| | / | | |
1
24.9.37.
Was wir liefern sind eigentlich
Bemerkungen zur Naturgeschichte des Menschen; aber nicht kuriose
Beiträge, sondern solche Feststellungen, an
denen niemand gezweifelt hat, & die dem
Bemerktwerden nur entgehen, weil sie ständig vor unsern
Augen sind. // weil sie sich ständig vor
unsern Augen herumtreiben. //
| | |
| | s / | | |
Wir
sagen: Wenn man sagt: “ich fürchte mich,
weil er so ˇfinster dreinschaut“ & –
hier haben wir so wird hier scheinbar eine
Ursache, die man unmittelbar ˇ
erkannt, ohne wiederholtes Experiment,⌊.⌋
als solche erkannt.
Russell
sagte, man müsse, ehe man etwas als
Ursa-2 che durch wiederholte
Erfahrung erkennte,
durch Intuition als Ursache erkennen.
Ist das
nicht ˇähnlich, als sagte man: Man muß, ehe
man etwas als 2 m durch Messung anerkennt, etwas durch
intuition als 1 m
erkennen?
| | |
| | s / | | |
Wie nämlich, wenn
jener Intuition durch wiederholtes
Experiment⌊e⌋ widersprochen wird?
Wer hat dann recht?
Und was ist es denn, was uns die Intuition über die Erfahrung sagt,
die wir ‘als Ursache erkennen’?
Handelt sich's da um etwas andres, als eine Reaktion
unserseits gegen den 3
Gegenstand: die Ursache?
| | |
| | / | | |
Aber erkennen Er … wir nicht
unmittelbar, daß der Schmerz von dem Schlag herrührt,
den wir erhalten?
Ist er nicht die Ursache
& kann ein Zweifel sein, daß er es ist? –
Aber läßt es sich nicht ganz gut denken, daß wir in
gewissen Fällen hierüber getäuscht
werden?
Und später die Täuschung
erkennen.
Es scheint uns etwas zu schlagen &
wird ein Schmerz in uns
hervorgerufen.
(Man glaubt manchmal einen
Lärm durch eine ˇgewisse Bewegung
zu verursachen hervorzurufen | & kommt dann
drauf, daß er von uns unabhangig von uns
ist. entstanden ist. entsteht.)
Und freilich, es ist hier 4 eine echte Erfahrung, die man
ja ‘Erfahrung der Ursache’ nennen
kann.
Aber nicht, weil sie uns unfehlbar die Ursache
sondern weil
in ihr der Anfang hier, ˇim
Ausschauen nach einer Ursache, eine Wurzel des
Ursache-Wirkung
liegt.
| | |
| | / | | |
Wir reagieren auf die Ursache.
Etwas “Ursache” nennen, ist
ähnlich, wie, zeigen & sagen:
“Der ist schuld!”
| | |
| | / | | |
Wir stellen
die Ursache ab, wenn
wir uns die Wirkung ˇuns
ist. // wenn wir die Wirkung nicht wollen.
//
Wir schauen instinktiv vom Gestoßenen auf
das Stoßende.
(Ich nehme an, wir tun es.)
5
| | |
| | / | | |
Wie nun, wenn ich sag⌊t⌋e, wir vergleichen, wenn wir von
U. & W. reden alles dem Fall des Stoßes; der ist das
Urbild der U. einer
W.?
Hätten wir da den
Stoß als U.
erkannt?
Denk eine Sprache, in der statt
‘Ursache’ immer ‘Anstoß’ gesagt
wird!
| | |
| | / | | |
Was zeigt uns der, der 4 Kugeln in 2 + 2 trennt,
⌊(⌋sie⌊)⌋ wieder
, wieder trennt
etc?
Er prägt uns ein
Gesicht ˇein & eine typische Veränderung dieses
des Gesichts ein.
| | |
| | ∫ | | |
Warum soll man statt des
Sätzchens ‘3 + 2 = 5” nicht lernen,
den Befehl auszuführen: Gib 6 3
❘ ❘ ❘ & 2 ❘ ❘
zusammen!
| | |
| | ∫ | | |
Die Zerlegung⌊en⌋ der 100
numerierten Kugeln ist sind also nur ˇtypische Verziehungen eines
bestimmten Gesichts.
Aber sie sind doch dadurch
charakterisiert, daß keine Kugel dazu, & keine
wegkommt.
| | |
| | | | |
25.9.
Bin sehr ungeduldig!
| | |
| | / | | |
Denke an
die möglichen Stellungen Bewegungen |
einer Gliederpuppe.
Oder denk, Du hättest
eine Kette mit, sagen
wir, 10 Gliedern & Du zeigst, was für charakteristische
(d.h. einprägsame) Figuren man
mit ihr legen kann.
Sie ˇDie
Glieder seien etwa nummeriert; dadurch werden
sie zu einer leicht einprägbaren Struktur⌊,⌋ auch
7 wenn sie in gerader Reihe einer
geraden Reihe | liegen.
Ich
präge Dir also charakteristische Lagen & Bewegungen
Kette ein.
Wenn
ich nun sage: “Sieh', man kann
auch das aus ihr machen” (& es
), ⌊–⌋
zeige ich ein Experiment? –
In gewissem Sinne ja; ich zeige
Dir ˇz.B., daß man sie
so in diese Form
bringen biegen | in d kann;
aber das dies aber ihre Biegsamkeit
hast Du aber daran hast Du nicht bezweifelt.
gezweifelt.
Und was Dich interessiert, ist
, was diesec
besondere // individuelle // spezielle | // eine // Kette
betrifft. –
Aber ist, was ich vorführe,
nicht doch eine Eigenschaft dieser Kette?
Gewiß; aber
ich führe nur solche Bewegungen⌊,⌋ ˇˇsolche
Umformungen vor, die einprägsame⌊r⌋ ˇArt
Umformungen sind;
& Dich interessiert, diese
Umformun-8 gen zu
lernen.
Es interessiert Dich … Sie interessieren Dich | aber darum, weil
es so leicht ist, sie immer wieder, an verschiedenen
Gegenständen, vorzunehmen.
| | |
| | / | | |
Die Worte
“[s|S]ieh', was ich aus ihr machen
kann –” sind allerdings dieselben wie
die, welche ich
auch verwenden würde, wenn ich Dir zeigte, was ich alles aus
einem Klumpen Ton formen kann.
Hier würde Dich nicht
so sehr interessieren, daß sich solche Dinge aus diesem
Klumpen Formen lassen, als daß ich
etwa geschickt genug bin, es zu tun.
In einem andern Fall
etwa: daß dies Material sich so behandeln
läßt.
Hier würde 9 man kaum sagen: ich
‘mache Dich d⌊a⌋rauf aufmerksam’, daß ich dies machen
kann, oder daß das Material dies aushält,
während ˇman i[n|m] Fall der Kette sagen
würde ich mache Dich
d⌊a⌋rauf
aufmerksam, daß sich dies mit ihr machen läßt. –
Denn Du hättest es Dir auch
vorstellen können.
Aber Du kannst
natürlich keine Eigen⌊s⌋chaft der Kette durch Vorstellen
Das
Experimenthafte w verschwindet, indem man
den Vorgang bloß als einprägsames Bild ansieht.
| | |
| | s ? / | | |
Inwiefern entfaltet nun die Rechnung die Eigenschaft einer
Ziffer z.B.
des Zahlzeichens etwa der Ziffer | “625”, wenn wir
10 Quadratwurzel ziehen
& finden “625” entstehe durch die
Operation “25 × 25?
(Du siehst, ich kann hier von Ziffern statt von Zahlen
reden.)
Wenn ich nun die Multiplikation
“”
gleichsam
an “625” heranbringe um sie an
dieser Ziffer zu messen; was soll ich da heranbringen: die ganze
Multiplication mit dem
Resultat?
Oder soll ich nur das Resultat
auslassen?
| | |
| | s ? / | | |
Inwiefern ist es
eine Eigenschaft des Zeichens 725, daß es durch die Addition von
entsteht? 11
Nur
gemeint ist,
daß es
normalerweise für gewöhnlich |
herauskommt dabei so erze⌊u⌋gt wird | ; nicht
gemeint ist, daß es das Resultat dieser
A⌊d⌋dition[ ist.| ]
Denn man kann es z.B. als Eigenschaft
des Zeichens “5” betrachten, daß wir es
(normalerweise) als Resultat der Addition 3 + 2
; aber nicht, daß
Sofern es eine Eigenschaft des
Zeichens “625” ist, liegt sie Funktionieren unseres Verstandes, in Tatsachen
unsrer Naturgeschichte, daß wir so rechnen.
Das rein Mathematische ist keine Eigenschaft von
“625” weil die Ad-12 dition erst dann komplett
ist, wenn das Resultat schon dasteht; & man kann dann nicht
sagen, es ist eine Eigenschaft von “625”, daß die
Rechnung s⌊i⌋e ergibt, weil “ergibt”
mathematisch gesprochen heißt, daß diese Zahl am Schluß
der Rechnung steht.
| | |
| | / | | |
Man kann daher sagen:
¤ Wir entfalten die
Eigenschaften
“625” durch die Rechnung, sofern wir die
Rolle entfalten, die es in unserm Rechensystem
spielt
Inwiefern kann man denn
sagen die Rechnung analysiert
das Zeichen
“625” sie setzt
ja etwas
hinzu[?| .] 13
⍈↻
(Ich
schrieb einmal: “[i|I]n der Mathematik
sind Prozess & Resultat
einander äquivalent.”)
¤↺ // Wir
entfalten die Rolle, die “625” in unserm
Rechensystem spielt. //
| | |
| | / | | |
¥•
Und doch , daß es eine Eigenschaft von
“625” , daß es so erzeugt
wird, oder werden kann.
Aber wie kann
es denn eine Eigenschaft der Struktur
“625” sein, daß sie so erzeugt wird,
wenn sie z.B. gar nicht so erzeugt
würde?
Wenn niemand so
multiplizierte?
Doch nur wenn man sagen könnte, es
ist eine [e|E]igenschaft 14 dieses Zeichens Gegenstand
dieser Regel zu sein.
Es ist Eigenschaft der
“5”, Gegenstand der Regel “3 + 2
= 5” zu sein.
Denn nur als Gegenstand der
Regel ist die Zahl das Resultat der
A⌊d⌋d[e|i]tion
﹖andernc﹖
Zahlen.
Wenn ich aber nun sage:
es ist Eigenschaft der Zahl … das Resultat der Addition von
… nach der Regel … zu sein?
Es ist also
eine Eigenschaft [jener| de] der Zahl daß sie bei
der Anwendung dieser Regel auf diese Zahlen
.
Die
Frage ist: würden wir es “Anwendung der
Regel” nennen, wenn diese Zahl nicht das
Resul-15 tat
wäre?
Und das ist dieselbe Frage wie:
“Was verstehst Du unter ˇder ‘Anwendung
dieser Regel’, ⌊:⌋
das, was Du etwa mit ihr machst, oder (&
Du magst sie einmal so, einmal so anwenden), oder ist
Anwendung’ anders .
| | |
| | / | | |
“Es
ist eine Eigenschaft dieser Zahl, daß dieser
Prozess zu ihr
führt” –
Aber mathematisch gesprochen in der
Mathematik |
führt kein Prozess zu ihr, sondern
sie ist das Ende eines Prozesses, (gehört noch zum
Prozess).
| | |
| | / | | |
Ich entfalte die Rolle
“625” im
Spiel.
(Und es ist mir ganz
gleich 16 gültig, ob ich von die Ziffer
“625” betrachte oder, z.B.,
625 Striche.)
| | |
| | s / | | |
Ich entfalte
die Eigenschaften ˇeiner Reihe von 100 Kugeln, ich zeige,
was man ich aus ihnen ihr machen kann.
Sage: ist es eine Eigenschaft einer Kugel, daß
sie mit einer andern zusammen zwei ˇKugeln
ergibt?
Entfalte ich eine ihre
Eigenschaft⌊en⌋ indem ich ˇetwa eine andere Kugel
zu ihr lege?
Ja; insofern es sich dann
ˇz.B. zeigt, daß sie ganz ruhig
li⌊e⌋gen bleibt ˇ& nicht mit der andern
zusammenfließt, u. dergl..
| | |
| | / | | |
“Zugegeben[:| ,] ich interessierte mich
nicht für die Eigenschaften: daß keine der
Kugeln verschwindet, daß man sie verschieben kann,
etc 17 – die nehme
ich alle als selbstverständlich hin – aber
ist es nicht dennoch eine Eigenschaft der Reihe, daß wir
sie so zerlegen & zu diesen umgruppieren können –
gegeben, daß die Kugeln jene ˇandern
Eigenschaften haben?!
Denn ich
könnte doch sehr wohl überrascht sein, zu sehen,
daß die 100 Kugeln ein solches Viereck bilden,
etc..” –
Wohl;
– aber wenn ich Dir diese Umformung einmal gezeigt
hätte, wärst Du da ein zweites Mal wieder
überrascht, zu sehen daß man sie kann sie so umformen
kann?
| | |
| | ? / | | |
⌇Das ist
doch nicht die Es ist doch keine | Eigenschaft dieser , der Anfang dieser Umformung zu sein. ⌊ // der⌋ ⌊⌊Reihe, daß sie der Anfang dieser
Umformung ist: // ⌋⌋ 18
Habe ich
nun die Eigenschaften der oberen Reihe
entfaltet?
| | |
| | / | | |
Wenn
Eigenschaften die Eigenschaften, von denen wir oben
sprachen, die Du als selbstverständlich
hinnimmst, hast Du keine Eigenschaften der Reihe
demonstriert.
| | |
| | / | | |
“Diese Reihe
gibt durch derlei Umformung diese
Formation.”
Liegt hier das Gewicht
darauf, daß sie nicht eine andere
Formation ergibt? –
So
muß es doch sein.
Aber konstituiert 19 dies nicht
eben die , daß
nichts von ihr weg & nichts dazukommt?
| | |
| | / | | |
Aber warum
fühle ich, es werde eine Eigenschaft der Reihe
entfaltet?, gezeigt?
– Weil ich
abwechselnd, was gezeigt wird◇, als der Reihe
wesentlich, & nicht wesentlich ansehe.
Oder:
weil ich abwechselnd an diese Eigenschaften
abwechselnd als [E|e]xterne & interne
denke. ¥ •
| | |
| | / | | |
Es ist eine
Rei Eigenschaft der Reihe,
“ ⌊,⌋ sich so zu bewegen. // : sich so zu bewegen. //
| | |
| | | | |
⍈ • Weil ich
abwechselnd etwas 20 als selbstverständlich
hinnehme & es bemerkenswert
finde.
| | |
| | / | | |
“Du
entfaltest doch die
Eigenschaften der hundert, indem Du zeigst, was aus
gemacht werden
kann.” –
Wie gemacht werden
kann[!| ?]
Denn, daß das
aus ihnen gemacht werden kann, daran hat ja niemand
gezweifelt, es muß also an um der
die Art & Weise liegen
gehen,
wie dies aus ihnen hervorgebracht
hervorgeht erzeugt wird.
Aber sieh
diese an! ob sie nicht etwa das Resultat schon
voraussetzt?
26.9.
Denn
denke (Dirc), es
aufc
diese Weise einmal ,
ein-21 mal ein anderes Resultat; würdest Du das nun
hinnehmen?
Würdest Du nicht sagen:
“Ich muß mich geirrt haben: auf
demies⌊e⌋ dieselbe
selben kom Art & Weise mußte
immerc das Gleiche entstehen.”
Das
zeigt, daß Du das mit
zur Art
& Weise zum Prozess | der E Umformung
rechnest. // … , daß Du das in die ˇzu der Art &
Weise der Umformung einrechnest mitrechnest. // ⌊⌊ˇ // , daß Du das Resultat der Umformung
mitrechnest zur Art & Weise der
Umformung. // ⌋⌋
| | |
| | / | | |
Denke Dir zwei
ˇverschiedene Pflanzenarten ˇA & B,
man erhält von beiden Samen; & diese Samen
ˇder beiden Arten sehen ganz gleich
aus & die genaueste Untersuchung kann keinen Unterschied
zwischen ihnen
Aber der aus dem Same⌊n⌋ von einer
A-Pflanze kommen wieder
A-[p|P]flanzen, aus demn
Samen einer B-
22 Pflanze, B-Pflanzen.
Du kannst Wir können nur dann voraussagen,
welche was für eine Pflanze aus einem ˇsolchen
Samen⌊korn⌋ entstehen wird, wenn Du weißt wir wissen,
von welcher Pflanze ers gekommen ist. –
Sollen wir uns nun damit zufrieden geben; oder sollen wir
sagen: “[e|E]s muß ein
Unterschied in den Samen selber sein, oder sie
könnten nicht verschiedene Pflanzen erzeugen;
ihre allein kann
nicht die Ursache ihrer weiteren Entwicklung sein, wenn die
Vorgeschichte nicht Spuren im Samen
(selbst) zurückgelassen
hat.”
Wenn wir nun aber keinen
Unterschied in den
finden!
Und es ist nun Tatsa-23 che:
[w|W]ir sagen ˇdie Entwickelung nicht aus den
Eigentümlichkeiten des Samens vor⌊aus⌋ sich,
sondern⌊,⌋ ˇallein⌊,⌋ aus seiner
Vorgeschichte! .
Wenn ich sage: diese könne
nicht Ursache der Entwicklung sein, so heißt das also nicht,
ich könne aus der Vorgeschichte nicht die Entwicklung
vorhersagen, ˇdas tue ich ja⌊,⌋ wohl aber heißt es,
daß wir das nicht ‘ursächlichen Zusammenhang’ ‘Ursache’ | nennen,
daß wir eben hier nicht aus der Ursache die Wirkung
vorhersagen.
Und zu sagen ⌇die // Beteuerung // ˇVersicherung | :
“Es muß ein Unterschied in den Samen sein,
auch wenn wir ihn nicht finden,” ändert an den
Tatsachen nichts, drückt aber aus, wie mächtig in uns
der Drang ist, alles durch das Ursache & Wirkung 24 [s|S]chema zu sehen. // , wie mächtig in uns das Ursache &
Wirkung Schema ist. //
Wenn von Graphologie, Physiognomik
u. dergl. die Rede ist,
hört man immer wieder den Satz: “…
[E|e]s muß
der Charakter sich irgendwie in der Schrift
ausdrücken ….”
‘Es
muß’, d.h.: dieses Bild wollen
wir unter allen Umständen anwenden.
| | |
| | / | | |
(Es wäre nicht
ganz unsinnig zu sagen[:| ,] die Philosophie sei
die Grammatik der Wörter “müssen”
& “können”; denn zeigt sie, was a priori & a
posteriori ist.)
25
| | |
| | / | | |
Und so
wäre kannst Du Dir vorstellen, daß der Same einer
Pflanze A eine Pflanze B erzeug hervorbringt & der Same von dieser
(Pflanze), der ganz gleich ist dem Samen
wieder eine
A-Pflanze abwechselnd
, ⌊–⌋ obwohl wir nicht wissen,
‘warum’⌊.⌋
eEtc..
| | |
| | / | | |
Und nimm nun an, im
vorigen Beispiel wäre es
endlich gelungen, ein⌊en⌋ Unterschied zwischen den Samen einer
A- & einer B-Pflanze zu finden: der würde
doch gewiß sagen: “Nun sehen wir, daß es
eben doch ˇnicht unmöglich ist, daß
ein Same ˇeinmal die & ˇeinmal
jene Pflanze zu dieser & und zu jener Pflanze
hervorbringt wächst wird” –
Wenn ich nun entge-26 gnete:
“Woher weißt Du, daß das Merkmal, das Du
entdeckt hast, nicht rein zufällig
ist?
[w|W]oher weißt Du, daß
das etwas damit zu tun hat, daß einmal eine
A-Pflanze die einmal eine B-Pflanze
jene aus dem
Samen wird?” –
| | |
| | / | | |
Die Härte des
logischen ‘ Muß.
Wie, wenn
man das Muß
der Kinematik ist viel härter, als das kausale Muß
ˇim Mechanismus das macht, daß
den ein⌊en⌋ Maschinenteil ˇzwingt
// verursacht // sich so
ˇzu bewegten, wenn der andre sich so
bewegt? –
Wie
Denk' Dir, wir würden die
Bewegungsartweise des ‘vollkommen
starren’ Mechanismus durch ein
kinematographisches 27 Bild, durch einen Zeichenfilm etwa,
darstellen.
Wie nun, wenn man , dies Bild sei vollkommen
starr hart, & damit meinte,
wir hätten dieses Bild als [d|D]arstellungsweise
genommen – was immer die Tatsachen
seien, wie immer ˇauch sich die Teile wirklichen Mechanismus biegen⌊,⌋
oder dehnen oder ⌊&⌋ quetschen. oder
verändern. strecken dehnen
ˇmögen, –
Das wäre
ähnlich, als dächte man sich die Länge des
meters unendlich hart: weil sie
gleichbleibe, wie immer auch sich die Längen aller der
Dinge ˇsich änderten, weil
sie von den Kräften, die die Dinge ausdehnen &
zusammendrücken unbeeinflußt sei.
28
| | |
| | / / | | |
Die Maschine (ihr
Bau) als Symbol für ihre Wirkungsweise:
Die Maschine – könnte ich zuerst sagen –
‘scheint ihre Wirkungsweise schon in sich zu
haben’.
Was heißt das?
Indem wir die Maschine kennen scheint alles Übrige,
nämlich die Bewegungen, die sie machen
wird, schon ganz bestimmt zu sein.
“Wir reden so, als könnten sich diese Teile
nur so bewegen, als könnten sie nichts andres A tun.”
Wie ist es –: vergessen wir also die
Möglichkeit, daß sie sich biegen, abbrechen, schmelzen
ˇkönnen, etc.?
Ja; wir denken in vielen Fällen
29 gar nicht daran.
Wir gebrauchen z.B. eine Maschine, oder
Bild einer Maschine, als Symbol für eine
bestimmte Wirkungsweise.
Wir teilen
z.B. Einem dieses Bild mit & setzen
voraus, daß er die Erscheinungen der Bewegung der Teile aus ihm
ableitet.
(So wie wir jemand eine Zahl mitteilen
können, indem wir sagen: ⌊,⌋
sie sei die 25te der Reihe: 1, 4, 9, 16
…)
“Die Maschine scheint ihre
Wirkungsweise schon in sich zu haben” heißt: Du bist
die
ˇzukünftigen Bewegungen der Maschine zu
vergleichen in ihrer Bestimmtheit zu vergleichen die ˇalle
schon in einer
Lade einem Behältnis | liegen & von uns ˇnun nach
30 & nach herausgeholt
werden. ⌊⌊ // & von uns nun herausgeholt
werden. // ⌋⌋
So aber reden
wir nicht, wenn es sich darum handelt, das wirkliche Verhalten
einer Maschine
vorauszusagen; da vergessen wir, im [a|A]llgemeinen, nicht die
Möglichkeiten des Biegens Verb
etc. der Deformation der Teile
etc. etc..
Wo◇hl aber, wenn wir uns
darüber wundern, wie wir denn die Maschine als Symbol
Bewegungsweise
verwenden können, ⌊ – ⌋ da sie
sich doch auch ganz anders bewegen könne.
Nun, wir könnten sagen, die Maschine, oder ihr
Bild, stehe hier
Anfang einer Bilderreihe, die wir gelernt haben, aus
diesem Bild abzuleiten. gelernt haben. 31
⌊⌊
[Neue Zeile]⌋⌋
Wenn wir aber bedenken, daß sich die Maschine auch anders
hätte bew⌊e⌋gen können, so erscheint es uns leicht,
als müßte in der Maschine als Symbol ihre Bewegungsart
noch viel bestimmter enthalten sein, als in der wirklichen
Maschine⌊.⌋, als . Als
Es genügte es da nicht, daß
sie es // dies //
ˇdie erfahrungsmäßig
vorausbe⌊s⌋timmteˇn
zukünftige⌊n⌋ Bewegungen , sondern als sie müßten
sie , ⌊–⌋ in einem
m[i|y]steriösen Sinne, ⌊–⌋ bereits gegenwärtig sein.
Und es ist ja wahr: die Bewegung des Maschinensymbols ist in
anderer Weise vorausbestimmt, als die einer gegebenen wirklichen
Maschine. 32 | | |
| | ∫ ∫ ∫ | | |
Wer nun sagt:
“Denk' doch nicht, die Maschine ihre Bewegungen schon in
irgendeiner mysteriösen Weise in
sich⌊!⌋” – der macht nicht auf einen Fehler
aufmerksam, den der ˇIngenieur
[M|m]acht der eine
ˇwirkliche Maschine ˇfür praktische
Zwecke Gründe betrachtet, sondern er
will sagen: laß Dich durch die
Verwendung des ruhenden Bildes als Symbol der
Bewegung nicht
& durch Ausdrücke unsrer
Sprache⌊,⌋:
wie,⌊:⌋ “ich
kenne” (Gegenwart), ˇoder
“verstehe”,⌊”⌋ die Wirkungsweise
Maschine”, & ˇnicht dazu verleiten, zu
denken, es mü[ß|ss]e da ein unerhörter Fall
einer ˇder
Gegenwaärt⌊igkeit⌋ des nicht
[g|G]egenwärtigen vorliegen, da jetzt schon in
unveränderlicher Weise bestimmt sei, was
gesche-33 hen folgen wird.
(Das eine ist die
Bestimmtheit einer Erfahrungstatsache, das andre die
Bestimmtheit einer Abmachung.)
Unser
Satz : “Denk doch nicht
etc” sagt doch, der Andere
sei in einer Einbildung.
Aber in welcher Einbildung ist
er?
Nicht in einer, eine Maschine betreffend.
Ja, es ist eigentlich überhaupt keine
Einbildung, obwohl es sich etwa in die Sprache einer
Einbildung kleidet. // , obwohl es
sich des Ausdrucks einer Einbildung
bedient. // // , obwohl man versucht
ist, sich des Ausdrucks einer Einbildung zu
bedienen // // Ja,
es ist eigentlich überhaupt keine Einbildung, in der wir sind,
obwohl wir versucht sind, … // 34
Statt “Denk doch nicht
etc.” könnte man beinahe besser
sagen: “Tu doch nicht
etc.”
Laß Dich durch
das Schillern der Ausdrucksweise unsrer Sprache nicht ˇdaran
irren sich die Dinge zu sehen, wie sie
sind.
Durch einen Vergleich wirst Du dazu
geführt, zu sagen: die weitere Verwendung des
Symbols sei unerbittlich bestimmt,
unerbittlicher nämlich im [v|V]ergleich mit jeder
[E|e]rfahrungsmäßigen Bestimmtheit.
Und
dies ist ja keine Einbildung, denn Du kennst ja gar keine solche
Über-Unerbittlichkeit; aber Du wirst dazu
getrieben diesen Ausdruck zu verwenden. 35
| | |
| | / | | |
“Es ist,
als könnten wir die ˇganze Verwendung des Wortes
mit einem Schlag erfassen” –
Wie was
z.B.? ‒ ‒ ‒ Kann man sie
nicht – in gewissem Sinne – mit einem Schlag erfassen?
in welchem Sinne kannst
Du nicht ˇmit einem
Schlag erfassen?
Es ist ˇeben als
könnten wir sie in einem noch ˇviel direkteren Sinne
Schlag
erfassen.
Aber hast Du dafür ein
Vorbild⌊?⌋
Nein.
Es wird
uns nur dieser Ausdruck nahe gelegt. // Es
bietet sich uns nur diese Ausdrucksweise an. //
Als das Resultat sich kreuzender Bilder Vorstellungen // Gleichnisse // .
| | |
| | / | | |
Wie leicht
kann ˇsich die Idee entstehen:
niederschlagen:
“[D|d]as Metermaß ist
unveränder-36 lich, was wie immer auch mit den
auch die Längen der Dinge sich
verändern”
Von der
Unveranderlichkeit aber kommt man zur
Härte & Widerstandsfähigkeit.
(⌊⌊ˇˇSehr komisch
Haldane über die
Ewige Wahrheit eines arithmetischen Satzes.⌋⌋
ganz [Ä|ä]hnlich: die Seelen der
Menschen ⌊die⌋ sind unsichtbar, also
durchsichtig ˇsind
(Grabbe))
| | |
| | / | | |
Du hast kein
Vorbild dieser übermäßigen Tatsache Übertatsache | , aber Du wirst dazu
verführt, eine
Über-Sprache einen
Über-Ausdruck zu
sprechen. gebrauchen.
| | |
| | / | | |
27.9.
Wann denkt man denn die Maschine habe ihre
möglichen Bewegungen schon in irgend einer
mysteriösen Weise in sich? –
Nun, wenn man
philosophiert.
Und was verleitet uns, das zu
denken?
Die Art 37 & Weise, wie wir von der Maschine
reden.
Wir sagen z.B. die
Maschine habe (besäße)
diese Bewegungsmöglichkeiten, wir sprechen von der ideal
starren Maschine, die sich nur so & so bewegen
könne. –
Die
Bewegungsmöglichkeit, was ist sie?
Sie ist
nicht die Bewegung; aber sie scheint auch nicht die bloße
physikalische Bedingung der Bewgung zu
sein, etwa, daß zwischen Lager & Zapfen ein gewisser
ist, der Zap[b|f]en
nicht zu streng ins Lager paßt.
Denn dies ist
erfahrungsmäßig die
Bedingung der Bewgung, aber man könnte sich ˇdie
Sache auch ˇanders vorstellen.
Die
Bewegungsmöglichkeit soll mehr wie ein Schatten der
Bewegung selber sein.
Aber
hier wieder: Kennst … Aber kennst | Du so einen
Schatten?!
Und unter 38 Schatten verstehe ich nicht
irgend ein Bild der Bewegung; denn dies Bild müßte ja nicht
das Bild gerade dieser Bewegung sein.
Aber die
[m|M]öglichkeit dieser Bewegung muß die
Möglichkeit gerade dieser Bewegung sein.
(Sieh', wie hoch die Wellen der Sprache gehen.)
Die
Wellen legen sich sofort, wenn wir , so wie wir …
(uns) fragen: wie gebrauchen
wir denn, wenn wir von einer Maschine reden, das Wort,
“Möglichkeit der
Bewegung”? –
Woher ˇkamen aber dann
seltsamen Ideen, wenn
wir ⌊?⌋
Nun, ich zeige Dir die
Möglichkeit der Bewegung etwa durch ein Bild der
Bewegung: ‘also ist die Möglichkeit etwas
ähnliches der Wirklichkeit
Ähnli-39 ches’.
Wir sagen:
“es bew⌊e⌋gt sich noch nicht, aber es hat schon die
Möglichkeit sich zu bewegen”, ‘also ist die
Be Möglichkeit etwas der Wirklichkeit
ˇselbst sehr ’.
Wir mögen zwar bezweifeln ob die ⌊& die⌋
physikalische Bedingung, diese Bewegung möglich macht, aber wir
diskutieren nie, ob dies die Möglichkeit dieser oder
jener Bewegung sei: ‘also steht die
Möglichkeit der Bewegung zur Bew⌊e⌋gung selbst in
einer einzigartig engen Relation, enger als die des Bildes Gegenstand’, denn es kann bezweifelt
werden ob dies das das [b|B]ild
diesens oder jenens Gegenstand⌊es⌋
darstellt. ⌊ist.⌋ ’ // denn
es kann gefragt werden, wessen [b|B]ild dies Bild
ist. //
Wir sagen: 40 “die Erfahrung
wird lehren, ob dies dem Zapfen diese
Bewegungsmöglichkeit gibt” aber wir
sagen nicht: “die Erfahrung wird lehren, ob dies
die Möglichkeit dieser Bewegung
ist.”: ‘also ist es
nicht Erfahrungstatsache, daß diese Möglichkeit die
Möglichkeit gerade dieser Bewegung ist.’
Wir achten auf unsere ˇeigene Ausdrucksweise
diese Dinge betreffend, verstehen sie aber nicht, sondern mißdeuten
sie.
Wir sind, wenn wir philosophieren, wie
[W|w]ilde, primitive Menschen, die die Ausdrucksweise
zivilisierter Menschen hören& ,
sie mißdeuten & nun die seltsamsten Schlüsse
ˇaus Deutung ziehen.
41
| | |
| | / | | |
Denke Dir,
Einer ˇes verstünde
ˇEiner
unsere
Vergangenheitsformˇ nicht: “ˇer ist
ˇhier gewesen“⌊.⌋ nicht
Er sagt ˇsich: “er ist”, das
ist ⌊die⌋ Gegenwart, also sagt Satz,
daß die Vergangenheit in ˇeinem
gewissemn Sinne gegenwärtig ist.
| | |
| | / | | |
“Aber ich
meine nicht, daß, was ich jetzt ˇ(beim
‘Erfassen’) tue, die künftige
Verwendung kausal ˇ&
erfahrungsgemäß bestimmt, sondern ˇdaß,⌊–⌋ in einer seltsamen
Weise,⌊–⌋ daß diese Verwendung selbstc, irgendwie in irgend
einem Sinne // auf irgendeine
Weise // | , gegenwärtig
ist.” –
Aber ‘in irgend
einem Sinne’ ist sie es ja!
(Wir
sagen ja auch: “die Ereignisse der
vergangenen Jahre sind mir
gegenwärtig).
Eigentlich
ist an dem, was Du sagst, falsch nur der Ausdruck: “in
42 seltsamer
Weise”.
Das ist richtig; & seltsam
es Dir nur, weil Du die
Sprachformen mitdeutest erscheint der Satz nur, wenn
Du Dir man sich // zu ihm //
ein anderes Sprachspiel dazu zu ihm vorstellst
t, als das,
in welchem worin wir ihn ˇtatsächlich
.
(Jemand
sagte mir, er habe sich als Kind darüber gewundert,
wie denn der Schneider ein Kleid nähe; er dachte,
ˇdies heißt, es werde durch Nähen ein Kleid erzeugt etwa
indem man ˇetwa Fäaden aneinanderlegt
an Faden legt & aneinander näht. & aneinander
näht.)
| | |
| | / | | |
Die
Verwendung des
Wortes wird als Ausdruck seltsamen Vorgangs
gede⌊u⌋tet.
(Wie man sich die Zeit
als seltsames Medium, die Seele als selt-43 sames Wesen
denkt.)
| | |
| | / | | |
Die
Schwieri⌊g⌋keit aber entsteht hier durch die von “ist” &
“heißt”.
| | |
| | / / | | |
Die Verbindung,
die keine kausale, erfahrungsmäßige, sondern eine viel
strengere & härtere sein soll,
¤ ist immer eine
Verbindung in der Sprache.
¤ja, die so
hart fest innig sein soll,
daß das eine in gewissem Sinne das andere ist // Die Verbindung, die
keine kausale , erfahrungsmäßige, sondern eine
viel strengere & härtere sein soll, ja so fest,
daß das Eine irgendwie in gewissem Sinne | ˇschon das 44 Andere ist, ist immer eine Verbindung
– in der Grammatik. //
| | |
| | / | | |
Woher , daß dies Bild
meinec Vorstellung von der Sonne
ist? –
Ich nenne es
(die) Vorstellung von der Sonne.
Ich verwende es als V Bild der
Sonne.
| | |
| | ∫ | | |
Es ist nicht
als ob, sondern wir reden, als ob es wäre.
| | |
| | / | | |
28.9.
“Es ist, als könnten wir die ganze Verwendung des
Wortes mit einem Schlag erfassen.” –
Wir sagen
ja, daß wir es tun,⌊.⌋
dD.h., wir beschreiben ja,
manchmal, was mit diesen
Worten.
Aber es ist an dem, was geschieht,
nichts 435
Seltsames s, nichts Erstaunliches e, nichts
seltsames S.
Seltsam wird es, wenn wir dazu
geführt werden, zu denken, daß die künftige Entwickelung
auf irgend eine Weise schon im Akt des Erfassens
gegenwärtig sein muß & doch nicht gegenwärtig
ist. –
Denn wir sagen, es
kein Zweifel, daß wir das Wort … verstehen
– ⌊&⌋ anderseits liegt seine
Bedeutung in seiner Verwendung.
Es ◇
ist kein Zweifel, daß ich jetzt Schach spielen will; aber
das Schachspiel ist dies Spiel durch alle seine Regeln
(u.s.f.).
Weiß ich
also nicht, was ich spielen wollte, ehe ich gespielt
habe?
Oder aber, sind alle Regeln in
meinem Akt der Intention enthalten?
Ist 46 es nur Erfahrung, die mich
lehrt, daß auf diesen Akt der Intention für gewöhnlich
diese Art des Spielens folgt?
Kann ich also doch nicht
sicher sein, was ich zu tun beabsichtigte?
Und
wenn dies Unsinn ist, welcherlei über-starre Verbindung
besteht zwischen dem Akt der Absicht & dem
Beabsichtigten?
‒ ‒Wo ist die Verbindung
gemacht zwischen dem Sinn der Worte “Spielen wir eine
Partie Schach!” & allen Regeln des
Spiels? –
Im Regelverzeichnis, des
Spiels, im Schach-Unterricht, in der täglichen Praxis
des
| | |
| | / | | |
“Aber ist nicht gleich:
gleich. 47
Für die Gleichheit scheinen wir ein
unfehlbares Paradigma zu haben in der Gleichheit eines Dinges mit sich
selbst.
Ich will sagen:
“[h|H]ier kann es doch nicht verschiedene
Deutungen geben.
Wenn er
vor sich sieht, so sieht er auch Gleichheit.”
Also sind zwei Dinge gleich, wenn sie so sind wie
ein Ding?
Und wie soll ich nun das, was
mir das eine Ding zeigt, auf den Fall der zwei
anwenden?
| | |
| | / | | |
“Ein Ding ist
mit sich selbst identisch” – Es gibt kein
schöneres Beispiel eines nutzlosen Satzes, der aber dabei
mit einem Spiel der Vorstellung verbunden 48 ist.
Es ist
als legten wir das Ding, in der Vorstellung, in seine eigene Form
hinein & sähen, daß es paßt. // Es ist als legten wir , in der
Vorstellung, die Gestalt des Ding's in sich selbst
hinein, & , daß sie
paßt. //
Wir könnten
auch sagen“Jedes Ding paßt in sich
selbst.” –
Oder anders:
“Jedes Ding paßt in seine eigene Form
hinein.” –
Man schaut dabei ein Ding an
& stellt sich vor, daß der Raum
⌊da⌋für ausgespart war & es nun genau
hineinpaßt.
‘Paßt’ dieser Fleck in seine
weiße Umgebung? –
Aber genau 49 so würde es aussehen, wenn erst
statt seiner ˇerst ein Loch gewesen wäre & er nur
genau hineinpaßte.
Mit dem Ausdruck
“er paßt” wird eben nicht einfach ein
solches Bild beschrieben; man dies aber⌊,⌋
dies so
könnte man leicht Satz
aufstellen: “Jeder [f|F]arbfleck paßt
genau in seine Umgebung.” // , so
könnte man leicht dahin kommen, Satz
aufzustellen: “ …” //
| | |
| | / / | | |
Wann
sagen wir denn: der Vollzyllinder paßt
in den Hohlzyllinder?
Da gibt es viele
verschiedene Fälle; aber ein wichtiger ◇
ist der: wir stecken sie
zusammen, ⌊:⌋ probieren, ob sie
passen.
Passen sie dann, so sagen wir, daß
50 ◇◇◇ sie passen;
¤
[gehört etwa 2 Seiten
früher] Es ist
sehr schwer Gedankenbahnen zu , wo schon viel Fahrgeleise sind, von
ob DirDeine selbst eigenen, oder
die Anderenn, & nicht in einess der
FahrgGeleise zu kommen. Es ist
schwer nur wenig von einem alten
Gedankengleise abzuweichen.
daß sie passen, auch ˇdann
nämlich wenn wir sie wieder
getrennt sind – ˇnämlich unter
ge bestimmten andern Umständen
Bedingungen. nämlich.
Probieren wir nun
wieder, einmal & sie passen nicht, – wann, sollen
wir sagen, haben sie aufgehört zu passen.
Diese Frage manchmal so 51 beantwortet: der
Zeitpunkt Änderung
derc einer anderen Zeitpunkt
der | Änderung (als wir
es ˇden Zyllinder erhitzten,
da hat esr
aufgehört, zu passen).
Wenn wir aber kein solches
Kriterium für diesen Zeitpunkt haben[,| ;] wenn wir
– so zu sagen –c gar nicht wissen, was
Interval
zwischen den Proben mit Dingen ges
geschieht?
Passen sie , oder
passen sie nicht.
| | |
| | / | | |
Man sagt: “Es
ist schwer zu wissen, ob diese Medizin ˇwirklich hilft oder
nicht, weil man nicht weiß, ob der Schnupfen länger
gedauert hätte, oder ärger
gewesen wäre, wenn man sie nicht genommen
hätte.”
Wenn man dafür wirklich keinen
An-52 haltspunkt hat, ist es dann bloß schwer (oder
nicht) zu wissen?
Denke
iIch
hätte eine Medizin ⌇ erfunden; ich sage: diese Medizin
ˇeinige Monate genommen verlängert das Leben
jedes Menschen um einen Monat.
Hätte er
essie nicht
genommen, so wäre er einen Monat früher gestorben.
“Man kann nicht wissen, ob es wirklich die
Medizin war[,| ;] die ob er nicht auch
ohne sie ebenso lang gelebt hätte.” –
Ist diese ˇAusdrucksweise nicht eine
irreführende?
Sollte es nicht
besser heißen: “Es heißt nichts,
von dieser Medizin zu sagen, sie verlängere das Leben
wenn
eine Prüfung in dieser
Weise ausgeschlossen .”
Nämlich: wir haben
hier zwar einen richtigen deutschen Satz 53 nach Analogie oft gebrauchter ˇSätze gebildet,
aber Du bist Dir nicht klar über den
grundlegenden wesentlichen | Unterschied in den
Verwendungen dieser Sätze. der
Sprachspiele in denen sie verwendet werden. |
Diese
(klar) zu , ist nicht leicht.
Der Satz liegt
Dir vor Augen, aber nicht eine übersichtliche
der
Verwendung.
Mit
“[e|E]s heißt nichts …” will
also gesagt werden ich also sagen | :
“dies sind Worte, die Dich
(etwa) irreführen, sie spiegeln
einen Gebrauch vor, den sie nicht haben.
Denn
sSie
rufen wohl auch eine Vorstellung , (der Verlängerung ˇdes Lebens,
etc.) aber das Spiel mit dem Satz ist so
eingerichtet, daß es die wesentliche Pointe nicht hat, die
dasem
Spiel mit analo- 54 gen ähnlich ˇgebauten
Sätzen seinen Nutzen gebeibtn (wie der
‘Wettlauf zwischen demc Hasenc & dem
Igel’, ˇzwar aussieht, wie ein
Wettlauf, aber keiner ist.)
| | |
| | / | | |
Du mußt Dich
fragen: was nimmt man als Kriterien dafür, daß
etwas Medizin
geholfen hat?
Es gibt verschiedene Fälle.
In welchen Fällen sagt man: “Es ist
schwer zu sagen, ob sie geholfen hat”.
In welchen
Fällen ist es ˇdie Redeweise als
sinnlos zu bezeichnen verwerfen
zu sagen:
“Man kann natürlich nie sicher sein, ob es die
Medizin war, die geholfen hat”.
| | |
| | | | |
Wann nennen wir zwei
Körper gleich schwer?
Wenn wir sie gewogen
haben, oder nur während 55 wir sie wägen?
Wenn
wägen das einzige Kriterium für das Gewicht
wann hat nun ein
Körper sein Gewicht geändert, wenn er bei einer Wägung
mehr wiegt als bei der vorhergehenden? jetzt mehr
wi⌊e⌋gt, als früher? |
Der
Sprachgebrauch könnte so sein: der Körper
hat das & das Gewicht, bis er beim Wägen ein anderes
zeigt; Aufa die
Frage: “wann hat er sein Gewicht
geändert?” gibt man den Zeitpunkt dieser
Wägung an. –
Oder: man sagt:
“Man kann nicht wissen, wann er sein Gewicht
ändert,
nur, : bei der ersten Wägung hatte er
diesesGewicht , bei der zweiten jenes.” –
Oder: “Es ist sinnlos zu fragen, wann er
sein Gewicht geändert hat, man kann 56 nur fragen, wann sich die Gewichtsänderung
gezeigt hat”.
| | |
| | / | | | 29.9.
“Aber der Körper
hatte doch zu jeder Zeit irgend ein Gewicht, also war doch
die Antwort die richtige: wir wüßten nicht
wann er es geändert habe.” –
Und wie, wenn ich wir sagte⌊n⌋, Körper habe gar kein Gewicht, außer dann wenn es
sich irgendwie zeigt, oder, er habe kein bestimmtes
Gewicht, außer wenn es gemessen wird?
Könnten wir
nicht auch dieses Spiel spielen?
Denke, wir verkaufen ein Material ‘nach
Gewicht’ & das Herkommen
ist so: Wir wägen das Material alle
fünf 57 Minuten & ⌊be⌋rechnen dann den Preis nach dem
Resultat der letzten Wägung.
Oder ein anderes
Herkommen: Wir berechnen den Preis auf diese Weise nur
wenn d sich gleiche ist
das Gewicht ˇbei der Wägung nach dem Kauf das nicht
geändert hat gleiche ist, hat es sich ˇdann
geändert, berechnen wir den
Preis nach dem arithmetischen Mittel der beiden Gewichte.
Welche Art der Preisbestimmung ist die
richtigere? –
(Wenn sich der
Preis einer Waare von heute gestern
auf heute geändert hat, wann hat er sich
geändert?)
Wie hoch stand er um 12 Uhr
Mitte⌊r⌋nacht, als niemand kaufte?)
Resultat: Die Verbindung der
Ausdrücke: “der Körper hat 58 jetzt das Gewicht
…”, “der Körper wiegt jetzt
ungefähr …”, “ich weiß nicht, wieviel
er jetzt wiegt”, mit den Ergebnissen der Wägung dem Ergebnis einer Wägung | ist keine ganz einfache,
hängt von Umständen
ab, wir können uns mit der
Wägung, & also mit diesen Sätzen,
ˇuns leicht
verschiedene Spiele gespielt denken. // wir können uns leicht verschiedene Rollen
,
die Wägung , & also jene
Ausdrücke, in den Verrichtungen unseres Lebens spielen
// [W|w]ir können uns leicht ˇverschiedene
Rollen für die Wägung in den Verrichtungen
unseres Lebens vorstellen, & also auch für Ausdrücke die zum Wägespiel
gehören. // wir können uns leicht
verschiedene Rollen denken, die die Wägung in den Verrichtungen des
Lebens spielen könnten & also verschiedene Rollen
für die
Ausdrücke die das Wägespiel
begleiten. für jene Ausdrücke. |
59
Und das
Gleiche gilt von der Rolle des Wortes
“passen” in unsern Sprachspielen.
| | |
| | ? / | | | 1.10.
Russell
sagte mir tat
¤↻oft
im Laufe unserer Gespräche
¤
ˇden Ausspruch: “Logic 's
hell!” –
Und dies drückt
ganzes aus, was sowohl er
wie ich wir beide | Nachdenken über die
logischen Probleme empfanden; nämlich
die ˇihre ungeheurec
Schwierigkeit⌊.⌋, die Härte &
Härte dieser Probleme, ⌊–⌋
ihre Ihre Härte – ˇihre Härte
& Glätte.
Der Hauptgrund
dieser ˇstarken Empfindung
war, glaube ich, das Faktum: scheint mir z gewesen zu sein, | daß jede
neue⌊e⌋re weitere Erscheinung
der Sprache, “an die
60 jetzt das
Gewicht …”, “der Körper wiegt jetzt
ungefähr …”, “ich weiß nicht, wieviel
der Körper jetzt wiegt” man
ˇnachträglich denken konnte
mochte ⌊⌊ // , an die
nachtraglich gedacht werden
mochte, // ⌋⌋ die frühere Erklärung als
unbrauchbar erweisen konnte. ⌊⌊ˇ // Die Empfindung war[:| ,]
daß die Sprache immer neue, & unmöglichere,
Forderungen heranbringen konnte; & so jede
Erklärung vereitelt wurde. // // konnte –jeden Erklärungsversuch
vereitelnd. – // ⌋⌋
ist die Schwie[d|r]igkeit ⌊in⌋ die
Sokrates verwickelt wird, wenn er
es
¤↻versucht,
einen die Definition eines Begriffs zu
definieren geben finden
¤.
Immer wieder
taucht eine Anwendung des Wortes auf, die mit dem ˇBegriff
nicht vereinbar erscheint, zu dem uns andere Anwendungen
geleitet haben.
Man sagt: es ist doch nicht
so! – aber es ist doch so! –
& kann nichts tun als sich diese Gegensätze
zu
wiederholen.
61
| | |
| | | | |
Francis nach Bergen gefahren.
Die
letzten 5 Tage waren schön: er hatte sich in das Leben hier
hineingefunden & tat alles mit L⌊i⌋ebe
& Güte, & ich war, Gott sei Dank, nicht ungeduldig, und hatte auch
wahrhaftig keinen Grund, außer
meine ˇeigenes
böses Temperament Natur:
Begleitete ihn gestern bis Sogndal; heute in
meine Hütte zurück.
Etwas bedrückt, auch
müde.
Wie wird es weiter gehen?
Möge
es gut gehen.
| | |
| | | | |
Was geht ˇda vor, wenn Einer
versucht, eine Figur mit ihrem Spiegelbild in der Ebene
zu durch bloßes Verschieben zur Deckung zu
bringen & es ihm nicht ge 62 lingt?
Er legt
sie in verschiedener Weise aufeinander; blickt auf die Teile,
die sich nicht decken, blickt ist
unbefriedigt, sagt etwa: “es muß
doch gehen”, & legt die Figuren wieder anders
zusammen.
Was geht vor, wenn Einer versucht
ein Gewicht aufzuheben & es ihm nicht gelingt, weil das
Gewicht zu schwer ist?
Er nimmt die & die
Stellung ein, spannt faßt das Gewicht an &
spannt die & die Muskeln an, dann läßt er los & gibt etwa Zeichen der
Unbefriedigung.
Worin zeigt sich die
geometrische ˇlogische, Unmöglichkeit der ersten
Aufgabe? 63
“Nun er hätte doch an einem Bild oder in andrer Weise
zeigen können wie das aussieht was er im zweiten Versuch
anstrebt.”
Aber er behauptet das auch im
ersten Fall zu können, indem er zwei gleiche ˇkongruente
Figuren mit einander zur Deckung bringt.
–
Was sollen wir nun sagen?
Daß diese beiden Fälle
eben verschieden sind?
Aber
sind ja auch Bild & Wirklichkeit im zweiten Fall.
| | |
| | | | |
2.10.
Es wird mir sehr schwer fallen, mich mit dem
Auslassen der Arbeitskraft, d.h.
der Phantasie, abzufinden.
Was soll ich tun, wenn sie
ausläßt?
Die Arbeit aufgeben?
Oder
wie soll ich sie ˇdann weitermachen, daß
sie 64 nicht unanständig wird? etwas anständig
bleibt? |
| | |
| | / | | |
3.10.
Die
Verschiedenen Aspekte der Definition: –
Man sagt: “Du bleibst 6 Wochen fort – das
ist anderthalb Monate[;| ,] ; das
ist eine lange Zeit!”
“Die Fahrt kostet 9 Schillinge – das ist
beinahe ein halbes Pfund; das ist viel!”
Es ist gewiß nur eine Änderung des Ausdrucks, statt
“6 Wochen” “1 Monate” zu
sagen & statt “9s”,
“beinahe ein halbes Pfund”.
⌊⌊[Ausdruck mittelmäßig]⌋⌋
| | |
| | | | |
Dieses Buch könnte man ein
Lehrbuch nennen.
Ein Lehrbuch aber nicht dadurch, daß es Es lehrt aber nicht, indem
es |
Wissen vermittelt, sondern, zum Denken anregt. 65
| | |
| | | | |
Meine
Schwierigkeit ist es jetzt, zu wissen, welche Auswahl oder Menge
meiner Bemerkungen noch genießbar
.
Denn was
ungenießbar ist ist auch nicht nützlich.
Mein
Urteil aber schwankt & ich weiß nicht, wo die Grenze zu
ziehen ist.
| | |
| | / | | |
4.10.
In der Philosophie kann man eine Frage durch hundert
andere beantworten.
| | |
| | | | | ⇒S.
77
Man kann 13 × 13 = 369 auf Grund
des Beweises ˇals Regel annehmen.
“Man kann nicht glauben
derie Beweis Rechnung liefere
werde 369 liefern, weil das Resultat zur Rechnung
ge-66 hört.”
Das kommt also drauf an
welchen Begriff ˇich von der Rechnung
(ich) habe.
Oder: was nenne ich
“die Multiplikation von 13 mit 13”?
Nur das richtige Multiplikationsbild an dessen unterem Ende
“369” steht? oder auch etwas, was man
normalerweise eine falsche Multiplikation nennt?
Ich könnte ja sagen: Ich Er
glaubt, daß dies Schriftbild, aussieht wie eine Multiplikation,
die Multi & an dessen Ende 369 steht,
die Multiplikation von 13 × 13 ist.
| | |
| | | | | ⇒S.
77
Wie ist nun festgelegt, welches Bild
die Multiplikation 13 × 13 ist?
Ist es nicht
durch die 67 Multiplikationsregeln
bestimmt?
Aber wie wenn Dir mit Hilfe
dieser Regeln heute etwas anderes herauskommt als was in
allen Rechenbüchern steht?
Ist das nicht
möglich?
– “Nicht, wenn Du die Regeln
anwendest wie sie!”
– Freilich
nicht!
[a|A]ber das ist ja selbstverständlich eine
Selbstverständlichkeit | .
Und wo steht, wie sie
anzuwenden sind? ⌊ –⌋
& wenn irgendwo
steht, wo steht, wie dies anzuwenden ist?
¥⋎
– Was ist also
die Multiplikation 13 × 13 – oder, wonach soll ich
mich beim Multiplizieren richten: nach den Regeln oder
nach der Multiplikation wie ich sie ˇdie
imn ⌊den⌋
Rechenbuüch⌊ern⌋ vorfinde
steht? – wenn diese beiden
ˇnämlich nicht überein stimmen?
–
Ich weiß sie stimmen 68 immer überein & sollte einmal jemand
hartnäckig etwas anderes herausbringen so würden wir
ihn für
erklären.
⍈↺⋎
Und das heißt nicht nur: in welchem Buch steht es,
sondern auch, in welchem
Kopf?
| | |
| | | | |
Mir geht in
den letzten Wochen immer wieder ein Thema im Kopf herum & ich
sbrumme oder
pfeife es: es ist der Schluß der Ouvertüre zu den
‘Lustigen Weibern‘, manchmal auch ein andres
Stück der Ouvertüre.
Es entspricht dies gar
nicht besonders meiner Stimmung, noch habe ich das Stück so
besonders gern 69 & doch drängt es sich mir immer
wieder auf.
Ich möchte wissen warum.
Als ich diese Zeilen schrieb & das Wort
“[l|L]ustige Weiber”, dachte ich:
sollte da der Schlüssel liegen?
Aber ich
wüßte nicht, wieso.
Ich glaube das Thema fiel mir
damals ein als ich noch bei Anna Rebni wohnte & da konnte das damit
zusammenhängen, daß dort in der Küche ein paar
l[a|u]stige Weiber waren, aber die machten mir keinen
großen Eindruck.
| | |
| | ∫ | | |
“Ich glaube …
× … gibt … – ich muß
nachrechnen.”
So sagt man.
Man
könnte natürlich auch sagen: ich 70 glaube die Multiplikation
13 × 13 endet so ….
Wie man auch sagt:
ich glaube, das Thema welches so anfängt: … ,
hat diesen Schluß: ….
– Aber ist das
dann ein ‘mathematischer’ Glaube?
Warum
soll man es nicht so nennen?
Aber in der
Mathematik ˇd.h. dem Gebäude aus
Beweisen & Sätzen kommt allerdings kein Glaube
vor.
| | |
| | ∫ | | |
Welche Regel machte ich (⇒S. 75)?
Ich will nicht sagen: “ich glaube
ˇdaß n × m
= r ist.” aber etwa: “ich
glaube, daß
‘n × m
= r’
‘r’
das Resultat der Multiplikation ‘n × m’ ist.”
| | |
| | | | |
Ich bin viel zu wenig 71 dankbar für die
Gabe der Arbeit!
(Wie auch für alle anderen
Gaben.) –
| | |
| | | | |
Die Quelle, die in den Evangelien
ruhig & fließt, scheint
mir in den Briefen des Paulus
zu schäumen.
Oder, so scheint es
mir.
Vielleicht ist es eben bloß meine eigene
Unreinheit, die hier die Trübung ; denn warum sollte diese Unreinheit nicht das
klare verunreinigen können?
Aber mir ist
es, als sähe ich hier menschliche Leidenschaft, etwas wie Stolz
oder Zorn, was sich nicht mit der Demut der Evangelien
reimt.
Als wäre 72 hier doch ein Betonen der eigenen Person,
& zwar als religiöser
Akt, was dem Evangelium fremd ist.
Ich
möchte fragen – & möge
daies keine
Blasphemie sein – :
“Was hätte wohl
Christus zu
Paulus gesagt?”
Aber man könnte mit Recht darauf
antworten: “Was geht Dich das an?
Schau, daß Du anständiger wirst!
Wie
Du bist, kannst Du überhaupt nicht verstehen, was hier die
Wahrheit sein mag.“
| | |
| | | | |
In den Evangelien – so scheint mir – ist
alles schlichter, demütiger, einfacher.
Dort sind Hütten, – bei Paulus eine Kirche.
Dort sind alle Menschen
73 gleich &
Gott selbst ein Mensch; bei
Paulus gibt es schon etwas wie eine
Hierarchie; Würden, & Ämter.
– So
sagt quasi mein Geruchsinn.
| | |
| | | | |
5.10.
⇒S.
75
(Ich möchte sagen:)
“[w|W]enn ich glaube, daß 13 × 13 =
169 ist , ⌊–⌋ & es kommt ja
vor, daß ich so etwas glaube – sage, daß ich es glaube
– so glaube ich nicht den mathematischen Satz, denn der
steht am Ende eines Beweises, ist das Ende eines Beweises,
sondern ich glaube daß dies die Formel
ist, die dort & dort steht, die ich so & so erhalten
werde, u. dergl.”
Und das klingt ja,
als dränge ich in den Vorgang des Glaubens eines solchen Satzes
ein.
Während 74 ich nur – in ungeschickter Weise – auf den
fundamentalen Unterschied zwischen der Rolle eines arithmetischen Satzes
& der eines
Erfahrungssätzes. // fundamentalen Unterschied der Rollen
eines arithmetischen Satzes & … //
Denn ich sage eben
unter gewissen Umständen: “ich
glaube daß … × … = …
ist”.
Was meine ich damit?
– Was ich sage!
– Wohl aber ist die Frage
interessant unter welchen Umständen sage ⌇ ich dies
& ⌇wie sind sie charakterisiert
im Gegensatz zu zum Unterschied von | den
Umständen unter denen ich sage:
“[es|ic]h glaube es wird regnen”
Denn was Dich beschäftigt ist ja Unterschied.
Wir ver-75 langen danach, ein Bild zu
erhalten, vor der Verwendung ˇder
mathematischern Sätze
“einschließlich der Sätze:
“ich glaube, daß p” wenn
p ein
mathematischer Satz ist.
| | |
| | | | |
⇒S. 76.
“Wenn Du sagst ‘ich glaube daß das
[r|R]ochieren so & so vor sich geht’ so
glaubst Du nicht die Reg Schachregel, sondern Du glaubst etwa, daß dies eine
Regel des Schachspielses
ist”
Das heißt doch wohl: “Der Satz: ‘das
Rochieren geht so & so vor sich’, ist doch eine
Regel – & was soll
es denn heißen, heißt es denn | Regel
(zu)
glauben[!| ?] –
| | |
| | ∫ | | |
‒ ‒ ‒ Nun, es kommt
t[ä|a]tsäch-76 lich nie vor, daß der, welcher rechnen gelernt hat, bei
dieser Multiplikation hartnäckig etwas anderes heraus bringt, als was in den
Rechenbüchern steht.
Sollte es aber
geschehen so würden wir ihn für
abnorm erklären, & die
Nichtübereinstimmung ignorieren von seiner Rechnung
weiter keine Notiz nehmen. // & seiner
Rechnung weiter keine Beachtung schenken.//
| | |
| | ∫ | | |
“Mit diesen
Stücken kannst Du die Figur legen.”
Das ist
doch gewissermaßen eine eine Art |
Vorhersage!
Und die beruht doch darauf daß, wenn
er nur weiß, wie, die Stücke sich
wirklich zu dieser Figur zusam-77 menschieben lassen.
| | |
| | | | |
Lese im Evangelium, aber ohne
Verständnis.
| | |
| | | | |
6.10.
‒ ‒ ‒ Kannst Du mir zeigen, wie es ist, wenn sie sich
‘in einem Punkt berühren’?
| | |
| | | | | ⇒S.
88.
einer Demonstration einigen wir uns mit
jemand.
Einigen wir uns in ihr nicht, so trennen sich
unsere Wege, ehe es zum
Verkehr durch die Sprache kommt! zur Sprache kommt. |
| | |
| | | | | ⇒S.
89.
Es ist ja nicht wesentlich
daß der Eine die Demonstration dem Anderen
vorführte.
Es können ja beide sie sehen &
anerkennen. // Sie kann ja
Beidenb präsentiert,
78 & von beiden
anerkannt werden. // // Sie wird
einfach von Beidenb
gesehen & beide erkennen sie
an. //
| | |
| | | | |
Meine Bemerkungen müßten
eigentlich eine Wunderwelt eröffnen; wenn sie dazu nicht zu
flau wären.
| | |
| | ∫ | | |
“Wenn die Gestalt
ˇder Gruppe dieselbe ist, so muß sie sich so
teilen lassen.”
¥ •
| | |
| | | | |
7.10.
⇒S.
94
Ich hätte auch sagen können:
Wesentlich ist nie die Eigenschaft des Gegenstandes, sondern das
Merkmal des Begriffes.
| | |
| | ∫ | | | ⍈↺
‘Wenn Ist die Gestalt der
Gruppe die-79 selbe
ist, so …, so muß sie
sich so teilen lassen.; Dennd das gehört zur
Gestalt.
| | |
| | / | | |
Wir sind immer zu
sehr geneigt von okulten außerordentlichen, niedagewesenen // unerhörten //
| Vorgängen zu
reden, statt bloß von den alltäglichen,
allbekannten.
Ein gewisser
‘behaviourism’ ist darum unschätzbar,
weil er (uns) lehrt, ˇan das zu
denken, was wir kennen, was uns
wohl vertraut ist womit wir vertraut sind | , statt
Fiktionen unserer Sprache, Schemata
unserer
Ausdrucksform.
(ˇÄhnlich: Zeit &
Uhr.)
Wir werden aber durch
unsere Spekulationen gegen unsern Willen zum Ausgefallenen,
Seltsamen geführt & es braucht
bedarf immer wieder einen eines Entschlusses, 80 auf
ˇ& einer Anstrengung, zum Wohlbekannten
zurückzukehren.
| | |
| | ? / | | |
“Das
ist mir nie
aufgefallen.”, – ,–
obwohl ich es hundertmal gesehen habe.
Der
Zweck eines Experiments ist es nicht, Dich aufmerksam zu
machen auf das, was Du schon längst wußtest.
| | |
| | | | | ⇒S.
95.
Warum die
philosophischen Fragen so beunruhigend, ?
Oder soll ich sagen:
Die Philosophischen Fragen entspringen einer gewissen
, denn der
Sprachkrampf Denkkrampf Krampf des Denkens | ist eben von begleitet.
(Ahnlichkeit mit dem
Nägelbeißen.) /
81
| | |
| | | | |
Man kann sagen: Der [p|P]hilosophierende,
muß ˇerst immer wieder ˇerst trachten,
ˇerst zur Ruhe zu kommen.
| | |
| | | | |
⇒S. 95
‘War die Gestalt dieselbe, so muß sie
dieselben Aspekte⌊,⌋ ˇMöglichkeiten der
Teilung⌊,⌋ haben.
Hat sie andere
(Aspekte), so ist es nicht die gleiche
Gestalt; sie hat Dir dann vielleicht irgendwie den gleichen
Eindruck gemacht; aber dieselbe Gestalt ist sie nur,
wenn Du sie auf gleiche Weise zerteilen kannst.
| | |
| | | | |
Ich denke immer noch zu
wenig klar & zu wenig tief.
| | |
| | | | |
⇒S. 95.
Es ist doch⌊,⌋ als würde dies das Wesen der Gestalt
aussprechen. –
Aber ich sage doch: es ist als sagte
ich: | Wer 82 über das
Wesen spricht, – konstatiert bloß eine
Übereinkunft.
Und da möchte man
: es gibt
doch nichts verschiedeneres, als ein Satz über die Tiefe des
Wesens & einer – über eine bloße das Oberflächliche
einer | Übereinkunft.
Wie aber, wenn ich antworte sagte: der Tiefe des
Wesens entspricht das
Tiefe Bedürfnis die Tiefe des Bedürfnisses | nach Übereinkunft (Darstellungsweise).
Wenn ich (also)
sage: “es ist als wurd
spräche dieser Satz das Wesen der Gestalt
aus”, so meine ich ˇdamit: es ist doch, als
dieser Satz eine Eigenschaft des
Wesens Gestalt aus! –
Und man kann
sagen: ,
von 83 dem er eine Eigenschaft
aussagt ˇ& das ich hier das Wesen
‘Gestalt’ nenne, ist das Bild, das ich
ˇnicht umhin kann⌊,⌋ mir beim Wort
“Gestalt“ ⌊zu⌋ mache⌊n⌋. // das Bild, mir mit dem
Wort “Gestalt” untrennbar verbunden
scheint. // // , das mir untrennbar mit
dem Wort “Gestalt” verbunden
erscheint. //
| | |
| | | | |
Laß uns menschlich
sein[!| . –]
| | |
| | | | |
Nahm soeben Äpfel
aus einem Papiersack, wo sie lang gelegen hatten;
vVon vielen mußte ich ˇzur
die eine Hälfte wegschneiden & wegwerfen.
Als ich dann einen Satz von mir abschrieb, Hälfte schlecht war, sah ich
ihn gleich als faulen
Apfel.
Und so geht es mir überhaupt.
Alles
was mir 84 in den Weg kommt wird
zum Bild für dessen,
worüber ich nachdenke.
(Ist dies eine gewisse
Weiblichkeit der Ein⌊s⌋tellung?)
| | |
| | | | |
8.10.
Fühle mich beim kompilieren meiner Bemerkungen nicht ganz
wohl.
| | |
| | / | | |
‘Auch
lügen muß gelernt werden.’
(Ich habe
gehört, es
ˇeinen Volksstäamme,
dieer noch zu primitiv sind ist, um zu
lügen.)
Das scheint
paradox[;| ,] & mit Recht[;| ,] denn man
stellt sich ˇnun vor, ⌊:⌋
daß diese Leute das, was man die
“lügnerische Absicht” nennen
könnte, würde
hier als ˇein Sprachspiel erklärt sei ein Sprachspiel | ;
& jener Volksstamm sei ˇjetzt gut ˇ&
unschuldig & w[ä|ü]rde nun durch
das Lernen einer Sprach-Technik
Aber wenn 85 ich sage: man
lerne das besondere Sprachspiel des Lügens, so
meine ich damit nicht, man lerne damit ˇerst
die Verstellung.
[L|J]ene Leute,
die, die Sprachlüge nicht ,
sich ˇwohl dennoch verstellen, sie können falsch
& hinterlistig sein.
Und so kann sich das Kind
verstellen, ehe es lügen lernt.
Wie es
Zornig sein kann, ehe es einen Stein
w schleudern lernt.
| | |
| | / | | |
“Aber wie,
wenn bei der Bezeichnung seines Zustandes (etwa durch das
Wort “Schmerz”) ein Mißverständnis
, also das so bezeichnet
wird?”.
Hier gibt es noch kein
Mißverständnis.
(Es wird erst
der Grund zu 86
‘Mißverständnissen’ gelegt.)
| | |
| | / | | |
Denke Dir folgenden
Geb Brauch: Bei einem
Volksstamm werden Dingen ihre Benennungen
gegeben, indem ˇein Name ausgerufen wird & dann jeder
Mann aus einem Sack, ohne zu schauen, auf gut Glück ein Ding
hervorholt. Was er so hervorholt hat für
ihn diesen Namen wird jedem Mann ein
‘Maßstab’ gegeben nach welchem er bei
verschiedenen Gelegenheiten Längen zu beurteilen
hat.
Dies gesch Und zwar
haben sie ein Bündel von Stäben ganz verschiedener
Längen & jedem Knaben, wenn er 14 Jahre
erreicht, fällt ein solcher
durch auslosen 87 zu. –
Wie
können sie aber mit
verschiedenen Stäben messen? –
Nun, sie werden so abgerichtet, daß sie in der Praxis,
wie wir sagen würden, ˇalle die gleiche Länge als 1
Fuß, als 2 Fuß etc. etc.
bezeichnen.
Werden sie Wird Einer
z.B. nämlich gefragt:
“wie lang ist dieser Tisch?“ so messen sie mißt er
ihn durch anlegen ihres seines Stabes & obwohl ihre
Stäbe verschieden sind, sagen sie dann alle sagt
dann jeder die … gleiche Zahl[,| (] 5
Fuß).
Fragt man aber: “was
nennt man ‘1
Fuß’?” so zeigt jeder seinen
Stab.c
| | |
| | / | | |
Denke Dir jeder Mensch
besäße von Geburt an eine Tafel auf der in
Reihen Farbmuster angebracht sind.
Lernt er 88 nun im Lauf seiner Kindheit
die Namen der Farben indem die
Erwachsenen auf ein Ding zeigen & einen Farbnamen dazu sagen
– so schreibt es sich diesen Namen zu einer der Farben
seiner Tafel.
Ich will annehmen, niemand sähe, zu
welchenm
der Muster er Namen schreibt. –
Er wird dann dazu gebracht die Farbnamen im Verkehr auf die
verschiedensten Weisen zu verwenden
& ich nehme an er ist ein
‘normaler Mensch’, niemand sagt je, er sei
farbenblind, er kenne die Farben nicht, er verwechsle sie,
etc. ˇetc..
Der
Verkehr mittels dieser Worte mit diesen Worten | geht
reibungslos vor sich.
An
Er sagt, wie 89 jeder Andere, die
Blätter seien im Sommer grün, & würden
rot & gelb
& braun rot, ⌊–⌋ etc,
etc..
Ich will nun annehmen, wenn er eine
Farbe zu beurteilen hat, so er immer
abwechselnd auf den Gegenstand & auf Tafel – als vergliche er die Farben –
& ferner: wenn man ihn zur Prüfung seines
Farbsinnes fragt: “Welche Farbe heißt
‘rot’?” so zeigt er erstens für
auf ein Muster seiner
Tafel (das wird aber nicht sehen) & dann
für den Fragenden auf einen roten Gegenstand.
Ebenso
wenn man ihn fragt: “Wie heißt diese
Farbe?” (indem man auf irgend ein Ding zeigt)
er erst auf seiner
Tafel nach, dann 90 sagt er den
richtigen Namen.
Und nun denk Dir wir
fänden ˇirgendwie heraus, er habe auf
Tafel zu einem grünen Muster das
Wort “rot” geschrieben, zu einem roten,
“blau”,
u.s.w.!
“Da war also
alles ein Mißverständnis!” –
Wieso denn? –
“Nun, er meinte
doch die ganze Zeit grün, wenn er “rot
sagte”!” –
Aber warum sagst Du denn
das?
Ist denn das das Kriterium dafür, was er mit
einem Wort “meint”?
Mußt Du
das als Kriterium dafür
nehmen?
Hast Du es in der Praxis der
Sprache als das Kriterium seines Meinens genommen?
Warum
sollst Du nicht ebensogut sagen: es ist ganz irrelevant
91 für das, was er
‘meint’, worauf er auf seiner Tafel zeigt?
Oder Du könntest sagen: “Es gibt zwei
verschiedene Verwendungen des Wortes Ausdrucks
[“| ‘]die Farbe, die er
meint’”; aber von
Mißverständnis kann keine Rede
sein.
Erinnere Dich doch, was Du ein
“Mißverständnis”
nanntest!
| | |
| | / | | |
Das wäre ja als sagtest Du von einem Menschen:
“sein Kopf ist voll großer & schöner
Gedanken”; dann stirbt er & sein Kopf
wird geöffnet & Du siehst ˇin
ihm eine weiche, graue Masse eine weiche, graue Masse
in ihm & sagst: dann wird ihm der Schädel
eingeschlagen & Du siehst eine weiche, graue Masse und
sagst: … “Also war es alles
trug!”
| | |
| | / | | |
Stellen wir uns vor,
ˇgebrauchen wir das Bild, jeder 92 Mensch besäße eine
private Farbentafel ˇmit private[n|m]
Verwei Gebrauch, dann müssen wir dieses
Bild nun dem tatsächlichen Gebrauch der Worte
“rot”, “blau”,
“grün”,
“Mißverständnis”,
“meinen”, etc,
etc, so einfügen, daß , der uns gegeben ist, nicht angetastet
wird.
Wir müssen uns also z.B.
hüten den ˇnormalen Gebrauch jener Worte auf die private
Farbentafel auszudehnen, als wäre sie nicht die
private.
Wir müssen uns hüten die
Rolle, die sie nun Sprachspiel mit jenen
Worten spielt, mit der einer gewöhnlichen Farbentafel zu
vermengen.
| | |
| | ∫ / | | |
Es ist ja klar, daß
ich ein 93 Experiment mache, wenn ich
Dir sage: “rechne 5937 ×
7935!”
Oder, daß die Rechnung, die
Du mir machst von mir als Experiment aufgefaßt werden
kann.
Und ebenso könnte ich mit experimentieren, indem ich mir diese Rechenaufgabe
stelle[,| .]
Wenn ich Einem sage:
“Geh von hier dort hin, & steck den
bequemsten besten kürzesten Weg ab, den man finden
kann!”, so mache ich ja auch ˇmit ihm ein Experiment kann das ein
Experiment sein, das zeigen wird, wie er
geht, welchen Weg er absteckt.
Aber ich
behandle
nicht als ein Experiment.
Ich werde etwa prüfen, ob
dies wirklich der Weg ist
– & ihn dann gehen. 94
[Oder]: Erfahrung lehrt
⌊mich⌋ freilich, wie die Rechnung
⌊aus⌋geht; aber damit erkenne ich sie noch nicht
an.
| | |
| | / | | |
9.10.
Die Erfahrung hat mich
gelehrt, daß das diesmal herausgekommen ist, daß es
herauskommt; aber
sagt das der Satz der Mathematik?
Die Erfahrung hat mich
geleh⌊r⌋t, daß ich diesen Weg gegangen bin.
Aber
ist das die mathematische Aussage? –
Was sagt er aber?
In welchem Verhältnis
steht esr zu diesen
Erfahrungssätzen?
Der mathematische Satz hat
die Würde einer Regel.
Das ist
wahr daran, daß 95 Mathematik Logik
ist bewegt sich in den
Regeln unsrer Sprache.
Und das gibt ihr ihre
besondere Festigkeit
unangreifbare Stellung.
| | |
| | / | | |
Aber wie
–, dreht sie sich in diesen sie diese | Regeln
hin & her? –
Sie
schaft ˇimmer neue & neue Regeln:
immer neue Verkehrsstraßen Straßen des
Verkehrs | ; indem sie die alten
.
| | |
| | / | | |
Was ist
Mathematik? –
Nun, was in den Mathematikbüchern
steht.
| | |
| | / | | |
Aber bedarf sie denn
dazu nicht einer Sanktion?
Kann sie das Netz denn
beliebig weiterführen? 96
Nun, ich könnte ja
sagen: der Mathematiker erfindet immer neue
Darstellungsformen.
Die einen, angeregt durch
praktische Bedürfnisse, andere aus
ästhetischemn,
ˇ& noch anderen, Bedürfnissen, ˇ&
noch mancherlei anderen.
Und denke Dir
hier einen Gartenarchitekten, der Wege in einem
für einen Gartenˇanlage entwirft; Du könntest Dir sehr gut
denken, es kann wohl geschehen // sein // daß er sie bloß
ornamentale ˇauf dem
Reißbrett zieht & gar nicht
daran denkt, daß irgen jemand auf ihnen gehn wird.
| | |
| | / | | |
Erfahrung
lehrt, daß beim , wenn wir die Finger einer Hand brauchen,
oder irgend eine Gruppe von Dingen, die so 97
ausschaut, & an ihnen
abzählen: Ich, Du, Ich Du,
etc., das letzte Wort das gleiche ist, wie das
erste. // , das erste Wort auch das letzte
ist. //
“Aber muß es
denn nicht so sein?” –
Ist es denn so
unvorstellbar daß [e|E]iner die
Gruppe,❘ ❘ ❘ ❘
❘
⌊(z.B.[,| )]⌋ als Gruppe
❘ ❘ ❘❘ ❘ ❘
sieht in der die beiden Mittelstriche verschmolzen
sind & dementsprechend den Mittelstrich zweimal
zählt.
(Ja, das Gewöhnliche ist es
nicht. –)
| | |
| | / | | |
Wie aber ist es, wenn
ich Einen erst d⌊r⌋auf aufmerksam mache, daß das
Ergebnis des Abzählens 98
Auszählspielsens durch den
Anfang vorausbestimmt ist, & er ˇes nun versteht
& sagt: “Ja freilich, – es
muß ja so sein!”
Was ist
das für eine Erkenntnis? –
Er
hat sich etwa das Schema aufgezeichnet:(Ƒ)
Und
⌊sein⌋
Raisonnement
etwa: “Es ist doch
so wenn ich auszähle:
Also mußc …“
| | |
| | | | |
10.10.
Hermann Hänsel bei mir.
Er macht einen
guten Eindruck.
Ich habe keine sehr
enge Beziehung zu ihm, weil er grobkörnig ist & ich zu
grobkörnigen Menschen nicht ganz pa[p|s]se.
Aber das ist gutes Holz, oder ich müßte mich sehr
irren.
Die 99
Wahrseit
liebend, –. | | |
| | | | |
11.10.
Ich bin ein schäbiger Mensch.
Wie ungern ich Dinge
herleihe, wie besorgt ich bin, daß mir etwas verdorben wird; wie
ärgerlich wenn das Geringste
verdorben ist; [W|w]ie besorgt für den
nachsten Tag, d.h. wie
sehr jeder Sorglosigkeit
entbärend.
Das hat
mir der Bes[f|u]ch H.H. gezeigt
der viel anständiger ist, als ich. | | |
| | | | |
12.10.
H.H. heute
abgefahren.
Möge ihm der Aufenthalt zum Nutzen
& nicht zum Schaden gewesen sein.
Mir hat er etwas
genützt.
| | |
| | | | |
[Zu Ursache & Wirkung, intuitivem
Erfassen]: 100 ⌊⌊
‘Die Grundform des Spiels kann den Zweifel nicht
enthalten.’
Wir stellen uns da vor
allem eine Grundform vor; eine Möglichkeit,
& zwar eine sehr wichtige Möglichkeit.
(Die wichtige Möglichkeit aber verwechseln wir
ja sehr oft mit geschichtlicher Wahrheit.)
⌋⌋
| | |
| | / | | |
Ein Klang scheint mir
von dort her zu kommen, auch ehe ich untersucht habe von
wo er (physikalisch) ˇseine Quelle ist. kommt
& und ich kann mich auch leicht darin getäuscht
werden.
Im Kino – könnte man
sagen – scheint der Laut des [s|S]prechens vom Mund
der Figur auf der Leinwand zu kommen.
Worin besteht
diese
Erfahrung? dieser Schein? |
Etwa darin, daß wir, wenn wir
einen Laut hören,
(unwillkürlich),
auf eine bestimmte Stelle
– die ˇscheinbare Quelle des Lautes – richten⌊,⌋ ˇ // heften // ˇwenn wir einen Laut
hören.
Und niemand im Kino an die Stelle dorthin, wo das Mikrophon angebracht
ist.
101 | | |
| | | | | ⌊⌊
Die
Grundform unseres Spieles muß eine sein, in der der
Zweifel nicht vorkommt. // in der es den Zweifel nicht
gibt. //
– Woher diese
Sicherheit?
[e|E]s kann
doch nicht eine historische sein. ⌋⌋
| | |
| | ∫ / ∫ ∫ / / | | |
13.10.
“Der Zweifel – könnte ich sage[s|n]
– [s|m]uß // einmal irgendwo
enden einmal irgendwo ein
Ende haben. |
Irgendwo müssen wir –
ohne zu zweifeln – sagen: das geschieht aus
der & dieser
Ursache.”
Ähnlich: Wenn ein Kind sich so & so
benimmt, ˇso sagen wir, es hat Zahnschmerzen – können
wir uns irren?
Können wir uns bei diesen
Anzeichen irren? –
Was wären denn hier die
Kriterien des Irrtums?
Wenn
Hier gibt es keine. –
Heißt das
aber, wir wissen intuitiv das Kind habe Zahnschmerzen? –
Der Irrtum & seine Entdeckung ist eine
(spätere) Erweiterung des
Spiels.
Das Spiel Der Gebrauch sei dies
dieser: Wenn ein Kind schreit & sich
die 102
Wange hält, wird ihm ein Zahn
gerissen.
Ist hier ein Irrtum möglich? –
“Es wird ja aber auch nichts
behauptet!” –
Doch; wir gehen zum
Zahnarzt mit ihm & sagen ihm:
“[d|D]as Kind hat
Zahnschmerzen”, worauf er ihm einen Zahn
reißt.
Ähnlich: Wir
sagen: “[h|H]ier steht
ein Nimm diesen Sessel!”
& es kommt uns nie in den Sinn, daß wir uns irren
könnten, daß es ˇvielleicht eigentlich kein Sessel ist,
daß spätere Erfahrung uns etwas anderes
lehrent könnte.
Ein
gewisses Spiel wird hier gespielt ohne die
Möglichkeit des Irrtums, & ein anderes
komplizierteres mit dieser
Möglich- 103 keit.
Ist es nicht
[e|E]s
ist dem Spiel, welches wir spielen ˇsehr wesentlich,
daß wir gew⌊i⌋sse Worte
ausspr[a|e]chen & regelmäßig nach ihnen
handeln.
Der Zweifel ist ein
ritardierendes Moment & ist , sehr wesentlich, wesentlich | eine Ausnahme von der Regel.
Man könnte sagen: Es
i⌊s⌋t dem Verkehr auf unsern Straßen wesentlich, daß die
allermeisten Wagen & Fußgänger
ˇjeder in gleichbl⌊e⌋ibender
Richtung einem Ziele zu gehen, ◇◇◇ &
nicht gehen, wie Einer, der sich jeden Augenblick jede Minute | , erst in der
Richtung von A nach B geht, dann umkehrt 104 & einige
mMetter Schritte gegen
A in der Richtung gegen A geht zurück
geht macht, dann wieder umkehrt,
.–
Und, zu sagen
“ ein
“wesentlicher Zug“ des Verkehrs auf
unsern Straßen”, heißt: es
ein sehr wichtiger &
charakteristischer Zug; wäre dies anders, so würde sich
ungeheuer viel ändern.
| | |
| | / | | |
Was heißt es nun,
wenn man sagt: [s|d]as Spiel müsse erst einmal
ohne Zweifel anfangen der
Zweifel könne nu[n|r] nachträglich
hinzutreten?–
Ja warum soll man
nicht von zweifeln?
Aber halt – wie s⌊i⌋eht der Zweifel dann
aus? –
Ja wie immer nun
105 seine
Erscheinung (ˇz.B. seine
Äußerung) ist, sein Gefühle oder
Äußerungen sind ist, er hat nun eine ganz andere Umgebung, als
die, welche wir kennen.
(Denn als Ausnahme hat der
Zweifel die zur
Umgebung.)
⌊(Haben
Augen einen
Ausdruck, wenn sie nicht in einem Gesicht stehen?)⌋
Die Gründe des Zweifels:
sind jetzt Gründe, vor etwas feststehendem abzuweichen ein
eingefahrenes Geleise zu verlassen.
| | |
| | | | |
Bin in keinem guten
Zustand.
Daran ist
sonderbarerweise auch eine Maus schuld, die in meine
ˇSpeiseKammer gekommen ist und die ich
nun mit einer Falle umbringen muß, oder will.
Denn ich
habe keine Falle, die bloß füngt;
sonst wurde ich die Maus dann
106 ins
Freihe lassen.
Es kommen mir alle
möglichen Gedanken[. –| ,] unangenehmen
Gedanken.
| | |
| | / | | |
Unsere Welt erscheint ganz
anders, wenn man sie mit anderen Möglichkeiten umgibt.
| | |
| | / | | |
Wir
lehren ein Kind: “[d|D]as ist
ein Sessel”.
Konnente⌊n⌋ wir es von Anfang an
den Zweifel daran lehren, ob ein Sessel sei?
Man wird
sagen: “Unmöglich! es muß
doch zuerst wissen, was ein Sessel ist, um daran zweifeln zu
können, dies
einer ist.” –
Ist es aber nicht denkbar,
daß das Kind von Anfang an lernt zu sagen:
“Das schaut 107 aus wie ein Sessel –
ob es aber wirklich einer ist? –” ⌊
Oder
doch, daß sie es von Anfang an
lernent i[m|n] zweifelndem Ton zu
sagen: “Ich glaube, hier steht ein
Sessel,” & nicht in behauptendem
Ton: “Hier steht ein Sessel.”
⌋
| | |
| | ? / | | |
Was ist
nun daran:⌊–⌋ “man kann nicht mit dem
Zweifel ”?
So ein
“kann” ist immer verdächtig.
| | |
| | / | | | 14.10.
Man kann sagen: Der Zweifel kann keine
notwendige Ergänzung des // kein notwendiger
Bestandteil // des Spiels sein // , ohne den das Spiel offenbar unvollständig
& unrichtig ist // , als
könnte ohne ihn das Spiel nicht in der Ordnung sein, | // als
wäre könnte ohne ihn das Spiel nicht
richtig // eben unvollständig –
nicht richtig // sein.
Denn es gibt Denn Du
siehst gewisses als Kriterien für die Berechtigung des
Zweifels an, wie
dafür daß hier ein Sessel steht,
z.B.. ⌊⌊ // Denn
es gibt in Deinem Spiel Kriterien für die Berechtigung des
Zweifels nicht anders,
es Kriterien für sein Gegenteil gibt. //
Und das Spiel, welches den Zweifel einschließt, ist⌋⌋
also nur ein ˇnoch komplizierteres, als , welches ihn ⌊⌊nicht
einschließt.⌋⌋ 108
| | |
| | / | | |
Mir es so bei dieser Arbeit so,
wie vielen wie es einem, wenn sie man
sich vergebens anstrengen t
(sichc) einen Namen in die
Erinnerung zu rufen; man sagt da: “denk an etwas anderes, dann
wird es Dir einfallen!” – & so
mußte ich immer wieder an etwas
anderesA denken,
damit mir ˇdas ,
wonach ich lange gesucht hatte.
| | |
| | ? / | | |
This
book is a collection of wisekracks.
But the point is: ˇthey are connected, they form a
system.
If the task were to draw the shape of an object
true to nature, then a wisekrack is like drawing
tangent to the real 109 curve;
Bbut a
thousend wisekracks
draw thou[th|s]end
tangents & thereby ˇclosely
drawn spaced // set // lying close to
each other can draw the curve.
| | |
| | / | | |
Man3 denkt
leicht der Zweifel mache es erst –
naturgetreu.
(Wenn man auf einer Eisenbahn
für lange und kurze Fahrstrecken den gleichen
Fahrpreis bezahlen gleich viel zahlen | müßte
wäre das eine offenbar ungerechte, unsinnige,
Bestimmung?)
| | |
| | | | |
“Man kann nicht wissen, ob hier Einer Schmerzen
hat? –
Doch, man kannc es
wissen!” –
Das sagt doch
nicht: “wir haben ein ‘intuitives
Wissen’ dieser Schmerzen!”
Es ist nur
eine, ⌊–⌋ berechtigte, ⌊–⌋ Auflehnung gegen die, die sagen:
“Man kann nicht wissen
…”.
Es be-110 hauptet aber nicht ein
Naturvermögen, da[ß|s] jene
l[ä|e]ugnen. –
| | |
| | / | | |
“Das Spiel
kann nicht mit dem Zweifel anfangen”
–
Es sollte heißen: das Spiel fängt
nicht mit dem Zweifel an. –
Oder auch: das
“kann” hat die ˇselbe Berechtigung, wie in
dem Satz: “ Verkehr
ˇauf Straßen kann nicht damit anfangen, daß
aAlle
zweifeln, ob sie da – oder dorthin gehen sollen;
ˇd.h. es käme dann nie zu dem, was
wir ‘Verkehr’ nennen, &
Schwanken würden wir dann wohl auch nicht
‘Zweifel’ nennen.”
| | |
| | / | | |
ˇ(Die ˇphilosophische
Beteuerung[;| ,]) “Wir
wissen, daß ein Sessel
ist!” beschreibt ja bloß ein Spiel.
Aber
111
scheint zu sagen,
daß, wenn ich
eEinemn sage
bitte: “bring mir diesen Sessel
dort”,
Gefühle der felsenfesten Überzeugung
in meiner Brust mich bewegen.
// , daß
Gefühle der felsenfesten Überzeugung mich bewegen,
wenn ich (zu) Einem sage:
“bring mir den Sessel
dort”. //
| | |
| | | | |
Fühle mich weiterhin nicht ganz
wohl.
Neige zur Furcht & Angst.
Ist es, daß ich keine Sonne mehr sehe?
| | |
| | ? / / | | |
Das Spiel beginnt nicht mit dem Zweifel, ob
eEiner
Zahnweh hat, denn das entspräche – sozusagen – nicht
der ˇbiologischen Funktion, die das des
Spiel⌊s⌋ in unserm Leben hat.
Seine 112 Form ist eine Reaktion auf
die Klagelaute ˇ& Gebärden des Anderen, eine
Reaktion des Mittleids, oder
dergl..
Wir
trösten, ˇwollen helfen.
Man kann
denken, ⌊:⌋ weil der Zweifel eine
Verfeinerung, in gewissem Sinne, Verbesserung des Spiels ist,
so wäre es wohl das allerrichtigste, mit dem Zweifel gleich
anzufangen.
(Ähnlich wie man denkt, weil es
ˇoft gut ist, wenn ein Urteil begründet ist, so
wi müßte zur vollkommenen
Rechtfertigung eines Urteils die
Ketten der
Gründe in's Unendliche weitergehen.)
Denken wir uns den Zweifel
& die Überzeugung nicht durch eine Sprache, sondern
bloß durch Handlungen, & Gebärden,
Mienen, ausgedrückt.
So könnte es
113 etwa bei sehr primitiven
Menschen, oder bei Tieren sein.
Denken wir also eine
Mutter, deren Kind schreit & sich dabei die Wange
hält.
Eine Art der Reaktion hierauf ist
(also) die, daß die Mutter das Kind
zu trösten trachtet & es, auf irgend eine
,
pflegt.
Hier ist nichts was dem Zweifel ˇdaran
entspricht, ob das Kind wirklich Schmerzen habe.
Ein
anderer Fall wäre (nun) der:
die Reaktion auf die Klage des Kindes für gewöhnlich die eben
, unter gewissen
Umständen aber ist die Mutter skeptisch.
Sie schüttelt dann
etwa ˇmißtrauisch den Kopf, unterbricht das Trösten
& Pflegen des Kindes, ja ist 114 unwillig &
teilnahmslos // ja äußert
Unwillen & Teilnahmslosigkeit gibt Äußerungen des
Unwillens & der Teilnahmslosigkeit | . //
Nun aber denken wir uns die Mutter, die von vornherein
skeptisch ist: Wenn sie das Kind schreit,
zuckt sie die Achseln & schüttelt den Kopf;
sieht sie es
an, oder
untersucht es; ausnahmsweise in Ausnahmsfällen |
tröstet oder pflegt sie es aber immer nur macht sie
Versuche es zu trösten
oder ⌊&⌋ zu
pflegenc. des Tröstens oder
Pflegens.–
Sähen wir ein solches
Verhalten, so würden wir es durchaus nicht das der
Skepsis nennen, es würde uns
(nur) ˇseltsam &
närrischc anmuten.
“Das Spiel
kann nicht mit dem Zweifel 115 anfangen”
heißt: wir würden es nicht ‘Zweifel’
nennen, wenn das Spiel damit anfinge.
| | |
| | – | | |
Denk' Dir
diese Frage: “Kann die
Partie eines Spiels ein Spiel | damit [A|a]nfangen, daß
der eine⌊r⌋ der beiden Spieler gewinnt (oder
verliert) das Spiel
weitergeht eigentlich angeht seinen Fortgang nimmt | ?”
Warum soll
nicht ˇein Sspiel⌊ähnlicher⌋ Vorgang dann
ˇmit dem anfangen, was ˇfür gewöhnlich
unmittelbar bei dem Gewinnen (& Verlieren)
in einem Spiel vorsich
geht?
Es wird ihm einem
z.B. Geld geg ausbezahlt,
er wird zu seinem Erfolg beglückwünscht,
u.a.m..
Nu[r|n]
werden wir dies ˇdennoch nicht “im Spiel
gewinnen” nennen & vielleicht das ganze kein
“Spiel”.
Wenn wir so einen Gebrauch
116 sähen, so
er uns
‘unverständlich’ & wir würden
nicht sagen:
“diese Leute gewinnen & verlieren
Anfang des
Spiels”.
| | |
| | | | |
“Kann das geschehen?” –
Gewiß.
Beschreib es nur bis in die Einzelheiten
& Du wirst schon sehen, daßder Vorgang
den Du , was Du | beschreibst sich zwar leicht
vorstellen läßt, daß Du aber freilich die &
die nicht auf
ihn anwenden w⌊i⌋rst.
| | |
| | | | |
“Könnte der Reim in einem
Gedicht amn den Anfang statt ans Ende der Verszeilen
fallen?”
| | |
| | / | | |
“Es
also in Deinem
primi-117 tiven einfachen Spiel kein Zweifel ˇvor – aber ist es
denn sicher, daß er Zahnschmerzen
hat?” – ⌊
So ist das
Spiel. – ⌋
⌊Und daraus kannst Du, wenn Du
willst, entnehmen wie das Wort
“Z.” gebraucht wird;
also, welche Bedeutung es hat. ⌋
| | |
| | ∫ | | |
“Wie, wenn er
betrügt?” –
Aber er kann gar nicht
betrügen, wenn, was er tut, in dem Spiel nicht
betrügen B
ist.
| | |
| | | | |
Einerseits möchte ich nicht lange ˇmehr
hier bleiben; noch ein Monat erscheint mir ˇals eine
lange Zeit; anderseits kommt es mir vor, als
wäre ginge ich ˇdann, wenn
ich kaum gekommen bin, wenn
ich ⌊.⌋
Einerseits ist es mir, als
wäre es richtig dieses Leben durch Jahre hindurch fortzusetzen,
Tag aus Tag ein in gleicher Weise; anderseits halte
ich's aber kaum 118 ein paar Monate
aus.
Es hat dieses Leben eine merkwürdige
& vielleicht in irgend einer Weise gefährliche
Faszination für mich. ‒ ‒ ‒
| | |
| | ? / | | | 15.10.
“Ist es
denn sicher, daß ein Sessel hier steht?” –
ja kann ich nicht beides tun: sicher sein, &
zweifeln?
Hängt es ni⌊c⌋ht davon ab, ob
ich mir etwas als Kriterium der
Zweifelhaftigkeit Rechtfertigung des Zweifels gelten
lasse? gilt?
| | |
| | ? / | | |
Wir sagen: wenn das & das nicht eintrifft,
uns
geirrt, eine falsche Annahme
gemacht.
Der Irrtum ist ein Fehler; wir werden
seinetwegen getadelt, tadeln uns selbst. 119
Vergleiche
(damit) folgendes: Wir
bestimmen die Mitte zwischen zwei Stellen (im
Raum) A & B durch
ˇmehrmalige Schätzung auf diese Weise: wir
sagen
A C C' B
|––––––|–|||–|–––––| |
“Ich nehme an, sie
liegt bei C” & machen, mehr oder weniger
der Mitte, einen
Punkt, ⌊. –⌋
Dann tTragen
ˇdann wir AC von
B aus auf & erhalten C'.
wiederholen wir den Vorgang gegen
die Mitte von CC'
–
War die erste Annahme ein Irrtum?
Du kannst sie
so nennen – aber dieser ‘Irrtum’ wird
hier nicht als Fehler behandelt.
| | |
| | / | | |
Wenn wir nicht
zweifeln, so betrachten wir das als einen Fehler, eine Dummheit –
der Zwei-120 fel ist – so scheint es uns – die tiefere
Einsicht in die Natur. // der Zweifel ist die
tiefere Einsicht in die Natur der Sache, so scheint es
uns. //
Die perspektivische
Darstellung der Menschen (etc.) erscheint
uns verglichen als die verglichen mit im Vergleich mit | der äegyptischen
ˇArt.
Selbstverständlich; so schauen doch
die Menschen nicht wirklich aus! –
Aber muß das
ein Argument sein?
Wer sagt, daß ich auf dem
Papier den Menschen so sehen will, wie er ˇwirklich
ausschaut?
| | |
| | / | | |
“Wer nicht zweifelt,
übersieht doch einfach die Möglichkeit, daß es sich
anders verhalten kann!” 121
Durchaus nicht, –
wenn es diese Möglichkeit ˇin seiner Sprache gar nicht
gibt.
(Wie der nichts übersehen muß, der
für lange & kurze Arbeitszeit den gleichen Lohn
gibt, oder fordert.)
“Aber der bezahlt dann
eben nicht die Arbeitsleistung!” –
So
ist es. –
| | |
| | / | | |
Die Philosophie entspringt
: wir fühlen das
Bedürfnis, uns in unsrer Sprache – Regeln – auszukennen.
Und kein Wunder, wenn wir (hier) in
Schwierigkeiten da der Gebrauch unsrer Wörter &
Ausdrücke ein so
verwickelter komplizierter | ist!
| | |
| | ∫ | | |
Warum nennt man das,
was man unmittelbar erkennt ebenso, wie das, was uns
wie-122 derholte Erfahrung der Koinzidenz
lehrt?
Inwiefern ist es denn
dasselbe?
(Aus einer andern Erkenntnisquelle fließt
eine Erkenntnis.)
| | |
| | / | | |
“Man kann
die Existenz eines Mechanismus auf zwei Arten erkennen: erstens
dadurch, daß wir ihn sehen, zweitens dadurch,
daß wir seine Wirkung .”
Könnte man nicht
sagen: Man gebraucht die Aussage, es existiere
hier ein Mechanismus der & der Art auf zweifache Weise:
a)
wenn ein solcher Mechanismus gesehen werden kann
– b) wenn ˇman Wirkungen
gesehen , die durch einen wie
ein solchern 123 Mechanismus sie
hervorgeruf⌊t⌋en würden. // , wie ein solcher Mechanismus sie hervorrufen
würde. //
| | |
| | / | | |
Es gibt eine Reaktion, die man
“R⌊e⌋aktion
die Ursache” nennen kann. –
Man
redet auch davon, daß man der Ursache
‘nachgehtc’; in einem einfachen im
einfachsten | Fall geht
man etwa einer Schnur nach, um zu sehen, wer an ihr zieht.
Wenn ich ihn nun finde – wie weiß ich, daß er, sein
Ziehen, die Ursache davon ist, daß sich die Schnur
bewegt?
Stelle ich das durch eine Reihe von Experimenten
fest?
| | |
| | | | |
16.10.
Habe seit ca. 12 Tagen nicht von
Francis 124 gehört & bin
etwas besorgt,, weil er von England
noch nicht gescrieben hat.
Gott, wieviel Elend &
Jammer gibt es auf dieser Welt.
| | |
| | / | | |
Wer nun der Schnur
nachgegangen ist & den findet, der an ihr zieht, macht
der noch einen weiteren Schritt & ˇindem
er schließt: also was das die Ursache, – oder
ist nicht alles, was er finden wollte,
jemand, & wer an ihr zieht.
Stellen wir uns eben
wieder ein einfacheres Sprachspiel vor, als das, welches
was mit dem Wort “Ursache“ gespielt⌊e.⌋
⌊wird.⌋
Denken wir uns zwei Vorgänge: der eine
besteht darin, daß ein Mensch, wenn er den Zug an einer Schnur
fühlt, etc oder
ˇetwas 125 dieser ˇeine
Erfahrung ähnlicher Art ˇhat, der
Schnur, ⌊–⌋ dem
Mechanismus, ⌊–⌋ nachgeht,
in diesem Sinne die Ursache findet & etwa beseitigt.
Er
fragt möge auch etwa fragen:
“warum bewegt sich diese Schnur?” ˇoder
dergl. –.
Der
andre Fall sei der: Er hat bemerkt, daß seine Ziegen,
seit sie das Futter auf
diesem Abhang fressen, von dort & dort kriegen, | ◇ wenig Milch
geben.
Er schüttelt den Kopf, fragt
“warum” – & macht nun
Versuche.
Er findet, daß das & das Futter
schlecht für sie ist. // daß das &
das Futter die Ursache der Erscheinung ist. //
“Aber sind denn die⌊se⌋
beiden Fälle
nicht von Art: er
hätte ja auch Experimente darüber machen können,
ob der Mensch, der [“| ‘]an der Schnur
zieht’, 126 wirklich die Ursache der
Bewegung , ob nicht er am Ende
durch die Schnur bewegt werde, ⌊&⌋ diese durch eine andre
Ursache!” –
Er hätte Experimente
machen können, ⌊–⌋ aber ich
nehme an, er macht keine.
Dies
ist das Spiel, welches er spielt.
| | |
| | / | | |
Was ist es denn, was ich in
solchen Fällen so einem Fall | immer
tue?
Die Vernunft – möchte ich sagen
– gibt sich als das einzige
ˇmögliche Spiel aus
(ein) Gradmesser par excellence
(aus), als die ewige Skala, an der, was
wir machen, sich selber mißt & beurteilt. Und
ich sage: Laß Deinen Blick nicht von diesem Maßstab
; sieh'
ihn als einen unter anderen Maßstäben. 127 // Die
Vernunft – möchte ich sagen – gibt sich uns als
Gradmesser par excellence, an welchem alles was wir
machen, – alle Sprachspiele, sich selber messen &
beurteilen. – Wir können
sagen wir sind mit der Betrachtung eines
Maßstabes so präoccupiert, daß
wir nicht unsre Blicke nicht auf gewissen
(Erscheinungen oder) Bildern
ruhen lassen können.
Wir sind, sozusagen,
gewöhnt diese damit ‘abzutun’, daß wir
sie als sie seien unvernünftig, entsprechen einem
Stande der Intelligenz,
etc..
Unser Blick wird von dem
Maßstab gefangen gehalten & durch ihn immer wieder von
diesen Erscheinungen, gleichsam nach oben , 128 abgezogen. –
Wie wenn wir durch gewissen Stil, Baustil oder Stil des
Benehmens, so
voreingenommen gefangen
gehalten // genommen //
sind, daß wir unsern Blick⌊,⌋ ˇgleichsam⌊,⌋
nicht voll auf einen andern richten, –
können sondern ihn nur aus dem Augenwinkel
können.
// , – sondern nur aus dem Augenwinkel schief |
schielen
können. // // sondern nur nach ihm
schielen können. // //
Wie wenn uns ein gewisser Stil – Baustil, oder Stil des
Benehmens so gefangen hält, daß wir unsere Blicke nicht
voll auf einen andern richten, kon nur
schief nach ihm blicken können. //
(Damit verwandt eine
hübsche Betrachtung, die Edington über die Demonstration des
Trägheitsge-129 setzes (Titel des Buches?)
anstellt.)
| | |
| | / | | |
In einem Fall
heißt nun “Der ist die Ursache”
einfach: der hat an der Schnur gezogen.
Im
andern [f|F]alle, etwa: das sind die
Umstände, die ich ändern mußte, um diese
Erscheinung abzustellen.
“Aber wie ist
er, ˇdenn – wie konnte er,
überhaupt auf die Idee kommen, einen Umstand
⌊ab⌋zuändern, um Erscheinung abzustellen?
Das
setzt doch voraus, daß er vor allem
(einmal) einen Zusammenhang
wittert!
Einen Zusammenhang wittert, wo keiner zu
sehen ist. // Einen Zusammenhang
für möglich hält wo
zu sehen
ist. //
Er 130 muß also
ˇvorher schon die Idee eines solchen, ursächlichen,
Zusammenhanges erhalten haben.”
Ja, man kann sagen, es setzt voraus, daß er sich nach
einer Ursache umschaut; daß er von Erscheinung – auf eine
andecre schaut. –
| | |
| | | | |
Das Leben hier ist mir
einesteils furchtbar, anderseits auch wieder hat es etwas schönes & auch
freundl⌊i⌋ches.
Ich liebe in gewissem Sinn
meine Stube, mein Essen; auch habe ich eine gewisse
Anhanglichkeit an die Menschen, die mit mir
immer gleichmäßig nett & freundlich
sind.
Es ist ein gemütliches Verhältnis
zwischen mir & ihnen: Ich glaube es
ware ihnen etwas leid, wenn
131 ich reiste.
Ich denke daran in einem Monat oder anderthalb
zu reisen.
Aber ich denke nie daran ohne
Furcht: werde ich es erleben?
wird
etwas anderes mich f⌊r⌋üher schon zur Reise
zwingen⌊?⌋ etc..
Ich fürchte mich vor Krankheit &
Tot, e vor meinem &
vor dem eines Freundes, oder einer Schwester, oder des
Max, oder
Paul.
Und doch ist das alles falsch & schlecht & zum Teil
sogar gemein; & doch fürchte ich mich.
Es geht
mir mit dem Leben beinahe, wie einer Dame, die in den
“Don Carlos” gieng, in der
Meinung, es sei ein Lustspiel, & die nach einigen Akten
indigniert aufstand, mit den Worten:
“Il me semble que c'est une
tragédie!” 132
Ich
sehe das Leben falsch an, will das Schwere wieder ignorieren,
statt daß ich lerne, “daß mein Leben
…”.
Ich bin wie ein Kind, –
daß immer und immer nur spielen
möchte!
| | |
| | / | | | 17.10.
Intuition.
Die Ursache
durch Intuition wissen.
Welches Spiel spielt man mit dem
Wort “Intuition”?
Was für ein
Kunststück soll damit
gemacht werden? wird damit gemacht? |
Wir haben
die Auffassung: Das Wissen
ˇdieses Sachverhalts ist ein Zustand des Geistes; &
wie dieser es zu diesem Zustand zustande
gekommen ist, gekommen ist, ist
gleichgültig nebensächlich | , wenn uns
ˇnur interessiert, daß eEiner das & das
weiß.
Wie Kopfschmerzen aus mancherlei
133 Ursache entstehen
können, so auch das Wissen.
Daß wir uns ˇin der
Logik überhaupt für diesen Zustand
interessieren ist ˇdann freilich
merkwürdig.
Was gehn uns solche Zustände
an? –
Erinnere Dich an die Frage:
“Wann weiß Einer, daß
(z.B.) jemand im Nebenzimmer
ist?”‒ ‒
Während er den
Gedanken denkt?
Und wenn er ihn denkt:
während aller Glieder (Wörter) des
Gedankens?
Wenn ich sage: “ich
weiß daß jemand im Zimmer ist” & es stellt sich
heraus, daß ich mich geirrt habe, so wußte
ich's also nicht – habe ich mich da bei der
Introspektion in meinen Geisteszustand geirrt? ich sah
hinein & hielt etwas für ˇein Wissen,
was keines 134 war!?–
Oder kann ich so
etwas nicht Oder kann eigentlich
wissen? S sondern solche
[S|T]atbestände wie: “Ich sehe
etwas Rotes”, “Ich habe
[s|S]chmerzen” u. dergl.
Also nur dort sollte man das
Wort “[W|w]issen” anwenden, wo es niemand
anwendet; wo nämlich “ich weiß, daß
p” nichts heißt
oder ˇwenn nicht etwa das Gleiche wie
“p”, & ˇdie
Form “ich weiß nicht, daß
p” ein Blödsinn ist.
Schau nur ja
nicht auf den tatsächlichen Gebrauch der Worte “ich
weiß …”!
nur auf die W[ö|o]rte & spekuliere,
ˇzu welchenm Gebrauch
sie passen möchten. –
Wie
geht denn das Sprachspiel – wann W sagen wir denn, wir
‘wissen’?
wir 135 ˇuns in einem
bestimmten Zustand befinden? –
Nicht, wenn
wir (einec) gewisse
Evidenz haben? –
Und da ist es also ohne die
Evidenz kein Wissen!? // Und
da kommt es also auf die Evidenz an & ist ohne sie kein
Wissen! //
Was ist nun die
Intuition?
Ist sie eine nur aus dem
gewöhnlichen Leben bekannte Art & Weise, wie wir
Dinge Erfahren, uns Wissen
aneignen?
Oder ist sie eine Schimäre, von der wir
bloß in der Philosophie Gebrauch machen? –
Ist die
Meinung, in dem & dem Fall sei Intuition im Spiel,
vergleichbar der Meinung, die & die Krankheit werde durch den
eines Insekts
erzeugt?
([d|D]iese Meinung kann richtig
136 falsch sein, aber wir kennen jedenfalls
Fälle dieser Art, Krankheiten, | die so erzeugt
werden.)
Oder haben wir hier einen Fall wo das Wort gilt:
“denn eben wo Begriffe fehlen,
da dort stellt ein Wort zur
rechten Zeit sich ein.”
Ich (Man könnte sich einen
Sprachgebrauch denken, in
statt es nicht heißt // nicht gesagt
wird // “es ist unbekannt nicht bekannt, wer
das dies getan hat“, gesagt wird sondern: “der
Herr Unbekannt hat es getan” – damit
man doch jemand nennen kann nicht sagen muß, man
wisse etwas nicht. um nicht sagen zu
müssen, man wisse etwas nicht.) // (Man könnte sich einen Sprachgebrauch
denken, in dem :
“Herr Unbekannt hat es getan”
137 statt: “es
ist , wer getan hat”.) //
| | |
| | | | |
Brief von
Francis erhalten.
Bin erleichtert ˇ& erfreut!
Gott möge uns
helfen.
| | |
| | / | | | 18.10.
Was wissen wir denn von
Intuition,
⌊?⌋ wWas für eine Vorstellung machen wir
uns von ihr? Welchen Begriff haben wir von
ihr?
Sie soll (wohl)
eine Art Sehen sein, ein Erkennen Blick; mehr wüßte ich
nicht. –
“Also weißt Du ja doch, was eine
Intuition ist!” –
Etwa ˇso⌊,⌋
wie ich weiß, was es heißt “einen Körper mit einem
Blick von allen Seiten zugleich sehen”.
Ich will
nicht sagen, daß man diesen Ausdruck nicht auf irgend einen
138 Vorgang, aus
irgend einem guten Grund, verwenden kann – aber weiß ich
darum, was er
bedeutet? – seine Anwendung sein soll? – |
‘Die Ursache
intuitiv erkennen’, heißt: die Ursache,
irgendwie, wissen ˇ(sie auf andere Weise
erfahren, als die gewöhnliche). –
Es
weiß sie nun Einer – aber was nützt das, – wenn sich
sein Wissen nicht bewährt?
Nämlich,
in der gewöhnlichen [w|W]eise ˇmit
der Zeit bewährt.
Aber dann ist er ja in keinem
andern Fall als die Ursache
auf irgend
eine Weise (irgendwie) | richtig erraten hat.
Das
heißt: – wir haben gar keinen Begriff von diesem
besondern Wissen der Ursache.
Wir können uns
ja vorstellen, Einer sage mit allen Zeichen // den
Zeichen // der Gebärde | der Inspiration, er wisse nun die
Ursache; aber 139 das hindert nicht, daß wirc nun
ˇzu prüfen, ob daß nun in der gewöhnlichen Weise geprüft wird, ob
… er das Rechte weiß.
| | |
| | / | | |
Das Wissen
interessiert uns nur im Spiel.
| | |
| | / | | |
(Es ist, wenn jemand uns
vorgibt sagteˇversicherteˇ // behauptete // | , er
besitze die Kenntnis der gesamten Anatom⌊i⌋e
ˇ(des Menschen) durch Intuition;
& wir antworteten sagten: “Wir zweifeln nicht
daran; aber wenn Du werden
willst, mußt Du Prüfungen ablegen, wie jeder
Andere.”)
| | |
| | | | |
Der See hat seine Farbe geändert.
Er war bisher, d.h. in diesem Sommer
& Herbst, blau oder grünblau; nun ist er
bräunlichgrün (obwohl der Himmel stellenweise blau
ist).
Sturm & 140 Regen.
In
den Bergen hat es gestern & vorgestern geschneit,
jetzt taut es oben.
Der Sturm ist mir immer unangenehm;
macht mir Angst, stort beim
Arbeiten.
Und doch ist er vielleicht auch gut
für mich.
Ich hatte die Mausfalle in der Kammer
gespannt auf einer Stella[t|g]e stehen; darunter stand ein
Sack mit Holz.
Plotzlich
hörte ich ein Schreien & Quieken in der Kammer ich
dachte eine Maus habe sich gefangen & ging mit dem Stock
hinein in Angst, aber mit der Absicht die Maus schnell zu töten
um sie nicht leiden zu lassen.
Ich
furchtete mich aber sie auch nur zu
sehen.
Als ich in die 141 Kammer kam stand die Falle nicht mehr auf dem Brett
& ich zog den Sack vor um zu sehen, wo sie liege, da schrie es
im Sack.
Ich räumte nun das Holz aus dem Sack denn ich
konnte in ihm nichts sehen.
Und ich tat es äußerst
vorsichtig weit ich mich vor der Maus
fürchtete, fürchtete vielleicht gebissen zu
werden.
Als ich mehrere Stücke Holz
engfernt hatte sah ich: eine Meise hatte
sich gefangen, sie war beim Fenster hereingeflogen &
hatte am Käse in der Falle gepickt.
Sie lebte noch
blutete aber etwas am Kopf.
Ich befreite sie so schnell ich
konnte & sie flog 142
afu stieß sich am Fenster, an der Decke
& flog endlich beim Fenster hinaus.
Daß sie den
Schlag der Falle aushalten konnte ist unbegreiflich, aber
sie flog davon.
Ich ging in die Stube zurück &
schämte mich meiner Feigheit.
| | |
| | ? / ∫ / | | | 19.10.
20.10.
Warum
‘muß der Zweifel ’einmal
irgendwo enden’? –
Weil das Spiel nie
anfangen könnte anfinge,
wenn es mit dem Zweifel anfinge?
D.h.: die Grundform
des Spieles , in die der Zweifel nicht eintritt.
Oder: Wir könnten gar nicht wissen, was
‘Ursache’ ist, wenn wir nicht das eine
& andre ohne einen Zweifel als Ursache einer
Wir- 143 kung anerkennten. –
Aber diese
Ausdrucksformen sind alle unbefriedigend. –
‘Er muß einmal instinktiv zum Erkennen einer
Ursache kommen.’
Er muß ein Vorbild der
‘Ursache’ haben, ehe er zweifeln kann, ob etwas die
Ursache ist.
Er muß einmal gradewegs etwas
‘Ursache’ nennen, ehe sonst kommt er nie
dazu, darüber nachzudenken, ob etwas die Ursache
ist. –
Denk' doch
es finge dann an, daß er sich den Kopf darüber zerbricht,
die Ursache .
Wie
müßte man sich dieses Kopfzerbrechen, diese
Überlegungen denken⌊,⌋ ? ? Doch
in diese Überlegungen? Doch in einer einfachen
144 Weise.
Es ist
also etwa ein Suchen, & endlich ein Finden irgend
eines Gegenstandes (der Ursache).
Was ist also daran,
daß das Spiel nicht mit dem Zweifel anfangen kann?
Der Zweifel muß irgend ein Gesicht haben.
Wenn er zweifelt, so ist die Frage: wie schaut sein
Zweifel aus?
Wie schaut, z.B., die
Untersuchung aus, die er anstellt. –
Will man nur
sagen: das Spiel kann nicht damit anfangen, daß Einer
sagt: “Man kann nie wissen, was die
Ursache von etwas ist.”? –
Aber warum soll er nicht auch das sagen; wenn er
nur dann einen ˇbeherzten Schritt
macht. –
Aber dann brauchen 145 wir ja nicht von den
Anfängen des Spiels zu reden, sondern wir können
sagen: Das Spiel ‘die Ursache aufsuchen’
besteht vor allem & [H|h]auptsächlich
in einer gewissen Praxis, in einer
gewissen Methode. darin, daß wir eine gewisse Praxis
ausüben. |
Es darin auch etwas, was wir Zweifel &
Unsicherheit nennen können, aber dies ist ein Zug zweiter
.
Wie es zwar
charakteristisch für das
Funktionieren
Nähmaschine ist, daß
sich ihre Teile ˇabnützen &
verbiegen⌊,⌋ ˇ& abnützen
& brechen können & die Achsen
in den Lagern schlottern können, aber doch ein
Charakteristicum zweiter Ordnung
mit dem
normalen Funktionieren der Nähma-146 schine. Gang der Maschine.
| | |
| | | | |
Denk' Dir diese seltsame Möglichkeit:
Wir hätten uns bisher immer in der Multiplikation 12
× 12 verrechnet.
Ja, es ist unbegreiflich,
wie geschehen konnte, aber es
ist .
Also ist alles falsch,
was man so ausgerechnet hat! –
Aber was macht
?
Es macht ja gar
nichts! –
Da muß also etwas falsch sein in unsrer
Idee von Wahrheit & Falschheit der arithmetischen mathematischen | Sätze.
| | |
| | | | |
Bin ziemlich stumpf.
Kann nicht gut denken.
| | |
| | | | |
Der Ursprung ˇ& die primitive Form des
Sprachspiels 147 ist eine Reaktion; erst auf dieser können
die komplizierteren Formen wachsen.
Die Sprache
– will ich sagen – ist eine Verfeinerung, ‘im
Anfang war die Tat’.
| | |
| | | | |
Wenn Du den Vollkommenen siehst,
wie willst Du ihn anders nennen, als
“Gott”?! –
| | |
| | | | |
Erst muß ein fester,
harter Stein zum Bauen da sein, & die Blöcke werden
unbehauen auf einander gelegt.
Dann ist
es freilich wichtig, daß er sich ⌊auch⌋ behauen läßt,
(daß er) nicht ha⌊r⌋t ist.
| | |
| | | | |
Die primitive Form des
Sprach-spiels ist
nicht die S Unsicherheit
Sicherheit, nicht die Unsicherheit.
Denn die Unsicherheit könnte
zur Tat führen.
| | |
| | | | |
Ich will sagen: es ist
charakteristisch für unsere Sprache,
daß sie auf
dem Grund fester Lebensformen,
regelmäßigern
Hand⌊e⌋lungs
// daß sie auf dem Grund fester Lebensformen,
regelmäßiger Formen des Handelns Handlungsformen | // regelmäßigen
Tun's,
emporwächst. //
Ihre
Funktion ist vor allem durch die Handlung, deren
Begleiterin sie ist, bestimmt.
Wir haben eben
einen Begriff davon,
Lebensformen primitive sind, & welche erst aus solchen
entspro[ß|ss]en entsprungen
sind. entspringen mußten konnten.
Wir glauben,
daß der einfachste Pflug vor dem komplizierten da war.
| | |
| | | | |
Die einfache Form (& das
ist die Urform) des Ursache-Wirkung Spiels ist die ˇder
Bestimmung der Ursache, nicht des Zweifels.
| | |
| | | | |
Lenkt der Kutscher die
Pferde nach seinem Willen, dadurch, daß er auf dem Kutschbock am
Bock | schreit &
zappelt, oder dadurch, daß er die Zügel ruhig & fest
anzieht?
Anwendung auf mich.
| | |
| | | | |
[“ …Irgendwo
müssen wir – ohne zu zweifeln – sagen:
das geschieht aus dieser
Ursache.”]
Im Gegensatz, etwa,
wozu?
Im Gegen⌊s⌋[g|a]tz dazu
wohl, daß man
niec den Knoten ˇnie
anzieht, ˇsondern immer zweifelhaft bleibt,
was die Ursache der Erscheinung wirklich sei hätte es einen Sinn zu sagen:
strenggenommen, könne man die Ursache nie
ˇmit Sicherheit wissen.
So daß es
also am meißten der Wahrheit
entsprechend sei, // So daß es also der
Wahrheit am strengsten entspreche, //
zu die Frage nicht zu entscheiden.
Welche Idee auf einem Mißverstehen der Rolle
¤
ˇdie der Genauigkeit
¤↺beruht
& dem Zweifel ˇ⋎ zufallen.
| | |
| | | | |
22.10.
Immer, wenn mir etwas widerfährt, geht gleichsam eine
Furchtwelle über mich, Furcht vor dem Tode,
vor furchtbarem, schwerem
Unglück, u.s.w..
Diese Furcht ist nicht gut; aber sie zeigt, daß ich mein
Peben
auffasse.
| | |
| | | | |
Kierkegaard schreibt: Wenn das Christentum
so leicht & gemütlich wäre, wozu
hätte Gott in seiner Schrift
Himmel & Erde in Bewegung gesetzt, mit ewigen
Strafen gedroht –.
– Frage:
Warum aber ist dann diese Schrift so undeutlich?
Wenn man jemand vor furchtbarer Gefahr warnen will, tut man es,
indem man ihm ein Rätsel zu raten gibt, dessen Lösung etwa
die Warnung ist? –
Aber wer sagt, daß die
Schrift wirklich undeutlich ist: ist es nicht möglich,
daß es hier wesentlich war,4 ein
Rätsel aufzugeben?
Daß eine
direktere Warnung dennoch die falsche Wirkung hätte
haben müssen?
Gott läßt das Leben des Gottmenschen von vier Menschen berichten, von
jedem anders, & widersprechend – aber
kann man nicht sagen: Es ist wichtig, daß dieser
Bericht nicht mehr als sehr gewöhnliche historische
Wahrscheinlichkeit habe, damit diese nicht für das
Wesentliche, Ausschlaggebende gehalten werde.
Damit der
Buchstabe nicht mehr [g|G]laube fände, als ihm
gebührt & der Geist sein Recht behalte.
D.h.: Was Du sehen sollst
läßt sich auch durch den besten, ge-
nauesten Geschichtsschreiber nicht vermitteln;
darum genügt, ja ist vorzuziehen, eine
mittelmäßige Darstellung.
Denn was
Dir mitgeteilt werden soll, kann die auch mitteilen.
(Ähnlich etwa, wie eine mittelmäßige
Theaterdekoration besser sein kann als eine raffinierte, gemalte
Bäume besser als wirkliche, – die die
Aufmerksamkeit von dem ablenken, worauf es
ankommt.)
Das für Wesentliche,
das für Dein Leben [w|W]esentliche aber legt der
Geist in diese Worte.
Du sollst gerade nur
das deutlich sehen, was auch diese Darstellung deutlich
zeigt.
(Ich weiß nicht genau
sicher, wieweit
dies alles ˇgenau im Geiste
Kierkegaards
ist.)
| | |
| | | | |
Die Grundform des Spiels muß eine
sein, in der gehandelt wird.
| | |
| | | | |
[Nachtrag aus einem
Heft]
Denke Dir eine Schrift, in der das R
ebenso ˇwohl auch
ᴙ geschrieben werden kann.
Für ist es der gleiche Buchstabe.
Sollen wir sagen, für sie sei der Buchstabe, was den
die beiden gemeinsam ist gemeinsam haben?
Oder (gar) eine Schrift, in der jeder
Buchstabe
liegen kann, z.B. das
‘A’ auch so
.
Sie haben etwa
immer schon ihre Schriftzeichen in Stempel geschnitten & ˇdann gedruckt, die
Stempel sind viereckig,
& wie sie gedreht sind, ist
gleichgültig.
| | |
| | ∫ | | |
“Wie sollte der
Begriff ‘Ursache’ auf die Beine gestellt
werden, wenn immer gezweifelt würde?”
| | |
| | ∫ | | |
“Die
Ursache muß ursprünglich etwa handgreifliches
sein”.
| | |
| | ∫ | | |
Heißt es nicht
eigentlich: mit der philosophischen Spekulation
kann man nicht anfangen –?
| | |
| | | | |
Wenn ich nie
wüßte, was die Ursache von etwas ist, wie wäre
ich dann zu diesem Begriff gekommen? –
Das heißt
doch: wie
hätte ich mich wundern können, was von dem
& dem ˇwohl die Ursachen ist, wenn
ich nicht schon eine Ursache von etwas gesehen hätte?
Ja nun, dieses ‘Können’ muß
wohl ein logisches sein, –, denn sonst könnte man
sich ja alle möglichen Erklärungen denken.
Das Dann heißt es: Gib bei der Beschreibung dieses
‘Wunderns’ acht, daß Du wirklich etwas
beschreibst!
| | |
| | | | |
Das Wesentliche des Sprachspiels
ist eine ˇpraktische Methode (eine Art des
Handelns) eine Art der
Handlung | , – kein⌊e⌋
Geschwätz. Spekulation, kein Geschwätz.
| | |
| | | | |
(Das Wesentliche
des Be-griffes
ist,
daß er normalerweise mit beiden Füßen auf der Erde steht;
nicht, daß er hie & da einmal einen Luftsprung macht
& dann auf Augenblicke den Boden unter den Füßen
verliert.)
| | |
| | | | |
23.10.
In der Nacht onaniert; danach Scham. –
Fing
an meine alte Maschinschrift anzusehen & den Weizen von der
Spreu zu sondern; wenn sie nur ˇreiner zu sondern
wären!
Was ist nützlich, was
unnütz?!
Es ist schwer zu sagen.
Möge ich eine Tatigkeit,
wie keine Möglichkeit des Erfolges in sich
hat bald als solche erkennen und bleiben lassen, & tun was
nutzlich ist!! | | |
| | | | |
24.10.
Mir ist beim Prüfen meiner alten Bemerkungen als sollte ich
den Hausrath einer Wohnung herstellen, indem ich
aus einem
Kehrrichthaufen ziehe & sie umständlich prüfe
& zu säubern versuche.
| | |
| | / | | |
[Nachtrag]
‘Paßtc’ Wasser in ein
Gefäß?
(Andere Art der
‘Identität’.) | | |
| | | | |
25.10.
Lese meine alten Bemerkungen.
Die
grosze Mehrzahl ist mir recht
gleichgültig; viele, viele sind flau.
Am besten
sind die, die einfach ein Problem
stell aussprechen.
Ich bin sehr neugierig was für einen Eindruck
ich am Schluß von diesen Satzen haben
werde.
Möge er
mich nicht niederschmettern, wie immer es ist. –
Vor
allem aber soll es lehrreich sein.
Möge ich viel lernen!! | | |
| | | | |
26.10.
Schreibe jetzt nicht mehr, sondern lese nur den
ganzen Tag meine Maschinschri[u|f]t & mache
Zeichen zu jedem Absatz.
Es ist
viel denken hinter diesen Bemerkungen.
Aber
brauchbar fur ein Buch sind doch nur wenige
ohne Umarbeitung, aus verschiedenen Gründen.
Ich
habe jetzt beinahe ein Viertel des Ganzen durchgesehen.
Wenn es also glatt geht, konnte
ich in ca. 6 Tagen ˇdamit fertig
sein.
Aber was dann?
Nun, versuchen, das
brauchbare zu sammeln. –
Freilich,
das ist sehr schwer!
& ich
dachte heute manchmal, es werde vielleicht ˇfür mich
bedeuten, daß ich von hier
weg⌊z⌋ugehen, etwa zu Drury, so Gott will.
Denn ich weiß nicht ob ich diese Arbeit in dieser
Einsamkeit machen kann.
Aber es wird sich
alles zeigen. –
Ich bete
öfters im Tag & doch muß ich mir
sagen, daß ich gar nich richtig beten kann.
Denn ich bin zu unernst.
Ich bitte um Erleuchtung;
mu möge sie mir gegeben werden obwohl
ich gar nicht richtig darum bitten kann.
Eitelkeit
& Gemeinheit [h|s]pielen in alles,
ausnahmslos, hinein was ich schreibe oder
denke.
Mindstens ist die Gemeinheit immer next
door.
| | |
| | | | |
27.10.
Heute nicht weiter gelesen, sondern wieder geschrieben, da ich mich
wieder dazu fu fähig fühlte.
Es gieng nicht schlecht.
Lieben Brief von
Fr., er schreibt über eine Sitzung des
Mor. Sc. Cl.
& wie elend schlecht die Diskussion unter
Braithwaits Vorsitz sei.
Es ist
scheußlich[!| .]
Aber ich wüßte
nicht was dagegen zu machen wäre, denn die
andrn Leute sind alle auch zu wenig ernst.
Ich wäre wohl auch zu feig, etwas
entscheidendes zu
gun.
| | |
| | / | | |
28.10.
Wer Philosophie lehrt, kann immer
sagen: Ich weiß
nicht, – entscheide . – Entscheide |
Du. – | | |
| | | | |
Bin Bin wieder mit
Arbeitsfähigkeit , begnadet. –
Und mit vielem anderen. | | |
| | | | |
29.10.
Hätte viel über mich selbst, meine schlechten Gedanken,
Gefühle, Änghtlichkeit &
Übelwollen zu schrei[t|b]en, aber ich versäume
es.
Auch über Religion, Lauheit, Unernst.
ˇAber Iich lebe oberflachlich
dahin.
Moge es andrs
werden!
& doch wunsche
ich mir nicht Leiden, Verluste, etc.. | | |
| | ∫ | | |
30.10.
Es gibt keine Interpretation eines Satzes außerhalb der
Grammatik.
| | |
| | ∫ | | |
Interpretation eines
Satzes ist seine Umgebung in der Grammatik. // ist die Umgebung, in der er in der Grammatik
steht. //
[Verwendet]
| | |
| | v | | |
Man
sagt: “Gibt es einen Körper
hier?” – & das die
Kriteriumen ist sind eben die
Sinneswahrnehmungen.
Aber das ist eine neue
Bildungˇ, eine Bildung der Philosophie:: “Gibt es hinter diesen
Sinneswahrnehmungen – die ja die Kriterien der Existenz des
Körpers waren – einen Körper?”
([Faust zur Sorge]
“Unglückliche Geschöpfe …
”) zu tausend Malen.”)
| | |
| | v | | |
“Wie
konnte ich nur auf den Gedanken kommen?!”
müßte doch
heißen: Was kann denn überhaupt für Fleisch sozusagen (für
Substanz) | in Gedanken sein?
Aber um
das zu sehen, mussen wir sehen,
wie wir ihn denn gebrauchen.
| | |
| | ∫ | | |
“Wie kann ich
von einem neuen Geschmack reden, den ich noch nie gehabt
habe?”
“Wie kann ich von einem
sechsten Sinn reden?”
Nun wie
rede ich denn von diesen Dingen, was sage ich denn von
ihnen aus, mit welcher Begründung, mit welchen
ˇpraktischen Folgen?
| | |
| | v | | |
Ich kann doch nicht
eigentlich von einem neuen Sinn,
ˇd.h. einer neuen
Art der Sinneserfahrung reden, das
kann doch keinen Sinn haben.
Ich kann doch nicht
irgendwie Gedanken, durch Worte
voraussehen, wovon ich überhaupt keinen Begriff
habe eine Voraussicht erschleichen, von etwas, was ich
nicht kenne.
(Nihil
est in intellectu …)
Als
könnte ich in den Gedanken gleichsam von hinten
herum kommen & einen Blick von etwas erhaschen
was ich von vorn nicht
⌊an⌋sehen erblicken
kann.
| | |
| | ∫ | | |
Aber welcherlei
Aussagen über eine neue Art der
Sinneserfahrung einen neuen Sinn | macht er denn & was macht er denn mit
ihnen?
Was kann er denn mit ihnen machen?
Haben sie keinen Sinn – so wird sich das doch so zeigen,
daß er nichts mit
ihnen machen kann.
Wird denn die Frage ob ein Satz Sinn hat
dadurch so // damit // entschieden daß gesagt
wird ob man sich etwas dabei denken kann?
| | |
| | ∫ | | |
Ich sagen: “Du kannst doch nicht
das mit dieser Aussage machen!”
Aber
das wird sich ja von selbst in ihrer Anwendung zeigen.
Nur
ist es oft schwer diese Anwendung klar
da⌊r⌋zustellen.
| | |
| | ∫ | | |
››Durch das allgemeine Wort
“Sinneswahrnehmung” kannst Du doch jetzt nicht
über Dich hinaus kommen.
Es kann ja nur die
[a|A]llgemein-heit
S haben, die Du ihm gegeben hast;
während Du so tust als hättest Du ihm eine Seele eingehaucht
& jetzt es lebendig
& schreitet auf eigene Faust weiter.
Als hättest
Du gleichsam einen Menschen ein Wesen gemacht
geschaffen der das jetzt selbständig weiter geht
& [d|D]ich noch mitnimmt
trägt.‹‹
Aber das
könnte auch so gesagt werden: ‘Du kommst nicht um
die Anwendung herum’.
Du kannst ˇin
den Worten allerei Luftgespinnste
machen, aber ihr Sinn wird sich in ihrer Anwendung
bewähren.
| | |
| | ∫ | | |
Ich brauche
nicht Zeter & Mordio zu schreien, weil
sich der Sinn selbst offenbaren wird
– wenn wir nur genau genug auf die
Anwendung [A|a]chthaben.
| | |
| | | | |
31.10.
unwohl.
Weiss nicht wovon.
| | |
| | v | | |
Du redest, als
könnte der Gedanke – von dem Du einen
nebelhaften Begriff hast – etwas
unerhörtes leisten & das
man eben anerkennen, es ist
ja eben der Gedanke.
Hardy sagte in
‒ ‒ ‒ es sei nicht der Mühe wert Leuten zu
antworten die ˇfür den finitism ein
Argument gebrauchen wie: “Das Endliche kann
nicht das Unendliche denken”.
Es ist wahr,
dies ist ein ungeschickter Ausdruck.
Aber
was ˇdie Leute damit sagen wollen
ist: “[e|E]s muß hier doch mit rechten
Dingen zugehen!
Woher dieser Sprung vom
Endliche zum
Unendlichen?”.
Und so ganz
unsinnig ist jener Ausdruck auch
nicht: – [n|N]ur
ist jenes
“Endliche” was nicht das
Unendiche ˇnicht soll denken
können, nicht ‘der Mensch’ oder
‘der Verstand’ sondern der
Symbolismus.
Und wie dieser das
‘Unendliche’ denkt, dies haben die
Mathematiker nicht untersucht & dies ist
wohl einer Untersuchung wert.
Und zwar
heißt es in so einer Untersuchung:
“Fort, zuerst, mit allen Assoziationen, Gesten
etc. die mit dem Wort ‘unendlich’
verknüpft
sind!
Was geschieht nun mit
diesem Begriff, wenn wir ihn von diesen Dingen
entblößen?
In die Geschäftsbücher
dieses Begriffes müssen wir sehen.
Hier muß zu
ersehen sein, was der Begriff jeder seiner Anwendungen, jeder seiner
Assoziationen verdankt etc.
“Das
Endliche kann nicht das Unendliche denken” sagt:
So kann es nicht zugehen wie ihr es Euch denkt // wie ihr es beschreibt // & ihr
scheut Euch ein Licht in die
Transaktionen fallen zu lassen, die ihr mit dem Begriff vornehmt
& was [e|E]uch reizt ist gerade das
Zwielicht. das Zwilicht gefällt
Euch.
Der Gedanke kann,
gleichsam, fliegen, er
braucht nicht zu gehen.
Du
verstehst⌊,⌋ ˇd.h. übersiehst
Transaktionen
ˇDeine nicht & projizierst
(quasi) Dein Unverständnis in
ein Medium in dem das Erstaunlichste möglich ist.
| | |
| | v | | |
Wie kann ich
mir denn eine neue denn mit Sinn von einer neuen Art der
Sinneserfahrung wahrnehmung, etwa einen ’sechsten
Sinn’, denken? reden?
Ich habe ja eben keinen Zugang zu diesem Begriff.
Und
zu glauben, meine eigenen allgemeinen Begriffe könnten mich
weiterführen, das ist als meinte man eine
Lokomotive da sie ja könne weiter fahren als die
Schi Gleise die man für
sie gelegt hat // eine Lokomotive mit genügend
Brenn ¤
⌊⌊⟶ 2 Seiten⌋⌋
| | |
| | | | |
Wie können
mich denn meine (eigenen) Gedanken
dorthin führen, wo kein Weg für sie
geht?
Das wäre als
man,
ein daß ein Eisenbahnzug nur so weit fahren
kann als man Geleise gelegt hat auch wenn die Lokomotive noch
Brennstoff & Wasser hat. // Das
wäre ja, als mein⌊t⌋e man eine Lokomotive
¤könnte
– mit genügend Brennstoff wenn sie nur Brennst. hat
–
¤ beliebig weit fahren, &
vergäße, daß sie nicht dächte man nicht
dran daß eine Lok.
mit allem Brennst. nicht …
weiter fahren kann, als man die Geleise für
sie liegen. gelegt hat. //
Aber laß doch den der das nicht glaubt ruhig eine Fahrt machen,
es wird sich ja zeigen, daß er am Ende der Gleise umkehren muß,
oder daß eine Entgleisung geschieht.
| | |
| | v | | |
“Welchen Begriff habe ich denn von der neuen
Sinneserfahrung, die ich noch nicht kenne?
Habe ich denn
überhaupt einen?
Ist nicht
‘Sinneserfahrung’ ˇnun so leer wie
‘Ereignis’?
“Da geschah ein
Ereignis” – weißt Du jetzt etwas
darüber was geschah?”
Aber wenn
ich keinen Begriff habe, dann werde ich ja auch nichts mit diesem Wort
anfangen können.
Und was ich damit anfangen
kann, wird ja zeigen, welchen Begriff ich habe.
Sage also
nicht
“mein Dein Begriff sei ist leer”, sondern: “sehen wir nach, was
Dein Begriff ist!”, denn es
ist ihm nicht unmittelbar anzusehen,
⌊⌊ ⟶ 2 Seiten ⌋⌋
¤
stoff⌊⌊⟵ 2 Seiten⌋⌋
könne beliebig weit fahren & vergißt daß sie
um so weit kommen kann kommt, als wie die Gleise die man für
sie
hat. //
⟵ was an ihm ist.”
Laß
den Gebrauch sprechen!
| | |
| | v | | |
“Wie kann
es denn Sinn haben, von einer neuen ˇmir ˇganz neuen Art der
Sinneserfahrung zu reden, die ich vielleicht einmal haben
werde.
Wenn ⌊Du⌋ nicht vom Sinnesorgan reden willst,
von der Erfahrung die Rede sein soll,
(&) nicht etwa vom
Sinnesorgan. Wenn dabei nämlich wirklich die Erfahrung
selbst gemeint sein soll & nicht etwa das Sinnesorgan. | ”
Ich habe
dergleichen oft in Diskussionen, mit Ramsey z.B.,
gesagt.
⌊⌊[Du kannst
ja nicht den Begriff den Du hast Man kann doch nicht | ins Blaue hinein
verallgemeinern!]⌋⌋
Aber was
// Aber ist
zu tun, wenn die Antwort lautet: “Es ist
eben doch möglich, so etwas zu denken!”
Was soll man darauf sagen? // Was ist der die richtige
Gegenstoß Parade? // // Was ist der
richtige Angriff? // // Die Antwort ist: “Es ist
eben doch möglich zu
denken!” ¥*
– – Nun, da muß man
herausfinden was Du
dabei denkst.
Daß Du versicherst, Du
denkest
diese
Phrase – was soll ich damit ist damit zu |
machen? –
Darauf kommt es ja auch nicht
an.
Ihr Zweck ist nicht
ˇder, Nebel der, in Deinem Verstande Deiner
Seele | // in
Dir // aufsteigen zu lassen.
Was
Du meinst wie ist es
herauszufinden?
Wir müssen geduldig prüfen, wie
Du diesen Satz verwendenst
willst.
Wie rund um ihn alles
Da
wird sich ⌊⌊sein Sinn zeigen⌋⌋.
| | |
| | v ⁎ | | | ⍈
So etwa, wie man sagt: So etwa als sagte
man: So als wollte man sagen: | Die
Technik leistet eben Dinge,
[D|d]ie Du Dir gar nicht vorstellen
kannst. | | |
| | | | |
1.11.
Mir ist seltsamerweise auch heute nicht gut; obwohl ich mir nicht
denken kann, warum.
Mein Zustand hindert mic
am ruhigen Denken.
| | |
| | v | | |
Die seltsame
Ahnlichkeit einer philosophischen
Untersuchung (vielleicht besonders in der Mathematik)
w & einer
aesthetischen, etwa, warum
was an diesem Kleid schlecht ist, wie es gehörte
etc..
Es heißt
eben auch : “Was
paßt hier noch nicht?”
& auch da sagt das stumpfere Gefühl:
“es ist ja schon alles in Ordnung.”
Auch
da darf man die falsche Erklärung darum nicht
wegwerfen, denn sie ist nützlich, die
richtige finden zu lehren. // denn sie ist
ein ˇStück des Weg⌊es⌋ die richtige der zur
richtigen führt. //
Die
Ähnlichkeit reicht sehr weit.
| | |
| | v | | | ▽
Ich
möchte in solchen Fällen immer
(wieder) sagen:
“Ich kann doch nicht denkend mein eigenes Denken
tranzendieren!”
– – Aber,
was ich imn ⌊dem⌋ Sinne ‘nicht
kann’ – soll ich davon
reden? –
werde ich ja ˇauch nicht tun. – ⌊⌊ˇ
// Beruhige Dich – könnte ich sagen –
das Unmögliche wird ja auch nicht
geschehen! // ⌋⌋
Sehen wir also nach,
was wir tun, wie wir unsre Worte gebrauchen!
| | |
| | v | | |
Gegen wen
richte ich mich denn da?
(Und was will ich
denn?)
– Ich k
sollte doch sagen: Du kennst Dich nicht aus –
& gebrauchst ein falsches[,| (]irreführendes) Bild.
Gebraucht aber
er das Bild ⌊–⌋ ?
[g|G]ebrauche nicht ich's?
Ich meine: ich lege es ihm in den Mund; aber er
würde es gebrauchen, wenn
Ja aber es ist ein
krasser Ausdruck seiner Denkweise.
(Die
irreführende Gegenüberstellung, durch den Verstand erfassen, : etwas durch
Denken erkennen | etwas durch
die Sinneswahrnehmung .
Der Verstand als eine Art Sinn für das
)
| | |
| | v | | |
Ich könnte
sagen: Du hast einen falschen Begriff; aber aufklären
läßt sich die Sache nicht indem ich wir gegen
Deine Worte wettere wettern sondern nur dadurch
daß wir untersuchen wie Du Deine Worte gebrauchst & indem
ich trachte Deine Aufmerksamkeit von Assoziationen,
Illustrationen weg auf den Gebrauch zu lenken.
| | |
| | | | |
Vergleiche: das Erfinden
eines Spiels ein Spiel erfinden, eine Sprache erfinden,
eine Maschine erfinden.
| | |
| | v | | |
‘Über sich selbst führt uns
kein Zeichen hinaus; & auch kein
Argument.’
| | |
| | | | |
2.1[0| 1].
Die Bedeutung des Wortes
“vielleicht”.
Was heißt
es, das Wort “vielleicht” verstehen? –
Verstehe ich das Wort
“vielleicht”?
Und wie beurteile ich,
ob ich es tue?
| | |
| | v ∫ | | |
‘Über sich selbst führt uns kein Zeichen
hinaus’ …’. ⌊–⌋ Was heißt denn das, & wer glaubt
denn, daß es so ?
Ist es
so: In vielen Fällen brauchen wir bei dem
Weiterschreiten in der Benützung unsrer Wörter &
Symbole nicht gar zu achtsam zu sein: Die Technik ihres
Gebr. Ihr
Gebrauch | dehnt sich
ˇganz von selbst aus &
wir wären zu sagen geneigt: ‘Es
geschieht ja nichts [n|N]eues; diese Entwicklung lag ja schon
in unserm ˇursprünglichen Begriff.’
Dann aber gibt es Fälle, wo
Weg zwischen Abgründen fuhrt, wo
äußerste Vorsicht nötig ist, da nun die schwersten
Mißverständnisse um uns herum liegen. rechts & links
vom Weg liegen. |
Hier
kann man nicht mehr sorglos einer Gepflogenheit Verallgemeinerung | Schlendrian des Sprachgebrauches
folgen sondern muß sich nun ˇbei jedem Schritt
fragen: Ist das noch das alte Spiel?
| | |
| | | | |
In den letzten
Tagen ist es mir etwas schlechter bei der Arbeit gegangen.
Schlechten Stil geschrieben, d.h.
unsicher, daher wackelig.
Mein korper ist in ganz
gutem Zustand, ich habe aber nicht ganz guten
Zppetit. – | | |
| | | | |
3.11.
Ziemlich viel & gut gearbeitet. – | | |
| | v | | |
4.11.
Heißt dieses Gefühl
“Schmerz”?
Zur
Aber ich gebrauche das Wort doch auch Beschreibung des schmerzlosen
Zustandes!
Aber ich sage ja auch
N.N. ist gestorben & doch
könnte ich s hieß dieser Mann
“N.N.”
Zu sagen, dies Gefühl heiße “Schmerz”
& auch dies erkläre die Bedeutung des Worts sagt
nicht daß beim [a|A]ussprechen oder
[h|H]oren des Worts wenn es nicht
stumpfsinnig geschehe eine Vorstellung des
Schmerzes vor sich vorhanden sein muß; wie
auch beim Aussprechen, [s|S]chreiben oder Hören des
Wortes Kuh ˇuns keine Vorstellung einer Kuh vorschweben
muß, obwohl in gewissen Fällen der Übergang vom
Wort zur Vorstellung gemacht werden muß // für den Gebrauch des Wortes
“Kuh” wesentlich ist. //
Denke Dir den Vorgang beim Kaufen &
[v|V]erkaufen von Kühen.
welchen Punkten Vorgangs // solcher
Vorgänge // ist es wesentlich daß Einer sich
eine Kuh bei vorstellt.
Wenn wir dem Zahnarzt
mitteilen wir hätten Schmerzen in welchen Fällen ist es
nützlich daß er sich einen Schmerz vorstellt:
| | |
| | v | | |
5.11.
Warum sagt man, ich müsse doch
wissen ob ich das Wort verstehe oder nicht?
Sagt man auch
ich müsse wissen ob ich Schach spielen kann, ob ich weiß wie
man den Bauer verwendet, wie man
Integriert?
Muß ich wissen ob ich
das Wort Integral verstehe?
Kann ich mich hier nicht
irren?
Wie überzeuge ich
mich daß ich das Wort Bauer verstehe?
Wie würde
sich das dennoch ein als Irrtum
zeigen erweisen?
| | |
| | | | |
Bin sehr müde
mbwohl ich nicht sehr viel gearbeitet
habe.
| | |
| | v | | |
Denke Dir ein Mensch wüßte
nicht ob “gelb” ‘die
Farbe’, oder jeden gelben Gegenstand bezeichne.
Er würde also die hinweisende Def. richtig geben & doch die Anwendung nicht
kennen.
Oder, er wüßte daß
dies “Rauch” heißt
⌊&⌋, ⌊glaubte⌋ aber nicht ob es
daß jedes Aufsteigen eines ˇgrauen Schattens so
heißt.
| | |
| | v | | |
“Wenn Du
einmal weißt was das Wort bezeichnet, ve⌊r⌋stehst
Du es, kennst seine ganze Anwendung!”
| | |
| | v | | |
“Kannst
Du das Gewicht heben?”
“Ich weiß
nicht – es wird sich zeigen.”
Kannst Du noch Schach spielen?
Ich weiß nicht
es wird sich zeigen.
Kannst Verstehst Du
das Wort Baum?
Ich weiß nicht; es
wird sich zeigen.
Kann man denn das
sagen? –
Aber wenn es sich um die Unterscheidung
gewisser P⌊f⌋lanzen in Bäume & etwas anderes
handelte, könnte ich da nicht zweifeln ob ich das Wort noch
überall richtig anwenden kann?
“Wie
war es nur, welche Tiere galten den Juden als rein …
?”
Wenn ich es nicht genau weiß, verstehe ich
das Wort rein?
Wer nicht sicher ist, ob er noch die
d⌊e⌋finition ˇganz
weiß, oder ganz weiß, kann der mit [s|S]icherheit sagen
ob er das Wort versteht?
| | |
| | v | | |
Jemand behauptet er
könne etwas tun.
Er versucht es nun
& es zeigt sich .
Unter
gewisse was für Umständen kann er sagen Stelle Dir
Falle vor in denen es Sinn hat zu sagen: “als ich
behauptete ich könne es, da konnte ich's, nur jetzt
kann ich es nicht.“ & unter was für Umständen kann er
das nicht sagen? Falle in welchen es keinen Sinn hat.
| | |
| | v | | |
Wir sagen: “In diesem Augenblick
verstand ich das Gesicht welches er meinte” &
würden dies damit erklären: wir hätten in diesem
Augenblick das Gesicht vor uns gesehen.
Hier ist also das
Verständnis ein Bewußtheitszustand.
Ähnlich, wenn wir sagen, :
Ja, als ich dieses Stück
hörte, da verstand ich es.”
Das
Verstehen bestand im Folgen während wir es hörten.
| | |
| | | | |
6.11.
7.11.
Ich habe es hier außrordentlich
gut.
Ich kann sagen es ist herrlich.
Aber ich
habe Furcht.
Vor dem Tod & vor
allerlei Unglück –.
Wenn man der
Welt absterben soll, so heißt das, man soll
in auf den Tod nicht stoßen sondern
ˇin ihn ohne Stoß eintreten.
Bei jeder
Freude könnte man sagen: aber wie werde ich
von dieser Höhe herunter steigen, nicht fallen.
Ich bin doch elend schlecht &
fuhle eben darum auch das nur
theoretisch.
Ich lebe nur an der Oberfläche; da spielt
sich alles ab.
Ich kann nie
‘nüchtern’ werden.
Teils
sentimental (oft äußerst billig) teils
abergläubisch; ich torkle im Leben
umher, sowie ich nicht sitze: Mein Arbeiten ist ein
Sitzen.
Dürfte ich mir wünschen nach
dem Tod in einen Himmel zu kommen?
Unmöglich!
Das ware so
als gäbe man einem Kind eine Kostbarkeit,
es unmöglich
schäten kann.
◇◇◇
| | |
| | | | |
8.11.
Von Hutt einen sehr
deprimierenden Brief bekommen.
Ich glaube er hat
kein Herz, hat sein Herz sozusagen verspielt.
Aber ich
weiß nichts daruber.
| | |
| | | | |
Es ist seltsam,
daß demn Mathematiker⌊n⌋,
z.B. in der Mengenlehre, nicht vor ihrer
Gottähnlichkeit bange wird.
| | |
| | v | | |
9.11.
Aber, warum rede ich von Vorstellungen?!
Wenn mir ich aufge Auf den
Befehl, etwas blaues zu zeigen, zeige ich auf einen Gegenstand von
der & der Farbe.
Wenn sich die Farbe
– nach irgend einem andern Kriterium – in solchen
Fällen immer als die selbe erweist, so ist es eben keine
Erklärung dafür, zu sagen es schwebe mir ein Bild bei diesem
Wort vor.
Auch nicht wenn man annähme es schwebte mir
Bild ununterbrochen Tag
& Nacht vor, denn wie weiß ich, daß es seine Farbe nicht
ändert.
| | |
| | v | | |
Man könnte
glauben, es kann ja
auch eine private Sprache geben, die der Mensch etwa nur mit
sich selbst spricht & in der kann er
z.B. das Wort “blau
für die Farbe verwenden, die ihm
beimd⌊em⌋ Wort vorschwebt & braucht sich nicht
darum zu kümmern ob [a|A]ndre mit der Benutzung
einverstanden sind oder nicht.
Aber er wird sich
fragen, was er mit dieser Sprache anfangen kann & ob wir
sie dann auch noch Sprache nennen | | |
| | | | |
10.11.
Ich bin oft (täglich) wenn ich allein bin, von einer Art
ausgelassenen Frohlichkeit.
War ich's nicht, so würde ich mir mein
Leben viel⌊,⌋ viel schwerer fallen.
Und
doch sehe ich
in dieser Lustigkeit nichts Gutes.
Sie ist keine
Vorbereitung auf den To[t|d]: ich meine, wenn
es zum Sterben kommt, wird sie mir fremd
gegenüber stehen.
Ich bin so schlecht auf den Tod
bereitet, wie Einer, der im Theater sitzt & plötzlich
mitten im Stück herausgerufen wird, zu
eier ernsthaften Sache.
Dem wird das
Stück, in dem er doch ganz gelebt hat, nun wie etwas ganz
[f|F]remdes & Gleichgültiges erscheinen,
& es wird ihm keinerlei Silfe sein bei
der Sache die er nun zu besorgen hat.
| | |
| | v | | |
11.11.
Man kann sagen eine
Werkzeichnung ist das Bild des Gegenstandes,
d[as|en] der Arbeiter nach ihr machen soll.
Und man könnte hier
“Projektionsmethode” die Art & Weise
nennen, wie der Arbeiter so eine Zeichnung in die Tat
umzusetzen hat.
Man kann sich auch
so ausdrücken: auch sagen, | daß, wenn er die Zeichnung
benutzt er mit seinen Methoden bis an die Projektionsmethode
zwischen der Zeichnung & dem Objekt vermittelt, von
der Zeichnung zum Objekt reicht.
Man vergleicht hier die
Projektionsmethode mit Projektionsstrahlen die von einer
Figur zur andern reichen.
Und dies drängt den
Gedanken auf daß d[ie|as] Bild
mitsamt den Projektionsstrahlen nun nicht
mehr verschiedene Anwendungen zulassen, sondern daß durch
sie das Abgebildete obwohl es nicht vorhanden ist, doch in
ätherischer Weise bestimmt ist, also in einem
Sinne da ist⌊.⌋ ohne
Bild in dieser Auffassung ist dann nicht die Werkzeichnung
allein, sondern sie mit der Methode ihrer
Verwendung.
Und unter dieser Methode stel⌊l⌋t man
sich etwas vor was da sein kann auch wenn das Bild nicht wirklich
verwendet wird.
Frage ich nun Wenn ich nun frage | : Wie denn die Werkzeichnung
verwen als Bild ˇals
Darstellung verwen-det werden,
wenn sie nicht in irgend etwas mit
dem Werkstück⌊en⌋ dieser Art
übereinstimmt sie muß doch in irgend einem
Sinne den
gleichen Grad der Zusammengesetztheit haben, wie das
Werkstück die Multiplizität des Werkstücks haben | – so denkt man hier ˇvor allem
ˇeinerseits an spezielle Fälle der
Darstellung, & um nun alle Fälle
gleich zu machen, & nun
vergleicht man, fälschlich, die ‘Art der Anwendung
ˇdes Bildes’ Projektionsstrahlen.
Die Brücke zwischen Zeichnung & Werkstück
ist noch nicht geschlagen, ehe das Werkstück da
ist.
Wenn die Anwendungsart eine Brücke ist,
dann ist sie eine die nicht geschlagen ist solange die Anwendung
nicht
¤
… wenn nicht
schon eine Übereinstimmung mit dem was gemacht werden soll
da ist.
Aber was heißt das?
Nun etwa
dies: Wie könnte ich nach Noten Klavierspielen, wenn
sie nicht schon irgend eine Beziehung zu Handbewegungen
hätten.
Und diese Beziehung besteht freilich
manchmal in einer gewissen Übereinstimmung, manchmal
aber nur in der Art & Weise wie wir die Zeichen
anzwenden gelernt haben.
Um aber nun alle
diese Fälle gleich zu machen dient die Verwechslung zwischen
Projektionsstrahlen die das Bild mit dem Gegenstand verbinden
& der Projektionsmethode.
Man könnte nun wohl
sagen die
Projektionsstrahlen gehören noch zum ‘Bild’
aber nicht: die Projektionsmethode gehöre zum Bild.
Man stellt sich also vor, die scheinbare
gänzliche Verschiedenheit zwischen Befehl &
Ausführung werde durch diese Projektionsstrahlen ˇdie
zum Bilde gehören ausgeglichen, & so
bestehe nun immer Übereinstimmung die keinen Raum mehr
für eine Anwendungsart lassen.
Es
gebe vielmehr nur mehr Übereinstimmung oder
Nichtübereinstimmung mit diesem Bilde.
| | |
| | | | |
“Die
Möglichkeit der Übereinstimmung setzt schon eine
Art der Übereinstimmung voraus.”
Nicht
immer.
| | |
| | | | | ¤
gemacht
ist.
Die Projektionsstrahlen kann man wohl mit einer
Br. vergleichen sind wohl eine
Bücke | aber
sie sind nicht die
‘Anwendungsart!
sie müssen noch angewendet werden.
| | |
| | v | | |
“Die Möglichkeit der Übereinstimmung
bedingt schon eine Übereinstimmung.”
Denke, jemand sagte ‘Schachspielen können ist eine
Art
Schach-spielen.
| | |
| | v | | |
Man könnte
sagen wollen: “[e|E]in falscher
Satz stellt die Wirklichkeit nur falsch dar, aber doch die
Wirklichkeit.
Eine falsche Beschreibung meines
Zimmers beschreibt immerhin etwas mit meinem Zimmer
vergleichbares
Das kommt darauf hinaus: Zwei verschiedene Längen
haben immerhin mit einander gemein daß sie Längen sind; zwei
Formen daß sie Formen sind; etc.
Wenn das nicht völliger Unsinn sein soll so wäre es etwa
eine Gramm.
Feststellung über die Ähnlichkeit der
Verwendung gewisser von
Ausdrücken.
| | |
| | | | |
Kann heute schwer schreiben.
Muß immer wieder verändern, durchstreichen.
D.h., ˇnatürlich ich kann nicht
ordentlich denken.
Nun, möge es besser
& nicht noch schlechter werden. –
| | |
| | v | | |
‒ ‒ ‒ Ist kein Grund
vorhanden so ist die [s|S]ach eben
irrational & daher für uns nicht
interessant.
(Dem Gebrauch des Wortes
“irrational” ähnlich de[m|r] des Wortes
“fallen” wenn wir sagen:
Wenn [D|d]ie Erde
muß nicht irgendwie gehalten
, ⌊so⌋ müßte sie
fallen”.)
| | |
| | | | |
diesen Versuch:
Im Gespräch mit jemandem der Deutsch aber ˇwie Du
weißt kein Wort Englisch versteht, sagst Du plötzlich
einige einen englischeen Sätze
Satz.
Ihr redet etwa davon ob ihr mit
einander die & die Tur machen
sollt & Du sagst ˇzu ihm plötzlich auf
eEnglish, wenn das Wetter schlecht
Du nicht gehen.
D In diesem Fall
würdest Da würdest Du merken,
daß, wenn Dir auch das Englische ˇauch
vollkommen geläufig ist, daß Du den
Satz nicht nicht meinen kannst.
Der
einfache Satz dieser Dir wohlbekannten Sprache greift plötzlich
nicht in Dich ein.
Er läuft quasi in Dir leer.
| | |
| | | | |
Sage:
|
|
“
|
a es
|
|
b ist
|
|
c schön
|
|
d draußen
|
”
|
|
& meine:
|
| | |
| | | | |
“In wiefern geben diese Worte wieder was Du vor Dir
siehst?”
| | |
| | | | |
Schreibe außerordentlich
unsicher!
Es ist
peinlich.
Ich bin beim Schreiben nervös & alle
meine Gedanken kurz von Atem.
Und ich
fuhle immer, daß
ˇich den Ausdruck nicht
ganz verteidigen kann.
Daß er
schlecht schmeckt. | | |
| | | | |
12.11.
Was geschieht denn da, wenn man sein Gedächtnis
befragt?
(Denke nur nicht: das ist ein so
geheimnisvoller geistiger Vorgang, daß man nur sehr
Ungefähres über ihn sagen kann.)
Was
geschieht denn also? –
Ich kneife meine Augen
zusammen, sage etwa die Worte: “wie war das
nur?” & lasse eine Reihe von Vorstellungen
vorüberziehen.
Und w⌊e⌋nn ich sage “ich
lasse” so heißt das nur ich begünstige den Vorgang
durch Ruhe ˇeine gewisse Stellung
u. dergl..
| | |
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Was ist denn eine Mitteilung
(gleichgültig ob ich mir oder ein Andrer
mir etwas mitteilt)?
Was wird mir mitgeteilt, was wird
mir gegeben?
Worte, nichts als
Worte, & etwa Bilder, ⌊–⌋ aber was hab' ich von einem
Bild?
Aber irgendwie kommt uns vor daß wenn er
mir einen, sagen wir, deutsche Mitteilung macht, er
mir mehr gibt als ˇbloße Worte,
L Laute.
Und was denn mehr?
Natürlich den Sinn.
Aber was
ich von einem Sinn,
was immer er sein mag!? er ist ja
doch nur eine Beigabe . –
Also ist die Mitteilung:
“Es regnet” wirklich nichts als diese ganz
uninteressanten Laute?!
Und
dDaß sie mir Ja wenn sie mir auch
eine Vorstellung vor die Seele ruft, was
hab ich davon? die ist
doch nicht besser als ein Landschaftsbild.
Ich Man könnte Dir Einem ja mit diesen
Lauten auch ein gemaltes Landschaftsbild Bild einer Regenlandschaft geben; aber ist so ein Bild eine … ? aber auch das ist
keine Mitteilung. ¤ |
Aber wodurch wird ein Bild oder Worte das alles | zu einer Mitteilung?
Nicht
durch etwas was ihnen noch beigegeben wird, sondern durch einen
Vorgang in den die Worte nun wie in einen Strom hineingezogen
werden in dem die Worte nun in Umlauf kommen wie Münzen im
Handel | . ¤
(Es könnte Einer fragen: kriege ich denn
wirklich nur runde Metallstücke mit Köpfen drauf, wenn
ich bezahlt werde?)
¤ // durch einen
Vorgang, durch das was mit ihnen nun geschieht,
durch den dadurch, daß sie in
Handel kommen, in einen Strom von
Geschehnissen. //
¤
↺ // & ist ein Bild mit Lauten eine
Mitteilung? //
| | |
| | | | |
Kann ich nun sagen[:| ,] die
Tagebuch-noti⌊t⌋zen
teilen ihm •
etwas mit? // Können ihm ˇnun
diese Eintragungen Aufzeichnungen | etwas
mitteilen? // wenn nämlich aus ihnen seine
ganze Sprache besteht.
(Kann
die meine rechte Hand der meiner linken ein Geschenk machen?)
Warum soll es ihm nicht Vergnügen machen sie durchzugehen
& dabei sie gleichsam auf der Klaviatur seiner
Erinnerung & Phantasie spielen zu lassen? –
Oder, warum sollen sie ihm nicht
etwas längst [v|V]ergessenes & Wichtiges in die
Erinnerung zurückrufen, sagen wir ein Unrecht das ihm
widerfahren ist & er nun rächen will.
Aber Und dann teilen ihm die Zeichen
etwas mit.
Aber wenn ˇwir uns vorstellen daß sich
diese Mitteilung in der Mehrzahl der Fälle als fiktiv erwiese,
oder als unnütz, ist sie dann noch
[m|M]itteilung?
Kann ich
z.B. sagen der Traum teilt ihm etwas
mit?
Vielleicht: er sieht den Traum als Mitteilung
an”, wenn er etwa immer so handelt wie
wir es täten, wenn uns eine Mitteilung gemacht
wurde.
Denke statt dem Tagebuch ein
Bilderbuch.
Kann es ihn nicht unterhalten?
| | |
| | v | | |
Teile ich mir etwas mit
wenn ich auf dieses Papier sehend sage: “dieses Papier
ist weiß”?
Und was heißt es
eigentlich “etwas zu sich selberst
sagen”
Sagt man alles zu sich selbst
was man ausspricht wenn niemand sonst anwesend
ist ˇzugegen ist?
Aber kann man
sich nicht ermahnen, sich selbst befehlen ja sich selbst fragen
& antworten u.a?
Oh ja, – man kann auch sich selbst [s|S]chach spielen, ja vielleicht
sogar sich ˇselbst Geld abgewinnen.
Nur vergiß nich – wenn
man namlich diesen Worten einen Sinn
.
Denn das “kann
man” in diesen Sätzen heißt doch:
“meint man
“tut man nicht das & das & nennt man es
nicht so & so?”
Und wenn ich in ein
Haus komme wo ich er[t|w]artet habe
Leute zu treffen, sage ich
mir dac nicht vielleich zu mir
selbst: “Ich bin also ganz allein So bin ich also ganz allein | . –”
Und warum sollte ich das nicht eine Mitteilung nennen?
Und wenn es mir seltsam vorkommt diese Worte so zu nennen
– ist es nicht wegen des andern
Spiels wegen⌊?⌋ das weil ich sie nicht als
Mitteilung verwende?
| | |
| | v | | |
Wenn die
Mitteilung die eine Tagebuchseite ihm macht darin besteht,
daß sie ihm den
[v|V]erlauf eines Tages in Erinnerung
ruft, ⌊ –⌋ wie wäre es wenn er zwar nie ein solches
Tagebuch geführt hätte aber Erlebnis beim Anblick irgendwelcher Striche
– oder Bäume in einem Wald
– hätte?
Würden ihm die Bäume etwas
mitteilen?
Könnte man sagen, sie haben eine
ähnliche Wirkung auf sein Gemüt wie eine
Mitteilung?
Wenn z.B. Musik auf
mich ˇeinmal diese Wirkung hätte – wäre sie eine
Mitteilung?
| | |
| | ∫ | | |
Will ich nicht
sagen: “Mitteilung” nennt man ˇvor
allem, was man an unserer Sprachtechnik komplizierten Sprache
& der Technik ihrer Verwendung |
so & in vereinfachten
Fällen ist es schwer zu sagen, was wir noch so nennen sollen
& was nicht.
| | |
| | v | | |
‒ ‒ ‒ Angenommen diese
wären
seine ganze Sprache & wir hätten ihre jene die Deutung ˇdaraus geschlossen, daß er bei gewissen regelmäßig bei
gewissen Ge[g|l]egenheiten einträgt.
Wozu kann er nun dieses
‘Tagebuch’
benützen’?
Etwa
Vergnugen, ⌊,⌋ um
sich beim Lesen in der Erinnerung zu ergehen. // Sagen wir : um sich
… // – ich nehme an wir haben
irgendwelche Kriterien .
Soll ich nun sagen: eine
Eintragung ˇwenn er sie wieder ansieht
teile ihm etwas mit?
Und worin besteht
dies? Mitteilen?
In dem Erinnerungserlebnis Erlebnis | welches er
beim Lesen hat & sagen wir in der Art & Weise wie
es sich an das Zeichen knüpft, was immer das heißen
mag – –
[a|A]ber wenn er
dieses Erlebnis ˇetc beim
einer Anzahl von
Reihe von Bäume⌊n⌋ die er bei
der & der Gelegenheit gepflanzt
hätte hätte | , würden sie ihm etwas mitteilen eine Mitteilung
machen | ?
Teilt mir
Musik etwas mit, wenn …
Und was ist denn
‘dieses’ Erlebnis?
Warum
nen sagst Du es sei einmal dasselbe wie
ein andres Mal?
Was ist das Kriterium der
Identität?
Habe wir denn darüber
irgend etwas bestimmt?
Was wir gesagt haben hängt
gänzlich in der Luft, hat gar keine Anwendung.
Es hat
nur den falschen Anschein als hätte es eine weil wir
Wörter unsrer Sprache gebrauchen, die eine – ˇ& zwar sehr komplizierte
Verwendung besitzen.
Es ist
irgendwie, als wollten wir von einem Hofrat bei den Eskimos
reden, indem wir vergessen daß ein Hofrat dies nur in einer
bestimmten, komplizierten Gesellschaftsordnung
ist.
Und dem widerspricht es nicht daß ein Hofrat auch
einmal bei den Eskimos leben könnte.
| | |
| | | | |
Angenommen selbst er zeichnete
beim Anblick jedes Baumes eine Szene aus seinem Leben auf;
können wir ohne weiteres sagen die Bäume teilten ihm etwas
mit?
| | |
| | | | |
Wir
sagen daß sich der & der in der Erinnerung an
vergan-gene Tage
ergeht.
Hier Er redet etwa von der alten
Zeit.
Redet, natürlich, in
einer der existierenden Sprachen (macht gewisse Züge in einem
äußers⌊t⌋ komplizierten
Spiel)
Denke es frgt einer kann
man nicht auch auf einem Brett rochieren daß nur
eine Reihe von Feldern mit 4 Feldern hat?
Ja aber kann er
sich denn nicht auch auf andere Weise ‘in der
Erinnerung ergehen’?
Gewiß.
Wir könnten ja auch einmal ein Schachproblem auf einem
ˇviertel Brett spielen.
Aber wir
würden was wir da tun nie so nennen, wenn es nicht zu einem
großen System von … gehörte.
Ja
aber ist sind nicht das
Wesentliche am Ergehen …
gewisse innere
Erlebnisse[!| ?]!
Gewiß! nur welche sind es?
D.h.: warum & in welchen
Fällen, mit welcher Rechtfertigung spricht man von
diesem
Erlebnis
| | |
| | ∫ | | |
[E|I]st nicht das was die Münze zur Münze
macht ein gewisser Wert?
Gewiß! aber in welchen
Fällen sagen wir zwei Münzen hätten “denselben
Wert”, wie benützen wir, ⌊ –⌋ was heißen – diese Worte?
Du bist in Unklarheit über die Grammatik des Ausdrucks
“ein bestimmtes inneres Erlebnis” weil Du
vage Idee hast,
Du könntest auf ein solches, wenn Du es hast
in Dir weisen (es – hin
zur mindestens für Dich – hinweisend
definieren) & dann sei ja alles in Ordnung.
| | |
| | ∫ | | |
Aber beurteilen wir nicht, daß etwas das gleiche innere
Erlebnis ist, ˇeinfach durch die Erinnerung?
Die Erinnerung ist wohl ein weiteres inneres
Erlebnis? ⌊–⌋?
Und was heißt es denn nach der Erinnerung
‘beurteilen’?
⌊Ist⌋ Beurteilen ist doch wieder ein inneres
Erlebnis so weiß ich nicht wie ich endlich zur
[b|B]enützung von Worten kommen
.
Heißt aber beurteilen
ˇbereits: etwas sagen so weiß ich nicht was
es heißen soll mich mit dem was ich sage
mich nach dem inneren Erlebnis
richten, wenn keine die Regel
fehlt nach der ich mich richte & die ja dann das
Innere Erlebnis dem Wort – in Form einer
Tabelle etwa – zuordnen müßte.
| | |
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Schreibe heute in
außerordentlicher Hast &
Nervosität.
Das mag daher kommen,
weil ich ˇjetzt nicht gut schlafe.
Und das ˇvielleicht wieder daher, weil ich so lange
schon die Sonne nicht mehr gehehen
habe.
Vielleicht ist es auch eine kleine
Verkühlung.
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| | ? / | | |
Man könnte sagen: Wir reden zweimal von
demselben inneren Erlebnis, aus äußeren
Gründen.
Oder auch aus keinem
Grunde.
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| | | | |
Es
heißt nichts zu sagen: ich gebrauche
beidemale dasselbe Zeichen
weil ich beidemale das gleiche
[e|E]rlebnis hatte, außer wenn es eine Antwort auf die
Frage gibt: “Welches
Erlebnis?”
Denn ist die Antwort auf diese
Frage nur: “Das läßt sich nicht
erklären” so ist auch nicht klar wie er das
Wort “das gleiche” gebraucht.
| | |
| | | | |
Selbst, wenn wir ein
Kriterium für sein Erinnerungserlebnis
haben, etwa daß er seine Erinnerungen
beim Le[b|s]en des Tagebuches aufzeichnete zeichnerisch darstellte
würden wir noch nicht
sagen, die Tagebucheintragungen teilten ihm etwas mit.
Anders ˇaber, wenn wir fänden daß er sich auf etwas
besinnen will, nachschlägt, sich erinnert & etwa
das nachgeschlagene nun verwendet.
| | |
| | | | |
Fühle mich von
meiner Arbeit heute & in den letzten Tagen
unbefriedigt!
Es sind noch Gedanken, aber sie sind
gehetzt & ohne Ausdruck.
Also ist das eigentliche
schöne an ihnen dahin.
Ich möchte mich über
mein Geschick beklagen!
Ich
will arbeiten, ich will nicht geprüft
werden[!| .]
Aber warum
berusigst du
dich nicht?
Sei nicht
ehrgeizig! sondern denke langsam.
Aber ich
fühle mich gehetzt.
Das Erste ist Beruhigung; aber es
ist oft schwer sich zu beruhigen. | | |
| | | | |
14.11.
Man spricht von “Lippengebet”– & was
unterscheidet das Lippengebet vom echten?
Daß Doch das Fehlen der
G begleitenden Gefühle &
Gedanken.
Und hierin sind Rede & Musik
gleich: man
sagt, spricht von
Einerm lese der etwas gedankenlos
herunterˇliest, ohne zu ˇwirklich meinen was
er spricht – &, ⌊von⌋
eEinerm spiele der ein
Musikstück gedankenlos herunterˇspielt ohne
ˇwirklich zu meinen, was er spielt.
| | |
| | | | |
– – Erst – wovon
sprechen wir denn wenn wir sagen, er habe ein Erinnerungserlebnis
z.B. beim Zeichen
“A”.?
Welcher
Art ist dieses Erlebnis?
Was meinen wir, wenn
wir sagen er habe zweimal beim [a|A]nschauen des Zeichens
A das “gleiche” Erlebnis?
Was ist
hier Identität; wie wird dieses Wort ˇvon uns
gebraucht?
(Natürlich denken wir an Bilder,
& den Gebrauch der Worte “das gleiche
Bild”!)
“Aber ich
verstehe nicht: Du redest doch manchmal von der
“gleichen Erinnerung” die Du bei der & jener
Gelegenheit hattest!?”
Gewiß, nur wenn wir so reden
so gibt es ja auch z.B. etwas was wir die
Beschreibung der Erinnerung nennen; die
Bestätigung daß unser
Gedächtnis uns nicht getäuscht hat, den Austausch
von Erinnerungen etc. etc.
etc.
Die Worte sind
bei uns ˇsozusagen nur eine Spielstellung eines sehr
komplizierten Spiels.
Und bedenke: zum Rochieren
gehörte freilich nur eine Reihe von 6 Feldern
ˇ& zwei Schach Figuren aber
es Rochieren, wenn wir es
nicht im Schachspiel geschieht?
“Ja, aber ist denn nicht das Wesentliche im Fall
der Erinnerung ein inneres
Erlebnis?” –
Gewiß, nur hast Du
damit, daß Du es so
noch gar nichts gesagt.
Du Oder: Du sagst damit nur daß
man von ihm in irgendeinem Sinne solle
sagen können sagen kann | , der Andre wisse nichts davon.
Aber
das ist doch nicht genug um davon reden zu
können.
Im Gegenteil Nennen wir es
ein inneres (privates) [e|E]rlebnis! aber die
Frage ist: wie gebrauchen wir, ⌊–⌋ der welcher das Erlebnis hat & der
es nicht hat – die Worte
“Erinnerungserlebnis”, “das gleiche
Erlebnis” etc.
Wie es
kommt daß wir diese Worte gebrauchen können, obwohl wir,
scheinbar, nicht wissen wovon der [a|A]ndre redet,
daß wird sich dann schon zeigen.
“Aber wir kennen es doch von
, was es heißt zweimal
das gleiche Erlebnis haben!”
Wir
kennen von uns was es heißt!
Doch
höchstens was wir jetzt (wenn das etwas heißt)
so nennen!
Und dann frägt es sich eben kommt
es darauf an oder ˇkommt es darauf nicht
ˇan
daß wir Alle das gleiche so ˇbenennen?
Und
das ist es was wir, in diesem Sinne (in welchen das Erlebnis
‘privat’ sein soll) nicht wissen
ˇkönnen, & worauf es also nicht ankommen
kann.
“Aber wir vermuten eben, gehen
von der Hypothese aus, der Andere habe das gleiche Erlebnis
wie wir.” –
(‘Wie können wir
es auch nur vermuten?’, möchte man hier
antworten.)
Aber diese ‘Vermutung’
liefe ja ⌊(⌋– sozusagen –⌊)⌋
leer.
Eine Vermutung
kann ja von etwas bestätigt, von etwas anderem entkräftet
werden etc.; aber diese, der Voraussetzung nach,
nicht.
Wenn wir z.B. so eine
Vermutung aussprechen so kann dies gar keine
praktischen Konsequenzen haben.
Sie wäre ◇ nur ein Spiel mit Worten oder
Bildern gänzlich abgekapselt von unserem sonstigen Reden
über unsere ˇeigene & fremde Erlebnisse
oder die des aAndern & daher etwas was
wi[e|r] nie “Vermutung” oder
“Hypothese” nennen würden.
Etswa wäre
est⌊wa⌋ der Vermutung zu
vergleichen Zu vergleichen wäre es etwa der
Vermutung daß der Geist eines Menschen eines Menschen in einem
cm³
platz
hat. // daß 10 Menschenseelen in einem
cmm platz
haben. //
| | |
| | | | |
Die Wahrheit ist, daß Du von der – richtigen –
Voraussetzung ausgehst, daß
dieen Gebrauch der Ausdrücke für
’innere Erlebnisse’, wie “Erinnerung“,
etc., etc, kennen. mit … wohl vertraut sind.
Und nun giebst Du vor, die
Grammatik dieser Ausdrücke sei eine solche, wie sie
etwa aus gewissen bildhaften Redeweisen (inneres
Erlebnis etc) zu vermuten wäre. // vermutet werden könnte. //
Und daraus Du schließt Du, daß
diese gemutmaßte Grammatik, die aber mit der wirklichen keine
Ähnlichkeit hat, ganz in der Ordnung sei, weil,
wie wir ja alle wissen, diese Ausdrücke sich im im
Leben sehr wohl brauchen
lassen.
| | |
| | / | | |
“Aber ich kann doch vermuten daß ihm, beim
des
Zeichens D, [d|ei]n Bild eines
Erlebnisses vor die Seele tritt.”
Gewiß!
Und um die Sache noch klarer zu machen, will
ich sogar annehmen, daß er in den Anblick eines
Zeichens versunken, ein Bild (etwa) einer bestimmten
Situation mit Bleistift auf Papier zeichnet.
So daß auch wir es sehen können. –
Nun soll
es ja aber nicht das Charakteristikum des
Erinnerungsbildes ˇals solches sein,
daß es mit dem übereinstimmt was nach den Aussagen
& Erinnerungen Anderer, & nach anderen
Kriterien damals geschehen ist,⌊.⌋
über-einstimmt.
Denken wir uns also wir hätten den Mann
beobachtet, sähen was er zeichnet, & er zeichnet beim
A⌊n⌋blick von B. jedesmal etwas anderes hin. –
oder, jedesmal das
Gleiche, aber etwas was nicht mit der S
damaligen Situation übereinstimmt.
Sollen wir
jetzt noch sagen, es teile ihm etwas mit.
Wie seltsam das
eine Mitteilung zu nennen[?| !]
Aber auch angenommen; er zeichne jedesmal das auf
was nach unsrem Zeugnis damals geschehen ist – würden wie
das wirklich, wenn es ◇sol Mitteilung
nennen?
Denke vielmehr was noch dazukommen
müßte damit wir hier von Mitteilung sprechen
würden!
Es wären eine Reihe weiterer
Anwendungen[!| .]
| | |
| | | | |
“Aber Du hast die Sache nicht
richtig dargestellt.
Du sagst er zeichnet
Bilder – aber das ist ja nicht, was wir
Erinnerungserlebnis nennen.
Du
must davon ausgehen, daß er das typische
Erinnerungserlebnis hat.”
Aber das heißt doch,
daß, wenn ich von ihm sage, daß er es hat, ich das Wort
“Erinnerungserlebnis” so
gebrauchen muß wie sonst.
Und da habe
ich ja eben Kriterien dafür, daß [e|E]iner ein solches
Erlebnis hat & woran er sich erinnert ohne alle solche
Kriterien hätte ja das Wort gar
keinen Gebrauch.
Ich muß mir also in diesem
Fall auch irgend etwas so einem Kriterium ähnliches
konstruieren.
“Nein! denn für Dich
selbst brauchst Du ja auch kein
außeres Kriterium um
sagen zu können Du habest das & das
Erlebnis.” –
Ich brauche kein äußeres,
aber auch kein inneres Kriterium.
Wenn ich ein solches
‘innere Erlebnis
ausdrücke’ so ist es eben dieser
Ausdruck der im Spiel fungiert & ich muß um
für den Andern etwas Analoges anzunehmen, annehmen,
daß er auch einen Ausdruck gebraucht den man Ausdruck des
Erinnerungserlebnisses nennt..
“Aber Du kannst doch auch ein solches Erlebnis haben, ohne
es auszudrücken!”
Dadurch
kommst Du nicht weiter. – – – –
| | |
| | ∫ | | |
Aber Ich sage nicht “ich habe
Schmerzen” ‘weil ich ein bestimmtes Erlebnis
habe’ das heißt gar nichts wohl aber etwa: weil ich
Zahnschmerzen habe, im Gegensatz zum Fall, wo ich es sage, um
freundlich behandelt zu werden, oder weil es in einem
Theaterstuck vorkommt, etc.
etc..
| | |
| | ∫ | | |
“Du kannst doch ein solches Erlebnis haben, ohne es
[A|a]uszudrücken.
Wenn Du das zugibst,
warum soll er nicht das gleiche Erlebnis haben?”
| | |
| | | | |
15.11.
⌊⌊Ich gebe alles zu, wenn ich nur weiß, was ich zugeben
soll.⌋⌋
Was h ist hier aber das
‘gleiche’ Erlebnis.
Wie
messen vergleichen wir zwei solche Erlebnisse
gegen mit einander auf was für einer Wage wägen wir sie gegen
einander ab. dies gehört ja doch dazu
daß ich sagen kann das & das ist das gleiche
Erlebnis!
Wenn Einer sagt:
“diese zwei Banknoten haben den gleichen Wert”
so verstehe ich ihn nicht, wenn ich nicht
weiß welcher von den vielen möglichen Kriterien des
‘gleichen Wertes’ er meint.
Du hast
nun hier das gewöhnliche Kriterium der Gleichheit die
gewöhnliche Wage auf der wir sie mit einander
vergleichen ausgeschaltent indem Du
sag⌊s⌋t wir er besitze keinen
Ausdruck. –
| | |
| | ∫ | | |
Aber er könnte ja später einmal sagen:
Ich habe damals das & das erlebt.
Freilich: dies ist uns unter normalen
Umständen ein Kriterium dessen was er erlebt hat.
Aber
auch nicht immer.
“Ich
habe erinnere
mich von meiner Geburt das & das geträumt zu haben.”
⌊Wenn er es also später
sagt so ist damit noch nicht gesagt, daß wir das als Zeichen eines
früheren Erlebnisses nehmen.⌋
| | |
| | ∫ | | |
Du tust ganz dasselbe was Einer täte der m⌊i⌋r
sagte: Du gibst doch zu, daß es hier 5
Uhr : sein kann auch wenn Du nicht
ger⌊a⌋de auf die Uhr schaust; also kann er doch auch
au[s|f] ⌊dem⌋ Mars 5 Uhr sein.
Du vergißt, was glaube ich Einstein
ˇwie ich vermute die Welt gelehrt hat: daß die
der Zeitmessung zur
Grammatik der Zeit-Ausdrucke
gehört.
| | |
| | | | |
Ja so
präokkupiert sind wir mit unsern Spekulationen
über die Grammatik … Wörter, daß wir die einfachsten
Tatsachen des wirklichen Gebrauchs ganz vergessen.
So sagt m hört man
z.B.: Ein Mensch
könne nur wissen daß er Schmerzen hat nicht aber
daß der Andere sie habe.
Während doch niemand auf
der Welt sagt: ‘Ich weiß daß ich Schmerzen
habe’ wohl aber “Ich
weiß daß er Schmerzen hat”.
Und auf die
Frage “Bist Du sicher daß Du Schmerzen
hast würde man (außer
ganz ausnahmsweisen Umständen) nur
antworten: “Ich weiß nicht was Du
meinst”.
| | |
| | | | |
Wenn
jemand, den wir einer Lüge für unfähig halten uns
versichert er habe sich mit einem Jahr an seine Geburt
erinnert & er erinnere sich jetzt noch an diese
seine Erinnerung so würden wir zwar nicht sagen er lüge,
wohl aber, daß wir nicht wissen, was wir mit dieser
Mitteilung anfangen sollen.
Wir würden in so
einem Falle etwa sagen: Ich weiß nicht was Du jetzt
für Erinnerungen hast & was das damals für
Erinnerungen waren ich glaube das ganze ist irgend eine
Einbildung.
Nur wenn sich
solche Erinnerungsaussagen als wahr erwiesen &
man mit [s|S]icherheit wüßte, daß er
die Tatsachen aus keiner andern Quelle wis
ˇhabe erfahren konnte⌊en⌋,
würde man hier sagen der Mensch erinnere sich an seine
Geburt.
Aber wie, ⌊–⌋
wäre man sonst der Meinung seine
Erinnerung täusche ihn?
Nein.
Man
würde in diesem Falle sagen, er bilde sich nur ein
Erinnerungen zu haben sondern
& habe etwa nur Träume oder Phantasiebilder.
| | |
| | | | |
Nun angenommen, jener Mensch,
der das Tagebuch führte, lerne später eine Sprache &
teile uns dann mit, ers habe seien
ihm damals, beim Lesen des
Tabgebuchs Erinnerungen durch den Kopf
gegangen an ihm vorbei gezogen, so wäre diese Mitteilung, wenn wir
nicht noch mehr von dieser ‘Erinnerungen’
hörten, von der Art & Weise etwa, wie er sie angewandt
hat, noch mit Reserve aufzunehmen.
Denn wir wissen
z.B., daß ein Hauptelement dessen, was wir
Erinnerungen nennen, die Sprache ˇmit allen ihrer ganzen
Verzweigung, hier fehlte.
| | |
| | ? / | | |
Und
wenn ich sagte die Mitteilung sei mit Reserve
aufzunehmen, so hieß das, man könne auf diese
Mitteilung allein (ich ziehe die Möglichkeit der Lüge
nicht in Betracht) nicht das bauen, was man auf eine ähnliche
‘Mittei-lung unter
gewöhnlichen Umständen bauen kann.
Man muß hier vielmehr sagen: “Er
sagt diese Worte (z.B.:
‘ich erinnere mich an …’) & er
lügt nicht, aber was sie
(hier) bedeuten weiß ich
nicht.”
D.h. ich weiß
nicht was ich mit ihnen anfangen kann.
| | |
| | | | |
Mir ist in diesen Tagen etwas
Trauriges geschehen: Ich hohle immer meine Milch bei der
Anna Rebni & ich
glaube, ich kann sagen, wir waren vom ersten Augenblick gute
Freunde.
Mir wenigstens schien & scheint es
so.
Sie war immer sehr freundlich mit mir &
ich in meiner Weise mit ihr.
Vor ca.
2 Monaten
(oder schon vorher?) merkte ich eine
Veränderung ihres Benehmens gegen mich.
Aber ich
war gar nicht sicher, schob es auf dies & jenes, bis
vor ca. 2 Wochen; da dachte ich: nein nun ist
doc kein Zweifel, es ist eine Veränderung &
ich mfß sie fragen das
der Trund ist.
Ich wartete noch etwa
eine Woche dann fragte ich.
Ich hatte mir
allerlei Vermutungen gemacht; aber hätte man mir
erlaubt hundertmal au raten
so hätte ich nicht ihre Antwort erraten.
Sie sagte
nämlich ich habe ihr mit dem Stock gedroht.
Ich trage
nämlich immer einen Gehstock, und es ist meine Gewohnheit,
wenn ich
jemand sehr gern habe & auf gutem Fuß mit ihm stehe im
Spaß, gleichsam, wie man jemand auf den Rücken klopft, mit der
Faust oder dem Stock zu drohen.
Es ist eine Art der
Liebkosung.
Das mußte sie
naturlich wissen, denn es geschah
na ja nur, wenn wir beide lachten &
freundlich waren.
Dennoch könnte ich
ve[i|r]stehen daß sie es einmal ˇoder öfters
übelnahm – aber nicht daß sie darum
ihr Benehmen gegen mich änderte & lieber kalt &
fremd war, als etwas zu sagen.
Natürlich ist
es ja möglich daß ich ihre Freundschaft, ich
meine, ihre Zuneigung zu mir überschätzt
habe.
In wewissem Sinne: schrecklich,
wenn es so war, wenn ich so wenig Gefühl, dafür habe,
daß ich mich so irren kann!
Und doch kann
ich, wenigstens unmittelbar, nichts dafür.
Habe ich ein falsches Gefühl, so habe ich
es[!| –]
Ich schrieb ihr am
nächsten Tag einen Brief, in welchem ich ihr die Lage
noch einmal erklärte & ihr Benehmen gegen mich
tadelte.
Ich erhielt
(naturlich) keine Antwort. –
Ich halte es für möglich, daß der
Grund den sie mir gab nicht der eigentliche, oder
nicht der einzige war mbschon ich mir schwer
einen anderen, d.h.
überhault
einen denken kann, der mir irgendwie plausibel
klingt. –
| | |
| | | | |
Das Gebiet in dem wir uns hier befinden
gilt mit Recht als eins der [S|s]chwersten der
Philosophie; darum nämlich weil die
Oberflächengrammatik hier ungemein irreleitend ist &
von den unzähligen einander kreuzenden vielen | Wagenspuren der
philosophierenden Menschen so aufgewühlt ist daß es beinahe
unmöglich ist hier irgendwelche Wege zu
| | |
| | ∫ | | |
Wollte man von einer
ˇpersönlichen Erfahrung reden in einem Sinne in welcher
vom Ausdruck
ˇder Erfahrung ganz|unabhängig wäre, dann wäre es ganz
gleichgültig, was für eine solche Erfahrung
wir hinter dem Ausdruck stehend annähmen
& gleichgültig ob wir annähmen ich erkenne
sie richtig oder falsch wieder.
Ich mag mich in
diesem Sinne immer wieder irren wenn ich sage ich habe
Zahnschmerzen, weil ich jedesmal eine
grundverschiedene Erfahrung habe; aber es macht gar
nichts. –
Was i[ß|s]t das aber
für ein Sinn des Wortes persönliche Erfahrung der
so funktioniert?
Woher nehmen wir ihn; wie
entsteht er??
Ist es
nicht dies, daß wir das Wort “Schmerzen”
z.B. als Bezeichnung, Name, eines Wesens,
Gegenstands, betrachten, das hinter dem Ausdruck steht,
der ˇnatürliche Ausdruck ist eine
Begleiterscheinung durch die wir das
Erl[l|e]bnis faute de mieux indirekt erschließen
und nur in uns selbst sehen wir beide nebeneinander.
| | |
| | ∫ | | |
Immer wieder möchte man sagen: “Ich sage
“ich habe Schmerzen” weil ich das & das
Erlebnis habe welches ich wiedererkenne & dem der Name
Schmerzen gegeben wurde”.
Aber worin besteht das
Wiedererkennen? ist es wieder ein Erlebnis,
das ich wiedererkenne?
& ist das Erlebnis
des Wi⌊e⌋dererkennens also mit dem Schmerz, so daß man
ˇetwa sagt: oh das ist ja ein
Schmerz!”
Erkenne ich die Farbe
Blau wieder, wenn ich sie sehe, als die die ich
oft gesehen habe?
Und wenn ich mich darin
irrte?
Ist nicht überall der
Grundirrtum der: als könne man auf das
ˇprivate ‘Erlebnis’ für
sich selbst ˇseinen eigenen Gebrauch
zeigen.
Als hätte eben die Sprache zweierlei
Sinn: einen öffentlichen & einen privaten.
Der private bestünde nur darin
ˇzu Erlebnissen Laute auszustoßen, einen Lärm zu
machen.
Denn ein Sprachspiel kann man mit der
‘privaten Sprache’ nicht spielen.
| | |
| | ? / ∫ | | |
Denn für den G öffentlichen
Gebrauch des Wortes Schmerz gibt es gewisse Regeln[,| ;]
während wir uns denken, das Wort sei an ein
inneres Erlebnis
ge- bunden
| | |
| | ∫ | | |
Aber Du
hast [D|d]och gewiß ein inneres Erlebnis wenn Du ohne zu
lügen sagst Du hast Z.! –
Ja ich gehe noch weiter
& sage ich habe das Erlebnis der Z..
Du
miß verstehst das
Sprachspiel: Es heißt überp.haupt
nichts zu [z|s]agen: ich nenne das pri⌊v⌋ate
Erlebnis
“Schmerzen”
Denk Dir wieder ein Tagebuch
& die Aufzeichnung privater Gefühle:
Das Wiedererkennen zeigt ihm ja nicht, daß dies
dasselbe Gefühl ist welches e[s|r] hatte, sondern es
ist nun bloß ein neues inneres
Erlebnis.
Aber wir dürfen dafür
est eig.
nicht das Wort “Wiedererkennen” gebrauchen, denn
dies war für gewissen öffentlichen Gebrauch
bestimmt.
Also müßten wir ihm einen neuen Namen
geben, mit dem aber nichts anzufangen ist.
Er kann ein
Zeichen in das Tagebuch eintragen & die Zeichen wieder
anschauen & mehr wissen wir nicht von dem was vorgeht zu
sagen.
Aber ist das ein Tagebuch?
| | |
| | ∫ | | |
Wenn man
sagt das Wort “Z”
bezeichnet ein inneres Erlebnis so heißt das nicht, es sei
da einem Etwas, welches vor Andern verborgen ist
ist mir aber bekannt ist // von mir
aber wahrgenommen wird // ein Name worden.
Wenn man sagt es sei da
ein Gefühl das den ‘Namen’
“Z” habe so ist das
ganz irreleitend.
| | |
| | ∫ / | | |
Wie kann man denn dem privaten Gegenstand einen Namen
geben?
Was heißt es, den
priv.
Gegenst. wiedererkennen?
Wohl dasselbe wie ihn wieder zu erkennen glauben?
“Wiedererkennen” hat eben schon
gewisse öffentliche Kriterien
Und dies löscht gleichsam die Sprache ganz aus, als
wäre sie abgedreht worden.
Wir sind ganz
im Dunk⌊e⌋l[em|n].
Wir
werden gewahr, daß die Sprache nur das Wort
“rot”, z.B., nur in unsrer
öffentlichen Gebrauchsart ein Wort ist, daß, so wie wir uns
ins private zurückziehen die Sprache eben
aufhört[:| ;] das Wort “rot”
z.B. seinen Gebrauch verliert.
Es ist beinahe als
wir die eigentliche Farbe sehen, indem wir alle Lichter
ringsum auslöschten.
Denn diese sagen
wir uns be⌊e⌋influsten ja die Farbe, ich
kann also nie die eigentliche Eigenfärbung sehen sola⌊n⌋ge
fremdes Licht auf sie fällt.
Eben
ein Mißverständnis über den Gebrauch der Wörter
“Farbe des Gegenstandes”.
| | |
| | | | |
16.11.
Der Fehler sitzt am tiefsten dort, wo wir glauben, ein Erlebnis,
einen Schmerz z.B. für uns selbst
hinweisend Erklären, , zu können.
habe etwa
Z & sage mir: das will ich
… nennen.
Wir vergessen daß dies absolut nichts
heißt ˇin keinem Sinne eine Namengebung ist, wenn
nicht für das dem Wort eine Verwendung
vorgesehen gegeben
ist.
Ist ˇder Akt des Benennens in einem
Falle das ankleben eines Namenszettels auf einen Körper also
eines Stückes Papier auf dem etwa irgendwelche
Striche gezogen sind so ist doch klar daß so was ˇan
sich uns gar nicht interessieren kann & nur
[i|I]nteresse gewinnt durch die Verwendung im
Spiel dieser Striche.
Aber
ganz so ist es ja auch hier.
Dem Schmerz einen
Namen geben bestand also darin, Laut⌊e⌋ auszustoßen während wir
Schmerzen hatten.
Wie soll uns das
interessieren.
Wieder nur du⌊r⌋ch den Gebrauch
dieser Laute. –
Aber erstens me
denkt man, die Namengebung bestehe nicht in diesen
äußerlichen Dingen, sondern in einem speziellen
seelischen Akt des Meinens der das Ausgesprochene in
eigenartiger Weise an das Gemeinte heftet.
Aber selbst wenn
es so etwas worin liegt das Interesse
für uns dieser Verbindung eines
Lauts mit etwas anderem? –
(Aber der Fall beim Benennen des Schmerzes liegt
noch anders als der des Benennens Körpers & das sich in Gebrauch der Derfinition zeigen
müssen.
Denn wenn ich
z.B. dieser Feder den Namen A gebe, so ist
mir die Definition ein Mittel um vom Namen A wieder auf etwas
anderes, ein Muster, zurückgreifen zu können.
Aber wenn ich nun dem Erlebnis einen Namen gebe, wie greife ich
denn vom Namen auf seinen Träger
zurück⌊,⌋? auf das, was
ich benannt habe?
Die Definition sollte mich ja
zurückcführen aber hier ist
ja nur eine Hälfte der Definition, sozusagen, erhalten
geblieben.
Ich Was mich
zurückführt, ist also mein Gedächtnis; aber nun nicht
in dem Sinne, in welchem es noch
duch andere Tatsachen kontrolliert werden kann &
man von richtiger oder falscher Erinnerung reden kann, sondern,
sein Ausspruch ist hier allein maßgebend.
Wir
müssen also hier sagen: Die Definition die ich jetzt
gebe ist die gleiche die ich damals gegeben habe,
wenn mein Gedächtnis es mir sagt.
Aber auch
das ist noch irreführend, denn so scheine ich wenigstens einen
allgemein anerkannten Führer oder
Gewährsmann, ˇnämlich das Gedächtnis
zu haben; aber so ist es auch nicht, da ich keinen Grund habe das
Erlebnis “Gedächtnis” zu nennen
außer
duch einen
Prozess der mich in eine endlose Regression
führt.
Mein Erlebnis konnte mir also kein
Recht geben jetzt dies Wort zu gebrauchen
& so hängt das Wort nun frei in der Luft & es ist
weder abgeleitet worden noch wird von ihm etwas abgeleitet.
Aber Du damit nicht den
Stab über den Gebrauch aller solcher Wörter wie
‘Schmerz’ etc
gebrochen?
Durchaus nicht.
Ich habe nur gesagt
mein Gebrauch solcher Wörter ist nicht
“innerlich” begründet.
Vielmehr
fängt das Sprachspiel mit dem Aussprechen
(etc.) dieser Wörter an.
Du nahmst an die Erde ruhe auf einem Etwas &
müsse dies tun um nicht
herunterzufallen; ich sagte: erstens wenn Du so ein Etwas
annimmst so führt Dich das nicht weiter weil dies
wieder auf etwas ruhen mußte
etc. Zweitens die Erde ruht zwar auf nichts aber damit
ist nicht gesagt daß nun die Häuser auf ihr unsicher sind,
vielmehr sind sie sicher weil sie auf der Erde ruhen. ˇDagegen
ist bei der Erde von dieser Sicherheit oder Unsicherheit, vom
Stehen oder Fallen nicht die Rede.
Du
sahst es falsch: Du sahst Erde & Häuser gleichsam
wie ein Haus dessen Fundament wir nicht sehen
& was uns beunruhigt durch einen Dunst
verhüllt ist, & das wir nun suchen | .
| | |
| | | | |
Fühle mich nicht sehr
wohl.
Teils wegen der Kälte.
Teils
bedrückt mich die Angelegenheit mit Anna Rebni.
Auch arbeite ich nicht wirklich
gut.
Heute Nacht onaniert; traurig aber
wahr.
| | |
| | / | | |
Aber man möchte doch immer sagen: Es ist
wesentlich, daß man beim Aussprechen von Sätzen wie:
“ich habe Schmerzen” ein ˇdiesem
entsprechendes Erlebnis haben soll!
Und
daß dieses Erlebnis die Worte bestimme.
Gewiß.
Unwahr ist es nur, daß man auf das
Erlebnis in sich selbst zeigen konne es mit
“dieses Erlebn⌊i⌋s” be-
zeichnen kann (außer das Zeigen hat
öffentlichen Sinn).
Die Verwechslung ist
die zwischen dem Hinweisen auf etwas & dem Konzentrieren
der Aufmerksamkeit auf etwas.
Obwohl das
erstens mit dem zweiten verbunden ist so ist das zweite nicht
das erste.
Die Worte
ˇdie ich zu mir selbst spreche ich meine
mit “Z”
dieses Erlebnis” können eine
Einübung im Gebrauch des Wortes sein, sind aber
keine Definition.
Ob die Einübung aber die rechte
Wirkung hat (daß nämlich das Wort dann
richtig gebraucht wird) kann die Einübung selbst
nicht zeigen.
| | |
| | ? / | | |
Ich könnte mir also wenn ich Z. habe das russische Wort für
“Z”
einprägen indem ich immer vor mich hin sage das sind
…
Ebenso könnte ich mir das russische
Wort für blau dadurch einprägen daß ich es
wiederhole & mir die Farbe Blau etwas blaues | vorstelle.
Aber dadurch gebe ich
mir keine Definition dieser
Wörter. –
So
konnten sie mir ja auch nicht erklärt
worden sein!
Ich könnte nun auch eine hinweisende
Def von “blau” oder
seinem russischen Äquivalent geben & da würde es
sich zeigen ob ich mir die Wörter nicht eingeprägt
hatte.
Die Definition aber ist etwas
öffentliches.
| | |
| | | | |
Ich kann ein Wort dem Sprachgebrauch
gemäß oder nicht gemäß gebrauchen.
Und ohne
einen Sprachgebrauch kann man sagen – gibt es keine
Sprache.
Der Sprachgebrauch ist eine
Regelmäßigkeit.
Aber – kann man fragen –
gibt es nicht eine objektive & eine auch eine |
ˇrein subjektive
Regelmäßigkeit?
Die Regelmäßigkeit
der rein subjektiven Erlebnisse über die nur ich selbst
[b|B]escheid wissen kann?
– Wohl; aber es fragt sich wie wir nun das Wort “Regelmäßigkeit” gebrauchen, ob es
auch subjektiv sein soll was wir ich so nennen will
oder ob das objektiv festgestellt werden
soll.
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| | | | |
Was das Wort “Regelmäßigkeit” –
z.B. – zu bedeutet erkläre
ich mir soc, wie ich es ˇauch einem
Andern erkläre.
Soll diese Erklärung
nicht mehr gelten, so liegt auch kein Grund vor, dieses Wort zu
gebrauchen.
Ich kann zwar mit mir allein ein Spiel spielen,
aber was ich so nenne, erkläre ich mir mit
der gleichen Art von Erklärung wie einem Andern.
Ich kann zwar etwas subjektiv grün sehen, was
ein andrer rot sieht, aber was diese Worte beschreiben,
daß muß ich Dir so gut erklären können wie
mir.
Ja wenn meine
Erlebnisse in dem Sinn privat sind,, daß ich
sie niemand Anders sehen lasse, dann kann ich wohl
alle⌊i⌋n ein jedes Anderes unbekanntes Sprachspiel mit
ihnen spielen.
Aber das Wort
“Sprachspiel” muß hier zuvor
öffentlich erklärt worden sein.
Aber
jenes private Sprachspiel ist dann eben unerklärt
(wird ˇganz geheim
gehalten).
Es ist nicht dadurch
ˇnichts beschrieben, daß man sagt: was wir sagen können, da wir weder
dem Andern zeigen können, was wir meinen, noch uns
selbst, da man ja Mitteilung etwas anderes nennt.
Aber wie ist es möglich, daß es kein
Analogon zum
Sprachspiel geben soll?
Denk Dir ein
subjektives Analogon zum Lesen einer
Druckseite eines Buches | .
Ja man kann wohl sagen: es ist das
Zuornen von Lautvorstellungen Wortvorstellungen | zur
Buchstabenvorstellung⌊en⌋.
Aber hier sind
“Laut” &
“Buchstabe” &
“Vorstellung” doch öffentliche
Wörter.
Wir nennen das Ausstoßen von Lauten,
worüber wir sonst nichts wissen nicht
“Sprache”.
Und Dein ‘subjektives
Sprachspiel’ wäre nur das.
Denn
auch der sie ausstößt ‘weiß’ nichts
weiter von ihnen, – wie wir das Wort “weiß”
gebrauchen.
| | |
| | | | |
Die
subjektive Regelmäßigkeit ist objektiv definiert
(erklärt).
| | |
| | | | |
Bin
außerorde⌊n⌋tlich mißmutig.
Ich möchte
immer sagen: Wozu die ganze Qual?
Jede
Freude scheint nur eine Vorbereitung zu einer neuen Qual zu
sein. | | |
| | ? ∫ ? / | | |
17.11.
Wir haben, in Betreff der Grammatik eines Wortes ein
Vorurteil.
Dieses⌊,⌋ ist
gestützt durch auf mancherlei Erscheinungen
der Oberflächengrammatik gestützt⌊,⌋
& ist so
mächtig, daß es beinahe unmöglich ist der raffiniertesten Methoden bedarf | davon los zu kommen.
(In der Mathematik speziell wird die
Oberflächengrammatik eigens daraufhin
eingerichtet Mißverständnisse zu erzeugen.)
| | |
| | ∫ | | |
So ein Vorurteil nun ist
(z.B.) die
Idee die Vorstellung sei ein Bild
( nur der Vorstellende selbst
sieht) d.h.: das Wort
“Vorstellung” habe die Grammatik des Wortes
“ˇprivates Bild”.
Dies ist
V unwahr aber es ist
unser Vorurteil
& wir können, solange es anwesend ist, den Gebrauch
der Worte des Wortes Vorstellung (&
verwandter⌊⌋wandter Wörter) | nicht verstehen.
| | |
| | | | |
Wie benennt mann
den (nun) eine
Vorstellung?
Etwa so: man hat sie gerade,
konzentriert die Aufmerksamkeit auf sie & spricht dabei
die Worte: “das soll
‘Z.’
heißen”.
Ist sie nun
benannt?
Und
wozu hilft uns dieser magische Vorgang?
Wir
vergessen ja ganz was wozu das was wir
[b|B]enennen eines Gegenstandes nennen eigentlich
dient.
Es ist als bildeten ernennten
wir Puppen oder auch andere Gegenstände zu Leutnants,
Hauptleuten & Generälen, indem wir ihnen die
Distinktionen di⌊e⌋ser Ch⌊a⌋rgen
anhefteten.
| | |
| | ∫ | | |
Denken
wir uns diesen Fall: Ich notiere mir für den Arzt
gewisse Zustände, ˇz.B. Schmerzen,
Ubrigkeitsgefühle.
Ich trage dazu in
meinen Kalender gewisse Zeichen ein.
Ich nenne ein
Gefühl ‘S’ eines
‘T’ eines ‘U’.
Wie benenne ich meine Gefühle
so?
Ich denke mir einmal, wenn ich eines von ihnen
habe: das will ich immer ˇmit ’S’
nennen bezeichnen; etc..
Wozu
dienen mir die Zeichen?
Ich zeige dem Arzt den
Kalender & sage: sehen sie bei an den
& den Tagen bei den & den Gelegenheiten habe ich
diese Zustände gehabt. –
Aber nun wird er mich
doch fragen: “ˇAber was für
Zustände waren es denn?
Und kann ich sie
für ihn beschreiben so muß ich es nun in öffentlichen
Ausdrücken tun.
Kann ich aber nichts darüber
sagen so wird er nichts mit den Zeichen anfangen
können.
Aber ist das wahr?
Wenn er
z.B. ein Irrenarzt ist, könnte es ja von
großer Bedeutung
für ihn sein, daß ich ihm gerade diese Art der
Mitteilung mache.
Aber in welchem Falle bin
denn ich?
Für mich ist es doch wohl eine
Mitteilung, daß ich S an diesem Tag
gefühlt habe, weil ich mich daran erinnere, was ich
“S” genannt habe. –
Aber warum sage ich, ich
‘erinnere’ mich daran?
Wie
weiß ich, daß das was ich tue⌊,⌋ ˇdas ist was man
erinnern ’erinnern’ ist? nennt?
Die Antwort
kann nicht sein: “[w|W]eil ich das
Erlebnis der Erinnerung daran habe daß ich das Wort früher so
gebraucht habe.”
Die Rechtfertigung könnte
nur lauten eine äußere sein, denn sie
ist entweder eine Erklärung durch Worte oder durch
Muster
| | |
| | ? / | | |
Man könnte es auch so sagen: Man kann die
Vorstellung nicht Muster
nehmen, denn sie wäre dann wie ein Muster das zerstört
würde also keinen N[ü|u]tzen hat.
Die Erinnerung aber kann mir nur insofern helfen, als sie als
‘Erinnerung’ beglaubigt .
| | |
| | | | |
Warum nennst Du es denn Sprache, was
du treibst?
| | |
| | ∫ | | |
Ich kann freilich eine Sprache auch in der bloßen Vorstellung
sprechen & geb⌊r⌋auchen, z.B. im
Traum, aber warum nenne ich es denn
¤ ⌊⌊[⟶ 2 Seiten] ⌋⌋ | | |
| | ∫ | | |
[Eingeschaltet]
Zu untersuchen ist,
unter welchen Umständen eine Annahme, d.h.
der Ausdruck einer Annahme, Sinn hat.
(Ich nehme
z.B. an, daß alle Menschen die ich sehe
fürchterliche Schmerzen haben, es aber nicht zeigen.)
‘Eine grundlose Annahme’.
Was nennt man “etwas annehmen”?
Einen Bewußtseinszustand? Das das
Aussprechen der Annahme? eine gewisse Handlungsweise?
Was heißt es eine halbe Stunde lang annehmen daß
Ei jemand Schmerzen hat?
“Ich kann doch annehmen, es habe
Einer Erinnerungen!” –
Wie nimmt man das
an;
was für ein Spiel spielt man mit dem Ausdruck so einer
Annahme?
Sagen können wir es
natürlich & auch die & die Empfindungen dabei
haben.
Aber ist das alles, was zum Annehmen
gehört?
Es fehlt doch offenbar noch
etwas.
| | |
| | ∫ / | | |
Ich
könnte ja sagen: Wenn jener Mann der das Tagebuch
führt beim Lesen desselben Erinnerungen
hat, : dann teilt ihm das Tagebuch etwas mit.
– –
Aber nun fragt es sich noch: Wann sagen wir,
daß er ‘Erinnerungen hat’.
Wenn darauf
zur Antwort kommt: “Wenn er ein gewisses inneres
Erlebnis hat”, so
⌊⌊⟶ [2|1] Seite ⌋⌋
18.11.
ist das natürlich noch keine
Erklärung, denn nun fragte es sich:
“welches innere
Erlebnis”
(Diese
‘Erklärung’ läßt es fälschlich so
erscheinen als könne man zur Antwort auf etwas
zeigen.)
Und wann sagen wir: Einer habe das
& das innere Erlebnis?
“Aber haben wir hier nicht eher einen Fall, wo wir zwar
wissen was es heißt, er habe das & das Erlebnis,
& d wir keine Möglichkeit haben
mögen, das ◇◇◇ darauf zu kommen, ob er es
hat.”
Du vergleichst den Fall also offenbar
dem der Annahme er habe, sagen wir eine Uhr, obgleich wir keinerlei
Möglichkeit besitzen festzustellen ob er
eine hat.
Zwei BrettSpiele:
[w|d]as [E|e]ine etwa Dame das andere ein Spiel
welches so eingerichtet i⌊s⌋t das jede Partie
notwendigerweise remis werden muß.
Aber Im Damespiel gibt es auch Partien die so
ausgehen; würden wir aber nicht dennoch
, ob wir
jen das andere ein ‘Spiel’
nennen sollen.
Es kommt dabei eben nicht nur auf den
Ausgang dieser einen gegenwärtigen Partie an.
Ob nämlich jene Annahme, daß er eine
Uhr hat Sinn hat, wird ˇz.B. drauf
ankommen, wie es ausgeschlossen ist, daß
wir die Tatsache erfahren.
Wir können auch
diese Annahme so abkapseln, daß sie [S|s]innlos
wird obwohl dabei immer bestehen bleibt,
daß wir uns beim Aussprechen der Annahme ein
‘Bild’ von dem Sachverhalt
machen, nur haben wir ˇauch keine Verwendung
für dieses Bild.
“Aber ich kann
doch annehmen, daß er das gleiche Erlebnis hat wie ich es oft
gehabt habe[!| .]” –
Was einen ‘Akt des Annehmens’ betrifft,
mußt Du das am besten wissen.
Es heißt wohl, daß
Du beim Aussprechen dieser Worte eines der Erlebnisse hast, die Du
beim Aussprechen von Annahmen zu haben
Warum sollte es
unmöglich sein zwei beliebige Figuren auf ein Spielbrett zu
stellen, die eine mit der andern ‘nehmen’, &
Erlebnis haben welches man beim Gewinnen
eines Spiels hat?
Aber würden wir sagen
wir hätten ein Spiel gewonnen.
Und wenn
Einer es sagte, welche◇ Einwendungen
würden wir machen?
Würden wir ihn nicht
nach dem Spiel im allgemeinen fragen, um ihm zu zeigen
daß hier kein solches hinter Erlebnis steht?
Würden wir
ihn nicht fragen: “Ja wie gewinnt man denn in
diesem Spiel, & wie verliert
man?”
Und was ist die
Anfangsstellung?”
etc” | | |
| | | | |
¤
⌊⌊[⟵ 2 Seiten]⌋⌋ mit
diesen Worten? Hat das eine Begründung, – dann
muß es eine dem Andern verständliche sein denn diese
Worte besteht sie aus Worten & Zeichen. Hat es keine
Begründung für einen Andern dann hat es auch keine für
mich & dann ist der Anfang des Sprachspiels daß ich
gewisse Wörter ausspreche. Und das ist in
Ordnung.
| | |
| | | | |
¤
Unwohl.
Große Kälte.
Der Fjord ist weit hinaus
gefrohren & der See beginnt zuzufrieren &
ich fürchte mich davor eingeschlossen zu werden.
Habe
Magenschmerzen, e in einer Weise, wie ich
es eigentlich nicht gewohnt
bin. | | |
| | ? / | | |
Du kannst in diesem Sinne auch annehmen, ein Blinder sehe
alles & handle ˇ(& rede) nur auf die
für Blinde charakteristische Weise & Du kannst auch
annehmen, ein Blinder sehe alles grüne
&
umgekehrt. –
Erinnere Dich, welche Vorstellung naive
Menschen von der sog.
“rot-grün-Blindheit”
haben; sie ‘nehmen auch etwas an’, nur kann man mit
ihrer ‘Annahme’ nichts anfangen.
| | |
| | ∫ | | |
Du nimmst an, der
& der habe Erinnerungen.
Aber bist Du Dir denn
über den Gebrauch des Wortes “Erinnerungen”
klar für Dich selbst klar?
Was
ge hört
dazu daß Du von Dir sagen kannst Du habe⌊s⌋t
welche?
Ist z.B. alles was
dazu gehört ein Phantasiebild?
Wann sagst Du:
“Es kommt mir vor als erinnerte ich
mich.”
Wenn Du sagst: “ich erinnere
mich deutlich …” merkst Du daß es eine Erinnerung ist am
Charakter des Vorstellungsbildes?
Wie hast Du den
Gebrauch des Ausdrucks gelernt: Du erinnertest Dich an den
& den Traum?
“Aber daß Du Dich
erinnerst ist doch ein bestimmtes inneres
Erlebnis!” –
Nehmen wir an es sei das ein
Phansasiebild eines vor mir zu sehen & das Bild müsse
einen
bläulichen Schimmer haben.
Dann heißt
also “Er hat eine Erinnerung” er
sehe so ein Bild mit diesem S⌊ch⌋immer vor
sich.
Da es sich aber hier nicht um ein Bild handelt, so ist der Sinn nicht so
klar & ich muß mich fragen: in welchen Fällen
sage ich denn: …?
Denn wenn ich die Annahme
mache: er diese
Vorstellung, so wird, was diese Ann⌊a⌋hme ist doch
davon abhängen wie ich den Satz “Er hat
diese
Vorstellung …” gebrauche.
Die
Übersetzung eines Ausdrucks in einen
aAnderen
ist nur dann eine Erklärung der Bedeutung des ersten,
wenn ich die Awendung des zweiten
Wenn ich einen Ausdruck durch ein Bild ersetze dessen
Anwendung ebenso unbestimmt ist wie die des Ausdrucks so
ist die Ersetzung keine Erklärung.
Man darf eben nicht
vergessen, daß man auch ein Bild auf
mannigfa[l|c]he Weise an
gebrauchen kann.
Es fragt sich:
Unter welchen Umständen & zu welchem Zweck
spricht man denn (zu sich, oder Anderen) so
eine Annahme aus?
| | |
| | / | | |
Was ist sonderbares
an der Annahme, das Kind habe Träume vor seiner Geburt?
Erstens, daß diese
‘Träume’ nun in einer Umgebung sind,
in der wir nichts ‘Traum’ zu nennen
gew[o|ö]hnt sind.
Zweitens daß diese
Annahme ein isolier[et|te]s Bild ist ohne
Anwendung & wir so etwas nicht Annahme nennen.
| | |
| | | | |
Im vorigen Jahr habe ich
mich, mit Gottes Hilfe aufgerafft
& ein Geständnis abgelegt.
Das brachte
mich in ein reineres Fahrwasser in ein besseres Verhältnis zu den
Menschen & in zu
großerem Ernst.
Nun aber ist alles das gleichsam aufgezehrt & ich
ungefähr ˇnicht weit von
dort, wo ich war.
Vor allem bin ich
unendlich
feig.
Wenn ich nichts rechte tue, so
werde ich wiedr ˇganz in das alte Fahrwasser
hineintreib
Ich fürchte mich vor
jeder Gefahr.
Mein leben hassen
für Gott davon bin ich so weit wie
möglich.
Ich 6
nicht einmal meinen Freund
ˇfur Ihn
lassen.
Möge Gott mir helfen.
| | |
| | | | |
Nun
Nun wi[pp|ll] ich aber sagen,
daß, wer annimmt, Kind habe
T Träume
[v|v]or der Geburt, in gewissem Sinne
se[i|i]n[e|e] Annahme
nicht versteht.
“Aber
w[i|i]eso versteht er sie
nicht[:| ?]
Er weiß doch, was
e[h|s] heißt selbst
Träume haben!
Aber
versteht er dadurch auch was es heißt, daß,
sagen
wir, ein Waschschaff Träume
hat?
Und liegt also das Wesentliche
in der Organisation dem Bau des Menschen?
Man möchte in so einem
Fall sagen: “Das Waschschaff
hat eben keinen
Kopf[!| .]”
Und
hier sieht man worauf
es bei solchen Vorstellungen ankommt.
Man wird näm[li|li]ch so
dar aufmerksam, darauf was
die
Vor[st|st]ellung
ist, d[ie|ie] uns
h[i|i]er als Verständnis
gilt; oder wie wir uns den vom
eigenen [T|T]raum zum Traum
des Andern kommen. gelangen.
| | |
| | | | |
Ich habe jetzt wohl eine Erinnerung an
einen Traum, aber doch keinen Traum.
Könnte
man also nicht sagen ich wisse
nicht wie (oder, was) es ist zu
träumen?
Ich habe ein Erinnerungserlebnis
an einen Traum, & wie soll⌊te⌋ ich das auf eine andere Person so
übertragen, daß ich weiß wie es ist, wenn er
träumt?
| | |
| | ∫ | | |
Von der
privaten Vorstellung der Farbe [b|B]lau könnte ich
ebensogut annehmen ˇsie bleibe gleich wie sie
ändere sich von einem Augenblick zum andern &
ˇnur für mein Gedächtnis für
dens Farbeneindruck⌊s⌋
sei⌊en⌋ dies immer die
gleichen Eindrücke.
Es erinnere sich sozusagen immer
falsch & was verschieden war kommt ihm gleich vor.
| | |
| | ∫ | | |
Du weißt wie es ist wenn man Du
träum⌊s⌋t?
Nun wie ist
es?
Und vergiß nicht[,| :]
Du kannst weder mir noch Dir|selbst ˇeinfach hinweisend
antworten: “So.”.
| | |
| | ? / | | |
Woz[z|u]
dient dienen denn die Sprache
diese Worte[!| ?]!
Dazu die
Erlebnisse mit
Lärm einem Lärm
zu begleiten?
| | |
| | ∫ | | |
Ich rede davon daß jemand Schmerzen hat ich kann es
ˇmeinen angeblich weil ich weiß was Schmerzen
sind.
Aber ich kann mir doch Schmerzen nicht immer gleich
gut vorstellen – wie kom meine ich da also
jedesmal etwas anderes?
| | |
| | ∫ | | |
Du weißt doch was es heißt
“traumen”
Du weißt, wie es ist, wenn
Du träumst!“
Aber weiß ich es denn
gerade jetzt[,| ?] & immer gleich
gut?
Worin soll denn dies Wissen
bestehen?
Heißt es nämlich, ich
könne das Wort “träumen”
anwenden, so i⌊s⌋t das wahr, aber gerade darum weiß ich
nicht, was es heißen soll: das Kind träumt vor der
Gebu⌊r⌋t.
Denn die Aussagen
“Ich habe … – geträumt”,
“Er hat – geträumt” werden ja
ve irgendwie verwendet.
Ich
erzähle einen Traum; ich vergleiche ihn mit dem was i⌊h⌋m
vorhergegangen ist.
| | |
| | ∫ | | |
Man kann nicht sagen: Träumen
“Ich sage: ‘ich habe
geträumt’, weil ich ein gewisses Erlebnis
hatte”.
Denn die Frage ist, wie weiß ich
daß dies Erlebnis
“Träumen” heißt.?
Gibt es da nun einen [E|I]rrtum oder gibt es
keinen.
Gibt es keinen so ist eben, was ich
“Traum” nenne ein Traum
& es kommt dann darauf an daß ich das Wort gebrauche
& auf nichts anderes.
Gibt es aber einen Irrtum, so
kann man auf den ja nie kommen, oder nur durch äußere
Kriterien.
Ebenso: Wie weiß ich daß
die Erlebnis was ich jetzt habe “die
Farbe Blau sehen” heißt?
G Sofern es keinen Irrtum gibt so
fängt das Sprachspiel eben mit meinen Worten an.
Einen
ˇinneren Irrtum anzunehmen der sich nie zeigen kann, hat keinen
Sinn.
Das ist nicht was wir Irrtum
nennen.
Daß mich mein Gedächtnis
täuscht & ich die falsche Farbe
“blau” nenne, kann sich nur in der
ˇäußeren Verwendung zeigen
| | |
| | | | |
Der gegenwärtigen
Vorstellung kann ich keinen Namen geben, weil sie mit einem Namen
nicht kommens[r|u]r abel ist.
Die Kann man sagen: das Benannte
muß im selben Sinne Dauer haben, wie der
Name?
| | |
| | | | |
19.11.
Wie kann ich, was Regelmäßigkeit ist, beschreiben?
[Z|z].B. ein Re
regelmäßiger Wechsel der Farbe: blau, rot, blau,
rot, blau, ….
Ich kann natürlich statt dessen
auch auf Muster zeigen.
Aber nicht auch auf meine
Vorstellungen?
Wenn ich nun
dem Andern sagte: “ich habe jetzt
eine regelmäßige Folge von Farbenvorstellungen: das,
das, das, das, das, u.s.w.”
Da könnte er fragen: “Bist Du sicher,
daß Du Dich nicht irrst?
daß es wirklich eine
solche regelmäßige Folge war?
Hat Dich Dein
Gedächtnis nicht getäuscht?” –
So
könnte ich antworten: “Mir
scheint sie
regelmäßig!” –
Er: “[a|A]ber ist sie darum
regelmäßig?
denn wenn das ist, dann braucht
ja gar nichts vorzuliegen wie z.B.
diese regelmäßige Musterreihe hier.
Dann
haben ja wir beide, ich & Du, nur Deine
WorteR, sie
‘regelmäßig’ oder ‘
(die Tatsache)’
daß Du auf
Muster [Z|z]eigst.“
Ich sage damit
beginnt das Sprachspiel sowohl für
f mich als auch
für Dich.
| | |
| | / | | |
Man könnte ˇglaube
ich auch sagen: zu der Vorstellung,
wie Du , gibt es nur
Gegenwart; aber in der Sprache & im Spiel auch Vergangenheit
& Zukunft.
Die Vorstellung ist ˇda
gleichsam die gegenwärtige Projektion auf
der Leinwand & in dieser Projektion
auch das
Erinnerungserlebnis, ˇErlebnis des Wiedererkennens
etc., etc..
Ist es mir nun
nicht erlaubt, die Bilder die
Nacheinander folgen (& das alles
enthalten) zu vergleichen, darf ich nicht die Bilder auf dem
Filmstreifen sehen, die mir diesen Vergleich erlauben,
– dann ist jene
‘Folge’ von gegenwär-
tigen Bildern nicht besser als ein einziges Bil.
Denn ich kann nun nicht sagen, ob
sie von einander verschieden oder alle gleich sind.
Es
gibt ja ˇ(in diesem Sinne) immer nur
eins.
Diese Betrachtung, so wertvoll sie
ist, kann aber wieder ganz mißverstanden werden.
Sie muß nämlich erst noch richtig appliziert
werden.
Ich rede kann nämlich hier
wieder nur ganz gewöhnlich von ˇverschiedenen
Darstellungsarten reden & nicht von verschiedenen
Welten.
(‘Das
[u|U]nmögliche kann ich auch nicht
beschreiben.’)
Denn steht hier das
Sehen & Hören etc. des
Film⌊s⌋chauspiels für alles was ich erlebe, dann
ich eben immer vor der
Projektionsleinwand & sehe
nichts anderes als was dort erscheint; sehe also
auch weder den Filmstreifen noch den Apparat je; & diese sind
dann unnütze Teile meiner Hypothese & ˇunnütz
also überhaupt die Idee vom Film.
Es
muß das Bild vielmehr anders angewandt
werden[:| .]
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Denke
jemand hätte ein Filmschaspiel beschrieben,
erzählt.
Nun sage ich:
“[a|A]ber diese hätte sich ja viel einfacher geben
lassen
Du hast
immerfort das
gegenwärtige ein gewisses | Bild gesehen.”
Antwort: “Das ist überhaupt
keine Beschreibung.
‘Beschreibung’
nennen wir den Gebrauch gewisser W[ö|o]rte⌊,⌋
ˇGebärden⌊,⌋ etc. bei gewissen
Gelegenheit.
Wir können
die Sprache, dieses Phänomen, beschreiben;
während Du (gleichsam)
sagst: ‘Sprache müßte eigentlich
dies sein[!| .]’
Als
sagtest Du ein Mensch müßte eigentlich die Gestalt
einer Kugel haben.
(So eine Idee wäre ganz
möglich.)
Und man könnte nur antworten:
Was wir Mensch nennen ist keine Kugel; &
wenn Du sagst es müsse eigentlich eine sein, so
heißt da[ß|s], da[s|ß] Du von
einem, von der Wirklichkeit ˇ(gleichsam einseitig)
abstrahierten, Ideal
& dieses Ideal von Dir Besitz
ergriffen hat
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Er möge, statt sich an die Definition zu erinnern, sie immer
in einem Buch nachschlagen.
Und zwar mag sich,
was dort steht, immerfort ändern
– aber das soll nichts machen.
Gut; dagegen
ist noch nichts zu sagen– aber dies ist noch kein Spiel, das
Spiel baut sich nun wohl erst auf das auf, was er so
nachschlägt // erhält // .
Denn
baut sich darauf nichts weiter auf, so ist hier auch kein
Spiel.
Man könnte ja auch sagen:
“Nenne ‘blau’, was Du gerade so
nennen willst! ˇ(was immer die Tätigkeit
worin immer d[ie|er] Akt dieses Benennens bestehen
mag”
Dagegen
ist nichts zu sagen[,| ⌊;⌋] aber das gibt noch nichts,
was wir ‘Sprache’ nennen würden.
Die müßte nun erst anfangen.
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Ist nicht der Irrtum in den
man wir hier fallen ein ähnlicher, als bildeten
wir uns ein, das Bild eines Eisenstabes auf seine Festigkeit
prüfen zu können; weil wir ein Bild der Zerreißprobe des
Stabes machen können.
Was wir Sprache oder Spiel
nennen ist keine Vorstellung obwohl es eine solches
von der Sprache & dem Spiel gibt.
D.h. natürlich nur:
Die
Grammatik des Wortes “Sprache”,
“Wort”, “Satz”,
“Definition”, ist nicht die der
Ausdrücke: “Eindruck”,
“es kommt mir so vor …”
“Empfindung” ….
Oder:
Ein Sprachspiel beschreiben; heißt
Handlungen der Menschen beschreiben
also eine Beschreibung der Art geben, wie wir es
ˇöfters getan haben.
Nun haben die
Sätze von der Form
“es kommt ihm so vor als nicht die gleiche Grammatik wie:
“er tut ….”
Denn
[E|e]s kann ihm so vorkommen als spielte er eine
Schachpartie [z|Z]ug für Zug & dann
ist, was ihm scheint ein Abbild einer wirklichen
Partie.
Dagegen kann ihm vorkommen er habe gerade
eine Schachpartie verloren – & dann ist dies nicht
das Abbild dessen, was wir das Verlieren einer Partie nennen.
Es gibt in unserer Sprache etwas was wir Beschreibung
von Handlungen, Dingen, etc, nennen,
und auch etwas, was wir die Beschreibung von Vorstellungen,
Eindrücken nennen.
Beide
Sie
haben verschiedenerlei Anwendungen. // Sie haben Anwendungen ganz verschiedener
Art. //
Die ‘Beschreibung eines
Sprachspiels’ nun ist eine Beschreibung der
ersten⌊.⌋ A // der
ersten Art. //
Die
Behauptung: “Ich sah einen blauen Vogel”
wird ganz anders gebraucht (z.B.
verifiziert ) als die: “Es kam
mir vor ich sähe einen blauen Vogel”.
(.Natürlich werde ich nicht den
irreführenden Ausdruck gebrauchen: “Dinge
& Vorstellungen sind verschiedene Arten von
Gegenständen”!)
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1) See facsimile; arrow pointing right, probably indicating that the line shall be indented.
2) There seems to be a mark and a full stop after the figure.
3) See facsimile; there are arrows pointing left and a line connecting with the previous remark, possibly indicating that the two remarks should be joined together.
4) There is an unidentified mark above the comma.
5) Wittgenstein indicates by arrow that the date should be moved two lines down.
6) See facsimile; Wittgenstein marks the scope of the text alternative with a left curly bracket.