Nach meinem Tod zu senden an Frau Poldy Wittgenstein XVII. Neuwaldeggerstr. 38 Wien |
Zu senden an Hon. B. Russell Trinity College Cambridge England |
9.8.14.
Vorgestern bei der Assentierung genommen worden & dem
2ten Festungsartillerie-Regiment in
Krakau zugeteilt.
Gestern
vormittag von Wien ab.
Komme heute vormittag in Krakau
an.
Guter Stimmung.
Gab mein großes Schreibebuch Trenkler zur Aufbewahrung.
Werde ich jetzt
arbeiten können???
Sehr gespannt auf
mein kommendes Leben!
Die Militärbehörden in
Wien waren von einer unglaublichen Freundlichkeit.
Leute die von Tausenden täglich um
Rat gefragt werden gaben freundliche & ausführliche
Antworten.
So etwas ermutigt ungeheuer.
Es erinnerte mich an englische
Verhältnisse. |
10.8.14.
Als Rekrut eingekleidet worden.
Wenig Hoffnung meine
technischen Kenntnisse verwenden zu können.
Brauch
sehr viel gute Laune & Philosophie um mich hier
zurecht zu finden.
Als ich heute aufwachte
|
11.8.14.
Schlecht geschlafen (Ungeziefer).
Nachdem ich das
Zimmer gekehrt hatte marschierten wir zu ein paar alten Mörsern
& wurden im Gebrauch instruiert.
Furchtbar heiß.
Das Essen ist
uneßbar.
Werde vielleicht in
Zukunft außerhalb der Kaserne
schlafen.
An David
geschrieben.
Sehne mich schon nach einem Brief von ihm um
das Gefühl des Kontakts mit meinem früheren Leben nicht zu
verlieren.
Noch nicht
gearbeitet. |
13.8.14.
Vorgestern beim Hauptmann gewesen.
War sehr
verdattert & stand nicht
militärmäßig vor ihm.
Er war etwas ironisch
und mir nicht |
15.8.14.
Es geschieht so viel daß mir ein
Tag so lange vorkommt wie
eine Woche.
Bin
gestern zur Bedienung eines
Scheinwerfers auf einem von uns
gekaperten Schiffe auf der
Weichsel
|
16.8.14.
Auf der „Goplana”.
Nochmals: Die Dummheit,
Frechheit & Bosheit
dieser Menschen kennt keine
Grenzen.
Jede
Arbeit wird zur Qual.
Aber
ich habe heute schon wieder gearbeitet & werde mich
nicht unterkriegen lassen.
Schrieb heute eine
Karte an den lieben David.
Der Himmel
beschütze ihn & erhalte mir seine
Freundschaft! –
Die
Fahrt selbst entlang der Weichsel ist
herrlich & ich bin in guter
Stimmung. |
17.8.14.
Ein Gaunerpack!
Die
Offiziere nur sind nette
Menschen & zum Teil
wirklichsehr fein. Müssen auf der bloßen Erde schlafen & ohne Decken. Sind jetzt in Rußland. Durch die schwere Arbeit bin ich ganz unsinnlich geworden. Heute noch nicht gearbeitet. G.S.1¤ Auf dem Deck ist es zu kalt & unten sind zu viel Menschen die sprechen, schreien, stinken etc. etc. |
18.8.14.
Nachts um 1 werde ich plötzlich geweckt, der
Oberleutnant fragt nach mir
& sagt ich müsse sofort zum
Scheinwerfer.
„Nicht
anziehen”.
Ich lief fast
nackt auf die
Kommandobrücke.
Eisige Luft,
Regen.
Ich war sicher jetzt
würde ich sterben.
Setzte den Scheinwerfer in
Gang & zurück mich
anzukleiden.
Es war falscher
Alarm.
Ich war furchtbar
aufgeregt & stöhnte laut.
Ich empfand die
Schrecken des
Krieges.
Jetzt (abends)
|
21.8.14.
Der Leutnant & ich haben schon
oft über alles Mögliche
gesprochen; ein sehr netter
Mensch.
Er kann mit den
größten
Halunken umgehen & freundlich sein
ohne sich etwas zu vergeben.
Wenn wir einen Chinesen
hören so sind wir geneigt sein
Sprechen für ein unartikuliertes
Gurgeln zu halten.
Einer der
Chinesisch versteht wird darin die
Sprache erkennen.
So kann
ich oft nicht den Menschen im
Menschen erkennen
etc..
Ein wenig aber erfolglos
gearbeitet. |
22.8.14.
Stehen schon 3 Tage auf einer
Sandbank.
Arbeite oft mit vielen
Unterbrechungen & bisher ganz
erfolglos.
Kann noch immer auf nichts
Festes kommen.
Alles geht in
Dunst auf.
Nur zu!!! |
25.8.14.
Gestern ein furchtbarer
Tag.
Abends wollte der
Scheinwerfer nicht funktionieren.
Als ich ihn
untersuchen wollte wurde ich von der
Mannschaft durch Zurufe
|
26.8.14.
Habe mir gestern vorgenommen keinen
Widerstand zu leisten.
Mein
Äußeres so zu sagen ganz leicht zu machen um mein
Inneres ungestört zu
lassen. |
29.8.14.
Jede Nacht stehe ich auf der
Kommandobrücke bis etwa
3
|
2.9.14.
Jede Nacht mit Ausnahme
von gestern beim Scheinwerfer.
Am
Tag schlafe ich.
Dieser Dienst ist mir in so fern angenehm als ich dadurch der Bosheit der Kameraden mehr entzogen bin. Gestern hörten wir hier von einer enormen Schlacht die schon 5 Tage im Gang sei. Wäre es nur schon die Entscheidung! Gestern zum ersten Mal seit 3 Wochen onaniert. Bin fast ganz unsinnlich. Während ich mir früher immer Gespräche mit einem Freund vorstellte geschieht dies jetzt fast nie. Arbeite täglich ein ganz klein wenig bin aber zu müde und abgelenkt. Gestern fing ich an in Tolstois Erläuterungen zu den Evangelien zu lesen. Ein herrliches Werk. Es ist mir aber noch nicht das was ich davon erwartete. |
4.9.14.
Es geht! –
Nur Mut! –
Arbeite viel. |
5.9.14.
Ich bin auf dem Wege zu einer
großen
Entdeckung.
Aber ob ich
dahingelangen werde?!
Bin
sinnlicher |
6.9.14.
Werde von den meisten Kameraden nach wie vor
gequält.
Ich habe noch immer
kein Verhalten dagegen gefunden das
zufriedenstellend wäre.
Zur vollkommenen
Passivität habe ich mich noch nicht
entschlossen.
Und wahrscheinlich ist das eine
Torheit; denn ich bin ja gegen alle diese
Menschen ohnmächtig.
Ich reibe mich nutzlos auf wenn ich mich wehre.
|
8.9.14.
Erfuhr heute früh daß
Lemberg von den Russen besetzt sei.
Jetzt weiß ich daß
wir hin sind!
In den letzten 4 Tagen
nicht Nachtdienst gehabt weil sehr helle
Nächte waren.
Jeden
Tag viel gearb.
& viel in Tolstoi's Erläuterung zu den
Evangelien gelesen. |
10.9.14.
Viel zu tun.
Trotzdem ziemlich
gearb.
Ohne bestimmten
Erfolg aber nicht in der gewissen
hoffnungslosen
Stimmung. |
12.9.14.
Die Nachrichten werden immer schlechter.
Heute nacht wird strenge Bereitschaft
sein.
Ich arbeite täglich mehr
oder weniger und recht
zuversichtlich. |
13.9.14.
Heute in aller Früh
verließen wir das Schiff
mit allem was darauf war.
Die Russen sind uns auf
den Fersen.
Habe furchtbare
Szenen miterlebt.
Seit 30
Stunden nicht geschlafen;
fühle mich sehr schwach und sehe keine
|
15.9.14.
Vorgestern nachts furchtbare Szenen:
fast alle Leute besoffen.
Gestern
wieder auf die Goplana zurück
die in den Dunajec gefahren
wurde.
Gestern & vorgestern nicht
gearbeitet.
Versuchte vergeblich, meinem
Kopf war die ganz
Sache fremd.
Die Russen sind uns auf
den Fersen.
Wir sind in unmittelbarer
Nähe des Feindes.
Bin guter Stimmung, habe wieder
gearbeitet.
Am besten kann ich jetzt arbeiten während
ich Kartoffeln schäle.
Melde
mich immer freiwillig dazu.
Es ist
für mich dasselbe was das
Linsenschleifen für
Spinoza war.
„Wen der Genius nicht verläßt – – – –”! Gott mit mir! Jetzt wäre mir Gelegenheit gegeben ein anständiger Mensch zu sein denn ich stehe vor dem Tod Aug in Auge. Möge der Geist mich erleuchten. |
16.9.14.
Die Nacht verging ruhig.
Vormitt. starkes
Geschützfeuer & Gewehrfeuer
gehört.
Wir sind aller
Wahrscheinlichkeit nach unentrinnbar
verloren. Der Geist ist noch bei mir aber ob er mich nicht in der äußersten Not verlassen wird? Ich hoffe nicht! Jetzt sich nur zusammennehmen und brav sein! (9 p.m.) Wolkenbruch. Der Mensch ist ohnmächtig im Fleische und frei durch den Geist. Und nur durch diesen. |
17.9.14.
Auch diese Nacht ruhig vorüber
gegangen.
Hatte Wache.
Wir
sollen die Weichsel hinauf nach
Krakau fahren.
Die Grenze soll ganz
von Kosaken besetzt sein also sind wir wahrscheinlich
hin.
Nur eines
ist von Nöten!
Gestern früh hat der
Leutnant das
Schiff verlassen und ist bis heute mittag noch
nicht zurückgekommen.
Niemand
weiß was wir tun sollen und es mangelt sogar
an Geld zum Einkaufen von
Essen: Ich bin aber noch immer guter
Dinge und werde es hoffentlich bleiben.
Denke immer wieder daran wie ich mich aufrecht erhalten
kann. |
18.9.14.
Eine furchtbar aufregende Nacht. Sollte leuchten und mußte jeden |
19.9.14.
Nach Krakau.
Gestern abends
mußte ich auf einem anderen
Schiff bei der Arbeit bis 11
Uhr leuchten.
In der
Nacht sehr kalt.
Wir mußten in
Stiefeln schlafen.
Schlecht geschlafen.
Schon seit 4 Tagen habe ich meine
Kleider &
Schuhe nicht
ausgezogen.
Aber das darf nichts machen.
––
Ich kann nicht umhin mich davor zu
fürchten was
mit uns || mir in
Krakau geschehen wird.
Ich
weiß ich sollte mir
darüber keine Sorge
machen, aber
ich fühle mich so müde
daß ich mich vor jeder
Anstrengung fürchte. ––! |
20.9.14.
Ja, nochmals: Es ist unendlich
schwer sich der Bosheit der
Menschen nicht
zu widersetzen! Denn die Bosheit der Menschen schlägt einem jedes Mal eine Wunde. –– Die Russen sind von der Grenze soweit vertrieben worden daß wir bis jetzt noch nicht belästigt worden sind. |
21.9.14
Heute früh in
Krakau angekommen.
Die ganze
Nacht beim
Reflektor Dienst
gehabt.
Gestern viel gearbeitet aber nicht
sehr hoffnungsvoll da mir der rechte
Überblick fehlte.
Hatte gestern eine kleine
Aussprache mit unserem
Zugsführer die die Luft
ein wenig reinigte.
Heute etwas
mißgestimmt: Ich bin die vielen
Aufregungen schon so
müde!
Von Wien
höre ich gar nichts!
Heute erhielt ich eine
Karte von
Mama die sie am
20.8.
schrieb.
Abends erhielt ich die niederschlagende
Nachricht
|
22.9.14.
Vormitt. in der
Kaserne um Geld zu
holen, beim Hauptmann.
Er sagte ich
solle mir die
Einjährigen-Streifen
aufnähen lassen.
Viele
Besorgungen gemacht und auf's
Schiff zurück wo die
Streifen großes
Aufsehen erregten.
Erhielt eine
Menge Karten &
Briefe u.a. von
Ficker &
Jolles.
Nicht
gearb.. ––. |
23.9.14
Etwas gearb.. |
24.9.14.
Ziemlich viel gearbeitet aber ziemlich
hoffnungslos.
Nachmittags in der
Stadt. |
25.9.14.
Ziemlich viel gearb. aber ohne
echte Zuversicht.
Es fehlt mir noch
immer der Überblick und dadurch
erscheint das Problem
unübersehbar. |
27.9.14.
Gestern ziemlich gearbeitet aber ohne rechten
Erfolg.
In den letzten
Tagen wieder etwas sinnlich.
Telegrafierte gestern nach
Hause und bat um
Nachricht. |
28.9.14.
Etwas gearbeitet.
Man erwartet eine
Belagerung von
Krakau.
Wenn
sie eintritt so stehen uns noch schwere
Zeiten bevor.
Möge der Geist mir
Kraft schenken! |
29.9.14.
Heute morgen einen Korporal in's
Spital gebracht der an Ruhr
erkrankt ist.
Hier kommen jetzt viel
Ruhrfälle vor.
Es
wird mir eigentümlich zumute wenn
ich denke was ich in diesem Krieg noch alles
erleben müssen werde.
Gearbeitet aber ohne
Erfolg.
Ich sehe noch immer nicht klar
und habe keinen Überblick.
Ich sehe Einzelheiten
ohne zu wissen wie sie sich in das
Ganze einfügen werden.
Darum auch fühle ich jedes neue
Problem als eine
Bürde.
Während ein
klarer Überblick
zeigen müßte
daß jedes Problem
das Hauptproblem ist und der
Anblick der
Hauptfragen ermattet nicht sondern er
stärkt!
Abends nicht ohne
Erfolg gearbeitet.
Nur
Mut! –– |
30.9.14.
Heute nacht begann ich mich unwohl zu fühlen.
(Magen & Kopf).
Dein Wille
geschehe! |
1.10.14
Gestern mußte ich mich am
Vormittag hinlegen und den ganzen
Tag liegenbleiben da ich mich sehr unwohl
fühlte.
Ziemlich viel
gearb., aber ohne
Erfolg.
Es
heißt daß wir morgen
von diesem Schiff weg sollen.
Ich bin
neugierig was mit mir geschehen wird.
––! |
2.10.14.
Ziemlich viel gearb..
Nicht ganz ohne
Erfolg.
Es ist noch immer
unbestimmt was mit mir geschehen wird, ob
ich auf dem
Schiff bleibe oder nicht
etc. etc.. |
3.10.14.
Es ist heute die Bestimmung getroffen worden
daß die ganze alte
|
4.10.14.
Gestern abends noch etwas
gearb..
Erhielt heute eine
Karte die
Mama an mich am
9. des
vorigen Monats geschrieben
hat.
Sie
enthält nichts
Wichtiges.
Meine
Arbeit ist nach kurzem
Aufschwung heute wieder ins
Stocken geraten.
Ziemlich viel gearbeitet aber ohne
Hoffnung.
In den
nächsten Tagen sollen wir wieder
nach
Rußland |
5.10.14.
Heute erhielt ich einen Brief von
Keynes der über
Norwegen an's hiesige
Regimentskommando kam!
Er schreibt nur um mich zu fragen wie es mit
Johnson's Geld nach dem Kriege
werden wird.
Der Brief hat mir einen
Stich gegeben denn es schmerzt einen
Geschäftsbrief von einem zu kriegen mit dem
man früher gut gestanden ist; und gar in dieser
Zeit. –
Soeben erhielt ich eine Karte von
Mama
vom ersten
des Monats.
Alles
wohl!
Nun also! –
Dachte in den letzten Tagen oft an
Russell.
Ob er
noch an mich denkt?
Es war doch
merkwürdig, unser Zusammentreffen!
In den
Zeiten des
äußeren
Wohlergehens denken |
6.10.14.
Gestern ziemlich viel
gearb..
Der
Mensch darf nicht vom Zufall
abhängen.
Weder von
günstigen noch von ungünstigen.
Gestern kam der
neue Kommandant auf's
Schiff. ––
Jetzt schicken sie
Leute von der
Beleuchtungsabteilung hierher
auf's Schiff die beim
Reflektor herumpatzen.
Sorge dich nicht!!
Soeben kam
Befehl nach
Rußland abzufahren.
Also wird es wieder ernst!
Gott mit
mir. |
7.10.14.
Die Nacht durch nach
Rußland
gefahren; fast gar nicht geschlafen,
Dienst beim
Scheinwerfer etc.
Wir sollen bald in's Feuer
kommen.
Der Geist mit mir.
Hier in
Szczucin
|
8.10.14.
Fahren weiter gegen
Sandomierz zu.
Die |
9.10.14.
Ruhige Nacht.
In der
Ferne fortwährender Kanonendonner.
Stehen noch immer bei
Tarnobrzeg.
Hier in der
Nähe findet offenbar eine enorme
Schlacht statt, da man schon
seit über 12 Stunden ununterbrochenen
Geschützdonner hört; unsere neue
Besatzung ist viel besser (netter
& anständiger) als die alte.
Befehl: alles bewaffnet auf dem
Deck antreten.
Gott mit mir! –
Nach Sandomierz gefahren.
Hören fortwährenden starken
Geschützdonner
|
10.10.14.
Ruhige Nacht.
Früh die
Kanonade wieder
aufgenommem.
Sollen jetzt weiter nach
Zawichost fahren.
Stehen in
Nadbrzezie.
Ich schlafe gerade an der Wand der Kajüte
unseres Kommandanten und habe ein
Gespräch der Zugsführer mit ihm
belauscht: Wir sollen den
Übergang über die
Weichsel für die
Deutschen formieren helfen.
Er sagte
wir hätten kein Artilleriefeuer sondern nur
Infanteriefeuer zu erwarten.
Viel
gearb. aber ohne positiven
Erfolg.
Es ist mir als läge mir ein
Gedanke schon fast auf der
Zunge. ––! |
11.10.14.
Ruhige Nacht. ––
Trage die
„Darlegung des
Evangeliums” von Tolstoi immer mit mir herum, wie einen Talisman. Ich belausche wieder ein Gespräch unseres Kommandanten mit dem eines anderen Schiffes: heute sollen wir hier in Nadbrzezie bleiben und erst morgen vielleicht hinunter fahren. Soeben erlausche ich die Nachricht daß Antwerpen gefallen ist!¤ Und irgendwo haben unsere Truppen eine große Schlacht gewonnen. Die Gnade die ich genieße indem ich jetzt denken & arbeiten kann ist unbeschreiblich. Ich muß Gleichgültigkeit gegen die Schwierigkeiten des äußeren Lebens erlangen. Heute nacht sollen wir nach Zawichost fahren um Truppen & Material zu landen; wir müssen gerade vor die russischen Stellungen hinfahren. Gott mit mir. ––. |
12.10.14.
Sind nicht nach
Zawichost
gefahren.
Ruhige
Nacht.
Horche wieder: Ein
Oberleutnant &
|
13.10.14.
Um
11
|
Ich bin Geist & darum bin ich frei.
Wir
stehen bei Lopiza2 & die
Granaten fliegen über uns weg &
pfeifen.
Zogen uns nach
Nadbrzezie
zurück & fahren jetzt wieder auf neuen
Befehl an dieselbe
Stelle.
Den ganzen
Nachmittag heftigstes
Geschützfeuer.
Ich war die ganze
Zeit bester
Stimmung und von dem
Donner wie berauscht.
Abends
fuhren wir nach Sandomierz wo wir die
Nacht über stehen bleiben
sollen. ––.
Viel
gearb. ––. |
14.10.14.
Ruhige Nacht.
Bis abends
in Sandomierz gestanden &
werden wohl auch noch diese
Nacht da stehen.
Sehr viel
gearb. aber nicht sehr
befriedigt da es wieder schwer ist den
Überblick zu gewinnen.
––. |
15.10.14.
Ruhige Nacht.
Onaniere jetzt etwa
einmal in 1
|
16.10.14.
Früh um 8 nach
Szczucin gefahren um
Geschütze zu holen. |
17.10.14.
Gestern sehr viel
gearb.; der Knoten zog sich immer
mehr zusammen aber ich fand keine
Lösung.
Abends blieben wir
bei Baranow
|
18.10.14.
Vormitt. einkaufen.
Um Mittag fuhren wir nach
Tarnobrzeg ab.
5
p.m. in
Tarnobrzeg.
Wenig gearb..
Gegen abend kamen
Offiziere aufs
Schiff um es anzuschauen.
Ich kam mit einem in's
Gespräch dem mein
Freiwilligenabzeichen auffiel.
Wir sprachen über eine
Stunde
|
19.10.14.
Früh nach Sandomierz gefahren wo wir jetzt
stehen.
Nachts wieder onaniert (halb im
Traum).
Das kommt daher
daß ich wenig, fast gar keine
Bewegung mache.
Nachmittag
wieder nach Tarnobrzeg
gefahren.
Bin seit gestern mit meiner
Verdauung nicht ganz in der
Ordnung. ––
Die
Lösung des Problems
liegt mir auf der Zunge! ––
Gegen abend wieder nach Sandomierz.
Fühle mich nicht recht wohl, keine echte
Lebenslust. ––!
Sehr viel gearbeitet.
–– |
20.10.14.
Unwohl.
Sehr viel
gearbeitet.
Nachmitt. besseres
Befinden.
Bin aber nicht recht
glücklich; habe Sehnsucht nach
David:
Wenn ich ihm wenigstens schreiben könnte.
Aber mein Geist spricht in mir gegen meine
Depression.
Gott mit mir.
––. |
21.10.14.
Es heißt wir sollen wieder nach
Krakau fahren;
das wäre mir nicht unangenehm.
––.
Stehen den ganzen Tag hier in
Sandomierz.
Sehr viel & mit
Zuversicht gearbeitet.
Abends etwas
müde & in diesem Zustand bin ich
Depressionen recht zugänglich; aber, nur
Mut! –– |
22.10.14.
Die Gefechte hier in der
Nähe dauern fort.
Gestern
starke Kanonade.
Viel
gearb..
Den ganzen
Tag gestanden. ––. |
23.10.14.
Fahren jetzt, vormittags, nach
Tarnobrzeg.
Arbeite
sehr fleißig aber noch ohne
Erfolg.
Abends wieder in
Sandomierz.
Sehr viel
gearbeitet.
Denke viel an David.
Ob ich ihn noch einmal sehen werde?
––! ––. |
24.10.14.
Schlecht geschlafen.
(Zu wenig
Bewegung!).
Unser
Kommandant ist sehr
mäßig; hochmütig unfreundlich
& behandelt jeden als seinen
Diener.
Nachm. nach
Tarnobrzeg wo wir diese
Nacht bleiben.
Sehr viel
gearb. zwar noch ohne
Erfolg aber mit viel
Zuversicht.
Ich belagere
jetzt mein Problem. ––. |
25.10.14.
Früh nach Sandomierz.
Gestern abends
kam uns die unsinnige Nachricht zu
Paris sei gefallen.
Auch ich war
übrigens
Gott mit mir! –– Es war nichts als ein russischer Aeroplan. ––, ––. Sehr viel gearbeitet. Stehen die Nacht über in Tarnobrzeg & fahren morgen früh gegen Szczucin. Gegen Mittag wich meine Depression ––. |
26.10.14.
Früh gegen
Szczucin.
Fahren den ganzen Tag über.
Habe Kopfschmerzen & bin
müde.
Trotzdem viel
gearb.. ––. |
27.10.14.
Früh gegen
Szczucin weiter
gefahren.
Sehr viel
gearb..
Heute nacht habe
ich Wachdienst. ––. |
28.10.14.
Vor- & nachmittag
wegen sehr großer
Müdigkeit fast unfähig zu
arbeiten.
Schlief in der Nacht
|
29.10.14.
Auf dem Weg nach
Krakau.
Blieben stehen weil
unser Schlepper nach Sandomierz
zurück mußte.
Warten bis er
zurückkommt.
Vormitt.
Kopfschmerzen &
Müdigkeit.
Dachte viel an
Paul.
Sehr viel gearb..
Belagere noch immer mein Problem,
habe schon viele Forts
genommen.
|
30.10.14.
Erhielten heute eine deutsche Zeitung.
Keine
guten Nachrichten was so viel
heißt als schlechte
Nachrichten!
Es ist schwer
zu arbeiten wenn solche Gedanken einen
stören!!
Habe trotzdem auch am
Nachmittag gearbeitet.
Ich
empfinde oft schwer daß ich hier niemand habe
mit dem ich mich etwas aussprechen kann.
Aber ich will mich
allen Gewalten zum
Trotze erhalten. |
16.8.14.
aRb . aRc . bSc = aR [bSc]
DefζTη |
21.8.14.
φ(x)
(x).φx
(∃x).φx
|
22.8.14.
Die Logik muß für sich
selber sorgen. |
φ(x)
Wenn sich
syntaktische Regeln für Funktionen überhaupt
aufstellen
|
2.9.14.
Wir müssen in einem gewissen Sinne uns nicht in der Logik irren können.
Dies ist schon teilweise |
Frege sagt: jeder rechtmäßig gebildete Satz muß einen Sinn haben und ich
sage: jeder mögliche Satz ist
rechtmäßig gebildet & wenn er keinen
Sinn hat so kann das
nur daran liegen daß wir
einigen seiner Bestandteile keine
Bedeutung gegeben haben.
Wenn wir auch glauben es getan zu haben.
|
3.9.14.
Gestern nicht ganz erfolglos gearbeitet.
In Tolstoi gelesen mit großem Gewinn.
Wie ist es mit der Aufgabe der Philosophie vereinbar daß die Logik für sich selbst sorgen soll? Wenn wir z.B. fragen: ist die & die Tatsache von der Subjekt- |
Also können wir uns fragen: Gibt es die
Subjekt-Prädikat-Form?
Gibt es die Relationsform?
Gibt es überhaupt |
Also: wenn alles
was gezeigt werden
braucht durch die Existenz der
Subjekt-Pädikat-Sätze
etc. gezeigt wird dann ist die Aufgabe der Philosophie eine andere als ich
ursprünglich annahm.
Wenn dem aber nicht so ist so müßte
das
Fehlende durch eine Art Erfahrung gezeigt werden und das halte ich für ausgeschlossen.
|
Die Unklarheit befindet sich
|| liegt
offenbar in der Frage worin eigentlich die logische
Identität von Zeichen und
Bezeichnetem
besteht!
Und diese Frage ist (wieder) eine Hauptansicht
des ganzen philosophischen Problems.
|
Es sei eine Frage der
Philosophie gegeben: etwa die ob
„A ist gut” ein
Subjekt-Prädikat-Satz
sei; oder die ob „A
ist heller als B” ein Relationssatz
sei!
Wie läßt sich so eine Frage
überhaupt
entscheiden?!
Was für eine Evidenz kann mich
überhaupt darüber beruhigen
daß – zum Beispiel – die
erste Frage bejaht werden muß?
(Dies ist eine ungemein wichtige Frage).
Ist die einzige Evidenz hier wieder
jenes höchst
zweifelhafte „Einleuchten”??
Nehmen wir eine ganz ähnliche Frage die aber
einfacher & grundlegender ist; nämlich diese: ist ein Punkt in unserem
Gesichtsbild ein „einfacher Gegenstand”, ein Ding?
Solche Fragen habe ich doch bisher immer als die eigentlichen philosophischen
angesehen – und sie sind es auch gewiß in einem Sinne – aber
|
4.9.14
Wenn nicht die
Existenz des
Subjekt-Prädikat-Satzes
alles Nötige zeigt dann könnte es
doch nur die Existenz irgend einer besonderen Tatsache jener
Form zeigen.
Und die Kenntnis einer solchen kann nicht
für die Logik wesentlich sein.
|
Gesetzt den Fall wir hätten ein Zeichen das wirklich von der
S.P.-Form
wäre, wäre dieses für den
Ausdruck von
S.P.-Sätzen
irgendwie geeigneter als unsere
S.P.-Sätze?
Es scheint nein!
|
Wenn sich die Logik ohne die Beantwortung gewisser Fragen
abschließen läßt
dann muß sie ohne sie abgeschlossen
werden.
|
Die
logische Identität von Zeichen & Bezeichnetem besteht darin
daß man im Zeichen nicht mehr & nicht
weniger
wiedererkennen darf als im Bezeichneten.
|
Wären Zeichen & Bezeichnetes nicht ihrem vollen logischen Inhalte nach
identisch dann müßte es noch etwas Fundamentaleres geben als die Logik.
|
5.9.14.
φ(a) . φ(b) . aRb ≝(Ƒ) φ[aRb] |
Erinnere dich daß die Worte
„Funktion”
„Argument” „Satz”
etc. in der Logik nicht |
φ(x)(y)ψ =
(x)φψ(y) = (x)R(y) = xRy
|
Φ[ẑψz].≝.φx
≡ xψx . ⊃ φ.Φφ
Von zwei Klassen zu sagen sie seien identisch sagt etwas. Von zwei Dingen dies zu sagen sagt nichts dies schon zeigt die Unzulässigkeit der Russellschen Definition |
6.9.14.
Φ(λ) .:≝:. PHI;[ẑ{z ≠ z}] .:≝:. φ(x) . ≡ x. x ≠ x ∶ ⊃ ∶Φ(φ) |
Der letzte Satz ist eigentlich nichts anderes als der
uralte Einwand gegen die
Identität in der Mathematik.
Nämlich der
daß wenn 2
× 2 wirklich gleich
4 wäre daß dieser Satz dann nicht mehr sagen würde als
a
= a.
|
Könnte man sagen: Die Logik kümmert die
Analysierbarkeit der Funktionen mit denen sie arbeitet nicht.
|
7.9.14
Bedenke daß auch ein unanalysierter S.P.-Satz etwas ganz Bestimmtes klar aussagt. |
Kann man nicht sagen: Es kommt
nicht darauf an daß wir es mit
nicht analysierbaren S.P.-Sätzen
zu tun haben sondern darauf daß unsere S.P.-Sätze sich in jeder Beziehung
so benehmen wie solche || ¤ wie solche benehmen
d.h. also daß die Logik unserer
S.P.-Sätze dieselbe
ist wie die Logik jener anderen.
Es kommt uns ja nur darauf an die Logik abzuschließen und unser Haupteinwand
gegen die nicht-analysierten S.P.-Sätze
war der, daß wir ihre Syntax nicht aufstellen
können solange wir ihre Analyse nicht kennen.
Muß aber nicht die Logik eines |
8.9.14
Das „Einleuchten” von
dem Russell so viel
sprach kann nur dadurch in der Logik entbehrlich werden daß die Sprache selbst
jeden logischen Fehler verhindert.
Und es ist klar daß jenes
„Einleuchten” immer gänzlich
trügerisch ist & war.
|
19.9.14.
aRb
. bRc . cRd . dRe = φ(a,e)
(∃Rs) aRs e Ein Satz wie „dieser Sessel ist braun” scheint etwas enorm Kompliziertes zu sagen, denn wollten wir diesen Satz so aussprechen daß uns niemand gegen ihn Einwendungen die aus seiner Vieldeutigkeit entspringen machen könnte so würde er endlos lang werden müssen. |
20.9.14.
Daß der Satz ein logisches Abbild seiner Bedeutung ist leuchtet dem unbefangenen Auge ein. |
Gibt es Funktionen von Tatsachen?
Z.B. „Es ist besser wenn dies der Fall ist
als wenn jenes der Fall ist.”
|
Worin besteht denn die Verbindung zwischen dem Zeichen
p und den übrigen Zeichen des Satzes: „Es ist
gut daß p der Fall ist.”?
Worin besteht diese Verbindung??
|
Der Unbefangene wird sagen: offenbar in der
räumlichen Beziehung des
Buchstaben p zu den zwei Nachbarzeichen.
Wenn aber die Tatsache „p” eine solche wäre in
welcher keine Dinge vorkommen??
|
„Es ist gut daß
p” kann wohl analysiert |
Wir setzen voraus: p sei
nicht
der Fall: Was
heißt es dann zu sagen, „es ist gut
daß p?”
Wir können ganz offenbar sagen, der Sachverhalt
p sei gut ohne zu wissen ob
„p”
wahr oder falsch ist.
|
Der Ausdruck der Grammatik:
„Ein Wort bezieht sich auf ein
anderes” wird hier beleuchtet.
|
Es handelt sich in den obigen Fällen darum
anzugeben wie Sätze in sich zusammenhängen.
Wie der
Satz-Verband zustande kommt.
|
(α β γ) φ(α …)
Wie kann sich eine Funktion auf einen Satz beziehen???? Immer die uralten Fragen! |
„φ(ψx)(Ƒ)”:
Nehmen wir an uns sei eine Funktion eines
S.P.-Satzes gegeben und
wir wollen die Art der
Beziehung der Funktion zum Satz dadurch erklären
daß wir sagen: Die Funktion bezieht sich
unmittelbar nur auf das Subjekt des S.P.-Satzes
und was bezeichnet ist das
logische Produkt aus dieser Beziehung und dem
S.P.-Satzzeichen.
Wenn wir das nun sagen so
könnte man fragen: wenn du den Satz
so erklären kannst
warum erklärst du dann nicht auch seine Bedeutung
auf die analoge Art & Weise.
Nämlich „sie sei keine Funktion
einer S.P.-Tatsache
sondern das logische Produkt einer solchen &
einer Funktion ihres Subjektes”?
Muß nicht der Einwand der gegen diese
|
21.9.14.
Es scheint mir jetzt plötzlich in irgend einem
Sinne klar daß eine Eigenschaft eines Sachverhalts immer intern sein muß.
|
φa,
ψb aRb man könnte sagen
der Sachverhalt aRb habe immer eine
gewisse Eigenschaft, wenn die beiden ersten Sätze wahr sind.
|
Wenn ich sage: Es ist gut daß p der Fall ist dann muß dies eben
in sich gut sein.
|
Es scheint mir jetzt klar daß es keine Funktionen von Sachverhalten geben kann.
|
23.9.14.
φ(a),
ψ(b), aRb; (∃x
y): φx . ψy . xRy
aRb . φa . ψb ≝ (φ,ψ) (aRb) = Ω(x) |
Man könnte fragen: wie kann der Sachverhalt p eine
Eigenschaft haben, wenn es sich am Ende gar nicht so verhält?
|
24.9.14.
Die Frage, wie ist eine Zuordnung von Relationen
möglich, ist identisch mit dem Wahrheits-Problem.
|
25.9.14.
Denn dies ist identisch mit der Frage
wie ist die Zuordnung von Sachverhalten
möglich (einem bezeichnenden &
einem bezeichneten).
|
Sie ist nur durch die Zuordnung der Bestandteile
möglich; ein Beispiel bietet die Zuordnung von Namen
& Benanntem.
(Und es ist klar daß auch eine Zuordnung der
Relationen auf irgend eine Weise stattfindet.)
|
❘aRb❘;
❘a b❘; p = aRb Def
Hier wird ein einfaches Zeichen einem Sachverhalt zugeordnet. |
26.9.14
Worauf gründet sich unsere – sicher wohl begründete – Zuversicht daß wir jeden beliebigen Sinn in unserer zweidimensionalen Schrift werden ausdrücken können?! |
27.9.14
Ein Satz kann seinen Sinn ja nur dadurch ausdrücken daß er dessen logisches Abbild ist! |
Auffallend ist die Ähnlichkeit zwischen den Zeichen
|
29.9.14.
Der allgemeine Begriff des Satzes führt auch einen ganz allgemeinen Begriff der Zuordnung von Satz und Sachverhalt mit sich: Die Lösung aller meiner Fragen muß höchst einfach sein! |
Im Satz wird eine Welt probeweise zusammengestellt.
(Wie wenn im
Pariser Gerichtssaal
ein Automobilunglück mit Puppen etc.
demonstriert
|| dargestellt wird.)
|
Daraus muß sich (wenn ich nicht blind
wäre) sofort das Wesen der Wahrheit ergeben.
|
Denken wir an hieroglyphische Schriften bei denen jedes Wort seine
Bedeutung darstellt!
Denken wir daran daß auch wirkliche
Bilder von Sachverhalten stimmen
und nicht stimmen können.
|
Man kann sagen wir haben zwar nicht die Gewißheit daß wir alle
Sachverhalte in Bildern aufs Papier bringen können wohl aber die
Gewißheit daß wir alle logischen
Eigenschaften der Sachverhalte
in einer zweidimensionalen Schrift abbilden können.
|
Wir sind hier noch
immer sehr an der Oberfläche
aber wohl auf einer guten Ader.
|
30.9.14
Man kann sagen in unserem Bilde stellt der
Rechte etwas dar und auch der Linke, aber
selbst wenn dies nicht der Fall wäre so könnte
|
Ein Bild kann Beziehungen darstellen die es
nicht gibt!!!
Wie ist dies möglich?
|
Jetzt scheint es wieder als müßten alle
Beziehungen logisch sein damit ihre Existenz durch die des
Zeichens verbürgt sei.
|
2.10.14.
Was in „aRb ∙ bSc”,
a
& c verbindet ist nicht das
„ ∙ ” Zeichen sondern das
Vorkommen desselben Buchstaben
„b” in den beiden einfachen
Sätzen. |
Man
kann geradezu sagen: statt „dieser Satz hat diesen & diesen Sinn”: „dieser Satz stellt diesen & diesen Sachverhalt dar!” |
Er bildet ihn logisch ab. |
Nur so kann der Satz wahr oder
falsch sein: nur dadurch kann er mit der Wirklichkeit
übereinstimmen oder nicht übereinstimmen daß
er ein Bild eines Sachverhaltes ist. |
3.10.14.
Nur insoweit ist der Satz ein Bild eines Sachverhalts als
er logisch gegliedert ist!
(Ein einfaches –
ungegliedertes – Zeichen kann weder wahr noch
falsch sein.) |
Der Name ist kein Bild des
Benannten! |
Der Satz sagt nur insoweit etwas
aus, als er ein Bild ist! |
Tautologien sagen
nichts aus, sie sind nicht Bilder von Sachverhalten: Sie
sind |
4.10.14
Es ist klar daß in „xRy” das bezeichnende
Element einer Relation enthalten sein
kann auch wenn „x” &
„y” nichts
bezeichnen.
Und dann ist die Relation das
einzige was in jenem Zeichen bezeichnet
wird. |
Aber wie ist es dann
[bezieht sich auf früher]
möglich, daß in einem Code „Kilo”
heißt: „es geht mir gut”?
Hier
sagt doch ein einfaches Zeichen etwas aus und wird
benützt andern etwas
mitzuteilen!! – |
Kann denn in der
vorigen Bedeutung das Wort
„Kilo” nicht wahr oder falsch
sein?! |
5.10.14.
Jedenfalls kann man doch ein einfaches Zeichen
dem Sinne eines Satzes zuordnen. – |
Nur die Wirklichkeit interessiert die Logik.
Also die Sätze nur insoweit sie Bilder der
Wirklichkeit sind. |
Wie aber
kann ein Wort wahr oder falsch
sein?
Es kann jedenfalls nicht
den Gedanken ausdrücken, der mit der Wirklichkeit
übereinstimmt oder nicht
übereinstimmt.
Der muß doch gegliedert
sein! |
Ein Wort kann nicht
wahr oder falsch sein in dem Sinne, daß es nicht mit der
Wirklichkeit übereinstimmen kann, oder das
Gegenteil. |
6.10.14
Der allgemeine Begriff zweier Komplexe von denen der eine das
logische Bild des |
Die
Übereinstimmung zweier Komplexe
ist offenbar intern und kann daher nicht ausgedrückt
sondern nur gezeigt werden. |
„p” ist wahr sagt
nichts anderes aus als p! „‚p’ ist wahr” ist – nach dem Obigen – nur ein Scheinsatz wie alle jene Zeichenverbindungen die scheinbar etwas sagen was nur gezeigt werden kann. |
7.10.14.
Wenn ein Satz φa gegeben ist so
sind mit ihm auch schon alle
seine logischen Funktionen
(~φa
etc.) mitgegeben! |
8.10.14.
Vollständige und unvollständige
Abbildung eines Sachverhaltes.
|
(Funktion und Argument wird
durch Funktion und Argument abgebildet.) |
Der Ausdruck „nicht mehr weiter
zerlegbar” ist auch einer der mit
„Funktion”, „Ding”
etc. auf dem Index stehenden; wie aber wird
das gezeigt was wir durch ihn ausdrücken
wollen? |
(Man kann
natürlich weder von einem Ding noch von einem
Komplex sagen sie seien
nicht mehr weiter
zerlegbar.) |
9.10.14.
Wenn es eine unmittelbare Zuordnung von Relationen gäbe so
wäre die Frage: wie sind dann die Dinge zu einander
zugeordnet die in diesen Relationen stehen?,
gibt es |
Ob
wir zu der Annahme von „Beziehungen
|| zwischen
Beziehungen” nicht nur irregeführt werden, durch
die scheinbare Analogie zwischen den
Ausdrücken: „Beziehungen von || zwischen Dingen” und „Beziehungen von || zwischen Beziehungen”? |
Ich mache bei allen diesen Überlegungen irgendwo
irgend einen grundlegenden Fehler. |
Die Frage nach der Möglichkeit
von Existenzsätzen steht nicht in der Mitte sondern am Uranfang
der Logik. |
Alle Probleme die
das infin. ax.
mit sich bringt sind schon im Satze
„(∃x) x = x”
zu lösen! |
10.10.14.
Oft macht man eine Bemerkung und sieht erst später
wie wahr sie ist. |
11.10.14.
Unsere Schwierigkeit liegt jetzt darin daß in der Sprache allem
Anscheine nach die
Analysierbarkeit oder das
Gegenteil nicht wiedergespiegelt
wird.
Das heißt: wir können, wie es
scheint aus der Sprache allein nicht entnehmen ob es
z.B. wirkliche
Subjekt-Prädikat-Tatsachen gibt oder nicht.
Wie aber
könnten wir diese Tatsache oder ihr
Gegenteil
ausdrücken?
Dies
muß gezeigt werden! |
Wie aber, wenn wir uns um die
Frage der Zerlegbarkeit gar nicht
kümmerten?
(Wir würden dann mit Zeichen
arbeiten die nichts bezeichnen, sondern nur,
durch ihre logischen Eigenschaften ausdrücken
helfen.)
Denn auch der
unzerlegte Satz spiegelt ja logische
Eigenschaften seiner Bedeutung
wieder.
Wie also wenn wir sagten: daß
ein Satz weiter zerlegbar ist |
Bedenke, daß die „Sätze von den
unendlichen Anzahlen” alle mit endlichen
Zeichen dargestellt sind! |
Aber brauchen wir – wenigstens nach
Freges Methode – nicht
hundert
Millionen Zeichen um die Zahl
100.000.000
zu definieren?
(Kommt es hier nicht darauf
an ob sie auf Klassen oder Dinge angewandt
wird?) |
Die
Sätze die von den unendlichen Zahlen handeln
können wie alle Sätze der Logik dadurch erhalten
werden daß man die Zeichen selber berechnet (denn es tritt zu
den ursprünglichen Urzeichen ja an
keiner Stelle ein
fremdes Element hinzu) |
12.10.14.
Der triviale Satz || Die
triviale Tatsache daß ein vollkommen analysierter Satz
ebensoviel Namen enthält als seine Bedeutung Dinge,
dieser Satz || diese Tatsache ist ein Beispiel der allumfassenden
Darstellung der Welt durch die Sprache. |
Man müßte jetzt einmal genauer die
Definitionen der Kardinalzahlen untersuchen um den
genauen || eigentlichen Sinn von
Sätzen wie dem infin. ax. zu verstehen. |
13.10.14.
Die Logik sorgt für sich selbst; wir
müssen ihr nur zusehen wie sie es
macht. |
Betrachten
wir den Satz: „Es gibt eine
(∃φ) :. (∃x) : φx : φy . φz . ⊃ y,z. y = z Bei „(∃x)x = x” konnte man verstehen daß er tautologisch sei da er überhaupt nicht hingeschrieben werden könnte wenn er falsch wäre, aber hier! Dieser Satz kann an Stelle des infin. ax. untersucht werden! |
Ich weiß daß der folgende
Satz wie er steht unsinnig ist || die folgenden Sätze wie sie
stehen unsinnig sind: Kann man von den
Zahlen reden wenn es nur Dinge
gibt?
Wenn also z.B.
die Welt nur aus einem Dinge bestünde und aus sonst
nichts, könnte man sagen es gäbe ein
Ding.
Russell würde wahrscheinlich sagen: wenn es ein
Ding gibt dann gibt es auch die Funktion
(∃x) ξ̂ = x.
Aber! – |
Wenn es
diese Funktion nicht tut dann |
Wie verhält es sich mit Sätzen wie: (∃φ) . (∃x) .φ(x) und: (∃φ) . (∃x) . ~φ(x)? Ist einer von diesen eine Tautologie? Sind dies Sätze einer Wissenschaft, d.h. sind dies überhaupt Sätze? |
Erinnern wir uns aber
daß die Variable & nicht die
Allgemeinheitsbezeichnung die Logik
charakterisieren! |
14.10.14.
Gibt es denn eine Wissenschaft der vollständig
verallgemeinerten Sätze?
Dies klingt höchst
unwahrscheinlich. |
Nun aber die
Sätze: „(∃φ,x)
.φ(x)” und „~(∃φ,x) . φ(x)” Welcher von ihnen ist tautologisch welcher kontradiktorisch? |
Immer wieder entsteht
das Bedürfnis nach einer vergleichenden
Zusammenstellung von Sätzen
die in internen Beziehungen stehen.
Man könnte zu diesem Buch
geradezu Bildertafeln anlegen. |
Es
ist klar daß wir alle überhaupt möglichen völlig
allgemeinen Sätze bilden können sobald uns nur eine
Sprache gegeben ist.
Und darum
wäre || ist es doch sehr
eigentümlich || kaum zu glauben
daß solche Zeichenverbindungen wirklich
etwas über die Welt aussagen sollten. –
Andererseits aber dieser graduelle Übergang vom
elementaren Satz zum
völlig allgemeinen!! |
Man kann sagen:
die völlig allgemeinen Sätze kann man alle
a priori bilden. |
15.10.14.
Es scheint doch als könnte die bloße Existenz der in
„(∃x,φ).φx”
enthaltenen |
Offenbar können wir jeden ganz allgemeinen Satz
auffassen als die Bejahung oder
Verneinung der Existenz irgend einer
Art von Tatsachen.
Aber gilt
dies nicht von allen Sätzen? |
Jede Zeichenverbindung die etwas über ihren
eigenen Sinn auszusagen scheint ist ein Scheinsatz (wie alle
Sätze der Logik). |
Der Satz soll einen Sachverhalt logisch vorbilden.
Das kann er aber doch nur dadurch,
daß seinen Elementen willkürlich
Gegenstände |
Im Satze stellen wir
– so zu sagen –
zur Probe die Dinge zusammen wie sie sich in Wirklichkeit
aber nicht zu verhalten brauchen, wir können aber nicht
etwas Unlogisches zusammenstellen denn
dazu müßten wir in der Sprache aus der Logik heraus
können. –
Wenn aber der ganz allgemeine Satz
nur „logische
Konstante” enthält so kann er
für uns nicht mehr sein als – einfach
– ein logisches Gebilde und kann nicht
mehr tun als uns seine eigenen logischen Eigenschaften zu zeigen. –
Wenn es ganz allgemeine Sätze
gibt, –
was stellen wir in ihnen probeweise
zusammen?? |
Wenn man sich vor der Wahrheit
fürchtet (wie ich jetzt) so ahnt man nie die
volle Wahrheit. |
Ich habe hier die Beziehungen der
Satz-Elemente zu ihren Bedeutungen
gleichsam als Fühler betrachtet wodurch || durch welche der Satz
mit der Außenwelt in Berührung steht; und
das Verallgemeinern eines Satzes
gleicht dann dem Einziehen der Fühler;
bis endlich der ganz allgemeine Satz ganz isoliert
ist.
Aber stimmt dieses Bild?
(Ziehe ich
wirklich einen Fühler ein wenn ich statt
φ(a),
(∃x).φ(x), sage?) |
16.10.14.
Nun scheint es aber als sprächen genau dieselben Gründe
die ich anführte um zu zeigen daß
„(∃x,φ)
. φ(x)” nicht falsch sein
könne, als sprächen diese Gründe auch
dafür daß „~
(∃x,φ) . φ(x)”
nicht |
Angenommen daß keine Verneinung
eines Elementarsatzes wahr ist hat in diesem Falle
„Verneinung” nicht einen anderen Sinn als im
entgegengesetzten Fall? |
„(∃φ):(x).φx” – von diesem Satz scheint es
fast gewiß daß er weder eine Tautologie
noch eine
Kontradiktion
ist.
Hier spitzt sich das Problem
unerhört zu. |
17.10.14.
Wenn es ganz allgemeine Sätze gibt so |
Kann man denn aber nicht die ganze
Welt vollständig mit ganz allgemeinen Sätzen
beschreiben?
(Das Problem zeigt
sich von allen Seiten.)
Ja, man könnte
die Welt vollständig durch ganz allgemeine Sätze
beschreiben also ganz ohne irgend einen Namen oder sonst ein
bezeichnendes Zeichen zu verwenden.
Und um
auf die gewöhnliche Sprache zu kommen brauchte man
Namen etc. nur dadurch
einführen indem man nach einem
„(∃x)” sagte
„und dieses x ist
A”
u.s.w.. |
Man kann also ein Bild der Welt entwerfen ohne zu
sagen was was darstellt. |
Nehmen wir z.B. an die Welt
bestünde aus den Dingen
A
und B und der Eigenschaft
F und es wäre
„F(A)”
wahr || der Fall und nicht
F(B). Diese Welt könnten wir auch durch die folgenden Sätze beschreiben: (∃x,y) . (∃φ) . x ≠ y . φx.~φy. ¤ φu . φz . ⊃ . u = z (∃φ).(ψ).ψ = φ (∃x,y).(z).z = x ⌵ z = y Und hier braucht man auch Sätze von der Art der letzten zwei nur die Gegenstände identifizieren zu können. |
Aus alledem folgt natürlich daß es
ganz allgemeine Sätze
gibt! |
Kann man nicht oben statt den letzten zwei || drei
Sätzen auch die folgenden schreiben: (∃x,y) ∙ (∃φ) Genügt oben nicht der erste Satz (∃x,y,φ) φx.~φy ∙ x ≠ y? |
Wenn wir
sagen „φ ist eine Einheitsfunktion
und (x).φx” so
heißt das soviel wie: „es gibt nur ein
Ding”!
(Wir sind
hiermit scheinbar um den Satz
„(∃x) . (y) .
y = x” herumgekommen.) |
18.10.14.
Mein Fehler liegt offenbar in einer falschen Auffassung der
logischen Abbildung durch den Satz. |
Eine Aussage kann
nicht den logischen Bau der Welt betreffen, denn damit eine Aussage
überhaupt möglich sei, damit ein Satz
Sinn haben Beiläufig gesprochen: bevor irgend ein Satz überhaupt Sinn haben kann müssen die logischen Konstanten Bedeutung haben. |
19.10.14.
Die Beschreibung der Welt durch Sätze ist nur dadurch
möglich daß das Bezeichnete nicht sein eigenes Zeichen
ist!
Anwendung –. |
Beleuchtung von
Kant's Frage
„wie ist reine Mathematik möglich”
durch die Theorie der Tautologien! |
Es leuchtet ein daß man den Bau
der Welt ohne irgend welche Namen zu nennen
beschreiben können muß. |
20.10.14.
Aus dem Satz
muß man den logischen Bau des Sachverhaltes ersehen der ihn wahr
oder falsch macht.
(Wie ein Bild zeigen muß in
welchen räumlichen Beziehungen die
dargestellten || darauf wiedergegebenen
Dinge stehen müssen wenn das Bild richtig
(wahr) ist.) |
Die
Form eines Bildes könnte man dasjenige nennen worin das Bild mit
der Wirklichkeit stimmen muß (um
sie überhaupt abbilden zu
können). |
Die Theorie der logischen Abbildung durch die Sprache
gibt als erste einen Aufschluß
über das Wesen der Wahrheits-Beziehung. |
Die Theorie der logischen Abbildung durch
die
|
Das was in „~p” verneint ist nicht
das „~” vor dem
„p” sondern dasjenige
was allen Zeichen die in dieser Notation mit „~p”
gleichbedeutend sind gemeinsam ist; also das Gemeinsame von
|
Scheinsätze sind solche, die, wenn analysiert, das was
sie sagen sollten doch nur wieder
zeigen. |
Unser || Das
Gefühl daß der Satz einen Komplex auf die
Art der Russellschen Beschreibungen beschreibe rechtfertigt
sich jetzt: Der Satz beschreibt den
Komplex nach seinen logischen || durch seine
logischen Eigenschaften. |
Der Satz konstruiert eine Welt
mit Hilfe seines logischen Gerüstes und darum kann man am Satz
auch sehen wie sich alles Logische verhielte wenn
er wahr wäre: man kann aus einem falschen Satz
Schlüsse ziehen
etc.
So kann ich
sehen daß, wenn „(x,φ).
φ(x)” wahr wäre, dieser
Satz im Widerspruch stünde mit einem Satze „ψ(a)”.) |
Daß sich
von materiellen Sätzen auf ganz allgemeine
Sätze schließen läßt
– daß diese zu jenen in
bedeutungsvollen
internen Beziehungen stehen können – zeigt daß
auch die ganz allgemeinen |
21.10.14.
Ist die Russellsche
Definition der Null nicht unsinnig?
Kann man von einer Klasse
x̂ (x ≠ x)
überhaupt reden? –
Kann man denn von einer Klasse
x̂ (x = x)
reden?
Ist denn
„x ≠ x ” oder
„x = x” eine
Funktion von x?? –
Muß
nicht die Null definiert werden durch die
Hypothese (∃φ):(x)~φx?
Und dasselbe || Analoges würde von allen anderen
Zahlen gelten.
Dies nun wirft ein Licht auf die ganze Frage
von || nach der Existenz von Anzahlen von
Dingen. |
0 = α̂
{(∃φ):(x)~φx
.α = û (φu)}
Def 1 = α̂ {(∃φ)∷(∃x) .φx.φy.φz ⊃ yzy = z:α = û(φu)} Def [Das Gleichheitszeichen in der geschweiften Klammer könnte man vermeiden wenn man schriebe 0 = û (φu) {(∃φ) : (x)~φx}.](Ƒ) |
Der Satz muß die
Möglichkeit seiner Wahrheit
enthalten (und so zeigen).
Aber nicht mehr als
die Möglichkeit. |
Nach meiner Definition der Klassen ist
(x).~
x̂(φx) die Aussage daß
x̂(φx) null ist und
die Definition der Null ist dann 0 = α̂
[(x).~α] Def. |
Ich dachte, die Möglichkeit der
Wahrheit eines Satzes φ(a) ist an die Tatsache
(∃x,φ) .φx
gebunden.
Aber es ist nicht einzusehen warum
φa nur dann möglich sein
soll wenn es einen anderen Satz derselben Form
gibt.
φa
kann || braucht doch keinen
Präzedenzfall.
(Denn angenommen es gäbe nur die beiden Elementarsätze
„φa”
& „ψa” und
„φa” sei falsch:
warum soll dieser Satz nur dann einen Sinn haben wenn „ψa” wahr
ist?!) |
22.10.14.
Im Satz muß etwas mit seiner |
Versucht man dies auf die ganz allgemeinen
Sätze anzuwenden so scheint es daß darin irgend ein
grundlegender Fehler ist. |
Die Allgemeinheit des ganz allgemeinen Satzes ist die
zufällige Allgemeinheit.
Er handelt
von allen Dingen die es zufälligerweise
gibt.
Und darum ist er ein
materieller Satz. |
23.10.14.
Einerseits scheint meine Theorie der logischen Abbildung die
einzig mögliche andererseits scheint in ihr ein
unlöslicher Widerspruch zu sein! |
Wenn der ganz allgemeine Satz nicht ganz
entmaterialisiert ist so wird er || ein Satz
durch die Verallgemeinerung wohl überhaupt nicht
entmaterialisiert, wie ich glaubte. |
Ob ich von einem
bestimmten Ding rede oder von allen Dingen die es
gibt etwas aussage, die Aussage ist gleich
materiell. |
„Alle
Dinge”, das ist sozusagen eine Beschreibung statt
„a & b &
c”. |
Wie,
wenn unsere Zeichen ebenso unbestimmt wären wie die Welt
welche sie spiegeln? |
Um
das Zeichen im Zeichen zu erkennen muß man auf den Gebrauch
achten. |
Wollten wir
dasjenige welches wir durch „(x).φ(x)”
ausdrücken durch das
Vorsetzen eines Index vor
„φ(x)”
ausdrücken etwa so „Allg.φ(x)”,
es würde nicht genügen (wir wüßten nicht was
verallgemeinert wurde). Wollten wir es durch einen Index am „x” anzeigen etwa so φ(xA) es würde Wollten wir es durch Einfüllen einer Marke in die leeren Argumentstellen versuchen etwa so „(A,A).ψ(A,A)” es würde nicht genügen (wir könnten die Identität der Variablen nicht feststellen). Alle diese Bezeichnungsweisen genügen nicht weil sie nicht die notwendigen logischen Eigenschaften haben. Alle jene Zeichen || Zeichenverbindungen vermögen den gewünschten Sinn – auf die vorgeschlagene Weise – nicht abzubilden. |
24.10.14.
Um überhaupt eine Aussage machen zu können
müssen wir – in einem Sinne
– wissen wie es sich verhält wenn die Aussage wahr ist
(und dies bilden wir eben ab). |
Der Satz drückt aus was ich
nicht weiß, was ich aber doch wissen muß um ihn
|
Die Definition ist eine Tautologie und zeigt interne
Relationen zwischen ihren beiden Gliedern! |
25.10.14.
Warum aber untersuchst Du nie ein einzelnes
spezielles Zeichen auf die Art & Weise hin wie es logisch
abbildet? |
Der vollkommen analysierte Satz muß seine Bedeutung
vorstellen. |
Man könnte
auch sagen, unsere Schwierigkeit läuft da hinaus daß der
ganz allgemeine Satz nicht zusammengesetzt zu sein
scheint. –. Er scheint nicht wie alle anderen Sätze aus willkürlich bezeichnenden Bestandteilen zu bestehen die in einer logischen Form vereinigt sind. Er scheint |
Man braucht bei den logischen Zahlen || Konstanten nie
nach ihrer Existenz zu fragen, sie können ja auch
verschwinden! |
Warum soll „φ(x̂)” nicht
vorstellen wie (x).φx ist?
Kommt es da nicht nur darauf an wie – auf
welche Art & Weise – jenes Zeichen etwas
vorstellt? |
Angenommen3 ich wollte vier Paare
kämpfender
Männer darstellen könnte ich es nicht
so machen daß ich nur eines darstelle und
sage: „so sehen alle viere
aus”?
(Durch diesen Nachsatz bestimme
ich die Art & Weise der Darstellung.)
(Ähnlich stelle ich
(x).φx durch
„φ(x̂)”
dar.) |
Bedenke
aber daß es keine hypothetischen
internen Beziehungen gibt.
Ist
Und dies spricht für die Richtigkeit der obigen Bemerkung, sie wird hierdurch zu keiner-Ausflucht. |
26.10.14.
Es scheint also als wäre nicht die logische
Identität von Zeichen &
Bezeichnetem nötig sondern nur eine interne,
logische, Relation zwischen
beiden.
(Das
Bestehen einer solchen schließt in gewissem Sinne
das Bestehen einer Art
grundlegender – interner –
Identität mit ein.) |
Es handelt sich ja nur darum daß das
Logische des Bezeichneten |
Der Sinn des Satzes ist das
was er vorstellt. |
27.10.14.
„x = y” ist keine
Satzform. (Folgen) |
Es
ist ja klar daß „aRa”
gleichbedeutend wäre mit „aRb ∙ a = b”.
Man kann also den
Scheinsatz „a = b” durch eine ganz
analysierte richtige Notation zum
Verschwinden bringen.
Bester Beweis für die Richtigkeit der obigen
Bemerkung. |
Die
Schwierigkeit vor meiner Theorie der logischen Abbildung war
die, eine bedeutende Beziehung || einen
Zusammenhang zwischen
|
Ich sagte immer die
Wahrheit ist eine Beziehung zwischen dem Satz & dem
Sachverhalt konnte aber niemals eine solche Beziehung ausfindig
machen. |
Die Darstellung der
Welt durch ganz allgemeine Sätze könnte man die
unpersönliche Darstellung der Welt nennen. |
Wie geschieht die unpersönliche
Darstellung der Welt? |
Der Satz ist
ein Modell der Welt || Wirklichkeit so wie wir sie uns denken. |
28.10.14.
Was der Scheinsatz „es
gibt n
Dinge” ausdrücken will zeigt sich
in der Sprache durch das Vorhandensein
|
Das was die
ganz allgemeinen Sätze beschreiben, sind
allerdings in gewissem Sinne
strukturelle Eigenschaften der
Welt.
Dennoch können diese
ganz allgemeinen Sätze noch immer wahr oder
falsch sein.
Auch nachdem sie Sinn haben
bleibt der Welt noch immer jener Spielraum. Schließlich verändert ja die Wahr- oder Falschheit jedes Satzes etwas an der allgemeinen Struktur der Welt. Und der Spielraum der ihre Struktur durch die Gesamtheit aller Elementarsätze gelassen wird ist eben derjenige welchen die ganz allgemeinen Sätze begrenzen. |
29.10.14.
Denn, wenn ein Elementarsatz wahr ist so ist doch jedenfalls
|
Damit ein Satz wahr sei muß er vor allem wahr sein
können und nur das geht die Logik etwas an. |
Der Satz muß zeigen was er sagen
will. –
Er muß sich zu seiner Bedeutung
ähnlich verhalten wie eine Beschreibung zu ihrem
Gegenstand. Die logische Form des Satzes || Sachverhaltes aber, läßt sich nicht beschreiben. – |
Die internen
Relationen zwischen dem Satz & seiner Bedeutung, die
Bezeichnungsweise – sind || interne
Relation zwischen dem Satz & seiner Bedeutung, die
Bezeichnungsweise – ist das System von
Koordinaten das den Sachverhalt in den
Satz abbildet.
Der Satz entspricht den
Grundkoordinaten. |
Man könnte die beiden || zwei Koordinaten
aP & bP
|
(Der Gegenstand von welchem die allgemeinen
Sätze handeln ist recht eigentlich die Welt; die
in ihnen durch eine logische
Beschreibung eintritt. –
Und darum kommt die Welt eigentlich doch
nicht in ihnen vor so wie ja auch der Gegenstand der Beschreibung
nicht in dieser vorkommt.) |
Daß in gewissem Sinne die logische Form von
p
vorhanden sein muß auch wenn p nicht der Fall ist das zeigt
|
Die Schwierigkeit
läßt sich so
ausdrücken || ist die: wie kann
die Form von p bestehen || es die Form von
p
geben wenn es keinen Sachverhalt von dieser Form
gibt.
Und worin besteht diese Form
dann eigentlich?! |
Analytische Sätze gibt es
nicht. |
30.10.14.
Könnte man sagen:
„in „~φ(x)”
stellt „φ.(x)”
vor wie es sich nicht verhält”? |
Man könnte auch auf einem Bild
eine negative
Tatsache darstellen indem man darstellt was
nicht der Fall ist. |
Wenn wir aber diese Darstellungsmethoden einräumen was
ist dann eigentlich charakteristisch für die
|
Es gibt eben
verschiedene Darstellungsweisen, auch durch das Bild, und das
Darstellende ist nicht nur das Zeichen oder Bild sondern auch
die Methode der Darstellung.
Aller
Darstellung ist gemeinsam daß sie
stimmen oder nicht stimmen, wahr oder falsch sein
kann. |
Denn, Bild
und Darstellungsweise sind ganz außerhalb des
Dargestellten! Beide zusammen sind wahr oder falsch, nämlich das Bild, auf eine bestimmte Art & Weise. (Dies gilt natürlich auch vom Elementarsatz!) |
1) Abbreviation unclear.
2) Location "Lopiza" unknown.
3) See facsimile; mark on opposite page.
4) See facsimile; deleted mark on opposite page 69v.
5) Abbreviation unclear.
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