. ﹖
Es braucht nicht den Logiker, damit er den Menschen zeigt, wie ein
richtiger Satz ausschaut. |
153.
“Nur was Sinn hat, kann man denken.” |
154.
“Der Sinn kann nicht schlechtweg unbestimmt sein.
Ist er in einem Sinne unbestimmt, so muß seine Unbestimmtheit
bestimmt sein.” |
155.
“Der Übergang von “einige” zu
“alle”; von der Ausnahme zur Regel, und umgekehrt
|| Wenn es in einigen Fällen geschehen kann, dann auch in allen
Fällen. |
156.
“Wie kann etwas der Ausdruck eines Gefühls
sein?” – 9 – |
157.
“Es muß sich doch so verhalten!” ist kein Satz
der Philosophie.
Dogmatismus. |
158.
“Ich kann mir doch vorstellen …!”
|
159.
Das Bewußtsein eine Welt. |
160.
Das Bewußtsein eine super-ätherische Welt. |
161.
“Die wahren
Gegenstände, die
das Universum aufbauen || Bausteine des Universums.” |
162.
“Wie kann ich
dasselbe jetzt tun, was ich früher
meinte.” |
163.
Wir glauben eine Bedeutung durch eine Situation erklären zu
können, statt durch einen Vorgang || Der Sinn
eines Satzes.
Die Situation ist leichter einprägbar als der Vorgang
die Verwendung. 1 Ich schätze die Zeit nach dem Gefühl. |
1) This transcription is of a copy of Ts-235 which contains many corrections and additions in Wittgenstein's hand.
2) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
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BOXVIEW: http://wittgensteinsource.org/BTE/Ts-235_n