100 ◇◇◇
Alle in die Schwarmlinien entsendeten Aufklärer haben
sich immer beim Bataillonskommandanten in
dessen Abschnitt sie sich befinden
persönlich zu melden.
◇◇◇
|
29.3.16.
Viel Ungewohntes zu tun
gezwungen.
Ich brauche
große Kraft das
auszuhalten.
Oft bin ich der
Verzweiflung nahe.
Ich habe
schon seit mehr als einer Woche nichts mehr
gearbeitet.
Ich habe keine
Zeit!
Gott!
Aber es ist
ja natürlich, denn wenn ich tot sein werde, werde
ich auch keine Zeit zum
Arbeiten haben.
Jetzt ¤
Inspektion.
Meine
Seele schrumpft zusammen.
Gott
erleuchte mich!
Gott
erleuchte mich!
Gott erleuchte meine
Seele. |
30.3.16.
Tu Du dein Bestes!
Mehr kannst du nicht
tun: und sei heiter.
Laß' dir an dir selbst
genügen.
Denn andere werden dich nicht stützen
oder doch nur für kurze Zeit!
(Dann wirst du diesen lästig
werden).
Hilf dir selbst und hilf
anderen mit deiner ganzen
Kraft.
Und dabei sei heiter!
Aber wieviel Kraft soll
ich || man für sich und wieviel
für die anderen brauchen?
Schwer ist es gut zu leben!!
Aber das
gute Leben ist schön.
„Aber nicht mein sondern dein
Wille geschehe.” |
2.4.16.
War krank.
Heute noch sehr schwach.
Heute sagte mir mein Kommandant er wolle mich in's
Hinterland abschieben lassen.
Wenn das
geschieht werde ich mich umbringen. |
6.4.16.
Das Leben ist eine
7.4.16.
Tortur von der man nur zeitweise heruntergespannt
wird um für weitere Qualen
empfänglich zu bleiben.
Ein furchtbares
Sortiment von
Qualen.
Ein
erschöpfender Marsch, eine durchhustete
Nacht, eine Gesellschaft von
Besoffenen, eine
Gesellschaft von gemeinen und dummen
Leuten.
Tue Gutes
und freue dich über deine Tugend.
Bin krank
und habe ein schlechtes Leben.
Gott helfe mir.
Ich
bin ein armer unglücklicher Mensch.
Gott erlöse mich und
schenke mir den Frieden!
Amen. |
10.4.16.
Lebe mit Mühe.
Bin noch nicht
erleuchtet |
13.4.16.
Taumle und falle noch immer im Dunkel.
Bin noch nicht zum Leben
erwacht. |
15.4.16.
In 8 Tagen gehen wir in
Feuerstellung.
Möchte es mir
vergönnt sein mein Leben in einer
schweren
Aufgabe auf's
Spiel zu setzen! |
16.4.16.
Bin seit dem
22.3.
vollkommen asexuell.
Die letzten
Tage Rasttage. |
18.4.16.
Morgen oder übermorgen in die Feuerstellung.
Also Mut!
Gott wird helfen. |
20.4.16.
Gott bessere mich!
Dann werde ich auch froher werden.
Heute wahrscheinlich
schon in Feuerstellung.
Gott helfe mir. |
23.4.16.
Seit ein paar Tagen in
Feuerstellung.
Den ganzen
Tag über
schwere körperliche Arbeit
außerstande zu denken.
Gott helfe mir; ich habe
ungeheuer viel zu leiden.
Habe
heute angesucht auf den Beobachtungsstand zu
kommen.
Beim Halbzug
haßt mich alles weil mich keiner
versteht.
Und weil ich kein Heiliger
bin!
Gott helfe
mir! |
26.4.16.
Die Offiziere der Batterie können mich
scheinbar sehr gut leiden.
Dies erspart mir
manche Unannehmlichkeit.
Gott sei
gedankt.
Dein
Wille geschehe!
Geh Du deiner
Wege!
Dein
Wille geschehe! |
27.4.16.
Die Mannschaft mit wenigen
Ausnahmen haßt mich als
Freiwilligen.
So bin ich jetzt fast immer umgeben von
Leuten die mich hassen.
Und dies ist
das Einzige womit ich mich noch
nicht abfinden kann.
Hier sind aber böse,
herzlose Menschen.
Es ist
mir fast unmöglich eine
Spur
von Menschlichkeit in ihnen zu
finden.
Gott helfe mir
zu leben.
Hatte
|
28.4.16.
Nachts Ruhe.
Schrieb an Russell.
Hatte heute nacht
einen schlechten Traum.
Gott schütze
mich. |
29.4.16.
Nachm. bei den
Aufklärern.
Wurden
beschossen.
Dachte an Gott.
Dein Wille
geschehe!
Gott sei
mit mir. |
30.4.16.
Gehe heute während eines
Feuerüberfalls wieder zu den
Aufklärern: Nur
Gott braucht der
Mensch. |
2.5.16.
Habe mich fortwährend gegen
|
3.5.16.
Habe es schwer!
Gott beschütze mich
und helfe mir || stehe mir bei.
Amen.
Möchte der schwerste
Kelch an mir vorüber gehen.
Aber
Dein Wille
geschehe.
Die Arbeit
schläft in meinem
Kopfe. |
4.5.16.
Komme morgen vielleicht auf mein Ansuchen zu
den Aufklärern hinauf.
Dann wird
für mich erst der Krieg anfangen.
Und kann sein – auch das
Leben!
Vielleicht bringt
mir die Nähe des Todes das
Licht des Lebens!
Möchte Gott mich
erleuchten! |
5.5.16.
Bin wie der Prinz im verwünschten
Schloß auf dem
Aufklärerstand.
Jetzt bei
Tag ist alles ruhig aber in der
Nacht!
Da
muß es fürchterlich
zugehen!
Ob ich es aushalten
werde????
Die heutige
Nacht wird es zeigen.
Gott stehe mir
bei!! |
6.5.16.
In steter Lebensgefahr.
Die
Nacht verlief durch die
Gnade Gottes gut.
Von Zeit zu
Zeit werde ich verzagt.
Das ist die
Schule der falschen
|
7.5.16.
Nacht verlief ruhig.
Gott sei Dank.
Nur ich bin ein
Elender. |
8.5.16.
Ruhige Nacht.
Gott mit mir! Die Leute mit denen ich beisammen bin sind nicht so sehr gemein als ungeheuer beschränkt! Das macht den Verkehr mit ihnen fast unmöglich, weil sie einen ewig mißverstehen. Die Leute sind nicht |
9.5.16.
Hätte jetzt reichlich
Zeit und Ruhe zum
Arbeiten.
Aber es
rührt sich nichts.
Mein Stoff ist
weit von mir entfernt.
Der Tod
gibt dem Leben erst seine
Bedeutung. |
10.5.16.
Durch die Gnade Gottes geht es mir
jetzt sehr gut.
Arbeiten kann ich leider nicht.
Aber Dein Wille geschehe!
Amen.
In der Gefahr wird er
|
11.5.16.
Übermorgen Stellungswechsel.
Sehr unangenehm!
Aber Dein Wille geschehe. |
16.5.16.
In der dritten Stellung.
Wie immer
viel Mühsal.
Aber auch große
Gnade.
Bin schwach wie
immer!
Kann nicht arbeiten. Schlafe heute im Infanteriefeuer werde wahrscheinlich zu Grunde gehen. Gott sei mit mir! In Ewigkeit Amen. Ich bin ein schwacher Mensch aber Er hat mich bis nun erhalten. Gott sei gelobt in Ewigkeit, Amen. Ich übergebe meine Seele dem |
21.5.16.
Gott mache aus mir einen
bessern Menschen! |
25.5.16.
Werden beschossen.
Wie Gott will! |
27.5.16.
Briefe von Mining und
Mama.
Heute oder morgen soll russischer
Angriff sein.
Nun wie
Gott will.
Ich bin sehr tief
in die Sünde
gefallen.
Aber Gott wird mir vergeben. |
28.5.16.
In den letzten Wochen sehr unruhigen
Schlaf.
Immer träume
ich vom Dienst.
Träume die mich
immer an die Grenze des
Erwachens führen.
In den
letzten 2 Monaten nur 3
Mal onaniert.
|
29.5.16.
Gott mit mir. |
6.7.16.
Kolossale Strapazen im letzten
Monat.
Habe viel über alles
|
7.7.16.
Aber die Verbindung wird hergestellt
werden! Was sich nicht sagen läßt, läßt sich nicht sagen! |
8.7.16.
Leider, leider!
Ich habe keine
Ruhe zum Arbeiten! |
9.7.16.
Ärgere dich nicht über die
Menschen.
Die
Menschen sind graue
Schufte.
Und doch darfst du dich nicht über
sie ärgern.
Ihre Worte
dürfen nicht in dich dringen.
Wenn sie mich
nicht anreden ist es noch leicht
|
14.7.16.
Die Gnade der Arbeit. |
16.7.16.
Furchtbare Witterung.
Im
Gebirge, schlecht, ganz
unzureichend geschützt eisige
Kälte,
Regen und Nebel.
Qualvolles Leben.
Furchtbar schwierig sich nicht zu verlieren.
Denn
ich bin ja ein schwacher Mensch.
Aber
der Geist hilft mir.
Am besten wär's
ich wäre schon krank dann
hätte ich wenigstens ein
bißchen Ruhe.
|
19.7.16.
Ärgere mich noch immer.
Bin ein schwacher
Mensch. |
20.7.16.
Arbeite nur fort damit du gut wirst. |
24.7.16.
Werden beschossen.
Und bei jedem
Schuß zuckt meine
Seele zusammen.
Ich möchte so
gerne noch weiter leben! |
26.7.16.
Rührenden Brief von
David.
Er schreibt, sein Bruder sei in
Frankreich gefallen.
Schrecklich!
Dieser liebe freundliche
Brief öffnet
mir die Augen
darüber wie ich hier in der
Verbannung lebe.
Es mag eine
heilsame |
29.7.16.
Wurde gestern beschossen.
War verzagt!
Ich
hatte Angst vor dem
Tode! Solch einen Wunsch habe ich jetzt zu leben! Und es ist schwer auf das Leben zu verzichten wenn man es |
30.7.16.
Komisch: Heute ärgere ich mich darüber
daß ich Aber trotzdem kann ich meinen Ärger über das erlittene Unrecht nicht bemeistern. Immer wieder muß ich daran denken, und wie ihm etwa abgeholfen werden könnte. So dumm ist der Mensch. |
6.8.16.
Nach 3 Tagen Bahnfahrt auf dem Marsch
in die Feuerstellung.
Nicht bei
bester Gesundheit und durch die
|
11.8.16.
Lebe in der Sünde dahin, d.h.
unglücklich.
Bin verdrossen, freudlos.
Lebe mit meiner ganzen Umgebung in
Unfrieden. |
12.8.16.
Du weißt was du zu tun hast um
glücklich zu leben; warum tust du es nicht?
Weil du unvernünftig bist.
Ein schlechtes Leben
|
13.8.16.
Kämpfe noch vergebens gegen
meine schwache Natur.
Gott stärke mich!–– |
19.8.16.
Von Gemeinheit umgeben!
Soll in absehbarer
Zeit zum Kader
in's Hinterland
abgehen.
Bin froh darüber.
Von
Gemeinheit umgeben. Gott wird helfen. |
Bin
deprimiert.
Allein allein!
Gott sei
Dank: Loos lebt. |
Manches Gute im Großen im einzelnen
aber schlecht.
|
7.4.16.
15.4.16.
Nur was wir selbst konstruieren, können wir
voraussehen! |
Aber wo
bleibt da der Begriff des einfachen Gegenstandes?
|
Dieser Begriff kommt hier
überhaupt noch nicht in Betracht. |
Wir müssen die einfachen
Funktionen darum konstruieren können weil wir jedem Zeichen eine
Bedeutung geben können
müssen. |
Denn das einzige Zeichen
welches für seine Bedeutung bürgt ist Funktion und
Argument. |
16.4.16.
φx ∙
ψy |
Jeder einfache Satz läßt sich auf die
Form φx bringen. |
Darum kann || darf man aus dieser Form alle einfachen Sätze
zusammenstellen. |
Angenommen mir wären alle
einfachen Sätze gegeben: Dann läßt sich
einfach fragen welche Sätze kann ich aus ihnen bilden.
Und das sind alle Sätze und so sind sie
begrenzt. |
(p) : p =
aRx.xRy … zRb (p) : p = aRx Φ ≡ ψ . ⊃ ψ. [F (x̂ (ψx)) = ψ ≡ χ ⊃ χFχ] = [F(x̂(ψx)) = t ε ẑ (Φz) ≡ t χt ⊃ χ Fχ] |
17.4.16.
Die obige Definition kann in
ihrer Allgemeinheit nur eine
Zeichenregel || Schriftzeichenregel sein die mit dem
Sinne der Zeichen nichts zu tun hat.
Aber kann es eine solche Regel geben? |
Nur dann ist die Definition möglich wenn sie
selbst kein Satz ist.
Dann kann ein Satz nicht von allen Sätzen handeln, wohl aber eine Definition. |
23.4.16.
Die obige Definition handelt aber gar nicht von allen
Sätzen denn sie enthält wesentlich
wirkliche Variable.
Sie ist ganz analog einer Operation als
deren Basis auch ihr eigenes Resultat genommen werden kann.
|
26.4.16.
So und nur so ist das Fortschreiten von
einer Type zur anderen möglich. |
Und man kann sagen, alle
Typen stehen in Hierarchien. |
Und die Hierarchie ist nur möglich
durch den Aufbau durch die |
Die
empirische Realität ist
begrenzt durch die Zahl der
Gegenstände. Die Grenze zeigt sich wieder in der Gesamtheit der einfachen Sätze. |
Die Hierarchien sind und
müssen unabhängig sein von der
Realität.
Die Bedeutungen ihrer Glieder werden erst durch Zuordnung der Gegenstände zu den Namen bestimmt. |
27.4.16.
φx . ψy
Sagen wir ich wollte eine Funktion von 3 unter einander unauswechselbaren Argumenten |
φ(x) : φ( ), x |
Soll nun aber in der Logik von unvertauschbaren
Argumenten die Rede sein?
Wenn ja, so setzt dies
doch etwas über die
Beschaffenheit der Realität voraus. |
φx . ψy =
xφψy = xRy Fx.Fy.xRy = F(xRy) F(xRy) = Fx.Fy.φx.ψy ~(∃x).φx ψz ≡ z φz . ⊃ ψ. ~(∃x) ψx |
6.5.16.
|
So bleiben sie bei den Naturgesetzen
als bei etwas
Unantastbarem stehen
wie die Älteren bei
Gott und dem
Schicksal. |
Und sie haben ja beide recht und
unrecht.
Die Alten sind allerdings insofern klarer
als sie einen klaren Abschluß anerkannten während es bei
dem neuen System scheinen soll als sei alles
begründet. |
11.5.16.
❘p
❘(a,a)Es gibt eben auch Operationen |
❘ (ξ,η) … ist ein
beliebiges Glied der Reihe der Operationsresultate.
|
(∃x).φx
Ist denn (∃x) etc. wirklich eine Operation? |
Was wäre aber ihre
Basis? |
21.5.16.
(∃x).(y).φ(x,y);
(y).(∃x).φ(x,y);
(x)
(∃y).φx,y. (∃y) (x) φ(xy) . (∃x).(∃y) φ(x,y); (x).(y) φ(x y) |
24.5.16.
Fo(x,y,z …)
|
25.5.16. |
4.7.16.
Was weiß ich über Gott
und Ich weiß daß diese Welt ist. Daß ich in ihr stehe wie mein Auge in seinem Gesichtsfeld. Daß etwas an ihr problematisch ist was wir ihren Sinn nennen. Daß dieser Sinn nicht in ihr liegt sondern außer ihr. Daß das Leben die Welt ist. Daß mein Wille die Welt durchdringt. Daß mein Wille gut oder böse ist. Daß also Gut und Böse mit dem Sinn der Welt Den Sinn des Lebens, d.i. den Sinn der Welt, können wir Gott nennen. Und das Gleichnis von Gott als einem Vater daran knüpfen. Das Gebet ist der Gedanke an den Sinn des Lebens. Ich kann die Geschehnisse der Welt nicht nach meinem Willen lenken sondern bin vollkommen machtlos. Nur so kann ich mich unabhängig von der Welt machen – und sie also doch in gewissem Sinne beherrschen, – indem ich auf einen Einfluß auf die Geschehnisse verzichte. |
5.7.16.
Die Welt ist unabhängig von meinem
Willen. |
Auch wenn alles was wir wünschen geschähe so wäre
dies doch nur so zu sagen eine Gnade des
Schicksals denn es ist kein logischer Zusammenhang zwischen
Willen und Welt der dies verbürgte und den angenommenen
physikalischen konnten wir doch nicht wieder
wollen. |
Wenn das gute oder böse
Wollen eine Wirkung auf die Welt hat so kann es
sie nur auf die Grenzen der Welt haben,
|
Kurz die Welt muß dann dadurch überhaupt eine
andere werden. |
Sie muß sozusagen als Ganzes zunehmen
oder abnehmen.
Wie durch Dazukommen
oder Wegfallen eines Sinnes. |
Wie auch beim Tode
die Welt sich nicht ändert, sondern aufhört zu sein.
|
6.7.16.
Und insofern hat wohl auch
Dostojewski recht wenn er sagt daß der welcher glücklich
ist den Zweck des Daseins erfüllt. |
Oder man könnte auch so sagen der erfüllt
den Zweck des Daseins der keinen Zweck außer dem Leben mehr
braucht.
Das heißt nämlich der
befriedigt ist. |
Die Lösung des Problems
des Daseins || Lebens merkt man am
Verschwinden dieses Problems. |
Kann man aber wirklich so leben daß das Leben
aufhört problematisch zu sein?
Daß
|
7.7.16.
Ist nicht dies der Grund warum Menschen denen der Sinn des Lebens
nach langen Zweifeln klar wurde warum diese dann
nicht sagen konnten worin dieser Sinn bestand. |
Wenn ich mir eine „Art
von Gegenständen” denken kann ohne zu wissen
ob es solche Gegenstände gibt so muß
ich mir ihr Urbild konstruiert haben.
|
Beruht hierauf nicht die Methode der
Mechanik? |
8.7.16.
An einen Gott glauben heißt die
Frage nach |
An einen
Gott glauben heißt sehen daß es
mit den Tatsachen der Welt noch nicht zu Ende || abgetan ist. |
An
Gott glauben heißt
sehen daß das Leben einen Sinn hat. |
Die Welt ist mir gegeben,
d.h. mein Wille tritt an die Welt ganz von
außen als an etwas Fertiges heran. |
(Was mein Wille ist das weiß ich noch
nicht.) |
Daher haben wir
das Gefühl |
Wie dem auch sei, jedenfalls
sind wir in gewissem || einem gewissen
Sinne abhängig, und das wovon wir abhängig sind können
wir Gott nennen. |
Gott wäre
in diesem Sinne einfach das Schicksal oder, was dasselbe ist:
die – von unserem Willen unabhängige – Welt.
|
Vom Schicksal kann ich mich
unabhängig machen. |
Es
gibt zwei Gottheiten die Welt und mein unabhängiges
Ich. |
Ich bin entweder glücklich
oder unglücklich, das ist alles.
Man kann sagen: gut oder böse gibt es
nicht. |
Wer
glücklich ist der darf
keine Furcht haben.
Auch nicht vor dem Tode.
|
Nur wer nicht in der Zeit
sondern in der Gegenwart lebt ist
glücklich. |
Für das Leben in der Gegenwart
gibt es keinen Tod. |
Der Tod ist kein Ereignis des
Lebens.
Er ist keine Tatsache der Welt. |
Wenn man unter
Ewigkeit |
Um glücklich zu
sein || leben muß ich in
Übereinstimmung sein mit der Welt.
Und dies
heißt ja „glücklich sein”.
|
Ich bin dann sozusagen in
Übereinstimmung mit jenem fremden Willen von dem ich
abhängig erscheine.
Das
heißt: „ich tue den Willen
Gottes”. |
Die Furcht vor dem Tode ist das beste
Zeichen eines falschen d.h. schlechten
Lebens. |
Wenn mein Gewissen mich aus dem Gleichgewicht
bringt, so bin ich nicht in Übereinstimmung mit
Etwas.
Aber was ist
dies?
Ist es die Welt?
|
Gewiß ist es
richtig zu sagen: Das Gewissen ist die Stimme
Gottes. |
Zum Beispiel: es macht mich unglücklich
zu denken daß ich den und den beleidigt habe.
Ist das
mein Gewissen. |
Kann man
sagen: „handle nach deinem Gewissen, es sei beschaffen
wie es mag”? |
Lebe
glücklich! |
9.7.16.
Wenn man nicht die allgemeinste Satzform angeben könnte,
dann müßte ein Moment kommen, wo wir plötzlich eine neue
Erfahrung machen, so zu sagen eine
logische. |
Dies ist
natürlich unmöglich. |
Nicht vergessen, daß
(∃x) fx nicht
heißt; es gibt ein x so daß
fx, sondern: es gibt einen wahren Satz
„fx”. |
Der Satz fa spricht von
bestimmten |
11.7.16.
Der bestimmte Gegenstand ist eine sehr merkwürdige
Erscheinung. |
Statt
„alle Gegenstände”
könnte man sagen: alle bestimmten
Gegenstände. |
Wenn
alle bestimmten Gegenstände gegeben sind, sind
„alle Gegenstände” gegeben.
Kurz mit
den bestimmten Gegenständen sind alle
Gegenstände gegeben. |
Wenn es Gegenstände
gibt, gibt es damit auch „alle
Gegenstände”. |
Darum muß sich auch die Einheit der
Elementarsätze und der
allgemeinen Sätze herstellen lassen. |
Wenn nämlich die
Elementarsätze gegeben sind, so sind damit auch alle
Elementarsätze gegeben und damit der allgemeine Satz. –
Und ist damit nicht schon die Einheit
hergestellt. |
12.7.16.
13.7.16.
Immer wieder fühlt man daß auch im Elementarsatz von allen Gegenständen die Rede
ist.
(∃x) . φx . x = a |
Wenn
zwei Operationen gegeben sind die sich nicht auf eine
reduzieren lassen, so muß sich zum
mindesten |
φx, ψy❘χz,
(∃x) ∙ ,
(x) ∙ Da sich offenbar leicht erklären läßt wie mit diesen Operationen sich Sätze bilden lassen und wie Sätze nicht zu bilden sind so muß sich dies auch irgendwie exakt ausdrücken lassen. |
14.7.16.
Und dieser Ausdruck muß auch schon in der
allgemeinen Form des Operationszeichens gegeben
sein. |
Ja muß dies nicht
der einzige legitime Ausdruck der Anwendung der Operation
sein.
Offenbar |
Denn wenn die Operationsform
überhaupt ausgedrückt werden kann, dann muß sie es so,
daß sie nur richtig angewendet werden kann. |
Was aber ist der richtige Ausdruck
für (∃x) .
φx? |
(∃α) .
[φα❘ψβ …] ❘ (ξ,η) … = φ0(x,y, …) (∃x).φ0(x,y, …), (∃y):(∃x).φ0(x,y …) (∃α):.(∃α):(∃α).φ0(α,α,α, …) (∃α){φ0(α …)} … |
Jetzt noch das Abwechseln zwischen
(∃x) und
(x)
ausdrücken.
Dann aber die
Allgemeinheit der Form wie in der Ancestral
Relation! |
aRx . xRy . yRz …
uRb
∙ xRy{aRx} … |
15.7.16.
(∃(aRx ;. xRy . …zRb))
aRb ⌵ aRx . xRb ⌵ aRx xRy ∙ yRb ⌵ … ⌵ aRx ∙ xRy ∙ yRz ∙ … uRb Hier kann vernünftigerweise nicht von einer Existenz von Dingen die Rede sein da auch der Satz aRb schon den Bedingungen entspricht. |
Nichts scheint einfacher zu sein als
ein Satz wie „a ist ein Nachkomme von
b”! |
16.7.16.
|
20.7.16.
Die || Meine alte
Einteilung aller Satzformen war im Grunde richtig nur
daß eine andere Art der Allgemeinheit benötigt
wird. |
Der Mensch kann sich
nicht ohne weiteres glücklich
machen. |
Wer
glücklich in der Gegenwart lebt, lebt ohne Furcht und
Hoffnung. |
21.7.16.
Was für eine Bewandtnis hat es eigentlich mit dem
menschlichen |
Stellen wir uns einen Menschen vor
der keines seiner Glieder gebrauchen könnte und daher im
gewöhnlichen Sinne seinen Willen nicht betätigen
könnte.
Er könnte aber denken und
wünschen und einem
anderen seine Gedanken mitteilen.
Könnte also auch
durch den Anderen Böses oder Gutes
tun.
Dann ist klar daß die Ethik
auch für ihn Geltung hätte und er im ethischen
Sinne Träger eines Willens ist. |
Ist nun ein prinzipieller
Unterschied zwischen diesem |
Oder liegt hier der Fehler darin
daß auch schon das Wünschen
(resp. Denken) eine Handlung des Willens
ist?
(Und in diesem Sinne
wäre allerdings der Mensch ohne
Willen nicht lebendig.) |
Ist aber ein Wesen denkbar das nur
vorstellen (etwa sehen) aber gar nicht
wollen könnte.
In irgend einem
Sinne scheint dies unmöglich.
Wäre es aber
möglich dann könnte es auch eine Welt geben ohne
Ethik. |
24.7.16.
Die Welt und das Leben sind Eins.
|
Das
physiologische Leben ist natürlich
nicht „das Leben”.
Und auch nicht das
psychologische.
Das Leben,
ist die Welt. |
Die Ethik handelt nicht von der
Welt.
Die Ethik muß eine
Bedingung der Welt sein wie die Logik. |
Ethik und
Ästhetik sind Eins. |
29.7.16.
Denn
daß der Wunsch mit seiner
Erfüllung in keinem logischen Zusammenhang
steht ist eine logische Tatsache.
Und
daß die Welt des
Glücklichen |
Ist sehen
eine Tätigkeit? |
Kann man gut wollen, böse wollen und nicht
wollen? |
Oder ist nur der
glücklich der nicht
will? |
„Seinen
Nächsten lieben” das hieße,
Wollen! |
Kann man aber
wünschen und doch nicht
unglücklich sein wenn der Wunsch nicht in
Erfüllung geht?
(Und diese Möglichkeit |
Ist es, nach den
allgemeinen Begriffen, gut, seinem
Nächsten nichts zu
wünschen, weder Gutes noch
Schlechtes? |
Und doch scheint in einem
gewissen Sinne das nicht
Wünschen das einzig
Gute zu sein. |
Hier mache ich noch grobe Fehler!
Kein
Zweifel! |
Allgemein wird
angenommen, daß
es böse ist dem Anderen Unglück zu
wünschen.
Kann das richtig
sein?
Kann es schlechter sein
Es scheint da so zu sagen darauf anzukommen, wie man wünscht. |
Man
scheint nicht mehr sagen zu können als: Lebe
glücklich! |
Die Welt des Glücklichen ist eine
andere als die des Unglücklichen.
|
Die Welt des Glücklichen ist
eine glückliche Welt. |
Kann es also eine Welt geben die weder
glücklich noch unglücklich
ist? |
30.7.16.
Der erste Gedanke bei der Aufstellung eines
allgemeinen ethischen Gesetzes von der Form
„Du sollst …
” ist:
„Und was dann, wenn ich es nicht
tue?”. Es ist aber klar daß die Ethik nichts mit Strafe und Lohn zu tun hat. Also muß diese Frage nach den Folgen einer Handlung belanglos sein. Zum Mindesten dürfen diese Folgen nicht Ereignisse sein. Denn etwas muß doch an der || jener Fragestellung richtig sein. Es muß zwar eine Art von Lohn und ethischer Strafe geben aber diese müssen in der Handlung Und das ist auch klar daß der Lohn etwas Angenehmes die Strafe etwas Unangenehmes sein muß. |
Immer wieder komme ich darauf
zurück, daß einfach das glückliche
Leben gut das unglückliche schlecht ist.
Und wenn ich
mich jetzt frage: aber warum soll ich gerade
glücklich leben so erscheint mir das von selbst als
eine tautologische Fragestellung; es scheint daß sich das
glückliche Leben von selbst rechtfertigt,
daß es das einzig richtige Leben ist. |
Alles dies ist eigentlich in
gewissem Sinne tief geheimnisvoll!
Es
ist klar daß sich die Ethik nicht aussprechen
läßt! |
Man könnte aber so sagen: Das glückliche
Leben scheint in irgend einem Sinne
harmonischer
zu sein als das unglückliche.
In welchem
aber?? |
Was ist das
objektive Merkmal des glücklichen, harmonischen
Lebens?
Da ist es wieder klar daß es kein solches
Merkmal, das sich beschreiben ließe, geben
kann.
Dies Merkmal kann kein physisches sondern nur ein metaphysisches, |
Die Ethik ist
transzendent. |
1.8.16.
Wie sich alles verhält, ist
Gott.
|
Gott ist, wie sich alles
verhält. |
Nur aus dem
Bewußtsein der Einzigkeit meines Lebens entspringt
Religion – Wissenschaft – und Kunst. |
2.8.16.
Und dieses Bewußtsein ist das Leben selber.
|
Kann es eine Ethik geben wenn es
außer mir kein Lebewesen
gibt? |
Wenn die Ethik etwas Grundlegendes
sein soll, || : ja!. |
Wenn ich recht habe; so genügt es nicht zum
ethischen Urteil, daß eine Welt gegeben
sei.
Die Welt ist dann an sich weder gut noch böse. |
Denn es muß für die Existenz der Ethik
gleich bleiben ob es auf der Welt lebende Materie gibt
oder nicht.
Und es ist klar daß eine Welt in der nur
tote Materie ist an sich weder gut noch böse ist
also kann auch die Welt der Lebewesen an sich weder gut noch böse
sein. |
Gut und Böse tritt
erst durch das Subjekt ein.
Und das Subjekt gehört nicht zur Welt
sondern ist eine Grenze der Welt. |
Man könnte
(Schopenhauerisch)
sagen: Die Welt der Vorstellung ist weder
gut noch böse, sondern das
wollende Subjekt.
|
Die völlige Unklarheit aller
dieser Sätze ist mir bewußt.
|
Nach dem Früheren müßte
also das wollende Subjekt glücklich oder
unglücklich sein und Glück und
Unglück
|
Wie das Subjekt kein Teil der
Welt ist sondern eine Voraussetzung ihrer Existenz so
sind Gut und Böse,
Prädikate des
Subjekts, nicht Eigenschaften in der
Welt. |
Ganz verschleiert ist
hier das Wesen des Subjekts.
|
Ja, meine Arbeit hat sich ausgedehnt
von den Grundlagen der Logik zum Wesen der Welt. |
4.8.16.
Ist nicht am Ende das
vorstellende Subjekt
bloßer |
Wo in der Welt ist ein
metaphysisches Subjekt zu merken? |
Du sagst es
verhält sich hier ganz wie bei Auge und
Gesichtsfeld.
Aber das Auge siehst Du wirklich
nicht.
Und ich glaube daß nichts am Gesichtsfeld darauf schließen läßt daß es von einem Auge gesehen wird. |
5.8.16.
Das vorstellende Subjekt
ist wohl leerer Wahn.
Das
wollende Subjekt
aber gibt es. |
Wäre der Wille nicht, so gäbe es auch
nicht jenes Zentrum der Welt das wir das Ich
nennen und das der Träger der Ethik ist. |
Gut und böse ist wesentlich nur
das Ich, nicht die Welt. |
Das
Ich, das Ich ist das tief
Geheimnisvolle! |
7.8.16.
Das Ich ist kein Gegenstand. |
8.8.16.
11.8.16.
Jedem Gegenstand stehe ich
objektiv gegenüber.
Dem Ich
nicht. |
Es gibt also
wirklich eine Art und Weise, wie in der Philosophie in
einem nicht psychologischen Sinne vom Ich
die Rede sein kann und muß. |
12.8.16.
Das Ich tritt in die Philosophie
dadurch ein, daß die Welt meine Welt ist. |
Das
hängt damit zusammen daß nichts a
priori || kein Teil unserer Erfahrung
|
Alles was wir sehen, könnte
auch anders sein.
Alles was wir überhaupt beschreiben können, könnte auch anders sein. |
13.8.16.
Angenommen der Mensch könnte seinen Willen
nicht betätigen müßte aber alle Not dieser Welt
leiden, was könnte ihn dann glücklich
machen? |
Wie kann der
Mensch überhaupt glücklich sein, da er doch die Not dieser
Welt nicht abwehren kann? Eben durch das Leben der Erkenntnis. |
Das gute Gewissen ist das Glück was || welches das Leben der Erkenntnis
gewährt. |
Das
Leben der Erkenntnis ist das Leben, welches glücklich ist,
der Not der Welt zum Trotz. |
Nur das Leben ist
glücklich welches auf die
Annehmlichkeiten der Welt verzichten
kann.
Ihm sind die Annehmlichkeiten der Welt nur so viele Gnaden des Schicksals. |
16.8.16.
Daß ein Punkt nicht zugleich
rot und grün sein kann muß dem ersten Anschein
nach keine logische Unmöglichkeit sein.
Aber schon die physikalische
Ausdrucksweise reduziert sie zu einer
kinetischen Unmöglichkeit.
Man sieht zwischen Rot und Grün besteht eine
Verschiedenheit der Struktur.
Und nun ordnet sie die Physik gar noch in eine Reihe. Und nun sieht man wie hier die wahre Struktur der Gegenstände ans Licht gebracht wird. Daß ein Teilchen nicht zu gleicher Zeit an zwei Orten sein kann das Fragen wir z.B. warum so taucht sofort der Gedanke auf: Nun wir würden eben Teilchen die sich an zwei Orten befänden verschiedene Teilchen nennen, und das scheint alles wieder aus der Struktur des Raumes und der Teilchen zu folgen. |
17.8.16.
Operation ist der Übergang von
einem Glied zum folgenden einer Formen-Reihe.
|
Operation und Formen-Reihe sind Äquivalente.
|
19.8.16.
29.8.16.
Die Frage ist, ob die gewöhnliche kleine Anzahl von
Grundoperationen genügt um alle möglichen Operationen
herzustellen. |
Es scheint,
daß dies so sein muß. |
Man kann auch fragen, ob man von jedem Ausdruck auf
jeden verwandten mittelst den || mit
jenen Grundoperationen übergehen kann. |
2.9.16.
Hier sieht man daß der Solipsismus streng
durchgeführt mit dem reinen Realismus
zusammenfällt. |
Das Ich des Solipsismus
schrumpft zum ausdehnungslosen Punkt zusammen und es
bleibt die ihm koordinierte Realität
bestehen. |
p ∙ q→p
{p ∙ q} ⌵
p ∙ ~q = p Was geht mich die Geschichte an? Meine Welt ist die erste und einzige! |
Ich will berichten, wie ich die
Welt vorfand. |
Was andere mir
auf der Welt über die Welt sagten ist ein ganz kleiner und
|
Ich habe die Welt zu beurteilen,
die Dinge zu messen. |
Das philosophische
Ich ist nicht der Mensch, nicht der
menschliche Körper oder die
menschliche Seele mit den
psychologischen Eigenschaften,
sondern das
metaphysische
Subjekt die Grenze (nicht ein Teil)
der Welt.
Der menschliche Körper
aber, mein Körper insbesondere ist ein Teil der Welt
|
Wer das einsieht wird seinem Körper oder dem menschlichen
Körper nicht eine bevorzugte Stelle in
der Welt einräumen wollen. Er wird Menschen und Tiere ganz naiv als ähnliche und zusammengehörige Dinge betrachten. |
Daß5 die Farben keine
Eigenschaften sind, zeigt die Analyse der Physik,
zeigen die internen Relationen in
welchen die Physik die Farben zeigt. |
Wende dies auch auf
Klänge an. |
12.9.16.
Jetzt wird klar
warum ich dachte Denken und Sprechen wäre
dasselbe.
Der Gedanke || Das Denken
nämlich ist eine Art
Sprache. |
19.9.16.
Die Menschheit hat immer nach einer Wissenschaft gesucht in welcher
simplex sigillum veri ist. |
Es kann nicht
eine ordentliche oder eine unordentliche Welt geben so
daß man sagen könnte unsere Welt ist ordentlich.
Sondern in jeder möglichen Welt ist eine, wenn auch
komplizierte Ordnung gerade so wie es im
[Diese Bemerkung ist nur Material für einen Gedanken.] |
Die Kunst ist ein Ausdruck. |
Das gute Kunstwerk ist der vollendete
Ausdruck. |
7.10.16.
Das Kunstwerk ist der Gegenstand sub specie
aeternitatis gesehen; und das gute Leben ist die Welt
sub specie
aeternitatis gesehen.
Dies ist der
Zusammenhang zwischen Kunst und Ethik. |
Die gewöhnliche
Betrachtungsweise sieht die Gegenstände gleichsam aus
ihrer Mitte, die Betrachtung
sub specie aeternitatis von außerhalb. |
So daß sie die ganze Welt
als Hintergrund haben. |
Ist es etwa das
daß sie den Gegenstand mit Raum und Zeit sieht statt
in Raum und Zeit. |
Jedes Ding bedingt die ganze logische Welt, sozusagen den ganzen logischen Raum. |
(Es drängt sich der
Gedanke auf): Das Ding
sub specie aeternitatis gesehen ist das Ding mit dem ganzen logischen
Raum gesehen. |
8.10.16.
Als Ding unter Dingen ist jedes Ding
gleich unbedeutend als Welt ist jedes gleich
bedeutend. |
Habe ich
den Ofen kontempliert und es
wird mir nun gesagt: jetzt kennst Du aber nur den Ofen so
scheint mein Resultat allerdings kleinlich.
Denn das stellt es so
dar als hätte ich den Ofen unter den vielen
vielen Dingen der Welt studiert.
Habe ich aber den Ofen
kontempliert so war er meine Welt.
Und alles
andere dagegen blaß. |
Dito6 |
Man kann eben die bloße
gegenwärtige Vorstellung sowohl
auffassen als das nichtige momentane
Bild in der ganzen zeitlichen Welt als auch als die wahre Welt unter
Schatten. |
9.10.16.
Nun ist aber endlich der Zusammenhang der Ethik mit der Welt
klarzulegen || klar
zu machen. |
12.10.16.
Ein Stein, der Körper eines Tiers, der Körper eines
Menschen, mein Körper, stehen alle auf
gleicher Stufe. |
Darum ist
was geschieht ob es von einem Stein oder |
„Die Zeit
ist einsinnig” muß ein Unsinn sein. |
Die Einsinnigkeit ist eine
logische Eigenschaft der Zeit. |
Denn wenn man jemanden früge wie
er sich die Einsinnigkeit vorstellt so würde er
sagen: die Zeit wäre nicht einsinnig
wenn sich ein Ereignis wiederholen könnte. |
Daß sich aber ein Ereignis
nicht wiederholen kann liegt geradeso
|
Es ist wahr: der Mensch ist
der Mikrokosmos: Ich bin meine Welt. |
15.10.16.
Was man sich nicht denken kann, darüber kann man auch
nicht reden. |
„Bedeutung” bekommen die Dinge erst durch
ihr Verhältnis zu meinem Willen. |
Denn „Jedes Ding ist was es ist und
kein ander Ding”. |
Eine Auffassung: Wie ich aus meiner
Physiognomie auf meinen Geist (Charakter, Willen)
schließen kann so aus der Physiognomie jedes Dinges auf
seinen Geist (Willen). |
Kann ich aber aus meiner Physiognomie auf
meinen Geist schließen? |
Ist dieses Verhältnis nicht rein
empirisch? |
Drückt
mein Körper wirklich etwas aus?
Ist er selbst der interne Ausdruck von etwas? |
Ist etwa das böse Gesicht an sich böse
oder bloß weil es |
Aber es ist klar daß der
Kausalnexus gar kein Nexus ist. |
Ist es denn wahr, daß sich mein Charakter nach
der psychophysischen Auffassung nur im Bau
meines Körpers oder meines Gehirns und nicht
ebenso im Bau der ganzen übrigen Welt ausdrückt?
Hier liegt ein springender Punkt. |
Dieser Parallelismus besteht also eigentlich
zwischen meinem Geist i.e. dem Geist und der
Welt. |
Bedenke nur daß der Geist der Schlange des
Löwen dein Geist ist.
Denn nur von Dir
her kennst du überhaupt den Geist. |
Es ist nun freilich die Frage warum habe
ich der Schlange gerade diesen Geist
gegeben. |
Und die Antwort
hierauf kann nur im psychophysischen
Parallelismus liegen: Wenn Ich
so aussähe wie die Schlange und das täte was sie
tut so wäre ich so und so. |
Das Gleiche beim Elefanten, bei der Fliege bei der Wespe.
|
Es frägt sich aber ob nicht eben auch
hier wieder (und gewiß ist es so) mein
Körper mit dem der Wespe und der Schlange auf einer Stufe stehen
so daß ich weder von dem der Wespe auf meinen noch von
meinem auf den der Wespe
geschlossen
habe. |
Ist das die
Lösung des Rätsels warum die
Menschen immer glaubten ein Geist sei der ganzen Welt
gemein. |
Und dann wäre
er freilich auch den unbelebten Dingen |
Der Weg den ich gegangen bin
ist dieser || der: Der Idealismus scheidet aus der Welt als unik die Menschen aus, der Solipsismus scheidet mich allein aus, und endlich sehe ich daß auch ich zur übrigen Welt gehöre auf der einen Seite bleibt also nichts übrig auf der anderen als unik die Welt. So führt der Idealismus streng durchdacht zum Realismus. |
17.10.16.
Und in diesem Sinne kann ich auch Aber dieser Wille ist in einem höheren Sinne doch mein Wille. |
Wie meine Vorstellung die Welt
ist so ist mein Wille der
Welt-Wille. |
20.10.16.
Es ist klar daß mein Gesichtsraum der
Länge nach anders beschaffen ist als der Breite nach.
|
Es verhält sich nicht so,
daß ich mich einfach überall bemerke wo ich etwas sehe,
sondern ich befinde mich auch immer in einem bestimmten Punkt meines
Gesichtsraumes |
Trotzdem aber ist es wahr daß ich das
Subjekt nicht sehe.
|
Es ist wahr daß das
erkennende Subjekt nicht in der Welt ist,
daß es kein erkennendes Subjekt
gibt. |
Ich kann mir jedenfalls vorstellen daß
ich den Willensakt ausführe um meinen Arm zu heben aber mein Arm
sich nicht bewegt.
(Eine Sehne sei etwa
gerissen.)¤
Ja, aber wird man
sagen, die Sehne bewegt sich doch und
|
Das
künstlerische Wunder ist, daß es die Welt
gibt.
Daß es das gibt was es
gibt. |
Ist das das Wesen der künstlerischen
Betrachtungsweise, daß sie die Welt mit glücklichem
Auge betrachtet? |
Ernst ist das Leben heiter ist die
Kunst. |
21.10.16.
Denn etwas ist wohl an der Auffassung als sei
das Schöne der Zweck der Kunst.
Und das Schöne
ist eben das was glücklich macht. |
29.10.16.
Könnte man nicht sagen die Allgemeinheit ist der
Zusammensetzung ebensowenig koordiniert
wie Tatsache dem Ding?
|
4.11.16.
Ist der Wille eine Stellungnahme zur
Welt. |
Der Wille scheint sich immer auf eine Vorstellung
beziehen zu
müssen.
Wir können uns
z.B. nicht vorstellen daß wir einen
Willensakt ausgeführt hätten ohne gespürt zu haben
daß wir ihn ausgeführt haben. |
Es könnte sonst etwa
die Frage entstehen |
Es ist sozusagen
klar, daß wir für den Willen einen
Halt in der Welt brauchen. |
Der Wille ist eine
Stellungnahme des Subjekts zur
Welt. |
Das
Subjekt ist das wollende
Subjekt. |
Haben die Gefühle die mich von dem Vorgang eines Willensakts
überzeugen irgend eine besondere Eigenschaft die sie von
anderen Vorstellungen |
Es scheint
nein! |
Dann wäre es
aber denkbar daß ich etwa daraufkäme daß
z.B. dieser Sessel direkt meinem Willen
folgt. |
Ist das
möglich? |
Haben
wir mehr als erfahrungsmäßige Evidenz daß es sich in beiden
Fällen um die Bewegung desselben
Körperteils handelt? |
Verhält es
sich also so daß ich meine Handlungen mit meinem Willen nur
begleite? |
Aber wie kann
ich dann |
Es ist klar: Es ist
unmöglich zu wollen ohne nicht schon den Willensakt
auszuführen. |
Der Willensakt ist nicht die
Ursache der Handlung sondern die Handlung selbst.
|
Man kann nicht wollen ohne zu
tun. |
Wenn der Wille ein Objekt in
der Welt haben muß so kann es auch die beabsichtigte
Handlung sein. |
Und der Wille
muß ein Objekt haben. |
Sonst hätten wir gar keinen
Halt und könnten nicht wissen was wir
wollten. |
Und
könnten nicht Verschiedenes
wollen. |
Geschieht denn nicht die
gewollte Bewegung des Körpers gerade so wie
jedes Ungewollte in |
Aber sie ist
nicht nur vom Wunsch begleitet!
Sondern vom
Willen. |
Wir
fühlen uns sozusagen für die Bewegung
verantwortlich. |
Mein
Wille greift irgendwo in der Welt an, und an andern greift er wieder
nicht an. |
Wünschen ist nicht Tun.
Aber, Wollen ist Tun. |
(Mein Wunsch bezieht sich
z.B. auf die Bewegung
|
Daß ich eine Bewegung || einen Vorgang will
besteht darin daß ich die Bewegung || den Vorgang mache
nicht darin daß ich etwas anders tue was
die
Bewegung || den Vorgang verursacht. |
Wenn ich etwas bewege so bewege ich mich.
|
Wenn ich einen Vorgang mache so gehe
ich vor. |
Aber:
Ich kann nicht alles wollen. – |
Aber was heißt das: „Ich
kann das nicht wollen.”
Kann ich denn versuchen etwas zu wollen. |
Es scheint nämlich durch
das Wollen || die Betrachtung des
Wollens als stünde ein
Teil der Welt mir näher als ein anderer (was unerträglich
wäre). |
Aber freilich ist es ja unleugbar daß ich in einem
populären Sinne Gewisses tue
und anderes nicht tue. |
So stünde also der Wille der Welt nicht
|
Der Wunsch geht dem Ereignis voran der Wille
begleitet es. |
Angenommen ein Vorgang
würde meinen Wunsch begleiten.
Hatte ich den
Vorgang gewollt. |
Schiene dies Begleiten nicht zufällig
im Gegensatz zu dem gezwungen des Willens. |
8.11.16.
Ist der Glaube eine Erfahrung? Ist der Gedanke eine |
Alle Erfahrung
ist Welt und braucht nicht das Subjekt.
|
Der
Wille || Willensakt ist keine Erfahrung. |
19.11.16.
Was für ein Grund ist da, zur Annahme eines wollenden
Subjekts? |
Genügt nicht wieder meine Welt zur
Individualisierung? |
21.11.16.
Daß es möglich ist die allgemeine Satzform aufzustellen
sagt nichts anderes als: Jede
mögliche
Satzform |
Und das heißt: Wir
können nie zu einer Satzform kommen von der wir sagen
könnten: Ja daß es so etwas
gibt, das hat sich nicht voraussehen
lassen.
Denn das würde heißen daß wir eine neue Erfahrung gemacht hätten die erst diese Satzform ermöglicht hat. |
Also: Die allgemeine Satzform muß sich aufstellen
lassen, weil die möglichen
Satzformen a priori sein
müssen.
|
Dabei ist es vollkommen gleichgültig ob die
gegebenen Grundoperationen durch die alle Sätze
entstehen sollen dieselben über die
logischen Stufen hinausführen,
oder ob sie innerhalb der Stufen bleiben.¤
|
Einen Satz den
wir jemals werden bilden können, hätten
wir auch jetzt gleich bilden können. |
Wir brauchen jetzt die |
Der Begriff „Und so weiter”,
in Zeichen „ …”, ist einer der allerwichtigsten und wie alle anderen unendlich
fundamental. |
Durch ihn
allein nämlich sind wir berechtigt die Logik
resp. Mathematik „so weiter” aus den
Grundgesetzen und Urzeichen aufzubauen. |
Das „Und so weiter” tritt
sofort im Uranfang der alten Logik ein |
Ohne diesen Begriff würden wir bei den
Urzeichen einfach stehen bleiben und könnten nicht
„weiter”. |
Der Begriff „und so weiter” ist
äquivalent mit dem Begriffe der
Operation. |
Nach dem
Operationszeichen folgt das Zeichen „ …”,
welches bedeutet |
22.11.16.
Der Begriff der Operation ist ganz allgemein derjenige, nach
welchem nach einer Regel Zeichen gebildet werden können.
|
23.11.16.
Auf was || Worauf
stützt sich die Möglichkeit der
Operation. |
Auf den
allgemeinen Begriff der strukturellen
Ähnlichkeit. |
Wie ich z.B. die
Elementarsätze auffasse, muß
ihnen etwas gemeinsam sein; sonst könnte ich überhaupt
nicht kollektiv von ihnen
allen als den „Elementarsätzen”
sprechen. |
Dann
müssen sie aber auch als Resultate von
Operationen aus einander entwickelt werden können. |
Denn wenn zwei Elementarsätzen
wirklich etwas gemeinsam ist was einem Elementarsatz und einem
zusammengesetzten nicht gemeinsam ist, so
|
24.11.16.
Wenn das allgemeine Kennzeichen der Operation
bekannt sein wird dann wird auch klar sein aus welchen
Elementarbestandteilen
eine Operation immer besteht. |
Wenn die
allgemeine Form der Operation gefunden ist
so haben wir auch die allgemeine Form des Auftretens
des Begriffs „Und so weiter”. |
26.11.16.
Alle Operationen sind aus den Grundoperationen
zusammengesetzt. |
27.11.16.
28.11.16.
Entweder eine Tatsache ist in einer anderen enthalten, oder sie ist
unabhängig von ihr. |
2.12.16.
Die Ähnlichkeit der
Allgemeinheitsbezeichnung mit dem Argument zeigt sich wenn wir
statt φa schreiben
(ax).φx.(Ƒ) |
Man könnte die Argumente auch so
einführen daß sie nur auf einer Seite des
Gleichheitszeichens |
Die richtige
Methode in der Philosophie wäre eigentlich die nichts zu sagen
als was sich sagen läßt also
Naturwissenschaftliches also etwas was mit Philosophie nichts zu tun
hat.
Und dann immer wenn ein anderer etwas
Metaphysisches sagen wollte ihm
nachweisen daß er gewissen Zeichen in seinen Sätzen keine
Bedeutung gegeben hat. |
Diese Methode wäre für
|
7.01.17.
In dem Sinne, in welchem es eine
Hierarchie der Sätze gibt,
gibt es, natürlich, auch eine
Hierarchie der Wahrheiten und der Verneinungen
etc.. |
In dem Sinne aber in welchem es, im
allgemeinsten Sinne, Sätze
gibt, gibt es nur eine Wahrheit und eine
Verneinung. |
Dieser Sinn wird aus jenem gewonnen indem der Satz
im allgemeinen aufgefaßt wird als das Resultat der
einen Operation, welche alle Sätze aus der
untersten Stufe erzeugt.
etc. |
Die unterste
Stufe und || oder die Operation kann die
ganze Hierarchie vertreten. |
8.1.17.
Es ist klar daß das logische Produkt zweier
Elementarsätze nie eine Tautologie sein kann. |
Ist also z.B. das
logische Produkt zweier Sätze eine
Kontradiktion und die Sätze scheinen
Elementarsätze zu sein.
So
sieht man daß in diesem Falle der Schein trügt.
(Z.B.: A ist rot
und A ist grün.) |
10.1.17.
Wenn der Selbstmord erlaubt ist dann ist alles
erlaubt. |
Wenn
etwas nicht erlaubt ist dann ist der Selbstmord nicht erlaubt.
|
Dies wirft ein Licht auf das
Wesen der Ethik.
Denn der Selbstmord ist sozusagen die
elementare Sünde. |
Und
wenn man ihn untersucht so ist es wie wenn man den
Quecksilberdampf untersucht um das Wesen der
Dämpfe zu erfassen. |
Oder ist nicht auch der Selbstmord an sich weder gut noch
böse! |
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2) Incomplete sentence.
3) Comment on writing of opposite page 56r.
4) See facsimile; mark on opposite page 50v.
5) See facsimile; mark on opposite page 51v.
6) See facsimile; mark on opposite page 56v.
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