Wenn ich nun sage “Ich erwarte …” – ist das die Feststellung: die Situation, meine Handlungen, Gedanken, Gefühle, etc. seien die des Erwartens eines bestimmten Ereignisses? Oder gehören die Worte “Ich erwarte …” selbst zu den Vorgängen || zum Vorgang des Erwartens? Unter gewissen Umständen wird “Ich erwarte …” einfach heißen ( … ) “Ich glaube das & das wird geschehen.” manchmal auch “Mach Dich darauf gefaßt, daß …”. Ich sage jemandem: “Ich habe gehört er wird kommen, ich erwarte ihn schon den ganzen Tag.” Dies ist ein Bericht darüber wie ich den Tag verbringe. Ich komme also in einem Gespräch zu dem Ergebnis, die Ankunft ¤ || der Besuch || ein bestimmtes Ereignis sei zu erwarten & sage indem ich diesen Schluß ziehe || daß ein bestimmtes Ereignis zu erwarten sei & ziehe diesen Schluß indem ich sage: “Ich muß also jetzt seinen Besuch erwarten.” Dies kann der erste Gedanke einer Erwartung sein || Das kann man den ersten Akt einer Erwartung nennen. Ich sage “Ich erwarte ihn sehnsüchtig!” und dies wird unter Umständen ein Akt des Erwartens sein, wenn sich die Spannung der Erwartung darin Luft macht. || Der Ausruf “Ich erwarte ihn sehnsüchtig!” ist ein Akt des Erwartens, wenn sich die Spannung der Erwartung in ihm Luft macht. Ich kann aber dieselben Worte als Resultat ‒ ‒ ‒ |
Wie weiß ich daß ich den Satz als
Mitteilung gemeint habe! War,
das wenige was beim Aussprechen in diese
Richtung wies, wirklich genug, daß ich mit Sicherheit sagen
kann || konnte ich hätte ihn so gemeint?
Aber wenn hier von Deutung die Rede sein kann, kann ich jene
Zeichen mißdeuten? (Was wäre
dafür das Kriterium?) Ist es nicht so: ich
gehe bei meiner Deutung in einer gewissen Richtung
2 fort? Es ist
als hätte ich den Keim, der in jenen rudimentären Handlungen || jenem
rudimentären Benehmen lag, dann einfach wachsen
lassen. Und er
zeigt || zeige nun
wovon er der Keim war. |
Aber wie ist es, wenn ich mich daran erinnere, was ich
damals gemeint habe? Wie wäre es zu beweisen, daß
mich mein Gedächtnis trügt? |
Kann denn die Evidenz nicht zu spärlich
sein? Ja wenn man ihr nachgeht scheint sie
außerordentlich spärlich aber das ist vielleicht, weil man die
Vorgeschichte dieser Evidenz außer acht
läßt. Wenn ich im Begriffe bin
meinem Lehrer mit geheucheltem Unwohlsein
zu betrügen || kommen,
so geschah dies nicht aus blauem Himmel. Dem mußten
allerlei dafür relevante Gedanken
u.a. vorangegangen sein. |
Und wenn nun die Evidenz zu
spärlich wäre – was würde ich da sagen?
Daß es ja so scheint als hätte ich den Satz als
Mitteilung gemeint? Aber kommt denn so ein Fall
vor? Und warum nicht? |
Sagt man je: “Wenn ich
zurückdenke in welchem Ton & mit welcher
Bewegung ich das gesagt habe, so scheint es ich
habe gemeint …”? Nein. Und
das kann nur sein, weil man spärliche || hier nicht Evidenz ¤
vermutungsweise
deutet. Man behandelt sie
überhaupt nicht 3 als Evidenz, aus der Schlüsse
gezogen werden. Obwohl auch nicht als unwesentliche
Nebenerscheinungen. Die Deutung ist einfach die Nachgeschichte dieser Handlungen. |
Aber nehmen wir selbst
an ich hätte zu mir selbst, ehe ich laut den Satz aussprach
“Ich fühle mich nicht wohl” gesagt:
“Ich werde diesen Satz als Mitteilung
meinen”. (Und mehr Evidenz kann
man doch nicht verlangen!)
Aber ich hätte ja auch jenen Satz sagen können ohne ihn
im Ernst zu meinen. Wenn ich mich nun daran erinnere, mir
selbst dies gesagt zu haben ist nicht doch auch
hier jetzt eine Auffassung, Deutung meinerseits
nötig? Ist es genug mich zu erinnern ich hätte
mir dies gesagt? Ist nicht selbst diese Evidenz noch
ungenügend? |
Es ist hier wieder, als erinnern wir uns jener feinen
Gefühlsnuance des Meinens die erst, was
immer ich tat oder sagte, zum Ausdruck des Meinens
machte. Meine Bewegung, Miene, mein Tonfall wären
allerdings allein keine Evidenz des Meinens gewesen, fühlt man;
zum Meinen || Ausdruck des Meinens
machte es erst das Meinen. Nur sonderbar daß man sich überhaupt an diesen ‘Ausdruck’ hängt. Und noch sonderbarer: Wenn ich mir was geschah in die Erinnerung 4 rufe finde || errufe
ich nur diesen Ausdruck & allerdings fühlt er sich wie
ein Ausdruck an. Wenn ich nämlich irgendeine Rolle
spiele so fühlt sich ja auch ein Blick als das & das
an. Und was heißt das? |
Wenn ich zitiere:
“Ja, ja 's ist zu begreifen
Herr Minister …” so nehme ich einen ironischen Ton an
& weiß genau daß es einer ist & was mit ihm
gemeint ist. |
“Gottlob noch etwas weniges hat man geflüchtet vor
den Fingern der Kroaten”. Wenn ich es
laut lese, kann jemand sagen es sei zu wenig Evidenz
da zu sagen wie es gemeint sei. |
Und worin bestand nun: es
ironisch meinen?? In dieser Situation
leben & es so sagen, wie ich es in dieser Situation sagen
würde. |
Wenn ich einen ironisch lächelnden Blick auf
jemanden werfe, indem ich etwa denke “Der
Esel!” ist da irgendein Zweifel, wie || kann
ich da zweifeln, wie dieser Blick zu deuten ist? |
Könnte ich sagen:
Ich fühle viel genauer, wie ich lächle, als
es der Andere sieht? |
Könnte ich nicht, wenn ichs
wollte || Kann ich nicht wenn ichs will, den Blick,
den Ton des Satzes die Bewegung meines Körpers
wiederholen? Und zwar ungefähr auch mit den
Empfindungen, etc., die sie
begleiteten? Und ist, was ich so wiederhole, nicht
Evidenz genug? 5 |
Mich an das, was
ich tat, als Ausdruck des Meinens erinnern hängt doch da
mit meiner Fähigkeit die Situation zu
reproduzieren zusammen! Und beim
Reproduzieren, wie empfinde ich da die Meinung, die ich ja dann gar
nicht habe?! Dies ist eine
fundamentale Frage. |
Man sagt manchmal: “In dieser winzigen
Bewegung, diesem Schatten eines Lächelns, lag schon die
ganze Bedeutung.” Und war nicht dennoch ein Irrtum möglich? |
Ich meine: muß ich mich nicht irren können, wenn der
Andere sich irren kann, der mich beobachtet?
(Zugegeben, daß er nicht alles sieht || wahrnimmt, was ich wahrnehme.) |
Aber kann er sich immer
irren? Weiß ich es immer besser
als er, was ich gemeint habe? Kann er nicht sagen:
“Ich habe genau gesehen & gehört
was Du || wie Du's gemeint hast; glaubst
Du's jetzt anders || Du jetzt
etwas anderes, so täuscht Du
Dich.” |
Könnte man sagen: Mein
embryonales Benehmen mag absolut
charakteristisch für ein gewisses ausgewachsenes
Benehmen sein; so wie etwa ein kleines 6 Fragment eines Blattes für eine
Pflanze. Oder es mag noch verschiedene
Deutungen zulassen. Wenn ich es in diesem Falle dennoch mit
Bestimmtheit deute so – will ich sagen – entwickle ich das
Unentwickelte weiter. |
Wenn ich
sage “Ich habe es so gemeint” – beurteile ich den Samen &
sage das ist der Same einer solchen Pflanze; oder lasse ich ihn
wachsen & zeige welche Pflanze aus ihm
wird? || beurteile ich den Samen, oder
lasse ich ihn weiterwachsen? |
Nehmen wir an, ich sage:
“Ich wollte Dich vorhin für einen Augenblick
betrügen.” Wenn es nur für einen
Augenblick war, war es ein ausgewachsenes
Betrügen-Wollen?
(Freilich kann ich mich irren, denn mein
Gedächtnis kann sich ja immer irren; aber
darum geht es nicht.) Wenn ich mich an alles was damals
geschah klar erinnere, || : habe ich ein Recht, zu
sagen, es sei der Wille gewesen, 7 zu betrügen? |
Ja, ich
habe freilich nur einen Samen, & bin vielleicht kein
Samenkenner; aber ich habe ihn von einer Mohnblume
genommen. (Seine Vorgeschichte gab den
Ausschlag.) |
“Wie kannst Du so sicher sein, daß Du
mich betrügen wolltest? Waren nicht alle Deine
Handlungen & Gedanken viel zu
rudimentär?” |
Wenn Illo sagt “Es ist das erste
Mal nicht Herr Minister …”,
weiß er da schon, was er später sagen wird?
Sollen wir sagen: “Er hat
einen ungefähren Begriff davon”? |
Die Meinung, möchte ich sagen,
entwickelt sich. |
Wenn ich sage “Ich wollte Dich für
einen Augenblick
betrügen!”
|| “Ich beabsichtigte
für einen Augenblick, Dich zu
betrügen!”, kann man doch
fragen: Wie weit ging Deine Absicht? Es gibt
doch da Einzelheiten! |
Und wenn es so ist, so muß es doch den Fall geben, in dem die
Einzelheiten nicht hinreichen, um die eine Absicht zu
bestimmen. 8 |
Wenn mir einer
sagt “Für einen Augenblick wollte ich Dich
betrügen!” – wie kommt es, daß
ich ihn verstehe?! Wie habe ich diese
Worte anwenden gelernt? – Und was denke ich, daß
er meint? Nun, der Gedanke sei ihm durch den Kopf
gegangen. |
“Dieser Gedanke knüpft an Gedanken an,
die ich früher einmal gehabt habe.” –
Wie tut er das? Durch ein Gefühl der
Anknüpfung? Aber kann das Gefühl die
Gedanken wirklich verknüpfen? Daß
ein Zusammenhang besteht läßt sich später zeigen.
|
Ist also gar nichts
in meiner Idee, die deutenden Worte wüchsen aus dem Gedeuteten
heraus als dessen Fortsetzung? |
Ist “Ich meinte …” immer nur
ein Bericht? |
Jemand
sagt “Ich wollte Dich für einen Moment
betrügen”. Ich antworte:
“Das liest Du nur 9 in die Situation
hinein”. Er: “Nein,
ich erinnere mich genau – ich wollte Dich
betrügen.” |
Andererseits sagt jemand:
“Mit dieser Bemerkung meinte ich
Dich!” Er will ihn dadurch noch einmal
treffen. |
Ich schäme mich, daß
ich ihn damals betrügen wollte. Daß ich diese
Absicht hatte. Wessen schäme ich mich nun?
Ich rufe mir den Vorfall in's Gedächtnis
– wie ich ihn anschaute etc.
etc. Ich bin also ganz sicher damals etwas
Böses getan zu haben. |
Fragt man nun:
‘War es wirklich so schlimm ihn so
anzuschauen, etc., ja
mir zu sagen “Ich will ihn
betrügen”?’ so ist die Antwort
“Das Schlechte war die Seele des
Ganzen”. |
Wenn ich sage:
“Ich habe ihn in diesem Augenblick gehaßt”
– was geschah
da? Besteht es nicht in Gedanken
& Gefühlen? Und wenn ich so eine Szene mime,
so mache ich ein bestimmtes Gesicht, denke an gewisse
Fakten, atme in bestimmter Weise, bringe
in mir gewisse Gefühle hervor. Ich könnte ein
Gespräch aufschreiben, ein Szenarium || eine ganze
Szene erdenken 10 in der dieser Haß aufflammen
würde. Und ich könnte diese Szene mit
Gefühlen spielen, die denen in einer Szene des wirklichen Lebens
sehr nahe kämen. Dabei wird mir natürlich die
Tatsache helfen daß ich solche Szenen wirklich durchlebt
habe. |
Wenn ich mich nun
dieser Szene || dieses Vorfalls schäme,
schäme ich mich des Ganzen; des giftigen Tones, der
Worte,
u.s.w.. |
Ich kann gewisse Worte in einem
charakteristischen Ton aussprechen; sagen wir: “Das wirst Du besser wissen, als ich.” Ich spreche es in dem Tonfall aus in dem es eine Anspielung auf etwas ist, was ich nicht nenne. – Ich kann mir nun verschiedene Szenen um diese Äußerung (mit stets demselben Tonfall, dem gleichen || & Blick || Gesichtsausdruck) gebaut denken. Und diese Szenen werden meinen Worten, dem Tonfall etc. verschiedenen Sinn geben. 11 |
Die Worte könnten
z.B. sein: “Ich fühle
mich nicht wohl.” Aber um sie in der besondern Art
meinen zu können von der ich geredet habe, braucht es die Szene
mit der Übersetzung. Und die Szene müßte
doch eine gewisse Länge haben & bestimmte
Verhältnisse muß man sich dazu denken. |
“Ich schäme mich nicht dessen was ich damals
tat, sondern der Absicht die ich hatte.” –
Aber lag die Absicht nicht auch in dem, was ich tat?
Worin bestand || lag das Beabsichtigen?
Nur in dem was ich damals dachte, zu mir selber
sagte? Wodurch ist die Absicht gegeben?
Durch die ganze Geschichte –. |
Die Gegenwart ist hier zu ersetzen durch eine
Geschichte. |
Die Worte
“Gottlob noch etwas weniges …”
scheinen mit dem richtigen Ton &
Blick gesprochen || mit dem richtigen Ton & Blick gesprochen
scheinen freilich || allerdings
schon ihre ganze Bedeutung in sich zu tragen. Aber das
kommt daher, daß wir diese Worte in dieser Szene || Umgebung sehen. Nehmen wir uns die Mühe eine
ganz andere Szene um sie herum zu
bauen (wobei aber der Ton der Worte etc.
erhalten bleibt || der Ton der Worte etc. bleibt
erhalten) so sehen wir daß es nicht die Worte mit ihrem
Tonfall sind, die die Bedeutung in sich tragen. 12 |
Lasse || Laß einen Menschen zornig &
hochmütig ironisch blicken; & nun
verhänge sein ganzes Gesicht mit einem Tuch
& so daß die Augen in denen der
ganze Ausdruck vereint || konzentriert schien unbedeckt
bleiben || aber laß die Augen in denen der ganze Ausdruck
vereint || konzentriert schien unbedeckt.
Du wirst danach dann
erkennen || sehen, wie
überraschend vieldeutig nun der Ausdruck dieser Augen
ist. |
“Es liegt alles schon in …” Wie
kommt es, daß der Pfeil zeigt?
→ Scheint
er nicht schon etwas außerhalb
seiner selbst in sich zu tragen? “Nein es
ist nicht die tote Figur || sind nicht die
toten Striche; es ist nur das Psychische, die Bedeutung, die
wir der Figur geben die dies kann || nur das Psychische, die
Bedeutung kann dies.” Nur sie kann
dieses hocus pocus Das ist wahr
& falsch. Der Pfeil zeigt nur in der Anwendung die
das Lebewesen von ihm macht. Dieses
Zeigen ist nicht ein hocus
pocus das nur die Seele
vollbringen || vollziehen
kann. |
In einer Erzählung
heißt es etwa “… || N schaute ihn mit feindseligem Blick an || maß ihn mit
feindseligem Blick & sagte
‘ …’”. Der Leser versteht
das || es ohne einen
Zweifel. Nun wirst Du sagen || sagst Du:
“Wohl, er denkt sich die Bedeutung hinzu,
er errät sie”. Aber in dieser
Erzählung || Geschichte ist diese Beschreibung eindeutig. || Im allgemeinen: Nein.
Im allgemeinen denkt er sich nichts dazu, errät
nichts. Gewiß unter 13 andern Umständen könnte, der
welcher mit feindseligem Blick etwas sagt, sich
verstellen || verstellt haben oder das Ganze
könnte auf der Bühne geschehen. Es
ist auch möglich, daß der Leser wenn er diesen Satz liest noch
nicht die wahre Interpretation || richtige Deutung
kennt & sie erst nachher herauskommt || an den Tag
kommt. Aber was kommt in so einem Fall an den
Tag? – |
Aber dem Leser
kann doch || wird also in gewissen Fällen
zweifelhaft sein wie diese Blicke & Worte wirklich gemeint
seien & wirklich auf etwas raten, wenn das auch
nicht der gewöhnliche Vorgang ist. – Aber
dann rät er vor allem auf einen andern Zusammenhang.
Er sagt sich etwa: die beiden die hier
so feindlich tun sind in Wirklichkeit Freunde
etc. etc. |
“Ich weiß ich wollte Dich in dem Moment
betrügen, & ich schäme mich dessen.”
– Aber es kann sein, daß er sich über alles was er
tat Vorwürfe machen wollte, jede Bewegung, jeden Blick als das
Zeichen seiner bösen Absicht deutete. Ja, daß er
oft gleichsam den Bösewicht spielte, um sich dann
Vorwürfe machen zu können. So daß man in
diesem Falle sagen müßte, er habe
das & das || dies getan, um
es 14 später so deuten zu
können & habe ihm dann diese Deutung gegeben.
|
Aber er selbst würde doch
das nicht zugeben, sondern sagen, er erinnere sich deutlich
… |
Aber wie konnte
ich so eine Beschreibung (jemand spiele den Bösewicht, um sich
nachher Vorwürfe machen zu können) überhaupt
geben? Was für eine Erfahrung konnte mich
dazu berechtigen? |
“Einen Augenblick
lang wollte ich Dich betrügen.” || “Ich wollte Dich für einen Augenblick
betrügen.” –
“D.h., ich habe ein bestimmtes
Gefühl, inneres Erlebnis; & ich erinnere mich
daran.” – Und nun erinnere Dich recht
genau ‒ ‒ ‒ da scheint das “innere Erlebnis”
des Wollens wieder zu verschwinden. Statt dessen erinnert
man sich an gewisse Gedanken, an Zusammenhänge mit
früheren Situationen & anderer mehr
oder weniger für die Situation eines Betrügens
15 charakteristische
Einzelheiten. (Es ist als hätte man die Einstellung
der Linse || des Mikroskops
verändert.) & was jetzt im
Brennpunkt liegt, lag früher
nicht dort || außerhalb.) |
“Nun, das zeigt nur – sagst Du – daß Du
dein Mikroskop falsch eingestellt hast. Du solltest
eine Schicht des Präparats ansehen || anschauen & siehst nun eine andre
an.”
¥[26]
|
“Ich wollte Dich
betrügen.” – Bist Du sicher?
Legst Du das nicht jetzt in Deine Worte? –
‘Nein, nein; ich weiß genau wie es war. Ich
hatte schon früher oft diese Absicht …” – – Oder aber: “Ich
“Nein ich irre mich nicht; ein böser Geist kam plötzlich in mich.” – Nun in diesem Falle konnten || müßten wir ihm nicht glauben. |
“Ich wollte Dich für einen Augenblick
betrügen” ist nicht anders als “Ich
wollte für einen Augenblick mich an Dich wenden”
oder “Ich wollte für einen Augenblick auf
ihn zeigen” etc.
etc. Ich erinnere mich dabei richtig oder falsch
verschiedener Tatsachen, die auch von Andern 16 bestätigt werden
können. Die Frage ist nun ob die
Beschreibung || Erzählung || Darstellung dieser Tatsachen als Absicht
eine Deutung ist. || ? |
Wenn
nämlich der Andre, was er an mir sieht, als
Absicht deutet, warum nicht ich? Kann
man sagen, ich wisse das Wesentliche, was er
bloß vermutet?! Oder
deutet auch er nicht immer mein Benehmen als
Absicht, sondern sieht die Absicht in ihm, wie ich sie
sehe. |
“Nur ich kenne eben meine innersten
Gedanken.” – Oder soll ich
fortsetzen: “& ich auch
nicht¤”? |
Wie lernte ich die Worte “Ich
hatte die Absicht …”, “Ich war schon im
Begriffe …”? Wird Einem
gezeigt, wie das ist wenn man die Absicht hat? –
Nun, in gewisser Beziehung, ja. – |
“Nur Du kannst wissen, ob Du 17 die Absicht
hattest”. Das ist ein Satz, den man jemandem sagen
könnte || Das könnte man jemandem sagen,
wenn man ihm die Bedeutung des Wortes “Absicht”
erklärt. Es heißt dann
nämlich: so gebrauchen wir es.
|
Und wenn nun jemand sagt:
“Ja ich sah, Du hattest die Absicht etwas zu
sagen”. Als was deutet er da was er
sah? Was ist der Sinn dieser Deutung? Was
sagen uns seine Worte? Was erriet er? – Er hätte,
z.B., einem Andern zuflüstern
können:
“L.W. wird jetzt etwas
sagen”. |
Was
nützt es wenn ich sage “Ich hatte schon
die Absicht …”, was teilt dies dem Andern
mit? Ich hätte ihm auch mitteilen können –
zu ungefähr dem gleichen Zweck – was ich damals
dachte. |
Wir könnten uns auch den Fall denken,
daß ich meine Absichten notiere. Vielleicht um
später ein Zeugnis zu haben. Es lassen sich aus diesen
Notizen etwa wichtige Schlüsse ziehen. 18 |
“Ich habe die Absicht
…” ist unter Umständen die || eine Äußerung, z.B.
die Äußerung eines Entschlusses. Manchmal die
Beschreibung einer Situation. “Warum packst
Du?” “Ich
habe die Absicht nach … zu reisen.”
Ich habe vielleicht schon meine Fahrkarte genommen. |
“Ich hatte, wie Du weißt,
die Absicht nach … zu
reisen.” Der Andre kann dies
so sicher wissen wie ich selbst. Ja sich genauer an meine
Absicht erinnern als ich. |
Wenn ich mich meiner
Absicht erinnere, muß ich mich eines einzigen
Gemütszustandes, oder Gedankens erinnern? |
Warum
soll die ausgesprochene Absicht immer unzweifelhafter sein
als die durch Gesten etc. ausgedrückte?
|
Warum soll mir die Erinnerung an die Worte, die ich damals
sagte || sprach, mehr sagen, als die Erinnerung an einen
Blick oder eine Bewegung.
Bedenke, || : auch diese stehen ja
in einem 19 alten Zusammenhang. |
Ich sagte aber damals
diese Worte, & jetzt sage ich andere Worte.
Deute ich also nicht die früheren Worte durch die
neuen? |
Ich sagte Dir z.B. damals “Ich
beabsichtige …”. Jetzt sage
ich: “Wie ich Dir damals schon sagte,
beabsichtigte ich …”. |
“Wenn ich die Worte gesagt hätte
‘Ich will ihn jetzt betrügen’, hätte
ich die Absicht nicht sicherer || gewisser gehabt als
so.” – Aber wenn Du diese || jene Worte gesagt hättest, mußtest Du sie da
im vollen Ernste meinen? |
I remember the whole setup. |
Ich
sagte, ich deute meine rudimentären Handlungen später
als Absicht. Aber warum tue ich das? Was ist
der Zweck? Ist es eine Art Wahnsinn? |
Hätte ich eine
von zwei Beschreibungen geben können: einerseits
die Beschreibung der erinnerten Handlungen
& etwa der Gedanken & Gefühle –
anderseits die Beschreibung des Geschehens als
Absicht? |
Es scheint, daß
manchmal die Beschreibung der Handlungen etc.
ohne Erwähnung von || einer Absicht 20 genügt & manchmal
nicht. |
Ich sage “Ich stand auf
und ging ans Fenster um die Konversation nicht hören zu
müssen”. Oder: “Ich
dachte ‘ich halte dieses Geschwätz nicht länger
aus’, stand auf & ging ans
Fenster.” |
Das letztere ist nicht so deutlich. Warum
nicht? |
Man sagt nun:
“Ich wollte so weit als möglich von ihnen
wegkommen”. Aber was
dachte & fühlte ich da? Die Tatsache, daß ich in eine
entfernte Ecke ging, wo mich nichts anzog, daß ich
ein angeekeltes Gesicht machte, daß es mich erleichterte,
als ich mich von der Gruppe
entfernte || mich von der Gruppe zu entfernen
(the whole set-up) auch ohne den
Gedanken “nur fort!”,
daß macht die Absicht aus, mich von den Leuten zu
entfernen. (Ein Schauspieler könnte diese
Absicht wieder vollkommen zur Anschauung bringen. |
Wäre es möglich gewesen, statt der 21 Beschreibung “Ich
wollte Dich für einen Augenblick
betrügen” eine andere
(Beschreibung) zu geben in der von Absicht nicht
die Rede ist? Eine Beschreibung die (, gleichsam,)
den Vorgang der Absicht analysiert zeigt,
(aber) ohne dabei etwas erraten zu lassen, was das
Wort ‘Absicht’ ausgesprochen hätte?
|
Nun, darauf ist zu sagen, daß wenn mir
bei der Erinnerung das Wort Absicht in den Mund kommt, daß eher
etwas anderes ist, als wenn mir statt dessen die Analyse der
Absicht kommt. Ich denke ja nicht erst
die Analyse & fasse sie dann beiläufig durch
das || mit dem Wort “Absicht”
zusammen. |
Ich könnte auch sagen “Ich hatte die Absicht zu
sprechen”, ohne daß mir dabei der Vorgang des Öffnens
des Mundes etc. etc.
vorschwebte. Meine Erinnerungsreaktion
war: “Ich hatte die Absicht”.
|
Man kann doch auch sagen:
“Ich machte damals Anstalten abzureisen”
& dabei sind uns nicht alle diese Anstalten
gegenwärtig. |
Der
Erzähler sagt ja auch: “Für einen
Augenblick huschte der 22 Gedanke durch seinen Kopf ihn zu
hintergehen; dann …”. Deutet da
der Erzähler? Wozu täte er es? |
Denk aber an
den Traum. Und betrachte ihn als
Erinnerungsphänomen. Und dann denk Dir, einer
sagt “Nur ich kann wissen was ich geträumt
habe”! |
“Nur ich kann wissen, was ich denke.”
Nun freilich; nur ich sage es. – Aber
weiß ich es nur, wenn ich es sage? Nun, Wissen ist ein
Zustand. Und das Kriterium für ihn? |
Meine
Erinnerungsreaktion ist: || Erinnerung drückt sich
in den Worten aus “Ich hatte die Absicht Dich zu
betrügen”; seine: “Du schienst
die Absicht zu haben …”. |
Aber könnte nicht auch
seine Erinnerungsreaktion sein: “Du wolltest
ihn betrügen¤”? Könnte
nicht auch er vollkommen sicher || gewiß sein? 23 |
In allen
Fällen einer solchen Erinnerung von einer Deutung zu
reden, hat keinen Sinn, denn dann heißt “Deutung”
eben dasselbe wie “Erinnerung”. |
Was liegt nicht
z.B. alles in der Stellung der Worte, oder
in der Wahl eines Wortes für ein beinahe
gleichbedeutendes. Ein Wort spielt z.B. auf einen Ideenkreis an: Den Witz dieser Anspielung wird nur der verstehen, der in verschiedenen Ideenkreisen zu Hause ist usw. Wie verstehen wir nun diese Anspielung? Machen wir augenblicklich, wenn wir dieses Wort lesen einen Abstecher in seinen Ideenkreis? Nun wir reagieren vor allem auf das Wort mit Lachen oder anders. Denken wir weiter darüber nach oder wollen wir's einem Andern erklären so gehen wir näher darauf ein. |
Ich glaube das Hauptproblem liegt in der Frage: Was
für ein Kriterium gibt es dafür daß die Erinnerung meiner
Absicht richtig oder falsch ist. – Gibt es
kein solches Kriterium, dann kann man von einer
Deutung statt von einer Erinnerung reden. |
Du bist aufgestanden & ans Fenster getreten.
Später sagst Du “Ich stand auf um
von den Leuten
wegzukommen”. 24 Ein Anderer sagt:
“Das legst Du jetzt hinein. Du bist nur
aufgestanden um Deine Glieder zu strecken.” |
Aber was soll ich also hineingelegt
haben? Jenes Ungreifbare; || , die
Absicht? |
Und warum ist sie || scheint sie uns
ungreifbar?
Zahnschmerzen erscheinen uns
nicht in diesem Sinne ungreifbar. Oder ich könnte
sagen: eine Absicht erscheint uns noch um einen Grad
ungreifbarer als Schmerzen. Das ist doch gar zu
verdächtig.
Es muß daher kommen daß wir versucht sind eine Art der
Beschreibung hier anzuwenden & dann diesen Versuch || diesen
Versuch dann fallen lassen. (Etwa wie im Fall
“diese Schmerzen” & anderen
Fällen.) |
Es ist
nun wirklich wahr: Wir sagen: “Ich
wollte von diesen Leuten wegkommen”.
Dabei sind wir uns bewußt, daß |
“Ich erinnere mich nicht mehr meiner Worte, wohl aber der
Absicht, in der ich sie sprach.” –
Ein Andrer sagt darauf: “Das kann ich
bezeugen, Du sagtest damals …” Ebenso kann man manchmal sagen: “Ich erinnere mich nicht mehr meiner Worte, aber wohl an den Geist meiner Worte.” |
Man
könnte das Seltsame sagen: Jede Erzählung || Jeder
Roman ist nicht nur eine andere Erzählung || ein
anderer Roman sondern auch
‘Erzählung’ || ‘Roman’
in einem anderen Sinn. |
Man sagt auch von einem Tier 26 es wollte
entfliehen. Das was es tat, ist eben, was man
“entfliehen wollen” nennt. |
Wie kommt es,
daß ich dann trotzdem geneigt bin ein Deuten darin zu sehen, wenn ich sage
“Ich wollte Dich für einen Augenblick
betrügen”? Ist es, weil ich das was in
jenem Augenblick geschah durch die Umgebung &
Vorgeschichte deute, d.h. mit dieser
zusammen charakterisiere? |
⍈
[Zu 15/1] Daran ist etwas
Wahres. Aber nimm an ich erinnerte
mich (mit einer bestimmten Einstellung der Linsen) an
eine Empfindung – wie kann ich sagen, daß sie das
ist was ich die ‘Absicht’ nenne? Es
könnte sein daß ein bestimmter
Kitzel, || (z.B.), jede meiner
Absichten begleitete. Lernen wir das Wort
Absicht wie das Wort für eine Empfindung? Was
ist der natürliche Ausdruck 27 der Absicht. Sieh eine
Katze an wenn sie sich an einen Vogel heranschleicht oder ein Tier das
entfliehen will. |
“Du hattest gestern die Absicht in die
Stadt zu gehen.” – “Ich
habe nicht diese Absicht
gehabt.” – “Nun, ich
konnte natürlich nicht in Dich
hineinschauen.” – Was hätte er
gesehen, wenn er in mich hineingeschaut hätte || hätte hineinschauen können? Was
immer er gesehen hätte, was hätte es ihm
geholfen? Nun, etwa meine Gedanken. Er
hätte ja auch mein Notizbuch finden können in dem ich
mir meine geheimen Gedanken aufzeichne (in
das ich sie sozusagen hineindeute). |
⍈
“Warum packst Du?” –
“Ich habe die Absicht morgen nach … zu
reisen || zu verreisen.”
Ist das Packen zusammen mit anderen Tätigkeiten
etc. die Absicht
haben? Schau in die Lade in der Du die
Absicht erwartest – sie ist leer. ¥ Wann hast Du die Absicht? Immer oder intermittierend? Schau in die Lade in der Du sie erwartest. Die Lade ist leer. Du hattest sie unter den Empfindungen gesucht. |
“Ich hatte die
Absicht” sagst Du – beiläufig – was Du zu
erwarten hast. |
Wenn der Andere sehen kann,
daß ich einen Augenblick lang im Begriffe war … , warum
soll ich's || wie sollte ich's
nicht wissen? Aber wenn sich der Andre
darin irren konnte || kann, warum soll ich mich
nicht auch – zugegeben, daß ich
mehr weiß als er. |
Und kann ich mich nicht
täuschen? |
Jemand will mich
überreden einen Plan aufzugeben. Ich
sage “Der überzeugt || Du
überzeugst mich nicht; ich habe noch immer die Absicht
abzureisen || zu
reisen”. Diese Worte sind eine
Äußerung der Absicht. Sind sie eine
Äußerung eines Gefühles? || Sind sie nicht die Äußerung eines
Gefühls? Sie sind
jedenfalls die Träger eines bestimmten Tonfalles || Tones & den kann man den Ausdruck eines
Gefühls nennen. Aber es ist nicht immer der gleiche
Ton & also nicht immer das gleiche Gefühl.
Andererseits aber ist es eine Wortreaktion die auf |
Der Satz ist
ähnlich dem: “Ich werde jetzt
aufstehen”. Es ist dies nicht die || eine Voraussage wie “Er wird jetzt
aufstehen” oder “ich werde wahrscheinlich
jetzt erbrechen”. Diese
‘Willensäußerung’ gehört zu einem ganz
andern Sprachspiele. |
“Ich werde mich jetzt
an ihn wenden.” “Ich
wollte mich damals gerade an ihn wenden;
als er plötzlich aufstand.” || aber
er erhob sich plötzlich …” |
“Ich werde mich jetzt an ihn
wenden” ⌇ist von der Art des
Satzes:⌇ “Ich werde jetzt meine
Hand heben”. Es würde
jeden überraschen, wenn ich statt dessen
sagte: “Meine Hand wird sich jetzt
heben” obwohl ja auch diese Vorhersage
erfüllt wird wenn ich meine Hand hebe.
Spricht also der Satz
“Ich werde jetzt …” etwas aus, || Sagt also der Satz “Ich werde jetzt
…” etwas, was sehr schwer zu verstehen ist,
& was nur der oberflächliche Laie also so ohne
weiteres hinnehmen kann || zu verstehen glaubt?
|
Betrachte |
Eine andere Variante: Gib Dir den
Befehl selbst & vollziehe ihn, wenn ich in die Hände
klatsche. |
Betrachte
diese beiden Sprachspiele: 1)A befiehlt dem B || Einer gibt dem B || Anderen den Befehl eine bestimmte Bewegung || bestimmte Bewegungen mit Armen & Beinen zu machen oder bestimmte Körperstellungen einzunehmen (wie etwa der Turnlehrer seinen Zöglingen || & die Zöglinge). ¥ 2) Einer beobachtet irgend welche || gewisse regelmäßige Vorgänge (etwa die Reaktionen verschiedener Metalle auf verschiedene Säuren) & macht daraufhin Vorhersagen welche Reaktion zwischen diesem Stoff & jenem eintreten wird. |
⍈ Eine
Variante dieses Sprachspiels ist dies, daß || : Der
Schüler befiehlt sich selbst welche Bewegung er ausführen
wird & führt sie, etwa nach einem bestimmten |
Es ist zwischen diesen
beiden Sprachspielen eine offenbare
Verwandtschaft & auch
Grundverschiedenheit. In beiden sind die Worte eine Voraussage || könnte man die Worte eine Voraussage
nennen. (Ein Befehl wird oft in den Worten
gegeben: “Du wirst jetzt
…”.) Vergleiche aber nun die
Abrichtung, die zum ersten dieser
Sprachspiele || zu der ersten Technik gehört, mit der
Abrichtung zur zweiten! |
Ich kann die
beiden Fälle einander äußerlich noch näher bringen
indem ich im zweiten mit meinem
eigenen Körper experimentiere. Und wenn
ich sage: Beispiele:
(“Ich werde jetzt 3 || einige Kniebeugen ausführen; & dann
wird mein Herz heftig schlagen.”) Es
nützt || erklärt nun nichts, wenn
ich sage, im ersten Fall sei ich das agens im zweiten
bloß der Beobachter. Oder: im ersten Falle
sähe ich den kausalen Zusammenhang von innen im zweiten von
außen usw. usw. &
vieles Ähnliche. |
Es ist auch nicht
zur Sache zu sagen daß ja die || eine
‘Voraussage’ der Art
“Ich werde Kniebeugen machen”
sowenig immer zutrifft wie die || eine Voraussage
der zweiten Art. |
Der fundamentale
Unterschied liegt darin daß wir die beiden unter
gänzlich verschiedenen Umständen |
Aber wenn Du
sagst “Ich habe die Absicht abzureisen”,
so meinst Du's doch! Es ist eben hier wieder
das geistige Meinen, das den Satz
belebt. Sagst Du den Satz als
Sprachübung, oder |
Ja, das scheint uns so, wenn wir
philosophieren. || den Satz beim Philosophieren
vorsprechen. Aber denke Dir bitte
doch wirklich verschiedene Situationen || Gespräche usw. & wie der
Satz in ihnen ausgesprochen wird. Entdeckst Du da
wirklich den geistigen Unterton? Und es gibt auch
den Fall in welchem ich jemandem meine Absicht mitteile
& dabei (etwa zum Spaß) den Ton eines
Andern nachahme. |
“Ich
wälze die Absicht in mir herum, abzureisen.”
Daraus wird man vor allem entnehmen an was der Andere denkt
& wie || & was er
fühlt. Er könnte auch hinzusetzen
“Ich kann jetzt an nichts anderes
denken”. Das kann man die (Beschreibung
eines Gemütszustandes) nennen. || (Beschreibung
eines Gemütszustandes.) Damit zu
vergleichen: Jemand fragt mich
“Wielange bleibst Du
hier”. Ich antworte:
“Morgen reise ich ab; meine Ferien gehen
zu Ende”. – Anderseits aber |
“Ich hatte schon den
Mund geöffnet, das zu sagen”. |
Sich in eine
Situation wieder hineindenken. Man ruft sich alle
Umstände ins Gedächtnis. Als ich unterbrochen
wurde, war ich im Begriff zu sagen … “Ich
weiß nicht welche Worte ich gesprochen hätte aber ich wollte
ihm ein Argument dieser Art geben:
…” Mußte ich mir
das Argument also schon zurechtgelegt haben? Etwa wie
durch eine Notiz? |
“Was wolltest
Du sagen als Du (damals) unterbrochen
wurdest?” –
“Ich wollte ungefähr sagen …”
|
“Du
sagtest damals ‘ …’ dann wurdest Du
unterbrochen. Weißt Du noch was Du sagen
wolltest?” Wenn ich's nun weiß
& es sage – heißt das, daß ich es schon früher
gedacht |
Wenn ich den
unterbrochenen Satz später fortsetze
& sage so hätte ich ihn damals fortsetzen
wollen; so ist es als || das
beiläufig als || es ähnlich als setzte ich
den Satz || ihn nach Notizen fort, die ich
mir damals schon gemacht hatte. |
Und deute ich
also diese Notizen nicht? War nun eine
Fortsetzung unter jenen Umständen möglich?
Gewiß nicht. Aber ich wählte nicht eine
dieser Deutungen. Ich erinnerte mich: daß ich das
sagen wollte. Aber das ist || heißt eben sich dessen erinnern, was man sagen
wollte. |
Denn wenn ich mich erinnere daß ich dies sagen wollte, erinnere
ich mich freilich nicht an das was geschehen wäre wenn ich damals
gesagt hätte: “Ich will sagen
… …” Wohl aber hätte ein Freund
meine unterbrochene Rede || meinen
unterbrochenen Satz, ohne daß ich es
wußte || mir unbewußt, weiterschreiben || zu Ende schreiben können. Und er
sagt mir dann “Ich weiß daß Du
das sagen wolltest. |
“Weißt Du
daß Du jedes Wort des Satzes so sagen
wolltest?” – “Nein aber
der Gang des Arguments stand schon in mir
fest.” |
“Ich
wollte auf … lossteuern.” |
Wenn einem Andern mein Gedankenweg vorgezeichnet
scheint || schien wie soll er mir nicht
vorgezeichnet scheinen? |
“Ich sah, Du
wolltest so schnell als möglich von dort
wegkommen.” Die Absicht, || Die Tendenz, zu
beschreiben ist || heißt, was
jemand || Einer tut von einem bestimmten Gesichtspunkte
beschreiben. |
Ich meine nicht:
Du legst hinein was nicht da war – denn wozu solltest Du das
tun? Aber Du beschreibst es – vielleicht
gänzlich richtig – durch einen bestimmten
Begriff. |
[Die Meinung entwickelt
sich.] |
“Trachte, was immer geschieht, dieses Haus zu
erreichen” charakterisiert ein anderes Sprachspiel als:
“Geh 100 Schritt
geradeaus, dann rechts … , dann wirst Du
zu diesem || dem Haus
kommen”. Ebenso gehören “Ich
trachte zu diesem || dem Haus zu
kommen” & “Ich ging || gehe die Straße die zu dem Haus führt” zu
verschiedenen Sprachspielen. |
Was geschieht
wenn ich ein bestimmtes Buch suche?
Wie unterscheidet es sich davon, wenn || daß ich ein anderes Buch suche, angenommen daß ich
nicht finde, was ich suche? || Wie unterscheidet es sich vom Suchen nach einem
andern Buch¤ angenommen etwa
…? |
Und nun
deute der den Fall in dem || wenn man im Suchen unterbrochen wird & dann
sagt: “Was war es nur, was |
Ich gebe jemandem || dem eine Erklärung bleibe aber stecken & sage
um ihm einen beiläufigen Begriff zu
geben: “Ich steuere auf diesen Gedanken
los: …” Das ist ähnlich wie wenn ich
sage “Ich suche nach dem Buch
…” |
Der Befehl
“Suche das Buch
…!” ist nicht derselbe wie “Lies
die Titel aller dieser Bücher ab!”
Aber in beiden Fällen mag die Befolgung die gleiche Handlung sein. |
“Ich suche dieses
Buch” heißt nicht dasselbe wie “Ich lese
die Titel aller dieser Bücher” obwohl
ich vielleicht eben dies tue. Aber zu sagen die
beiden Sätze bezögen sich auf verschiedene Tätigkeiten
wäre als sagte man der Satz “Heute ist mein
Geburtstag” & “Am
26ten ist mein Geburtstag” bezögen sich
auf verschiedene Tage. selbst wenn heute der 26 April
ist. |
Suche das Buch
A ist nicht derselbe Befehl wie “Suche das Buch
B”. Aber was ich bei der
Befolgung dieser beiden Befehle tue mag genau das
gleiche sein. |
Ich kann von dem
was geschah eine Reihe verschiedener Beschreibungen geben.
Verschiedenes auslesen & zusammenfassen. Es
unter |
“Ich trachte
mit allen Mitteln dorthin zu kommen” beschreibt || charakterisiert, was geschieht, in einer bestimmten || bestimmter Weise. Von [Mann auf der steilen Straße] einem bestimmten Gesichtspunkt … gibt || malt ein bestimmtes Bild der Ereignisse || Vorgänge, Betont bestimmte Züge der Ereignisse. || bringt bestimmte Züge der Ereignisse heraus. |
Es wäre seltsam, zu sagen
“Ich trachte mit allen Mitteln dorthin zu
kommen”, wenn ich weiter nichts tun brauche, als
eine Viertelstunde zu gehen. |
Auch wenn Du irgendwie
zu sehen glaubst, daß die Absicht eine Art von Empfindung
ist – warum sollst Du glauben || glaubst Du, daß
die gleiche Absicht immer die gleiche Empfindung ist? Man
könnte sich denken, in einer Armee habe bei gewissen
Anlässen der General eine Uniform zu tragen, welche bei anderen
Anlässen der |
Das Sprachspiel:
“Trachte dorthin zu kommen”.
(Abrichtung dazu.) Wer dies Spiel spielt, sagt sich
oder einem Andern etwa: “Ich muß das
Haus erreichen!” Sag ich's mir so ist
es eine Wortreaktion wie “Es
muß gehen!” Oder eine
Erklärung meiner Handlungsweise für den Andern, eine
Bitte um Hilfe etc. |
In diesem Buch veröffentliche ich einen Teil der
philosophischen Bemerkungen, die ich im Laufe der letzten 16 Jahre
niedergeschrieben habe. Sie betreffen eine große
Mannigfaltigkeit von Gegenständen
… |
Diese Arbeit nun
ist ein Konglomerat solcher Bemerkungen. |
Ich mußte sie endlich doch in eine
gewisse Ordnung bringen wenn diese auch vielfach nur lose ist
& so entstand das Konglomerat welches |
Dennoch aber war es nötig || erwies es sich als nötig meine Bemerkungen
einigermaßen zu ordnen wenn auch |
Diese Bemerkungen sind also || nun gleichsam Bilder die auf einer langen
& verwickelten Kreuz-&-quer-Fahrt durch ein weites
Terrain aufgenommen wurden || worden
sind. Die gleichen Punkte des Terrains || der Landschaft oder beinahe die gleichen wurden
unzählige Male von verschiedenen
Richtungen her durchreist || erreicht || durchkreuzt || durchquert & immer
wieder neue Bilder aufgenommen || gezeichnet || entworfen. Eine Unzahl von diesen waren
uncharakteristisch oder verzeichnet || verzeichnet
oder uncharakteristisch & mit allen Mängeln
eines schwachen Zeichners behaftet & ◇◇◇ wenn
man diese ausschied so blieben eine Anzahl
halbwegser übrig die man nun ungefähr so anordnen &
beschneiden mußte, daß sie dem Betrachter einen möglichst
guten Begriff von der Landschaft geben. Und eine solche
Sammlung || Zusammenstellung solcher Zeichnungen ist
dieses Buch. |
Diese
Bemerkungen sind nun || also gleichsam
Bilder || eine Menge von
Landschaftsbildern || Landschaftsskizzen, die auf
diesen langen & verwickelten Kreuz-und-quer-Fahrten || Kreuz-und-quer-Zügen
durch ein weites Terrain gezeichnet || hergestellt
worden
sind. || wurden. || entstanden
sind || gezeichnet wurden. |
Diese Bemerkungen sind also gleichsam alle
Darstellungen || Bilder einer Landschaft, die auf langen
& verwickelten Kreuz-&-quer-Zügen
gezeichnet wurden. |
In dem Folgenden will ich
einen Teil der philosophischen Bemerkungen veröffentlichen,
die ich im Lauf der letzten 16 Jahre
niedergeschrieben || geschrieben habe. Sie betreffen viele der
Dinge, die die Philosophie unserer Zeit beschäftigen:
den Begriff der Bedeutung, des Verstehens, des Satzes, der
Logik, die Grundlagen der Mathematik, die Sinnesdaten & anderes || & vieles andere || &
anderes. Ich habe alle meine Gedanken
über diese Gegenstände ursprünglich als
Bemerkungen, kurze Absätze,
niedergeschrieben. Manchmal || ; manchmal in
längeren Ketten über denselben Gegenstand, manchmal
sprungweise || in raschem Wechsel
von einem Gebiet zum andern
übergehend. – Meine Absicht war es, alles dies
einmal in einem Buche zusammenzufassen, – von dessen Form ich mir
zu verschiedenen Zeiten verschiedene Vorstellungen machte.
Wesentlich aber schien mir, daß darin die Gedanken || die Gedanken
darin von einem Gegenstand zum andern wohlgeordnet
fortschreiten sollten. |
In dem Folgenden will ich
Gedanken mitteilen, die die Ergebnisse || die die Früchte meiner
philosophischen Untersuchungen der letzten 16
Jahre darstellen || sind. || In dem
Folgenden teile ich Gedanken mit, die die Früchte von
philosophischen Untersuchungen der vergangenen 16 Jahre sind. Sie
betreffen den Begriff der Bedeutung, des
Verstehens, des Satzes, der Logik, die Grundlagen der Mathematik, die
Sinnesdaten & vieles andere. Alle meine
Gedanken über diese Gegenstände habe ich ursprünglich
als Bemerkungen, kurze Absätze,
niedergeschrieben. Manchmal in
längeren Ketten über denselben Gegenstand, manchmal in
raschem Wechsel von einem Gebiet zum andern
übergehend. – Meine Absicht war es, alles dies einmal
in einem Buche zusammenzufassen, – von dessen Form ich mir zu
verschiedenen Zeiten verschiedene Vorstellungen machte.
Wesentlich aber schien mir, daß darin die Gedanken von einem
Gegenstand zum andern wohlgeordnet fortschreiten sollten.
|
Vor etwa 10 Jahren
… weitere Versuche Bis ich zur Überzeugung gelangte || Bis ich erkannte || Endlich sah ich ein, daß ich ein befriedigendes Ergebnis nicht erwarten durfte. Es zeigte sich mir, daß das Beste Endlich sah ich ein, daß eine auch nur halbwegs befriedigende Darstellung so nicht zu erzeugen war. Es || Denn es wurde mir klar, daß das beste was ich schreiben konnte … bleiben würde; wie || & auch, daß meine Gedanken bald erlahmten. |
& ich mußte sie jedesmal
mit Mühe wieder beruhigen. Vor etwa 2 Jahren aber kam || nun hatte ich Veranlassung einen Teil meines ersten Buches, die “L.P.A.”, zu lesen. ¤ |
In dem
Folgenden teile ich Gedanken mit, die die Früchte von
philosophischen
Untersuchungen der vergangenen 16 Jahre
sind. Ich machte zahlreiche Versuche meine Nach zahlreichen Versuchen aber || nun, meine Ergebnisse solcherart zu einem || zu einem solchen Ganzen zusammenzuschweißen mußte ich aber || nun einsehen, daß mir dies nie gelingen werde. Es wurde mir nämlich klar |
Die philosophischen Bemerkungen dieses Buches
sind, gleichsam eine Menge von
Bergen || Zeichnungen || Ansichten einer
Landschaft, & sind auf diesen Lagen entstanden || entstanden auf diesen Lagen. || ¤ von
Landschaftszeichnungen || Landschaftsskizzen, die auf diesen … entstanden
sind. || Die philosophischen Bemerkungen dieses Buches sind die
Darstellung einer Landschaft
in Form || durch eine Menge von Sätzen,
wie sie … || die auf diesen langen
und verwickelten Wegen gezeichnet
wurden. || entstanden sind. || Die
philosophischen Bemerkungen dieses Buchs
sind solche Menge von Landschaftsskizzen || sind die Darstellung einer Landschaft durch
Skizzen || Die Bemerkungen dieses
Buches stellen jene Landschaft dar durch
Skizzen die auf jenen verwickelten
Wegen || die auf diesen langen &
verwickelten Wegen gezeichnet wurden. |
In einer anderen Umgebung nun
möge Gold das billigste Metall sein || ist
Gold das billigste Metall, unsere Edelsteine & Perlen
sind so häufig wie Kieselsteine, das
Gewebe des Mantels ist durch die vorhandenen || vorhandene
Maschinen billig herzustellen. Die Krone
ist die || wird als Parodie eines
anständigen Hutes empfunden & ist
etwa || einem als Abzeichen der Schande
aufgesetzt. |
Mehr noch
als dieser – stets kraftvollen & sichern – Kritik
verdanke ich derjenigen, die ein Lehrer dieser Universität, Herr
P. Sraffa durch viele Jahre unablässig
an meinen Gedanken geübt hat.
Diesem Ansporn verdanke ich die folgereichsten der Gedanken die
ich hier veröffentliche. |
Der Reisende macht Skizze
um Skizze dieser Landschaft. |
Der Reisende machte ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ durch
Skizzen dar, die der Niederschlag dieser
Expedition sind. || durch Skizzen, die auf diesen Kreuz-&-quer-Zügen gezeichnet worden sind. |
“Die
Übergänge sind eigentlich alle schon gemacht”
heißt ich habe keine Wahl mehr. Die Regel einmal mit
einer bestimmten Bedeutung
gestempelt || geprägt zieht die Linien
ihrer Befolgung durch den ganzen Raum. Wenn
ich der Regel folge wähle ich nicht. Aber
wenn so etwas wirklich stattfände was hülfe es
mir? |
Nein; meine || jene Beschreibung hatte nur Sinn wenn sie
symbolisch zu verstehen war. –
‘So kommt es mir
vor’, sollte ich sagen. |
Ich folge
der Regel blind könnte ich auch
sagen. |
Wann sage ich
jemandem die Regel bestimme alle Schritte im
voraus? Wann teile ich ihm || einem das mit? || ,
oder lehre es ihn? Doch |
Welchen Zweck hat aber
dann jener symbolische Satz? für wen war er
bestimmt? Er sollte einen Unterschied hervorheben
zwischen kausaler Bedingtheit & logischer
Bedingtheit. |
Mein
symbolischer Ausdruck war eigentlich eine
mythologische Beschreibung des Gebrauchs einer Regel.
|
“Setzen Sie
sich!” – “Ich?”
“Nein der dort.” – Was ging da vor als ich ihn meinte? – Ja mußte denn damals etwas vorgehen? |
Menschen sind in dem Maße
religiös, als sie sich nicht so sehr unvollkommen, als
krank glauben. |
Jeder halbwegs anständige Mensch glaubte sich
höchst unvollkommen, aber der religiöse glaubt sich
elend. |
What's ragged should be
left ragged. |
A miracle is, as it were, a gesture which
God makes. As a man
◇◇◇ sits quietly & then makes an impressive
gesture, God lets the world run on
smoothly & then accompanies the words of a saint by a symbolic
occurrence, a gesture of nature. It would be an instance
if, when a saint speaks || has spoken,
the trees around him bowed as if in reverence. – Now
do I believe that this happens? I
don't. |
The only way for me to believe in a miracle in this sense
would be to be impressed by an occurrence in this particular
way. So that I should say e.g.:
“It was impossible to see these trees
& not to feel that they were responding to the
words.” Just as I might say “It is
impossible to see the face of this dog & not to see that he is
alert & full of attention to what his
master is doing.” And I can imagine that
the mere report of the words & life of a
saint can make someone believe the reports that the trees
bowed. But I am not so impressed. |
When I came
home I expected a surprise & there was no surprise for me, so,
of course, I was surprised. |
“Du brauchst
etwas Grünes zum Ansehen & Du
siehst, daß Grün ausgebreitet ist. |
“Du siehst doch, es ist
ausgebreitet!” |
Warum ist dieser Satz so unnütz?
|
Denk Dir ihn in eine
Gebärdensprache übersetzt!
“Grün” wird durch
Zeigen || Hinzeigen auf etwas
Grünes ausgedrückt, &
“ausgebreitet” durch eine ausbreitende
Bewegung der Hände. – Hier haben wir also
den Satz. Und wozu ist er nun zu verwenden? |
Der Satz “Farbe ist
ausgebreitet” ist anwendbar. Man könnte
z.B. im ‘Abstrakten
Erraten’ die Frage stellen: “Ist es
ausgebreitet”; & wenn die Antwort ist:
“Ja”, so kann das heißen: es kann
eine Farbe sein; aber nicht, z.B., ein Ton oder
ein Gemütszustand. |
Nun
könnte man sagen: wer so rät, rät auf die
Grammatik des Wortes. |
Daß dieses Buch nicht gut ist, weiß
ich. Aber ich
glaube, daß die Zeit es zu verbessern || in
der es verbessert werden könnte vorüber
ist. & diese
Überzeugung || Dies hat mich zu seiner
Veröffentlichung bewogen. || Aber ich glaube auch daß die Zeit in der es von
mir verbessert werden könnte, vorüber ist. Dies
hat mich zu seiner Veröffentlichung
bewogen. |
“Wenn
Einer beabsichtigt die Straße zu kreuzen so ist er
in einem gewissen seelischen Zustand, den wir alle wohl || gut kennen.” Du wirst mir doch nicht
sagen, du wissest nicht wie das ist wenn man beabsichtigt
etwa die Straße zu kreuzen. Aber könnten wir nicht
alle das sagen & doch gänzlich verschiedenes
meinen? |
“He went
there deliberately to …” |
“Where are you
going?” – “To
…” Is this a prophecy? |
Glaube Du! Es schadet
nicht. |
‘Glauben’ heißt, sich einer Autorität
unterwerfen. Hat man sich ihr unterworfen, so kann man sie
|
Ein Notschrei
kann nicht größer sein, als der eines
Menschen. |
Oder auch
keine Not kann größer sein, als die, in der ein
einzelner Mensch sein kann. |
Ein
Mensch kann daher in unendlicher Not sein & also unendliche
Hilfe brauchen. |
Die christliche
Religion ist nur für den, der unendliche Hilfe braucht, also nur
für den der unendliche Not fühlt. |
Der ganze Erdball kann nicht in
größerer Not sein als eine Seele. |
Der christliche Glaube – so meine ich
– ist die Zuflucht in dieser höchsten
Not. |
Wem so in dieser Not gegeben ist
sein Herz zu öffnen statt es zusammenzuziehen, der
nimmt das Heilmittel ins Herz auf. |
Wer das Herz so öffnet im reuigen
Bekenntnis zu Gott, öffnet es auch
für die Anderen. Er verliert
damit seine Würde als besonderer || ausgezeichneter
Mensch & wird daher wie ein Kind. Nämlich ohne
Amt, Würde, & Abstand vor den Andern. Sich vor
den Andern öffnen kann man nur aus einer besonderen Art
von Liebe. Die gleichsam anerkennt, daß wir alle
böse Kinder sind. |
Man könnte auch sagen: Der Haß zwischen den
Menschen kommt davon her, daß wir uns von
einander absondern. Weil wir
nicht wollen, daß der Andere in uns hineinschaut, weil es
darin nicht schön ausschaut. |
Man soll nun zwar fortfahren sich seines Innern
zu schämen, aber nicht sich seiner vor den Mitmenschen zu
schämen. |
Größere Not kann nicht empfunden
werden, als von einem Menschen. Denn wenn sich ein
Mensch verloren fühlt so ist das die höchste
Not! |
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