|
Philosophische
Bemerkungen XII |
∫ | 1
1
Kann man denn etwas Anderes, als einen Satz, verstehen?
1
Oder: Ist es nicht erst ein Satz, wenn man es versteht. Also: Kann man Etwas anders als als Satz verstehen? |
∫ | 2
Man möchte davon reden
Läßt sich dieses Erlebnis niederschreiben? – |
∫ | 3
Das heißt, vom halben Satz gilt, was vom Wort gilt, daß er nur im Zusammenhang des Satzes Sinn hat. (Der Rösselsprung besteht – kann man sagen – 2 aus
eine[m|r] graden & eine[m|r] schiefen Bewegung[:|.]
Vergleiche ˇnun:
“ein halber Rösselsprung ”, &:
“eine halbe Semmel”.
Eine halbe Semmel ist besser als gar keine. –)
|
∫ | 1
Überlegen:
‘Das Verstehen fängt aber erst mit
dem Satz an.
(Und darum interessiert es uns
nicht.’
|
|
⍈
2 = 3˙2
⌊Eine⌋ Versuchung[:|,] zu
|
| 3
Was soll uns das Verstehen
|
| 4
‘Es wäre ja auch seltsam, daß die
Wissenschaft, die Mathematik, die Sätze gebraucht, aber
von ihrem Verstehen nicht spricht.’
|
| 5
Man sieht in dem
3 liche, im Zeichen
das Nebensächliche.
– Übrigens, wozu dann das Zeichen
überhaupt?
– Nur um sich Andern verständlich zu
machen?
Aber wie ist
|
∫ | 1
Auf die Frage
“was meinst Du?” antworten wir:
“ich meine das & das”, ⌊(⌋&⌊)⌋
nicht:
“ich meine, was ich mit dem Satz ......
meine.”.
|
|
| 3
Was ein Satz meint,
4
|
| 1
‘Die Sprache muß für sich selbst
sprechen.’
|
| 2
‘Alles, was ich in der Sprache tun kann, ist etwas sagen: das eine sagen.
(Das eine sagen im Raume dessen, was ich
hätte sagen können.)’
|
| 3
‘Gesprochenes erklärt man durch die Sprache. D; darum kann man die Sprache, in diesem Sinne, nicht erklären.’
|
| 4
Eine Interpretation ist immer nur eine
//
diese
// im Gegensatz zu einer andern.
Sie hängt sich an das Zeichen & reiht es in
ein ⌊(⌋weiteres⌊)⌋ System ein.
|
| 5
Wenn Frege gegen die formale Auffassung der Arithmetik
spricht, ˇso sagt er gleichsam:
diese kleinlichen Erklärungen, die Symbole
betreffend, sind müßig, wenn wir diese verstehen.
Und das Verstehen ist quasi
5
folgen.
([W|w]odurch sie verständlich werden).
Frege
sah aber ˇ– glaube ich – nicht,
daß dieses Bild nur wieder ein Zeichen ist, oder auch ein Kalkül, – der uns den niedergeschriebenen
Kalkül erklärt
Und, was wir Verstehen einer Sprache nennen, gleicht überhaupt
|
/ | 1
Wenn komplizierte seelische Vorgänge hinter der
|
/ / | 2
[Bemerkg.]
Wenn ich jemandem einen Befehl gebe, so ist es
mir ganz genug, ihm Zeichen zu geben.
Und ich würde nie sagen: Das sind ja
nur Worte, & ich muß hinter die Worte dringen.
Ebenso, wenn ich jemand etwas 6 gefragt
|
/ / | 1
Wenn man aber sagt:
“wie soll ich wissen, was er meint, ich sehe ja nur seine Zeichen”, so sage﹖
ich:
“wie soll er wissen,
was er meint, er hat ja auch nur seine Zeichen”.
|
| 2
“Etwas habe ich aber doch gemeint, als ich das
sagte!”
– Wohl, aber wie können wir, was es
ist, herausbringen?
Doch ˇwohl
nur,
|
/ / | 3
Denke Dir, Einer hätte
7
|
/ / | 1
“Du hast mit der Hand eine Bewegung gemacht;
hast Du etwas damit gemeint?
– Ich dachte, Du meintest, ich solle zu Dir
kommen.”
Also er konnte etwas meinen, oder auch nichts meinen. Und wenn das erstere, ⌊:⌋
|
/ / | 2
Könnte man auch antworten: “Ich habe etwas mit dieser Bewegung gemeint,
was ich nur durch diese Bewegung ausdrücken kann”?
|
| 3
‘Wir unterscheiden doch Sprache von dem, was nicht Sprache
ist; Schrift von dem, was keine Schrift ist.
Wir sehen Striche, an einer Mauer etwa, & sagen wir
verstehen sie; & andere – & sagen, sie bedeuten
nichts (oder, 8
uns nichts).
Damit ist doch eine sehr allgemeine Erfahrung
charakterisiert, die wir nennen könnten:
“etwas als Sprache verstehen” – ganz abgesehen von dem, wasc wir aus
den Strichen (etc.) herauslesen.’
|
| 1
Ich sehe eine deutsche Aufschrift & eine
chinesische:
Ist die chinesische etwa ungeeignet, etwas
mitzuteilen?
|
| 2
Geben wir denn den Worten, die uns gesagt werden,
willkürlich Interpretationen?
Kommt nicht das Erlebnis des Verstehens mit dem Erlebnis des
Hörens ⌊(⌋oder Sehens⌊)⌋
der Zeichen, wenn wir die Sprache verstehen?
Wenn mir jemand etwas sagt & ich verstehe ⌊(⌋es), so geschieht mir dies, so wie, daß ich höre. Und hier ist also Verstehen das Phänomen, – die Phänomene, , – oder, Phänomene, welche sich einstellen, 9 wenn ich einen
deutschen Satz höre, & die
|
| 1
Denken wir an eine Chiffre: Ein Satz sei mir in der Chiffre gegeben & auch ihr
Schlüssel; dann ist mir natürlich in einer Beziehung alles zum
Verständnis des Satzes gegeben.
Und doch würde ich auf die Frage “verstehst Du diesen Satz”, antworten: Nein, noch nicht; ich muß
ihn erst entziffern.
Und erst, wenn ich ihn, (z.B.), ins Deutsche
übertragen hätte, würde ich sagen: “jetzt versteh ich ihn”.
Wenn man ⌊(⌋sich⌊)⌋ hier die Frage
10
|
/ | 1
Ich sage eine Satz:
“ich sehe einen schwarzen Kreis”; aber auf die⌊se⌋
ˇ
besondern
Wörter kommt es
|
| 2
“Ich sage das nicht nur, ich meine auch etwas
damit.”
– Wenn man sich überlegt, was dabei in uns
vorgeht, wenn wir Worte meinen (und nicht nur
sagen), so ist es uns, als wäre dann etwas mit diesen Worten gekuppelt, während sie sonst leer
liefen.
– Als ob sie gleichsam in uns eingriffen.
11
|
| 1
‘Ich verstehe einen Befehl als Befehl, d.h., ich sehe in ihm nicht nur diese Struktur von
Lauten oder Strichen, sondern sie hat – sozusagen
– einen Einfluß auf mich.
Ich reagiere auf den Befehl (auch ehe ich ihn
befolge) anders, als etwa auf eine Mitteilung, oder Frage.
(Ich lese ihn in anderem Tonfall, mit anderer Miene
& Geste.)’
|
| 2
Der Satz, wenn ich ihn verstehe, bekommt
für mich Tiefe.
|
/ | 1
In einer Erzählung steht der Satz: “Nachdem er das gesagt hatte, verließ
er sie, wie am vorigen Tage.”
– Fragt man mich, ob ich diesen Satz verstehe, so ist nicht
ganz leicht, drauf zu antworten.
Es ist ein deutscher Satz, & insofern
verstehe ich ihn.
Ich wüßte, wie man diesen Satz etwa gebrauchen könnte; ich könnte selbst
einen Zusammenhang für ihn erfinden.
Und doch verstehe ich ihn nicht so, wie
ich ihn verstünde, wenn ich die Erzählung bis zu
12
|
| 1
Was heißt es, ein Bild, eine Zeichnung zu verstehen?
Auch da gibt es Verstehen & nicht verstehen
// Nichtverstehen // .
Und auch da können diese Ausdrücke verschiedenerlei bedeuten.
Das Bild soll eine Anordnung von Gegenständen –
etwa ein Stilleben – darstellen; einen Teil des Bildes aber verstehe
ich nicht,
⌊:⌋
d.h., ich bin nicht fähig,
dort Körper zu sehen, sondern sehe nur Farbenflecke
|
| 2
Angenommen, das Bild stellte Menschen ˇ& Pferde dar &
13 ich
das Bild als ihre lebensgroße Darstellung sehen; & es würde mir nun einen ganz andern Eindruck machen, als,
den, den ich gewöhnt bin;
& der Eindruck ˇdieses
Bildes wäre nun ein ganz anderer, als der, den ich
gewöhnt bin;
obwohl doch die dreidimensionale Erscheinung der
Gestalten ⌊(⌋auf dem Bild⌊)⌋ die
|
| 1
Dieses Sehen der gemalten Gestalten
als Menschen & nicht als Zwerge ist, in
gewisser Beziehung analog dem Sehen der Figuren als
rä[ü|u]mliche⌊r⌋ Gebilde, statt als ebener.
Es ist hier durchaus unpassend, zu sagen, wir
14 // , wir faßten
|
| 1
Und ähnlich, wenn wir einen Satz mit
Verständnis & ohne Verständnis lesen.
(Erinnere Dich daran, wie es ist, wenn man einen Satz mit
falscher Betonung liest, ihn daher nicht versteht, & nun auf einmal darauf kommt, wie er zu lesen ist.)
|
| 2
Beim Lesen einer schleuderhaften Schrift kann man
erkennen, was es heißt, etwas in das gegebene Bild
hineinsehen.
|
| 3
Eine Uhr als Uhr, d.h. als Zifferblatt mit Zeigern,
sehen ist ähnlich dem: den Orion als schreitenden
Mann ⌊(⌋zu⌊)⌋ sehen.
|
| 4
Denke an den Unterschied der Auffassung
15
gehörig
|
| 1
Wir könnten uns den Marsbewohner denken, der auf der Erde erst nach & nach den
Gesichtsausdruck der Menschen als solchen verstehen lernte, & z.B. den drohenden erst
nach gewissen Erfahrungen als solchen empfinden lernt.
Er hatte bis dahin die Gesichtsform angeschautsehn, wie wir die Form eines Steines.
|
| 2
Kann ich nicht sagen: er lernt erst die befehlende Geste in einer gewissen
Satzform verstehen?
|
| 3
Chinesische
|
| 4
Wissen, was der Satz besagt, 16
kann nur heißen: die Frage beantworten können:
⌊,⌋
“was sagt er?”.
|
∫ ⌇ | 1
Den Sinn eines Satzes verstehen,
⌊das⌋
kann heißen: die Frage
“Was ist sein Sinn?”
beantworten können.
“Verstehen” ist dann ein Korrelat der Erklärung. |
∫ ⌇ | 2
“Verstehen”, damit meine ich dann ein [k|K]orrelat der Erklärung.
– Es ist das Gegenteil von “Mißverstehen”.
Mit “Mißverständnis” meine ich ⌊(⌋wesentlich⌊)⌋ etwas, was sich durch Erklärung beseitigen läßt. Eine andere Nichtübereinstimmung nenne ich nicht “Mißverständnis”. |
∫ |
| 4
“Ich sage das nicht nur, ich meine
etwas damit.”
– Soll man darauf 17
fragen:
“Was?” – dann kommt
|
| 1
Die Frage ist: Kann er ˇmir diese Bewegung
mitteilen;
⌊kann er⌋
sie beschreiben, auch anders ˇnämlich als durch die diese Beschreibung: dadurch, daß
er sagt
ˇsie sei
“die Bewegung, die dieser, ˇoder ein
andrer, Satz hervorruft
e”?
Kann er sein Meinen mit meinem Meinen
al
anders vergleichen, als durch den Vergleich des
Ausdrucks?
//
Die Frage ist: Kann er mir diese
Bewegung
mitteilen; sie beschreiben, anders aber als
18 steht man unter dem Vergleich zweier Meinungen?)
|
| 1
“Ist das Verständnis nicht etwas
anderes als der Ausdruck des Verständnisses?
Ist es nicht so, daß der Ausdruck des Verständnisses
eben ⌊(⌋nur⌊)⌋ ein unvollkommener Ausdruck
ist?”
– Das heißt also: ein Ausdruck der etwas
ausläßt – was wesentlich unausdrückbar
ist.
Denn sonst könnte ja ein besserer
gefunden werden.
Also wäre der Ausdruck ein vollkommener Ausdruck.
|
/ | 2
Was heißt das:
“Meine Tränen, mein Gesicht, meine
Worte, können Dir nie mitteilen, wie traurig ich bin”?
Was heißt es:
‘das mitteilen’?
–
“Worte sind eben nur Worte, sie
können einen Gedanken nicht mitteilen.”
Man kann den Geschmack einer Speise durch Worte mitteilen, aber auch dadurch, daß man
19
Ist es nun richtig zu sagen:
“Nur so kann ich ihm
mitteilen, welchen Schmerz ich fühle, nicht durch
Worte”?
Was ist das Kriterium dafür, daß es
eine
|
/ | 1
Ich verstehe dieses Bild genau, ich könnte es
in Ton darstellen.
– Ich verstehe diese Beschreibung genau,
ich könnte eine Zeichnung nach ihr machen.
Man könnte in vielen Fällen als Kriterium des Verstehens festsetzen, daß man den Sinn des Satzes muß zeichnerisch darstellen können. (Ich denke an einen offiziellen Test des Verstehens⌊.⌋) Es ist in unseren Schwierigkeiten oft gut an solche offiziell (d.h. im praktischen Leben) festgesetzte Tests zu denken. Wie wird ein Mann geprüft, ob er Kartenlesen kann, ob er
|
| 2
Folgt daraus übrigens, daß “Verstehen” die Tätigkeit ist – das Zeichnen z.B. – wodurch wir unser
Verständnis erweisen?
Ich dachte einmal so: Aber 20
diese Frage
|
/ | 1
Es ist sonderbar: Unser Verstehen einer Geste
möchten wir durch ihre Übersetzung in
Worte erklären, & das Verstehen von
Worten durch eine Übersetzung in
Gesten.
//
Und wirklich werden wir Worte durch eine Geste & eine Geste durch Worte erklären. |
| 2
Muß ich einen Befehl verstehen, ehe
damit ich ˇdann nach ihm handeln kann? –
Gewiß! sonst wüßtest Du ja nicht,
was Du 21 zu tun hast.
Aber vom Wissen zum Tun ist ja wieder ein
Sprung! –
|
| 1
Der Satz:
“ich muß den Befehl verstehen, ehe ich nach ihm
handeln kann” hat natürlich einen guten Sinn, aber wieder keinen
metalogischen.
|
| 2
Die Idee die man
|
| 3
“Aber ich muß einen Befehl verstehen um nach ihm handeln zu können.”
Hier ist das
“muß” verdächtig. –
Denke auch an die Frage: “Wie lange vor dem Befolgen muß Du den Befehl verstehen?” |
| 4
Wenn gesagt würde,
daß der, der den Befehl erhält, eben außer den
Worten Vorstellungen erhält, die der
Ausfüh-22 rung
des Befehls ähnlich sind (während es die Worte nicht
sind), so
Es ist damit auch gezeigt, wie Vorstellungsbilder Bilder der Phantasieˇbilder, Vorstellungen für den Gedanken unwesentlich sind. |
| 1
“Zwischen dem Befehl & der Ausführung
ist eine Kluft.
Sie muß durch das Verstehen geschlossen
werden.”
“Erst im Verstehen heißt es, daß wir das zu tun haben. Der Befehl ⌊(⌋selbst⌊)⌋, das sind ja nur Laute, 23 Tintenstriche. –”
|
| 1
Also muß ich dem Befehl erst die Deutung geben?
– Aber was veranlaßt mich gerade zu dieser Deutung?
|
| 2
Eine
‘Interpretation’ ist doch etwas, was in Zeichen gegeben
|
/ | 3
“Ich kann den Befehl nicht ausführen, weil ich nicht
verstehe, was Du meinst.
– Ja, jetzt versteh' ich Dich”.
– Was ging da vor, als ich plötzlich den Andern
verstand?
Da gab es viele Möglich-24 keiten.
Der Befehl konnte – z.B. – mit falscher Betonung
|
| 1
Was heißt es: verstehen, daß
etwas ein Befehl ist, wenn man auch den Befehl selber noch nicht
versteht?
(“Er meint –
⌊:⌋ ich soll etwas tun – aber was
er wünscht, weiß ich nicht.”)
25
|
| 1
Ein Zeichen deuten, ihm eine Deutung
|
/ | 2
Wen[m|n] mich jemand fragt:
“Wie viel Uhr ist
es?”, geht in mir
|
/ | 3
Der Zerstreute, der auf
|
/ | 4
Ich deute die Worte; wohl; aber deute ich auch die
Mienen?
Deute ich, etwa, einen Gesichtsausdruck als
drohend, oder freundlich?
– Es kann geschehen.
Wenn ich nun sagte: Es ist nicht genug, daß ich das drohende Gesicht wahr- 26 nehme, sondern ich muß es erst deuten. –
Es zückt jemand das Messer
⌊(⌋
auf mich
⌊)⌋
& ich sage:
“Ich verstehe das als eine
Drohung.”
|
| 1
Kann man jemand befehlen, einen Satz zu
verstehen?
Warum
ist es Unsinn zu sagen:
“Versteh das!”?
Aber wenn mir Einer sagt:
“versteh diesen griechischen
Satz!”, so kann ich doch den Befehl befolgen, indem ich griechisch lerne,
– &
|
| 2
Es ist merkwürdig, daß wir uns bei
dem Gedanken, es dürfte jetzt 3 Uhr sein, die Zeigerstellung
meist nicht genau, oder überhaupt nicht vorstellen, –
sondern das Bild, gleichsam, 27 in
einem Werkzeugkasten der Sprache liegen,
haben, von wo wir wissen, es jederzeit hervorziehen zu
können, wenn wir es brauchen.
|
| 1
Es ist, wie wenn ich mir im Werkzeugkasten
[eigentlich meine ich Toolshed] der Sprache – in der Grammatik etwa – Werkzeuge zum
künftigen Gebrauch hergerichtet hätte.
|
| 2
Was heißt es, zu sagen: “ich sehe zwar hier kein Violett, aber wenn Du mir einen
Farbkasten gibst, so kann ich es Dir darin zeigen”?
Wie kann man wissen, daß man
es zeigen kann, wenn …; daß man es also erkennen kann,
wenn man es sieht?
|
| 3
Wie weiß ich, wie diese Farbe in Wirklichkeit
wirklich ausschaut,
Wie weiß ich, daß ich etwas werde tun können? D.h., wie weiß ich, daß, was ich jetzt tue, ist: jenes tun 28 zu können?
|
/ | 1
“Die Vorstellung muß mehr sein, als ein
Bild!
Denn wie ähnlich ich auch das Bild dem mache, was es
darstellen soll, es
|
/ | 2
Wie ist es, wenn ich jemand den Befehl gebe:
“stelle Dir einen roten Fleck vor”,
– & nun sage: den Befehl verstehen,
heiß[t|e]
|
/ | 3
Vergleich der verschiedenen Arten von Linien auf der
Landkarte, mit den verschiedenen Wortarten im
Satz.
// mit den Wortarten in den
Sätzen. //
Der
29
Bedeutungen haben; es sind Straßen, Grenzen, Schichtenlinien,
Meridiane, Schraffen, u.a..
Denke Dir auf dem Plan wäre ein Weg eingezeichnet & ⌊(⌋mit einigen Linien⌊)⌋ durchstrichen, ⌊ –⌋ um anzudeuten, daß es diesen Weg ⌊ ˇgegeben habe, aber ⌋ nicht mehr gebe. – |
| 1
Wir sagen: das Wesentliche am Wort ist seine
Bedeutung; wir können das Wort durch ein anderes ersetzen, das
die gleiche Bedeutung hat.
Damit ist gleichsam ein Platz für das Wort fixiert
& man kann ein Wort für
|
/ | 2
Angenommen, ich wollte, auf einmal, alle Wörter
meiner Sprache durch andere ersetzen, wie könnte ich wissen, an welcher Stelle eines der neuen Wörter
steht?
Sind es die Vorstellungen, die den Platz de[s|r] W[o|ö]rte[s|r] halten?
Oder: Wwenn ich mir den Platz merke, was merke ich mir da? Angenommen, ich hätte keine neuen 30
Wörter eingeführt, sondern die Plätze der ˇalten Wörter nur vertauscht. –
|
| 1
Der Ort eines Wortes in der Grammatik ist seine
Bedeutung.
|
| 2
Wäre es nicht ähnlich, wenn ich mich
entschlösse die Formen der Schachfiguren zu ändern; oder die
Figur des Pferdchens zum
|
| 3
Wenn ich sage:
“die Farbe dieses Gegenstands heißt ‘violett’”, so muß ich die Farbe mit den Worten
“die Farbe dieses Gegenstands” schon benannt haben, sie schon zur Taufe gehalten haben, damit der
Akt der Namengebung geschehen kann.
Denn ich könnte auch sagen:
“dDer Name dieser Farbe ist von Dir zu bestimmen”, & der den Namen gibt, müßte nun
schon wissen,
‘wem er ihn gibt’ (an welchen Platz der Sprache er ihn stellt).
31
|
| 1
Die
|
| 2
Ich bin geneigt zu sagen: Ich
‘zeige’
in verschiedenem Sinne auf diesen Körper, seine
Gestalt, seine Farbe, etc..
– Was heißt
|
∕∕ | 3
Was heißt es: Ich ‘höre’
|
| 4
Ist die Bedeutung, das Verstehen des Wortes, in der Erklärung der Bedeutung niedergelegt; oder nur
durch sie bewirkt, wie die
Kra
32 Schmerzen
// der Schmerz // durch das Gift?
Wie wirkt die Erklärung das Verstehen? –
Wie wirkt die Erklärung?
D.h.: was bewirkt sie; & wie wendet man
sie an?
|
| 1
Was ist das Verstehen eines Wortes:
– die Empfindungen, die ich beim Hören
|
| 2
‘Die Bedeutung des Wortes ist das, was die Erklärung
der Bedeutung erklärt.’
D.h.: Willst Du den Gebrauch des Worts
“Bedeutung” verstehen, so sehen
sieh vor allem, was man
“Erklärung der Bedeutung” nennt,
⌊.⌋
Denn dieser Ausdruck bezeichnet
ist ein Konkretum & führt
33 // , das
[ich bin nicht sicher, daß das der rechte
Ausdruck ist]
⌊(⌋dazu⌊)⌋ geeignet ist, uns auf die Jagd nach einem Schatten oder
Irrlicht zu schicken. //
|
| 1
Wie geschieht
|
| 2
Wie kann Einer nach der Erklärung einer Wortbedeutung fragen? –
Z.B. so: “Welche Farbe heißt
‘Chromgelb’?”, oder:
“Welches ist das dreigestrichene C?”; aber 34 auch so:
“Was
Auf die erste & vielleicht auf die zweite Frage wird man durch ein Zeigen antworten & die Frage hatte das auch vorausgesehen. Die dritte Frage könnte man durch eine Übersetzung beantworten (oder auch durch Beispiele der Anwendung). – Wie aber, wenn ein mathematisch ungebildeter nicht unterrichteter fragte: “Was bedeutet das Wort ‘Integral’?” Da müßte man wohl antworten: das kann ich Dir ist ein mathematischer Ausdruck, den ich Dir erst
Ich habe es ˇeinmal als Kind einmal jemand nach der Bedeutung des Wortes “etwas” gefragt. Ich Die Antwort war: “das verstehst Du noch nicht.” Wie aber hätte man es erklären sollen? Durch eine Definition? oder hätte man sagen sollen, das Wort sei undefinierbar? Wie ich es später verstehen gelernt habe, weiß ich nicht; aber ich habe wohl Phrasen, worin das Wort vorkommt, anwenden gelernt. Ich hörte ˇ& beobachtete, wie die Erwachsenen es anwendeten & machte es ihnen nach. |
| 1
‘Die Erklärung der Bedeutung 35 ist
doch immer nur eine Andeutung.
Am Schluß muß er⌊,⌋
⌊kann er⌋ doch noch
nur, erraten, was ich meine.
(Ich kann ihm – sozusagen – zwar die Hand führen, aber nicht den Verstandc // das Verstehen // .’ – Aber Du gebrauchst das Wort “Andeutung” unrichtig. “Andeutung” nennt man etwas, was man vervollständigen kann. Und denkst Du Dir denn zu dieser ‘Andeutung’ eine Vervollständigung, & wie schaut sie aus? Und wenn der Andere die Meinung erraten soll, so kann er wohl dies, oder jenes, raten. (er kann ja auch einmal unrichtig erraten). Und wie drückt sich das aus: was er errät? Was nimmst Du als
|
| 1
Mißverständnis –
Unverständnis.
Gegen das Mißverständnis hilft Erklärung, gegen das Unverständnis
– Abrichtung.
– Wenn er sich abrichten läßt.
Warum kann man einer Katze 36
nicht das Apportieren
(Ich habe einmal ˇin einem Bauernhof gesehen, wie ein junger Wolfshund ˇin einem Bauernhof mit einem Schwein spielen wollte. Er lief ein kurzes Stück, legte sich hin ˇzum Aufspringen bereit, bellte – – ⌊(⌋er wollte das Schwein auffordern ihm nachzulaufen⌊)⌋. Das Schwein drehte seinen einmal den Kopf nach dem Bellen ˇhin um & ging dann, ohne irgend etwas zu verstehen // begreifen // verstanden zu haben seinen Weg weiterc fort.) Es hatte nichts verstanden.) |
| 1
“Das was 1 cm³ Wasser
wiegt, hat man
‘1 Gramm’ genannt.”
–
“Ja, was wiegt er
denn?”
“Was dieser Satz besagt kann ich auch so ausdrücken: .......” – “Ja was besagt er denn?” |
∫ | 2
Man möchte mit dem Gedächtnis & der Assoziation den Mechanismus des Bedeutens erklären. –
Aber2 wir fühlen, daß es uns auf nicht auf eine Erklärung eines Mechanismus 37
ˇnicht ankommen kann.
Denn die ist wieder eine Beschreibung von Phänomenen
|
| 1
Wenn ich sage, das Symbol ist das, was diesen Effekt
hervorruft, so fragt es sich eben, wie ich von diesem Effekt reden kann, wenn
er nicht
Es ist darum keine Erklärung, die unsre Schwierigkeiten hebt, zu sagen: “sehr einfach, wir vergleichen
|
| 2
Wie soll er wissen, welche Farbe er zu
38
– [s|S]ehr einfach: er soll die Farbe nehmen, deren Bild ihm beim
Hören des Wortes einfällt.
Aber wie soll er wissen,
“‘Rot’ bedeutet die Farbe, die mir beim Hören des Wortes ‘rot’ einfällt” ist eine Definition.
(Bezieht sich auf das, was Frege, & gelegentlich Ramsey, vom Wiedererkennen als
|
| 1
Die psychologischen – trivialen
– Erörterungen über Erwartung, Assoziation, u.s.w., lassen
immer das eigentlich Merkwürdige aus, & man
merkt, daß
ihnen an, daß sie herumreden, ohne den springenden Punkt zu
berühren.)
39
|
| 1
‘Warum verlangst Du Erklärungen?
Wenn diese gegeben sein werden, wirst Du ja doch wieder
vor einem Ende stehen.
Sie können Dich nicht weiterführen,
als Du jetzt bist.’
|
∫ | 2
Die Wirkung eines Satzes auf das Gemüt ist
nicht sein Sinn.
D.h.,
⌊:⌋ nicht so wird das Wort Sinn gebraucht.
Die Untersuchung, ob die Bedeutung eines Zeichens seine Wirkung ist, ist eine grammatische Untersuchung. Wenn wir Einem einen Stoß geben, damit er weggehe & er taumelt zurück, so nennen wir das nicht die Bedeutung des Stoßes. |
∫ | 2
Ist der Sinn der Bitte:
“Gib mir einen Apfel”, ihre Wirkung?
Sagen wir, wir haben die Bitte anders gemeint, wenn er
mir einen Apfel gibt, & anders, wenn er mir keinen
gibt?
Baten wir ihn jedesmal um
40
|
∫ | 1
Wer einen Satz ˇin seiner Muttersprache liest, sieht die einzelnen Wörter, wie sie aufeinander folgen, jedes in
⌊(⌋
ganz
⌊)⌋
von einander nicht wesentlich unterscheiden
// von einander nicht so sehr verschieden sind //
// , als Laut- oder Schriftbilder, ˇder Art
nach sich nicht unterscheiden. //
¤
Und nur
[i|I]n einer uns ganz fremden Sprache
|
| 2
41 dieses Gefühl⌊e⌋, auf die es beim Schachspiel eigentlich
ankommt?
|
|
¤ 1
Zu 40˙1
// , als Laut- oder Schriftbilder, nicht
|
| 2
“Es gilt mit Recht als ein Kriterium des Verstehens des
Wortes
‘rot’, daß Einer einen roten Gegenstand auf Befehl aus anders
gefärbten herausgreifen kann; dagegen ist das
richtige Übersetzen des Wortes ins Englische oder
Französische kein Beweis des Verstehens.
Darum ist das rote Muster ein primäres Zeichen für
rRot, dagegen jedes Wort ein sekundäres ( Zeichen.”
Was ist der Beweis des Verstehens: daß man eine Definition er eine Erklärung seiner Bedeutung geben kann, oder
42
Ist denn die Hinweisende Erklärung nicht auch noch – anzuwen⌊⌋denden? – (Kann man ein rotes Muster nur auf eine Art als Muster ˇfür eine Farbe verwenden?)
Und wenn ein Befehl lautet: “Stell Dir ˇdort einen roten Fleck vor” – mache ich den Übergang vom Wort “rot” zur Vorstellung erst durch ein Farbmuster? Und wenn ich ein solches Muster bei der Hand habe: ⌊ –⌋ bin ich sicherer, daß das die
Wenn ich nach Diktat schreibe, oder Geschriebenes lese: mache ich den Übergang vom Laut zum Buchstaben, oder vom Buchstaben zum Laut,
43
doch nicht den Laut vom Buchstaben ablesen, wenn Du nicht schon
weißt, daß der & der
Laut
“Aber soll das also heißen, daß das Muster – das rote Täfelchen z.B. – ein ebenso willkürliches Zeichen ist, wie das Wort ‘rot?’” – Wenn ich zu mich mit
Und ein geschriebenes Wort eine geschriebene Vorlage kopieren ist doch wohl etwas Anderes, als es nach Diktat ˇzu schreiben. – Wahr ist es, daß es mancherlei gibt, was wir ‘Zeichen’ nennen, & mancherlei Arten, sie zu verwenden.
|
| 1
Man kann ein rotes Täfelchen
als Muster für das [m|M]alen eines rötlichen Weiß,
oder eines rötlichen Gelb 44
⌊(⌋etc⌊)⌋ verwenden – aber
kann man es auch als Muster für das Malen eines Tones von
Blaugrün ⌊(⌋z.B.⌊)⌋
verwenden?
– Wie, wenn ich jemand, mit allen ˇäußern Zeichen des genauen Kopierens, einen roten
Fleck blaugrün
‘wiedergeben’ sähe?
– Ich würde sagen:
“Ich weiß nicht, wie er es
macht!”, oder auch:
“[i|I]ch weiß nicht was er macht⌊.⌋”.
– Aber angenommen, er
‘kopierte’ nun diesen Ton von Rot bei verschiedenen Gelegenheiten in
eben diesem Blaugrün, & etwa andere Töne von
Rot regelmäßig in andern blaugrünen Tönen – soll ich nun sagen, er kopier[t|e] hier, oder er kopiere nicht?
– Nein, wie Du willst.
Was heißt es aber, daß ich nicht weiß ‘was er macht’? Sehe ich denn nicht, was er macht? Aber ich sehe nicht in ihn hinein[!|.] – Nur dieses Gleichnis nicht! Wenn ich ihn rot in rot kopieren sehe, was weiß ich denn da? Weiß ich, wie ich es mache? Freilich, man sagt: ich male eben die gleiche Farbe. – Aber wie, wenn er sagt: “& ich male die Quint zu dieser Farbe”? Sehe ich einen besonderen Vorgang der Vermittlung, wenn ich die ‘gleiche’ Far- 45 be
male?
Nimm an, ich kenne diesen Menschen als einen ehrlichen Menschen; er kopiert gibt, wie ich ⌊es⌋ beschrieben habe, ein [r|R]ot durch ein Blaugrün wieder – aber nun nicht immer den gleichen Ton ˇimmer durch den gleichen, ja manchmal kopiert er genau & sondern einmal durch diesen einen, einmal durch jenen ˇeinen andern Ton. Soll ich sagen: “ich weiß nicht, wasc er macht”? – Er macht, was ich sehe,⌊ –⌋ aber ich würde es nie tun; ich weiß nicht, warum er es tut; seine Handlungsweise ‘ist mir unverständlich’. |
| 1
Wenn ich französische Vokabel[m|n]
durchgehe, um
46
|
| 1
Ist denn das
‘primäre Zeichen’
unmißdeutbar?
|
| 2
Wir sagen manchmal:
“Ja, wenn das Wort das bedeutet (bedeuten soll), dann ist der Satz
wahr.”
– Worauf sehen, was meinen, wir hier mit dem Wort “das”?
|
| 2
Der Begriff vom
‘sekundären Zeichen’ ist doch dieser: Sekundär ist ein
Zeichen dann, wenn, um mich nach ihm zu richten, ich eine Art von
Tabelle brauche, die es mit einem andern (primären)
Zeichen verbindet, & über dieses kann ich mich erst nach dem
sekundären richten.
Die Tabelle garantiert mir die Gleichheit aller Übergänge⌊,⌋
Welcher Art ist denn meine 47
Aussage über die Tabelle: “sie
zwinge mich nicht, sie so & so zu gebrauchen?
|
| 1
Die Grammatik –
|
| 2
Wie gebrauchst Du das Wort, was machst Du damit,
– das wird mich lehren, wie Du es verstehst.
(Gilt besonders für die ‘Deutungen’ mathematischer
|
|
| 1
Rede mir nicht von Interpretationen,
Illustrationen, Anwendungen
|
| 2
Was ist ein Satz?
Wodurch ist dieser Begriff bestimmt?
– Wie wird dieses Wort,
“Satz”, in der nicht-philosophischen Sprache gebraucht?
‘Satz’–
⌊,⌋ im Gegensatz wozu?
|
∫ | 3
Wenn wir sagen:
“Satz ist jedes Zeichen, womit wir etwas
meinen”, so ist die Frage: was meinen wir
– & wannc meinen wir es?
Während wir der Satz ausgesprochen
wird? usw., usw..
|
|
[3|4]
Wenn ich frage:
“wWas ist die allgemeine Form des Satzes?”,⌊ –⌋ so kann man dawider fragen:
hHaben
wir denn einen allgemeinen Begriff vom Satz?
49 den
wir nun ˇnoch exakt fassen wollen
|
| 1
Was tut der, der eine neue Sprache konstruiert
⌊(⌋erfindet⌊)⌋?
Nach welchem Prinzip geht er vor?
Denn dieses
Pri⌊n⌋zip wird uns zeigen, welches unser Begriff von der
‘Sprache’ ist.
|
| 2
Diese Frage ist fundamental: Wie, wenn wir eine neue Erfahrung machen, etwa einen
neuen Geschmack
⌊Und⌋ [W|w]enn ich nun sage: “aber die Sprache kann sich doch ausdehnen”, so ist die Antwort: Gewiß, aber Aber die Sprache kann … – Gewiß, aber … wenn dieses 50 Wort
“ausdehnen” hier einen Sinn hat, so muß ich jetzt
schon wissen, was ich damit meine,
⌊(⌋
muß
|
/ | 1
Hier haben wir dieses bohrende Problem: wie es
denn möglich ist, auch nur auf den Gedanken zu kommen!
An die Existenz von Dingen auch nur zu denken, wenn wir immer nur
Vorstellungen – ihre Abbilder – sehen.
|
/ | 2
“Wie konnte ich nur auf den Gedanken
kommen!” müßte doch heißen: 51
Was kann denn überhaupt ⌊(⌋für Substanz⌊)⌋ in diese[in|m] Gedanken sein?
– Aber, das zu sehen, müssen wir sehen, wie wir ihn denn gebrauchen.
|
| 2
“Wie kann es denn Sinn haben von einer mir ganz neuen Art der
Sinneswahrnehmung zu reden, die ich vielleicht einmal haben werde.
– Wenn Du nicht
ˇetwa
vom Sinnesorgan reden
willst.”
Ich habe
52 sich sein Sinn zeigen.
|
| 1
“Wie können mich denn meine ⌊(⌋eigenen⌊)⌋
Gedanken dorthin führen, wo kein Weg
für sie geht?
Das wäre ⌊(⌋ja⌊)⌋, als meinte man, eine Lokomotive,
wenn sie nur Brennstoff hat, könne
|
| 2
“Welchen Begriff habe ich denn von der mir neuen Sinneserfahrung?
Habe ich denn überhaupt einen?
Ist nun ˇnicht
‘Sinneserfahrung’ so leer wie
‘Ereignis’?
“Da geschah ein Ereignis” – weißt Du jetzt etwas darüber, was
geschah?”
– Aber wenn ich keinen Begriff habe, dann
werde ich ja auch nichts mit diesem Wort anfangen können
Und was ich damit anfangen kann, wird ja zeigen, welche[n|r] Begriff ich habe
da ist.
Sage also nicht:
“Dein Begriff ist leer”, sondern:
“Sehen wir nach, was Dein Begriff ist”⌊;⌋ denn es ist
ihm nicht unmittelbar anzusehen, was an
ihm ist.”
53
|
/ | 1
“Ich kann doch nicht in den Gedanken, durch Worte, eine
Voraussicht erschleichen, von etwas, was ich nicht kenne.
(Nihil est in intelectu
…)
Als könnte ich in den Gedanken // auf dem Wege der Gedanken // gleichsam von hinten kommen⌊, ⌋ & einen Blick von etwas erhaschen, was ich von vorn nicht ansehen kann. // was wozu ich, auf geradem Weg, nicht kommen kann. // , was von vorn zu sehen, ⌊(⌋mir⌊)⌋ unmöglich ist. // ”
(
|
/ | 2
Ich könnte sagen:
Du hast einen falschen Begriff; – aber
Begriff. – Aber
… aufklären 54
läßt sich die Sache
|
/ | 1
Du redest, als könnte
der Gedanke – von dem Du einen nebelhaften Begriff hast –
etwas unerhörtes leisten; & das muß man eben
anerkennen – es ist eben der Gedanke.4
Hardy sagt in
55
Und wie dieser das
‘Unendliche’ denkt, dies ist wohl einer Untersuchung wert.
Und
Der Gedanke kann, gleichsam, fliegen, er braucht nicht zu gehen. Du verstehst, d.h. übersiehst, Deine Transaktionen nicht, & projizierst, quasi, Dein Unverständnis in die Idee eines Mediums, in dem das Erstaunlichste möglich ist. 56
|
/ | 1
Man sagt:
“
|
| 2
Die seltsame Ähnlichkeit einer philosophischen Untersuchung
(vielleicht besonders in der Mathematik
mit einer ästhetischen.5
⌊(⌋Z.B., was an diesem Kleid schlecht ist, wie es
gehörte, etc..)
|
| 3
‘Über sich selbst führt uns kein Zeichen
hinaus; und auch kein Argument.’ –6
Was soll das heißen; wer glaubt denn, daß es so
sei?
– Ist es so
–
:
Im Allgemeinen brauchen wir beim Weiterentwickeln
der
57
dehnt sich ganz von selbst aus & wir merken
nicht, daß etwas Neues geschieht. –
Dann aber gibt es Fälle, wo der Weg zwischen sich plötzlich verengt, wo die schwersten Mißverständnisse auf allen
Seiten liegen ˇ& Vorsicht nötig
wird.
Hier kann man nicht mehr ⌊(⌋sorglos⌊)⌋
einem Schlendrian des Sprachgebrauchs folgen
– sondern muß sich bei jedem Schritt fragen: ist das
noch das alte Spiel, hat sich die Umgebung dieses
Ausdrucks nun nicht wesentlich
verändert?
Schau um Dich!
Das Zeichen ist der Wagen
|
| 1
Der, welcher darauf aufmerksam macht,
daß ein Wort in verschiedenen Bedeutungen gebrau[s|c]ht wurde, oder, daß bei dem Gebrauch dieses Ausdrucks uns dieses Bild vorschwebt, & der
überhaupt Regeln feststellt, ˇdenen gemäß welchen Worte gebraucht werden, hat gar nicht die Pflicht übernommen eine
58 einen ⌊(⌋einzigartigen⌊)⌋ Monumentalbau ˇauf, die
|
| 1
Wie unterscheidet man eine
Regel ˇim
von Spielen z.B.
etwa von dem, was keine Regel ist?
Man gebraucht manchmal
|
| 2
In manchen Ballspielen zieht man einen Strich mitten
durchs Spielfeld, um die Parteien zu scheiden; begrenzt das Spiel aber
59
|
| 1
Über
|
| 2
I
Es scheint, ich mache es mir in der Philosoph⌊i⌋e immer leichter & leichter
|
| 3
Was ist ein Satz?
– Vor allem gibt es in unsern Sprachen einen Satzklang.
⌊(⌋Daher ˇdie
Unsinngedichte Lewis Carrol's.⌊)⌋
Und wenn wirc
ˇan verschiedenen Stellen
|
| 4
Denke Dir aber eine ˇneue Sprache so konstruiert: die Wörter ˇ& die
Grammatik
: Wörter & Grammatik sind die 60
|
/ / / / | 1
Hat es Sinn zu sagen:
Betrachte diese Notation:
Ausdrucksweiseform:
:
Ich habe so viele
Anzüge
“Die Zahl meiner
61 Sinn? Es ist ihm unmittelbar nicht anzukennen. Du
Man siehst an diese[n|m] Beispielen, wie ein Satz auf den ersten Blick einwandfrei aussehen kann
& als verstünden wir ihn was doch in Wirklichkeit
Unsinn ist
etwas auf den ersten Blick wie ein Satz aussehen kann
den wir verstehen,
etwas auf den ersten Blick
|
/ |
∫ ∫ |
¥
2
[Gehört nicht dazu.]
Wie mach ich's denn, um ein Wort immer sinnvoll
anzuwenden; schau ich immer in der Grammatik nach?
Nein; daß ich etwas meine – was ich meine, hindert mich ⌊(⌋daran⌊)⌋ Unsinn zu sagen.
Ich rede
z.B.
vom
‘Teilen eines
62
“Teilen der Farbe Rot” nicht.
Aber das doch nur, weil diesen Worten in unsrer Sprache kein Sinn
gegeben wurde, d.h.,
weil man sie ˇtatsächlich nicht in einem Sprachspiel
anwendet.
|
∫ | 1
‘Daß ich etwas mit den Worten meine, hindert mich,
Unsinn zu sagen’, heißt wohl: daß ich ˇstelle
mir etwas
bei
bei ihnen vorstelle, ˇwill etwas mit ihnen will, sie zu einem Zweck sage treibe etwas mit ihnen,
gebrauche sie zu einem Zweck, & das schließt eben den
Unsinn aus
|
|
⍈
2 = 61˙2 + 62˙1
‘Wie mach ich's denn, um ein Wort immer ˇrichtig, d.h.,
sinnvoll, anzuwenden; schau ich immer in der Grammatik
nach?
Nein; daß ich etwas meine – was ich meine, hindert
mich, Unsinn zu sagen.’
– Wie mach ich's denn, etwas mit den Worten
meinen?
Ich stelle mir etwas
⌊(⌋
bei ihnen
⌊)⌋
vor, will etwas mit ihnen, treibe etwas mit ihnen; gebrauche sie zu einem Zweck.
|
/ | 3
Wann sagen wir denn, 63
|
/ |
⍈
1 = 61˙2
“Der Satz
‘Ich teile rot’ ist unsinnig, rot kann man nicht
teilen.” –
Dem Satz
“ich teile rot” könnte ich doch einen Sinn geben (er möge etwa
dasselbe sagen wie
“ich teile einen roten Körper”).
Wie, wenn ich fragte: welches Wort, welcher Fehler, macht 64 den
Satz zum Unsinn?
Warum soll es gerade das Wort
“rot” sein?
Da sieht man, daß wir bei diesem Satz, auch in seiner
unsinnigen Gestalt an ein ganz bestimmtes System von
Sätzen denken.
Daher sagt man auch:
“rot kann man nicht teilen”, gibt also eine Antwort; während man auf eine ˇbeliebige Wortzusammenstellung wie nicht antworten würde.
“Rot kann man nicht teilen” heißt also: Erinnere Dich daran, daß Du in
|
∫ | 1
Was machen wir nun, wenn wir der Wortgruppe “ich teile Rot” einen Sinn geben? –
Ja wir
|
/ | 2
Welcher Art sind die Regeln, welche sagen, daß
die & die Zusammenstellungen von Wörtern
keinen Sinn haben?
Sind sie analog denjenigen
von der Art derjenigen Regeln, welche sagen, dass
es keine Spielstellung im Schach ist, wenn 65
zwei Figuren zugleich auf einem Feld stehen; oder wenn eine Figur auf der Grenze
zweier Felder steht?
Denke'
|
? / / | 1
Was heißt es denn:
“entdecken, daß ein Satz keinen Sinn
hat”?
Und was heißt das: “wenn ich etwas damit meine, muß es doch Sinn haben”? Das erste heißt doch: sich durch die Erscheinung eines Satzes nicht irren zu lassen & seine Anwendung im Kalkül, im Sprachspiel, zu untersuchen. Und⌊:,⌋ “wenn ich etwas damit meine” – heißt das etwas Ähnliches wie: “wenn ich mir etwas 66
dabei vorstelle”?
– Nun, wenn
Oft aber führt von der Vorstellung ein Weg zur weiteren Verwendung. |
? ? | 1
Wenn man es für selbstverständlich hält, daß der Mensch sich an seiner Phantasie vergnügt, so
|
∫ | 2
Die Häßlichkeit eines
67
|
⌇ | 1
“
|
⌇ | 2
“Der Satz ist als Richter hingestellt & wir
fühlen uns vor ihm verantwortlich.”
|
/ | 3
‘Lege einen Maßstab an
|
/ | 4
Man könnte sagen:
“[d|D]ie Erwartung ist kein Bild, sie bedient sich nur eines Bildes.
Ich erwarte etwa, daß 68
meine Uhr jetzt auf 7 zeigen wird & drücke dies durch ein Bild der Zeigerstellung aus.
Dieses Bild kann ich nun mit der wirklichen Stellung
vergleichen; die Erwartung aber nicht.
|
/ | 1
Mein Gedanke ist hier: wenn [e|E]iner die Erwartung selbst sehen könnte,
daß er sehen müßte, was erwartet wird.
(So aber daß es nicht noch einer
Projektionsmethode, Vergleichsmethode, bedürfte um von dem was er
sieht zu der Tatsache zu kommen, die
erwartet wird.)
(Aber so ist es ja auch: wer den Ausdruck der Erwartung sieht, sieht ‘was erwartet wird’.) |
? / | 2
Erkläre [e|E]inem, daß die Zeigerstellung⌊,⌋ die Du aufgezeichnet hast, ausdrücken soll, daß ˇdie Zeiger dieser
69
Gebärden sich verständlich zu machen sucht
Man möchte sagen: nur der Gedanke kann es sagen, das Zeichen nicht. |
/ | 1
Jedes Symbol scheint als solches etwas offen zu
lassen.
|
∫ ∕∕ / | 2
⌊dazu 74˙4⌋
‘Der Plan ist als Plan etwas
Unbefriedigtes.
⌊(⌋Wie der Wunsch, die Erwartung, die Vermutung, u.s.f..⌊)⌋⌊’⌋
Ich möchte manchmal mein Gefühl, dem Plan gegenüber, als eine Innervation bezeichnen. Aber auch die Innervation an sich ist nicht unbefriedigt, ergänzungsbedürftig. ¥ |
⌇ | 1
In wiefern kann man den Wunsch als solchen, die
Erwartung⌊,⌋
‘unbefriedigt’ nennen?
Was ist das Urbild der Unbefriedigung?
Ist es der leere Hohlraum?
Und würde man von einem leeren Raum sagen, er sei
unbefriedigt?
Wäre das
70
nicht auch eine Metapher?
Ist es nicht ein gewisses Gefühl, das wir
‘Unbefriedigung’
nennen?
Etwa den Hunger.
Aber der Hunger enthält nicht das Bild
|
/ | 1
Vom Hohlzylinder zu sagen er
wäre
‘unbefriedigt’, was sollte das heißen!
– Aber ich kann mir denken daß man
sich statt des Ausdrucks “der leere Hohlzylinder” des Ausdrucks bedient
“der unbefriedigte
Hohlzylinder”, & daß man den Vollzylinder, der in ihn
paßt
“seine Befriedigung”
nennt.
|
/ | 2
Der Wunsch scheint schon zu wissen, was ihn
erfüllen wird, oder würde; der Satz, der Gedanke, was ihn wahr
macht, auch wenn er gar nicht da ist!
[wichtiges Rufzeichen]
Woher dieses Bestimmen, dessen, was noch
nicht da ist? dieses
Und woher diese seltsame Sinnestäuschung? – Wir sagen
71 diese Aussagen, wann benützen wir sie, in welchem
//
Aber zu welchem
“Der Satz sagt etwas”, darauf ist die Ergänzung entweder die Frage “Was?” & ein weiterer Satz – oder, ⌊der Ausdruck⌋ “sagt etwas” ist gar keine Variable, heißt nicht: sagt dies, oder jenes. |
/ | 1
‘Der Befehl befielt seine
Befolgung’.
Ja, also kennt er seine Befolgung schon ehe sie da ist!
– Aber
|
/ | 2
Wir sagen:
“Der Befehl befielt
dies” & tun
⌊dem⌋
es; aber auch:
“der Befehl befielt dies:
ich soll
Wir
72 in einen Satz, einmal in eine Demonstration, & einmal in die Tat.
|
⌇ ∫ | 1
Ja er [f|b]efiehlt
|
/ | 2
Man könnte auch so sagen: Dieser Befehl befielt dies (man tut es) – – aber
hat er dies nicht schon früher befohlen?
(Er hat doch früher nichts
an
anders befohlen!)
Also hat er diese Tat befohlen, ehe es sie ⌊(⌋noch⌊)⌋
gab.
Inwiefern hat er aber früher dies
befohlen? – ist denn Befehlen eine Tätigkeit die
der Befehl auch früher ausübte?
Und wie hat er sie ausgeübt?
“Der Befehl befielt das
& das” enthält ja die Zeit gar nicht, sowenig wie
“2 + 2 ist 4”.
“Ich habe auch früher dies gemeint” enthält wohl die Zeit. – Wie kann man meinen, was noch nicht geschehen ist? Worin bestand aber dies damals: dies zu meinen? Was nennen wir 73
also jetzt:
‘dies, was jetzt geschieht,
gemeint zu haben’.
Worin besteht die Identität: dasselbe jetzt tu[m|n], was ich früher meinte.
Worin besteht es: dieselbe
Speise jetzt zubereiten, die ich später esse?
|
/ | 1
Ja, ich meine
|
/ | 2
Wie macht man es denn: das
& das befehlen?
|
/ | 3
Man sagt: man befielt
den Befehl,⌊ –⌋ & auch: man befielt die Handlung.
74
|
/ | 1
Wir identifizieren den Satz
“daß …” mit der Handlung.
|
/ | 2
“Er hat das getan, was ich ihm
befohlen habe” – Warum soll man hier nicht sagen
|
/ | 3 ⍈
⌊[Zu 71˙1]⌋
ˇRegel:
“der Wunsch p möge der Fall sein” = “der Wunsch, der dadurch befriedigt wird,
daß p der Fall ist”.
|
| 4
⍈
⌊
[Zu 69˙2]⌋
(Und hier meine ich: die Erwartung ist unbefriedigt, weil sie die
Erwartung von etwas ist; der Glaube, die Meinung
unbefriedigt, weil sie die Meinung ist,
daß etwas der Fall ist, etwas Wirkliches, etwas 75
außerhalb dem Vorgang
|
/ | 1
Einen Satz verstehen heißt, eine Sprache
verstehen.
Etwas ist ein Satz nur in einer Sprache. |
/ | 2
Was bedeutet es, wenn man sagt: “Ich kann mir das Gegenteil
davon nicht vorstellen”, oder:
“Wie wäre es denn, wenn's anders
wäre?” – z.B., wenn jemand
gesagt hat, daß meine Vorstellungen privat seien,
oder, daß nur ich selbst wissen kann, ob ich Schmerzen empfinde,
& dergleichen.
|
/ / | 3
“Ich kann mir nicht vorstellen
…” heißt hier natürlich nicht:
Meine Vorstellungskraft reicht nicht hin.
– Wir gebrauchen diese Art
eine Aussage ad absurdum zu
führen, wenn diese Aussage eine grammatikalische ist, die ˇsich als
ˇuns eine Aussage über Faktisches vortäuscht.
//
Wir gebrauchen diese
76 die in Wirklichkeit eine grammatikalische ist,
Ein Beispiel: “Jeder Stab hat eine Länge” – das heißt etwa: wir nennen etwas (oder, dies) ‘die Länge eines Stabes’ – ⌊(⌋aber nichts ‘die Länge einer Kugel’⌊)⌋. Kann ich mir nun vorstellen ¤ ↺ Aber warum sage ich: “Iich kann mir ˇdas Gegenteil nicht vorstellen”; warum nicht: “Iich kann mir das ⌊(⌋was Du sagst⌊)⌋ nicht vorstellen”? daß ‘jeder Stab eine Länge hat’? Nun, ich stelle mir eben einen Stab vor – & das ist alles. Nur spielt dieses Bild in [v|V]erbindung mit diesem Satz eine ganz andere Rolle, als
Das Bild aber zum grammatikalischen Satz aber, konnte nur etwa dazu dienen, an ihm zu zeigen, was man “Länge eines Satzes” nennt. Und was sollte
77
Bild sein?
|
| 2
Wie zeigt man die Unsinnigkeit eines
Satzes, z.B.
“[d|D]ieser Körper hat Ausdehnung”, indem man sagt:
“ich kann mir nicht vorstellen, wie es anders wäre”?
78
|
/ / | 1
Wir könnten auf den Satz
“Dieser Körper hat
eine Ausdehnung” antworten:
“Unsinn!”, neigen aber dazu, zu antworten:
“Freilich!”.
Warum?
|
∫ | 2
⌊
﹖
⌋
“Ich habe tatsächlich nie gesehen, daß ein
schwarzer Fleck
(“Ich weiß, daß es möglich ist
|
| 3
Wenn gesagt wird, ein Satz sei sinnlos –
⌊,
⌋ so ist nicht quasi, sein Sinn sinnlos.
Sondern
79
|
? | 1
Ich versuche etwas, kann es aber nicht.
– Was heißt es aber:
“etwas nicht versuchen können”?
“Wir können auch nicht einmal versuchen, uns ein rundes Viereck vorzustellen.” |
⌇ ? | 2
Wenn man auch den Satz als Bild eines ˇmöglichen Sachverhalts
einer Tatsache
auffaßt & sagt, er zeige die
Möglichkeit
80
frage, wie es ˇetwa zu verifizieren ist, daß eine
Baumreihe unendlich lang ist.
|
| 1
Wenn man das Wort
die Bezeichnung
“AElementarsatz” gebrauchen will wie ich es in der
Log. Phil.
Abh.
getan habe, also wie
“atomic
proposition” bei Russell, so
kann man den Satz
“hier steht eine rote Rose”
Elementarsatz nennen.
D.h. er
enthält keine Wahrheitsfunktion & ist nicht durch einen Ausdruck definiert, der eine enthält.
Soll aber gesagt werden, der Satz sei nur dann ein Elementarsatz, wenn seine ˇlogische Analyse keine Wahrheitsfunktion ans Licht
81
wäre.
Mir schwebte dabei etwas vor wie Russells Definition Russells
von der Art der für den bestimmten Artikel.
// von der Art der
82 zu sehen wie sie wirklich ist statt dem Wort
|
| 1
Es kann unter
Umständen einen Kalkül geben der
Sätze zerlegt & es ist nicht schwer sich so einen vorzustellen.
Es ist dann eine RechenAufgabe, zu finden, ob ein Satz ⌊ein⌋ Elementarsatz ist,
oder nicht
Die Frage, ob ein logisches Produkt (z.B.) in einem Satz versteckt sei, ist ein mathematisches Problem. – Was hier “versteckt” heißt, wird durch die Methode das [v|V]ersteckte zu
|
| 2
“Wenn ich sage, ich habe heute Nacht nicht geträumt, so muß ich doch wissen, wo nach dem
Traum zu suchen wäre (d.h., der Satz
‘ich habe geträumt’ darf, auf die ˇtatsächliche Situation angewendet, falsch, aber nicht unsinnig
sein.)”
Heißt das also, daß Du doch etwas gespürt hast, sozusagen die Andeutung eines Traums, die Dir die Stelle bewußt macht, an der ein Traum gestanden wäre. 83
Oder
In wiefern enthalt der gegenwärtige, schmerzlose Zustand die Möglichkeit der Schmerzen. Wenn Einer sagt: “Damit das Wort ‘Schmerzen’ [b|B]edeutung habe, ist es notwendig, daß man Schmerzen als solche erkennt, wenn sie auftreten”, so kann man antworten: “Es ist nicht notwendiger, als daß man das Fehlen der Schmerzen erkennt”. |
| 1
“Aber muß ich nicht wissen, wie es wäre,
wenn ich Schmerzen hätte.”
– Man kommt nicht davon weg, daß die
Benützung des Satzes darin besteht, daß
man sich bei jedem Wort etwas vorstelle.
Die Anwendung des Satzes ist nicht die, die eine solches Vorstellen fordert. Immer wieder möchte man sich den Sinn, eines Satzes, also seine Verwendung (seinen Nutzen) in einem seelischen Zustand des Redenden oder Hörenden konzentriert 84
denken.
Man denkt nicht, daß man mit den Worten rechnet, operiert, ˇfür sie mit der Zeit durch dies oder jenes Bild substituiert.
// sie mit der Zeit in dies oder
jenes Bild überführt. //
Sondern
Damit meine ich natürlich nicht, daß es in manchen Sprachspielen nicht wesentlich
85
|
| 1
Das Gefühl ist, als
müßte
‘~ p’, um
‘p’ zu verneinen, es erst in gewissem Sinne wahr
machen.
Was
Man fragt:
“was ist nicht der
Fall”.
Dieses muß dargestellt werden.
– Aber es ist ja ˇdurch p dargestellt.
|
| 2
Man kommt nicht davon weg, daß der Sinn des
Satzes den Satz begleitet; bei dem Satz steht.
|
∕∕ | 3
Ist die Verneinung ˇeines Satzes
identisch mit der Disjunktion nicht ausgeschlossener
⌊n⌋
⌊der durch sie⌋
Fälle?
Sie ist es in manchen Fällen.
(Z.B. in diesem Fall:
“Die Permutation der Elemente A, B & C, die er anschrieb, war nicht ACB.”)
|
| 4
Verneinen: eine
‘geistige Tätigkeit’.
Verneine etwas – & beobachte,
was Du tust.
– Schüttelst Du etwa innerlich den Kopf?
Und wenn es so ist – ist
86 jetzt das Wesen der
Negation?
|
| 1
Man möchte sagen:
“Das Zeichen
“Wie kann das Wort
‘nicht’ verneinen?!”
“Das Zeichen
‘nicht’ deutet an, Du sollst, was drauf folgt, negativ
auffassen.”
Man möchte sagen: “Das Zeichen der Verneinung ist nur eine
Veranlassung, etwas,⌊ –⌋
|
| 2
Was ist der Unterschied zwischen
87 ein
ungeschickter Behelf, &⌊.⌋
[M|m]an meint etwa,
⌊:⌋
im Denken geschieht es schon anders.
|
⌇ ∕∕ | 1
Die Negation, könnte man sagen, ist eine
ausschließende, abweisende, Gebärde.
Aber die können wir zu mancherlei⌊.⌋
verwenden.
verwenden
//
Aber in wie vielerlei Fällen
verwenden wir die! //
|
/ | 2
“Ist es die gleiche Verneinung, wenn
man sagt:
‘Eisen schmilzt nicht bei 100˚ C’ &:
‘2 × 2 ist nicht 5’?”
Ist
|
| 3
Das Wort scheint uns manchmal seine Bedeutung, wie etwas, ˇeinmal in dies
Gefäß hineingelegtes, mit sich herumzutragen.
Wir sehen es nun in zwei Sätzen ver-88 wendet & fragen ˇnaif: enthält es in diesemc
dasselbe, wie in jenem?
|
| 1
Ist
‘ein Wort verstehen’ ein seelischer Zustand?
– Die Betrübnis, die Aufregung nennen wir seelische
Zustände.
Wir sagen:
“Er war den ganzen Tag sehr
betrübt”,
“Er war von morgen an in großer
Aufregung”
“Er hatte seit gestern ununterbrochen
Schmerzen”.
Wir sagen auch:
“Ich verstehe dieses Wort
seit gestern”, wenn es mir etwa gestern erklärt wurde;⌊ –⌋
aber verstand ich es ununterbrochen?
Ja man könnte von einer Unterbrechung des Verstehens reden
wenn ich es einmal vergessen & dann wieder gelernt
hätte; aber
|
| 2
“Ich verstehe das Wort
‘Ventil’ seit gestern.” – hast Du das Verstehen die ganze Zeit
gespürt?
Du
89
kannst – & schon seit langer Zeit.
Wenn man das Verstehen
Von jedem dieser Sätze kann man sagen er beschreibt einen Zustand der Seele: “ich habe seit gestern Schmerzen” “ich habe ihn seit gestern erwartet” “ich wußte seit gestern, daß er kommen wird. “ich kann seit gestern integrieren” Wie hat sich das in jedem dieser Fälle abgespielt? |
⌇ ? | 1
Was sehen wir als ein Kriterium
dafür an, daß wir jetzt Schachspielen können; was dafür, daß wir
jetzt dieses Gedicht auswendig wissen?
– Was aber ist
Schmerzen, Trauer, Wut u. dergl. will ich “Bewußtseinszustände” nennen; dagegen das im Gegensatz zum Wissen des Einmaleins, die zu der Fähigkeit Schach zu spielen, zu Integrieren, die chemischen 90
Symbole & die
|
⌇ | 1
Vielleicht [w|m]öchte
will
man die Worte
“bewußte” &
“unbewußte”
Seelenzustände ˇhier anwenden.
Von mir aus, aber nichts
91
Ding, welches wir nicht sehen, weil es etwa hinter uns
steht.
Dieser Vergleich aber ist durchaus irreführend.
|
| 1
‘Einen Berg ersteigen können’
kann man einen Zustand meines Körpers nennen.
Ich sage:
“Ich kann diesen den Berg ersteigen
hinauf – ich meine, ich bin stark genug dazu”.
Es ist aber ein Zustand ganz andrer [a|A]⌊r⌋t, wenn ich sage:
“Ja, ich kann
|
| 2
“Aber was ist es für ein seltsamer
Zustand:
‘etwas tun können’!
Wie weiß er, daß, was er jetzt tut, ist:
das andere, was er ˇjetzt nicht tut, tun können?”
|
/ | 3
Jemand behauptet, er könne 92
etwas bestimmtes tun; er versucht es nun, & es gelingt ihm
nicht: Stelle Dir Umstände vor, unter welchen
es [s|S]inn hat, zu sagen:
“Als ich sagte, ich könne es, da
konnte ich's wirklich, nur jetzt kann ich's nicht.”
– und Umstände, unter welchen dies
keinen Sinn hat.
|
| 1
Auf die Frage:
“Kannst Du dies⌊(⌋es⌊)⌋ Gewicht heben⌊?⌋”, kann die Antwort lauten:
“Ich weiß nicht; es wird sich
zeigen”.
Ebenso auf die Frage:
“Kannst Du noch Schach
spielen?”.
Wenn mich aber jemand fragt:
“Verstehst Du das Wort
‘Baum’?” – kann ich sagen:
“Es wird sich zeigen?”⌊”⌋ –
Die Antwort wäre:
“Du mußt doch wissen ob
Du's verstehst!”
Aber denk', es wäre gefragt worden: “Weißt Du wie
93
auch das rein heißt, weiß ich nicht,
etc.
etc.”
Man sagt dann
Und
|
∕∕ | 1
[D|d]enke [D|m]ir ⌊Ich⌋ dieses Spiel gespielt:
Denk Dir dieses Spiel:
Eine Liste von Wörtern ˇverschiedener
Art wird angelegt; es sind teils ganz einfache ˇSubstativa, wie
“Baum”,
“Brot”, dann z.B. auch “Ding”, seltenere wie
“Dynamometer”,
“Kontinuität”
u.a.
ˇspezielle Farbnamen dann
wie: “sepia”, “ultramarin”, “Kobaltblau”; dann
ˇdie Wörter
“vielleicht”,
“etwa”,
“das”;
⌊Diese⌋ Wörter dieser Liste werden mir vorgelesen, 94
Dies Spiel könnte man durch eines ergänzen, in dem die Namen von Tätigkeiten gesagt werden & ˇbei jeder gefragt: “Kannst Du das?” – Das Subjekt soll dann angeben, welche Gründe es hatte die Frage so oder so zu beantworten. 95
|
∕∕ | 1
Es ist
⌊(⌋übrigens⌊)⌋
interessant zu bemerken,
daß die Bilder, die uns beim Lesen
Hören
ˇ& ‘Verstehen’ eines isolierten Wortes ˇvorschweben, wenn
wir etwa unser Verständnis ˇgeprüf[e|t]n
ˇwird, meißt
|
∕∕ | 2
Ich schrieb einmal:
“Wenn ich sage “[s|S]ieh⌊st Du⌋ dort ist eine Kugel’, ein
andermal ‘dort ist eine
Halbkugel⌊?⌋’ gefragt werde ‘Siehst Du
die, so kann was ich sehe
96 geben muß.
|
? / ∫ | 1
|
/ / | 2
“Solange die Temperatur des Stabes nicht unter …
sinkt, kann man ihn schmieden”.
Es hat also Sinn zu sagen: “ich kann ihn von 5 bis 6 Uhr schmieden”.
Oder:
“Ich kann von 5 bis 6 Uhr
Schachspielen”, d.h.
ˇnämlich z.B. ich habe von 5 bis 6 Zeit. –
“Solange mein Puls nicht unter …
herabsinkt kann ich
spielen”
verstehen, was ich lese
diese Multiplikation ausführen // multiplizieren // .”
Diese Mult
Diese Multiplikation braucht 1
97
|
∕∕ | 1
“Ich verstand sein Mienensp⌊i⌋el[?|.]” –
– Wie lange?
– Nun, während ich es sah!
Hier kann man sagen:
“ich folgte ihm mit
Verständnis”.
Worin best[and|eht] dies Folgen?
In jedem besondere[m|n] Fall in etwas anderem
Beschreibe solche Fälle; dann wirst
Du's sehen.
|
/ | 2
Wann verstehe ich den
Satz: “
“Unser Leben währet siebzig Jahre.”?
Immer[,|?]
oder während ich ihn lese?
Und
[b|B]ei jedem Wort nur dies Wort, oder das Ganze ˇauf einmal
erst am Schluß?
|
| 3
⌊[Etwa zu, & vor, 96˙2]⌋
Wie, wenn man fragte: Wann kannst Du Schach spielen?
Immer? oder während
während jedes des Zuges ?
– Und wie seltsam, daß Schachspielen können
so kurze Zeit braucht & eine Part⌊i⌋e so
viel länger?
|
| 4
Es ist eine sehr merkwürdige 98
Tatsache, daß ich mich bei dem Gebrauch der Sprache nicht erinnere, wie
ich sie gelernt habe.
Ich sage:
“das Glas steht im Schrank; ich weiß nicht wie ich die Bedeutung von
“Glas” &
“Schrank” gelernt habe.
Meine Anwendung der Wörter ist ganz losgelöst von
Soll ich also sagen: Die grammatischen Regeln wirken in der Zeit? (Wie jene Führung.) Also: Das Wort “
99
die ganze Art der Anwendung auf einmal im Kopfe
haben?”
– Und ist es nicht ähnlich in einem Spiel? In irgend ei Man kann sagen, ich wisse die Regeln des Spiels, ‘habe sie im Kopf’,
Das Verständnis der Sprache – quasi des Spiels – scheint wie ein Hintergrund, auf dem der einzelne Satz erst Bedeutung gewinnt. |
/ | 1
Wie seltsam: es scheint, als ob zwar eine
physische (mechanische) Führung versagen, [u|U]nvorhergesehenes zulassen könnte, aber eine
Regel nicht!
Sie wäre sozusagen die einzig verläßliche
Führung.
Aber worin besteht es, daß eine Führung eine
Bewegung nicht zuläßt, & worin, daß
eine Regel sie nicht z[ü|u]läßt?
– Wie weiß man das eine, & wie das
andere? 100
|
/ | 1
Kann ich ⌊(⌋nicht⌊)⌋ sagen: Ich meine die Verneinung,
welche verdoppelt eine Bejahung gibt?
Wenn Du von Rot gesprochen hast, hast Du dann das gemeint, wovon man sagen kann, es sei hell, aber nicht, es sei grün, a⌊u⌋[h|c]h wenn Du an diese Regel nicht gedacht, noch von ihr Gebrauch gemacht hast? Hast Du das ‘ ~ “ nicht ” verwendet, deren drei eine Verneinung geben; auch wenn Du diese Regel nicht verwendet hast? Ist es eine Hypothese, daß es das “nicht” war? Kann es zweifelhaft sein, ob es dasselbe war, & durch Erfahrung bestätigt werden? |
| 100
Worin besteht die Absicht, eine Partie Schach zu
spielen?
Wie unterscheidet sie sich von der Absicht,
101 wissen wir etwa nicht, welches Spiel wir zu spielen ˇwir beabsichtigen; zeigt sich uns das erst wenn wir es schon gespielt haben?
(Man sagt: “Ich werde doch wissen, was ich spielen wollte!”, “Ich werde doch wissen, was ich mir wünsche!”, “Ich werde doch wissen, warum ich es getan habe!”) Denke an diese eine Begründung ˇwie: “Ich weiß, daß ich die Absicht hatte, denn ich habe mir gedacht, ⌊:⌋ ‘jetzt komme ich endlich zum Schachspielen’.” Es würde sich mit dieser Absicht auch vollkommen vertragen, wenn ich beim ersten Zug darauf käme, daß ich alle Regeln schon vergessen habe. |
∕∕ | 1
Es stört uns gleichsam, daß der
Gedanke eines Satzes in keinem Moment ganz vorhanden ist.
Wir sehen ihn wie einen Gegenstand an, den wir erzeugen,
& den wir nie ganz besitzen, denn kaum entsteht
ein Teil, so verschwindet ein anderer.
|
| 2
‘Intuitives Denken.’
Mozart
schreibt in einem Brief, ein Stück stünde 102 in einem Augenblick ganz vor seinem Geist.
– Wenn mir nun jemand sagte:
“Also ist es eben doch möglich, daß ein ˇganzer Gedanke auf einmal erfaßt, gedacht,
|
/ / | 1
Das Verstehen
103
der Stärke & des Tempos gerade auf diesen Rhythmus bringen,
warum gerade diese
Linie zeichnen?
Man möchte sagen:
“weil ich weiß, was das alles
heißt”.
Aber was heißt es? ich wüßte es
nicht zu sagen.
Zur
‘Erklärung’ könnte ich es nur mit etwas anderem vergleichen, was denselben Rhythmus hat
⌊(⌋ich meine, dieselbe Lienie⌊)⌋
– hat.
(Man kann sagen:
“Siehst Du nicht: das ist, wie Hauptsatz & Nebensatz
als würde eine Schlußfolgerung
gezogen”, oder:
“das ist gleichsam eine Parenthese”, etc..
Wie begründet man solche Vergleiche?
Da
Es gibt es
sehr
verschiedenartige
Begründungen.)
|
∕∕ | 11
“Denken” nennen wir wohl manchmal den Satz mit einem seelischen Vorgang begleiten, aber den
“Gedanke” nennen wir nicht jene Begleitung.
– Sprich einen Satz & denke ihn[!|;] sprich ihn mit Verständnis!
– Und nun sprich ihn nicht, & tu nur
das, womit, Du ihn beim
verständnisvollen Sprechen begleitet hast! –
(Singe dies Lied mit Ausdruck – & nun singe es nicht, aber wiederhole den Ausdruck⌊!⌋) – Und man könnte 104
auch hier etwas wiederholen: Z.B. Schwingungen des
Körpers, langsameres & schnelleres Athmen, Vorstellungsbilder. –)
|
| 1
“Er hat diese Worte gesagt,
aber sich aber dabei nichts gemeint. gar nichts gedacht.”
–
“Doch, – ich habe mir etwas gemeint gedacht!”
–
“Und zwar was denn?”
–
“Was ich gesagt habe.”
|
∕∕ | 2
“Dieser Satz hat Sinn.”
–
“Welchen?”
[v|V]ergleiche damit:
“Diese Wortreihe ist ein
Satz.” –
“Welcher?”
|
| 3
“Ich habe etwas bestimmtes gemeint, als ich sagte, …”
– Und hast Du bei jedem Wort etwas anderes gemeint, oder
während des ganzen Satzes dasselbe?
|
| 4
Übrigens seltsam[.|,]
⌊:⌋
daß eine Wortreihe Unsinn sein kann, wenn man
doch bei jedem Wort etwas meint.
// daß eine
Zusammenstellung von Wörtern Unsinn sein kann, wenn wir mit
einem jeden ˇvon ihnen etwas meinen. //
105
|
/ | 1
Ich
|
/ | 2
Kann ich nun das, was die Beschrei Regeln der Anwendung vom Worte sagen, auch
anders beschreiben, nämlich durch die Be⌊s⌋chreibung des Vorgangs, der beim
Ich meinte früher, ˇeinmal die grammatischen Regeln seien die Auseinanderlegung dessen, was ich im G Verstehen Anwenden beim einem ˇGebrauch des Wortes auf einmal erlebe. Sozusagen Folgen, Äußerungen, der Eigenschaften, die ich beim Verstehen auf einmal erlebe. 106
|
/ | 1
Man möchte ja sagen: die Verneinung
habe die Eigenschaft, verdoppelt eine Bejahung zu
ergeben.
“Die doppelte Negation gibt eine Bejahung”, das klingt so wie: “Kohle und Sauerstoff geben Kohlensäure. Aber in Wirklichkeit gibt die doppelte Negation nichts, sondern ist etwas. |
/ | 2
Man kann sagen: Dieser
Körper hat die Eigenschaft
nicht braun zu sein.
Braun hat die Eigenschaft die Farbe dieses
Körpers zu sein.
Die Negation hat d 3 hat die Eigenschaft die Zahl
meiner Schwestern zu sein
⌊(⌋Nicht aber: 3 hat die
Eigenschaft die Hälfte von 6 zu sein.
Dies gehört zur Grammatik des Zeichens
“3”⌊)⌋
Die Verneinung hat die Eigenschaft in diesem
Satz die Wahrheit zu ergeben.
|
∕∕ | 3
“Daß 3 Verneinungen wi⌊e⌋der eine Verneinung ergeben, muß doch schon in der einen
Verneinung, die ich jetzt gebrauche,
liegen.”
(Die Versuchung einen My-107 thus
zu erfinden
zur Erklärung
|
/ | 1
Nicht:
“Die Würfelform hat die Eigenschaft,
lauter gleiche Seiten zu besitzen” – aber ein Holzklotz
|
/ |
[3|2]
Heißt es etwas,
⌊:⌋ daß drei solche
Verneinungen eine Verneinung ergeben?
(Wie:
“drei solche Pferde können diesen Wagen
fortbewegen”)
Aber i[n|m]
jenem
Satz “~~~p =
~p” ist gar nicht von der Verneinung die Rede.
⌊(⌋[v|V]on der Verneinung handelt etwa der
Satz:
“es regnet nicht”.⌊)⌋
Der Satz der Logik ist eine Regel für den Gebrauch des
Zeichens
“~”.
Man könnte auch sagen: in ihm hat das Zeichen
“~” keine Bedeutung, sondern erhält
eine.
|
/ | 3
Es hat den Anschein, als könnte man
würde aus der Bedeutung
Natur
der Ne-108 gation
schließen
folgen, daß
non
n
~~ p
p ist.
(Und etwas
richtiges ist daran.
Was?
Unsre Natur hängt mit beiden ˇzusammen)
|
| 1
Ich möchte das Bild gebrauchen,
⌊:⌋ daß das Wort
“ist”, wenn es einmal
“ = ”, einmal
“ε” bedeutet, einen [V|v]erschiedenen Bedeutungskörper hinter sich hat; daß es beidemale die gleiche
Vorderfläche
// Fassette // ist die
⌊(⌋
aber
⌊)⌋
ˇ
⌊(⌋jedesmal⌊)⌋
einem andern Körper angehört;
// daß es beidemale die
gleiche Fassette ist , aber eines anderen Körpers,; //
wie wenn ich ein Dreieck im Vordergrund sehe, das das einemal die
|
| 2
Oder denken wir uns diesen Fall: Wir hätten vollkommen durchsichtige Glaswürfel, deren eine
Seitenfläche rot angestrichen wäre.
Wenn wir sie aneinander reihen
// legen // , so werden wir nur ganz bestimmte Anordnungen roter
Quadrate im Raum entstehen können, bedingt durch
die Würfelform der
109
|
| 1
Wenn wir nun aber einen Würfel sehen
ich
sehe sind ˇ
|
| 2
Der Würfel ist dann eine Notation
Aber der Würfel oder die Zeichnung des Würfels, sind doch nur Zeichen, wirken doch nur als Zeichen. ⌊,⌋ insofern, als ich sie nun benütze, in einem System von
Wenn ich
110
geometrischen Würfel?
– Offenbar schwebt uns mir der Vorgang vor, wenn wir ich aus einer Zeichnung, oder
einem Modell, der Vorstellung, Sätze der
Geometrie ableiten ableite..
Es schwebt mir
◇
…
Aber welche Rolle spielt dabei das Modell?
Doch die des Zeichens, mit
|
| 1
Der Satz
“[e|E]s regnet” sagt doch etwas übers Wetter aus aber nicht über
Kann es dasselbe sagen, wenn ich einmal auf die Frage nach dem Wetter antworte: “[e|E]s regn⌊e⌋t”, ein andermal: “Ich sage Dir wahrheitsgemäß: ‘es regnet’.” 111
|
| 1
Die Erklärung
eines Zeichens
führt uns von einem
von
diesen Zeichen zu
andern.
//
zu andern Zeichen. //
Wenn Du denkst, die Sprache, ihr Wesen, müsse sich notwendig erklären lassen, // müsse erklärt werden, // so denke, daß diese Erklärung in einer Sprache gegeben wird. |
∕∕ | 2
|
|
¥
3
Die Gebärdensprache ist uns nicht
geflissentlich gelehrt worden; & gewiß nicht durch
Zeichenerklärungen.
|
| 4
Ist es so, daß eine Erklärung, eine Tabelle z.B.,
zuerst so gebraucht werden kann, daß man sie
‘nachschlägt’, daß man sie dann gleichsam im Kopf 112
nachschlägt,
⌊ (⌋sie sich vors innere Auge ruft, oder dergl.); & daß man endlich ohne
diese Tabelle a⌊r⌋beitet, also so, als wäre sie nie
dagewesen?
In diesem letzteren Falle spielt man ⌊(⌋also⌊)⌋ offenbar ein anderes
Spiel[.|;]
Ddie Tabelle ist aus dem Spiel
ausgeschieden, & wenn ich etwa einmal auf sie zurückgreife⌊n⌋⌊.⌋
Ich mag
Und sollte
,
|
| 1
Ich muß unterscheiden zwischen den
Fällen,
⌊:⌋ wenn ich mich, einmal,
nach einer Tabelle richte, & ein andermal in
Übereinstimmung mit der Tabelle (der Regel) handele, ohne
die Tabelle zu benutzen. –
Die Regel deren Erlernung uns
mich veranlaßte, jetzt so & so zu handeln, ist als
Ursache meiner Handlungsweise Geschichte. –
Sofern sie aber eine allgemeine Beschreibung unserer Handlungsweise
ist, ist sie eine Hypothese.
(Die Hypothese ˇ
z.B., daß diese zwei Leute, die am Schachbrett sitzen, so & so
ˇden & den Gesetzen gemäß
113 gel auch im Spiel benützen, indem sie ˇsie vor
jedem Zug nachschlagen (dies kann zum Spiel
gehören).
Hier ist die Benützung der Regel eine Spielhandlung.
“Hier liegt aber eine Schwierigkeit; der Spieler
|
| 1
Es ist möglich, daß Einer die
Bedeutung des Wortes
“blau” vergißt.
Was hat er da vergessen?
“Ich weiß nicht mehr, was ‘blau’ heißt,⌊.⌋” – [i|I]st das ein bestimmter Geisteszustand? – Aber es gibt unter verschiedenen Umständen verschiedene Geisteszustände, d[ie|en]en dieser Satz entsprechen 114
mag.
Überlege: “Der, welcher die Bedeutung des Wortes ‘blau’ vergessen hat & aufgefordert wurde, einen blauen Gegenstand aus anderen auszuwählen, fühlt beim Ansehen dieser Gegenstände, daß die Verbindung zwischen dem Wort ‘blau’ &
|
∕∕ ∕∕ | 1
Wie kann man sich zur Probe, ob man das Wort “blau” versteht, ein blaues Vorstellungsbild vor die Seele rufen
Nun Wähle ich denn
115
|
∕∕ | 1
Was ist das Kriterium dafür, daß ich
das Wort
“blau” verstehe: daß mir dabei diese Farbe vorschwebt ⌊(⌋
Angenommen, beim Worte “mn” fiele mir regelmäßig irgend eine Farbe ein (nach dem normalen Gebrauch der Wörter⌊:⌋ war es ⌊‘⌋ nicht immer dieselbe⌊’⌋ Farbe⌊)⌋; könnte ich nicht dennoch sagen: “‘mn’
Aber warum rede ich hier von von Vorstellungen?! Auf den Befehl, etwas [b|B]laues zu zeigen, zeige ich auf einen Gegenstand von
|
∫ | 1
Angenommen, ich nenne morgen 116
“blau”, was ich immer so genannt habe – d.h. so sage ich; aber alle
Andern die ich treffe sagen:
“das ist ja rot!” – wer hat ˇdann
Recht?
Wenn ich m[ü|i]ch vergewissere
mir beweise, daß ich ein Wort verstehe, indem ich mir ein Bild in die
Vorstellung rufe, oder auf einen Gegenstand zeige, so ist dies doch nur insofern ein Kriterium des ˇ
richtigen
Verständnisses, als es mir ˇnur die
Verständigung mit de[m|s] Wort
mit⌊tels⌋
mit Andern ermöglicht.
|
| 1
Aber könnte man hier nicht zwischen subjektivem
Verstehen des Wortes & objektivem Verstehen
unterscheiden?
Ich lese etwa von einem blauen Topf & es springt in mir
sogleich mit Bestimmtheit ein Bild in der Vorstellung hervor.
(Als wäre auf einen Knopf gedrückt worden & ein Täfelchen mit dem Bild darauf in Verbindung mit dem Knopf Taster
Taster.)
Beim Wort
“Puhu”
springt so eine Bild nicht hervor.
Dies ist ein Unterschied.
Ob ich aber die Worte
“blauer Topf”
richtig verstanden habe, in [ü|Ü]bereinstimmung mit dem allgemeinen Gebrauch,
ist damit noch nicht gesagt.
Das Wort subjektiv verstehen hieße also
– beiläufig gesprochen –
: es ist in Verbindung mit einem 1187
Bild.
Es obje
im objektiven Sinne verstehen hieße: es ist in Verbindung mit dem rechten Bild.
– Man könnte also auch sagen: Die Sprache soweit Einer sie nur subjektiv versteht ist zwar
kein Mittel der Verständigung mit Andern, aber ein
Wir
118
gleichen Laut dasselbe vorstellen.” –
|
∕∕ | 1
“Wenn Du einmal weißt, was
das Wort bezeichnet, verstehst Du es, kennst seine ganze
Anwendung.”
|
| 2
Denke Dir, ein Mensch gebrauchte
“gelb” zur Bezeichnung jedes gelben Gegenstandes (also etwa wie wir
“etwas gelbes”).
Er würde dann die hinweisende Erklärung immer richtig geben & sein Gebrauch des Wortes wäre
doch nicht der unsere.
|
∕∕ | 3
Die Bedeutung eines Wortes vergessen – sich
wieder an sie erinnern.
Verschiedene Fälle.
Was für
119
|
| 1
Ist es richtig zu sagen:
“Das Wort
‘rot’ ist allein kein Zeichen, sondern braucht ein Supplement
im Farbengedächtnis”?
|
/ | 2
Wenn der Kranke läutet, so
komme ich zu ihm.
Befolge ich den Befehl des [l|L]äutens, indem ich mir
Ich kann aber wohl sagen: “Tu jetzt was Du Deiner Erinnerung nach gestern bei diese[n|r] Worten Gelegenheit getan hast” – & wenn er sich daran erinnert, kann er den Befehl befolgen. Wenn nicht, so ist es, als hätte ich befohlen: “Tu was auf
|
|
¥
3
Ist mein Gedächtnis unbedingt
verläßlicher, als eine Aufzeichnung, mein
Farbengedächtnis z.B., als ein
120
Farbmuster?
Bei verschiedenen Gelegenheiten werde ich
Könnte ich nicht, unter Umständen, sagen: “Mein Gedächtnis dunkelt immer
|
∕∕ | 1
Wie kann ich es rechtfertigen, daß ich mir auf diese Worte hin diese Vorstellung
mache?
Hat mir jemand die Vorstellung der blauen Farbe gezeigt & gesagt, das
Was heißt denn hier: “diese Vorstellung”? kann ich denn auf sie zeigen? Kann ich etwa in mir auf sie zeigen, wenn sie meine Vorstellung ist? Wenn ich mir einen blauen Kreis & einen Pfeil vorstelle, der auf ihn zeigt –
(Dies alles hängt mit dem Problem zusammen: ob⌊,⌋ & wie, ich denn wissen kann, ob⌊,⌋ & was, der Andre fühlt, sieht, etc..) 121
|
| 1
Ich sehe jemand & erinnere
mich an ihn.
Schwebt mir da immer (oder auch nur oft) ein
‘Erinnerungsbild’
|
/ |
⍈
2
[zu S. 111] Ist also die Gebärdensprache keiner
Erklärung fähig?
– Gewiß; z.B.
durch Worte.
// durch
|
| 3
Denke an das laute Lesen des Geschriebenen, oder an
das
|
| 4
Es ist ein Spiel, mit Hilfe
mittels eines Farbmuster [g|G]egenstände aus andern auswählen, ein anderes, ˇdies mittels
ˇ
◇
eines Erinnerungsbildes einer Farbe tun, & ein anderes,
unmittelbar 122 nach einem Wort handeln.
[D|d]ie Farbe [D|d]as Muster ⌊“Aber⌋ kann mich freili bei der Wahl führen, & das Wort nicht!” – Aber würdest Du nicht sagen, Du wirst beim Lesen vom
Auch ein Muster führt mich, wie ich mich von ihm führen lasse⌊.⌋ – Stelle Dir ˇverschiedene Grenzfälle vor, in denen es schwer zu sagen ist, ob wir man dies “ ˇ“von den Zeichen geführt werden” nennen soll, oder nicht. |
∕∕ | 1
Wie alles Methaphysische, ist
die
‘Harmonie zwischen dem Denken
& Wirklichkeit’ in der Grammatik der Sprache aufzufinden
// aufzusuchen // .
|
| 2
Was macht
kann uns glauben machen, es bestehe eine Art Übereinstimmung zwischen
Gedanken & Wirklichkeit?
– Statt
“Übereinstimmung” könnte man ⌊(⌋hier⌊)⌋ ruhig
123 mung?
in der
Log. Phil. Abh.
habe ich so etwas gesagt, wie: sie sei eine
Übereinstimmung der Form.
Das
|
∕∕ | 1
Vor allem ist
“Bild” hier zweideutig ⌊(⌋gebraucht⌊)⌋.
Man will sagen: ein Befehl sei ein Bild der Handlung die
nach ihm ausgeführt wurde; aber auch, ein Bild der Handlung, die
nach ihm ausgeführt werden soll.
124
|
| 1
Man kann sagen: eine Werkzeichnung dient als Bild des Werkstücks
Gegenstandes, den der Arbeiter nach ihr anfertigen soll.
Und man könnte hier “Projektionsmethode” die Art & Weise nennen, wie der Arbeiter so eine Zeichnung in die Arbeit umzusetzen hat. Man könnte sich
125
“Bild” kann man dann die Werkzeichnung mit
|
| 1
Ich
126 methode.
Man kann wohl sagen,
⌊:⌋ die Projektionsstrahlen rechne ich noch zum Bild – aber
nicht die Projektionsmethode.
Man könnte freilich auch sagen: Eine Beschreibung der Projektionsmethode rechne ich noch zum Bild.
Man stell[t|e] sich Ich mir also vor, die anscheinende Verschiedenheit zwischen Satz & Wirklichkeit werde durch ⌊die⌋ Projektionsstrahlen ausgeglichen, die zum Bild, zum Gedanken, gehören, & ˇdie keinen Raum ˇmehr für eine Methode der Anwendung lassen. Es gibt ⌊(⌋vielmehr⌊)⌋ nur noch Übereinstimmung & Nichtübereinstimmung. |
/ / | 1
“Die Möglichkeit der Übereinstimmung bedingt schon eine Übereinstimmung.”
– Denke, jemand sagte:
“Schachspielen können ist eine Art
Schach-spielen”.
|
/ | 2
“Ein falscher Satz stellt die Wirklichkeit nur falsch dar, aber doch die Wirklichkeit.”
Eine falsche Beschreibung meines Zimmers beschreibt immerhin etwas mit 127 meinem Zimmer Vergleichbares.
Das kommt darauf hinaus: Zwei verschiedene Längen haben immerhin mit einander gemein, daß sie Längen sind; zwei Formen, daß sie Formen sind; etc.. – Wenn das nicht völliger Unsinn sein soll, so wäre es etwa eine grammatische Feststellung über die Ähnlichkeit der Anwendung
|
| 1
“Das gemalte Bildnis stimmt,
|
| 2
“Rot & Grün stimmen darin
überein, daß sie Farben sind.”
– Hier kann man sagen:
“Wie wäre es wenn sie nicht
übereinstimmten?”
|
|
⍈
3
[Zu 119˙3] Diese Bemerkung ist wichtig, weil wir
das
128
die Folge grammatischer Mißverständnisse,
immer durch seinen seelischen, ungreifbaren, Charakter
erklären möchten.
// immer durch den seelischen
(ungreifbaren) Charakter des Denkens
erklären wollen. //
|
| 1
Man möchte Gründe &
Gründe & Gründe angeben
|
| 2
“Das Ideale wäre es, wenn die Kette der
Gründe ins Unendliche reichte.”
– Ja, was ist denn die Funktion, der Zweck, eines
Grundes?
|
| 3
Wie, wenn wir jemanden fragen: “wie weißt Du, daß
Deine
diese
Beschreibung Worte
die Worte Deiner
// die Worte
dieser Beschreibung //
129 wiedergibt das
wiedergeben was Du sieh⌊s⌋t?”
// : “inwiefern geben Deine Worte wieder, was Du
siehst”
// & er antwortet:
“ich meine das mit diesen
Worten”. – Es handelt
sich etwa um eine Landschaft. Was ist dieses
‘das’, oder wie meint er es mit seinen Worten?
⌊?⌋
Was macht eine Reihe von Worten zur Beschreibung dessen,
was ich vor mir sehe? Daß ich mit
ihnen meine, was ich vor mir sehe?
Wie macht man das?
– Angenommen, ich sagte:
“a b c d”, & meinte damit: das Wetter ist
schön. – Ich – ich h[ä|a]tte nämlich beim Aussprechen
|
| 1
Kann ich denn nicht mit Worten meinen was ich
will?
– Schau auf 130
die Tür Deines Zimmers, sage dabei eine Reihe beliebiger
|
| 1
Denke, ich sagte:
“a b c
d”
& mein[t|e] damit: das Wetter ist schön –
nämlich, ich
|
∕∕ | 2
Und doch gibt es Unterschiede im Erleben
eines Satzes.
Mache
131
kannst; wie Du es tätest, wenn Du ihn einem
Engländer sagtest. ˇin
englischen Gespräch
gebrauchtest.
// ; wie Du es tätest,
wenn Du ein englisches Gespräch führtest. //
// ; wie Du es in einem englischen
Gespräch tätest. //
|
| 1
Denke, jemand zeigte mit
Aber wie, – kann ich denn nicht sagen: “Mit ‘abrakadabra’ meine ich Zahnschmerzen”? Freilich[.|;] Aaber das ist eine Definition, nicht eine Beschreibung dessen, was in mir beim Aussprechen des Wortes vorgeht.
132
& dennoch sagt der Satz: “als ich sagte … meinte ich
…”, nicht: dies oder jenes ging in mir beim
Aussprechen der
T
Worte vor.
“Mit dem Worte … meinte ich …” heißt nicht dasselbe wie: bei jene[n|m] Worten dachte ich an … Man kann wohl bei⌊m⌋ dem Aussprechen de[m|s] Wort⌊es⌋ “abracadabra” an Schmerzen denken; aber das drückt man nicht mit den Worten aus: “ich habe mit dem Wort … gemeint”. Diese Aussage ist vielmehr immer ein Ausdruck einer Regel. |
∕∕ | 1
Man könnte im Gebrauch eines Worts eine ‘Oberflächengrammatik’ von einer
‘
133
|
| 1
Die Grammatik sagt nicht, wie die Sprache gebaut sein
muß, um ihren Zweck zu erfüllen. Sie beschreibt nur
⌊,⌋ um so & und so ˇauf den Menschen zu wirken. Sie beschreibt nur, aber erklärt in keiner Weise, den Gebrauch der
Zeichen.
|
/ | 2
Der Begriff des Lebewesens hat die gleiche
Unbestimmtheit, wie der der Sprache.
[Verstehe ich nicht ganz.]
|
| 3
“Der Zweck der Sprache
Nicht: “Ohne Sprache könnten wir uns nicht ˇmit einander verständigen”⌊.⌋ – [w|W]ohl aber: ohne Sprache könnten wir die Menschen nicht so & so beeinflussen, ˇkönnten wir nicht
134
|
| 1
Vergleiche: Ein Spiel erfinden – eine Sprache erfinden – eine Maschine erfinden.
|
| 2
Sind die Regeln eines Spiels
willkürlich?
– Ich könnte sie
“willkürlich” nennen zum Unterschiedˇ, etwa, zu von im Gegensatz den Regeln etwa des Fingersatzes, wenn
|
| 3
Man kann die Regeln der Grammatik
“willkürlich” nennen, wenn damit gesagt sein soll, der Zweck
der Grammatik sei ˇnur der der Sprache.
Und es
135 chen weil es 4 Jupitermonde gibt.
|
| 4
Denken wir uns ein Tagebuch
mit
mit Hilfe einer Zahl, von einander unabhängiger,
Wie weiß er denn, daß es immer dasselbe ist, was er
Wozu kann ihm so ein Tagebuch ˇihm dienen? Etwa als Erinnerungsvergnügen. Er liest es später durch & begleitet das Lesen mit Vorstellungen; & manchmal erinnert er sich, daß es wirklich so war. Da fragt es sich doch: Warum, [m|M]it welchem Recht, habe ich oben gesagt, ⌊:⌋ “A” heiße in unsrer Sprache: ich gehe schlafen, etc. etc.? Nur das machte es ja möglich diese Zeichen “Tagebucheintragungen” 136
zu nennen!
Also frage Dich: woraus könnte ich
schließen, daß diese Zeichen das & das heißen?
Angenommen,
|
| 1
Bei
‘Erinnerungserlebnis’
denkt man ⌊(⌋natürlich⌊)⌋ vor allem an so etwas
wie – ein Erinnerungsbild.
Nun gibt es
137
Und wenn ich es nun isoliert betrachte, festhalte, ist es
ˇselbst die Erinnerung?
Ich sage etwa: “Ich sehe mich mit einem Freunde da & das spazierengehen. Aber – wie weiß ich, daß ich's bin & mein Freund? Sind die Portraits so gut getroffen? Natürlich nicht. Aber ich sage, daß ich's bin mit meinem Freund; ich mache
|
| 1
Und, wenn ich sage:
“Ich sehe ein Erinnerungsbild vor
mir” – wie weißt Du, was ich erlebe?
Du kannst ja – wie man sagt – nicht
in mich hineinschauen (das kann nur ich).
Also mache ich mir wohl eigentlich
ˇhauptsächlich, oder
auch nur selbst eine Mitteilung, oder soll ich sagen:
ich mache
eigentlich
nur mir selbst eine eigentliche Mitteilung, nicht dem
Andern.
//
Also mache ich mir wohl eigentlich
nur mir selbst eine Mitteilung, nicht dem Andern. //
Aber wie teilt es mir etwas mit, bei, oder
nach, einem Erlebnis Laute auszustoßen ⌊(⌋etwa den Satz:
“ich habe ein Erinne-138 rungserlebnis⌊)⌋?
|
| 1
Oder hätte ich gar zu mir selber, statt “Ich habe ein
Erinnerungserlebnis” sagen sollen:
“Ich habe das”?
(Oder gar nur:
“Das.”)
|
/ | 2
Was nennt man denn gewöhnlich eine “Mitteilung”?
Da mußt Du an Mitteilungsspiele denken.
|
∕∕ | 3
Teile ich mir etwas mit, wenn ich, auf dieses Papier
sehend, sage:
“[d|D]ieses Papier ist weiß”?
Und was heißt es eigentlich: “etwas zu sich selbst sagen”? Sagt man alles zu sich selbst, was man ausspricht, wenn niemand sonst zugegen ist? |
|
Aber kann man sich nicht ermahnen, sich selbst
befehlen, ja sich selbst fragen & antworten?
Oh ja – man kann auch gegen sich selbst Schach spielen,
ja vielleicht sogar sich selbst Geld abgewinnen – wenn 139
man nämlich etwas so nennt.
Denn das
“kann mann”
ˇin diese[m|n] Sätzen heißt doch: “Tut man nicht das & das
& nennt ˇman es ˇnicht so
& so?
Und wenn ich in ein Zimmer komme, wo ich erwartet hatte
[a|A]ndere Leute
zu treffen & es ist niemand da, ⌊–⌋
sage ich da nicht vielleicht zu mir selbst:
“Ich bin also ganz
allein.”
⌊–⌋
Ich komme in ein Haus, denke, es werden Leute drin sein, aber es ist leer; ich schaue mich darin um, & sehe, es ist unbewohnt; endlich sage ich ˇich zu mir: “Es ist leer. Ich kann hier machen, was ich will” – & gehe ⌊ich⌋ nun ˇnun daran, das & das zu tun. Dies ist schon eher eine Mitteilung. |
∕∕ | 1
“Ich nehme an, es schwebe ihm ein Bild
vor.” –
– Könnte ich auch annehmen, es schwebe diesem
Ofen ein Bild vor?
Und warum scheint dies unmöglich?
Ist denn 140 also die men⌊s⌋chliche Gestalt dazu
nötig? –
|
/ | 1
Was ist diese Annahme?
– Worte, & ein Bild.
Aber was mache ich mit diesen Worten & diesem
Bild?
(Und das Bild ist sehr roh: ich denke dabei
nämlich an den menschlichen Kopf,
⌊,⌋ & an das Bild
|
∕∕ | 2
“Aber diese Annahme hat doch gewiß ˇeinen guten Sinn!”
– Ja; diese Worte & dies Bild haben unter normalen
// gewöhnlichen // Umständen eine uns geläufige Anwendung.
– Nehmen wir aber einen Fall an, in welchem diese
Anwendung wegfällt, so werden wir uns nun gleichsam
|
| 3
Seine Anwendung – könnte man sagen
– ist eine zeitliche Einhüllung des Zeichens.
141
|
∕∕ | 1
“Aber wenn ich annehme, er habe, etwa, Schmerzen, so
nehme ich einfach an, er habe dasselbe, was ich so oft gehabt
habe!”
– Das führt uns nicht weiter.
Die Frage ist ja eben: wie appliziere ich diese meine Erfahrung auf den Fall des Andern?
Es ist, als sagtest Du:
“Du weißt doch, was es heißt,
⌊:⌋ es
142
werde, der Ofen habe das gleiche Erlebnis wie ich, wenn man man sagt, er habe Schmerzen & ich habe
Schmerzen.
|
∫ | 1
Was uns hier irreleitet ist der Gebrauch des Wortes
“haben”, & die scheinbare Analogie unseres Falles mit
|
/ | 2
Wir möchten doch immer sagen: “Erinnerungsbild ist Erinnerungsbild! ob er es hat, oder ich es habe;
& wie immer ich erfahre, ob er eines hat, oder
nicht.”
– Damit könnte ich mich einverstanden
erklären. –
Und wenn Du mich fragst:
“Weißt Du denn nicht, was ich
meine, wenn ich sage, er habe ein Erinnerungsbild?” – so kann ich antworten: “Ich kann mir bei diesen Worten etwas
vorstellen; –
//
“Ich stelle mir bei diesen Worten wohl
etwas 143 vor; –
// aber weiter geht der Nutzen dieser Worte in diesem speziellen Fall
nicht⌊.⌋
(Und ich kann mir auch etwas bei den
Worten vorstellen:
“es war gerade 5 Uhr ˇNachmittag auf der
Sonne” – nämlich ˇetwa eine Pendeluhr
auf der Sonne
die auf 5 ˇUhr zeigt.)
⌊–⌋ Noch besser wäre vielleicht
das Beispiel der Anwendung von
“oben” &
“unten” auf die Erdkugel.
Hier haben wir alle eine ganz deutliche
Vorstellung, was
“oben” &
“unten” bedeutet.
Ich sehe doch, daß ich oben bin[;| ,]
; die Erde ist doch unter mir!
(Lächle ja nicht über dieses Beispiel.
Es wird uns zwar schon in der
144
|
| 1
Du sagst:
“Es hat doch Sinn – ich
weiß doch was es bedeutet!” – & hängst Dich an die gewohnten Worte & an ein Bild.
|
| 2
Es ist als täten wir dem Andern ⌊(⌋ein⌊)⌋ Unrecht,
wenn wir ihm nicht
Aber wir können es ihm ja ruhig zubilligen, ja das primitivste Bild ˇ für ihn gelten lassenc // anerkennen // – wenn wir nur dann nicht draufkommen, daß wir die Funktion unsrer Sprache mißverstanden habe |
| 3
Es scheint hier so klar,
145 nehmen.
Denn es scheint, als könnten wir uns auf die Frage:
“Verstehst Du was
‘Erinnerungsbild’
ˇ(oder ‘Schmerz’
etc)
bedeutet”, sogleich selbst die [H|h]inweisende Erklärung geben, indem wir uns ⌊(⌋so⌊)⌋ ein Bild
vor die Seele rufen.
|
∕∕ | 1
Denke an die
V
verschiedene Anwendung dieser beiden
‘hinweisenden Erklärungen’: a) Jemand
fragt:
“Wer von diesen Leuten ist
L.W.?”
– Darauf zeigt Einer auf sich & sagt:
“ich bin L.W.”.
b) Jemand fragt mich: “Was heißt ‘ich’?” Ich zeige auf mich & sage: “Das ist ich.” |
∕∕ | 3
Es scheint also, ich könne mir eine
E
Art hinweisender Erklärung des Wortes
‘Schmerz’
⌊(⌋z.B.⌊)⌋ geben, wie ich mir eine solche Erklärung
des Wortes
‘Ziegenbock’ geben könnte.
Nur sind die Fälle doch nicht ganz parallel.
Ich kann sagen:
“Oh ja, ich weiß was ‘Ziegenbock’ bedeutet” & mir dabei
das Bild eines Ziegenbocks vor⌊s⌋
die Seele
innere Auge
rufen
// einen Ziegenbock vorstellen // , aber ich kann auch auf einen wirklichen Ge-146 genstand zeigen; & wenn ich dabei etwa auf eine Kuh zeige,
wird man mir sagen, ich wisse nicht, was das Wort
bedeutet.
|
| 1
“Ich versteh' genau, was es heißt, er
stelle sich jetzt einen roten Kreis vor, ob ich auch nie drauf
147 die ganze Leinwand ausfüllte, sondern klein & rund
war
ˇwar & von [d|D]unkelheit umgeben.
– Man frage sich, ob so wirklich eine
Erinnerung aussieht – – und dennoch verstand [j|J]eder, was dies Bild bedeutete (sonst wäre es auch
niemandem eingefallen
|
∕∕ | 1
Nun ist verstehen sehr
häufig: sich ein Bild machen können.
Und die Worte:
“ich kann mir davon ein deutliches Bild
machen” – werden gelten
ˇja als gleichbedeutend mit:
“ich verstehe”.
Dort nämlich, wo die richtige Übertragung der Worte
Vergleichst Du aber einen solchen Fall mit dem: “Ich verstehe, was es heißt, er stelle sich einen roten Kreis vor”,⌊ –⌋ 148
⌊–⌋ so mag es zwar richtig sein, daß Du
Dir dabei ein Bild von dem machst was er sich vorstellt: also ˇ– z.B.
– von einem roten Kreise, – aber das Bild des “[v|V]orschwebens” der Vorstellung ist für das Verständnis, d.h. für den weiteren [g|G]ebrauch der Worte, ganz ohne Belang.
Hier – könnte man sagen – stammelt
Dein Bild.
|
| 1
Wenn Du also sagst, Du verstehst genau, was jene
Aussage heißt, so kann man antworten
|
∕∕ | 2
Hier
149
das Gesetz des ausgeschlossenen Dritten zitieren &
sagen:
“Entweder es hat ihm ein solches Bild
vorgeschwebt, oder nicht – ein Drittes gibt es
nicht!”
– Dieses seltsame Argument gebraucht auch
Weil
in der Diskussion über das Vorkommen einer
gewissen
150 wovon wir, gleichsam, sagen, es gebe es leider nicht
Wenn wir hier sagen
“es gibt kein Drittes”, oder
“es gibt doch kein Drittes”, so drückt sich darin aus, daß wir aus dieser Darstellungsform nicht herausfinden
//
daß wir den Blick von diesem Bild nicht wenden können
//
das ausschaut, als müßte in ihm ˇschon das Problem & seine Lösung liegen,
während wir doch fühlen, daß
es nicht der Fall ist.
Ebenso, wenn man sagt: “Entweder er hat er diese Empfindung, oder er hat sie nicht” – so schwebt uns dabei vor allem ein Bild vor, da[ß|s] schon den Sinn der Aussagen unmißverständlich zu bestimmen scheint. “Du weißt jetzt, worum es sich handelt”; ⌊ –⌋ möchte man sagen. Und gerade das weiß er damit noch nicht. (Überhaupt wäre der ‘Satz vom ausgeschlossenen Dritten am ehes⌊t⌋en so zu verwenden: Wir geben z.B.
151 & keinen
|
∕∕ | 1
Denke' Dir diesen Vorgang: Eine Kette von Menschen ist aufgestellt, darunter ich, jeder hält die Nachbarn bei der Hand, & ich will annehmen,
152
– Der welcher sagt, die Ger⌊a⌋de schneide den Kreis noch immer, wenn sie schon
|
∕∕ | 1
Ich erlebe, daß ein Schmerz von einem Ort zum
andern (nämlich in meinem Körper) wandert;
& ich könnte mir auch vorstellen daß er auf
gleiche Weise ˇweiter wanderte, in den Körper des Andern wanderte,
⌊:⌋ indem nämlich die R[i|e]gion
‘meiner’ Schmerzempfindsamkeit sich ausdehnte, oder, das, was
man sonst zu meines Nachbarn Körper rechnet, nun, in dieser Beziehung, zu meinem gehörte ⌊(⌋oder:
auch
zu meinem gehörte[.|)].
Aber erlebe ich nun nicht nur Schmerz, oder
erlebe ich auch, daß ich ihn habe? –
153
Aber was
|
∕∕ | 1
Nun, es bietet sich mir eine Ausdrucksweise an, in der
“Schmerz” nur dort
Merkwürdig ist es, daß man ˇhier nun geneigt ist, zu sagen: “Eigentlich müßte es ja heißen⌊:⌋ ‘ …’”. – Der Eine sagt also: “Eigentlich schneidet ja die Gerade den Kreis noch immer, …”, der Andere: “Eigentlich schneidet sie ihn natürlich nicht mehr.” – Ebenso: “Eigentlich denkt man auch im Schlaf, – nur unbewußt’ – 154
“Eigentlich ist das ja kein Denken, sondern …”.
|
| 1
Und das zeigt Dir wieder, wie man das Wort “Schmerz” (z.B.) durch
den gleichen Hinweis erklären, aber dann in
verschiedener Weise gebrauchen kann.
|
| 2
Ich fragte:
“Was ist es, was sich gegen d⌊i⌋ese Ausdrucksweise
auflehnt?”
– Aber vor allem:
|
| 3
Wenn ˇich nun das Wort “Schmerz”
ganz für das in Anspruch nähme, was ich bis dahin “meinen Schmerz” genannt habe, & was Andere
“den Schmerz des L.W.”
155
genannt haben, so geschähe den Andern damit kein
Unrecht, solange nur eine Notation vorgesehen
Aber was hätte ich dann von dieser neuen Ausdrucksweiseart Art des Ausdrucks? Nichts. Aber der Solipsist will ja auch keine praktischen Vorteile, wenn er
|
| 1
Ich möchte sagen:
“Wenn ich sage,
‘ich habe Schmerzen’, weise ich nicht auf eine Person, die
156 wie, wenn ich vor Schmerzen stöhne.
Obwohl der Andre aus dem Stöhnen ersieht, wer Schmerzen fühlt.
Was heißt es denn, ⌊:⌋ wissen wer Schmerzen fühlt? Es heißt, z.B., wissen, welcher Mensch in diesem Zimmer Schmerzen
Nun, welches ist es, das mich bestimmt, zu sagen[:|,] ‘ich’ habe Schmerzen? Gar keins. Denn wenn ich mich selbst nicht sehe ⌊(⌋etc.⌊)⌋ ˇ– mit geschlossenen Augen etwa – ⌊(⌋so⌊)⌋ kann ich mir ja vorstellen, daß ich Gestalt & Ort geändert habe. Wenn ich also die Augen wieder aufschlage, daß ich um mich her alles verändert finde; daß dort ein Mensch sitzt, der so auschaut wie ich früher, wenn ich mich im Spiegel sah, daß mein Körper so aussieht, wie der des N.N. & daß ich dort stehe, wo ich ihn vor wenigen Sekunden stehen sah. Bin ich nun 157 noch
L.W.?
D.h., wenn ich Schmerzen
habe & nun statt,
“Ich habe …”, sagen wollte
“
L.W.
hat …”, & wenn man nun nicht mir zu Hilfe käme sondern
jenen Andern dort, – hätten die Andern Unrecht so zu
handeln, gehen sie nicht nach den Regeln des
Sprachspiels vor?
|
| 1
“Aber wie weiß
ich, daß ich's bin?! –
Daß ich
|
| 2
“Aber Du willst doch jedenfalls, wenn
Du sagst:
“Ich habe …”, die Aufmerksamkeit 158
der Andern auf eine bestimmte Person
lenken.” –
Die Antwort könnte sein: Nein; ich
will sie nur auf mich
lenken. –
|
| 1
“Aber Du willst doch
⌊(⌋
jedenfalls
⌊)⌋
durch die Worte
‘Ich habe …’
ˇjedenfalls zwischen Dir &
dem Andern
unterscheiden[!|.]”
D.h. also: ich will
nicht sagen, der Andre habe Schmerzen
|
| 2
“Wenn ich
159 den Bildern, die uns nur allzu geläufig
& wohlvertraut sind & berührt das Problem nicht, da dieses in der Anwendung jener Bilder
liegt.
Während es sich wir nämlich in
Frage ich z.B.: “wie soll ich es mir vorstellen, daß dieser Mechanismus in dieses Gehäuse geht?”, so kann als Antwort, etwa, eine Zeichnung im verkleinerten Maßstab dienen. Man kann mir dann sagen: “Siehst Du, so geht er hinein”; oder vielleicht auch: “Warum wundert es Dich –⌊?⌋ [s|S]o wie Du es hier siehst, so geht es auch dort.” Das letztere erklärt freilich nichts mehr, sondert fordert Dich nur auf, nun die Anwendung von dem Bild, da[ß|s] ich Dir gegeben 160
habe, zu machen.
|
| 1
Aber unser Problem ist
nicht:
“Wie soll ich es mir vorstellen, daß der Andre die & die
|
| 2
Darum ist es wichtig, sich, z.B., den Fall vorzustellen,
⌊:⌋ ich könnte nicht nur in meinem,⌊ –⌋ sondern auch im Körper des Andern Schmerz
empfinden.
Und würde mir nun erklärt: “der Andre hat 161
Schmerzen” heiße,
⌊:⌋ er habe jetzt, was ich früher hatte, so könnte ich
dies so
Wenn man mir also sagte: “Du weißt, wie es ist, wenn Du Schmerz fühlst – gehe nun von Dir zum Andern über!”, so könnte ich verschiedenerlei verschiedene Übergänge machen, & das zeigt, daß man nicht sagen kann: “Das bezeichnet man mit “Schmerz” & Du weißt, was “ich habe”, “du hast”, bedeutet, etc. – so weißt Du, was es heißt: “er hat Schmerzen”. Hier ⌊(⌋Zwei irreführende Bilder.⌊)⌋ |
| 1
Ich
162
|
| 1
Man muß lernen, den Ausdruck
“ich habe Schmerzen” als einen ebenso übertragenen ansehen, wie: “die Gerade schneidet den Kreis in zwei imaginären
Punkten”.
|
| 2
Alle Schwierigkeiten kommen hier daher, daß wir
uns Bilder machen, die uns eine andere Verwendung der
|
/ | 3
Ein Bild wird heraufbeschworen, das eindeutig den Sinn zu bestimmen scheint.
Die wirkliche Verwendung scheint etwas Verunreinigtes der
gegenüber, die das Bild uns zeigt.
// Bild
⌊(⌋
uns
⌊)⌋
klar vorzeichnet. //
Es geht hier wieder, wie in der
Mengenlehre: die Ausdrucksform scheint für einen Gott zugeschnitten zu sein, der
weiß, was wir nicht wissen können, er sieht die ganzen
unendlichen Reihen & sieht in das Bewußtsein des Menschen
hinein.
Für uns freilich sind diese Ausdrucksformen etwas wie Ornate
quasi
ˇein, das wir wohl anlegen,
kan
mit dem wir aber nicht viel anfangen können, da uns die reale Macht
fehlt, 163
die dieser Kleidung Sinn & Zweck geben würde. In der wirklichen Verwendung der Ausdrücke machen wir gleichsam Umwege, gehen durch Nebengassen; während wir wohl die gerade breite Straße vor uns sehen, sie aber
|
| 1
Läuft es nicht alles drauf hinaus, daß
die Worte:
“ich habe Schmerzen” einem Stöhnen oder Schrei entsprechen?
Daß, wenn ich aus Mitleid stöhne, man daraus nicht
entnimmt, wer der Leidende ist, sondern
|
/ | 2
Ich könnte über
Schmerzen klagen,
|
| 3
“Aber Du weißt doch jedenfalls, daß Du sie hast & nicht der
Andre.”
– Ich weiß durchaus nicht, ob nicht der Andre sie
hat.
Und wenn ich sage
“ich habe Schmerzen”, so klage ich einfach; & den der klagt
nennt
164
man
“den, der die Schmerzen hat”.
Der Klagende ist es, von dem man sagt: er habe die Schmerzen // den Schmerz // ; daher kann man von der Klage nicht sagen
|
∕∕ |
¥
1
“Aber Du gebrauchst doch
165 Fall der eine Sinn, im andern Fall der andre den Besitzer
des Schmerzes finden; wie ich etwa einen
Wenn jeder dieser Leute ‘weiß’, daß er Schmerzen hat, – weiß denn jeder etwas anderes? Weiß nicht jeder dasselbe, nämlich: “ich habe Schmerzen”? –
“Ich” & “er” dienen in unserer Sprache nicht gleichartigen Zwecken haben eben in gleichartige Funktionen. |
∕∕ | 1
Man könnte sich denken, daß jemand
stöhnte:
“Irgendjemand hat Schmerzen – ich
weiß nicht wer!” – worauf man ihm, dem Stöhnenden zu Hilfe eilte.
|
| 2
Oder denke Dir: Einer stieße 166
⌊(⌋plötzlich⌊)⌋ Klagelaute aus & sagt, indem er auf einen Andern
zeigt:
“Er hat Schmerzen, er hat Schmerzen!”
D[er|ies]c
⌊er⌋ aber gibt keinerlei Schmerzenszeichen. Angenommen ˇnun, man fände, daß kalte
Umschläge, diesem aufgelegt, den Klagenden
beruhigen, so läge es nahe, zu sagen, er hatte Schmerzen im Körper des Andern gehabt.
Man könnte den Klagenden in diesem Falle lehren, statt “er hat Schmerzen”, “ich habe in ihm Schmerzen” zu rufen. |
| 1
⍈
164/1
Wenn Mehrere Einem zurufen: “Komm zu mir!” – wollen sie verschiedenes, oder will jeder dasselbe? |
| 2
“Aber Du sagst doch jedenfalls, daß Du
die Schmerzen hast!”
– Ich wollte nicht behaupten, daß ich etwas habe; ich wollte nur klagen, & man hat mich die Klage
gelehrt:
“ich habe Schmerzen”.
Denn wenn ich behaupte “ich habe …”, so behaupte ich eine Beziehung eines Gegenstandes zu meinem Körper. Hier aber klagt mein Körper zwar, aber die Klage sagt nichts über ihn, es sei denn, daß sie sagt, der Schmerz sei in ihm. 167
|
| 1
Die Klage sagt nicht, wer klagt.
|
| 2
Wie, wenn man lernte, als Klage die Worte zu
gebrauchen:
“Ich klage!”. –
Klagt man dann nicht bloß, sondern sagt auch, wer klagt?
|
/ | 3
Denke, es werde jemand gelehrt auf Personen zu zeigen
& zu sagen:
“Da ist der N”,
“Da ist der M”, etc. & auch: “[d|D]a bin ich”.
Wird
⌊(⌋
ih[m|n]c
⌊)⌋
nun
das let⌊z⌋tere in ⌊der⌋ g⌊l⌋eiche[r|n] Weise dies
ˇnun
auf die gleiche gelehrt?
Freilich, auch
|
| 4
“Ich fühle nicht, daß ich etwas habe, ich fühle nur
Schmerzen.”
◇◇◇ “Ich will nicht sagen, daß jetzt etwas bei mir ist; daß jetzt ˇein etwas eine⌊r⌋ besonderer Beziehung zu diesem Leib habe ˇin meinem Körper steht.” “Ich will nicht sagen, daß ein Etwas, das ich ‘Schmerz’ nenne, seinen
168
⌊(⌋jetzt⌊)⌋ bei mir genommen
hat.” –
Aber schließlich könnte man doch statt der Klage “ich habe Schmerzen”, auch die gebrauchen:
“ein Etwas … hat seinen Aufenthalt
Ich
|
| 1
“Ich weiß, daß ich
Schmerzen habe, weil ich sie fühle.” kommt uns so vor wie: “Wo der Plumpsack jetzt ist, weiß ich, weil ich ihn
|
| 2
“Du weißt doch insofern, wer den
Schmerz hat, als Du weißt, daß Du ihn
hast” –
⌊das⌋
scheint ˇetwa zu sagen:
“Du weißt doch jedenfalls,
daß der Schmerz jetzt bei Dir ist
die Schmerzen
sind
”
169
“jetzt bin ich nicht mehr im Zweifel darüber, wer ihn,
hat – weil ich ihn nämlich habe”.
Aber kann man auch sagen:
“Jetzt bin ich nicht mehr im Zweifel darüber, wer Schmerzen hat, weil ich sie habe”?
Bin ich über die Andern
|
| 1
“Du zweifelst doch nicht, ob Du, oder der Andere die Schmerzen
ˇsie
sie hat!”
– Der Satz
“Ich weiß nicht ob ich, oder der Andre
Schmerzen hat” wäre ein logisches Produkt dessen ein Faktor
wäre:
“ich weiß nicht, ob ich Schmerzen habe⌊,⌋ oder nicht”; & dies ist kein sinnvoller ˇdeutscher
Satz.
|
| 2
Denke Dir: Mehrere Leute stehen
in einem Kreis, darunter auch ich. Irgend einer von uns,
einmal
170
nämlich.”
ˇDies wäre eine etwas seltsame Ausdrucksweise.
Wenn ich
|
| 1
Zu
“Ich weiß, daß …” gibt es ein
“Siehst Du, es ist
so”.
|
| 2
Eine Äußerung der Empfindung kann man
ˇirgendwie
vergleichen dem Blatt, das ein Kartenspieler erhält.
Es ist eine Ausgangsstellung des Spiels, aber noch kein
Ergebnis desselben.
|
| 3
Wenn Du sagst:
“ich weiß, daß ich Schmerzen
habe”, so könnte Einer Dir antworten:
“Zeig sie, wenn Du sie hast.
Kannst Du nichts zeigen, dann weißt Du auch
nichts.”
|
| 4
Denke man sagte von jedem Satz die Worte “Ich
171
|
| 1
Wenn man das Fühlen des Schmerzes ve⌊r⌋gleicht mit einem Beobachten, so ist der Schmerz das Beobachtete & man beobachtet nun nicht außerdem noch,
wer ihn fühlt, d.h., wer ihn beobachte⌊t⌋.
|
| 2
“Manchmal beobachte ich Schmerzen, wenn Andre sie haben,
manchmal fühle ich
Schmerzen.”
– Aber nicht:
“manchmal fühle ich Schmerzen in mir” – es sei denn im Gegensatz zu Fällen, in denen ich
Schmerzen in den Körpern Anderer fühle.
|
∕∕ | 3
Wenn ich als Einleitung sage:
“Ich
172
Ausdruck der Meinung, oder des Wissens.
Die Einleitung
“Ich
|
| 1
Der Gruß:
“Ich grüße
Dich!” – die Reaktion auf ihn ist nicht die, auf eine
Behauptung.
Daher können die Worte
“[i|I]ch grüße Dich” &
“grüß Dich Gott” auf das Gleiche hinauskommen.
|
∕∕ ∕∕ | 2
Der Gruß sagt nichts von einer Person
aus.
Nun sagt er aber doch:
“ich grüße Dich”, also sagt er etwas von einer Person aus, soweit der Wortlaut dies
bestimmt.
Man kann aber sagen: diese Worte werden ˇhier nicht als eine solche Aussage, oder Behauptung behandelt; sondern als
Gruß.
Sie werden z.B. nicht als Behauptung geprüft oder
bestätigt.
Ebenso der Ausdruck des Dankes:
“[i|I]ch danke Dir!”
So wird der Gruß “How do you do?” nicht als Frage behandelt. Die Worte: “[i|I]ch hasse Dich” können einfach die Äußerung des Hasses sein; aber, unter Umständen, auch eine Behauptung, über deren Richtigkeit gestritten 173 werden kann.
// , deren Richtigkeit bezweifelt werden kann. //
|
| 1
Ich zeige,⌊ –⌋
mit dem
Man könnte sagen, der Satz: “Mir erscheint dort eine Flamme” – ist keine Aussage über einen Ort,⌊.⌋ [s|S]ondern ˇer ist die Äußerung eines Gesichtseindruckes. Ebenso: “Ich sehe dort dieses Bild” ⌊(⌋welches ich nun durch eine Zeichnung wiedergebe⌊)⌋. |
| 2
“Ich weiß jetzt, wer die Schläge
fühlt; der dort.”
“Ich weiß jetzt, wer die Schläge fühlt; ich.” – Man könnte erwidern: “Soll ich das als Äußerung der Empfindung nehmen
Ist das das Empfindungssignal (entsprechend etwa einem Zucken des Gesichts) – dann weiß ich, was ich damit anzufangen habe; & ich kümmere mich um den Wortlaut nicht,
174 legen scheint.
|
| 1
Denke, einer schaut im Kreis herum & sagt ein
& das andre Mal:
“Jetzt weiß ich, wer die
Schläge fühlt: der
dort.”
Und nun zuckt er auf einmal selbst zusammen. –
War sein Zucken eine Aussage, wie
|
∕∕ | 2
Das
“ich habe” in
“ich habe Schmerzen” ist das Charakteristicum des Empfindungssignals.
Das heißt eben: es bedeutet hier
etwas anderes, als in den Behauptungen
⌊)⌋von⌊)⌋ der Form
“ich habe …”,⌊:⌋
[w|W]o die eine
[w|W]o nämlich eine Beziehung von
175 Körpers
|
| 1
Die Klage nennt den klagenden nicht.
Obschon sie die Aufmerksamkeit auf ihn lenkt.
|
| 2
Die
|
∕∕ | 2
Ich möchte sagen: Der
Hinweis auf mich in der
Äußerung der Empfindung läuft,
176
leer, wenn die
|
∕∕ | 1
Die Äußerung der Empfindung eine Behauptung zu nennen ist ˇ
dadurch
irreführend, daß mit dem Wort “Behauptung” die ‘Prüfung der Behauptung’
, die Begründung
, die ‘Bestätigung der Behauptung’, die ‘
|
| 2
“Ich weiß doch, daß ich Schmerzen habe!” –
Du sagst jedenfalls, daß Du es
weißt
177
|
∕∕ | 1
Wozu dient etwa die Aussage:
“Ich habe doch etwas,
wenn ich Schmerzen habe”?
|
| 2
Wir verwechseln immer wieder Aussagen
der Art:
“Ich bin geneigt dies so
– nicht so zu nennen” – mit
Ar
Alle metaphysischen (unzeitlichen) Aussagen könnte man in der Form machen: “Ich bin geneigt, …”. “Ich bin geneigt Aussagen ˇeine über die Zukunft das, was geschehen wird, nicht ‘S[ä|a]tze’ zu nennen”, “ich bin geneigt Farbe
|
| 3
Wie könnte man entscheiden: ob Du ein Etwas hast, wenn Du Schmerz fühlst?
Gut, Du möchtest das sagen – aber ist
Du kannst ein Zahnrad auch als Briefbeschwerer gebrauchen. Dann würden wir etwa sagen: es funktioniert hier nicht als 178
Zahnrad.
|
| 1
Man kann sagen: Du ‘weißt’ nur, worüber Du Dich vergewissern kannst.
Du kannst Dich z.B. vergewissern, ob diese Deine Empfindung
“Bremseln” heißt.
“Das heißt doch ‘bremseln’?”, kann man sagen, indem man dem Andern
Gefragten einen elektrischen Schlag gibt.
|
| 3
Man könnte dem, der seine Empfindung in den Worten
[Ä|ä]ußert: “Ich weiß [e|E]inen, der … , nämlich ich”
Ich
weiß, daß ich … ”
– sagen:
Du verwendest da die Worte
“ich weiß” in seltsamer Weise.
//
Man könnte dem, der seine Empfindung
|
∕∕ | 3
Statt:
“man kann nicht”, sage:
“es gibt in diesem Spiel nicht”: Statt
“man kann im Damespiel nicht rochieren” –
“es gibt im Dame-179 spiel kein Rochieren”; statt
“ich kann meine Empfindung nicht
vorzeigen” –
“es gibt in der Verwendung
|
∕∕ | 1
Der Satz
“Empfindungen sind privat” ist von der Art: Patience spielt man allein.
|
| 2
“Jetzt habe ich die
Schmerzen” – So weißt Du also, daß Du jetzt
das hast, was früher er hatte – aber wie
weißt Du es dasselbe ist?
ˇFrage:
Anschließend daran: In welchem Sinne sagt man hier, ⌊:⌋ man habe etwas. // man ‘habe etwas’. // |
| 3
“Ich wähle den Mund nicht, der die
Äußerung macht.” –
Die Person von der gesagt wird,
⌊:⌋ sie habe die Erinnerung, den Schmerz, den
Gesichtseindruck, ist die, deren 180
Mund die Äußerung tut. –
|
∕∕ | 1
Der Gebrauch der Äußerung wird Dich nicht gelehrt Dir
beigebracht, indem Dir ein Phänomen
ˇDir vor die Sinne geführt wird, & mit
diesen Worten dargestellt wird.
Wie lernt man den Gebrauch der Worte: “ich stelle mir … vor”? |
∕∕ | 2
Kann ich zweifeln ob ich es war,
der,
181
an diesem Tisch sitzen.
Aber das Bild, was vor mir auftaucht ist nicht das eines Menschen – etwa im Profil
– an einem Tisch sitzend, sondern das Bild, was der sieht, der selbst das an dem Tisch
sitzt.
Gebe ich dann diesem Bild, gleichsam, den Titel: “ich, an diesem Tisch sitzend”, so nicht darum, weil ich die
eine
menschliche Gestalt auf dem Bild für
Aber so geht es ja ˇnormalerweise überhaupt nicht vor sich, daß meine Erinnerung mir ein Bild zeigt, & ich nach der Porträtähnlichkeit
182
|
| 1
“‘Ich’ in meinem Munde bezeichnet mich.” –
Bezeichnet denn dieses Wort in meinem Munde etwas besonderes?
Ich wollte wohl sagen:
“‘Ich’
im Munde bezeichnet immer den Menschen, der es
ausspricht”.
Aber was heißt das,⌊ –⌋ es bezeichne ihn?
Gibt es denn da nur eine
Möglichkeit?
|
∕∕ | 2
Es ist möglich, nicht zu wissen, ob dieser Fuß, den ich hier vor mir sehe meiner oder der eines
Andern ist.
Man könnte dann sagen: “Drücke ihn, wenn ich
183 damit nicht:
‘das’, was so & so aussiehtˇ sei mein Körper; so daß ich alsoc ein andermal nicht-reflexiv
zeigen könnte & sagen:
“Mein Körper ist jetzt dort, nicht mehr hier, wie
früher.”
Ich hätte auch sagen können: “Hier ist mein
Körper”, & das hätte nicht geheißen: “mein Körper ist jetzt hier”, sondern:
“der Körper, der hier ist, heißt ‘mein Körper’”.
Man könnte sagen: “mein …” kann possesiv, oder reflexiv definiert
“Das ist mein Fuß” kann heißen: das ist der Fuß, der zu meinem Mund gehört; ‘mein Mund’ aber ist der Mund, der diese Worte ausspricht. Das heißt: so werden die Worte “mein Mund” im Sprachspiel verwendet[;|
|
∕∕ | 1
Überlege: Wie
können Fragen dieserc Art
⌊diese⌋
diese Fragen angewendetwerden, & wie entschieden: 1) “Sind diese Bücher meine Bücher?” 2) “Ist dieser Fuß mein Fuß⌊?⌋” ⌊3) “Ist dieser Körper mein Körper?⌋ 4) “Ist dieser Mund mein Mund?” 5) “Ist dieser Schmerz mein⌊e⌋ Schmerz Empfindung Empfindung?” Zu 3): Dabei
184
so angewendet werden, wie № 2.
ˇEr Man
könnte auch,
[u|U]nter gewissen Umständen ˇaber
könnte man
meinen Körper betasten, & die Frage stellen
unter anderen Umständen bedeutet sie das gleiche
wie: “Sieht so mein
Körper aus?”Zu 4): Man
Zu 5) Welche ist denn diese Empfindung; d.h.: wie verwendet man denn hier das hinweisende Fürwort? Doch anders als ˇ z.B. im ersten Beispiel! Verirrungen entstehen hier ⌊(⌋ wiederc ⌊)⌋ dadurch, daß man sich einbildet, auf eine Empfindung zu zeigen, indem man
|
| 1
“Das ist mein
Körper.”
– Wohl, & wer bist denn Du? –
“Das bin ich.”
In beiden Erklärungen macht er dieselbe hinweisende Gebärde. – Aber soll das heißen, daß “ich” das gleiche heißt, wie “mein Körper? – Kann ich sagen: mein Körper liebe, denke nach, stelle sich etwas vor, etc.? – Nun warum nicht? Diese Redeweise ist ja noch nicht ‘besetzt’. – Aber wäre es denn wahr, das zu sagen? – Es wäre wahr, wenn der entsprechende Satz in der jetzt gebräuchlichen Redeweise wahr wäre. Aber es ist Aber es ist doch nicht mein Körper, der liebt, oder sich freut! – D.h.: “ Er ‘freut sich’ nicht in demselben Sinne, wie er ‘zuckt’ oder ‘wächst’; aber ich ‘freue mich’ auch nicht in demselben 185
Sinne, wie ich
‘zucke’ oder
‘wachse’.
Und es ist allerdings wahr, daß durch die Ausdrucksform: “mein Körper freut sich” – eine Äußerung in ihrer der Erscheinung ˇnach noch ⌊(⌋viel⌊)⌋ ähnlicher würde
|
| 1
‘Mein’ ist das, was ich habe; & das (mit einer reflexiven Geste) bin ich.
Willst Du also wissen, ob etwas mein ist, so sieh' nach, wer es besitzt. Willst Du, z.B., wissen, ob dies Haus mein Haus ist, so sieh nach, wer es gekauft hat, wer darin wohnt, etc. etc.. Wie aber, wenn ich sage: “Sieh nach, ob dieses Gesicht mein Gesicht ist”? |
∕∕ | 2
Aber ist
“Das bin
ich”
⌊(⌋mit der reflexiven Geste⌊)⌋
überhaupt eine Erklärung?
– Wenn es einen Andern den Gebrauch von
“ich”
lehrt
//
lehren kann // , dann ist es eine Erklärung.
|
|
Man kann auf eine philosophische Frage
immer antworten: “Wie ⌊sie⌋
[D|d]u sie 186 stellst Frage
ˇnun
⌊ge⌋stellst ˇist, ist sie unlösbar. –
//
Wie Du die Frage gestellt hast, ist sie
unlösbar. //
Wir müssen ⌊(⌋nach⌊)⌋sehen, wie sie zu stellen wärec
// gestellt werden
muß // , um eine Antwort zuzulassen.
wie die Frage so zu stellen ist, daß sie eine
Beantwortung zuläßt.
Wird sie so gestellt sein, so wird ihre Beantwortung keine Schwierigkeit machen.”
“Wie sie nun gestellt ist, ist sie
unlösbar. – Wir müssen
sehen, wie die Frage zu stellen ist, um eine
|
∕∕ | 1
Es gibt nicht eine Methode der
Philosophie, wohl aber gibt es Methoden, gleichsam verschiedene Therapien.
|
|
“Ich habe Schmerzen” verhält sich zu
“[e|E]r hat Schmerzen” ähnlich, wie ein Stöhnen zu der Aussage, daß
einer stöhnt.
|
| 3
“Ich denke an meine Schmerzen.” –
Wie macht man das?
Ich denke etwa:
“
187
ich meine etwas mit diesem Wort in meinem
Innern!” –
Ich will gar nichts leugnen; z.B. das nicht, daß Du bei dem Wort “es” eine gewisse Bewegung machst, Deine Aufmerksamkeit von
gewissen Dingen abziehst u⌊.⌋s⌊.⌋w⌊.⌋; aber in
wiefern hilft das dem Gedanken?
Welche Verbindung besteht zwischen der Funktion
des Gedankenausdrucks & dem Konzentrieren der
Aufmerksamkeit auf den Schmerz beim Aussprechen des Wortes
“es”?
|
∕∕ |
¥
1
¥
Denke, Du habest Schmerzen
|
| 2
“Ich habe die ganze Zeit 188
nur an meinen Schmerz gedacht”, sagt man allerdings, wenn man seine Aufmerksamkeit auf nichts
anderes gerichtet hatte.
// wenn man nichts anderem seine
Aufmerksamkeit geschenkt hatte. //
|
∕∕ | 1
Denke es simuliert Einer [s|S]chmerzen & sagt nun:
“es wird bald
|
∕∕ | 2
(Aber kann man nicht auch so lügen,
⌊:⌋
daß
lügen, indem man sagt:
“es wird bald aufhören” & den Schmerz meint
189 aber überlegt & gesagt
…”
//
|
∕∕ | 1
Man kann von einem Gegenstand
sprechen, indem man beim Sprechen auf ihn zeigt.
Das Zeigen ist hier ein Teil des Sprachspiels.
Nun glaubt man, man spreche dadurch von einer Empfindung, daß man seine Aufmerksamkeit beim Sprechen auf sie kon
richtet
Und nun kommt es uns so vor, als
sprächen wir von einer Empfindung dadurch,
wir unsre
richten. Aber wo ist die Analogie? Sie liegt offenbar darin, daß Schauen & Horchen als ein
Zeigen dienen
Aber auch auf den Gegenstand zeigen, von dem man spricht, kann ja für das Sprachspiel, für
|
∕∕ | 2
Und auf was zeige ich denn durch die innere
Tätigkeit des Horchens?
Auf den Laut der mir zu Ohren kommt & auf die Stille, wenn
ich nichts höre?
190
Das Horchen sucht gleichsam einen Gehörseindruck & kann daher auf ihn nicht zeigen, sondern nur auf den Ort, wo es ihn sucht. |
∕∕ | 1
Wen[m|n] die rezeptive Einstellung ein
‘
|
∕∕ | 2
Denke, ich horchte aufmerksam auf ein
Geräusch, das immer leiser wird.
Ich sage endlich:
“es wird bald ganz aufhören”.
Worin bestand es, daß ich mit
“es” das Geräusch meinte?
Und wie müßte ich es anstellen, in dieser Situation etwas anderes zu meinen? – Was geht mich denn dieses
‘Meinen’ an? Denke doch an die praktische Verwendung des Gedankens, der Sprache!
Von welcher Bedeutung könnte die Frage sein,
ob ich mit diesem Wort bereits das & das gemeint
habe, oder nicht??
Ich sage:
“es wird bald auf-191 hören” – nun, wozu mache ich diesen Lärm
überhaupt?
Was nützt er?
Worin liegt sein Interesse⌊ (⌋für uns⌊)⌋?
Hätte denn diese Lautreihe irgend ein
Interesse für uns, wenn sie, ohne ⌊(⌋das⌊)⌋ Glied einer Sprache zu sein, in diesem einen Fall, mit
welcher psychischen Begleitung immer, ausgestoßen worden
wäre?
|
∕∕ | 1
Wenn ich in der Beschreibung eines
Experiments sage: das & das habe eine halbe
Stunde lang zu geschehen, so muß bekannt sein, wonach das
Verfließen einer halben Stunde zu beurteilen
ist. Und wenn ich sage, es gehöre zu
Die [G|g]eistige Einstellung ‘begleitet’ das Wort nicht in demselben Sinne, wie eine Gebärde es begleitet. (Ahnlich, wie [e|E]iner allein reisen kann & doch von meinen Wünschen begleitet, & wie ein Raum leer ˇsein kann & doch von Licht durchflossen.) 192
|
∕∕ ∕∕ | 1
Denke, Du telephoniertest mit jemandem & sagst ihm:
“dieser Tisch ist zu hoch”, wobei Du mit dem Finger auf den Tisch zeigst – welche Rolle spielt hier dies Zeigen?
Kann ich sagen: ich meine den betreffenden Tisch, indem ich auf ihn zeige?
Wozu dieses Zeigen, & wozu diese Worte
& was sonst sie begleiten mag?! |
|
“Meinen”, könnte man sagen, ist kein
Tätigkeitswort.
|
/ |
Das innere Hinblicken auf die Empfindung, welche
Verbindung soll es denn zwischen Wort & Empfindung
herstellen[? W|; w]ozu soll denn diese Verbindung dienen?
Wir lernen allerdings
193 lernen beobachten & die
Beobachtung beschreiben.
Aber wie wird in diesem Falle meine ‘innere Tätigkeit’ kontrolliert? Wonach
wird beurteilt, ob ich ˇwirklich achtgegeben
habe?
//
Aber wie lehrt man mich
|
∕∕ | 1
Sagt man z.B.:
“Ich habe jetzt eigentlich nicht meinen Schmerz
gemeint, ich habe nicht genügend auf ihn
achtgegeben”?
Frage ich mich:
“Was habe ich denn jetzt mit diesem Wort gemeint? –
Mmeine Aufmerksamkeit war zwischen meinem Schmerz & dem
Lärm geteilt – –.”
|
| 2
Das Richten der Aufmerksamkeit greift in
den Mechanismus der Gedanken nicht so
ein, wie man versucht ist,
⌊(⌋
es
⌊)⌋
anzunehmen.
|
| 3
Wenn ich frage:
“Was meinst Du damit, …?”, so frage ich nach einer bestimmten
Verbindung.
Aber nicht jede Verbindung interessiert mich, & z.B.
194
im allgemeinen nicht die, die darin besteht, daß der
Sprecher sich das & das beim Aussprechen
|
∕∕ | 1
Warum sollte man diesen Wortausdruck
begleitet von diesem seelischen Akt den Gedanken nennen?
Haben wir denn gelernt, das diesen Gedanken nennen?
Haben wir denn gelernt, die Aussage
“ich meine …”
so zu gebrauchen?
Deuten wir nicht vielmehr nur nachträglich
die Verbum als Bezeichnung für diesen Akt?!
|
| 2
Mit der Antwort: “Ich habe … …
gemeint” schlägt ⌊(⌋er⌊)⌋
Wer sagt: eine Verbindung, & stellt nicht auf Grund einer
Introspektion⌊,⌋
fest
berichtet
daß
|
? / ∕∕ ∕∕ | 3
Ich habe meinen Schmerz gemeint = Ich habe es mit Hinblick auf meinen Schmerz gesagt.
Und doch benützen wir “meinen” 195
nicht zur Bezeichnung eines solchen ˇseelischen Aktes.
Die Bedeutung des Wortes “meinen” geht
Wenn man das & das meint,
|
∕∕ | 1
Vergleiche mit
ˇunserm
“meinen”
den
die französischene
Ausdruck
Ausdrucksweise:
“vouloir dire”.
Diese könnte uns verleitenc
dazuc
ver
führenc
, darüber nachzudenken, wie man dennc
|
∕∕ | 2
“
196 Laute durch seelische Vorgänge,
|
∕∕ | 1
Ich horche auf ein en
Geräusch & sage: “Welche wunderbare
Melodie!”
[d|D]er Andere:
“Ich höre keine
Melodie.”
– Ich:
“Ich meine nicht, was wir das hören, sondern das Lied …” (von dem wir etwa früher geredet hatten).
Das zeigt nur, kann man sagen, daß meinen nicht horchen ist, – sondern ein anderer spezifischer Vorgang. – Also teilt, wer sagt: “ich habe das Lied … gemeint” dem Andern mit, daß der besondere Vorgang, den man “meinen” nennt ⌊(⌋& der allerdings niemandem so ganz bekannt zu sein scheint⌊)⌋ in ihm (dem Sprecher) in bezug auf dieses Lied stattgefunden hat. Aber warum teilt er ihm das mit? Ich würde so nicht Ist
197
Andern von Interesse? –
Ich würde so nicht fragen, wenn sie ein psychologisches Experiment gemach[t|en]
ˇdabei gewesen wären. –
Sie sprechen auch nicht weiter von dem Vorgang des Meinens sondern von jener Melodie.
Wenn
|
| 1
Die Wahrheit ist: Wenn mir Einer
mit den Worten:
⌊,⌋
“ich habe das Lied …” gemeint”, eine Mitteilung über ein
Das ist offenbar nicht der Gebrauch, den wir für gewöhnlich von dem Worte “meinen” 198
machen.
|
∕∕ | 1
Introspektion könnte ˇuns doch wenigstens dahin führen, daß wir sehen, daß es jedenfalls mehrere verschiedene Abarten der seelischen
Vorgänge gibt
ˇgebe
verschiedene
derjenigen // der // seelischen
//
seelischer
//
, die
|
∕∕ | 2
“⌊Der Ausdruck,⌋ “[D|d]en Schmerz meinen”, heißt nicht nur nicht dasselbe wie,
⌊ der, ⌋
“auf den Schmerz achten”, sondern der Gebrauch des
|
∕∕ | 1
“Es wird bald aufhören.” –
199
–
“Hast Du den Schmerz gemeint?” –
“Ja.” –
“Dann werde ich Dir kein schmerzstillendes Pulver mehr
geben.”
Was interessiert den, der fragt:
“Hast Du …
gemeint?”?
Doch nicht, was im Andern während des Aussprechens der Worte “Es wird …” vorgeht. –
Unter anderen Umständen hätte er ˇauch fragen können: “Sag mir, was ist in Dir vorgegangen, als Du das
Wort … aussprachst?”
Aber die Antwort darauf wäre nie:
“ich habe … gemeint”!
Sondern sie wäre viel weniger einfach,
⌊ &⌋
ˇviel weniger klar.
|
| 1
⌊Denke,⌋
[Z|z]wei Leute machen ein Experiment; der eine hat eine Quecksilbersäule zu beobachten; er sagt zum Andern:
“es steigt”, oder
“es steigt noch immer”, oder
“jetzt fällt es”[.|;]
[E|e]r meintc dabei das Quecksilber.
Wie geht das vor sich?
Er beobachtet & spricht. –
Gesetzt, er sagt dabei wieder einmal “es steigt”, & er meint nun etwas anderes – etwa, sein
Selbstbewußtsein.
Wie kann er das anfangen?
D.h.: was
würden wir unter solchen Umständen
“sein Selbstbewußtsein meinen” nennen? –
Etwa dies: [e|E]r sagte zu sich selbst den Satz: “Mein Selbstbewußtsein war
bedenk-200 lich gesunken, aber
|
∕∕ | 1
“Hat er nun die Quecksilbersäule
dadurch gemeint, daß er sie beobachtete?”
– Daß er sie gemeint hat, lag in dem
ganzen Spiel,
|
| 2
Das Konzentrieren der Aufmerksamkeit auf meine Empfindung
entspricht, im Sprachspiel, einem Beobachten, nicht einem
Zeigen.
|
∕∕ | 3
Man könnte auch fragen: Hat ˇalso der Satz:
⌊,⌋
“Das Geräusch wird immer
leiser”, einen sich
|
∕∕ | 4
“Was ging da vor, als Du mit diesem Wort …
meintest?”
201
“Was ging da vor, als in dieser Rechnung ‘z’ tang α bedeutete?“ |
∕∕ | 1
Anderseits:
“Als Du vorhin fluchtest,
hast Du es wirklich gemeint?” heißt etwa soviel wie:
“Warst Du ˇdabei wirklich ärgerlich?”
Und die Antwort kann auf Grund einer Introspektion gegeben werden
& ist oft von der Art:
“Ich habe es nicht sehr
ernst gemeint”,
“Ich habe es halb im Scherz
gemeint”, etc.; hier gibt es
Gradunterschiede.
Und man sagt allerdings auch: “Ich habe bei diesem Wort halb & halb an ihn gedacht”. |
∕∕ | 2
“Ich meine mit diesem Wort …” möchte man vergleichen mit
“Mir schwebt bei diesem Wort …
vor”.
Aber man gibt dem Wort
“meinen” damit eine falsche [G|g]rammatische Deutung.
|
| 3
Untersuche diesen Fall:
“Als Du vorhin sagtest: ‘es wird bald aufhören’ – hast Du [d|D]einen Schmerz gemeint, 202
oder den Lärm?” –
“Ich weiß nicht mehr, was ich gemeint
habe.”
|
| 1
Lernt er den Gebrauch von
“ich habe …”, indem man ihm sagt: wenn diese Person
Schmerzen hat, dann mußt Du sagen
“ich habe” …”? –
Warum nicht?
Es kommt nur darauf an, wie die Worte
“diese Person” zu gebrauchen sind, wonach ihre Identität zu bestimmen ist.
|
| 2
Jeder solche Grund
//
[j|J]ede solche Begründung // [Ersetzen eine[s|r] Ausdrucks⌊weise⌋ durch eine andere] ist zweideutig.
|
∕∕ | 3
Es kann Einer doch sagen:
“Das sehe ich jetzt rot,
aber gestern hab ich es Diesen Gegenstand
ihn grün gesehen”, & unter [u|U]mständen,
z.B.
, wenn wir eine physiologische Erklärung
dafür haben, werden wir diese Aussage gelten
lassen. –
Wenn aber Einer immer wieder solche Aussagen machte,
⌊–
⌋ er habe erinnere sich das gestern anders gesehen zu
haben,⌊ –⌋ ohne daß sonst etwas für solche Aussagen
sprä-203 che, ˇda würden wir endlich von dem Ausdruck
“er erinnert sich …” übergehen zum Ausdruck:
“er sagt, er erinnert sich
…”.
Und wir würden etwas hinzusetzen:
“aber was das eigentlich heißt, weiß ich
nicht”.
Wenn nun jemand
Es wird hier plötzlich müßig von ‘einem bestimmten Erleb[ü|n]is’ zu sprechen. (James' Zitat aus Ballard.) |
| 1
Nimm einmal ein Erlebnis, was Du “Erinnerungserlebnis” nennen würdest – – Um Dir vor die Seele zu rufen, was Du so nennst, erinnerst Du Dich etwa eines
Geschehnisses vom vergangenen Tag.
Ja, nun weißt Du also, was
“Erinnerungserlebnis” heißt.
Aber weißt Du es denn gewiß – ist es nicht
möglich, daß Dir morgen ein ganz anderes inneres Erlebnis
einfällt, wenn Du versuchst, Dir vor die Seele zu rufen, 204
was mit diesem Wort benannt wird?
Du wirst Dir dieses Erlebnis also besehen,
& beschreiben, worin es besteht.
Da wirst Du sehen, daß es verschiedenerlei
‘Erinnerungserlebnisse’ gibt & ihre Beschreibung wird etwa darin bestehen, daß Du die Worte angibst, die man in diesem Fall zu sagen geneigt
ist, die Gebärde, Miene, die man macht, das Bild, was uns
vorschwebt.
– Nimm nun irgend ein solches Erlebnis & frage Dich,
ob Du es unter allen Umständen
“Erinnerungserlebnis” nennen würdest.
Wenn Du Dich, z.B.,
nach der Aussage aller übrigen Menschen, gänzlich irrtest, so würdest Du wohl in einem oder dem
andern Fall
Ich erinnere mich, N. in seinem Zimmer gesehen zu haben, ich sehe ihn vor mir, an
seinem Schreibtisch sitzen: Ist dies Erinnerungsbild von andrer Art, als ˇirgend ein Bild
meiner Phantasie?
Könnten die Lautreihen:
“ich erinnere mich …” in einer andern Sprache nicht ˇetwas ganz Anderes
bedeuten?
|
| 1
(Ƒ)
Würden wir es Sprachspiel nennen, wenn jener Mensch beim
Betrachten der Zeichen 205
seines Tagebuchs beliebige Zeichnungen entwürfe?
– Aber würde das kein seelisches
Erlebnis bedeuten?
Und warum soll das nicht Sprache sein, wohl aber,
was mit einer andern Art von Erlebnissen verknüpft
ist?
Wenn jene⌊s⌋
Bilder Zeichnungen
// dieses Zeichnen
//
nun erinnerungsbetont wäre (was immer
das heißen mag) wie wird es dadurch für
uns wichtiger?
|
| 1
Der Zahnarzt fragt:
“Haben Sie hier
Schmerzen?”
– Der Patient:
“Ich habe gar nichts
– Au weh!”
|
| 2
“Es gibt doch eine subjektive Regelmäßigkeit,
eine Regelmäßigkeit, die nur für
mich existiert.”
– D.h.: wir
verwenden das Wort
“Regelmäßigkeit” manchmal so in Sätzen
so: jemand stelle sich eine
Regelmäßigkeit vor; er sehe etwas regelmäßig;
206 außer dem Spiel,
D.h.: Wir gebrauchen das Bild vom ‘privaten Objekt’, welches nur er & kein Andrer sehen kann. Es ist ein Bild – werde Dir klar darüber! Und nun liegt es im Wesen dieses Bildes, daß wir noch weitere Annahmen über dies Objekt, & was er damit tut, machen; es genügt uns nicht zu sagen: Er hat ein privates Etwas & tut etwas damit. Er beschreibt uns z.B. einen Traum & wir sagen, : er sieht ein Bild vor sich & beschreibt es uns. Aber dann meinen wir doch mit dem ‘Bild’, was wir gewöhnlich so nennen, wenn auch Mehrere das Bild sehen können. Aber vielleicht sagst Du: “Nein, ich meine kein materielles Bild, sondern nur den Gesichtseindruck eines solchen Bildes.” – Aber dann hätte es ja wieder keinen Sinn statt dieses Ausdrucks den Ausdruck “Bild, 207
welches nur er sehen kann” zu gebrauchen
Das Vorstellungsbild ist das Bild, das beschrieben
wird, wenn
|
∕∕ | 1
Freilich, wenn das Wasser im Topf kocht, so steigt der Dampf
aus dem Topf & auch das Bild des Dampfes aus dem Bild des
Topfes.
Aber wie, wenn man sagen wollte, im Bild des Topfes müsse auch
etwas kochen?
|
| 2
Sagen wir nun aber:
“wir wissen natürlich nicht eigentlich, wie sein Bild
aussieht”, so machen wir dadurch unsre Annahme wieder zu nichte & man kann
fragen: Wenn Du also gar nicht weißt, was er vor sich hat, mit welchem Rechte,
nennst Du es
“Bild”?
Wenn es z.B. eine
Fläche mit ⌊(⌋ganz⌊)⌋ beliebigen Farbflecken
wäre, hättest Du dann noch ein Recht, zu sagen: er beschriebe uns diesen Komplex mit seinen
Worten?
Wenn Du sagst, er sähe ein 208
privates Bild vor sich, so mußt Du nun von außen hinein arbeiten.
⌊(⌋D.h.,⌊)⌋ Du mußt
“Er hat ein privates Objekt. Weiter wissen wir aber nichts darüber.” – Aber was wissen wir denn, wenn wir das wissen? – |
| 1
Die Ausdrucksweise unserer Sprache legt
das Bild nahe, oder macht Gebrauch von dem Bild, des Objekts,
welches nur mir allein zugehört. –
Bedenke, daß man den gleichen Übergang von
einem Bild der Sprache zum andern zu verschiedenen Zwecken machen
kann.
//
Bedenke, daß man den Übergang von einem Bild
zum andern in der Sprache, den gleichen Übergang,
zu verschiedenen Zwecken machen kann.
(Man 209
geht von einer
dieser
Hypothese zur andern über.
übergehn will
ˇ
z.B.
mit ihm
ˇeiner
zur; oder man will die gleiche Hypothese anders
ausdrücken.)
|
∕∕ | 1
Was wäre dagegen zu sagen, daß das “u” ein doppeltes i ist (‘die Punkte läßt man aus’), & daß eben so ein
Sagt man nun eigentlich etwas vom “u” aus,
|
/ | 2
Wenn Du sagst, er sähe ein privates Bild vor sich,
das er beschreibe, so hast Du immerhin eine Annahme gemacht
über das, was er vor sich hat.
Und das heißt, daß Du es
näher beschreiben kannst, oder beschreibst.
Gibst Du zu, daß Du gar keine Ahnung hast, von welcher Art, was
er vor sich hat, sein könnte, – was verführt Dich dann
dennoch, zu sagen, er habe etwas vor 210
sich?
Ist das nicht, als sagtest Du von Einem: Er hat etwas – aber ob es Geld, oder eine Schuld, oder
eine leere Kasse ist, weiß ich nicht.
|
| 1
Ist es nicht so, daß Du Dir zuerst von dem, was er
vor sich hat eine bestimmte Vorstellung machst, – sie dann für
grundlos erklärst, – aber nun dennoch ⌊(⌋daran⌊)⌋
festhältst, er habe etwas vor sich?
|
∕∕ ∕∕ | 2
Woher die Idee, daß Einer ein privates Bild vor
sich hat?
–
“Nun, daher, daß ich eines
habe!”
– Aber hast Du denn ein Bild vor
Dir?
Das sagst Du ja nur!
Und es ist so wenig & so viel Grund, diese Wendung in Deinem
Fall zu gebrauchen, wie in dem des Andern.
“Aber ich stelle mir doch z.B. etwas lebhaft vor, sehe es also vor mir & der Andre, der neben mir steht, sieht es nicht, also gehört es mir allein zu.” – Aber es ist ja ⌊(⌋nur⌊)⌋ eine Metapher, zu sagen, Du sähest etwas “vor Dir”, oder “in Dir”, das Gleichnis vom ‘innern Auge’. Und 211 wenn sich der Andre dasselbe vorstellt, warum sollst Du
nicht sagen, er habe dasselbe vor sich? –
“Er kann doch nicht die identischen Schmerzen haben, die ich
habe!” –
Warum nicht?
Was ist das Kriterium der Identität?
Und wie ist es: Kann er sie nur nicht mit Dir
zugleich haben,
“Aber wenn ich mir etwas vorstelle, oder auch wirkliche Gegenstände sähe, so habe ich doch etwas, was mein Nachbar nicht hat.” – Ich verstehe Dich. Du willst um Dich schauen & sagen: “Nur ich habe doch dieses.” – Aber wozu diese Worte? sie taugen zu nichts.? – Ja, kannst Du nicht auch sagen: “Es ist hier von einem ‘Sehen’ ⌊(⌋& daher auch von einem ‘Haben’⌊)⌋ & von einem Subjekt, also auch vom Ich, nicht die Rede”? Könnte ich Dir nicht sagen Dich fragen: Das, wovon Du redest & sagst, nur Du habest es – inwiefern hast Du es denn? Besitzt Du es? Du siehst es nicht einmal. Ja müßtest Du nicht davon sagen: niemand habe es? Es ist ja auch klar: 212
wenn Du logisch ausschließt, daß ein
Andrer etwas hat, so verliert es ⌊auch⌋ seinen Sinn zu sagen,
Du habest es
Aber was ist dann das, wovon Du redest? Ich sagte ja: ich wisse in meinem Innern, wovon Du redest. Aber das hieß ⌊(⌋nun⌊)⌋ nicht, ich könne den Gegenstand zeigen, von dem Du gesprochen hast; aber ich weiß, wie Du diesen Gegenstand aufzufassen, zu sehen, wie Du ihn sozusagen durch Blick und Gesten zu bezeichnen meintest. Ich weiß, in welcher Weise man in diesem Fall vor sich & um sich schaut, & anderes. – Ich glaube, man kann sagen: Du redest, ⌊(⌋wenn Du z.B. im Zimmer sitzt⌊)⌋ von dem ‘visuellen Zimmer’. Das, was keinen Besitzer hat, ist das ‘visuelle Zimmer’. Ich kann es sowenig besitzen, als ich darin herumgehen, oder es anschauen, oder darauf zeigen kann. Es gehört in sofern nicht mir an, als es niemand anderm angehören kann; oder: es gehört insofern nicht mir an, als ich ⌊(⌋ja⌊)⌋ darauf die gleiche Ausdrucksform verwenden will, wie ⌊(⌋z.B.⌊)⌋ auf das materielle Zimmer selbst, in dem ich sitze. Dieses kann 213 doch beschrieben werden, ohne daß dabei von einem
Besitzen des Zimmers die Rede wäre.
Und es ist doch auch ganz gut möglich, daß das Zimmer
keinen Besitzer hat.
Dann aber kann das visuelle Zimmer keinen Besitzer
haben.
“Denn es hat keinen Herrn außer sich &
keinen in sich” – könnte man sagen.
Denk' Dir doch ein Landschaftsbild⌊,⌋
)etwa eine Phantasielandschaft)⌊,⌋ & in ihr ein Haus
– & jemand fragt⌊e⌋:
“wem gehört das
Haus?”
(Es könnte übrigens die Antwort sein:
“Dem Bauer, der auf der
Bank vor de[r|m] Haust[ü|o]r sitzt”–
⌊.⌋
– Aber
|
∕∕ ? | 1
– “Ich sage zwar: ‘ich
(Du willst sagen:
‘[I|i]ch …) habe jetzt die & die Vorstellung’, aber die Worte
‘ich habe’ sind nur ein Zeichen für den Andern; die Vorstellungswelt ist ganz in der Beschreibung der Vorstellung
dargestellt.” –
Du meinst,
“[i|I]ch habe” ist mehr wie:
“Jetzt Achtung!”.
Du bist geneigt, zu sagen, es sollte eigentlich anders ausgedrückt werden.
Etwa einfach, indem man mit der Hand ein Zeichen gibt 214
& dann beschreibt. –
Wenn man, wie hier, mit den Ausdrücken unsrer
gewöhnlichen Sprache (die doch ihre Schuldigkeit tun) nicht
einverstanden ist, so
Denn so sehen ja die Streitigkeiten zwischen Idealisten, Solipsisten & Realisten aus. Die einen greifen die normale Sprache an, als griffen sie eine Behauptung an; die andern verteidigen sie, als konstatierten sie offenbare
215
|
|
⌊⌊Es ist richtig, wenn auch paradox zu
sagen: “‘Ich’ bezeichnet keine Person”.⌋⌋
|
∕∕ | 1
Wenn ich den Gebrauch des Wortes
“[i|I]ch” beschreiben will –
⌊:⌋, genügt es, wenn ich beschreibe, wie die Personen A, B, C, usw. das Wort verwenden – oder muß ich auch
sagen, wie ich es verwende?
Wird also in der Beschreibung des Sprachspiels das Wort
“ich” auch in dieser Weise vorkommen? –
“Ja, willst Du denn sagen, daß Du,
L.W., eine besondere Verwendung für dieses Wort
hast?” –
Nein; aber ich wollte auch nicht sagen:
“ich,
L.W.”, sondern bloß
“ich”. ‒ ‒
Diesen Streich kann uns dieses Wort spielen.
|
| 2
“Wenn ich Schmerzen habe, so sind doch da einfach Schmerzen, & von einer Person
216
werden soll; wie
|
∕∕ | 1
Denke Dir
Es ist eine falsche Vergleichung, die uns irreführt. // Es ist ein Vergleich, 217 der uns irreführt. //
|
∕∕ | 1
Oder eigentlich, hundert irreführende
Vergleichungen scheinen sich hier zu treffen: Man nimmt
etwas für eine hinweisende Erklärung, was
keinen ist; & etwas
für Beschreibung, was keine Beschreibung ist;
& etwas für einen Eigennamen, was
|
∕∕ | 2
Vorsichtig, wie a⌊u⌋f brüchigem Eis muß man vorwärts gehen;
überall nach der Verwendung fragen, nirgends dem
Schein des Ausdrucks trauen.
Denn jeder der geläufigen Ausdrücke
legt eine andere als die tatsächliche Verwendung nahe.
|
/ | 3
Hundert irreleitende Bilder kommen hier zusammen,
& das macht die Schwierigkeit der philosophischen
Situation aus.
Wohin wir treten, wankt wieder der Boden.
Die
‘großen’, schwierigen Probleme der Philosophie sind es nicht etwa
218
dadurch, daß hier ein unerhört subtiler &
geheimnisvoller Sachverhalt ist, den wir erforschen sollen, sondern dadurch,
daß sich an dieser Stelle eine große
Menge von irreführenden Ausdrucksformen
|
| 1
Warum sagte ich
|
/ | 2
“Was kann er mehr wissen, als
219
Universums, einer Welt.
Tatsächlich, erhält er eine Beschreibung, mit der er so kann er mit ihr noch sehr
|
/ | 1
Es ist wohl wahr, daß er mit der Beschreibung
meines Gesichtsbilds eine vollständige Beschreibung
erhält, – denn das
“ich habe” fügt ja der Beschreibung nichts
hinzu.
Aber ich wir wollen sagen: “Was kann er mehr haben, als eine vollständige Beschreibung!” – & wir vergessen, daß, was wir “Beschreibung” nennen, verschiedene Stellen im Sprachspiel einnehmen kann. Wir verwundern uns nicht ˇdarüber, daß die Beschreibung einer Landschaft
220
& so
|
/ | 2
Wir konnen zu keiner Lösung der philosophischen Schwierigkeit kommen, ehe
wir nicht das Blut, sozusagen, von den Sätzen, die uns
gefangen halten, abziehen; indem wir unsre Aufmerksamkeit
darauf richten, woher wir denn diese Darstellungsart genommen haben; also auf das, was uns zum Modell für sie
gedient hatte.
|
? ∕∕ | 2
Auf eine neue Möglichkeit kommen,
wie etwas hat geschehen können, ist auch eine Entdeckung.
Und darum meint man oft, man habe den wirklichen Sachverhalt entdeckt,
wenn man nur eine neue Möglichkeit gefunden hat, wie es sich
221
|
∕∕ | 1
Du denkst, Du mußt doch
⌊(⌋
wohlc
⌊)⌋
ein Kleid weben: weil Du vor einem (
|
∕∕ | 2
Man könnte auch sagen: der Besitzer des
visuellen Zimmers müßte doch wesensgleich mit ihm
sein;
⌊,⌋ aber er befindet sich nicht in ihm, noch gibt es ein
Außen.
|
∕∕ | 3
“Das Visuelle Zimmer hat keinen Besitzer” heißt soviel als: es hat keinen
Nachbar.
|
∕∕ | 4
Was der, der gleichsam das
‘visuelle Zimmer’
entdeckt zu haben schien, – was
der gefunden hatte, war eine neue
222
|
? ∕∕ | 1
Denke Dir, jemand, der auf die Sonne schaut, hätte
plötzlich die Empfindung, daß nicht sie
sich bewegt, –
|
∕∕ | 2
Du deutest die neue Auffassung als ⌊(⌋das⌊)⌋ Sehen
eines neuen Gegenstandes.
Du deutest eine grammatische Bewegung, die Du
Aber
223
neue Malweise erfunden;
|
? ∕∕ | 1
Man kann doch einen Spiegel besitzen; besitzt man dann auch
das Spiegelbild,
[Anwendung?] |
| 2
“Man sollte eigentlich sagen:
…” –
Warum soll man eigentlich einen andern Ausdruck
gebrauchen–
⌊;⌋
wenn
|
∕∕ | 3
“Sätze dienen ja dazu, zu beschreiben,
wie sich alles verhält”, denken wir.
Der Satz als Bild.
Und das ist recht schön, aber es gibt doch Stilleben, Portraits⌊,⌋
ˇLandschaftsbilder⌊,⌋ mythologische
Darstellungen, 224
|
| 1
Eine Schachpartie im Kopf spielen.
– Ein
Sich ˇselbst zum Geburtstag etwas schenken⌊.⌋ – [s|S]ich selbst ein Haus abverkaufen. |
∕∕ | 2
Wie machen wir es denn, das
‘visuelle Zimmer’ zu sehen; ich meine das, was eine Welt ist & keinem Subjekt
gehört?
Denn eben darum denken wir ja, wir entdeckten es, weil wir uns seiner nicht immer bewußt sind. – Einerseits sehe ich da natürlich alles
Ich kann mir z.B. ‘vorstellen’, alle
2265
Und worin besteht es denn: die Dinge so & so & so sehen? – Manchmal – teils darin, daß man den Blick ruhen oder wandern läßt & darin, wie er wandert; ⌊,⌋ ˇoder darin, daß man ganz Auge ist, & in dem, was wir ˇdabei sagen, & nicht sagen; in Gesten, die wir machen; & vielem andern. Manchen
Man kann sagen: wenn wir philosophieren, feiert nicht nur unsre Sprache, sondern auch unser Blick. Denn während ich den Ofen heize, sehe ich ihn anders, als wenn ich beim Philosophieren auf ihn starre;⌊ –⌋ denke ich nicht an den ‘visuellen Ofen’, das Sinnesdatum, etc. Ein Philosoph, der beim Philosophieren immer ein Auge zudrückte, 226
könnte von andern Anschauungen gefangen werden, als der,
welcher immer mit beiden schaut.
|
| 1
Wer sagt,
|
| 2
Die verschiedenen Stellen, die ein Bild in einer Theorie einnehmen kann (oder in einem Sprachspiel überhaupt) – – die verschiedenen Stellen, an denen ein algebraisches Bild,
–
⌊(⌋sagen wir √x² + y² + z²⌊)⌋,
– in einem mathematischen Ausdruck stehen
kann.
Ich glaube, daß man d[en|as] ersten
Fall durch das zweite veranschaulichen kann.
We[n|r]n
man
ˇnur
wohl weiß, daß diese Wurzel in d[em|ie]⌊sem⌋ Ausdruck eine Rolle 2287
spielt, aber nicht, ob sie in ihm ⌊(⌋der⌊)⌋ Potenz-Exponent ist,
oder zu einer Potenz erhoben wird, ob sie über oder unter dem Bruchstrich steht, der weiß eigentlich noch garnichts.
|
| 1
228
wohl das Kriterium dafür, ob etwas
‘Seele hat’. –
Sagte ich:
“Stelle Dir vor, daß dieser Tisch jetzt
ein Bild vor sich sieht” – so wüßtest Du nicht recht, wie Du ein ‘Bild’ auf den Tisch applizieren sollest.
Warum geht es denn aber, wenn Du statt dessen einen Menschen vor Dir
hast? –
Da siehst Du z.B. vor allem
nicht auf seine Füße, oder seinen Bauch, wenn Du Dir vorstellen
willst, er sehe ein Bild vor sich; sondern auf seinen Kopf.
Sage, was Du willst – Du meinst,
Es ist also richtig: ich kann mir nicht vorstellen, wie ein Tisch ein Bild vor sich sieht (man könnte sehr wohl auch sagen
229
“Ich kann mir doch denken, daß dieser
Mensch ein Bild vor sich sieht!”.
D.h. vor allem: Du
kannst es sagen, & es ist ein alt eingesessener deutscher Satz, mit dem
Du – für gewöhnlich – wohl umgehen
kannst.
Aber wir empfinden für gewöhnlich auch keine
Schwierigkeit darin, zu sagen:
“ich nehme an, er stellt sich dabei …
vor”.
Wir kommen nämlich dann gar nicht dahin, uns zu fragen, wie denn
|
? ∕∕ | 1
Wenn ich also fühle: [I|i]ch wisse nicht so recht, was ich damit meine: jener Mann sehe
Bilder vor sich – obwohl ich doch ander-230 seits sagen möchte, daß ich sehr wohl verstehe, was das
heißt – so ist es, weil ich meine Aussage nicht recht anzuwenden weiß.
Und daher das Gefühl, als wüßte ich nicht, wie
die Vorstellungen an diesem Mann haften.
Sie haften nämlich an dem, was Einer sagt & tut
(an seinen Handlungen).
|
| 1
Die Ursache ist oft der Blitzableiter, der den Tatsachen
ihre Kraft nimmt.
Man sagt: “das kommt daher, daß …”, & hat die Kraft von der Tatsache abgeleitet. (Man könnte oft sagen, man habe die Tatsache geerdet.) |
| 2
“Die Zeit ist überall im ganzen
Raum.”
Um zu zeigen, daß es so ist, stelle ich mich irgendwo hin & mache eine Geste, die das Verfließen andeutet. Und sage zum Andern: Du siehst, die Zeit verfließt. –” Und ist es nicht, als sähe, oder fühlte, ich es wirklich? Ist 231 das nicht merkwürdig!
Was nehme ich denn wahr?
Etwa eine Handbewegung & was sonst gerade vorgeht,
& doch möchte ich sagen, ich sei mir jetzt des Verlaufs der Zeit
bewußt.
Ich bin mir aber eines Bildes bewußt, das die
Worte
“Verfließen der Zeit” herauf bringen.
|
| 1
Wenn er eine gewisse Erscheinung am Himmel sieht, macht er
ein Kreuz in's Tagebuch. –
Das ist die Beschreibung eines Sprachspiels.
Hier stellen wir uns
Nun sehe ich von d⌊i⌋e[n|e]⌊sen⌋ gewohnten Umständen ab & betrachte nur mehr das subjektive Sprachspiel. Er macht jetzt ein Kreuz ins Tagebuch, wenn er jene Erscheinungen ‘zu sehen glaubt’. Und dies nehme ich an; denn ich habe weiter kein Anzeichen dafür, daß er die Erscheinung zu sehen glaubt. Dann aber nehme ich an, daß dort etwas vorgeht, wo nie- 232 mand hinsieht.
|
| 1
“Blind ist der, der nicht sieht; wie immer man dies feststellen mag & ob es jemand weiß, oder
nicht.”
Aber so wird das Wort
“blind” nicht verwendet!
Freilich ist blind, der nicht sieht – d.h., die Ausdrücke bedeuten dasselbe, sie werden auf die gleiche Weise
verwendet.
Mit der Erklärung:
“‘blind’ ist der, der nicht sieht”, gibt man nun gleichsam ein Bild der Blindheit; etwa
dieses:
im Gegensatz zu diesem:
Aber damit hat
⌊ist⌋ man
es
nicht unsere die Verwendung
⌊
//
⌋unserer⌊
//
⌋
der normalen
Kriterien für das Blindsein eliminiert
losgeworden.
Diese bestimmen nach wie vor die Verwendung des Wortes
“blind”.
233
|
? ∕∕ | 1
“Ich weiß doch, wie es ist: Schmerzen zu
fühlen.”
Nun, wie ist es?
Kannst Du fortfahren:
“Es ist so” indem Du mich versicherst, Du habest bei dem letzten Wort das Gefühl
gehabt?
Das heißt so wenig, wie zu sagen:
“Ich weiß doch, welche Farbe ‘Kobaldblau’ heißt
“Aber heißt es auch für den nichts, der es sagt?” – Was fängt er damit an? – |
? ∕∕ | 2
Und warum soll man nicht sagen: “Man kann nie wissen,
daß einer nicht sieht, unsere Beobachtungen
können es nur höchst wahrscheinlich machen”?
Warum soll man nicht auch diese Ausdrucksform
gebrauchen, so sehr verwickelt & irreführend sie ist?
|
| 3
Wie geht die Annahme eines Sachverhalts in die Annahme einer
Ausdrucksform über.
Das Bild vom Differentialgetriebe.
234
|
? ∕∕ | 1
Wenn man nun sagt:
“ich kann doch annehmen, daß
dieser Mensch die & die Vorstellung hat – so ist die Antwort: Du kannst jedenfalls sagen
// doch sagen // :
“ich nehme an …”, & Du kannst Dir auch dabei etwas vorstellen
(denken) & das ist ja wohl alles, was zum Annehmen gehört; aber ist dadurch auch die Rolle festgelegt, die dieser Annahme zufällt, festgelegt?
Es kann ja nun immer noch
|
∕∕ | 2
“Die Annahme, daß dieser Mensch – der sich
ganz normal benimmt – blind ist, hat doch
Sinn!” –
D.h.: ‘es ist doch eine Annahme’,
‘ich kann doch so etwas wirklich annehmen’.
Und das heißt ⌊(⌋doch⌊)⌋: ich mache mir doch ˇwirklich ein Bild von dem, was ich annehme.
Wohl;. aAber geht es weiter?
Wenn ich die Annahme, daß einer blind ist unter andern
Umständen 235 mache, bestätige ich mir doch nie, daß
diese Annahme wirklich Sinn hat.
Und daß ich mir dabei wirklich etwas denke,
ein Bild habe, spielt dann gar keine Rolle.
Dieses Bild wird erst hier wichtig, wo es sozusagen der einzige
Anhaltspunkt dafür ist, daß ich wirklich eine
Annahme gemacht habe.
Ja es ist alles, was von einer Annahme hier noch übrig ist.
|
| 1
Wenn ich an einer Annahme festhalte, so ist eben die Frage,
woran ich mit dieser Annahme festhalte.
|
| 2
“Aber Du sagst doch:
‘ich habe Schmerzen’, weil Du Schmerzen hast.” –
D.h.: Dein “ich habe …” ist doch durch dieses Phänomen
gerechtfertigt. –
Ja; denke nur, wie
|
| 3
“Nichts im Gesichtsraum feld deutet darauf hin etc.” (Log. Phil. Abh.)
Das heißt sozusagen: Du wirst vergebens 236
im Gesichtsraum nach dem Sehen ausschauen.
Er ist nirgends im Gesichtsraum zu finden. –
Aber die Wahrheit ist: Du tust nur, als suchtest Du nach ˇeinem Etwas, nach
einer Person ˇim Gesichtsraum, die nicht da ist.
|
∕∕ | 1
“Im visuellen Raum gehen keine Lichtstrahlen von einem Objekt zu
einem Auge.” –
Wenn ich das sage, so habe ich doch förmlich ein Bild von dieser
Tatsache!
Und ich habe ein Bild vom visuellen Raum, ein
anderes vom physikalischen Raum.
Die Bilder aber sind die, zweier verschiedener
Räumlichkeiten.
Im einen ist der leere Raum gleichsam von Konstruktionslinien ⌊(⌋aller Art⌊)⌋ durchzogen; im andern ist er im strengen Sinne leer –
gleichsam dunkel.
(Und diese Worte selbst beschreiben nicht
sowohl die beiden
ˇzwei Bilder, sondern sind
gehören selbst
Erinnere Dich nun daran, daß wir in unserm Satz etwas über die ‘Natur’ des visuellen Raumes ausgesagt haben; aber daß wir damit // ausgesagt – aber
237
“der visuelle Raum” noch keinen praktischen Gebrauch gemacht
haben.
Wie wollen wir den Ausdruck nun anwenden?
Wohl bei der Mitteilung des subjektiven Gesichtseindrucks: also
z.B. in einem psychologischen Experiment.
Wir sagen etwa:
“in meinem visuellen Raum stehen Gegenstände in
folgender Anordnung: …”.
Und statt “in meinem visuellen Raum” kann man einfach “im visuellen Raum” sagen⌊(⌋,⌊)⌋ & das
Denken wir an die Beschreibung eines Bildes. ˇEs sei ein Landschaftsbild; zwei Formen der Beschreibung sind möglich. In der einen heißt es: Die ˇAbend[S|s]onne beleuchtet die Gipfel der Berge … die Bäume werfen 238
lange Schatten … im See spiegeln sich die Wolken etc..
In der andern: ˇDie Sonne
(Vielleicht wird man sagen, die erste Art der Beschreibung sei nur dort A anzuwenden, wo die Lichter & Schatten, etc. wirklich im Bild motiviert seien. Dem ist aber nicht so. Wäre z.B. ˇan einer Stelle des Bildes eine ganz unmotivierte Helligkeit, au so können wir einfach sagen: “von einer unsichtbaren Quelle fällt grelles Licht auf …”.) Wenn nun Einer sagte: “In dem Raum eines Bildes fällt kein Licht von einem Gegenstand auf einen andern” – welchen Zweck könnte diese Aussage haben? // – was könnte er mit dieser Aussage wollen? //
239
Man könnte den Satz aber auch so verwenden: “Es nützt nichts, daß Du die Sonne auf diesem Bild noch heller malst, die Berge werden dadurch nicht heller.” Die Betrachtungsweise, die uns vorgehalten wurde ist etwa die: Auch im Bild gibt es ein Rechts & Links, ein Vorn & Hinten, & räumliche Gegenstände
Wenn nun [e|E]iner sagt: “Im Gesichtsraum gehen keine Lichtstrahlen …”,⌊ –⌋ so weiß ich zunächst noch nicht sicher, wie er diese Aussage verwenden will. Er könnte ja z.B. fortfahren: “ich will damit sagen, daß nicht in allen Fällen, in denen gesehen wird, mit dem Auge gesehen wird.” 240
Aber ich kann den Satz wohl am besten so erklären: –Wenn ich sage: “im Gesichtsraum gehen Strahlen von da dorthin”, so heißte das, es
Ich will zeigen, wie leicht es ist, durch
|
/ | 1
Wo sehe ich das Haus: hier in meine[n|m] Augen, oder dort, wo es steht?
(In der Philosophie vergißt man immer wieder,
daß man zwei Augen hat.)
Aber angenommen, ich entscheide mich für eine der beiden
Antworten, welche 241 Konsequenz hätte die Entscheidung? –
ˇAufgabe:
Man sagt:
“Ich sehe dort ein Haus”; wie wird dieser Satz angewendet?
Und wie könnte man den
anwenden:
“ich sehe
242 che
Fingerspitzen des Daumens, Mittelfingers & Zeigefingers
“, u. dergl.
⌊ …”⌋.
“[w|W]enn mich etwa
|
| 1
Wenn ich mir im Innern das ABC vorsage, was ist das
Kriterium dafür, daß ich das Gleiche tue wie ein Andrer, der es
sich im Stillen vorsagt?
Es könnte gefunden werden, daß in meinem Kehlkopf
& seinem das Gleiche dabei vorgeht.
⌊(⌋Und ebenso, wenn wir beide an das Gleiche
denken, das Gleiche wünschen etc..⌊)⌋
Aber
|
∕∕ | 2
‘Ich kann nie wissen, 243
daß er sich
Er kann –
|
| 1
Das Sprachspiel fängt also quasi mit einer
Beschreibung an, der nichts ein Beschriebenes entspricht.
(Diese, grammatische,
|
| 2
Die große Schwierigkeit ist hier, die Sache nicht so
darzustellen, 244 als
|
| 1
Die Auffassung der Erinnerung als
innerer Vorgang macht es uns möglich, eine Annahme über den Vorgang
zu machen, scheinbar ohne uns darum zu bekümmern, wie & ob sich der innere Vorgang ausdrückt.
Nur ist die Annahme leer, solange sie mit keiner Annahme über die äußer[e|n] Vorgänge gekuppelt ist.
|
∕∕ | 2
Oh wie schwer ist es hier, 245
aus der Methaphysik in die Grammatik zu treten.
– D.h. über
aller Bildlichkeit der Ausdrücke, die sich uns aufdrängen, nicht
ihre Anwendung zu vergessen.
|
| 1
Denn das ist ja der Witz, daß alles Aetherische aus der Erklärung hinaus
muß.
|
? / | 2
Es ist, als hätten wir eine Sprachform
überkommen, in der immer gesagt wird
welche alle
die
⌊die⌋
Dinge darstellt als
246
vom Material des Tisches, das
sondern immer davon, daß das Material des
… in die Form eines Tisches eingegangen sei; & man
⌊(⌋am
Ende⌊)⌋ dahin geführt wird,
zu glauben, es wäre eine Rohheit des Ausdrucks, so
würde
. Und man würde so
sei nur eine sprachliche Rohheit,
. Und man würde so
einfach vom Tisch zu reden, sondern es sei …
//
|
∕∕ | 1
Warum soll ich denn leugnen, daß ein geistiger
Vorgang da ist?!
Nur heißt–
⌊,⌋
“es hat jetzt in mir der geistige Vorgang der Erinnerung an
… stattgefunden” – eben:
“ich habe mich jetzt an … erinnert”.
Den geistigen Vorgang leugnen, hieße, die
Erinnerung leugnen; ⌊leugnen daß irgend jemand sich an irgendetwas erinnert.⌋
|
| 2
Wenn ich ˇnun sage:
“das Sprachspiel fängt mit der Äußerung an”, ist dies eine grammatische Selbstverständlichkeit? –
Vergleichen wir damit
Vergleiche damit
// es damit // :
“Das Sprachspiel fängt mit der Traumerzählung
an”.
Das sagt doch nicht, daß wir dem nicht glauben man
glaubt, der sagt, er habe geträumt, … –
“Das Sprachspiel fängt mit der
Äußerung an”,⌊ –⌋ nun, dies ist der Unterschied:
zwischen dem Gebrauch einer Beschreibung
eines ‘innern’
247 Tatsache.
// & einer Tatsache
der ‘äußern Welt’. //
// zwischen dem
Gebrauch einer ‘Beschreibung
|
| 1
Da wir in diesen Untersuchungen immer
fragen:
“was
|
| 2
“Ich sage doch, daß ich Schmerzen habe, weil es
wirklich so ist.”
– Das soll den Gebrauch des Ausdrucks 248
“ich habe Schmerzen” erklären?
Wie kann es das, – es setzt ihn ja voraus!
Es kann wohl sagen: – ich gebrauche diesmal den Ausdruck
‘ich habe Schmerzen’, weil es wirklich so ist & nicht weil
…, z.B., nicht weil es in der Rolle steht, die ich auswendig lerne.
Was man eigentlich sagen möchte, ist: “Ich sage doch, ich habe Schmerzen, weil
|
∕∕ | 1
(Ƒ)
“Woher aber dann die Einbildung, daß die Worte die
Beschreibung eines Gefühls
sind?” –
Dies ist ja keine Einbildung.
Eine Einbildung ist es, daß der Satz
“Schmerzen sind dieses
Gefühl” eine Erklärung des Wortes “Schmerzen”
249 werden kann, aber nicht das Sehen.⌊) ⌋
Man müßte hier von einer Erklärung reden, die sich nur im Gedächt[i|n]is niederlegen läßt. // Denken wir uns eine Tabelle die nur in
250
In der Vorstellung eine Tabelle nachschlagen, ist so wenig ein Nachschlagen einer Tabelle, wie die Vorstellung
|
∕∕ | 1
Ähnlich wäre es fast, wenn man die Kugel dafür, wieviel ein Wurf
im Würfelspiel
gelten soll
selbst durch einen ˇbeim Würfeln
gilt // gelten soll //
ˇweitern Wurf bestimmten.
|
∕∕ | 2
Angenommen ˇetwa, man wollte die
251 proben mit den Materialien der Brücke macht.
Dies wäre natürlich die Vorstellung von dem, was man die
Rechtfertigung der Dimensionierung der Brücke nennt; aber würden wir es auch eine
Rechtfertigung der Vorstellung einer Dimensionierung nennen?
|
∕∕ | 1
“Ich kann mir ⌊(⌋im Innern⌊)⌋ doch vornehmen, in Zukunft das
‘Schmerz’ zu nennen.” –
Aber hast Du es Dir auch gewiß vorgenommen?
Bist Du sicher, daß es dazu genug war, die Aufmerksamkeit auf
Dein Gefühl zu konzentrieren? –
Seltsame Frage[!
–| .
⌊–⌋]
|
∕∕ | 2
⌊
[Witz des Begriffes geht
verloren.]
⌋ Warum kann meine rechte Hand nicht meiner linken ein
252
Wenn die linke Hand das Geld von der rechten genommen ˇhat, die Quittung geschrieben ist, etc., so⌊ –⌋ wird man fragen:
“Nun, & was dann?”
Und das Gleiche
|
∕∕ | 1
“Aber Du kannst doch nicht leugnen, daß beim Erinnern
ein innerer Vorgang stattfindet.” –
Warum macht es denn den Eindruck, als wollten wir etwas leugnen?
Wenn man sagt:
“es findet doch dabei ein innerer Vorgang
statt”, so will man fortsetzen:
“Du siehst es
doch.”
Und es ist doch dieser innere Vorgang, den man mit dem Wort “sich erinnern” meint. –
Es macht den Eindruck, daß wir etwas leugnen wollen, weil wir uns
gegen das Bild vom
‘innern Vorgang’ wenden.
Was
253
|
| 1
Wenn Einer mir sagt:
“Du weißt doch, daß Du etwas innerlich erlebst, wenn Du Dich einer Sache erinnerst”, bin ich geneigt zu sagen:
“Ja.” –
|
| 2
Wenn wir ˇunter Umständen
geneigt sind leerlaufende Sätze auszusprechen
⌊uns ⌋
vorzusagen, warum soll es nicht auch ein leerlaufendes Zwiegespräch⌊e⌋ geben?
|
| 3
“Du willst doch nicht sagen, daß dabei nichts in Dir
vorgegangen ist!” –
Nun, ich sagte ja: ich habe mich an … erinnert.
Soll denn noch etwas anderes vorgegangen
sein?
Und einen Vorgang im Sinne von
‘Essen’,
‘Nähen’, hast du ja nicht gemeint.
|
∕∕ | 4
“Aber es ging doch, als ich mich erinnerte, etwas in mir
vor!” –
Warum sagst Du:
“es ging doch” …”?
Ist das
254
Dir vorging, – wozu die Emphase?
Ich wollte es ja nicht leugnen.
|
| 1
“Was zu A paßt, ist doch in einem
Sinne A
gleich!” –
Nun, ich kann verstehen, daß man geneigt ist,
Man könnte
|
∫ | 2
Man ändert die Grammatik des Wortes “die Zahl 3”
255
dadurch nicht, daß man sie
‘einen Gegenstand’ nennt.
Wir willigen
|
? ∕∕ | 2
“Du meinst doch einen inner⌊e⌋n
Vorgang.” –
Freilich meine ich einen innern Vorgang.
Wie ich auch mit
“3” eine Zahl meine.
|
∕∕ | 2
Eine Hauptursache philosophischer Krankheiten[:| –] einseitige Diät: man nährt sein Denken mit nur einer Art von Beispielen.
|
∕∕ | 2
Nennst Du den Gedanken ein ‘Erlebnis’, so ist er das Erlebnis des Gedankenausdrucks.
256
|
| 1
Frage Dich,
⌊:⌋ in wiefern gehört das Achten, Konzentrieren der Aufmerksamkeit,
auf die Empfindung, oder ein ähnlicher Vorgang, zum
Sprachspiel – zum Gedanken?
Welche Funktion hat es im Sprachspiel?
(Hat es die des Zeigens?)
|
| 2
Die größte Gefahr im Philosophieren droht
dem Geist von der methaphysischen Tendenz, die ihn in Besitz
nimmt, & die grammatische
|
∕∕ | 3
Man rät Einem:
“Um … zu tun, stell Dir …
vor.” –
Was ist das Kriterium dafür, daß er den Rat befolgt hat?
|
∕∕ | 1
Wie kann man
‘innere Spielhandlungen’ lehren, wie kontrollieren?
257
|
| 1
Wenn es äußere & innere
Spiele gibt, – so ist das Fußballspiel kein inneres, sondern ein
äußeres Spiel.
|
∫ | 2)﹖8
Die
‘innere Spielhandlung’ ist so wenig
‘Spielhandlung’, wie das Bild eines meiner Geschwister eines meiner
Geschwister ist.
|
|
258
|
| 1
Ein Ballspiel, bei dem mir Einer den Ball zuwirft,
& ich ihn in der Vorstellung zurückwerfe.
|
∕∕ | 2
Denken wir uns eine Variante des Tennisspiels: es
wird in die Regeln dieses Spiels die aufgenommen, der Spieler
habe sich in gewissen Momenten des Spiels, etwac beim Servieren
ˇetwa
etwac
wenn er ‘serviert’, das & das vorzustellen.
(Der Zweck dieser Regel könnte sein
|
∕∕ | 3
Welcher Art ist nun die innere
Spielhandlung, worin besteht sie?
Nun, darin, daß er – der Spielregel
gemäß – sich … vorstellt. –
Könnte man aber nicht auch sagen: Wir wissen nicht, welcher Art die inne-259 re Spielhandlung ist, die er der Regel gemäß
ausführt; wir kennen nur ihre Äußerungen?
Die innere Spielhandlung sei ein X, dessen Natur wir
nicht kennen.
Oder: Es gebe auch hier nur
äußere Spielhandlungen: die
Mitteilung der Spielregel & das, was man die
‘Äußerung des innern
Vorgangs’ nennt.
– Nun, kann man das Spiel nicht auf alle drei Arten beschreiben?
Auch das mit dem
X
‘unbekannten’
X ist eine ganz mögliche Beschreibungsart.
Der Eine sagt, die sogenannte
‘innere’ Spielhandlung sei mit einer Spielhandlung, im
Wichtig ist für uns, daß wir die Gefahren des Ausdrucks “innere Spielhandlung” sehen. Er lenkt die Aufmerksamkeit von wesentlichen Unterschieden ab. Er ist gefährlich, weil er Verwirrung hervorruft. |
| 1
Die Grammatik – kann 260
man sagen – das sind die Geschäftsbücher der
Sprache; aus denen sich alles ersehen lassen
muß, was die tatsächlichen
Transaktionen vermittels
|
| 1
Denk' Dir eine Reise um die Erde dargestellt durch
eine Linie, die in den Projektionen der 261
beiden Erdh[ä|e]misphären eingezeichnet ist.
Ich sage nun … |
? | 1
Es würde Einer vorschlagen:
“Meine einmal mit der
(Man könnte sagen: bedenke, daß das Wort je nach der Wortart in einem andern Sinne ‘bedeutet’.) |
| 1
Ist das Gähnen
Wenn ich die Achsel zucke; könnte man sagen, ⌊:⌋ ich meine etwas damit? Gewiß; es könnte mich dochc jemand fragen: “Hast Du nur zufällig mit der Achsel gezuckt, oder hast Du es als Achselzucken gemeint?” Worin
262 zucken zu meinen?
Ist es einfach ein Gefühl, das die Bewegung
begleitet?
Ist es nicht die ganze Umgebung, in der sie
liegt?
Wenn ich antworte:
“Ich habe⌊'⌋ es als gemeint” – heißt das: die Bewegung war von de[m|n] & de[m|n]
diese[m|n] gewissen Gefühl⌊en⌋ begleitet –?
Was macht das Achselzucken zum Zeichen? –⌊?⌋ [d|D]aß wir dem Andern
|
∕∕ | 1
⌊Das⌋ Achselzucken,
Kopfschütteln, Nicken,
|
∕∕ | 2
Man sagt:
“der Hahn ruft die Hühner durch sein Krähen
herbei” – aber liegt dem nicht schon der Vergleich mit unsrer Sprache zu
grunde? –
Wird der Aspekt nicht ganz verändert, wenn 263
Wenn aber gezeigt würde, in welcher Weise die Worte “Komm zu mir!” auf den Angesprochenen einwirken, sodaß ⌊(⌋am Schluß⌊)⌋ unter gewissen Bedingungen gewisse ˇseiner Muskeln innerviert werden etc. – würde jener Satz damit für uns den Charakter des Satzes verlier⌊e⌋[t|n]? |
∕∕ | 1
Ich will sagen: Der
Apparat uns⌊e⌋rer Sprache, unserer Wortsprache, ist vor
allem das, was wir Sprache nennen, & dann anderes
nach seiner Analogie oder Vergleichbarkeit mit ihr.
|
/ | 2
“Der Hund meint etwas mit seinem
Wedeln.” –
Wie
2664
|
|
¥
Bd.
XI. S.
39/3
265
|
| 1
[E|e]in Sprachspiel ˇStelle Dir
ˇvor mit dem Befehl:
“Schau das
an!” –
Wie aber sähe ein Sprachspiel aus mit dem Befehl “Sieh dasˇ”?
Da gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Z.B.
“Stelle Dir … vor⌊!⌋” oder
“Sieh diese Zeichnung als …!”
|
∕∕ | 2
⍈
Zu 187/1
‘Du sagtest
“Es wird bald
aufhören” – hast Du an den Lärm gedacht oder an Deine
Schmerzen?’
Wenn er nun antwortet
“Ich habe an den Klavierstimmern
an's gedacht”, konstatiert er es habe diese Verbindung bestanden, oder
schlägt er sie mit diesen Worten? –
Kann ich nicht beides sagen?
Wenn, was er sagte, wahr war, bestand da nicht jene Verbindung?
Und schlägt er nicht de[m|nn]och eine die nicht bestand?
|
| 3
Es ist daher oft ganz gleichgültig, ob man sagt
“ich habe gemeint”, oder
“ich meine”.
Es heißt ungefähr: Der Satz gehört in diesen
Zusammenhang.
Und es kann sein daß er erst durch die
Worte
“Ich meine …” in den Zusammenhang eingereit wird.
266
|
| 1
⍈ Vergleiche den Befehl “Schau das an!”
mit dem Befehl Bd.
XI. S.
39/3
Es gibt einen Befehl:
“Schau das an!”.
Gibt es auch den Befehl:
“Sieh das!”?
Man kann aber sagen:
“Stell Dir das
vor!” & auch
“Sieh diese
|
∕∕ | 2
Ich zeige mit der Hand & sage “Komm
[Das Meinen entwickelt sich] |
|
Aber könnte ich nicht doch auch aus 267
den Umständen rekonstruieren, wen ich meinte?
Ich hatte nur auf B geschaut; ich hatte
brauchte ihn zu einem bestimmten Zweck; etc.
|
∕∕ |
“Freilich habe ich B gemeint; – ich habe gar nicht an A
gedacht!”
“Ich wollte B sollte zu mir kommen, damit …” Alles dies deutet auf einen größeren Zusammenhang. |
|
Ich möchte also zweierlei
sagen: Daß ich meine
B meine, liege in
|
|
Man könnte also fragen: Wenn A & B ich später erklärte
“[i|I]ch habe B gemeint” konnte das nicht meinen früheren Gedanken,
u.s.w., widersprechen?
|
|
Die Umstände & meine Gedanken
führten etwa auf den B hin.
|
∕∕ |
Aber ist die Fragestellung nicht ganz irreführend
“Was geschieht da, wenn ich den A meine?”?
Handelt sich's 268
nicht darum: “
Was will ich mitteilen, wenn ich sage “[i|I]ch habe den B gemeint”?
Oder auch: Wozu dient dieser Satz?
|
|
Will ich z.B. dem, dem ich dies
sage, mitteilen, die Umstände mitteilen die mich zu
meinem Satz geführt haben?
|
/ |
Ist
“[i|I]ch meinte Dich”
ahnlich wie
“Ich machte alles zur Reise
bereit”, nä[n|m]lich eine allgemeine Art der Beschreibung, die man sich im einzelnen
ausgeführt denken kann?
|
|
“Ich hoffte den ganzen Tag er werde kommen” ist eine allgemeine Beschreibung.
|
∕∕ |
“Ich denke täglich an Dich” ist auch von dieser Art.
|
|
“Mit diesen Worten habe ich ihn
gemeint”. –
Was soll der Andre daraus schließen
// entnehmen // ?
Etwa, daß er
ˇjener in meinen Gedanken war.
|
∕∕ |
“Wir haben damals von Dir
geredet”.
Hier 269 könnte man fortfahren: “Ich sagte …”.
|
∕∕ |
“Ich habe damals an ihn gedacht”
Auch das ließe sich weiter ausführe. |
∕∕ |
“Mit dieser Bemerkung meinte ich ihn”.
Das ist anders.
Nimm an, jemand antwortete mir:
“Ich habe Dich ˇganz gut
verstanden.”.
Als er meine Bemerkung las, fiel ihm etwa der Name dessen ein, den
ich meinte.
gleich auf wen sie sich bezog.
Das wollte ich auch erreichen
|
|
Wenn ich mit einer zeigenden Bewegung sage “Dieser Sessel ist gebrochen”, so meine ich einen bestimmten Sessel.
Aber der Satz dient ⌊(⌋doch⌊)⌋ nicht dazu, dem Andern einen Seelenzustand des [m|M]einens zu beschreiben.
// mitzuteilen. //
|
∕∕ |
Wenn ich aber sage
“Ich dachte, als ich das sagte, an seinen
Tod”, da will ich dem Andern mitteilen, was ‘in mir vorging’.
270
|
∕∕ |
Ist es nicht genau so mit dem Verbum
“verstehen”?
Es erklärt mir jemand die Route, die ich dort & dort
hin einzuschl
zu nehmen habe.
Er fragt
“[h|H]ast Du mich verstanden?”
Ich antworte “Ich hab's
verstanden.” –
Will ich ihm mitteilen, was in mir während seiner
Erklärung vorging? –
Und doch ließe sich auch das mitteilen.
|
|
Denk Dir ein Sprachspiel: Ich
mache ⌊(⌋verschiedene⌊)⌋ Anspielungen auf ˇverschiedene Personen; der Andre soll erraten, wen ich meine.
|
|
Wenn ich eine Anspielung mache, mag mein Blick, mein
Gesichtsausdruck, zeigen, daß es eine Anspielung ist.
Wer mich sieht
Ich sage: “Du hast's erraten; ich dachte wirklich an eine bestimmte Person.” Also erriet er doch, was in mir vorging. 271
|
|
Und sage ich nun “Ich glaube Du
|
|
Ich könnte doch zwei Fragen stellen: 1) “Könnte man, was Du gesagt hast, nicht auf den N anwenden?” 2) “Hast Du dabei nicht an den N gedacht?” |
|
Wenn ich Einem sage
“Ich meine …”, teile ich ihm nicht mit, daß ich meine teile⌊? ⌋
[i|I]ch sage ihm:
“Ich meine
….”
|
|
Aber ist es nicht sonderbar, daß der Fall,
in
272
ist, dann muß es Erfahrungstatsache sein,
daß sich die Fälle psychologisch unterscheiden
& es müßte möglich sein, daß sie
sich nicht so unterschieden.
|
? ∕∕ |
Ich sage
“Komm her!”
und
& zeige in der Richtung des A.
B, der neben ihm steht macht einen Schritt zu⌊.⌋
mir. ˇauf mich
Ich sage:
“Nein;
B
⌊
A
⌋ soll kommen.”
Wird man das nun als eine Mitteilung über meine
|
? ∕∕ |
Aber auf was für Vorgänge?
Könnte man ˇnicht mutmaßen, ich habe
bei meinem Befehl auf
B
⌊
A
⌋ geschaut; mein Gedankengang habe mich zu ihm
geleitet, u.s.f. oder ich kenne⌊?⌋
Aber vielleicht
ˇich den B überhaupt nicht, stehe nur mit A in [v|V]erbindung.
Dann hätte also, wer meine seelischen
Vorgänge mutmaßte ganz irre gehen können &
hätte dennoch verstanden, daß ich den A
& nicht den 273
B gemeint habe.
|
|
Ein Sprachspiel: Einer erfindet Namen,
|
∕∕ |
Wenn ich das Gesicht des N nach dem
Gedächtnis für mich hier zeichne, so kann man doch sagen, ich meine ihn mit meiner Zeichnung.
Aber welcher Zusammenhang besteht nun zwischen ihnen
von welchem Vorgang, der während des Zeichnens
stattfindet könnte ich sagen, er wäre das Meinen? Denn man möchte natürlich sagen: w als er ihn meinte habe er auf ihn gezielt. Wie aber macht
274
|
∕∕ |
Ich meine wie ruft er sich ihn in's
Gedächtnis?
Wie ruft er ihn?
|
|
Und wie weiß er, daß
|
|
|
|
Wie ist es aber nun mit den Sprachspielen; zu welchen
gehört ein bestimmter Ausdruck?
Wenn ich z.B. sage “Ich erwarte jeden Augenblick
eine Explosion” – ist das die Mitteilung über einen Zustand des Erwartens, oder bloß die Mitteilung, daß ich glaube,
eine Explosion werde bald eintreten?
|
? ∕∕ |
Man könnte doch verschiedene Redeweisen
haben.
“Ich erwarte p” soll etwa heißen: ich glaube
p
das & das wird geschehen.
D.h. es ist meine Meinung, die mich aber nicht weiter beschäftigt.
“Ich bin in der Erwartung von
…” soll heißen: Mein Geist
beschäftigt sich mit diesem Ereignis ist von der
Erwartung erfüllt.
275
|
|
Ich sage “Bitte komm her!”
& winke ihm.
Ich meinte A & nicht B.
Ich meinte ihn, es liegt kein Zweifel vor.
Schaute ich auch halb auf B, so meinte ich doch ˇnur
A.
Und doch scheint es klar, wenn ich
|
|
Denke Dir wieder den Fall
‘komm her!”, aber in Kontinuität & Diskontinuität.
Ich stehe unter einer Menge Menschen; plötzlich ohne irgend einen Grund zeige ich 276
auf einen & sage
“komm her!”.
Es scheint als könnte ich nicht völlig diskontinuierlich wollen, er solle zu mir
kommen.
Ich muß doch eine bestimmte Verbindung mit ihm machen.
Z.B. es gefällt mir
sein Gesicht.
Oder: ich zeige
|
|
Wenn ich mich erinnere, ich habe den & den
gemeint, muß ich mich da nicht irgendwelcher Umstände erinnern,
which bear this out.
|
|
“Hast Du gewiß den A
gemeint?” –
“Freilich, ich sprach ja mit A.”
Oder:
“Freilich; A hat mir bei solchen
Gelegenheiten immer geholfen.”
Oder:
“Ja ich habe A
gemeint.
Ich hatte bisher nie mit ihm gesprochen & wollte ihn einmal
heranziehen.”
Oder:
“Er lächelte mir zu, & ich auf einen Impuls hin winkte ich
ihm.”
Oder:
“Ich war im Zweifel, sollte ich den A oder den B rufen; endlich wendete ich mich an den
A.”
|
|
Ich bin mit jemandem im Gespräch.
Wir reden davon daß ich ihm etwas demonstrieren will.
Plötzlich sage ich, ohne auf ihn zu schauen: “Komm her”.
Ich habe ihn gemeint, & er hat es verstanden.
Dagegen aber: ich bin mit einer Menge Menschen in einem 277
Zimmer.
Ich schaue auf den Boden vor mich hin &
Wie mache ich das? – Wenn ich jemandem erzählte ich hätte das getan, wird er es nicht
Ich könnte auch einen Fluch vor mich hin sprechen & dabei einen bestimmten Menschen meinen. Und das konnte so geschehen, daß ich in irgend einer Weise an ihn dachte. Aber ist nun soll ich nun sagen: an ihn denken war hier ihn meinen? |
|
In manchen spiritistischen Gebräuchen
// Handlungen // ist es wesentlich daß man an eine Person
denke.
Und wir haben hier den Eindruck als wäre an ihn denken gleichsam
ihn mit meinen Gedanken aufspießen.
Oder es ist als stäche ich immer wieder mit den 278
Gedanken nach ihm hin.
Denn sie schweifen etwa immer wieder ein wenig von ihm ab.
|
|
Wenn Du mir sagst Du habest geflucht & dabei den
N gemeint, so wird es mir ganz gleichgültig sein,
ob Du dabei sein Bild anges
ansahst, ob Du Dir ihn vorstelltest, seinen Namen aussprachst,
etc.
Die Schlüsse aus dem Faktum, die m⌊i⌋ch
interessieren, haben damit nichts zu tun.
Wenn
Anderseits aber könnte es sein,
daß Du mir erklärst, Dein Fluch sei nur dann wirksam, wenn Du Dir den
Menschen klar vorstellst, oder seinen Namen laut aussprichst jemand
der
⌊sein⌋
er sich.
Und hier könnte man vielleicht sagen
“Es kommt darauf an wie
der Fluchende
|
|
Wenn mir jemand sagt
“Ich habe N damals
verflucht” so frage ich auch nicht:
“Wie hast Du ihn
verflucht,⌊?”⌋
ˇ & jedenfalls hieße das nicht
⌊“⌋[w|W]ie hast Du Dich auf ihn beim Fluchen be- 279 zogen?”
|
|
“Man fragt
natürlich auch nicht:
“Bist Du sicher, daß Du ihn verflucht hast, daß die Verbindung mit ihm hergestellt war?”
|
|
So ist also wohl diese Verbindung sehr
leicht herzustellen, daß man ihrer so sicher sein kann?!
?! wissen kann daß sie nicht daneben geht. –
Nun, kann es mir passieren, daß ich an den Einen schreiben will
& tatsächlich an den Andern schreibe?
|
|
Wenn ich zwei Freunde habe, die beide Fritz heißen, & ich schreibe
Nun die Verbindung kann in der Vorgeschichte liegen. Aber wenn mich nun u jemand fragt “An wen schreibst Du?” & ich antworte “An Fritz N in …” – schloß ich dies aus der Vorgeschichte? Gebe ich die 280
Antwort nicht beinahe so, wie ich sage
“Ich habe Zahnschmerzen”? –
Könnte ich im Zweifel darüber sein welchem von
beiden ich schreibe? –
Das wäre natürlich
möglich, daß ich einen Brief schreibe
& mich erst später entscheide welche[n|m] von beiden ich ihn schicken werde,
⌊.⌋
Und in diesem Falle könnte ich auf die Frage
“Wem schreibst Du?” antworten
“Ich weiß es noch
nicht”.
Aber ich könnte auch antworten:
“Vorläufig
|
|
Wäre aber nicht auch dieser Fall denkbar:
Ich schreibe einen Brief ohne Anrede; jemand fragt mich “Wem schreibst Du?”[;|.]
Ich antworte:
“Ich weiß es nicht – ich
hab's noch soeben gewußt, aber jetzt ist es mir
entfallen.”
Später aber sage ich: “Jetzt weiß ich's, ich schrieb
dem N!” –
Das wäre ähnlich
so, wie man ma⌊n⌋chmal
281
in ihr,
|
|
Und wäre es nicht möglich, daß
ich mich in meiner Antwort –
“Ich schreibe dem N” – täuschte?
Nicht⌊,⌋ als täuschte mich die Erinnerung
– etwa an den Briefanfang.
Wenn ich ˇaber die Anrede ansehe sage ich
etwa:
“Ach
[n|N]ein!
Ich schreibe an M; aber es kam mir ˇseltsamerweise in diesem Augenblick so vor, als schriebe ich
|
|
“Du wolltest vorhin jemand zu Dir winken; wen hast Du
gemeint?”
– Die Wortreaktion darauf ist
“Ich meinte den N”.
Nun kannst Du Dich aber
‘näher’ an den Vorgang erinnern.
Du sagst dann etwa:
“Ich wollte ihm sagen …, weil
…”.
Oder:
“Ich dachte daran, daß …
& wollte ihm 282
sagen, daß …”.
|
|
Nun möchte man fragen: “Hätte Einer, der in Dein Inneres zu
sehen im Stande wäre, dort sehen können, daß Du das sagen wolltest?”
Angenommen ich hätte mir meinen Vorsatz auf einen Zettel notiert, so hätte ein Andrer
|
/ |
“Ich habe damals ihn gemeint.”
Wann & für wie lange hast Du ihn gemeint?
|
|
Ich erinnere mich, ihn gemeint zu haben.
Erinnere ich mich eines Vorgangs, oder
Zustands?
Wann fing er an, wie verlief er⌊,⌋
etc.?
|
|
Woran glaube ich wenn ich an eine Seele im Menschen
glaube?
Woran glaube ich wenn ich glaube diese Substanz enthalte zwei Ringe von C Atomen?
In beiden 283 Fällen ist ein Bild im Vordergrund, der Sinn aber
⌊(⌋weit⌊)⌋ im Hintergrund;
d.h., die Anwendung des Bildes
|
|
Wir hören, primitive V[ö|o]lk[er|s]stämme glauben, sie stammten von einem Tier (z.B. einer Schlange) ab.
Wir fragen uns: Wie können sie das
glauben?
– Wir sollten fragen:
“Wie glauben sie
es?”
Sie sagen, etwa, Worte, die wir in den deutschen Satz
“Wir stammen von
… ab” übersetzen.
–
“Aber das ist doch nicht alles!” sagt man
Man könnte sich z.B. fragen: Glauben jene Leute ˇjemals bei anderen Gelegenheiten daß eine Schlange // Leute jemals b im gewöhnlichen Leben, daß eine Sch⌊l⌋ange einen Menschen statt einer Schlange hervorbringt. Je nachdem diese 284
Frage zu beantworten ist, erhält ihr Glaube an ihren Ursprung ein anderes
Feld.
|
|
Denken wir uns, ein Stamm nennt sich
“die Kinder Israel”.
Ursprünglich, nehme ich an, heiße das nicht die
Nachkommen eines Mannes mit Namen Israel.
Viel
Sondern
Nachkomm
“Nachkommen” oder
“Kinder” heiße so viel wie
“der Stamm”, betrachtet als eine Erscheinung in der Zeit.
Dies wäre als nennte man die Entwickelung von
π
“die Kinder π”.
Nun denke ‘durch ein Mißverstehen’ fa[ß|sse] man jenen Ausdruck auf als “die Kinder ˇ⌊(⌋Nachkommen⌊)⌋ des Israel” & rede also von einem Mann Israel als dem Stammvater:
Prima facie ist anzunehmen, daß es hier in Wirklichkeit allerlei Grade geben wird
285
einemr ausgewachsenem Mißverständnis
Verfälschung
⌊(⌋weiter⌊)⌋entwickelt wird.
// zu einem vollen
Mißverständnis sich auswächst. //
(Mit der Hilfe etwa von Philosophen.)
|
|
Ein Sprachspiel: Gedanken erraten.
Spiel
Eine Spielkarten liegen auf einem
Tisch.
Ich will, daß der Andre eine von ihnen
berüheren soll.
Ich schließe die Augen & denke an eine bestimmte
dieser Karten; der Andre soll erraten, welche ich meine.
Er läßt sich darauf etwa eine Karte einfallen, wobei er
wünscht meine Meinung zu treffen, &
berührt die Karte.
Ich sage:
“Ja, die war's”, oder
Man könnte mich im ersten Spiel auch fragen: Wie denkst Du an eine Karte? ⌊(⌋Und dies könnte wichtig 286
sein weil es sich zeigen könnte, daß an
je⌊|⌋nach⌊|⌋de[m|r]
Art & Weise das Erraten bald mehr⌊,⌋
oder
ˇbald weniger zuverlässig
wäre.⌊)⌋
|
|
“Ich wollte, daß
N
zu mir kommen⌊” ⌋
sollte möchte”:
⌊–⌋
[H|h]ier gibt es eine Frage: “Wie kannst Du
“Warum wolltest Du
das?”
D.h.: “Wie kamst Du auf diesen
|
|
Mußte aber der Wunsch solchen Verauf haben?
Konnte ich nicht plötzlich & ohne
jeden Grund wünschen, N
möge zu mir kommen?
Und das geschah doch zu irgend einer Zeit!
Hatte einen Anfang, ein Ende, etc.
So mußte also doch ein Vorgang stattfinden, ähnlich dem des Aussprechens des Wunsches.
|
∕∕ |
Wenn ich sage
“Ich habe in diesem 287
Zimmer einen Sessel gesehen”, so kann ich ˇmich meistens nur sehr beiläufig
an das besondere Gesichtsbild erinnern, das ich erhielt
& es hat in den meisten Fällen auch gar keine
Bedeutung.
Der Gebrauch, der von
|
|
In einer nur
Man kann nun sagen, die Worte “Ich wollte, N solle zu mir kommen” beschreiben den damaligen S Zustand 288
meinesr Geistes Seele, & man kann es auch wieder nicht sagen.
|
|
Welches Kriterium gibt es dafür, daß Du
das wirklich damals wolltest, oder
|
∕∕ |
Wenn ich sage
“Ich meinte ihn”, da mag mir wohl ein Bild vorschweben, etwa davon, wie
ich ihn ansah, etc., aber das Bild ist nur, wie
|
|
“Aber,
⌊,⌋ wer sagt
‘Ich meinte ihn’, erinnert sich doch an etwas!
Etwas kann
[v|V]ergangenes
Geschehenes kommt
|
|
Erkennt man denn aber ein Erlebnis als
Gedächtniserlebnis?
Ich meine
: Haben wir ein Erlebnis, sehen wir ein Bild vor uns,
oder derglei- 289 chen, & erkennen dies Bild nun nach gewissen Merkmalen als das
eines vergangenen Ereignisses?
Wie man etwa eine Photographie sieht, die vergilbt ist &
daraus schließt, sie sei vor längerer
Zeit aufgenommen worden?
(Aber hier ist es
brauchen wir
Erfahrung, uns zu lehren, daß
die Farbe des Papiers auf Alter deutet.)
|
|
Jemand macht Anstalten zu sprechen.
Ich lasse ihn nicht zu Wort kommen.
Dann frage ich
“Was wolltest Du
sagen?” –
Nun sagt er irgend etwas. –
Was kümmert es mich, was
|
∕∕ |
Haben diese beiden Fragen ähnliche Grammatik:
“Was wolltest Du
sagen?” &
“Was hast Du
gesagt?” –
Man könnte das auch so sagen: Heißt, sich an die Absicht zu erinnern, sich an einen Vorgang
erinnern, der zwar natürlich nicht die
B
beabsichtigte Handlung ist, aber etwas anderes ähnlicher
Art?
290
|
|
⌊⌊Denke, ich sahe eine Situation in einem Buch, wüßte aber nicht, ob sie eine Situation der Haupterzählung, oder eine
Erinnerung des Helden, oder den Traum, oder den Wunsch, oder eine
Befürchtung einer der handelnden Personen darstellt.⌋⌋
|
∕∕ |
“Ich erinnre mich, ich
|
∕∕ |
Mein
Unser Fehler ist, dort nach einer
Erklärung zu suchen, wo ich
wir die Tatsachen als
‘Urphänomene’ sehen sollte⌊n⌋. D.h., wo ich
wir sagen sollte⌊n⌋: dieses Sprachspiel wird
gespielt.
|
|
Nicht um die Erklärung
|
∕∕ |
¥
Wozu sage ich jemandem, ich
hätte früher den & den Wunsch gehabt?
Sieh auf das Sprachspiel als das Primäre! Und auf die Gefühle etc. als auf eine
291
Man könnte fragen: Wie ist der Mensch je dazu gekommen, einen vergangenen Wunsch zu äußern? // je dahin gekommen, eine sprachliche Äußerung zu machen, die wir ‘
|
∕∕ |
Denken wir uns dieses Äußerung nehme immer die Form an:
“Ich sagte mir⌊:⌋
‘wenn ich nur lä⌊n⌋ger bleiben
könnte!’”
Der Zweck einer solchen Mitteilung könnte sein daß mich⌊,⌋ den Andern meine Reaktionen kennen zu lehren. (“Vouloir dire”) |
|
(Meine Methoden haben, glaube
ich, Ähnlichkeit mit gewissen sehr allgemeinen
Methoden in der Mathematik.)
|
|
Oder man könnte ˇsich auch so ausdrücken:
“Ich sagte mir gleichsam: ‘N soll zu mir kommen’.”
|
|
Wenn jemand mich fragt
“Von wem hast Du jetzt mit dem N gesprochen?”, & ich antworte
“Wir haben 292
von A geredet”, so ist es klar,
: ich stelle mit dieser Antwort nur eine Verbindung de unseres Gespräches mit dem A fest konstatiere, eine Verbindung die sich zur Zeit hat nachweisen lassen.
|
∕∕ |
Wenn Max sagt “Der Fürst trägt Vatersorge
für die Truppen”, so meint er Wallenstein.9
|
|
Angenommen, jemand sagte: Wir wissen nicht ob
Max
Wallenstein
meint; er könne ˇin diesem Satz, for all we know, auch einen andern Fürsten
ˇin diesem Satz
meinen.
|
|
Wenn ich nun mit A von einem Menschen
ˇnamens
‘B’ rede, aber
293
nicht gemacht werden kann,
(Der innere Vorgang kann nichts tun, was der äußere nicht auch
|
|
Worin besteht es, daß ich zu einem bestimmten
Menschen rede?
Wir beide sind allein in meinem Zimmer. [w|W]ir sprechen über einen bestimmten Gegenstand der uns beide beschäftigt hat. Ich stehe vor ihm, schaue ihn an & rede. – Aber das kann ich doch auch tun ohne zu ihm zu reden. Und ich kann auch zu ihm reden ohne vor ihm zu stehen, ohne ihn anzuschauen. Ja auch wenn Andere mit uns im Zimmer wären. Ja selbst, wenn ich dabei einen Andern ansähe! – Jemand fragt “Zu wem hast Du gesprochen?” – Ich sagen: “Zu N.” Ich wollte, daß er meine Worte auf sich bezieht, obwohl ich ihn nicht ansah. 294
Aber als ich vor ihm stand & ihn ansah, wollte ich doch auch,
daß er meine Worte auf sich bezöge!
|
|
ˇ
Mach diesen Versuch:
“Sag
“Hol' ihn der
Teufel!”, & meine verschiedene Personen[,|.]
[a|A]uch solche, die Du kaum kennst, den Kommis in einem Geschäft, z.B..–
Du wirst Dir ihn dabei vorstellen.
Und dann sagst Du etwa ich meinte jetzt N.
Aber Du sagtest Dir den Namen nicht, während Du
fluchtest.
Wie weißt Du also, daß es N
war, dessen Bild Du sahst?
Du gingst von der Vorstellung zum Namen “N” über. Zu sagen, Du wußtest schon früher, wen Du meintest, ist ähnlich dem, zu sagen⌊:⌋⌊,⌋ Du
|
|
“Ich meinte N” scheint ˇvon einem Zusamme⌊n⌋hang zu berichten & auch einen zu machen.
|
∕∕ |
Ich zeichne einen Kopf.
Du fragst mich
“Wen soll das
vorstellen?” –
Ich sage
“Das soll N
sein.” –
Du:
“Es sieht ihm aber nicht
ähnlich.
Eher noch dem M.”
– Als ich sagte, es stel⌊l⌋e 295
den N vor, – machte ich einen Zusammenhang, oder
berichtete ich
|
|
Es ist, als könnte ich sagen: “
⌊“⌋[i|I]ch besiegle einen ˇbestimmten
Zusammenhang.”
Und meine ich dann nicht, daß eine plausible Linie bis zu ihrem
natürlichen Ende fortgeführt wird?
|
∕∕ |
Was ist dafür zu sagen, daß meine Worte
einen Zusammenhan[d|g], der bestanden hatc, beschreiben?
Nun sie beziehen sich auf [v|V]erschiedenes, was nicht erst mit ihnen in die Erscheinung trat.
Sie sagen, z.B., daß
ich schon damals eine bestimmte Antwort gegeben hätte,
wenn ich gefragt worden wäre.
Und wenn dies auch nur konditional ist, so sagt es doch etwas über
die Vergangenheit.
|
|
Wen, oder was, ich
296
|
|
“Ich habe nicht auf den neuen Überzug des Sessels
gezeigt, sondern auf das alte Holz“
⌊,⌋ & davon gesprochen.”
– Meine Gesinnung war die.
“Hättest Du mich damals darum gebeten, ich hätte es Dir mit Freuden gegeben!” – So war ich damals. – Ist nun die⌊se⌋ Aussage von derselben Art wie die: “Hättest Du mir damals befohlen dieses Gewicht zu heben, ich wäre zu schwach dazu gewesen.”? |
|
“Ich sa[g|h] ihn an & winkte mit dem Finger.
Ich wollte, für einen Augenblick, er möchte zu mir
kommen.”)
Kann man sagen: Diese Worte
“Ich wollte …”
sind eine Art der Beschreibung eines menschlichen
[z|Z]ustandes?
D.h. was
da
vorging war so nur zu beschreiben als
Wenn wir die Skitzen eines Zeichners sehen, so erkennen wir das Glied eines 297
Fingers, das allein dasteht als ◇ Fingers
◇◇ Glieder eines
solches; aber darum nur, weil wir wissen, daß dieser Mensch Teile
des menschlichen Körpers zeichnet.
Wir werden die Skitze mit voller Sicherheit & richtig als die
einer Fingerspitze beschreiben.
|
|
In einer Diskussion: Ich wollte
für einen Augenblick das & das sagen.
Ich teile dies einem Andern mit,⌊. ⌋
[w|W]as entnimmt er daraus?
D.h. wohl: Wie verwendet er diese Mitteilung? kann er … diese Mitteilung verwenden? |
/ ∕∕ |
Erinnere ich mich daran, das & das für eine Augenblick sagen zu
ˇ, daß ich
ˇhabe wollen, so erinnere ich mich
298
Er muß z.B. nicht
wissen, daß ich schon den Mund zum sprechen
geöffnet hatte & das Bild einer bestimmten Buchseite vor meinem Geiste
|
|
Sammle ich nun zusammen, woran ich mich erinnere, so scheint
das alles als Evidenz dafür, daß ich das & das wollte,
ungenügend.
Nun ist die Frage. Wenn ich mich selbst daran erinnern könnte, gesagt zu haben “Ich will …”, wäre ˇmir das Evindenz genug? Nun, jedenfalls könnte ich ein Gesetz aufstellen & sagen: Wenn ich sagte: “Ich will das & das”, dann wollte ich das & das. |
|
Natürlich ist hier ein tiefer Irrtum, wenn ich
sage, die Evidenz sei ungenügend.
Denn ich könnte nicht sagen wofür
sie ungenuge
nicht genügt.
Wohl aber kann man sagen, daß ich den Satz
“Ich wollte sagen:
…” aus den Vorgängen, an die ich mich erinnere nicht ableiten kann. 299
|
|
Der Satz
“Ich wollte sagen:
…” scheint mehr
Wenn ich ihn zu[m|r] Bahn gehen sehe, – weiß ich daß er abreisen will? Ja ich weiß es auch dann nicht, wenn ich ihn eine Fahrkarte lösen sehe. Und doch wird man das Anstalten zur Abreise nennen: Unter gewissen Umständen nämlich. |
|
Wenn ich damals das & das sagen wollte, so konnte es sein, daß ich dies damals
aufschrieb.
Wenn ich
Schrieb ich es auf, so ist es mir ˇdas später ein Zeugnis, dafür,
daß ich dies wollte.
Wenn ich es nicht [g|a]ufschrieb, so muß⌊t⌋e also
300
|
|
Es ist offenbar richtig, daß ich sagen
kann: unter
Ich behaupte doch gleichsam eine Gesinnung. Aber nicht bloß wie ich etwa sage ich hätte gestern von 1 bis 100 zählen können; sondern die Gesinnung war gleichsam akut vorhanden. Und der Fall daher vielleicht ähnlich dem: Ich könnte hätte gestern auf [d|D]eine Erklärung hin die Reihe fortsetzen können, wenn nichts dazwischen gekommen wäre. Gibt es dafür eine Verifikation? Unter welchen Umständen werde ich ihm glauben, daß er es konnte? Z.B., wenn ich
|
|
Ich fragte einmal:
“Könnte ich ˇimmer
sagen:
‘es kommt mir vor, als wollte hätte ich das gestern sagen wollen’
ˇstatt ‘ich wollte das gestern sagen’?”
– Aber ich kann auch sagen:
“Ich weiß, ich
wollte das gestern sagen.” –
Nun ich sage das,
& sage es mit Überzeugung.
Es ist der 301 Ausdruck einer Art von
Erinnerung.
Nun, hat sie ˇdenn keinen Gebrauch?! Wird man der Aussage immer
Darin scheint nun die Schwierigkeit ˇfür mich zu
|
|
Nun, wie der Satz gebraucht wird, so wird er
gebraucht.
|
∕∕ |
Die Grammatik des Ausdrucks “etwas sagen wollen” ist verwandt der von “etwas sagen können”.
//
Die Grammatik des Ausdrucks
“Ich wollte damals
◇
sagen …” ist verwandt der von “Ich hätte damals fortsetzen
können”. //
Im einen Fall die Erinnerung an eine Absicht, im andern, an ein Verstehen. 302
(⌊Ein⌋
[P|p]otenzielles Verhalten zu einem Satz)
|
∕∕ |
Lernt man denn, was
“
|
|
Was ist die philosophische Wichtigkeit
der Frage
“Wie lernt man die Bedeutung des Wortes
…?”?
|
? ∕∕ |
Man kann doch nur etwas sagen, wenn man sprechen gelernt
hat: wer also etwas sagen will muß dazu
auch
Und wenn man darüber nachdenkt, so greift der Geist nach der Vorstellung des Tanzens, Redens, etc.. |
|
Als wäre nämlich das
Tanzen-Wollen: einen Plan
ˇfür den Tanz machen.
Aber man kann 303
doch auch so einen Plan machen wollen.
|
|
Oder man möchte sagen:
“Etwas tun wollen, ist etwas ähnliches wie, für
Einen Plan machen kann man nur innerhalb einer Technik. Und daß ein Plan gemacht wurde, können Andere so gut wissen, wie ich. |
∕∕ |
Ich sagte, ich habe alles zur Reise vorbereitet&
⌊:⌋ meine Vorbereitungen bestanden darin daß ich
… – Kann man nun auch sagen:
“Ich wollte damals sagen … –
|
|
Es handelt sich also um die Anwendbarkeit von “… es besteht darin, daß
…”.
|
|
“Ich bereitete alles zur Abreise vor.” –
“Laß hören, was Du wirklich getan hast, worin
D
Deine Vorbereitungen bestanden 304
haben?” – –
Kann man auch sagen:
“Laß hören, worin Deine
Absicht, das zu sagen, eigentlich bestanden
hat”?
Im ersten Falle können wir aus den Einzelheiten z.B. schließen, ob er sich wirklich alles zur Reise vorbereitet hatte. Können wir auch erfahren, ob er ˇdas wirklich sagen wollte, es sozusagen gründlich wollte, wenn er uns sagt welches Bild ihm etwa
|
|
Und wüßte ich nun die Einzelheiten,
könnte ich das sagen:
“Wenn Dir nur dieses Bild vorgeschwebt hat
…, so kann man das kaum die Absicht das zu sagen nennen.”?
|
∕∕ |
Denk Dir diesen Fall: Ich sage
Einem ich habe sei einen gewissen Weg einem Plan gemäß, gegangen
⌊gegangen⌋ den ich zuvor angefertigt habe.
Ich zeige ihm darauf diesen
‘Plan’ & er ist eine besteht aus Strichen auf
einem Papier; aber ich kann nicht erklären inwiefern diese Striche der Plan
meiner Wanderung sind, dem Andern keine Regel sagen wonach er zu lesen ist.
Wohl aber bin 305
ich
Ich könnte so einen Plan Zeichnung einen ‘privaten’ Plan nennen; oder die Erscheinung die ich ˇsoeben beschrieben habe: “
|
∕∕ |
Könnte ich nun sagen:
“Daß ich ˇdamals
|
∕∕ |
“Ich wollte sagen …”
– Du erinnerst Dich an verschiedene Einzelheiten.
Aber sie alle zeigen nicht diese Absicht.
Es ist als wäre ein Bild
306
dunkel.
Und nun ist es, als wüßte ich doch ganz gewiß,
was das ganze Bild darstellt.
Als könnte ich das Dunkel lesen.
|
∕∕ |
Wenn Du Dich erinnerst ˇdaß Du
das & das sagen wolltest, so erinnerst Du Dich weder es gesagt zu haben
noch irgend eines Vorgangs aus welchem man nach irgend einer
Regel, was Du sagen wolltest, ableiten kann.
Deine Erinnerungsreaktion sind die Worte “Ich wollte sagen …”. |
|
“Ich wollte sagen” (“I was going to
say”) – Also sagte ich doch nichts; &
ich machte auch keine anderen Zeichen.
Was man
‘sagen wollte’ hatte man also,
in keiner Form gesagt.
|
|
Es ist als führte ich eine Skitze nach der Intuition des Meisters aus.
|
∕∕ |
Sage ich
“Ich wollte damals sagen
…” & erinnere beruht diese Aussage auf
de[m|n]
Gedanken, Vorstellungen, etc. an die ich
mich erinnere, so muß ein Anderer dem ich nun diese Gedanken, 307
Vorstellungen etc. mitteile daraus mit ebensolcher
Sicherheit schließen können, ich hätte damals
d
sagen wollen ….
Er könnte das aber nicht.
Ja, schlösse ich nun aus dieser Evidenz ich hätte das
& das sagen wollen, so würde der Andre mit Recht sagen, dieser
Schluß sei sehr unsicher.
|
|
Es würde seltsam klingen,
wenn ich sagte, daß der, der sicher ist daß er das sagen wollteen
ˇhabe
ˇ& das, eines Bildes sicher ist.
|
|
Kann man sagen: Wer sagt, er will habe das & das tun (oder sagen)
wollen, der gibt ein Bild von sich selber.
|
|
Ich bin von einem Bilde
überzeugt.
Aber wie ist das möglich?
|
|
Aber wenn ich nun wirklich damals das sagen wollte –
muß es nicht genug sein dem Andern mitzuteilen was ich damals tatsächlich innerlich
308 getan habe?
vorgegangen ist?
Denk Dir ich erwarte jemand am Bahnhofe ich sehe ihn von ferne kommen & ei[n|l]e ihm mit freudigem Gesicht entgegen. Und denk Dir diesen Vorgang würde nach dem ersten Schritt abgebrochen . durch eine Elementarereignis abgebrochen. Dann würde ich doch sagen ich hätte ihm entgegeneilen wollen |
|
Du hast getan, gedac⌊h⌋t, gefühlt, was Du getan, gedacht, gefühlt hast. –
Aber ist das nicht genug
|
|
Also willst Du doch mehr aussagen als
bloß
zu
berichten was Du getan, gedacht &
gefühlt hast?
Und warum?
309
|
|
Setze ich das Samenkorn ein & lasse es
wachsen?
|
|
Ich will doch sagen: Ich
weiß nicht nur was ich damals tat, sondern auch in was sich das entfaltet
hätte.
Ja ich weiß dies so sicher wie das erste.
Denn das ist ja die Meinung die ich dabei hatte. |
|
Das ist doch so, wie wenn ich sagte: ich
weiß mit Sicherheit, wie ich die Melodie fortgesetzt hätte wenn
ich nicht unterbrochen worden wäre.
Oder ist es nicht so?
|
∕∕ |
Warum will ich ihm außer dem, was ich tat, auch
noch eine Intention mitteilen?
– Nicht weil die Intention auch etwas war was damals stattfand.
Sondern weil ich etwas über mich mitteilen
will, das über das hinausgeht, was damals geschah.
310
Ich
|
|
Hätte ich Visionen mein
Seelenleben in der Vergangenheit betreffend, so
könnten diese von großer Wichtigkeit sein.
|
∕∕ |
Kann ich mit dem Wort
“bububu” meinen:
“Wenn es nicht regnet, werde ich spazieren
gehen”? –
Nur in einer Sprache kann ich etwas mit etwas meinen.
Das zeit klar, daß die Grammatik von
“meinen” nicht ä[n|h]nlich der ist von
“sich etwas vorstellen” & dergl..)
|
∕∕ |
“Ich denke an N.”
“Ich rede von N”
Wie rede ich von N?
Ich sage etwa
“Ich muß heute N besuchen.”
– Aber das ist doch nicht genug!
Mit N könnte ich doch verschiedene
Personen meinen, die diesen Namen 311
haben.
“Also muß es noch eine andere Verbindung
meiner Rede mit dem N bestehen, denn sonst hatte ich doch nicht ihn
gemeint.”
Gewiß eine solche Verbindung besteht, nur nicht, wie Du sie Dir vorstellst, ⌊:⌋ nämlich eine durch einen geistigen
(Man vergleicht “ihn meinen” mit “auf ihn zielen”.) |
∕∕ |
Wenn ich mit einer Bemerkung auf N. anspiele, so mag sich dies,⌊ –⌋ wenn ge
bestimmte Umstände gegeben sind – aus meinem Blick,
Gesichtsausdruck, etc. ersehen lassen.
Und teile ich jemand dazu noch meine Gefühle
etc.
⌊,⌋ Vorstellungen, etc. während
312
Ausdruck
“auf
Aber es
|
∕∕ |
“Ich habe in meiner Rede auf ihn angespielt.” –
“Mit welchen Worten?” –
“Ich 313
habe auf ihn angespielt, als ich von einem Menschen redete, der
…”.
Ich habe auf ihn angespielt heißt ungefähr: Ich wollte, daß die Leute bei diesen Worten an ihn denken solltente der & der jemand. Aber “Ich wollte” ist nicht die Beschreibung eines Seelenzustandes & “verstehen, daß N gemeint war” ist es auch nicht. |
|
Wenn ich meinen Arm
‘willkürlich’ hebe, so treffe ich nicht Vorkehrungen
,
An
Anstalten zu
d
diesem Zweck.
Auch der Wunsch, d[er|ie]
Gedanke, etc.
Absicht ist keine ˇsolche
|
|
Ich wünsche nicht daß sich mein Arm heben
möge, damit er sich hebe. (Grammatische Bemerkung.)
|
|
Wenn ich mit meinen Arm
willkürlich bewege, so bediene ich mich nicht ⌊(⌋irgend⌊)⌋ eines Mittels die
Bewegung herbeizuführen.
|
|
“Warum hast Du Deinen Arm gehoben?” –
“Weil ich es wollte.” –
Was ist das für eine Begründung?
Gebe ich eine 314
Ursache an?
Einen Grund?
|
|
Worin besteht es: den Entschluß fassen
ein bestimmtes Zeichen zu geben?
|
|
Denke diese Beschreibung einer
willkürlichen Handlung:
“Ich fasse den Entschluß um 5 Uhr die
Glocke zu ziehen; &
Und dies “siehe da” ist gerade was hier wegfällt. Wir sagen nicht: “Wahrhaftig, mein Arm hebt sich!” |
|
Man könnte also sagen: die
willkürliche Bewegung sei durch die Abwesenheit des Staunens
charakterisiert.
Und nun will ich nicht, daß man frägt “Aber warum erstaunt man hier nicht?”
315
|
|
Die Sprache ist ein Instrument.
Man hat nun eine Idee, daß es keinen großen Unterschied macht, welche Begriffe ich verwende // wir verwenden // . Wie man schließlich mit Fuß & Zoll so gut Physik betreiben kann wie mit m und cm; oder wenn nicht ebenso gut es handelt sich doch zum mindesten nur um von der Unterschied ist doch nur einer der Bequemlichkeit. Aber auch das ist nicht wahr, wenn, z.B., Rechnungen in einem Maßsystem ˇmehr Zeit & Mühe erfordern, als wir
|
|
Begriffe leiten uns zu Untersuchungen.
Sind der Ausdruck unseres Interesses &
|
|
Das Gefühl
d
316
|
| (May
1945)
Denk' Dir Leute die alle Sätze (Behauptungen, Fragen, etc.)
wenn sie sie meinen, sich nicht nur in ihrem Aussprechen
üben, oder dergl., singen.
Vom gesungenen Satz sagen sie,
“er lebt”, vom nicht gesungenen, er sei tot.
Wenn diese Menschen über den Begriff ‘meinen’ philosophieren, werden sie versucht sein zu sagen: meinen heiße singen. |
∕∕ |
Nicht umhin kommen – wenn wir uns philosophischen Gedanken
hingeben –
|
∕∕ |
“Ich verlasse das Zimmer, weil
Beschreibt dieser Satz einen Zusammenhang meiner Handlung mit seinem Befehl? 317
|
∕∕ |
Unter was für Umständen sagt man “Diese Vorrichtung ist eine Bremse, funktioniert
aber jetzt nicht”?
Das heißt doch: sie erfüllt ihren Zweck
nicht.
Worin liegt es daß sie diesen Zweck hat?
Man könnte auch sagen: “Es war die Absicht, daß dies als Bremse wirken sollte”. Wessen Absicht? Hier entschwindet uns die Absicht als Zustand der Seele gänzlich. Könnte man sich nicht auch ˇdas denken, daß
So kann eine Regierung eine Absicht haben, die kein Mensch hat. |
∕∕ |
Wer mein Erwarten
// meine Erwartung
// wahrnähme, müßte
unmittelbar wahrnehmen, was erwartet wird.
D.h.:
Nicht aus dem wahrgenommenen Vorgang
318
zu sagen er nähme die Erwartung war, statt, er
erwarte, wäre blödsinnige Verdrehung des
Ausdrucks.
|
∕∕ |
Folgt, daß
|
∕∕ |
War mich aber dazu berechtigt, 319
diese Konsequenzen zu ziehen?
Was nennt man hier eine Berechtigung? – Wie wird das Wort “Berechtigung” gebraucht? Beschreibe Sprachspiele! Aus ihnen wird sich auch die Wichtigkeit der Berechtigung
|
∕∕ |
Nicht was Vorstellungen sind, oder
was da geschieht, wenn man sich etwas vorstellt, muß man fragen,
sondern: wie das Wort
“Vorstellung” gebraucht wird.
Das heißt aber nicht daß ich nur von Worten reden
will.
Denn soweit in meiner Frage vo[n|m] Wort
“Vorstellung” die Rede ist, ist sie's auch in
320 auf eine falsche Art der Antwort.
//
// aber sie lenkt unsern Blick auf die
falsche Art der Antwort. //
|
|
Moore's
Widerspruch: “Ich glaube, es regnet, aber es regnet
nicht.”
Denken wir uns eine Sprache in der man statt “Ich glaube, es regnet” sagt: “Es regnet”, aber in anderem Tonfall, als die apodiktische Behauptung “Es regnet”. Man könnte ja Moores Paradox auch so erzeugen: Die
|
|
Man könnte aber doch sagen: Aus dem Satz
“Ich glaube es regnet, aber es regnet
nicht” sollst Du ersehen, erstens, daß es regnet; zweitens (was ja
damit nicht in Widerspruch steht) daß ich,
L.W., es nicht glaube; – und wenn es nun wirklich regnet,
& ich wirklich nicht glaube daß es regnet, dann war jener Satz
wahr. –
“Aber, wie konntest 321
Du ihn dann aussprechen?” –
Ein Gott hat aus mir
gesprochen.
|
|
Es ist offenbar⌊:⌋ ich kann
einen Behauptungssatz (z.B.
“Es regnet”) aussprechen, ohne eine Behauptung zu machen.
Z.B.: wenn ich ihn in
einer Geschichte lese; wenn ich ihn als Sprachübung ausspreche; wenn ich
[es| ] einem Andern nachspreche, etwa indem ich mir
überlege was ich da machen werde; etc..
Er ist eine Behauptung, wenn ich ihn unter bestimmten Umständen
(räumlich & zeitliche Umgebung) ausspreche.
|
|
Man könnte das Fregesche Behauptungszeichen so
verwenden: Wenn ich
|
|
Es gehört hierher, daß man, wie ich schon
früher gesagt habe, eine 322
Kontradiktion als Satz der Logik aussprechen könnte; also etwa um zu
|
|
Denk an eine ironische Äußerung z.B. den Ausruf
“Er hat keine Zeit!” –
Was man so ergänzen konnte:
“welcher Unsinn!” –
Und nun kann man auch sagen:
“Er hat keine Zeit! –
Er hatc
reichlich Zeit!” & das ist kein Widerspruch.
|
|
Denk Dir, daß Leute logische Tautologien in der Logik
logische in anderm Tone aussprächen, als nicht-tautologische Sätze, & daß sie Kontradiktionen in ironischem Ton sprächen.
|
|
“Der Wille ist frei”[,| (]oder
“unfrei”) ist ein⌊e⌋
Satz
Behauptung von ähnlicher Art wie die, die Zukunft sei
vorausbestimmt (oder, sie sei es
nicht[.|)].
Nicht daß die beiden das Gleiche sagen!
Aber 1) sie hängen beide mit unserm Begriff von der
Kausalität zusammen; 2) sie drücken 323
beide eine Stellungnahme
ˇdes Menschen zu Geschehnissen aus
|
|
Ich sage oft:
“Ich konnte nicht, oder wollte nicht –
|
|
“Ich sehe mich einen Strom hinunter
treiben.
Ist ein überhängender Ast da, an dem ich mich halten
konnte so war's nicht mein Werk.
Ergriffe ich ihn nicht, so war's auch nicht
mein Werk.”
Das drückt eine Attitude aus.
Und eine andere, wenn ich sage:
“Hätte ich nur meine Augen offen
gehalten, so hätte ich den Ast ergriffen & mich
gerettet!”
|
∕∕ |
Der Philosoph behandelt eine Frage; wie eine
Krankheit.
|
|
Was bedeutet die Bemerkung:
“Es ist Schicksal.
–”?
Was teilt man ei
Einem damit mit?
Gar nichts.
Und 324 doch ist es nicht leeres Gerede, noch einem Schrei des Schmerzes⌊.⌋
zu ver
ˇzu vergleichen
Ähnlich könnte man vielleicht ein Bild
gebrauchen.
Oder einen Ausdruck wie:
“Es kommt mir vor, als
…”.
Etwas “als
Und nun folgt ein Gleichnis, oder die Beschreibung eines
Bildes.
Fragt man
“Was bedeutet dieses
Bild?
Bedeutet es nicht nur, daß [d|D]u …?” – so ist die Antwort:
“Es bedeutet nicht nur dies: D.h. ich hätte
nicht ebensowohlgern statt meines Gleichnisses die
vorge
Deutung
|
∕∕ |
Gewiß, in Dir geschehen
alle diese Dinge. –
Und nun laß mich nur noch den
// nur den // Ausdruck verstehen, den wir gebrauchen. –
Das Bild ist da.
Und seine Gültigkeit im besondern Falle bestreite ich
nicht. –
Nur laß mich jetzt noch die Anwendung des
Bildes verstehen!
|
∕∕ |
Denk wir drückten die Absicht eines Menschen ⌊(⌋immer⌊)⌋
so aus, 325
indem wir sagen:
“Er sagte gleichsam zu sich selbst:
[ …
”| ]
Das ist das Bild.
Und nun will ich wissen: wie verwendet man den Ausdruck “etwas gleichsam zu sich selbst sagen”.
Denn es heißt nicht,
⌊:⌋ etwas zu sich selbst sagen.
|
∕∕ |
|
Der Mensch: ein denkendes
◇◇ Sch
schwaches Rohr.
Hätte man ihn ein redendes Rohr genannt, so hätte es
albern geklungen.
Aber
“denkend” sollte in diesem Fall heißen: bewußt;
|
∕∕ |
“Die Endung
“a” klingt anders, wenn sie die Endung eines männlichen
326
“a”
Nun, die Tatsache ist, daß ich geneigt bin diese Dinge zu sagen
Wenn ich sage “Das ‘a’ in ‘puella’ klingt weiblich” – gibt es dafür eine Verification? Oder: wie zeigt es sich sonst noch, außer dadurch, daß
Man sagt z.B. nicht: “Hör genau hin wenn ich's ausspreche& ⌊.⌋ Du wirst hören, daß es weich klingt.” Man lehrt auch Einen nicht das “a” weiblich & männlich auszusprechen. Es geht etwa so zu: Wir lernen daß das “a” die Endung des Weiblichen Geschlechts ist; & das ist uns natürlich, weil es auch bei uns
327 wir männliche Wörter
Denn man macht nun wirklich, indem man sich von der früheren 328 Vorstellung frei macht, eine besondere ‘männliche’ Gebärde und dergleichen.
// eine besondere, die [m|M]ännlichkeit ausdrückende, Gebärde
& dergleichen. //
|
|
Das Interesse dieses Falles liegt darin daß er
zeigt wie wir zuzeiten geneigt sind
d
eine Verschiedenheit des Gebrauchs als Verschiedenheit des Gefühls zu
deuten.
|
∕∕ |
Das Gefühl der
‘Bekanntheit’ & der
‘Natürlichkeit’. –
Leichter ist es ein Gefühl der Unbekanntheit
329
|
∕∕ |
Wie der Deutschen, der gut
Englisch spricht Germanismen gebraucht dem
unterlaufen, obgleich er nie erst einen deutschen Ausdruck bildet
& ihn dann in's Englische übersetzt; wie er also
Englisch spricht als übersetze er
,
⌊,⌋
‘unbewußt’, aus dem 330
deutschen, so denken wir oft, als läge unserm Denken eine Überlegung
zugrunde;
// als läge unserm Denken
ein Denkschema zugrunde // , als hätten wir diese
Überlegung angestellt; // als übersetzten wir aus einer sehr primitiven Muttersprache in die
unsre.
// aus einer primitiven Denkweise
in die unsre. //
// so denken wir oft, als läge unserm Denken ein Denkschema zu Grunde; als übersetzten wir aus einer
primitiven Denkweise in die unsre. //
|
|
Wenn man in gewissen Gedanken lebt, ⌊so⌋ scheinen sie uns wichtig. Und man vergißt,
daß sie Andern mit demselben Recht gänzlich
gleichgültig
|
∕∕ |
Wenn wir philosophieren, hypostasieren wir Gefühle,
setzen
, möchten wir Gefühle setzen,
331 uns zur
‘Hier verlangt die Erklärung unseres Denkens ein Gefühl!’ Es ist als ob unsre Überzeugung auf
|
∕∕ |
Überlege wohl, wie wir das Wort
“erkennen” benützen!
Ich erkenne die Möbel in meinem Zimmer, meinen Freund, den ich
täglich sehe.
Aber kein
‘Wiedererkennen spielt sich ab’.
|
|
Wie das philosophische Problem der Zustände
& Tätigkeiten der Seele entsteht.
Zuerst wird der scheinbar unschuldige Schritt
gemacht, von etwas Geistigem zu reden, 332
dessen genauere Bestimmung vorläufig offen gelassen wird.
Eben dadurch scheint dieser Schritt ganz sicher zu sein.
Die wichtigste Bestimmung hat man aber eben dadurch
schon gemacht.
Und nun muß man diesen Schritt widerrufen & scheint
dadurch zu sagen, es gäbe gar keine diese
Se
Zustände der Seele gar nicht.
(Also keine Vorstellen, kein Denken, kein
Gefühl, etc.)
|
|
Der erste Schritt ist die unschuldige
pneumatische Auffassung, wobei man ⌊(⌋aber⌊)⌋ die
‘Art’ der Vorgänge ˇoder Zustände offen
läßt.
|
∕∕ |
“Ich”
333 rakterisiert ist, daß sie diese Wörter nicht
verwendet. //
|
∕∕ |
Denken, [f|F]ühlen, Wollen,
Wünschen
Sehen, Hören
, etc.
ˇSehen, Hören sind nicht im gleichen Sinne
die Gegenstände der Psychologie,
|
∕∕ |
Wir reden vom
S
Verstehen eines Satzes in dem Sinne, in welchem er durch einen andern ersetzt
werden kann, der das Gleiche sagt; aber auch in dem Sinne, in welchem er durch keinen
andern ersetzt werden kann.
(Sowenig wie ein musikalisches Thema.)
Im einen Fall ist der Gedanke des Satzes, was verschiedenen Sätzen gemeinsam ist; im andern etwas, was nur diese Worte, in diesen Stellungen, ausdrücken. Ver- 334 stehen eines Gedichts.
|
∕∕ |
So hat also
“verstehen” hier zwei verschiedene Bedeutungen? –
Ich möchte sagen, diese Gebrauchsarten von
“verstehen” bilden seine Bedeutung, meinen Begriff des Verstehens.
Denn ich will “verstehen” auf alles das anwenden. |
∕∕ |
Wie kann man aber in
|
∕∕ |
Ein Philosoph sagt: er verstehe den Satz “Ich bin hier”, meine etwas mit ihm, denke etwas, – auch wenn er sich gar nicht
335
|
∕∕ |
Wie kommt
336
|
∕∕ |
Jedes Zeichen scheint allein tot.
Was gibt ihm [l|L]eben? –
Im Gebrauch lebt es
Hat es da den lebenden Atemc in sich?
Oder ist der Gebrauch sein
Atem?
|
|
Es ist merkwürdig, wie viel in das politische Denken des Menschen
Wunsch & Furcht hineinspielen, & wie wenig:
Wissen.
|
∕∕ |
Sind wir vielleicht
ˇetwas
|
? ∕∕ |
Wir kopieren die Ziffern von 1 bis 100, etwa, &
schließen, denken, auf
diese Weise.
[Höchst undeutlich.]
|
∕∕ |
Ich könnte es so sagen: Wenn ich die Ziffern von 1 bis 100 kopiere, wie weiß ich daß
ich eine Ziffernreihe erhalten werde die beim Zählen stimmt?
[–| Und]
was ist hier eine Kontrolle wofür?
Oder wie soll ich hier die wichtige Erfahrungstatsache beschreiben: Soll ich sagen, die Erfah- 337 rung leh⌊r⌋t, daß ich immer gleich
zähle? oder daß beim kopieren keine Ziffer verlorengeht? oder daß die Ziffern
auf dem Papier stehen bleiben, wie sie sind, auch wenn ich nicht
hinschaue?
Oder alle diese Tatsachen?
[o|O]der soll ich sagen, daß wir einfach nicht in Schwierigkeiten
kommen? oder daß uns für gewöhnlich
// fast immer // alles in Ordnung zu sein
scheint?
So denken wir. So handeln wir. So reden wir darüber. |
? ∕∕ |
In der Philosophie werden nicht Schlüsse
gezogen.
“Es muß sich doch so verhalten” ist kein Satz der Philosophie.
Sie stellt nur fest, was Jeder ihr zugibt.
|
∕∕ |
Ich ‘kann ‘auf die Uhr schauen’, um zu sehen wieviel Uhr es ist.
Aber ich kann auch um zu raten, wie viel Uhr es ist, ein
Zifferblatt anschauen,; oder etwa die Zeiger einer nicht gehenden Uhr zu diesem
ˇzu diesem Zweck
338
So könnte Zeichnen einem Menschen helfen, sich richtig an eine Begebenheit, zu erinnern. Oder das Bild einer Kirche ˇdazu⌊,⌋ sich daran zu erinnern an die Einzelheiten einer andern ˇKirche zu erinnern,
|
? ∕∕ |
Man könnte sagen: Wer
sich eine private Worterklärung gegeben hat, der muß sich (nun) im Innern vornehmen,
⌊: ⌋ das Wort so & so (d.h. einer bestimmten Technik
gemäß) zu gebrauchen.
Und wie
Soll ich annehmen, daß er die Technik dieser Anwendung erfindet, oder daß
|
? ∕∕ |
Eine Psychologie gibt es nur für die Wesen, deren
Benehmen
//
Verhalten
// dem des Men- 339 schen ähnlich ist.
|
? ∕∕ |
Das englische substantiv
“feel” (“it has a certain feel about
it”) im Gegensatz zu
“feeling”.
Es heißt z.B.: das Wort
“fühlt sich so & so an”.
Z.B., der Gebrauch des
Imperfekts & des Perfekts im Deutschen; das eine spitzer, exacter, das andre breiter, gemütlicher.
Und doch wäre es falsch zu sagen: zwei verschiedene
Gefühle begleiteten diese ⌊(⌋beiden⌊)⌋
Formen.
|
∕∕ |
Denke Dir Einen, der sagte:
“Ich weiß doch wie hoch ich
bin!” & sich dabei die Hand
Oder auch: “Jeder Mensch weiß, wie hoch er ist.” ⌊[⌋Hängt damit zusammen, daß⌊: ⌋ “Ich” bezeichnet keine Person”; aber auch damit daß etwas aussieht wie eine Definition & keine ist[, | (]‘private hinweisende Erklärung’) & mit dem Beispiel von der Straßenwalze⌊]⌋. |
|
340
|
∕∕ |
Man könnte
|
∕∕ |
Das Augenspiel des Zeichens.
|
? ∕∕ |
“Während ich zu ihm sprach, wußte ich nicht,
was hinter seiner Stirne vorging.”
Dabei denkt man nicht an Gehirnvorgänge, sondern an Denkvorgänge.
Es ist ein ernstzunehmendes Bild.
Wir möchten wirklich hinter diese Stirne sehen
//
schauen // .
Und doch meinen wir nur ˇdas, was wir auch sonst damit meinen, wenn wir sagen,
⌊:⌋
“wir möchten wissen, was er denkt”.
Ich will sagen: wir haben das lebhafte [b|B]ild;
⌊ –⌋
& denjenigen Gebrauch der mit ihm das Psychische ausdrückt.
// & denjenigen Gebrauch,
der dem Bild zu widersprechen schei⌊n⌋t, & das
Psychische ausdrückt. //
|
∕∕ |
Das Wesen ist in der Grammatik
ausgesprochen.
|
∕∕ |
Welche Art von Gegenstand etwas ist, sagt die
Grammatik. (Theologie 341 als Gram⌊m⌋atik.)
|
∕∕ |
“Eigenschaft ist eine
Eigenschaft” heißt eigentlich, daß das Wort
“Eigenschaft” als Eigenschaftswort gebraucht wird.
“Rot ist eine Eigenschaft” heißt:
“‘Rot’ ist ein Eigenschaftswort”; oder, in einer musterlosen Sprache: R ist ein Eigenschaftswort: wobei R → Rot R → Rot ist eine hinweisende Definition.10 |
|
Teilen wir nun die Eigenschaften in
solche ein, die sich selbst besitzen, & solche, die
sich nicht selbst besitzen, so teilen ˇdamit
wir die Eigenschaftswörter in zwei Klassen.
Ist “ f ” ein Eigenschaftswort & geben wir ihm den Namen “φ”,
φ → “f” φ → f11
|
|
Ich will nun sagen, daß f sich
nicht selbst besitzt. –
Während also
“Eigenschaft” eine der Eigenschaften bezeichnet, bezeichnet
342
“f”
nicht eines der f.
Oder
(x) : f(x) ⊃
{ ~ x ≠
φ, wobei φ → f }
(x) : f(x) ⊃ x ≠ φ, wobei φ → f |
|
Und die Eigenschaft ε', welches die
Eigenschaft einer Eigensch⌊a⌋ft sein soll, sich nicht selbst zu
besitzen, kann also so definiert werden:
ε'(f) =
(∃a):.(x):f(x)
⊃ x ≠ a wobei
a
ˇa
→ f
Und ε'(ε') = (∃a) :. (φ) : ε'(φ) ⊃ φ ≠ a wobei a → ε' = = (∃a):∙:(φ)∷(∃b) :. (y): φy ⊃ y ≠ b wobei b → φ ε'(f) = (x): (f(x) ⌵ ~ f(x)) ⊃ ~ f(f) = (∃x): [(|[] f(x) ⌵ ~f(x) . ⊃ . wobei f → x ] ~ ∙ f(f) = (x): (f(x) ⌵ ~f(x). ⊃ . ~ f → x |
|
Denk Dir, Einer sagte: “Die Freude ist ein Funkeln der
Seele”.
– Das klingt viel richtiger, als – wie etwa James – zu 343 sagen, sie sei eine Summe von Empfindungen, den
Wahrnehmungen des Freude-Benehmens unsres Körpers.
Das
[ ‘Wie ein Wort verwendet wird, kann man 344
nicht erraten”]
|
|
“Alles, was geschieht, muß
geschehen.” –
Denn es kann nicht mehr als geschehen.
Und darum kann es nicht wenigerc, als geschehen müssen.
|
|
Uns interessiert das Daß,
nicht das Warum.
Aber wir verlieren von der Welt doch nichts.
|
|
“Also kann ich auf
|
|
Vergleiche: Eine Schachpartie im Kopf spielen
– ein Fußballmatch im Kopf spielen.
Etw
Eine Rechnung im Kopf machen – ein chemisches Experiment im
Kopf machen.
|
|
Denk Dir nun ein Brettspiel – wir wollen es
⌊(⌋“Brettfußball”⌊).⌋ nennen.
Jeder Spieler hat die Figuren die die Spieler eines der beiden [t|T]eams darstellen.
Es ist da auch ein Ball mit dem gezogen wird 345
|
|
Wenn [e|E]iner sagt, er
“Aber ‘glauben’ heißt doch einfach: ‘für wahr halten’!” – Ja, es heißt für wahr halten, & mit dieser Definition ist auch nichts erklärt, was uns interessiert. Ich glaube, daß das Wetter schön bleiben wird, daß die Erde sich um die Sonne bewegt, daß ich mich damals schlecht benommen habe. |
|
“So ist also die Mitteilung ‘[i|I]ch glaube …’
, Einer glaube …,
ˇan sicht
uninteressant?” –
Nicht, wenn wir den Zusammenhang kennen.
//
Nicht, wenn wir die Maschine kennen, in die hier ein Rad
eingefügt wird. //
|
|
Die erste & die dritte Person der
psychologischen
|
|
Das Fregesche Behauptungszeichen bezeichnet den
Satzanfang.
Es hat also eine ähnliche Funktion, wie der
Schlußpunkt.
Es unterscheidet die ganze 346 Periode vom Satz
Wenn ich Einen sagen höre “es regnet, aber nicht weiß, ob ich den Anfang
|
|
Die erste & die dritte Person der psychologischen Verben.
In gewissen Gedankengängen scheint es uns als ob sie dann zwei
verschiedene Bedeutungen hätten.
Aber man kann auch sagen: [d|D]as macht ihre [e|E]igentümlichkeit aus, daß diese zwei Aspekte mit einander
zu einer Einheit verschmolzen sind.
|
|
(Unabhängig)
Wie weiß ich daß dieser
Gedankengang mich zu dieser Handlung geführt
hat?
Nun, es ist ein bestimmtes Bild: z.B., in einer experimentellen Untersuchung: durch eine Rechnung zu einem Experiment
geführt werden.
Es sieht so aus: …
& nun könnte 347
ich ein Beispiel beschreiben. |
| Trinity College Cambridge 2.8.45. Dear Kari,12 I have to write to you in English because my Norwegian is so bad that I am afraid you might not be able to understand it. Thanks ever so much for writing to me. I longed to hear from you & all my friends in Skjolden. I wish you had written a little more about how everybody is. You didn't mention Arne Draegni & Arne Bolstad, or Froekken Rebni. Please 13 |
1) For alleged dating "until October 30, 1937" of pages 1-47, see the dating "30.10." of remark "Es gibt keine Interpretation ..." in Ms-119, page 81v, of which Ms-116, page 47 contains a fair copy.
2) See facsimile; arrow pointing right, probably indicating that the line shall be indented.
3) For dating, see the dating "30.10." of corresponding, earlier remark in Ms-119, page 81v.
4) For dating, see the dating "31.10." of corresponding, earlier, remark in Ms-119, page 84v.
5) For dating, see the dating "1.11." of corresponding, earlier, remark in Ms-119, page 88v.
6) For dating, see the dating "2.11." of corresponding, earlier, remark in Ms-119, page 90v.
7) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
8) There is a thin deletion stroke over the numbering and the question mark.
9) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
10) 'Rot' was first put within quotation marks, but then included in a box.
11) 'f' was first put within quotation marks, but then included in a box.
12) Draft of a letter to Kari Klingenberg, on a separate sheet.
13) Pages 174v-288v are left empty.
To cite this element you can use the following URL:
BOXVIEW: http://wittgensteinsource.org/BTE/Ms-116_d