Bemerkungen V.













 
  /?  
11.8.
12 × 3 ≠ 5 ist eine grammatische Regel wie 2 + 3 = 5

 
  /  
   Ist
der Mechanismus
das Funktionieren
von „~p” damit erklärt, daß man sagt: ‚~p’ ist wahr wenn ‚p’ nicht wahr ist?

 
  /  
12.
Was sollte diese „Erklärung” für ein Satz sein? Sie ist doch keine grammatische Regel. Ist es nicht sehr charakteristisch daß die Erklärung ausgedrückt (wie in der WF-Notation) einfach zum Zeichen gehört & nur eine Handhabe für den Angriff grammatischer Regeln – Spielregeln – wird?
     Das „W” & „F” f verfolgte eine Tendenz aber sie ist vereitelt, dadurch, daß nun doch wieder alles zum Zeichen gehört. & WF ist nur mehr noch eine Anspielung bedeutet & nicht mehr. Und zwar nur eine Anspielung auf eine andere Notation nicht auf eine Erklärung. – Es ist ja selbstverständlich, : es kann nicht eine Erklärung der Notation & die Notation geben. Denn die Erklärung wird sofort zur Notation & mehr als diese kann sie auch nicht enthalten.

 
  /  
Denn wenn ich erkläre „‚~p’ ist wahr wenn ‚p’ f nicht wahr ist”, so setzt
das voraus daß ich verstehe was es heißt ‚p’ sei nicht wahr. Dann habe ich aber nichts getan als zu definieren
~p ≝ ‚p’ ist nicht wahr
und daran ändert sich natürlich nichts wenn w ich schreibe
~p ≝ ‚p’ ist falsch.
Es kommt nämlich wesentlich darauf an daß es nicht möglich ist das Zeichen p auf der rechten Seite der Definition auszulassen bezw. durch ein anderes zu ersetzen ˇ(es sei denn wieder durch eine Definition). Solange das nicht möglich ist kann & muß man auch die Rechte Seite als Funktion auffassen von p, nämlich
‚( )’ ist falsch,
oder wie Russell schreiben würde: ‚ξ̂’ ist falsch.       Das hängt auch damit zusammen daß ja der Tintenstrich nicht falsch ist. (Wie auch das Bild nicht, wenn es sei denn, daß es als Porträt aufgefaßt wird.)
     Das ‚p’ auf der rechten Seite muß nämlich eine Anspielung auf p, als Satz aufgefaßt, sein, & ist nicht der Name des Tintenstrichs „p”.
Wenn ich also auch dem Schriftzug „p” den Namen A gebe & daher schreibe
~p ≝ A ist falsch so ha
so hat das nur einen Sinn, d.h die rechte Seite kann nur verstanden werden, wenn A für uns als Satzzeichen
steht. Dann aber ist nichts gewonnen, zum mindesten keine Erklärung der Negation.

 
  /?  
  Und dasselbe muß der Fall sein wenn man erklärt, „fx „(x)fx” sei wahr wenn f( ) für alle Substitutionen wahr ist. Man muß auch dazu schon den logischen Mechanismus der Verallgemeinerung verstehen. Es ist nicht so daß man erst ahnungslos ist & die Verallgemeinerung nun durch die Erklärung erst zum Funktionieren gebracht wird. Wie wenn man in eine Maschine ein Rad einsetzt & sie dann erst funktioniert (oder die Maschine erst in zwei getrennten Teilen da ist & sie nun erst durch das Zusammensetzen als diese Maschine funktionieren)

 
  ? ∫  
13.
Wenn man die allgemeinen Sätze von der Art ‚der Kreis befindet sich im Quadrat’ betrachtet, so kommt es einem immer wieder so vor als ˇsei die Angabe der Lage im Quadrat nicht eine nähere Bestimmung zur Angabe der Kreis liege im Quadrat (wenigstens nicht, so weit der Gesichtsraum in Betracht kommt) als sei vielmehr das „im Quadrat” eine komplette bestimmung die an sich nicht mehr näher zu bestimmen sei. Sowie eine
Angabe der Farbe eine Angabe der Härte eines Materials nicht näher bestimmt. – So ist nun das Verhältnis der Angaben über den Kreis natürlich nicht & doch hat das Gefühl einen einen Grund.

 
  ? ∫  
   Man möchte also sagen: mit „der Kreis ist im Quadrat” ist, in einer Beziehung, alles gesagt; [A|a]n verschiedene mögliche Lagen im Quadrat braucht dabei gar nicht gedacht zu werden.

 
   
„Ich habe (ja) nur gesagt, daß der Kreis im Quadrat sein wird, ob er in der Mitte oder weiter in einer Ecke sein
wird
werde
habe ich nicht gesagt”. ‒ ‒ ‒

 
  /  
„Er ist im Zimmer, ich höre ihn auf & ab gehen” Hier ist es deutlich, daß das im Zimmer sein eine, komplette, Bestimmung für sich ist zu der die Angabe des Orts im Zimmer nicht als eine nähere Bestimmung hinzutritt sondern als eine neue fremde
Angabe.
Bestimmung.


 
  /  
  In den grammatischen Regeln für die Termini des allgemeinen Satzes muß es liegen was er als welche Mannigfaltigkeit er für mögliche Spezialfalle
voraussieht
vorhersieht
. Was in den Regeln nicht liegt, ist nicht vorhergesehen.


 
  ? ∫  
Alle diese
Verteilungen
Bilder
könnten verschiedene
Zerrbilder
Verzerrungen
desselben Sachverhalts sein. (Man denke sich die beiden weißen Streifen und den schwarzen Streifen in der Mitte dehnbar.)

\
  /?  
Ist es unmöglich, daß aus einem Satz unendlich viele Sätze folgen, in dem Sinn nämlich, daß nach einer Regel immer neue Sätze aus dem einen gebildet werden könnten ad infinitum?

 
  /  
Angenommen die ersten 1000 Sätze dieser Reihe schrieben wir in Conjunktion an. Müßte der Sinn dieses Produ[c|k]tes dem Sinne des ursprünglichen Satzes nicht näher kommen als das Produkt der ersten 100 Sätze? Müßte man nicht eine immer bessere Annäherung ˇan den ersten Satz bekommen je mehr man das Produkt ausdehnte & würde das nicht zeigen daß aus dem Satz nicht unendlich viele andere fogen können da ich schon nicht mehr im Stande w bin das Produkt aus 10¹⁰ Gliedern zu verstehen & doch den Satz verstanden habe dem das Produkt aus 10¹⁰⁰ Gliedern noch näher kommt als das
von
mit
10¹⁰ Gliedern.?

 
  /  
Man denkt sich wohl, der allgemeine
Satz ist eine abgekürzte Ausdrucksweise des Produkts. Aber was ist am Produkt abzukürzen, es enthält ja nichts überflüssiges.

   
  Denn im Satz müssen
seine Folgesätze
die Sätze die aus ihm folgen
mitgedacht sein; – also müssen in jenem Satz jedenfalls die ersten 10000 Sätze mitgedacht sein.
    (Hier ist noch eine Undeutlichkeit in der Theorie des Folgens.)

 
   
14.
p folgt aus q heißt
jedenfalls
offenbar
daß q ∙ ~p kein möglicher Satz sein kann sondern eine Contradiction ist. – Ist q ∙ ~p ein ˇsinnvoller Satz dann folgt p nicht aus q.

 
  /  
Wenn p aus q folgt so ist q ∙ p = q

 
   
Wie verhält es sich nun mit dem Satz: die Fläche ist von A bis B weiß? Aus ihm folgt doch daß sie auch von A' bis B' weiß ist. Es braucht sich da ja nicht um sichtbares Weiß zu handeln; und die der Schluß von dem ersten Satz auf den zweiten wird jedenfalls immer wieder ausgeführt. Es sagt mir einer „ich habe die Fläche von A bis B damit bestrichen” & ich sage darauf „also ist sie jedenfalls von A' bis B' damit angestrichen”.


 
   
Wenn aber aus [J|j]enem F(AB) F(A'B') folgt dann muß in F(AB) schon von A' & B' die Rede sein. – „A'”, „B'” müssen also Symbole sein, die aus „A” & „B” konstruiert werden können wie etwa die Unterteilungen eines Maßstabes aus seinen Endpunkten.

 
    
Ist denn in (x)fx von a die Rede, da fa aus (x)fx folgt?
   In dem Sinne des allgemeinen Satzes, dessen Verification in einer Aufzählung besteht, ja.

   
Ist es nicht vielmehr so daß aus „der Streifen von A bis B ist weiß” folgt „der Streifen A'B' ist weiß”, wenn in dem Streifen A & B AB eben die Striche A' und B' gezogen waren. Unendlich ist nur die [m|M]öglichkeit dieser Art
Linienzüge
Figuren
.

 
   
Was aus einem Gedanken folgt muß in ihm mitgedacht werden. Denn an einem Gedanken ist nichts dran was wir noch nicht wissen während wir ihn denken. Er ist keine Maschine deren Untersuchung ungeahntes zu Tage fördern kann oder eine Maschine die etwas leisten kann was man ihr zuerst nicht ansieht. D.h. er wirkt eben logisch überhaupt nicht als Maschine.
Als Gedanke liegt in ihm nicht mehr, als hineingelegt wurde. Als Maschine d.h kausal wäre ihm alles zuzutrauen, logisch ergibt er nur was wir mit ihm gemeint haben.
          Wenn ich sage das Viereck ist ganz weiß so denke ich nicht an zehn kleinere in ihm enthaltene Rechtecke die weiß sind & an alle in ihm enthaltenen Rechtecke oder Flecken kann ich nicht denken weil das (ein) Unsinn ist. Ebenso denke ich [b|i]m beim Satz „er ist im Zimmer” nicht an 100 mögliche Stellungen die er einnehmen kann & gewiß nicht an alle.

 
  ✓ ✓  
(Eine unendliche Wirklichkeit wäre eine Kardinalzahl die alle anderen Kardinalzahlen übersteigt.)

 
   
Ein Gedanke aus dem unendlich viele andere folgen
wäre
ist
ein Gedanke der mit unendlich vielen anderen unverträglich
ist
wäre
. Warum aber soll ein Gedanke nicht seinem Wesen nach mit unendlich vielen anderen unverträglich sein, d.h. daß sich nach einer Regel ad. inf. Sätze bilden ließen die ihrem Wesen nach mit jenem ersten unverträglich wären. – Jener Gedanke müßte also geradezu zum Inhalt haben daß alle nach einer ˇbestimmten Regel ˇad inf. gebildeten Sätze wahr sind. Aber wie soll er das denken? Denn er kann sich dann nur auf die Regel beziehen da er
ihre Erzeugnisse nicht in extenso betrachten kann & dadurch ist wieder
seine
die
Unendlichkeit dahin.

 
  /  
„Wo immer, innerhalb dieses Kreises, Du die Scheibe triffst, hast Du gewonnen”.
„Ich denke, Du wirst ˇdie Scheibe irgendwo innerhalb dieses Kreises treffen.”
   Was den ersten Satz betrifft, könnte man fragen: woher weißt Du das[, h|? H]ast Du alle möglichen Orte ausprobiert? Und die Antwort müßte dann lauten: das ist ja kein Satz, sondern eine allgemeine Festsetzung.
   „Wo immer Du die Scheibe treffen wirst, wirst Du zufrieden sein”. Woher weißt Du das?” – Das ist eine Hypothese.

\
    
15.
Auf den ersten Blick gibt es zwei Arten der Deduktion: in der einen ist i[m|n] der Prämisse von
allem
dem
die Rede wovon die Conclusion handelt in der anderen nicht. Von der ersten Art ist der Schluß von p ∙ q auf q. [v|V]on der anderen der Schluß: der ganze Stab ist weiß also ist auch das mittlere Drittel weiß. In dieser Conclusion wird von Grenzen gesprochen von denen im ersten Satz nicht die Rede war. ([d|D]as ist verdächtig.) Oder wenn ich sage: „Wo immer in diesem Kreise Du die Scheibe triffst, wirst Du den Preis gewinnen” & dann „Du hast sie ˇhier getroffen also …” so war d[er|ie]ser
Ort im ersten Satz nicht vorausgesehen.
Die Scheibe mit dem Loch …
Das heißt das Loch
in diesem Ort hat zu der Scheibe wie ich sie früher gesehen habe eine bestimmte interne Beziehung & darin besteht es daß das Loch hier unter die vorausgesehene allgemeine Möglichkeit fällt. Aber es selbst war nicht vorausgesehen, es kam in dem ersten Bild nicht vor. Oder mußte doch nicht darin vorkommen. Denn selbst angenommen ich hätte dabei an 1000 bestimmte Möglichkeiten gedacht so hätte es zum mindesten
geschehen
passieren
können daß die ausgelassen wurde die später eintraf. & Und wäre das Voraussehen dieser Moglichkeit wesentlich gewesen, so wurde hätte die Prämisse durch das [ü|Ü]bersehen dieser einen Möglichkeit den unrechten Sinn bekommen & die Conclusion würde nun nicht aus ihr folgen.
     Anderersteits wird dem Satz „Wohin immer Du in diesem Kreis triffst …” nichts hinzugefügt wenn man sagt: „Wohin immer Du in diesem Kreis triffst & wenn Du insbesondere den schwarzen Punkt [f|t]riffst …”. Aber, war der schwarze Punkt schon da als man den ersten Satz aussprach so war er natürlich mitgemeint; war er aber nicht da so hat sich durch ihn eben der Sinn des Satzes geandert.


\
    
„Dieses Rechteck ist Weiß, also ist auch die hinein verlegte Figur weiß.”

   
Das folgt nicht denn vielleicht ist sie dann innen schwarz, wenn wir sie hineinverlegen.

 
    
„Das Ganze ist weiß, folglich ist auch ein Teil ˇdavon der durch eine ˇsolche Grenzlinie charakteristisch ist, weiß.” „Das Ganze war weiß, also war auch jener Teil davon weiß, auch wenn ich ihn damals nicht (durch eine Linie) begrenzt darin wahrgenommen habe.” Hatte denn das Ganze Rechteck keine rechte & linke Hälfte ehe ich sie als solche wahrgenommen hatte? Und doch muß man das sagen.

\
    
Der Schluß heißt auch nicht so: „Wo immer auf der Scheibe der Schuß hintrifft, hast Du den Preis gewonnen. Du hast auf der Scheibe dahin getroffen also hast Du den Preis gewonnen”. Denn wo ist dieses da? Wie ist es außer dem Schuß bezeichnet, etwa durch einen Kreis? Und war der auch schon früher auf der Scheibe. Wenn nicht so hat die Scheibe sich ja verändert,
wäre er aber schon dort gewesen dann wäre er als eine Möglichkeit … worden
wenn aber ja, dann war jener Kreis ohnehin ausdrücklich als eine Möglichkeit des Treffens vorgesehen
. Es muß vielmehr heißen „Du hast die Scheibe getroffen also …”.

\
   
Hat es nun nicht einen Sinn zum sagen: ˇAber [W|w]enn man die Scheibe trifft, muß man
sie irgendwo treffen.?
        Oder auch: Wo immer er die Fläche trifft so wird es keine Überraschung sein so daß man sagen würde „das habe ich mir nicht erwartet, ich habe gar nicht gewußt daß es diesen Ort gibt”. Das heißt aber doch es kann keine geometrische Überraschung sein.

 
   
  Wenn p aus q folgt, so muß p in q vorausgesehen gewesen sein.

 
  /  
Zu einem früheren Satz ist noch zu sagen daß das da nicht notwendig durch ein Zeichen auf der Scheibe angegeben sein muß & daß es auf jedenfall ein [n|N]äher dem Mittelpunkt oder dem Rand, ein [r|R]echts oben oder Links unten gibt.
  Wie immer die Scheibe getroffen wird stets muß so eine Beschreibung möglich sein.
  (Aber von diesen Beschreibungen gibt es auch nicht „unendlich viele”.)

 
  /  
16.
Wenn man ein Beispiel braucht dafür daß unendlich viele Sätze aus einem folgen so wäre vielleicht das einfachste das, daß aus „a ist rot” die Negation aller Sätze folgt die dem a eine andere Farbe zuschreiben. Diese N negativen Sätze werden gewiß in dem einen nicht mitgedacht. Man könnte natürlich sagen: wir unterscheiden doch nicht unendlich
viele Farbtöne; aber die Frage ist: hat die Anzahl der Farbtöne die wir unterscheiden überhaupt etwas mit der Komplexität jenes ersten Satzes zu tun; ist er mehr oder weniger
komplex
kompliziert
jenachdem wir mehr oder weniger Farbtöne unterscheiden?
   Müßte man nun nicht so sagen: Ein Satz folgt erst aus ihm, wenn er da ist. Erst wenn wir 10 Sätze gebildet haben die aus dem ersten folgen, folgen
10 Sätze
sie
aus ihm.

 
    
Statt Farben hätte ich Längen nehmen können. [a|A]us „ich bin 170 cm hoch” folgt „ich bin nicht 17 171 cm hoch”, nicht 172, 173 etc. ad inf.

∕∕
    
Was soll es aber dann heißen zu sagen: wenn ein Satz aus dem anderen folgt, so muß der erste im zweiten mitgedacht sein, da es doch nicht nötig ist im Satz „ich bin 170 cm hoch” auch nur einen einzigen der anderen mitzudenken. Hier muß ein Unsinn vorliegen.

\
    
Ich möchte sagen ein Satz folgt erst dann aus dem anderen wenn er mit ihm confrontiert wird. Jenes u.s.w. ad inf bezieht sich nur auf die Möglichkeit der Bildung von Sätzen die aus dem ersten folgen, ergibt aber keine Zahl solcher Sätze.

\
    
Könnte ich also einfach sagen
?
:
Unend-
lich viele Sätze folgen darum nicht aus einem Satz weil ich es unmöglich ist unendlich viele Sätze hinzuschreiben[.| (]d.h. ein Unsinn ist, das zu sagen.)

\
   
Eines ist wohl klar, es kann der Satz der aus p folgt der Grammatik des p nicht fremd sein. Der Satz könnte nicht überrascht sein daß der andere aus ihm folgt.

 
  /  
Wenn aus F1(a) [ = a hat die Farbe F1] folgt ~F2(a) so mußte in der Grammatik des ersten Satzes auch schon die Möglichkeit des zweiten vorausgesehen sein (wie könnten wir
auch
denn
sonst F1 & F2 Farben nennen).

 
  /  
„Wenn der zweite Satz dem ersten sozusagen unerwartet gekommen wäre so könnte er nie aus ihm folgen.”

 
  /  
„Der erste Satz muß den anderen als seine Folge erkennen.
   Oder vielmehr es muß dann beide eine Grammatik vereinigen & diese muß dieselbe sein wie ehe dem Schließen.”

 
  /  
(Es ist sehr schwer hier keine Märchen
von den Vorgängen im Symbolismus
von den symbolischen Vorgängen
zu erzählen, wie an
der anderen
anderer
Stelle keine Märchen
über die psychologischen Vorgänge) Denn alles ist ja einfach & allbekannt (und nichts neues zu erfinden).) Das ist ja eigentlich das Unerhörte an der Logik daß ihre außerordentliche Schwierigkeit darauf beruht daß nichts zu konstruieren sondern alles schon da & bekannt ist.)

 
   
Welchen Satz p nicht als seine Folge erkennt, der ist nicht seine Folge.

 
  /  
D.h. aus der kompletten Grammatik des Satzes p
müßte
muß
auch hervorgehen welcher Satz aus
ihm
p
folgt, & würde nun ein neuer Satz gefunden der aus p folgt so würde damit die Be der Sinn von p geändert werden

 
  /  
Wenn z.B. aus „a ist grün” folgt „a ist nicht rot” so muß „a ist grün” den zweiten
Ausdruck
Satz
als seinen Verwandten anerkennen.

 
  /  
Die Grammatik ist nicht unendlich kompliziert, weil sie die endlose Bildung von Zahlzeichen zuläßt.

 
  /  
Ist es nicht einfach so: Aus der Grammatik des Satzes – & aus ihr allein, muß es
hervorgehen
erhellen
folgen
o[f|b] ein Satz aus ihm folgt. Keine Einsicht in einen neuen Sinn kann das ergeben[. – S|; – s]ondern nur die Einsicht in den alten Sinn. – Es ist nicht möglich einen neuen Satz zu finden der aus
jenem folgt, den man nicht hätte bilden können (wenn ma auch ohne zu wissen ob er wahr oder falsch
ist
sei
) als jener gebildet wurde. Entdeckte man einen neuen Sinn & folgte dieser aus
dem
jenem
ersten Satz so hätte dieser Satz damit seinen Sinn geändert.

 
  /  
Man überlege, welchen Grund hat man ein ˇneues Phänomen Farbe zu nennen wenn es sich nicht in unser bisheriges Farbenschema einfügt.

 
  ✓ ✓ /  
Das was man ursprünglich Satz nennt ist eine gewisse Leier die von verschiedenster Art sein kann, d.h. die verschiedenartigste(n ) Funktion(en) verschiedenen Arten sein kann, d.h. verschiedene Funktionen erfüllen kann. | 2 + 2 = 4, Ich sehe einen gelben Fleck in einer blauen Umgebung, Vor liegt ein Buch auf dem Tisch, Jedes Ding ist sich selbst gleich, etc, gelten als Sätze.

 
   
Hypothesen nenne ich solche Sätze für welche es gilt daß man sich immer irren kann.

 
  ? ∫  
17.
Was in der Philosophie sagbar ist muß immer hausbackener werden; & das einzige nicht [h|H]ausbackene ist die Grenze der Sprache.

 
  ? ∫  
Denn immer wieder denkt man: ja wie soll ich dieses Letzte aussprechen?

Aber das Letzte soll ich eben nicht aussprechen, sondern das ist
das ende an das wir kommen.
die Mauer an die wir stoßen.


 
  ? ∫  
Ich sage jemandem[,|:] es liegt hier ein gelbes Buch vor mir. Aber das kann ich nicht bestimmt wissen. Was ich dagegen bestimmt wissen kann, kann ich das mitteilen? – Sind nicht die Satze im engeren Sinne nur Schnitte von Hypothesen & selbstständig existenzunfähig?

 
  /  
Ich möchte sagen: die ˇalte Logik hat viel mehr [K|C]onvention & Physik in sich als man geglaubt hat. Wenn das Sy Substantiv der Name eines Körpers ˇist das Verbum etwa von der zur Bezeichnung einer Bewegung, das Adjectiv von der Bezeichnung der Eigenschaft eines Körpers dient, dann sieht man wohl wie voraussetzungsvoll diese Logik ist & kann annehmen daß diese ursprünglichen Voraussetzungen ˇauch noch tiefer in die Anwendung dieser Worte, in die Logik der Sätze reicht.

 
  /  
Das Kreuzworträtsel wäre die beste Illustration dafür, wie man eine Annahme aus einem Grunde halten kann, der seinerseits wieder einen Grund hat, der einen Grund hat etc, etc, daß es zu unmöglich wird eine einzelne Entscheidung zu rechtfertigen
ehe nicht
bis
alles beisammen ist. Denn ich
glaube daß hier ein a steht weil es ein Wort mit 3 Buchstaben gibt das … lautet; aber dieses halte ich für das richtige weil am Ende ein r steht & es ein Wort mit 5 Buchstaben gibt dessen 4ter ein r ist; aber dieses Wort [W|w]ähle ich wieder, weil u.s.w..

 
  /  
Angenommen ein Kreuzworträtsel hätte zwei Lösungen die allen Bedingungen entsprächen, wäre davon eine die Lösung? Das hat eine Bedeutung in der Theorie der Grammatik

 
  /  
Man könnte glauben daß es günstig ist in der Logik
möglichst
recht
„bestimmte” Sätze zu Beispielen zu nehmen. In Wahrheit aber muß ein Satz wie „dieser Anzug ist mir etwas zu groß” oder „ich sehe meinem Vater ähnlich” für uns ebensogut taugen. – Beispiele taugen für uns nur dann nicht, wenn sie einer anderen Art von Sätzen angehören, als der die wir betrachten wollen. Vague setzte Sätze würden uns also dann nicht taugen wenn wir sie für eine eigene logische Art von Sätzen hielten & sie augenblicklich nicht betrachten wollten. (Aber dann müßten wir sie ja doch einmal betrachten.)


 
  /?  
Die Aristotelische Logik ist ein Spiel, daß sich auf Sätze anwenden läßt.

 
   
Alles was man verlangen kann, ist, das Spiel komplett kennen zu lernen. (Die Anwendung ist dann zu
machen
tun
nicht zu
reden
sagen
.)

    
Immer ist hier das Gleichnis gut von der Kammera Laterna magi[k|c]a mit dem Film & den vereinzelten Bildern auf der Leinwand; oder von dem Körper der sich dreht & blitzartig hie & da beleuchtet wird. Denn das ist ja eigentlich gar kein Gleichnis sondern es ver es verhält sich in der Logik der Hypothesen wirklich so.

   
18.
Es werden ˇimmer Fassetten der Hypothese verifiziert

 
    
Die Erlebnisse d.h. die primären Ereignisse sind mit der Hypothese vereinbar. (The hypothesis accounts for them)
    Man könnte etwa sagen: die Hypothese erklärt sie.

   
Es Ist es nun nicht etwa so daß das was die Hypothese erklärt selbst nur wieder durch eine Hypothese ausdruckbar ist. D.h. natürlich, gibt es überhaupt primäre Sätze; die als endgultig [w|v]erifizierbar sind &
nicht die Fassetten einer Hypothese sind? (Das ist etwa als würde man fragen „gibt es Flächen die nicht Oberflächen von Körpern sind?”.)

 
   
Am ehesten ließe sich das im Verlauf eines Experiments sehen, wenn man die unmittelbaren Erfahrungen beschreiben wollte, die im Experiment
die Entscheidung bringen
den Ausschlag geben
[ die im Experiment für oder gegen die Hypothese entscheiden ] .
    Denn es kommt doch am Ende darauf hinaus daß man einen Zeiger auf einem Teilstrich sieht( , oder einen Lichtpunkt in einem Fernrohr) , etc.
   Gibt es nun nicht Sätze die dieses rein „Subjective” (was natürlich nicht subjectiv ist) beschreiben, – jene Haken woran alles endlich angehängt ist?
    Aber können solche Sätze
der
zur
Mitteilung dienen?
    Wären es nicht Sätze die dem [s|S]prechenden als primäre, dem
Anderen
Angesprochenen
aber als Hypothesen g[e|ä]lten?

 
   
19.
Es kann jedenfalls kein Unterschied sein zwischen einer Hypothese als Ausdruck einer unmittelbaren Erfahrung gebraucht & einem Satz: im engeren Sinne.

 
   
Merkwürdig ist dann aber die Bedeutung der Wahrheitsfunktionen angewandt
auf Hypothesen statt primären Sätzen:
       Der Unterschied entspräche, natürlich, dem der Bedeutungen des Wortes Wahr (& Falsch) in jenen beiden Fällen.

 
    
20.
Es gibt jedenfalls einen Unterschied zwischen Sätzen von denen man sagt es ist wahrscheinlich der Fall & solchen von denen man es nicht mit Sinn sagen kann.

    
Es ist ein Unterschied zwischen einem Satz wie „hier liegt eine Kugel vor mir” & „es schaut so aus als läge eine Kugel vor mir”. – Das zeigt sich auch so: man kann sagen „es scheint eine Kugel vor mir zu liegen” aber es ist sinnlos: „es scheint eine Kugel hier liegen zu scheinen”. Wie man ˇauch sagen kann „hier liegt wahrscheinlich eine Kugel” aber nicht „wahrscheinlich scheint mir hier eine Kugel zu liegen”. Man würde in so einem Fall sagen „ob es scheint, mußt Du doch wissen”.

?
  /  
Man möchte etwa auch sagen: „Ich weiß schon etwas, nämlich, was ich sehe; ich weiß nur nicht, ob es eine Kugel ist”. Hat es ˇdenn aber einen Sinn zu sagen „ich weiß, was
ich sehe”? – Angenommen ich sehe einen gelben Kreis, könnte man dann nicht sagen, : Wenn das nicht schon wieder eine Hypothese ist (da es ja einen physiologischen Vorgang behauptet) dann hat es überhaupt keinen Sinn. Denn damit es ein Satz ist, muß müssen Kreis, gelb, etc. schon vorgefaßte Begriffe sein. – Man könnte fragen: wie weiß ich kann ich wissen, daß das Gesichtsbild mit diesen Begriffen übereinstimmt – es sei denn daß ich sie jetzt diese Worte als Beschreibung dieses Gesichtsbilds bestimme, dann ist freilich kein Wunder daß sie stimmen. Aber ist es denn willkürlich ob ich ja oder nein antworte wenn mich jemand fragt: „siehst Du dort ein Licht”? Andrerseits ist es doch klar daß ich apodiktisch sagen kann „nein, ich sehe keins” oder „ja, ich sehe eins”. Es wäre doch offenbar unsinnig zu sagen „Wahrscheinlich sehe ich ein Licht” (Es sei denn daß es sich wieder um ein physikalische(s) das Faktum handelt) wonach aber nicht gefragt wurde) Man würde doch antworten: „Du mußt doch wissen ob Du ein Licht siehst oder nicht”. („Du mußt doch wissen, ob es Dir so scheint”)
    Und nu[m|n] ist es wohl auch Unsinn zu sagen, die Übereinstimmung
ˇ(oder Nicht-Übereinstimmung) zwischen Satz & W
Realität
Welt
sei willkürlich durch eine Zuordnung geschaffen. Denn, wie ist diese Zuordnung auszudrücken? Sie besteht darin, daß der Satz „p” sagt, es sei gerade das der Fall. Aber wie ist dieses „gerade das”
gegeben?
ausgedrückt?
Entweder Wenn durch einen andern Satz so gewinnen wir nichts dabei; wenn aber durch die Realität, dann muß diese schon in bestimmter Weise – articuliert – aufgefaßt sein. Das heißt: man kann nicht auf einen Satz & auf eine Realtität deuten & sagen: „das entspricht dem”. Sondern dem Satz entspricht nur wieder das schon aArticulierte.

✓ ✓
   
  Was hat es nun mit der allgemeinen Regel auf sich die das Wort „Gemischtwarenhandlung” auf einem Haus zum Satz macht? Das ist klar: wir verstehen dieses Wort wenn es in einem (gewöhnlichen) Satz vorkommt; wenn ich es dagegen allein auf einen Zettel auf meinem Schreibtisch schreibe, so sagt es nichts, & man könnte etwa ˇwenn man es so sieht, fragen: nun, was ist's damit? Es
Es ist dann eben ein einzelnes Rad das wir zwar als Teil eines Mechanismus kennen, ˇdas aber hier, außerhalb jedes Verbandes, keinen
Zweck erfüllt. Jenes Wort auf dem Haus aber erfüllt den Zweck einer Mitteilung. In welchem Verbande steht es nun? – Man könnte sagen das [c|C]harakteristische eines Zeichens ist, daß es sich von vornherein muß lernen lassen, wie der
Lokomotivführer
Eisenbahner
die Eisenbahnsignale lernt. Was er da lernt ist eben die „allgemeine Regel”. Ich will also sagen: Er lernt dabei nicht nur Wörter einer Sprache, sondern auch eine Grammatik. Wäre z.B. „halt” eines dieser Wörter, so genügte es allein gar nicht denn es bedarf einer Regel zu wissen welcher Zug nun halten soll.
     Das Schiffssignal „Stop” ist auch ein einwörtiger Satz; wo ist hier der Satzzusammenhang? Oder soll
ich
man
so sagen: Das Wort „Stop” hat nur im Schiff Sinn nicht wenn ich es allein auf irgend einen Zettel schreibe; Wenn andrerseits das Wort an seinem Ort durch kein anderes zu ersetzen wäre, so wäre es wiederum sinnlos.

  Das Schild „Bass & Ale” zeichnet mir gewisse Häuser aus vor anderen welche es nicht tragen. Und selbst wenn es auf allen Häusern angebracht wäre als Zeichen daß tatsächlich überall diese Getränke zu haben sind so müßte es doch denkbar
d.h. in unserer Grammatik vorgesehen sein, daß ein Haus es nicht trüge. Denn gehörte es als selbstverständlich zu einem Haus dann könnte es nichts
aussagen
ausdrücken
.

\?
    
Hätte das Wort außer allem Zusammenhang [s|S]inn, dann genügte es daß es im Wörterbuch steht; d.h. es brauchte sonst nirgends erwähnt zu werden. Es würde so zu sagen genügen daß man es ein für allemal weiß. (Man könnte dann sagen „wozu steht
dieses
das
Wort da? Ich weiß es ja ohnehin schon.”) – Dieses Wort sollte aber wahr & falsch sein können, dann nur ein für allemal das eine oder das andere; es müßte ˇdann sozusagen von der Natur des Satzes 2 + 2 = 4 sein.

\?
    
21.
In dem, was den Satz mit der gegebenen Tatsache verbindet ist nichts Hypothetisches.

\
   
Es ist doch klar daß eine Hypothese von der Wirklichkeit – ich meine von der unmittelbaren Erfahrung – einmal mit ja, einmal mit nein beantwortet wird([. W|, w]obei freilich das „ja” & „nein” hier nur Bestätigung & Fehler der Bestätigung ausdrücken) & daß man dieser Bejahung
& [v|V]erneinung Ausdruck verleihen kann.

 
  /  
Die Hypothese wird, mit der Fassette an die W Realität angelegt, zum Satz.

 
  /  
Wie ist es mit den Sätzen die in Dichtungen vorkommen. Hier kann doch gewiss von einer Verification nicht geredet werden & doch haben diese Sätze Sinn. Sie verhalten sich zu den Sätzen für die es Verification gibt wie ein Genre-Bild zu einem Portrait. Und dieses Gleichnis dürfte wirklich die Sache
vollständig
richtig
darstellen.

 
  /  
Entsprechen diese Sätze etwa dem was Frege und Meinong Annahmen nannten?

 
  /  
Denn in jenen erdichteten Sätzen haben doch die Wörter Bedeutung wie in den anderen, rot, blau, rechts, links, Kopf, Fuß, bedeuten dasselbe wie sonst. D.h. es ist eine Verbindung mit der Wirklichkeit vorhanden. In einem Sinne wenigstens; – aber es fehlt die Verbindung mit dem Jetzt & Hier. (Erinnern wir uns aber, wie die Bedeutung eines Wortes fixiert ist.)

 
  /  
Wenn ich ein Bild anschaue so sagt es mir etwas auch wenn ich mir keinen Augenblick glaube (ˇmir einbilde) die Menschen
seien wirklich oder es habe wirkliche Menschen gegeben
von denen
wovon
dies ein verkleinertes Bild sei. Wenn ich aber sage „Es sagt mir etwas” kann aber hier (natürlich) nur heißen es bringt eine gewisse Einstellung ˇin mir hervor.

 
  /  
Meine Stellung gegen das Bild ist auch keine hypothetische so daß ich mir etwa sagte „Wenn es solche Menschen gäbe, dann …”.

 
  ✓ ✓  
Und ist es nicht unsinnig zu sagen „das Wort ‚Rot’ bedeutet in der Dichtung was es auch sonst bedeutet”? Was bedeutet es denn? Kan Darf man denn sagen „es bedeutet dieses” & auf einen roten Gegenstand zeigen? Ist hier nicht nur eine Anwendung dieses Wortes zu sehen. Läßt sich denn das vergleichen mit dem Fall wenn jemand sagt „das ist der
N
Ludwig
”. Und doch kann ich jemandem der wüßte daß „rot” eine Farbe bezeichnet aber nicht wüßte welche das Wort auf jene Art erklären. „‚rot’ bedeutet hier was es sonst bedeutet” könnte nur heißen: es bedeutet dieselbe Farbe. Denn ehe man nicht die Wortart des Wortes „rot” versteht, versteht man auch nicht die Erklärung „das ist rot”.


 
   
Ist
die Sprache
der Satz
ein Bild so kann ihn nicht erst die Meinung dazu machen. Die Meinung macht ihn nur zum Porträt.

 
  ø  
22.
Engelmann sagte mir, wenn er ˇzu Hause in seiner Lade voll von seinen Manuscripten krame so kämen sie ihm so wunderschön vor daß er denke sie wären es wert den anderen Menschen gegeben zu werden. (Das sei auch der Fall wenn er Briefe seiner verstorbenen Verwandten durchsehe) ˇ Wenn er sich aber eine Auswahl davon herausgegeben denkt so verliere die Sache jeden Reiz & Wert & werde unmöglich Ich sagte wir hätten hier einen Fall ähnlich folgendem: Es könnte nichts merkwürdiger sein als einen Menschen bei irgend einer ganz einfachen alltäglichen Tatigkeit wenn er sich unbeobachtet glaubt zu sehen. Denken wir uns ein Theater, der Vorhang ginge auf & wir sähen einen Menschen allein in seinem Zimmer auf & ab gehen, sich eine Zigarette anzünden, sich niedersetzen u.s.f. so daß wir plötzlich von außen einen Menschen sähen wie man sich sonst nie sehen kann; wenn wir gle quasi ein Kapitel einer Biographie mit eigenen Augen sähen, – das müßte unheimlich & wunderbar zugleich sein. Wunderbarer als irgend etwas was ein Dichter auf der Bühne spielen oder sprechen lassen könnte. Wir würden das
Leben selbst sehen. – Aber das sehen wir ja alle Tage & es macht uns nicht den mindesten Eindruck! Ja, aber wir sehen es nicht in der Perspektive. – So wenn E. seine Schriften ansieht & sie
wunderbar
herrlich
findet (die er doch einzeln nicht veröffentlichen möchte) so sieht er sein Leben, als ein Kunstwerk Gottes, & als das ist es allerdings B betrachtenswert, jedes Leben & Alles. Doch kann nur der Künstler das Einzelne so darstellen daß es uns als Kunstwerk erscheint; jene Manus[c|k]ripte verlieren mit Recht ihren Wert wenn man sie einzeln & überhaupt wenn man sie unvoreingenommen, das heißt ohne schon vorher begeistert zu sein, betrachtet. Das Kunstwerk zwingt uns – sozusagen – zu der richtigen Perspective, ohne die Kunst aber ist der Gegenstand ein ein Stück Natur wie jedes andre & daß wir es durch die Begeisterung erheben können das berechtigt niemand es uns vorzusetzen. (Ich muß immer an eine jener faden Naturaufnahmen denken die der, der sie aufgenommen interessant findet weil er dort ˇselbst war, etwas erlebt hat, der dritte aber mit berechtigter Kälte betrachtet; wenn es überhaupt gerechtfertigt ist ein Ding mit Kälte zu betrachten.
   Nu[m|n] scheint mir aber, gibt es
außer de[m|r] Arbeit Tätigkeit Funktion des Künstlers noch eine andere, die Welt sub specie äterni einzufangen. Es ist – glabe ich – der Weg des Gedankens der gleichsam über die Welt hinfliegt & sie so läßt wie sie ist[.|,] sie von oben
vom
im
Fluge betrachtend [ sie vom Fluge betrachtend ] ⌇ [ sie von oben vom Fluge betrachtend ] .

 
  /  
Daß die Sprache ein Bild hervorbringt zeigt sich schon darin, daß Bilder – im gewöhnlichen Sinn des Wortes – sich ihr natürlich einfügen.
    Die Illustration in einem Buch ist dem Buch nichts fremdes, sondern gesellt sich ihm zu wie ein verwandter Behelf einem anderen, – wie ˇetwa eine Reibahle dem Bohrer.

 
   
Wenn einen die [h|H]äßlichkeit eines Menschen abstößt so kann sie einen im Bild (im gemalten)
ebenso
gleichfalls
abstoßen, aber auch in der [b|B]eschreibungc,
in den Worten
durch Worte
.


 
  ✓ ✓  
Wenn einer fragt was bedeutet das Wort „rot” & ich antworte „dieses” & zeige auf einen roten Gegenstand so ist klar daß das Wort auch dann seine Bedeutung gehabt hätte, wenn der rote Gegenstand nicht bei der Hand gewesen (wäre),
ja wenn nichts rotes auffindbar gewesen wäre. Er gehörte also nicht zu jenem Zeichen & wenn auf ihn ˇzur Erklärung gedeutet wird so hilft er, ein neues Zeichen bilden. Der rote Gegenstand tritt mit dem Wort zu einem Zeichen zusammen.

 
    
Das ist selbstverständlich: wir können Namen von Personen erdichten aber nicht [n|N]amen, ˇetwa, von Farben.

✓ ✓
    
Wir haben in
dem Erdichteten
der Dichtung
bloß das Spiel der Gedanken & Vorstellungen. Soweit die Wirklichkeit in dieses Spiel eingreift greift wirkt sie als Zeichen (ein).

✓ ✓
    
Die Übereinstimmung der Gedanken als solche mit der Wirklichkeit ist nicht auszudrücken. Nimmt man das Wort Übereinstimmung im Sinne der … eines wahren Satzes mit der Wirklichkeit dann stimmt die Sache nicht weil es auch falsche Gedanken gibt. Ein anderer Sinn aber ist durch die Sprache nicht wiederzugeben. Wie alles metaphysische ist die (prästabilierte) Harmonie zwischen dem Gedanken & der Wirklichkeit durch die Grenze der Sprache ˇuns ge[b|g]eben.


✓ ✓
  ✓ ✓  
Das Alltäglichste, der Satz, ist Objekt unserer Untersuchung. (Der Satz, wie ihn jeder spricht.)

 
  ✓ ✓  
Der Satz „[i|I]ch will nach Wien fahren” hat Sinn auch wenn Wien ohne daß ich davon erfahren hätte von einem Erdbeben zerstört worden sein sollte. Der Satz „ich freue mich den N.N. zu sehen” hat Sinn auch wenn dieser Mensch nicht mehr leben sollte, ja selbst wenn er nie gelebt hätte. Hier handelt ˇes sich um Hypothesen.

 
  ✓ ✓  
Die Grammatik constituiert einen Mechanismus; denn indem sie gewisse Verbindungen [E|e]rlaubt & andere verbietet, tut sie dasselbe was die Lager, Führungen (& ˇüberhaupt alle Teile) des Mechanismus tun: sie lassen
gewisse
bestimmte
Bewegungen zu & bestimmen so die Bewegung (der Teile).


 
   
Der Satz im engeren Sinne verhält sich zur Hypothese wie eine Projection eines Körpers zum Körper

 
  /?  
Ob der Körper den ich sehe eine Kugel ist kann zweifelhaft sein, aber daß er ˇvon hier etwa eine Kugel zu sein scheint, kann doch nicht zweifelhaft sein. – Der Mechanismus der Hypothese würde nicht funktionieren, wenn nicht der Schein auch noch zweifelhaft wäre;
wenn also auch nicht eine Fassiette der Hypothese unzweifelhaft verifiziert würde. Wenn es hier Zweifel gäbe, was könnte den Zweifel heben?
Wenn auch diese Verbindung locker wäre so gäbe es auch nicht Bestätigung einer Hypothese, die Hypothese hinge dann gänzlich in der Luft & wäre zwecklos (& damit sinnlos).

 
    
23.
Ich habe noch immer nicht die Maschinerie der Hypothese & des Satzes erfaßt.

✓ ✓
    
Wenn ich ˇvon [e|E]twas sage „das fühlt sich wie eine Schneide an” so bilde ich damit unmittelbar mein Gefühl ab

✓ ✓
    
Es ist eine ungemein wichtige Sache daß ich mich bei dem Gebrauch der Sprache nicht erinnere wie ich sie gelernt habe.
     Ich sage „hier sehe ich eine schwarze Kugel”. Ich weiß nicht wie ich „schwarz” & „Kugel” gelernt habe. Meine Anwendung der Wörter ist unabhängig von diesem Erlernen. Es ist ˇso als hätte ich die Wörter selbst ge[f|p]rägt. Und nun kommt wieder die alte Frage: Wenn die Grammatik die von den Wörtern handelt für ihre Bedeutung wesentlich ist, muß ich die grammatikalischen
Regeln die von einem Wort handeln da alle im Kopf habe[n|n], wenn es für micht
etwas
was
bedeuten soll? Oder ist es hier wie im Mechanismus: Das Rad das still steht oder auch sich dreht ˇdas Rad in einer Lage weiß nicht welche Bewegung ihm noch erlaubt ist, der Kolben weiß nicht welches Gesetz seiner Bewegung vorgeschrieben ist; & doch wirkt das Rad & der Kolben nur durch jene Gebundenheit jenes Geführtsein [ Beschränkung seiner Freiheit ] [.| [ ]Gebundensein ]

\
  \?  
[ (Die Wahl
unsrer
der
Worte ist so wichtig
weil es gilt die Physiognomie der Sache genau zu treffen weil nur der genau gerichtete Gedanke auf die richtige Bahn führen kann. Der Wagen muß ˇhaargenau auf die Schienen gesetzt werden, damit er richtig weiterrollen kann.)

 
  /  
Soll ich also sagen: Die grammatischen Regeln wirken in der Zeit? (Wie jene Führung)

 
  /  
Also: Das Wort „Kugel” wirkt nur
in der
durch die
Art seiner Anwendung Und es wäre die seltsame Frage denkbar „wie kann ich denn dann gleich wissen was ich mit ‚Kugel’ meine, ich kann doch nicht die ganze Art der Anwendung ˇauf einmal im
Kopf haben?”.

 
  /  
Und wenn mich jemand fragt „siehst Du dort eine schwarze Kugel”, so muß ich doch diese Anwendung des Wortes vor Augen haben um ihn verstehen & ihm antworten zu können.

 
  /  
Nun ist es seltsam, daß ich das Gefühl habe, als trüge man ich die grammatischen Regeln auf irgend eine Weise mit sich mir herum wenn man ich das Wort gebrauchte. Wie ich nicht überrascht bin daß sich das Rad nur drehen kann & ich seine Bewegungsfreiheit , gleichsam , mit einem Blicke übersehe (& kenne.) , wie ich eine Bewegungsfreiheit kenne.
   So, möchte ich sagen, weiß ich in irgend einem Sinn schon daß hinter der Halbkugel die ich sehe, eine zweite gleich große ist & nicht etwa eine Spitze, ich weiß daß die Kugel von der Seite gesehen auch als Kreis erscheint etc. etc.. Oder kann es mir doch durch das was ich
mit
in
mir herumtrage ableiten.

 
  /  
Das Schließen in schwierigeren Fallen geht tatsächlich so in (der Zeit vor sich, indem daß) ich die Regeln anschauen die Prämissen nachschlagen muß & so den sprachlichen Apparat wie eine Maschine
gebrauche.

 
  /  
Und ist es nicht ähnlich mit dem Schachspiel; : in irgend einem Sinne kann man sagen, ich wisse die Regeln des Schachspiels (habe sie im Kopf) die ganze Zeit während ich spiele. Aber ist dieses „sie im Kopf haben” nicht wirklich nur eine Hypothese. Habe ich sie nicht nur in so fern im Kopf als ich sie in jedem besonderen Falle anwende? – Gewiß, dies Wissen ist nur das hypothetische Reservoir woraus das wirklich gesehene Wasser fließt

 
  /? ✓ ✓  
Die Frage
Das Problem
was unmittelbar mit unserem in Beziehung steht
ist die Frage nach dem Sinn der Aussage
ist: Was heißt es
„ich kann Schach spielen”?
   Ist es nicht auf genau derselben Stufe wie „ich kann dieses Buch aufheben”? oder „ich kann lesen”?

 
  /  
„Ich weiß, wie ein Bauer ziehen darf” „Ich weiß, wie das Wort [|]Kugel’ gebraucht werden darf.”

 
  /  
Wenn ich sage „ich kann dieses Gewicht (auf)heben” so kann man antworten „das wird sich zeigen, wenn Du es versuchst” & geht es dann nicht so kann man sagen „siehst Du, Du
konntest es nicht”, & ich kann darauf nicht
sagen
antworten
„doch, ich konnte es als ich es sagte nur als es zum Aufheben kam, konnte ich es nicht”. D.h.: dieses Können ist nicht ein Erlebnis: ob man es kann wird
die Erfahrung
sich
zeigen
. Anders ist es wenn ich sage „ich verstehe diesen Befehl” dies ist, oder scheint ein [e|E]rlebnis zu sein. „Ich muß wissen ob ich ihn (jetzt) verstehe” aber nicht: Ich muß wissen ob ich das Gewicht ˇjetzt heben kann. ‒ ‒ ‒ Wie ist es nun in dieser
Hinsicht
Beziehung
mit dem Satz „ich kannc Schachspielen”? Ist das etwas was sich zeigen wird oder kann man sagen „als ich es behauptete, konnte ich Schach spielen nur jetzt kann ich es nicht”. (Ich sehe
hier
jetzt
von dem Fall ab wo man zur Zeit als man es behauptete eine bestimmte Regel im Kopf hatte die man dann vergaß.) Denn (im allgemeinen) wenn ich sage ich kann Schachspielen, so denkt man in diesem Augenblick an gar keine der Regeln) Ist nicht das was mich rechtfertigt nur, daß ich mich erinnere früher Schach gespielt zu haben? Und etwa daß ich wenn aufgefordert ˇzur Probe die Regeln Zugregeln ˇder Figuren im Geiste durchfliegen kann.

 
  /  
Ist es nicht auch so
beim
für den
Gebrauch des Wortes „Kugel”[,|?] Ich gebrauche das
Wort instinktiv. Aufgefordert aber
zu sagen
Rechenschaft zu geben
ob ich es verstehe rufe ich mir gew zur gleichsam zur Probe gewisse Vorstellungen hervor.

 
  ✓ ✓  
„Siehst Du ein Reh dort?” „Oh ja, deutlich!” Welch ein komplizierter Gegenstand, wieviele Ansichten sind möglich & doch verstehe ich augenblicklich. Oder kann doch augenblicklich auf die Frage reagieren.
     Denn ich habe die Sprache instinktiv gebraucht. Als Instrument, wie den Stock mit dem ich etwas beiseite schlage was mich am gehen hindern will.

 
   
Was ist aber das Geschäft der logischen Untersuchung, ist es die Wirkungsweise des Nervenmechanismus zu untersuchen, wie, ˇauf welchen Bahnen, der Reflex zustande kommt? Nein.
     Dann bleibt ihr aber nichts übrig als der Sprache eigene Gesetze zu erforschen denn die sind das Spiegelbild ( auf welchem Weg immer – von Gesetzen der Welt.

 
  ✓ ✓  
Es droht in dieser Untersuchung immer der psychologische Abgrun[g|d]. (
Dessen Gefahr
Den
man aber nur dann überwinden kann, wenn man ihn klar ins Auge gefaßt hat)
(Es kann nicht darauf ankommen ob die Sprache instinktiv oder halb destinktiv gebraucht wird. Wir sind hier im
Morast
Sumpf
der [G|g]raduellen [u|U]nterschiede nicht auf dem harten festen Grund der Logik.)

\
    
(Wenn ich die Logik paraphrasiere bin ich freilich auch in der Gefahr wie die Katze um den heißen Brei zu gehen.)

   
Könnte man sagen: Es kommt nicht darauf an wieviele gram Regeln der Anwendung er beim Gebrauch eines Wortes im Kopfe
hat
habe
, sondern welche Regeln er dir
wenn befragt nennt
gefragt angibt


 
    
Wenn ich sage „ˇsieh dort ist eine Kugel”, oder „dort ist ein Kegel” so kann die Ansicht (ein Kreis) auf beides passen & wenn ich sage „ja ich sehe es”, so unterscheide ich doch zwischen den beiden (verschiedenen) Hypothesen.
  Wie ich im Schachspiel zwischen einem Bauern & dem König unterscheide auch wenn der gegenwärtige Zug einer ist den beide machen könnten & wenn selbst eine Königsfigur als Bauer fungierte.
     Das Wort „Kugel” ist mir bekannt & steht in mir für etwas, das heißt, es bringt mich in eine
gewisse Stellung zu
sich
ihm
(wie ein Magnet eine Nadel in seine Richtung bringt)

\
   
„Siehst Du dort eine Kugel?” „Nein – ach ja, aber man sieht nur ein Stück, das Übrige ist bedeckt”.

 
  /  
Dieses „Übersehen de[s|r] Wirkungsweise eines Rades ist es nicht darin vorhanden, wenn wir mit einem Wort eine Vorstellung verbinden? Haftet der Vorstellung die etwa das Wort rot in uns erweckt auch jene Unbestimmtheit an, die erstˇ, quasi, geschriebenen Regeln bedarf um ihr
den richtigen
einen bestimmten
Freiheitsgrad zu geben?

 
  /  
Jedenfalls aber machen geschriebene Regeln die Sprache nicht weniger unmittelbar, denn sonst könnten sich ˇgeschriebene Regeln die langen Schlußketten der Mathematik nicht ohne Bruch in unsere Sprache einfügen. [ Jedenfalls aber ist die Sprache ohne geschriebeneˇr Regeln nicht unmittelbarer … ]

 
  /  
24.
Das ist klar: die Grammatik ist das Leben des Satzzeichens.

  ✓ ✓  
Ist es nun nicht so: Würde man die Dinge sich selbst bezeichnen
lassen so wären
unsinnige
unmögliche
ˇZeichen[V|v]erbindungen e nicht erst zu verbieten sondern unmöglich.
Aber wenn die Vorstellungen Zeichen sind so geschieht etwas eben dasselbe: Etwas dunkleres als Schwarz kann ich mir nicht vorstellen & keine klingende Farbe etc. – Ich meine die grammatischen Regeln wirken sich erst mit der Zeit aus wenn das Wort in verschiedenen Verbindungen gebraucht wird aber die Grammatik der Vorstellung(en) ist sozusagen zwangsläufig. Aber das ist auch eine schiefe Darstellung.
       Wenn [sa|ic]h sage „unsinnige Denn daß Zeichenverbindungen wären nicht zu verbieten”, so meine ich es wäre unmöglich sie zu verbieten weil sie sich nicht beschreiben lassen.

    
Wie weiß ich was der Begriff Kugel alles beinhaltet, – wenn ich das Wort „Kugel” gebrauche, & doch
weiß
wissen muß
was ich damit meine?
      Da geschieht doch folgendes: für manche der Consequenzen muß ich mich an die Geometrie (also Grammatik) wenden) & andere sind in der Vorstellung (
selbst
schon
) klar.


/
  / ? ✓  
Man könnte fragen: Wie mach ich's denn nur ein Wort immer richtig anzuwenden, schau ich immer in der Grammatik nach? Nein, daß ich etwas meine – was ich meine, hindert mich einen Unsinn zu sagen; – aber was meine ich denn? D[as|ie] alte Frage. Ich sage: ich rede vom Teilen eines Apfels o[der|ber] nicht vom Teilen der Farbe Rot weil ich beim Teilen eines Apfels mir etwas denken kann, etwas vorstellen, etwas wollen kann beim Ausdruck „Teilen einer Farbe” nicht. Und ist es etwa so daß man bei diesen Worten nur noch keine Wirkung auf andere Menschen beobachtett hat?! Und auch das ist nicht so unsinnig, es muß aber die Wirkung de[s|r] Satzes immer ein Bild der Wirkung sein um die es sich hier handelt.

  ✓ ✓  
Wenn das Reden ein Spiel mit Worten ist so läßt sich der Unsinn so leicht spielen wie der Sinn. Aber es geht eben noch etwas anderes (dabei) vor sich; so daß, wenn ich sage „rot ist in die Hälfte geteil[l|t]” ich das Spiel eigentlich gar nicht spiele.

  /  
„Woher weiß ich daß ich Rot nicht teilen ka kann?” – Die Frage selbst heißt nichts. Ich möchte sagen:
Ich
Man
muß mit der Unterscheidung von Sinn & Un-
sinn anfangen. Vor ihr ist nichts möglich. Denn sonst kann ich überhaupt nicht reden.)

\
   
[Ich bin jetzt in einer ungeheuren [v|V]erwirrung]

 
    
Was ich sage
käme
kommt
eigentlich immer darauf hinaus daß Sprechen & Denken nicht einerlei sind. | Andererseits aber was ich hier unter denken verstehe
nicht wesentlich ein
kein
menschlicher [|(]tierischer) Vorgang
sein kann
ist
weil der mich
in der Logik
hier
nicht interessiert. – Und doch muß der Denkprozess autonom sein den er muß alles in sich enthalten was den Gedanken sinnvoll macht. Was dazugehört daß der Satz sinnvoll werde, was zum Satz gehört damit das der Fall ist muß alles innerhalb des Gedankens liegen. Wenn ich sage „ich möchte hier einen roten Kreis sehen” so kann, ob das Sinn hat, nicht (von einer Existenz außerhalb des Gedankens liegenden Existenz abhängen) davon abhangen ob es einen roten Gegenstand irgendwo gibt & überhaupt kann der Sinn eines Satzes nicht von der Exi einer außerhalb des Gedankens liegenden Existenz abhängen.
Damit wäre der Sinn sofort
problematisch geworden; & was problematisch ist kann nicht der
Gedanke
Sinn
sein.

✓ \
  ✓ ✓  
Ich will sagen: denk nicht daß das denken im Kopf vor sich gehen muß (wie die Verdauung im Magen) Das Denken ist für mich nicht ein menschlicher sondern ein sachlicher Prozess.

  ✓ ✓  
Nein, was problematisch ist, ist nicht der Gedanke (das ist etwas anderes, nicht der Gedanke.)

  ✓ ✓  
Aus der Gedankenwelt komme ich in Gedanken nie heraus.

  ✓ ✓  
Wenn man jemanden Naiven fragen würde, was ein Gedanke ist [ wie ein Gedanke vor sich geht ] so würde er sagen es ist eine Kette von Vorstellungen von Dingen, & Worten.

\
  ✓ ✓  
25.
Immer in dem Versuch die Sprachgrenze zu finden, bis zu ihr zu reden & sie so zu
weisen
zeigen
, stolpere ich über sie, in den Unsinn hinein.

  ✓ ✓ ?  
Wodurch unterscheidet sich die Wirkungsweise des Wortes ‚Kugel’ von der des Wortes ‚Kegel’, doch nicht durch die Verschiedenheit ihrer Klangbilder- oder Schriftbilder, doch nur durch
die G grammatischen Regeln die von ihnen gelten oder durch die verschiedenen Vorstellungen die mit ihnen
verbunden
verknüpft
sind.

    
(Fügt sich nicht auch eine Rechnung unseren Gedanken ein?)

✓ ✓
    
Wie unterscheidet sich Sinn & Unsinn?

✓ ✓
    
Da scheint es als könnte man so etwas sagen wie: Die Wortsprache läßt [U|u]nsinnige Ausdrücke zu, die V Sprache der Vorstellung aber nicht unsinnige Vorstellungen. (Natürlich kann das, so wie es da steht, nichts heißen)
  Kann ich nicht antworten: oh doch, ich kann mir unsinnige Vorstellungen machen nämlich solche, mit denen ich nichts denke.

\ ✓ ?
    
Wenn ich mich entschlösse (in meinen Gedanken)
N
abrakadabra
” statt „rot” zu sagen, wie würde es sich zeigen daß „abrakadabra” an dem Platz des „rot” steht. Wodurch ist
die Stelle
der Platz
eines Wortes bestimmt? Angenommen etwa ich wollte auf einmal alle Wörter meiner Sprache durch andere ersetzen wie könnte ich wissen welches Wort an der Stelle welches' steht. Sind es ˇda die Vorstellungen die bleiben & den Platz des Wortes
halten
fixieren
. So daß an einer Vorstellung
quasi ein Haken ist & hänge ich an den ein Wort so ist ihm
dadurch
damit
der Platz angewiesen? Ich glaube kann es nicht glauben. Ich kann mir nicht denken daß den Vorstellungen im Denken ein anderer Platz zukommt als den Worten.

\
  ✓ ✓  
Die Naive Auffassung würde vielleicht sagen: dieses Wort füllt denselben Platz aus wie jenes frühere wenn ich mit ihm dasselbe meine wie mit dem ersten. Aber damit ich etwas meinen kann, muß es da sein & ist es [so| da] vorhanden so gehört es zum Gedanken (denn es ist eine Bedingung der Existenz dieses Gedankens)

? ✓
  /  
Man kann das Wort „existieren” so auffassen daß „rot existiert” bedeutet es gibt etwas ein Ding das rot ist (dies ist ein wirklicher Satz oder ˇdoch eine Hypothese) oder man faßt ihn so auf daß damit gemeint ist, der Satz „a ist rot” hat Sinn.

? ✓
  / ✓ ✓  
Die Frage „habe ich diese Farbe schon einmal gesehn” ist unsinnig wenn ich in einem primären Sinne frage, & nicht das Gedächtnis als einzigen Richter anerkenne. ([d|D]as gehört unmittelbar hierher.)

? ✓
  /  
Es hängt damit zusammen: Wenn ich mir eine Farbe zu sehen erwarte & es kommt eine & ich sage da[ß|s] ist die,
die ich erwartet habe: Läßt sich fragen „woher weißt Du das, die Farbe war ja nicht da wie [d|D]u sie erwartet hast”?
   Im primären Sinn ist das Wiedererkennen nicht ˇeinfach das
Symptom
[ Anzeichen ]
Kriterium
der Gleichheit sondern der Ursprung des Begriffs der Gleichheit. Und zwar sowohl das Wiedererkennen der Erinnerung wie das des Erwartens.

    
(In gewissem Sinne verlieren alle Dinge ihre Farbe wenn sie
in der
durch die
Sprache eingefangen werden.)

\ ✓ ✓
    
Das Wiedererkennen einer Erwartung in den Tatsachen ist
nicht die
keine
Kontrolle der [ä|Ä]hnlichkeit oder Gleichheit sondern das Gleichsein.

✓ ✓
    
Wie verträgt sich das aber mit der gesonderten Betrachtung von Erwartung &
Erfüllung
Ereignis
(Gedanken & Tatsachen)?

✓ ✓
    
„Das ist die Farbe die ich mir erwartet habe”: da gibt es keine Täuschung. Es gibt keine Täuschung, weil es [k|a]uch keine Möglichkeit der Entdeckung einer Täuschung gibt. [ weil es kein mögliches Daraufkommen auf eine Täuschung gibt ]


? ✓ ✓
  /  
Kann man (denn) die Erwartung mit der eingetroffenen Tatsache vergleichen? Man sagt ja die Tatsachen stimmen mit der Erwartung überein oder nicht überein; aber dieses [ü|Ü]bereinstimmen bezieht sich nicht auf Eigenschaften der Erwartung (des Vorgang der Erwartung) & Eigenschaften des Ereignisses, vielmehr drückt sich die Übereinstimmung durch eine Übereinstimmung der Zeichen aus. | Ich nenne die Farbe eines Flecks „rot” wenn sie die Erwartung er werde rot sein befriedigt.
   Wir sind hier an einer Grenze der Funktion der Sprache. Dort quasi wo die Sprache die Realität
verabstrahiert
abstrahiert
.

  /  
Es ist aber nicht so als
ob
wenn
ich sagte: „ich habe Lust auf einen Apfel, was immer also diese Lust
stillen
beruhigen
wird werde ich einen Apfel nennen”. (ˇalso etwa auch ein Schlafmittel)

  ✓ ✓  
ˇDer Zusammenhang zwischen Wiedererkennen & Namengebung erzeugt jene Funktion der Sprache & ihre Grenzen.

 
  /  
26.
Ich sehe ein Buch & sage, es ist rot so drücke ich
durch diese
in dieser
Namengebung das Wiedererkennen ˇin der Sprache aus, es ist also nicht durch
einen Satz auszudrücken.

    
Es ist irgendwo ein Mißverständnis über die Funktion der Sprache das es uns so schwer macht hier richtig zu sehen.
     Es dürfte das Mißverständnis sein [das| welches] uns dazu [z|f]ührt zu glauben daß die Bedeutung des Wortes „rot” erklärt ist
indem
wenn
wir auf einen roten Gegenstand zeigen & sagen „das ist rot”. (oder auch: „‚rot’ bedeutet das”)

✓ ✓
    
Es ist falsch den Gedanken ein Bild einer Realität zu nennen denn so ist es als vergliche man den Gedanken mit einer Realität auf ihre [ä|Ä]hnlichkeit. Während eine Ähnlichkeit überhaupt keine Rolle Spielt wohl aber eine Identität, die eben durch
jene
die
Art der Namengebung
gezeigt
angezeigt
wird.

✓ ✓
    
Was ich erwarte ist nicht dem ähnlich was die Erwartung erfüllt sondern es [e|i]st das was die Erwartung erfüllt.

\ ✓ ✓
  /  
Ich erwarte nicht etwas ähnliches wie das was dann eintritt sondern dasselbe was eintritt.
So heißt es in der Sprache: ich erwarte esc & es geschieht.

\ ✓ ✓ ✓ ✓ ?
  /  
Es hat auch einen Sinn zu sagen es sei nicht das geschehen was ich erwartet habe sondern etwas [ä|Ä]hnliches im Gegensatze aber zu dem Fall wo das geschieht was erwartet wurde. Und das zeigt (zu) welchem Mißbrauch der Sprache welcher Art der Mißbrauch der Sprache ist zu welchem wir hier verleitet werden.

✓ ?
  ✓ ✓  
27.
Es ist jenes Mißverständnis – glaube ich – das ich oben erwähnt habe.

  ✓ ✓  
Es ist hier ein ähnliches mißdeuten der Funktion eines Satzes wie im Falle „ich habe er hat Zahnschmerzen” der Sätze „ich habe Zahnschmerzen” & „er hat Zahnschmerzen”.

  / ✓ ?  
Wie [w|W]enn man nun sagt: Das rot das Du Dir vorstellst ist doch gewiß nicht dasselbe (die selbe Sache) wie, das, was Du wirklich vor Dir siehst, wie kannst Du dann sagen ‚das ist das selbe was ich mir vorgestellt habe’? – Zeigt denn das nicht nur, daß was ich ‚dieses Rot’ nenne eben das ist, was meiner Vorstellung & der Wirklichkeit gemein ist? Denn das Vorstellen des Rot ist naturlich anders
als das Sehen des Rot aber darum heißt ja auch das eine „vorstellen eines roten Flecks” & das andere „sehen eines roten Flecks”. In beiden A (verschiedenen) Ausdrücken aber kommt dasselbe Wort „Rot” vor & so muß dieses Wort nur das bezeichnen was beiden Vorgängen zukommt.
     Ist es denn nicht dasselbe in den Sätzen „hier ist ein roter Fleck” & „hier ist kein roter Fleck”. In beiden kommt das Wort „rot” vor, also kann dieses Wort nicht das vorhandensein eines von etwas [r|R]ote[n|m] Gegen bedeuten. – Das ist Rot ([|D]er Satz „das ist rot” ist nur eine Anwendung des Wortes „rot” gleichberechtigt mit allen anderen, wie mit dem Satz „das ist nicht rot”.)
   (Das Wort „rot” hat eben – wie jedes Wort – nur im Satzzusammenhang eine Funktion. Und ist das Mißverständnis das, in dem Wort allein schon den Sinn eines Satzes zu sehen glauben?)

✓ ?
    
[Das Nachdenken über philosophische Fragen liefert
in gewissem Sinne
sozusagen
das Material, – der Einfall, die Synopsis]

✓ ✓
  ✓ ✓  
Wenn man sagt, ich könne das Wort „rot” nicht sinnvoll gebrauchen wenn ich nie etwas rotes gesehen hätte so ist das
falsch
Unsinn
wenn es sich
hier um den physischen physi[c|k]alischen [v|V]organg des [s|S]ehens handeln soll.
Mit
In
irgend einem Sinne konnte man sagen: das Wort „rot” hätte für mich keinen Sinn wenn ich mich nicht
erinnern könnte
erinnerte
schon rot gesehn zu haben; aber auch hier brauche ich mich nicht an einen bestimmten Fall zu erinnern wo ich
etwas Rotes
rot
gesehen habe & es so
bliebe
bleibt
nur übrig daß ich mir Rot muß vorstellen können. Aber auch diese Vorstellung ist nicht die Haluzination eines roten Körpers Gegenstands. Wenn sie es aber wäre!! // Und so bleibt – scheint es mir – nur übrig daß ich das Wort im Satz der von der Vorstellung handelt muß sinnvoll anwenden können.

\ ✓ ?
  ✓ ✓ ∫  
Der Vergleich des Sa[z|t]zes mit einem Maßstab kommt uns wieder näher & scheint nun ja weiter nichts darzustellen als das Verhältnis von Gedanken &
Realität
Wirklichkeit
das sich im Satz
so
dadurch
darstellt daß der Ausdruck der Erwartung lautet „ich erwarte daß p eintritt” & der Ausdruck der Erfüllungp ist eingetreten”. p ist – im strengsten Sinne – das Gemeinsame zwischen Maßstab & Gemessenem.

  ✓ ✓ ∫  
Das Gemeinsame zwischen Gedanken & Realität, das sich sprach-
lich durch gemeinsame Bestandteile des Ausdrucks ausdruckt Gemeinsames
in den Ausdrücken
im Ausdruck
zeigt
, läßt sich – eben darum – nicht durch Sätze darstellen (beschreiben). (Hier sind wir wieder an der Sprachgrenze.)

   
Man kann nicht in der Sprache das Wesen der Sprache beschreiben.

✓ ✓
   
Wenn das was wir „denken” nennen in einer Art Krabbeln im Kopfe bestünde so könnten wir das natürlich mit der Sprache darstellen wie jeden anderen Vorgang; nur was am Denken unmittelbar durch die Sprache
ausgedrückt wird
seinen Ausdruck findet
, kann die Sprache nicht von außen betrachten.

✓ ✓
  /  
Wie komisch wäre es zu sagen: ein Vorgang sieht anders aus, wenn er geschieht als, wenn er nicht geschieht. Oder: „ein roter Fleck sieht anders aus wenn er da ist, als wenn er nicht da ist, aber die Sprache abstrahiert von diesem Unterschied, denn sie spricht von einem roten Fleck ob er da ist oder nicht”.

\
  /  
Wie unterscheidet sich das Rot eines Flecks den wir vor uns sehen von dem d[es|ies]es Flecks wenn wir ihn uns bloß vorstellen? – Aber wie wissen wir denn
daß es das rot dieses Flecks ist wenn es ˇvon dem Ersten verschieden ist? – Woher wissen wir denn daß es dasselbe Rot ist wenn es
nicht dasselbe
verschieden
ist? – Dieser Gallimathias zeigt daß hier ein Mißbrauch der Sprache vorliegt.

\
  ∫ / /  
Wie ist es möglich daß ich erwarte, & da[ß|s] was ich erwarte kommt?! Wie konnt' ich es erwarten, da es nicht da war?

  /  
Die Realität ist keine Eigenschaft die dem Erwarteten noch fehlt & die nun hinzutritt wenn es eintritt. – Sie ist auch nicht wie das Tageslicht das den Dingen erst ihre Farbe gibt wenn sie sie im Dunkeln schon gleichsam [F|f]arblos vorhanden sind.
      Alle dies grammatischen Formen stellen von den Gegensatz Erwartung & Erfüllung nicht dar. Die Sprache stellt ihn nur so dar, wie sie ihn immer darstellt durch den Gegens[ä|a]tz der Sätze „ich erwarte p” & „p ist eingetroffen”.

\
  /?  
Wie konnte ich es erwarten, & es kommt dann wirklich; – als ob die Erwartung ein dunkles Transparent wäre & mit der Erfüllung
das Licht ˇdahinter angezündet würde. Aber jedes solche Gleichnis ist falsch weil es die Realität als einen beschreibbaren Zusatz
zum Gedanken
zur Erwartung
darstellt[.|,] was unsinnig ist.
  (Es ist das im Grunde derselbe Unsinn, wie der, der die vorgestellte Farbe als matt im Vergleich zur wirklichen darstellt.)

\
   
Du siehst also, möchte ich sagen, an diesen Beispielen, wie die Sprache tatsächlich funktioniert. – Aber auch das stellt die Sache falsch dar, denn es scheint dann daß man sich die Funktion der Sprache anders vorgestellt hat (sie sich anders vorstellen konnte) & nun resignieren muß. Aber es ist richtig zu sagen: Du siehst also, wie die Worte wirklich gebraucht werden.

\
   
Die ganze Antwort auf mein Problem liegt darin, daß ich nicht fragen kann: „woher weißt Du daß das wirklich das ist, was Du Dir erwartet hast”. – Denn weder kann man es an ˇeinem Dritten (einem Gefühl[)| d]er Befriedigung) erkennen. (sonst mußte zum Voraus ˇdurch eine Regel bestimmt sein ˇdie sagt daß, ˇimmer wenn dieses Gefühl eintritt …. Aber das setzt wieder die Möglichkeit einer Annahme voraus) Noch erklärt es etwas wenn ich sage, ich erkenne das Erwartete wieder. Das ist nur ˇein hinzugesetztes ˇein hinzugefügtes Wort,
das uns nicht hilft.

\
   
Denn könnte man diese Frage beantworten (hätte die Frage einen Sinn), so enthielte die Antwort eine Beschreibung von Gedanken & Wirklichkeit, & der Bedingung ihrer Übereinstimmung.

  ∫ ✓ ✓  
Man könnte das auch so
ansehen
auffassen
: Es ist möglich den Gedanken zu beschreiben & die Tatsache die ihm entspricht; dann zeigt es sich daß der Gedanke in der Sprache (denn nur in ihr kann ich ja ˇ darstellen) p lautet & die Tatsache: daß p der Fall ist.
Das kannst Du wenn Du willst als …
Wenn Du willst kannst Du das als
die Funktion der Sprache charakterisiernd auffassen.

  ✓ ✓  
Gibt es ˇnoch eine andre Art den Gedanken zu beschreiben, als das Zeichen zu geben wodurch gedacht wurde? Nein! – Gäbe [es| es] noch eine andere Art wie würden sich die beiden vertragen? Sie dürften sich ja nicht widersprechen was aber jene gibt müßte diese auch geben.

  /  
Ist zwischen der Vorstellung eines Erinnerungsbildes & der eines Erwartungsbildes ein Unterschied? Ich kann
doch z.B. erwarten die Farbe zu sehen die ich mich erinnere dort & dort gesehen zu haben. Ich erinnere mich z.B.
einen Menschen
meine Schwester
heute in einer bestimmten Stellung gesehn zu haben & kann mir nun vorstellen daß sie morgen wieder in dieser Stellung da & da erscheinen wird. U Ändert da das Vorstellungsbild seinen Charkter wenn ich von der Erinnerung zur Erwartung übergehe? Ich glaube, offenbar nicht.

\
    
Ich habe gesagt es hat keinen Sinn zu fragen „
wie
woher
weißt Du daß Du Dir gerade das erwartet hast” (Man würde das wohl antworten: „ich muß doch wissen was ich mir erwartet habe” [k|K]önnte man aber auch so antworten: Ja, ich habe die
Vorstellung
Erwartung
noch vor mir & sie & die Farbe hier sind ganz gleich?

✓ ✓
   
Kann man nun sagen: Man kann in Sätzen der Wortsprache
aber
oder
auch in Vorstellungen (Gesichts etwa denken. Die Worte sind willkürlich dagegen die Vorstellungen nicht also bedient sich ˇhier das Denken zweier radikal verschiedener Mittel? – Wie aber wenn sich das [d|D]enken gemalter Bilder benützt? Ist das nicht noch ein krasserer Fall als der der
deutlichsten Vorstellung, & ist dann nicht dennoch kein Vergleich möglich, der a priori die Intention des Bildes bestimmte. Das heißt: Sei die Vorstellung wie so
bestimmt
lebhaft [ deutlich ]
sie wolle sie hat doch nichts vor dem willkürlichen Wortausdruck voraus da ihre Deutung durch sie (die Vorstellung) selbst nicht gegeben ist.

✓ ✓ ✓
  ✓ ✓  
Also muß jede [d|D]eutung angenommen werden wenn sie kommt
wenn
solange
sie eine Deutung d.h. eine Übersetzung ist.

  ∫ ✓ ✓  
28
Die Intention ist nur dadurch auszudrücken in dem gezeigt wird was intendiert ist.

  ✓ ✓  
Das Verhältnis, die Beziehung zwischen Gedanken & Wirklichkeit gibt die Sprache durch die Gemeinsamkeit des Ausdrucks wieder. Anders kann sie dies Verhältnis nicht darstellen.
    Wir haben hier eine Art Relativitätstheorie der Sprache (vor uns) (. Und die Analogie ist
nicht zufällig
keine zufällige
. –)

  ✓ ✓  
(Ein Irrtum schadet nichts, er nützt, wenn er nur tief genug gefaßt ist.) (Drum scheue Dich nicht einen Irrtum immer wieder zu wiederholen &
zu approfondieren.)

  /?  
Ich wollte mir die Erwartung & das Ereignis von außen
ansehen
betrachten
um zu sehen worin ihre Ahnlichkeit,
ihr Gemeinsames
ihre Gemeinsamkeit
, ihre
merkwürdige
wesentliche
Beziehung liegt.
      Und wenn ich sie nun wirklich betrachte (& die Erwartung als Erwartung nicht nur als Vorstellung) so kann ich nur sagen daß das Ereignis
die Erwartung erfüllt.
die Erfüllung der Erwartung ist.

  Aber ich will diese Antwort nicht gelten lassen.
  Sehe ich die Erwartung als Bild nur, nicht als Portrait an, so ergibt die Betrachtung nur [ä|Ä]hnlichkeit oder Unähnlichkeit & nichts über das Wesen der Erwartung; sehe ich sie aber als Erwartung – und nicht nur als selbstständige Vorstellungan , dann ergibt die Betrachtung nur daß die Erwartung die Erwartung & das Ereignis die
Erfüllung – oder Nichterfüllung –
Antwort auf die Erwartung
ist.

✓ ✓
  /  
Die Erwartung wartet bis zum Moment der Entscheidung. Dann aber berührt sie die Entscheidung. ‒ ‒ ‒ Wie die Rechnung ihr Resultat.

✓ ✓
   
Das Zusammenpassen der Erwar-
tung & der Entscheidung drückt sich in der Gemeinsamkeit des Wortausdrucks aus.

✓ ✓
  ✓ ✓ /  
Die Be Das „ja” (oder „nein”) oder die Beschreibung des Ereignisses deutet
es
das Ereignis
als
Antwort auf die
Erfüllung der
Erwartung.

\?
  ✓ /  
In der Sprache berühren sich Erwartung & Ereignis.

\
  ∫ ✓ ?  
Es ist als brächte die Beschreibung am Ereignis
jene
die
Teil[s|S]triche Marken an die sich dann mit denen der Erwartung berühren.

  /  
„Ich erwarte mir einen Schuß[. E|; e]r kommt nun. der Schuß fällt. Wie das hast Du Dir erwartet, war also dieser Krach irgendwie schon in Deiner Erwartung? Oder stimmt Deine Erwartung nur in anderer Beziehung mit dem Eingetretenen überein, war
dieser
der
Lärm nicht in [d|D]einer Erwartung enthalten & kam nur als accidens hinzu als die Erwartung erfüllt wurde? Aber nein, wenn der [l|L]ärm nicht eingetreten wäre so wäre meine Erwartung nicht erfüllt worden, der Lärm hat sie erfüllt, er kam nicht zu der Erfüllung hinzu wie ein zweiter Gast
zu dem einen den ich erwartete.

\
  /  
War das am Ereignis was nicht auch in der Erwartung war ein accidens eine Beigabe
des Schicksals
der Schickung
? Aber was war denn dann nicht Beigabe, kam den irgend etwas vom Schuß schon in meiner Erwartung vor? Und was war denn [b|B]eigabe, denn hatte ich mir nicht den ganzen Schuß erwartet?

\
  ✓ ✓  
Die Auffassung der Realität als Beigabe zur Erwartung ist der Unsinn, gegen den ich mich unmittelbar wenden
kann.
darf.


✓ ✓
   
Wäre nur das am Ereignis Erfüllung der Erwartung, was schon in der Erwartung war, dann brauchte die Erwartung keine Erfüllung mehr, dann wäre sie ihre eigene Erfüll[ü|u]ng.
  (Ich dränge jetzt das Gleichnis vom Maßstab j zurück, obwohl es sich immer wieder als das beste zeigt.)

✓ ✓
  ✓ /  
Die Verwechselung die hier vor sich geht ist geschieht vermengt hält den Fall „ich habe das es erwartet und das es ist auch geschehen” mit dem für den „„das es stand früher draußen & jetzt
steht es herinnen”.

✓ ✓ \
  ✓ ✓  
Wenn man sagt, daß die Erwartung durch den mittels des selben Satzˇes ausgedrückt wird wie die Tatsache die sie erfüllt, so scheint es als beschriebe man eine Eigentümlichkeit der Sprache die (sich wohl auch anders denken ließe) man ˇsich auch anders denken könnte. Es ist als gäbe man ein Characteristicum unserer Sprache wie sie nun einmal ist, sich aber auch anders denken ließe.
  Die Betrachtung macht dann einen psychologischen Eindruck statt eines grundsät[c|z]hlichen.

  ✓ ✓ ∫  
29.
Man kann beim Wiedererkennen des Erwarteten quasi nur beschreiben was geschieht ohne einen Grund anzugeben. – Man befindet sich im Zustand der Erwartung & macht Bilder bis das Ereignis eintritt welches man als Entscheidung anerkennt. Daß man es als [E|e]ntscheident anerkennt zeigt sich, indem man es mit durch den Satz beschreibt der die Erwartung ausdrückte. – Hier tritt die Frage auf: Welche Beziehung besteht zwischen
der
einer
Beschreibung & der Tatsache? Welche Beziehung der Beschreibung stelle ich zur Tatsache her? Welche Beziehung zur Tatsache stelle ich her, wenn ich die Beschreibung mache?


   
Ich lenke meine Worte (offenbar) nach den Tatsachen. D.h. ich porträtiere die Tatsachen.

✓ ✓
  \? /  
Ich schaue in ein Fernrohr & es fragt mich jemand „was siehst Du?”, und ich antworte: „ich sehe vier Sterne die ein Quadrat bilden”. – Wie kam ich zu diesen Worten? – Wie drückt sich aus, daß diese Beschreibung der Tatsache P paßt?

✓ ✓
  /?  
Nehmen wir den kraßesten Fall an: es sei diese Beschreibung in einem Buch – etwa einer Art Fibel – zu lesen neben einem Bild daß die vier Sterne in der gleichen Anordnung zeigt wie sie im Fernrohr zu sehen sind. Könnte man sich nun einfach auf die Fibel berufen um zu zeigen daß die Beschreibung stimmt? – Es könnte dann freilich die Beschreibung in der Fibel nicht als Beschreibung aufgefaßt werden, denn sonst wiederholte sich unser Problem dort, sondern die Regel müßte ˇeinfach lauten: eine Beschreibung ist richtig wenn der Wortlaut in diesem Buch neben dem entsprechenden Bild
steht
gefunden wird
. – Ist nun die Schwierigkeit die, daß diese Regel selbst auf diese Art nicht darstellbar ist?
   Wie weiß ich daß das die richtige Beschreibung ist? Weil sie hier steht.
Wie weiß ich aber, daß was hier steht die richtige Beschreibung ist? – Das ist eben Übereinkommen. Aber erinnere ich mich denn immer wenn ich Worte gebrauche an eine Abmachung?

✓ ✓
  ∫ ✓ ✓  
Mir hätte jene Beschreibung auch englisch einfallen können; wenn mir aber durch Zufall die [C|c]hinesischen Worte
dafür
für diese Tatsache
eingefallen wären, ohne daß ich weiß daß diese Lautverbindungen die chinesischen Zeichen für diesen Fall sind, so wären sie mir unsinnig erschienen; aber nicht mehr, sobald mich jemand soviel chinesisch gelehrt hätte um in dieser Sprache diesen Satz bilden zu können.

?
  /  
Aber um
in Chinesisch
in dieser Sprache
diesen Satz bilden zu können dazu genügt es nicht die Lautverbindungreihe zu lernen & zu wissen daß sie in der (chinesischen Fibel) neben jenem Bild steht. Denn das befähigt mich nicht die Tatsache auf chinesisch zu porträtieren.

\
  /  
Ja wenn es mir im Deutschen so geschehen würde daß ich die ganze Sprache vergäße mir aber bei einer bestimmten Gelegenheit plötzlich die Lautverbindung einfiele die man in diesem Falle gebraucht, so würde ich diese Lautverbindung
in diesem Falle nicht verstehen.

 
  /  
Das
Nachzeichnen
Porträtieren
der Tatsache durch die Sprache ist in dem
Worte
Ausdruck
be-schreiben vollständig wiedergegeben.
  Beschreiben heißt nachschreiben, nachzeichnen.

✓ ✓
  \ /  
Gibt es nun – im Primären – ein Criterium dafür daß richtig nachgezeichnet wurde? (Es scheint mir nämlich, als konnte es das nicht geben.)
   „Wie weißt Du, daß diese Worte, das wiedergeben, was [d|D]u siehst?”. – Könnte man denn diese Worte daraufhin rechtfertigen? Und wie, durch eine Beschreibung in Worten? – Ist es nicht klar daß diese Rechtfertigung selbst eine Beschreibung des Sachverhalts in irgend einer Sprache (in der Sprache der Rechtfertigung) sein müßte? Denn sie müßte doch sagen: da sich die Sachen so & so verhalten so & die Vereinbarungen so getroffen sind, so war die Beschreibung richtig.

✓ ✓
   
Es ist, übrigens, das Gleiche ob ich einen Sachverhalt beschreibe oder einen Wortlaut als Beschreibung deute.

✓ ✓
  \ /  
Wenn sich die Beschreibung nicht rechtfertigen
läßt dann kann also überhaupt von einer Rechtfertigung nicht die Rede sein. Und es führt uns irre so über die Sache zu denken als wäre eine daß eine Rechtfertigung denkbar ˇim Bereich der Möglichkeit erscheint.
   Es wäre also die Consequenz zu ziehen: Eine Rechtfertigung schien [d|D]ir denkbar, also schaust Du die ganze Sache falsch an.

✓ ✓
  ∫ ?  
Wenn man jemanden fragt „wie weißt Du daß diese Beschreibung wiedergibt was Du siehst so könnte er etwa antworten „ich meine das mit diesen Worten”. Aber was ist das „das”, wenn es nicht ˇselbst wieder articuliert ˇalso schon Sprache ist? Also ist „ich meine das” gar keine Antwort. Die Antwort ist eine Erklärung der Bedeutung der W[ö|o]rte.

  /  
Wenn ich die Beschreibung nach Regeln bilde, was auch möglich ist, dann übersetze ich sie als eine Sprache aus einer anderen. Und das kann ich natürlich mit Grammatik & Wörterbuch tun & so rechtfertigen. – Aber dann ist die Übertragung von Articuliertem in Articuliertes. Und wenn ich s[ei|ie] durch Berufung auf die Grammatik & das Worterbuch rechtfertige so tue ich nichts als eine Beziehung zwischen Wirklichkeit & Be-
schreibung (eine projective Beziehung) festzustellen, aber von der Intention, aber, meiner Beschreibung ist hierbei keine Rede. (D.h. ich kann eben nur die Ähnlichkeit des Bildes prüfen, nichts weiter.)

\
   
(Alles liegt jetzt in dem „deuten” beschlossen. Wie das Problem sein Haus wechselt!)

✓ ✓
   
Ich sehe diesen Sinn in diese Worte hinein. Ich sehe diesen Sachverhalt in diese Worte hinein.

✓ ✓
   
„Sie sagte mir ˇdaß sie um 3 Uhr von der H. [wegg|fortg]ehn wolle; sie wird den kürzesten Steig gehn, da[ß|s] dauert 40 Minuten, also ist sie um ca
3
4
4 hier; jetzt ist es
1
2
4, ich muß mich also langsam herrichten” – diese Gedankenkette führt zu irgendeiner Anwendung die offenbar ihr Zweck ist. Sie ist ein [o|O]perieren mit Bildern zu einem Zweck.

✓ ✓
   
30.
Wenn ich einen vorliegenden Sachverhalt mit den Worten beschreibe: „hier ist ein roter Kreis” geben diese Worte die Tatsache etwa besser wieder als die Wo der Satz „hier ist ein grünes Viereck”? Gewiß nicht; aber der Klang der Worte ist es auch nicht der abbildet, nachzeichnet, sondern das Wort in seinen Beziehungen durch die Grammatik ist ein Werkzeug
des Abbildens.
der Abbildung.


✓ ✓
  ✓ ✓  
Die Deutung des Satzes liegt in der Namengebung.
   Die Namengebung ist unabhängig davon der Hypothese daß wir – etwa in unserer Jugend diesen Namen in dieser Anwendung gelernt haben. Das Historische (das immer hypothetisch ist) kann hier nicht hineinspielen.) Wir geben den Namen als gäben wir ihn zum ersten mal. – Uberhaupt aber liegt in der Idee der Namengebung ein Unsinn, sie ist von der Namengebung an Personen – & etwa manche Dinge – genommen, führt aber zu Unsinn wenn man sie auf Wörter wie „rot”, „grün” etc anwenden will. Wo ist das, was mit dem Wort „grün” bezeichnet wird? Wie schon oft gesagt wird das Wort „grün” auch dort im Satz gebraucht, wo kein grünes Ding vorhanden ist.


 
  ✓ ✓  
Das articuliert-Sehen der Tatsache – –
   Der Wortausdruck verdoppelt das articulierte Bild.

  /  
Wie kann man durch denken die Wahrheit lernen?
    Wie man durch ein Gesicht besser sehen lernt wenn man es zeichnet.

\
  ✓ ✓  
Was ist das Geschäft des Denkens?

    
Sieht man es nicht an jenem Fall wo
in der Gerichtsverhandlung ein Unfall mit Puppen & Modellen dargestellt wird? (Von einer solchen Vorführung mit Modellen kann man zu einer schematischeren mit ˇgewöhnlichen [k|K]lötzchen übergehen & von da zu einer Zeichnung & zu einem Schema einiger willkürlicher Zeichen & zu unserer gewöhnlichen Sprache) Es ist hier offenbar von dieser Wiedergabe eine ernste Anwendung gemacht.

    
Man kann sich nach Gedanken richten. – Das kann ihnen nicht zufällig anhaften. Es muß – glaube ich – ihnen wesentlich sei[n|n], ja ihr Geschäft sein.

✓ ✓
   
Der Satz ist eine Vorrichtung, die ihren Zweck erfüllt hat wenn sie sich mit der Wirklichkeit gemessen hat.

✓ ✓
  / ✓  
Denken ist das Benützen von Sätzen.

✓ ✓ \
    
Am Satz mißt man unmittelbar die Wirklichkeit.

✓ ✓
    
Die Wirklichkeit die man
am Satz
an ihm
mißt ist ˇseine Bedeutung, die Entscheidung über seine Wahr- & Falschheit.

✓ ✓
    
Das Denken kann ja keine Spielerei sein ˇkein Spiel menschlicher Kräfte. Und ist es das, so wäre es für uns
uninteressant.

✓ ✓
  / ∫ ?  
Nehmen wir an, ich erwarte jemand: ich sehe auf die Uhr, dann zum Fenster hinaus, richte etwas in meinem Zimmer zurecht, schaue wieder hinaus etc. Diese Tätigkeit könnte ich das Erwarten nennen. Denke ich nun die ganze Zeit dabei? (d.h. ist diese Tätigkeit wesentlich eine Denktätigkeit oder von ihr begleitet?) Letzteres ˇbestimmt nicht. Und wenn ich jene [t|T]ätigkeiten Denken nennte, welches wären die Worte durch die dieser Gedanke ausgedrückt würde? – Wohl aber werden auch Gedanken während diesem Warten sich einfinden. Ich werde mir sagen: „Vielleicht ist er zuhause aufgehalten worden” & dergleichen mehr; vi[l|e]lleicht auch die articulierte Erwartung „wenn er nur käme”.
  In allen jenen erwartenden Handlungen ist nichts was uns interessiert (die Erfüllung der Erwartung in diesem Sinn ist nichts anderes als die Stillung
eines
des
Hungers) Uns interessiert nur daß zu einem Zweck gemachte Bild[.|] der articulierte Gedanke.

✓ ? \?
  ✓ ✓  
Ich mache mir das Bild anläßlich
eines Ereignisses.
einer Sachlage.

  Ich gebe ihm aber die Beziehung
zum
zu seinem
Gegenstand wie jedem
Nachbild das ich mache ob ich etwas in Ton forme oder abzeichne. Was ist das für eine Beziehung?
    Ist es nicht dieselbe die entsteht wenn ich etwa die Reihen der Zahlen 3, 7, 2, 5, 1 durch eine Reihe von Quadraten des entsprechenden Flächeninhaltes darstellen will & nun nach einer Regel (Wurzelziehen, Auftragen der Seite, etc) vorgehe? Wenn ich eine Linie abzeichne, so
lautet
heißt
die Regel etwa ziehe immer parallel zu diesem Linienzug von links nach rechts.

   
Besteht also das Abbilden darin, nach einer solchen Regel vorzugehen? Wie ist aber diese Regel gegeben? – Wie ist mir die Regel bewußt?! Was ist ihr Ausdruck?

✓ ✓
   
Ich meine hier die Regel als etwas vorgesetztes (quasi als allgemeines Programm).

✓ ✓
   
Nun ist ja der Vorgang des Abbildens
wirklich
tatsächlich
damit beschrieben, daß man das Abzubildende & die Regel gibt (also etwa 3, 7, [5| 2], 5, 1 & die allgemeine Vorschrift der Abbildung)

   Wenn ich sage [er| der Vorgang des Abbildens] sei damit beschrieben so meine ich aber nur, seine Multiplizität sei dann gegeben. (die „Intention” der Beschreibung bleibt
aus dem Spiel.)

✓ ✓ ✓ ✓
  ✓ ✓  
Ich wollte den Vorgang des Nachbildens so beschreiben: daß ich meine Hand von dem
Vorbild
Abzubildenden
führen lasse. Aber dieses Führen ist eben in der Regel der Abbildung ausgedrückt.

  ✓ ✓  
Das hieße also wir übersetzen die Wirklichkeit mit Hilfe von Regeln in die Sprache. Und das ist, wenn man sich einfache Fälle, sozusagen eine einfachere F Welt, construiert leicht zu denken. Wenn etwa die Welt aus einem Quadratnetz bestünde worin in gleichmäßigen Zeitabständen verschiedene Gitterpunkte aufleuchteten so wäre dieser Vorgang sehr einfach durch eine Sprache darzustellen die etwa in einer Klammer die Coordinatenpaare der jeweils aufleuchtende[n|n] Punkte vereinigt etwa (7, 3; 5, 4; 8, 6) u.s.w..

  ✓ ✓  
Wäre dann aber die Abbildung nichtˇ, durch diese Regeln, rechtfertigbar? Ja & nein; die Abbildung ist mit den Regeln i[n|m] Einklang aber nicht durch sie beschrieben.

  ✓ ✓  
31.
Wozu denken wir denn, denn dadurch wird es sich auch zeigen, ob das Denken eine wichtige Angele-
genheit ist.
   Das ist es ganz klar, wir denken zu einem Zweck. Der Zweck des Denkens besteht offenbar darin, meine Handlungen danach einzurichten & zwar genau so wie ich sie nach der Berehnung eines Dampfkessels einrichte (Diese Berechnung ist ja auch ein Denkakt)



   
Ich mache z.B. einen Plan, einen Kampfplan, Fluchtplan.

✓ ✓
  / ∫  
Der Gedanke ist der angewandte Plan.

✓ ✓
    
Und zwar
zeichne
mache
ich einen P[a|l]an Ich mache einen Plan nicht nur um mich anderen verständlich zu machen sondern auch um selbst über die Sache klar zu werden. ([d|D].h. die Sprache ist nicht nur Mittel zur Mitteilung)

\
    
Die Verwendung des Plans ist eine
Übersetzung
Rückübersetzung
in unsere Handlungen. Eine Übertragung in unsere Handlungen.
  (Es ist klar daß da kausale Zusammenhänge gesehen werden, aber es wäre komisch die als das Wesen eines Planes anzugeben.)

\
    
Dagegen liegt vielleicht der Kausalitätstheorie der Bedeutung der die richtige
Gedanke Erkenntnis zu Grunde, daß die Intention des Planes nicht durch Sätze auszudrücken ist.

✓ ✓
  ✓ ✓  
Daß etwas ein Portrait des A ist besteht ja nicht darin daß es ähnlich ist sondern darin daß es ähnlich sein soll.
Also nicht darin daß eine bestimmte [u|Ü]bersetzungsregel aus der Betrachtung von Bild & Gegenstand abzulesen ist, sondern daß zu dem Bild eine Regel gegeben ist nach der es zu kontrollieren ist.

  ✓ ✓  
Nehmen wir für einen Augenblick an die Übersetzung aus einer Sprache in eine andere etwa aus dem Englischen ins Deutsche ginge so vor sich daß man mit dem Wörterbuch immer ein englischen in ein ihm eindeutig entsprechendes deutsches Wort übertrüge. Wenn ich nun sage diese Schrift ist die deu soll die deutsche Übersetzung von jener englischen sein, so gebe ich dem Andern eigentlich damit die ˇdeutsche Schrift & das englisch-deutsche Wörterbuch (den Ausdruck der Regel) zur möglichen Kontrolle.

  ✓ ✓  
Die Kontrolle einer Übersetzung
ist mit Hilfe des Wörterbuches ist eine Tätigkeit die nicht der Verification eines Satzes entspricht. (﹖)

    
Das Kontrollieren einer Übersetzung ˇnach dem Wörterbuch ist genau analog dem Kontrollieren einer Rechnung nach den Rechnungsregeln.

✓ ✓
    
Ist also nicht ein Satz der Art „dieses Bild soll
den
jenen
Gegenstand A vorstellen” von der Art der mathematischen Sätze? Etwa der Gleichung 25 × 24 = 230 ‒ ‒ ‒?

✓ ✓
    
Oder wenn ich etwa sage: die Linie soll ein genaues Abbild der Linie sein. (Das Verständnis der Abbildungsregel wird ist vorausgesetzt).

✓ ✓
    
Ich glaube, daß dies kein Satz ist sieht man schon daraus, daß darin die Abbildungsregel abgetrennt von den beiden Komplexen gegeben
wird
ist
die in der internen Beziehung stehen.

✓ ✓
    
„Diese Linie soll ein Abbild jener sein” ist eine Bestimmung & kein Satz.
Sie
Es
händigt einem quasi, Bild, Abgebildetes & Abbildungsregel ein. Hier ist aber die Schwierigkeit daß sie diese Dinge uns stumm einzuhändigen
scheint. Wie aber wissen wir dann, was wir mit ihnen anzufangen haben.

✓ ✓
  ✓ ✓  
Und doch scheint der Vorgang keine Worte zuzulassen; denn, was immer dazu gesagt würde, woher wüßten wir was es
bedeutet
bedeuten soll
?

  ✓ ✓  
Kein Zusatz würde die Multiplizität der Sache ändern, weil statt dieses Zusatzes kein anderer mit anderem Sinn eingesetzt werden kann. Er ist also so überflüssig (also [B|b]edeutungslos) wie etwa das Fregesche „⊢”.

  ✓ ✓  
Könnte ich nicht sogar zwischen d[as|ie] beiden Linien das Zeichen = , im mathematischen Sinn, setzen? Kann ich es nicht offenbar eben mit dem Recht hier setzen wie zwischen den [E|e]nglischen & deutschen Satz. Und hier wird die Gleichung buchstäblich nach Regeln aufgelöst, wie jede mathematische.

  ✓ ✓  
D Kann ich nicht sagen: die Definition ist ein Ausdruck der Intention? Und der einzig mögliche –?

  ✓ ✓ /  
Wenn ich sage „der Sinn eines Satzes ist dadurch bestimmt, wie er zu verifizieren ist”, was muß ich dann von dem Sinn des Satzes, daß
dieser Satz s Bild
das Portrait
die Übersetzung
jenes ˇGegenstandes sein soll, sagen? Wie ist das denn zu verifizieren?

    
1.9.
Was zum Wesen des Satzes gehört kann die Sprache schon darum nicht ausdrücken weil es für jeden Satz das gleiche wäre; und ein Zeichen das in jedem Satz vorkommen muß logisch eine bloße Spielerei wäre. Die Zeichen des Satzes sind ja nicht Talismane oder magische Zeichen die auf den Betrachter einen bestimmten Eindruck hervorrufen sollen.
Gäbe es philosophische Zeichen im Satz so müßte ihre
Funktion
Wirkung
eine solche unmittelbare sein.

\
    
Darum kann die Sprache nur den Plan ausdrücken nicht seine Anwendung. Und die Logik nur den Plan untersuchen.

✓ ✓
    
Denken heißt einen Plan machen & mit ihm arbeiten. Aber was macht den Plan zum Plan? Was unterscheidet ihn von einem bliebigen Gekritzel? Was ich mit ihm vorhabe. Aber was hast Du mit ihm vor? Es folgt ein weiterer Plan. – Nein, zu dem Plan gehört noch die Regel der
Übersetzung
Anwendung
,
alles Weitere ist Anwendung.

✓ ✓
  ✓ ✓  
Die Sprache duldet keine Verzierungen, keine psychologischen Hilfen.

  ✓ ✓  
Ihre Anwendung kann die Sprache nicht vorwegnehmen.

  ✓ ✓  
„Wissen was der Fall ist, wenn der Satz wahr ist” kann nur heißen, die Regel kennen nach der er zu kontrollieren ist. – Aber wie ist es ausgedrückt daß er nach dieser Regel zu kontrollieren ist? Die Regel ist ja dem Satz nur beigegeben, aber wo ist ihre Anwendung auf den Satz dargestellt? Wo aber immer sie dargestellt wäre, da durch ein
weiteres
anderes
Bild, & so kämen wir in einen endlosen Regress (hinein).
   Aber wie kann man da von Darstellung reden, & wozu diese Darstellung? Wir müssen doch ˇendlich zur Anwendung kommen!

  ✓ ✓  
Ich mache mir einen Plan um
danach
nach ihm
zu gehen. Der Punkt (ist meine gegenwärtige Stellung) bin ich, wo ich jetzt stehe. So ein Plan ist offenbar ein nützliches Instrument. Und das rechtfertigt eine Untersuchung seiner
Funktion
Wirksamkeit
. Aber es ist wahr, das ist noch nicht Alles. Es genügt um den Plan zu verstehen nicht daß ich diese Zeichnung sehe & sehe wo ich stehe & die (ceventuelle) Ä[n|h]nlichkeit der Landschaft mit dem Plan. Ich muß auch wissen was es heißt einem Plan folgen. Das habe ich vielleicht dadurch gelernt daß ich früher wirklich Plänen gefolgt bin. Aber davon kann ich hier nicht die Tatsache brauchen sondern etwas was ich in ihr sehe. Wie ich aus der angefangenen Reihe 1 +
1
1!
+
1
3!
+
1
5!
+ … eine mir Regel herauslese. herausnehme.

    
Insofern jeder Satz ein Plan ist & man mit einem Plan einen Plan nicht erklären kann, kann man keinen Plan mit einem Satz erklären.
    Jede Erklärung durch einen Satz liefert – wie gesagt – einen neuen Plan & nie das Wesen des Planes.

\
    
Man könnte auch so sagen: Der Satz ist ein Instrument des Gedankens, darum kann ich in den Satz nicht den Gedanken fassen.

✓ ✓
    
Die Sache ist solange nicht völlig geklärt als über die noch eine Unbefriedigung über die Grenze des Ausdrucks vorhanden ist[.| &] diese nicht vielmehr die Befriedigung bringt. – Denn es
handelt sich nicht darum zu resignieren & eine Forderung zurückzuziehen sondern darum zu erkennen daß die Fo scheinbare Forderung
unsinnig
sinnlos
war. [ … zu erkennen, daß es keine Forderung war ]

✓ ✓
  /  
Einem Plan folgen ist wesentlich dieselbe Tätigkeit wie eine Projection ˇ(Übersetzung) nach einer bestimmten Regel zu kontrollieren.

\
  ✓ ✓  
Ich kontrolliere den Plan nach der Regel. Ich verbinde durch meine Tätigkeit die Regel mit dem Plan. Wenn ich also sagte, die Regel werde dem Plan sozusagen ohne ein verbindendes Wort beigegeben, so soll es in Wirklichkeit heißen: die Verbindung der Regel mit dem Plan wird kommt durch die Anwendung der Regel auf den Plan gemacht. zu Stande. hervorgebracht.

  ✓ ✓  
„Kontrolliere die rechte Zahlenreihe, die Zahlen sollen immer die Quadrate der Zahlen der linken Reihe sein”. Oder: „bilde eine Reihe von Zahlen die die Quadrate der linken Zahlenreihe sind”. Das Wesentliche ist hier, daß die Regel un[ä|a]bhängig von den beiden Reihen gegeben ist. Und genau so kann ich sagen: „sieh nach ob diese Reihe von Figuren die orthogonalen Projectionen jener Figuren sind.
   Wenn ich einen Plan mache, oder
mich nach ihm richte, immer handle ich so daß mir die Übersetzungsregel, die Projectionsmethode, unabhängig von den (beiden) Gegenbildern vorliegt.

  ✓ ✓  
Das ist auch das Wesen der Vorlage (Zeichenvorlage) & man kann den
Befehl
Satz
als Vorlage auffassen.

✓ ✓
    
Der Satz ist als Richter hingestellt & wir fühlen uns vor ihm verantwortlich.

\
    
2.
Auf die Frage „was ist mit diesem Plan gemeint” durfte nicht ein anderer Plan zur Antwort kommen sondern etwas was die Beziehung zu dem Anderen offen läßt wie sie ja sein muß da es ja fraglich ist o[f|b] sie befriedigt wird oder nicht. Dies was die Beziehung offen läßt ist die Regel der Übersetzung.

✓ ✓
    
Und es ist klar daß der Plan zusammen mit der Regel der Übersetzung die nötige Multiplizität
hat
gibt
; das zeigt sich einfach dadurch, daß ich jemandem zur Kontrolle nur diese beiden Sachen geben brauche.

✓ ✓
    
Nun könnte man sagen: Es ist
aber nicht genug ihm die beiden Sachen zu geben, Du mußt ihm (doch) auch sagen wie sie anzuwenden sind.
   Damit aber würde wieder ein neuer Plan erzeugt, der der Erklarung so bedürftig wäre wie der erste.

✓ ✓
    
Die Antwort aber scheint zu sein: Du kannst die Sprache (als solche) dem [a|A]nderen nicht erklären, d.h. ihn durch einen Satz zwingen sie in einer bestimmten Weise zu gebrauchen. Hier ist quasi die Funktion der Erklärung mißverstanden.

  ✓ ✓  
Denn, wenn ich den Plan verstehe, so geht
es
das
nicht ˇso vor sich daß ich über ihn einen Gedanken denke.

  ✓ ✓  
(Das Wesen der Erklärung erklären wollen, geht nicht.)

  ✓ ✓  
Sondern
indem
daß
ich die Wirklichkeit durch den Plan ansehe.

  ✓ ✓  
Ich möchte sagen: einen Plan verstehen muß schon heißen ihn anwenden.
   D.h. ihn ˇals Plan verstehen heißt schon nach ihm handeln, ihm nachhandeln.


    
Der Plan den ich gezeichnet habe, um später nach ihm zu gehen ist für mich nicht irgend eine Zeichnung auf einem Stück Papier. Wie unterscheidet er sich für mich von irgend einem Fetzen (Papierc)?

✓ ?
    
Durch seine Beziehung auf etwas anderes. Aber da das Ereignis dessen Plan er ist nicht stattgefunden haben muß so kann er darauf nicht zeigen, sondern nur auf Gegenstände die vorhanden sind ob dieses Ereignis stattfindet oder nicht. Gegenstände die ihm seinen Sinn gestatten nicht die ihn wahr machen. Aber diese Gegenstände zusammen mit dem Plan der Zeichnung machen auch nicht einen Plan, denn die Beziehung nach außen die für ihn wesentlich ist richtet sich gerade auf das Eventuelle, das Unbestimmte.

✓ ✓ ?
    
Der Plan kann (also) nur seine Fühler ausstrecken bis dorthin wo das Ereignis eintrifft oder nicht eintrifft. Und das verlangende Ausstrecken ist es was wir im Plan als Plan verstehen.

✓ ✓ ?
    
Das
Dieses
Verlangende besteht darin daß der Plan nicht abgeschlossen ist (keine Tatsache); denn
ist er ˇein abgeschlossener Komplex so hört er auf nach außen zu deuten.

✓ ✓ ?
  ✓ ✓  
Der Plan ist als Plan daher nicht zu [B|b]eschreiben.

   
[Das muß sich alles hausbacken dastellen lassen]

 
  ✓ ?  
Der Plan ist als Plan etwas unbefriedigtes.
    (Wie der Wunsch, die Erwartung, die Vermutung u.s.f.)

  ✓ ?  
Ich möchte manchmal mein Gefühl dem Plan gegenüber als eine Innervation bezeichnen. Aber auch die Innervation ist an sich ist nicht unbefriedigt, ergänzungsbedürftig.

  ✓ ✓  
Ich sollte glauben da[ß|s]
würde
wird
sich so zeigen daß, wenn ich vom Plan rede, ich die Ergänzung irgendwie vornehmen muß.

  ✓ ✓  
Es ist eben etwas anderes, einen Plan haben & von einem Plan reden.

 
  o ⨯  
(Die Methode zu [P|p]hilosophieren ist sich wahnsinnig zu machen, & den Wahnsinn wieder zu heilen.)

  ✓ ✓  
Wenn ich die beiden Gegenbilder & die Regel der Übersetzung gebe
so ist diese Situation – sozusagen – entscheidungsschwanger. – Jede Verbindung dieser Dinge die die Unentschiedenheit nicht aufhebt ändert die Lage in nichts wesentlichem.

    
Ein deutscher Text, ein englischer Text, das [E|e]nglisch-[D|d]eutsche Wörterbuch. Freilich wenn ich will daß jemand die Texte mittels des Wörterbuches vergleicht so sage ich drücke ich ihm die drei Dinge nicht wortlos in die Hand sondern sage etwas dazu aber alles was er zu seiner Tatigkeit braucht, die einzigen Utensilien sind die Texte & das Wörterbuch; was ich dazu sage mag ihn veranlassen es zu tun aber es hilft ihm dabei nicht. Wenn er den Vergleich ausführt so macht er von jenen „verbindenden” Worten keinen Gebrauch.

✓ ✓
    
Auch so: Wenn man nach einer Regel einen Tatbestand abbildet so ist dieser dabei die Vorlage. Ich brauche keine weitere Vorlage die mir zeigt wie ˇdie Abbildung vor sich zu gehen hat, wie also die erste Vorlage zu benutzen ist, denn sonst brauchte ich auch eine Vorlage um mir die Verwendung Anwendung der zweiten zu zeigen u.s.f. ad infinitum. D.h. eine weitere Vorlage nutzt mich nichts, ich muß ja doch einmal ohne Vorlage handeln.


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Ich kann meine Tätigkeit dahin verschieben daß ich statt von der einen Vorlage von einer anderen abzeichne, aber das ist auch alles.

 
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Ich kann also den Gebrauch der Vorlage ˇan sich an einer Vorlage nicht zeigen. Nicht einen Plan machen der nur zeigen soll wie ein Plan (
allgemein
im allgemeinen
) zu gebrauchen sei.

  ✓ ✓  
Auch verbindet die zweite Vorlage die erste Vorlage mit der Regel nicht, denn es fehlt immer das letzte Glied. Das nur die Anwendung geben kann.

  ✓ ✓  
Man könnte auch so sagen: Eine Zeichnung ist nicht darum ein Plan weil einer einmal – durch Zufallz so gegangen ist daß sein Weg dem Plan entsprochen hat, sondern weil er dem Plan nach einer bestimmten Regel nachgegangen ist. Ubrigens entspräche ja sonst jeder Weg dem Plan (nach irgendeiner Regel)
  D.h.: Der Plan ist nur Plan nach einer bestimmten Regel. Erst Zeichnung & Regel machen einen Plan.

    
Der Symbolismus kann nichts
was er ausdrücken soll nur andeuten.
   Das aber ist die Schwierigkeit beim Verständnis
der Bezeichnungsweise
des Zeichens
für die Negation. Der Symbolismus darf für nichts wesentliches (bloß) einen hint geben darf nichts wesentliches bloß andeuten, wie man jemand
anstößt
stupft
um ihn an etwas zu erinnern. Aber dieses
Anstoßen
Stupfen
kann ˇdoch nur dann verstanden werden wenn die Sache sch vorher schon ausführlich besprochen wurde. Und so darf uns der Symbolismus nur stubfen wenn uns das nur etwas ins Gedächtnis rufen soll was er uns schon vorher dargestellt hat. (Eine Definition ist so ein Stubfer)

\
    
3.
Wir können den Plan f von seiner Negation unterscheiden. Ich meine: Wir haben was den Plan & seine Negation anbelangt sozusagen absolutes gehör. Sie erscheinen uns nicht nur als entgegengesetzt wenn wir sie mit einander confrontieren.

✓ ✓
    
Heißt das nicht folgendes: Der Satz wird nicht gebildet aus dem Bild, der Projectionsregel & einem vorgesetzten + oder ‒ (ja oder nein) denn sonst könnte man + & ‒ nicht absolut von einander unterscheiden. Ist das aber wahr?

Es gelten doch andere Regeln von + als von ‒ ( ‒ ‒ = + aber + + ≠ ‒ ) D.h. Ja und nein sind nicht einfach entgegengesetzt wie rechts & links, absolut genommen aber dasselbe.
   Der Satz besteht also nicht aus Bild, Projectionsregel & einer am daran angebrachten Scheibe mit einem Pfeil die man entweder nach rechts oder nach links
drehen
stellen
kann.

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  ✓ ✓  
Analoges wie von ja & nein gilt von „wahr” & „falsch”.
   Ja & Nein verhalten sich nicht wie rechts & links sondern wie Umkehren zu Lassen-wie-es-ist. D.h. wie Wenden zu
Stehenbleiben
Nicht-Wenden
, nicht wie Rechtswenden zu Linkswenden.

✓ ✓
  /  
‚p’ ist wahr = p. Man gebraucht das Wort „wahr” in Zusammenhängen wie „was er sagt ist wahr” das aber sagt das selbe wie „er sagt ‚p’, & p”.

\
  ✓ ✓  
Da das „ja” anzeigt daß alles so bleibt wie es ist, so kann man es ganz weglassen. Dagegen Man kann also „ja p” durch „p” ers[ta|e]tzen; dagegen kann man nicht „~p” durch „p” ersetzen & „p” durch „~p” ersetzen, denn wie wollte man dann die Verneinung wieder verneinen & die [b|B]ejahung erhalten?


    
Das Wesen der Verneinung erklären ist so unmöglich als das Wesen des Satzes erklären.

✓ ✓
    
Die Erklärung ‚~p’ ist wahr für den Fall
in welchem
wenn
‚p’ falsch ist, wäre identisch mit der ˇErklärung daß, ‚p ⌵ ~p’ ˇkein sinnvoller Satz sondern eine Tautologie ist.

✓ ✓
    
Denken heißt Pläne machen.

✓ ✓
    
Ist die Verneinung ein Zusatz zum Plan? d.h. besteht der neue Plan jetzt aus dem Bild, der Projectionsregel und der Verneinung? Oder hat die Verneinung (etwa) die Projectionsregel geändert?

✓ ✓
    
Die Verneinung verbindet sich mit dem verneinten Plan & der verneinte kommt als Plan nicht im neuen Plan vor, : wenn d.h, wenn ich ~p glaube so glaube ich dabei nicht zugleich p weil p in ~p vorkommt.

\ /
    
Es wäre charakteristisch für eine bestimmte irrige Auffassung, wenn ein Philosoph glaubte einen Satz mit roter Farbe drucken lassen zu müssen da er erst so ganz das ausdrücke was der Autor sagen wolle. ([h|H]ier hätten wir die magische Auffassung der Zeichen statt der logischen.)

(Das magische Zeichen würde wirken wie eine Droge, & für sie wäre die Kausalitätstheorie
völlig zureichend.
richtig.
)

\
  ✓ ✓  
Das [W|w]orauf es ankommt ist die interne Beziehung der Pläne „~p” und „p”.
Es2 ist klar, wenn ich den Plan ~p habe so habe ich nicht ˇauch den Plan p insofern also kommt der Plan p im Plan ~p nicht vor. Anderseits zeigt da[ß|s] Vorkommen von ‚p’ in ‚~p’ & noch klarer ~(~p) = p den Zusammenhang.

  /  
p kommt in ~p in (genau) demselben Sinne vor wie ~p in p.

\
  /  
Die Worte „vorkommen” etc sind eben ambig unbestimmt wie alle solche Prosa. Exact & unzweideutig & unbestreitbar sind nur die grammatischen Regeln die am Schluß zeigen mü[ß|ss]en
was gemeint ist.
worum es sich handelt.


\
  ✓ ✓  
Sie sind der letzte & einzige Ausdruck dafür wie es sich wirklich verhält (d.h. was es
in der Logik
logisch
für eine Bewandnis hat.)


  /  
Ich zeichne einen Plan (wie ich gehen will) & schreibe das Verneinungszeichen dazu; aber das nützt nichts solange man nicht weiß, daß es das Verneinungszeichen ist. Aber wie kann man
es denn wissen? weiß man es denn? Etwa dadurch daß es uns gesagt wird? Aber wie wird es uns denn gesagt? Dabei kann doch nur ein Zeichen für ein anderes gesetzt werden. Denn eine Erklärung der Negation wäre nur wieder ein Zeichen für sie.

    
„Wie ich einen Körper durch seine [V|v]erschiedenen Ansichten geben kann & er mit diesen äquivalent ist, so offenbart sich die Natur der Negation in den verschiedenen grammatisch erlaubten Anwendungen des Negationszeichens.”

\
    
W „Was hilft es daß als Negationszeichen nur ein Haken vor dem Satz p steht, ich muß ja doch die ganze Negation denken.”

\
    

Eine Projectionsmethode mag einen Punkt in einen Kreis projicieren aber die [c|C]omplication dieser Projectionsmethode wird sich offenbaren wenn man nun
die
alle die
Gebilde durchgeht die sie in einander verwandelt.

    

Wenn ich z.B. sage ich gehe nicht diesen Weg so stimmt damit überein daß ich alle jenen anderen Wege gehe (& daß ich einen Weg gehe verträgt sich nicht damit daß ich einen anderen gehe) & so zeigt ˇes sich was das ‚nicht’ bedeutet.

    
Aber eines ist doch klar daß
das „~” vor den Plan gesetzt ein Zeichen gänzlich anderer Art ist als der Plan selbst oder einer seiner Teile.

✓ ✓
  ✓ ✓  
Und zeigt sich auch diese Verschiedenheit endgültig ˇnur in der Grammatik?

  ✓ ✓  
Das „nein” wäre ein Stoß um uns zu erinnern „Du, das ist eine Negation”.

  ✓ ✓ /  
Das Zeichen „~” deutet an, Du sollst das ˇwas folgt negativ auffassen.

  /  
Es deutet an heißt, daß das nicht der letzte sprachliche Ausdruck ist. Daß das nicht das Bild des Gedankens ist. Daß mehr in der Negation ist als das.

  /  
Die A Erklärung eines Zeichens ist sofort ein Zeichen. Denn sie konnte doch nur darin bestehen, daß sie den Gedanken genauer darstellt [| ]

  ✓ ✓  
Was ist der Unterschied zwischen dem Schachbrett & einer Schachfigur?
   Es ist die Anwendung gänzlich anderer Art
  (Denke an das einander Aufheben der Operationszeichen ~, ⌵ etc was sonst nie vorkommt.)

    
4.
Denken wir uns den Plan eines Weges gezeichnet & mit einem Strich durchgestrichen
was
der
[A|a]nzeigen soll daß dieser Plan nicht auszuführen ist. Auf dem Plan sind viele Striche ˇgezogen aber der, der ihn durchstreicht hat eine gänzlich andere Funktion als
sie.
(die anderen.)


\
    
Das Zeichen hat nur einen Zweck uns etwas mitzuteilen[. E|; e]ine Erklärung des Zeichens kann also nur diese Mitteilung verdeutlichenc, (die Erklärung) ist also selbst nur ein Zeichen statt des ersten.
    Eine Erklärung des Zeichens der Negation muß also selbst nur eine grammatische Auseinanderlegung der Negation sein

\
    
Ich will sagen, man kann ein Zeichen in gewissem Sinne nicht erklären. Es muß in den Regeln seiner Anwendung für sich selbst sprechen. Und alles sagen was sich überhaupt
verdeutlichendes
(erklärendes)
sagen läßt.

✓ ✓
    
Könnte eine Erklärung die nicht zur Grammatik gehört etwas Wesentliches über die Negation etwa sagen so müßten wir gerade dieses Wesentliche im Gebrauch des Zeichens entbehren. – Es würde dann das Sachliche nicht genügen & das [u|U]nsachliche enthielte
das was zum Verständnis nötig ist.

\
  ✓ ✓  
Die Sprache hat nur einen Zweck, ihre Anwendung; ist diese durch die Grammatik fixiert, so kann es nichts mehr wesentliches über sie zu sagen geben.

  ✓ ✓  
Eine Sprache muß dafür sorgen, daß sie verstanden werde;
eine
die
Erklärung ist ja auch nur Sprache & kann sie besser verstanden werden als die erste dann ist sie eben der bessere Ausdruck für das erste. [ … und kann sie sich besser verständlich machen als die erste, so ist sie eben die bessere Sprache. ]

  ✓ ✓  
So ist es auch zu begreifen daß die Fregesche Erklärung der Wahrheitsfunktionen von mir nur auf ein Schema gebracht eine ˇneue Notation der Wahrheitsfunktionen ergeben.

  /  
Vergleich der verschiedenen Arten von Linien [ der Linien mit verschiedenen Funktionen ] auf der Landkarte mit den Wortarten im Satz. Der Unbelehrte sieht eine Menge Linien & weiß nicht, daß sie sehr verschiedene Bedeutungen haben.

\
  ✓ ✓ ?  
Das Negationszeiche[n|n] veranlaßt uns zu etwas. Aber wozu? und wie?
    Sie veranlaßt uns nur zu etwas,
den folgenden Plan anders aufzufassen. – Ist aber diese andere Art der Auffassung auf andere Weise nähe zu erklären? Wie ein kurzes Signal, das dann durch einen Satz erklärt werden kann.

    
Man hat das Gefühl, die Negation veranlasset uns nur zu etwas, was aber viel komplexer ist als das Signal.
Und das ist (ja) wahr, der Haken ~ vor dem Satz ist es nicht, der uns die Negation erklärt. Denn Der uns erklärt was wir machen sollen. (Er hat eben nicht die nötige Multiplizität)

✓ ✓
    
Denn der Symbolismus muß sich selbst erklären.

✓ ✓
    
Auf die Frage „was bedeutet das”, muß es eine Antwort geben, oder die Frage ist unsinnig. Da aber die zur Antwort immer wieder ein Zeichen kommt so
hat sie die Form einer
ist sie immer eine
Definition & gehört also zur Grammatik.

✓ ✓
    
Ich sage, die Verneinung ist nur eine Veranlassung, um etwas viel komplexeres zu tun; aber was? Läßt sich die Frage nicht beantworten (und die das eine ˇSymbol der Negation durch ein anderes (zu) ersetzen ist keine Antwort) so ist sie unsinnig & dann ist (es) auch jener erste Satz. (unsinnig).


\
    
Es ist als veranlaßte uns das „~” zu etwas, aber was, das wird nicht scheinbar nicht gesagt. Es ist, als brauchte es nur angedeutet werden, als wüßten wir es schon. Als wäre eine Erklärung jetzt unnötig, da wir die Sache ohnehin schon kennen.
Nun könnte man s[a|o]g[en|ar] sagen, die Erklärung ligt in extenso in allen Anwendungen, in den grammatischen Regeln (die übrigens – was das „alle” erklärt – eine induktive Regel enthalten).

\
  ✓ ✓  
Das ist doch ganz klar, daß die Regeln das Wesen der Negation wiederspiegel[en|n] (da sie für ein Zeichen anderer Bedeutung nicht gelten) Die Frage ist nur, spiegeln sie es ganz wieder, oder lassen sie [au|no]ch einen Spielraum, so daß das Zeichen wovon diese Regeln gelten zwar manches andere nicht, aber doch noch manches andere darstellen könnte, daß zum mindesten nicht alles gesagt ist.
   Denn, wohlgemerkt, gesagt muß es werden können, denn sonst ist alles gesagt.
    Hat die Sprache alles gesagt, was zu sagen war, so hat sie alles gesagt.

  /  
Gäbe es eine explizitere Ausdrucksweise der Negation, so müßte sie sich doch in die andere abbilden lassen &
könnte darum nicht von anderer Multiplizität sein. Es
wäre
sei
denn in dem Falle, daß es ein Gebiet, einen Komplex gäbe der ein Gebilde, ein Komplex immer nur im Ganzen betrachtet würde, sodaß wir nie über die bloße Andeutung hinausgingen. Aber das widerspricht der Annahme einer möglichen Auseinanderlegung (Erklärung) die ja eben in das Innere dieses Komplexes dringen müßte.

\
    
Die Grenze der Sprache kann ich eben in der Sprache nicht ziehen.

✓ ✓
    
Ich kann eben nicht die ganze Sprache in meine Untersuchung einbegreifen; & dann dennoch außerhalb
dieser
ihr
in der Sprache St stehen


✓ ✓
    

Wenn ich die ganze Sprache in meine Untersuchung einbegreife so kann ich nicht außerhalb der Untersuchung in der Sprache Fuß fassen.


✓ ✓
    
Wenn unser Symbolismus die ganze Sprache einbegreift dann ist kein Raum mehr in ihr für [die| eine] Erklärung des Symbolismus.
     Hier haben wir die Grenze der Sprache erreicht.

✓ ✓
    
5.
Erinnern wir uns, daß in der Sprache nur die logische Multiplizität
darstellt, daß aber alles wovon man überhaupt reden kann, muß ausgesprochen werden können.

✓ ✓
  /  
D.h. [e|E]s darf nichts geben was die Sprache nur andeutet, der Gedanke aber ausführt. Denn der Gedanke ist selbst nur eine angewandte Sprache.

\
  /  
Gedanke & Sprache verhalten sich nicht wie Signal & Ausführung des signalisierten Befehls. Denn in diesem Falle gibt es ja noch eine ausführlichere Erklärung auf die sich das Signal (gleichsam durch Definition) bezieht. Während im Fall Sprache & Gedanke die Au ausführliche Erklärung ja selbst zur Sprache gehört. So daß, wo es überhaupt eine
Ausbreitung
Auseinanderlegung
gibt die selbst zur Sprache gehört & wo es in der Sprache keine gibt überhaupt von keiner die Rede sein kann & also auch nicht von einem Signal.

✓ ?
  ✓ ✓  
Nun kommt es aber vor daß die Wortsprache zur Mitteilung nicht genügt. Wenn ich z.B. jemand eine Farbe wie ich sie mir denke mitteilen will so muß ich ihm wenn es ein bestimmter Farbton ist ein Muster dieser
Farbe schicken. Aber auch dieses Muster ist nur Bestandteil einer Sprache. (Vergleiche Denke an die unmöglichkeit einer Zuordnung von Sprache & Wirklichkeit & vergleiche die Frage „sieht er wirklich dasselbe was ich sehe, wenn er das Muster anschaut”)

    
Der Gedanke ist kein geheimer – & verschwommener – Prozess von dem wir nur Andeutungen in der Sprache sehen, als wäre die Negation ein Stoß & der Gedanke darauf wie ein unbestimmter Schmerz, von diesem Stoß hervorgerufen aber ganzlich von ihm verschieden.

\
    
(Nichts ist wichtiger als die falschen Gedanken ganz ans Licht zu ziehen & absolut
getreu
richtig
ˇ& handgreiflich darzustellen [ wiederzugeben ] )

✓ ✓
    
Nun wäre aber die Frage: wie zeigt sich das uns bekannte spezifische der Negation in den Regeln die vom Negationszeichen gelten. Daß z.B. ein gezeichneter Plan eines Weges ein Bild des Weges ist verstehn wir ohne|weiteres, wo sich der gezeichnete Strich nach links biegt, biegt sich auch der Weg nach links etc. etc. Daß aber das Zeichen „nicht” den Plan ausschließt sehen wir nicht. Eher noch wenn wir etwas ausgeschlos-
senes mit einem Strich umfahren, gleichsam abzäunen. Aber so könnte man ja das „~” als eine Tafel auffassen „verbotener Weg”. Aber damit verstehen wir es natürlich noch immer nicht als Bild.

\ ✓ ?
  ✓ ✓  
Man denkt da leicht an die Regel daß ~p ∙ p keinen sinnvollen Satz ergibt. Und in der W-F Notation ist die Sonderstellung dieser Zeichenkombination besonders klar.

  ✓ ✓ /  
Wie ist es aber
mit diesem Gedanken:
damit:
Wenn ~p ein Bild sein soll, wäre, was es bedeutet da nicht am besten dadurch darzustellen daß das nicht der Fall ist was symbolisch p ˇ, daß p der Fall ist, darstellt. Es ist aber klar daß so ein Symbolismus nicht
funktioniert
arbeitet
. (Das scheint mit eine wichtige Sache zu sein.)
   Nicht sagen, daß p der Fall ist, heißt nicht, : sagen, daß p nicht der Fall ist.

✓ ?
  ✓ ✓  
Ist es nicht aber doch manchmal so, wenn z man zum Beispiel sagt „keine Antwort ist auch eine Antwort”? Oder wenn der Arzt nicht sagt daß die Krankheit gefährlich ist & man ˇdaraus schließt er habe gemeint sie sei nicht gefährlich[?|.] – Oder wenn man keine Tafel „verbotener Weg” sieht & sagt, das heißt, daß der Weg nicht verboten ist. („Was nicht verboten ist, ist erlaubt”)


\?
    
Es ist keine Erklärung zu sagen (was ich einmal sagte) ein solcher negativer Symbolismus ginge schon er sei nur darum nicht zu brauchen weil man durch ihn nicht wissen könne was verneint sei. Dann ist er eben kein Symbolismus der Negation wenn er uns nicht das nötige mitteilt. Und dann fehlt es ihm an etwas Wesentlichem.
   Es hat ja (auch) seinen Grund warum in gewissen Fällen der negative Symbolismus geht, & keine Antwort auch eine Antwort ist. In diesen Fällen ist eben
der Sinn
die Bedeutung
des Schweigens eindeutig
bestimmt
festgelegt
.

\?
    
Das hängt (natürlich) damit zusammen, daß die Wörter unserer Sprache die Worttypen, nicht die [s|S]chriftzüge, individueller Wortexemplare, sind. [s|S]o entspricht de[m|r] Zeichenverbindung aRb nicht als Gegensatz eine Tatsache daß „a” & „b” nicht rechts zu beiden Seiten von „R” stehen.

\ ✓ ✓
    
Im negativen Satz wird das Bild (der Plan) anders [G|g]ebraucht als im positiven, dadurch daß es au[ß|ss]chließend, hindernd gebraucht wird.

✓ ✓
    
Es wird eine andere Art Portrait entworfen, durch ein Bild, was zeigen soll, wie es sich nicht verhält,
als durch eins was zeigt wie es sich verhält.

\ ✓ ✓
    
Es wäre nun die Frage, kann je ein Porträt der negativen Art das Gleiche porträtieren, wie eins der positiven; d.h., von dem gleichen Sachverhalt wahr b oder falsch gemacht werden?

  /  
Die Farbangabe daß etwas nicht rot ist, ist von anderer Art als die, daß etwas rot (oder blau) ist. D.h. sie ist nicht in
dem gleichen
demselben
Sinn eine Farbangabe.

\?
  /  
Dagegen kann die Negation eines Satzes eine Angabe gleicher Art sein wie der negierte Satz.

  ✓ ✓  
Der negative Satz schließt etwas aus & nun kommt es auf das Gebiet an, in dem die Ausschließung geschieht, ob das nicht-[a|A]usgeschlossene von der gleichen Art ist, wie das Ausgeschlossene.

  ✓ ✓  
(Meine Methode besteht darin immer neue Worte, wie frische
Kräfte
Keime
in die Untersuchung zu werfen)

\ ✓ ?
  /  
Ich kann ein Bild davon zeichnen, wie Zwei einander küssen; aber doch nicht davon, wie Zwei einander nicht küssen. (d.h. nicht ein Bild, das blos dies darstellt.)


\?
    
Man kann nicht das [c|k]ontradiktorische [n|N]egative sondern nur das conträre zeichnen (d.h. positiv darstellen)

✓ ✓
    
„Sie küssen einander nicht” heißt nicht, daß davon
nicht die
keine
Rede ist, sondern es ist eben davon die Rede & wird (nur) ausgeschlossen.

\?
    
Das Küssen wird hier quasi weggeworfen. Aber könnte man den Zustand dann nicht eben so darstellen, daß eben das Küssen weggeworfen ist, also nicht da ist. Wohl, aber dann muß man den tatsächlichen Zustand etwa in einer allgemeinen Weise darstellen (wenn man nämlich einen bestimmten positiven nicht darstellen will) daß dadurch das Küssen & nur dieses ausgeschlossen ist, & dann ist es eben durch das dargestellte doch wieder bestimmt.

✓ ?
    
Wenn ich sagen will „er ist nicht in diesem Kreis ◯” so kann ich das freilich so darstellen, daß er irgendwo außerhalb ist, aber dann tritt der Kreis doch wieder in der Darstellung auf.

\
    
Es ist also klar daß ich im negativen Satz das intakte Bild des positiven Satzes brauche. Wie aber bestimmt mich das „~”, den
folgenden Satz ausschließend zu verstehen? Wie zeigt es das?
  Es müßte sich ja also zeigen, daß p und ~p Gegensätze sind.

✓ ✓
  ✓ ✓  
6.
Wenn ich die ganze Sprache in meine Untersuchung ein[z|b]eziehe, dann muß in ihr alles erklärt sein wonach man überhaupt fragen kann, & keine Frage nach einer Erklärung mehr übrigbleiben.

  ✓ ✓  
In dem Zeichen ~ kann
die Verneinung nicht liegen
sich die Verneinung nicht zeigen
. „nicht” ist eben nur eine Andeutung für die Art, wie der Satz aufzufassen ist. Und die Natur des aAngedeuteten kann sich nur im Gebrauch
des Zeichens
der Verneinung
zeigen. [ … des andeutenden Zeichens zeigen. ]
[ … im Gebrauch der Verneinung, des andeutenden Zeichens, zeigen

  ✓ ✓ ✓  
(Denke daran daß p ∙ ~p contradictorisch, p ⌵ ~p tautologisch ist. ~(~p) = p, ~(~(~p)) = ~p etc etc)

  ✓ ✓  
„Ich habe das Stück von A bis B bestrichen
A
A1


B1
B
also ist das Stück A1B1 sicher bestrichen”. Hier schein[t|e]n unendlich viel Sätze aus einem zu folgen.
    Es trägt allerdings diese Folgerung den Charakter von etwas construiertem. Als hand[e|l]e es sich nicht eigent-
lich um (einen) Gedanken sondern um eine kompliziertere Maschine. – Als wären diese Folgerungen vorbestimmt um bestimmte Dienste zu leisten.

    
Wir fragen uns nämlich: Wenn wir denken daß wir das ganze Stück von A bis B bestrichen haben so scheinen wir etwas einfaches zu denken & gar nicht etwas, woraus dann etwa 1000 Sätze folgen könnten. – Nicht etwas was 1000 Sätze in sich enthiel enthielte. – Wir [F|f]ühlen, wenn diese Sätze aus dem ersten folgen dann
mittels einer
durch eine
Hypothese & nicht dadurch daß sie wirklich in ihm liegen.
     Ja der erste Satz als Satz genommen hat etwas einfaches. Und wenn ich recht habe darf auch nicht ein Satz jener Art aus ihm folgen.
   Und so ist es auch wenn z.B. vom Gesichtsraum die Rede ist. Eine ohne Teilung gesehene weiße Fläche besteht nicht aus zwei Hälften. Denn beschriebe man sie auf die Art in der Weise zwei
Hälften
Teile
zu beschreiben, so hätte man nicht die ungeteilte Fläche beschrieben.

✓ ✓
    
„Eine ungeteilt gesehene Fläche besitzt hat keine Teile.”

\?
    
Ich kann nun aber doch vorhersagen: die eine linke hälfte dieser weißen
Fläche im Gesichtsfeld wird braun werden. Daher mache ich mir ein Bild (irgendwelcher Art) von einer geteilten Fläche deren Enden die Enden der gesehenen representieren.
(Denken wir uns eine Fläche halb weiß halb schwarz & die schwarze Hälfte wird weiß, dann verschwindet die Teilung.)

✓ ✓
    
Denken wir uns aber einen Maßstab an die Fläche angelegt so daß wir etwa zuerst das Bild dann das Bild und dann vor uns hätten, dann folgt daraus daß das erste Band durchaus weiß ist durchaus nicht daß im zweiten & dritten alles mit [a|A]usnahme der Teilstriche weiß ist.

\
    
Die normale Auffassung vom Beispiel des Anstrichs ist dadurch charakterisiert, daß es gleichgültig ist ob wir uns die Striche A' & B' schon vorhanden denken wenn der Stab gestrichen wird oder ob wir das Stück A'B' erst später auf ihm
abtragen.
abmessen.
Sind
Denken wir uns
die Striche A' & B' schon ursprünglich
hier
vorhanden
dann folgt allerdings jener zweite Satz aus dem ersten (dann ist die [C|K]omplexität) schon in dem ersten Satz ˇoffenbar vorhanden) dann folgen aber aus dem ersten Satz
nur so viele Sätze als seiner Komp[el|le]xität entspricht (also nie unendlich viele)

\
    
Wenn ich sage „in dem Quadrat ist ein schwarzer Fleck” so ist es mir immer als habe ich hier wieder etwas einfaches vor mir. Als müsse ich nicht an verschiedene mögliche Stellungen & Größen denken. Und doch kann man sagen: wenn ein Fleck in dem Quadrat ist so muß er irgendwo & von irgend einer Gestalt sein. Nun kann aber doch auf keinen Fall davon die Rede sein, daß ich mir alle möglichen Lagen (etc.) eines Flecks zum voraus denke. – In dem ersten Satz scheine ich sie vielmehr sozusagen durch ein Sieb zu fassen so daß „Fleck innerhalb des Quadrats” einem Eindruck zu entsprechen scheint für den das wo etc überhaupt noch nicht in Betracht kommt als sei es (gegen allen Anschein) etwas was mit jenem ersten Sachverhalt nur physi[c|k]alisch nicht logisch [b|v]erbunden sei.

\ ✓ ✓
    
(Je roher die Bilder sind die ich mir mache, desto besser.)

✓ ✓
    
Der Ausdruck „Sieb” kommt daher: ˇso in die Untersuchung: Wenn ich etwa eine Landschaft ansehe, durch ein Glas das nur die Unterschiede von Dunkelheit & Helligkeit durch-
läßt, nicht aber die Farbunterschiede so kann man so ein Glas ein Sieb nennen. Denkt man sich nun das Quadrat mit dem k durch ein Glas betrachtet das nur den Unterschied Fleck drinnen oder nicht durchließe nicht aber einen Unterschied der Lage
eines
des
Flecks im Quadrat so könnten wir auch hier von einem Sieb sprechen.
      Die Frage ist, ist so ein Sieb denkbar?

\
    
Von einem Sieb aber kann hier, glaube ich, tatsächlich nicht die Rede sein

✓ ✓
  /  
7.
Wir müssen wissen was Erklärung heißt. Es ist die ständige Gefahr, dieses Wort in der Logik in einem Sinn verwenden zu wollen, der von der Physik hergenommen ist.

\?
  ✓ ✓  
Es ist eine Hauptgefahr der Philosophie dieses Wort falsch zu verstehen.

\?
  /  
Wenn ich sage, der Fleck liegt im Quadrat, so weiß ich – und muß wissen – daß es verschiedene mögliche Lagen für ihn gibt. Aber auch, daß ich nicht eine bestimmte Zahl aller solcher Lagen nennen könnte. Ich weiß von vornherein nicht, wieviele Lagen „ich unterscheiden könnte”. – Und ein
Versuch darüber lehrt mich auch nicht, das, was ich hier wissen will. | Es sei denn, daß er mir Lagen zeigte die ich an sich als benachbarte bezeichnen müßte. Das wäre dann freilich nicht ein experimentelles Resultat. Und da ich jetzt jedenfalls keine benachbarten Lagen kenne, so verschwimmt für mich die Angelegenheit der Teilbarkeit im
Dunkel.
Dunkeln.


\?
    
Das Dunkel welches über den Möglichkeiten der Lage etc herrscht, ist die gegenwärtige logische Situation. Sowie trübe Beleuchtung auch eine bestimmte Beleuchtung ist.

\?
    
Es kann doch nicht darauf hinauslaufen, daß zwar nicht unendlich viele Sätze aus einem folgen können, aber ˇwohl einer aus unendlich vielen.

✓ ✓
    
Es ist wichtig, daß ich den Sachverhalt: der Kreis ist irgendwo im Quadrat, nicht malen könnte, ohne einen bestimmten Fall zu malen, den ich aber hier nicht meine.

\
    
Ich möchte den Sachverhalt am liebsten
mit einem
durch einen
lockeren Kreis im Quadrat darstellen, oder dadurch, daß ich den Kreis sozusagen ins Quadrat werfe, ohne zu zeigen wo er hineinfällt.


✓ ✓
  /  
Es Es ist da immer so als könnte man eine logische Form nicht ganz übersehen, da man nicht weiß, wieviel, oder welche, mögliche Lagen es für den Fleck im Viereck gibt. Anderseits weiß man es doch, denn man ist von Keiner überrascht, wenn sie auftritt.

  ✓ ✓ /  
Aber so wäre es ja mit allem gesehenen. Wenn ich eine seltsame Blume sehe, wie ich nie eine gesehen habe, so bin ich nicht über ihre Möglichkeit überrascht, & doch überrascht, weil ich mir dergleichen nie vorgestellt hatte.

\
  ✓ ✓  
Es ist als sä[g|h]e man im Spe[c|z]iellen das Allgemeine & vergleiche das mit dem allgemeinen Satz, ohne auf das Spezielle (viel) zu achten (das Spezielle läßt man links liegen). Und doch ist das Allgemeine an ein Spezielles gebunden.

  ✓ ✓  
Es ist so als arti[c|k]ulierte der allgemeine Satz Gedanke die Wirklichkeit anders

    
Man konnte sagen, der Satz ist immer ein Sieb (das sondert, das eine durchläßt, das andre zurückhält) Und dann ist eben auch der allgemeine Satz eins.


\
    
Es ist hier auch etwas
nicht in Ordnung mit
falsch an
dem Begriff der bestimmten Lage

✓ ✓
    
Bestimmt ist eine Lage, wenn sie bestimmbar ist; durch eine Angabe bestimmt ist.

✓ ✓
    
Die bestimmte Lage im Gesichtsraum kann man nur durch graphische Bilder angeben. Und hier kommen wir in das Gebiet der Darstellung durch Nachahmung statt durch eine Zeichensprache. Und hier harren richtige Probleme.
    Was ist das Wesentliche dessen, was wir nicht durch Worte darstellen können? – Aber fängt denn das nicht schon dort an, wo wir überhaupt die Vorstellung zu Hilfe nehmen müssen? Also überhaupt, wo z.B. von rot & blau gesprochen wird, auch wenn es sich gar nicht um ganz bestimmte Töne dieser Farben handelt.

✓ ✓
    
Denn die ganz entsprechenden Fälle liegen ja auch bei dem Kreis im Quadrat vor. Ich brauche z.B. keine Zeichnung um zu verstehen, was es heißt, daß der Fleck in dem linken oberen Viertel des Quadrats liegt. (Man kann auch auf eine bestimmte Erinnerung in der Beschreibung anspielen. „Es schaut aus wie ein …”)


✓ ✓
    
„Wenn der Fleck da liegt, so liegt er in dem Viereck”. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒

✓ ✓
  /  
In wiefern sieht der allgemeine Gedanke hier jeden besonder[m|en] Fall voraus? Ich sage: ich kann keine neue Möglichkeit durch die Erfahrung lernen.

✓ ✓
  ✓ ✓  
(Das Schwere ist, das System der Grammatik zu sehen.)

✓ ✓
  /  
Ich möchte sagen, in dem Satz „der Fl ein Fleck liegt im Quadrat” ist von der besonderen Lage überhaupt nicht die Rede. Ich sehe dann in dem Bild nicht die Lage, ich sehe von ihr ab. So als wäre etwa die Abstände von den Quadratseiten dehnbar & zusammenziehbar & als g[ä|e]lte ihre Länge nicht.

✓ ✓
  /  
Wir sehen auf das Bild & sehen von den Abständen des Kreises von den Seiten ab. Sie gelten nicht.
   „Auf die Lage schaue ich nicht; [E|e]s kommt auf sie nicht an.” Ich möchte sie förmlich verschwimmen machen.
    Ja, kann denn nicht der Fleck sich wirklich ˇim Viereck bewegen? Ist das nicht nur ein spezieller Fall vo[m|n] dem im Viereck zu sein? Dann wäre es also doch nicht so daß der Fleck an einer bestimmten Stelle im Viereck sein muß wenn er
überhaupt darin ist.

\
    
Ich will sagen daß es ˇmir eine Beziehung des Flecks zum Rand zu geben scheint die unabhängig von dem Abstand ist. – Gleichsam als
bediente ich mich einer
gäbe es eine
Geometrie in der es keinen Abstand gibt wohl aber ein Innen & Außen. So gesehen sind allerdings auch die Bilder und gleich.

\
    
We[i|n]n einer nicht verstünde was der Satz „[der| ein] Kreis ist im Quadrat” sagt, so würde man es ihm [vi| ] so erklären: es ist entweder ◇◇◇ so oder so oder so etc, & würde so ein paar Stellungen des Kreises zeigen. Aber natürlich darf diese Erklärung nur als das Geben [ das Zeigen ] das Aufzeigen einer Regel
angesehen
aufgefaßt
werden, ähnlich den ersten Gliedern einer [F|f]ormalen Reihe.


✓ ✓
    
(Ich glaube aber daß in meiner ganzen Auffassung von der Allgemeinheit noch etwas falsch ist.)

✓ ✓
    
Der Satz „der Fleck ist im Quadrat” hält gleichsam selbst den Fleck blos im Quadrat, das heißt, beschränkt die Freiheit des Flecks nur auf diese Weise & gibt ihm
innerhalb des Quadrats
[ in dem Quadrat ]
sonst
Freiheit.
Der Satz bildet dann einen Rahmen der die Freiheit des Flecks begrenzt & ihn innerhab frei läßt,
das heißt mit seiner Lage nichts zu schaffen hat. – Dazu muß aber der Satz (gleichsam eine Kiste in der der Kreis – im übrigen frei – eingesperrt ist) die logische Natur dieses Rahmens haben & das hat er denn ich könnte jemandem den Satz erklären & dann jene Möglichkeiten
(point out)
auseinandersetzen
& zwar (ganz) unabhängig davon ob ein solcher Satz wahr ist oder nicht also unabhängig von einer Tatsache.

\
  ✓ ✓  
Kann man aber nun sagen, daß der Satz aus unendlich vielen Sätzen folgt? –
    D.h. daß quasi unendlich viele um ihn herum
stünden
[ stehen ]
wären
deren gemeinsamer Bestandteil er ist?

✓ ✓
  o ⨯  
8.
(Von dem
ersten Aufscheinen
Sehen
eines Gedankens in der Ferne bis zum völlig klaren erkennen dieses Gedankens ist es meist nicht so weit als es zuerst scheint)
(Von dem ersten Sehen eines [g|G]edankens in weiter Ferne bis daß er in unserer unmittelbaren Nähe steht …)

  ✓ ✓  
Daß der Satz die Wirklichkeit in einer Beziehung frei läßt, heißt, daß er auf sie in dieser Beziehung ˇ(d.h. sie auf seine Wahrheit) keinen Einfluß nimmt. Er von ihr in dieser Beziehung nichts weiß. Der Satz hält die Wirklichkeit an einer Leine & solange diese nicht beansprucht wird da die
Wirklichkeit sich innerhalb ihres Radius bewegt geht es den Satz nichts an.

    
Es scheint mir alles gesagt zu sein, damit, daß der Satz „der Fleck befindet sich im Viereck” verstanden wird. Und damit, daß was aus ihm folgt (& das woraus er folgt) dadurch bestimmt ist
wie
daß
er verstanden werde wird [ ist ] ; nicht
durch den Umstand
dadurch
ob er wahr oder falsch ist.

✓ ✓
    
D.h. daraus daß er verstanden wird einen bestimmten Sinn hat schöpfe ich die Zuversicht, daß es für ihn bestimmte eben seinen Sinn bestimmende Regeln der Grammatik gibt & das die Unbestimmtheit die in ihm liegt doch einen bestimmten (seiner Natur nach bestimmten) Spielraum definiert. – Daß seine Folgesätze, & die aus denen er folgt, durch was er bedeutet, nicht durch die Tatsachen bestimmt sind, das ist es eigentlich was ich
meine
meinte
wenn ich
auseinander setze
sage
es gäbe ˇdarin keine Überraschungen.
    Denn, wo es keine Überraschungen gibt, das ist die Grammatik,(das Spiel) – & ein Bild das ich etwa von einer zu erwartenden Situation mache gehört zu den Zeichen, steht also unter der Herrschaft der Grammatik.

✓ ✓
    
Das hängt nun mit der Bedeutung der „bestimmten Lage” des Flecks im
Viereck zusammen. Wenn wir von einer Bestimmung durch Messung nicht reden können dann ist das Zeichen (Bild)
die
das
alleinige Bestimmung & daher autonom[.| (]in gewissem Sinne)

✓ ✓
  ✓ ✓  
Man kann dieses Bild nicht anders bestimmen als durch sich selbst. Darum ist es nicht vielleicht eine ungenaue Bestimmung sondern eine exacte.

  /  
Es ist natürlich nicht „Stellung des Kreises in diesem Quadrat” ein Begriff & die besondere Stellung ein Gegenstand der unter ihn fällt.

\
  o ⨯  
(Ein Gedanke nähert sich erstaunlich schnell von der großen Entfernung in der er zuerst auftaucht zur unmittelbaren Nähe
in der er deutlich vor uns steht.
in der wir ihn deutlich gewahren
)

  /  
So daß Gegenstände gefunden
würden
werden
von denen man sich überzeugt, daß sie ˇauch Stellungen des Kreises im Quadrat sind an die von denen man aber früher nichts gewußt hat.

\
  ✓ ✓  
D.h. ‚Stellung des Kreises im Quadrat’ kann kein amorpher Begriff sein.
    Ich weiß auch daß, wenn zwei Stellungen verschieden sind die
eine über, unter, rechts oder links von der andern sein muß. Daß es eine Stellung in der Mitte des Quadrats gibt & eine rechts, links, etc von der Mitte aber z.B. keine gesehene Stellung in der der Kreis von der Mitte der unteren Kante nur ein 23stel seines Durchmessers entfernt
sei
[ wäre ]
ist
.

   
Die [m|M]ittelstellung des Kreises & andere ausgezeichnete Stellungen sind übrigens ganz analog den primären Farben in der Farbenskala. (Dieses Gleichnis könnte man mit Vorteil fortsetzen.)

\
   
Wie ist es aber mit diesem Schluß: „Wenn ein diesem Kreis gleichgroßer in das Dreieck hineingeht dann geht auch jeder kleinere hinein.”?
  Ich kann nämlich noch nicht einsehn warum es nicht möglich sein sollte daß unendlich viele Sätze nach einer Regel aus einem folgen sollten in dem selben Sinne nämlich in dem ein Satz aus unendlich vielen folgen kann? . Obwohl etwas sagt daß daß es so ist, aber die Formulierung
kann nicht richtig sein
ist nicht richtig
.

✓ ✓
   
Denn wenn daraus daß der Kreis sich im Quadrat da befindet, folgt daß er im Quadrat ist;
folgt dann nicht auch daß er in jedem Quadrat ist das man das erste umschließend zieht? Oder muß ich sagen so ein Satz folgt nur wenn ein das erste umschließendes Quadrat da ist. So daß nur die Möglichkeit der aus dem ersten auf diese Weise folgenden Sätze unendlich ist aber nicht von unendlich vielen solchen Sätzen geredet werden kann.

✓ ✓
  ✓ ✓  
„Er folgt aus unendlich vielen Sätzen” würde heißen: man kann die Reihe der Sätze aus denen er folgt ins Unendliche fortsetzen. Statt „ins unendliche” müßte man aber doch sagen „man kann sie unendlich fortsetzen”. Aber auch das trifft nicht ganz meine Schwierigkeit. Denn in mir wehrt sich nicht bloß etwas dagegen daß unendlich viele Sätze aus einem folgen sondern ebens auch daß 1000 Sätze aus einem so einfachen Satz folgen. Ich habe es hier überhaupt nicht mit der Auff Schwierigkeit der Auffassung des Unendlichen zu tun die leicht wie ich glaube leicht zu überwinde[n|n] ist sondern, mit einer ganz anderen.

  ✓ ✓  
Und da ist nun allerdings klar daß aus 1000 Sätzen von der Form
„der Kreis ist an der Stelle im Quadrat” folgt „der Kreis ist im Quadrat”; mindestens wenn es auch nur aus einem solchen Satz folgt.
◇◇◇ ◇ Und and[er|re]rseits: [f|F]olgt auch aus nur aus einemdieser Kreis hat im Quadrat Platz” auch nur ein Satz der Art „dieser kleinere Kreis hat darin Platz” so können so ist nicht einzusehen warum nicht 1000 solcher Sätze aus dem einen folgen sollen.
    Und somit ist die Schwie das Problem an eine andere Stelle gerückt.
    
9.
Frägt es sich nicht, ob ich den Sinn eines Satzes ins Unendliche verdünnen kann? Das heißt beliebig verdünnen kann.
    Man kann von Verdünnung & Conzentration des Sinnes reden.

✓ ✓
   
Freilich kann man unendlich verdunnen (das geht ja schon mit der Disjunktion etc.) aAber eben nur auf diese Weise folgen beliebig viele Sätze aus einem, & durch die bloße Verdünnung erfahren wir nichts neues. – – –

✓ ✓
   
Können wir uns eine Sprache denken, die nur mit primären Sätzen arbeitet, und nicht mit Hypothesen?
   (Könnte man sich etwa [M|m]enschliche Wesen denken, die Hypothesen nicht
kennen, aber eine Sprache besitzen?)

✓ ✓
  ✓ ✓ ∫  
Aber heißt denn das etwas, wir bilden doch die Hypothesen nicht aus einem neuen Erkenntnismaterial, sondern aus den Sätzen & die Sätze ohne die Möglichkeit der Hypothesen [ist so| sind so] undenkbar wie d[ie|as] Multiplizieren ohne die Möglichkeit des Wurzelziehens.

  ✓ ✓ ∫  
Hängt das Wesen der Hypothese vom mit dem Zeitbegriff ab? zusammen? D.h. gäbe es ohne Zeit keine Hypothesen & was heißt diese Frage überhaupt?

  ✓ ✓ ∫  
Wie drückt es sich aus, daß die Zeit zur Phänomenologie gehört nicht aber die Wahrheitsfunktionen? Und wie drückt es sich aus was wir fühlen, daß nämlich die Wahrheitsfunktionen fundamentaler sind als das Phänomenologische? Dennˇ, ich glaube, nur in der Grammatik muß sich auch das ausdrükken., glaube ich

  ✓ ✓  
10.
Daß die Hypothese dem Satz kein neues Material hinzufügt, sieht man auch daraus daß eine Hypothese durch den Ausruck „es scheint” (oder einen ihm entsprechenden) zum Satz wird.

  ? ∕∕  
Die Grammatik wenn sie in ˇder Form
eines Buches uns vorläge bestünde nicht aus einer Reihe ˇbloß nebengeordneter Kapitel sonder würde eine andere Struktur zeigen.
     Und in dieser müßte man – wenn ich recht habe – auch den Unterschied zwischen [p|P]hanomeonlogischem & Nicht-Phanomenologischem sehen. Es wäre da etwa ein Kapitel
von den
über die
Farben worin der Gebrauch der Farbwörter geregelt wäre; aber dem vergleichbar wäre nicht was über die Wörter nicht, oder etc (die „logischen Constanten”) in der Grammatik gesagt würde.
    Es würde z.B. aus den Regeln hervorgehen daß diese letzteren Wörter
⌇ bei
[ zu ] ⌇
in
jedem Satz anzuwenden seien (nicht aber die Farbwörter). Und dieses „jedem” hätte nicht den Character einer erfahrungsmäßigen Allgemeinheit; sondern der inappellablen Allgemeinheit einer obersten Spielregel. Es scheint mir ahnlich wie das Schachspiel wohl ohne gewisse Figuren zu spielen (oder doch fortzusetzen) ist aber nie ohne das Schachbrett

   
Die wichtigste Frage hier ist nur: Kann sich der Wesensunterschied zwischen „logischen & phänomenologischen Constanten” auch allein in der Grammatik zeigen? Ist hier nicht doch
eine Theorie nötig? Etwa eine die zwischen zweierlei Arte[n|n] von Grammatik unterscheidet? (Ich möchte sagen: aus den Regeln des Schachspielt ergibt sich nicht nur der unterschied zwischen Rössel & Läufer sondern auch der Unterschied zwischen den Schachfiguren & dem Schachbrett)
    Und bedenke: die Theorie sollte über die Negation & die Farbe Rot etwas sagen das ihren Unterschied klar machte? Oder soll sie bloß sagen daß hier verschiedene Arten der Interpretation von Zeichen vorlägen? Das wäre dann etwas, was mit Hilfe von verschiedenen Indexen auszudrücken wäre & wir kämen kommen [ haben ] hier nur zu einer [ eine ] [f|F]ortführung der Grammatik.

\ ✓ ?
  /  
Ich will immer zeigen daß alles was
an
in
der Logik business ist, in der Grammatik gesagt werden muß.

\
  /  
Wie etwa der Fortgang eines Geschäftes aus den Geschäftsbüchern muß
vollständig
ganz & gar
herausgelesen werden können.
So daß man auf die Geschäftsbücher deutend muß sagen können: Hier! hier muß sich alles zeigen; und was sich hier nicht zeigt gilt nicht. Denn am Ende muß hier alles herauskommen sich hier alles auswirken [ abspielen ] sich hier alles Wesentliche ereigne[t|n] [ abspielen ] .


    
Alles wirklich Geschäftliche – heißt das – muß sich in der Grammatik abwickeln.

\
  ✓ /  
(Eine Modedummheit der heutigen po[b|p]ulären Physik ist es zu sagen daß der Raum
– sagen wir –
etwa
eines Eisenwürfels nicht wie der Laie glaubt ganz oder beinahe ganz von Materie erfüllt sei sondern daß er vielmehr beinahe leer sei da die Elektronen im [v|V]ergleich zu ihren gegenseitigen Abstanden von einander winzig klein seien. In Wahrheit aber wäre die Ansicht des Laien natürlich gerechtferitigt wie klein immer man die Elektronen annimmt denn dem Erfülltsein des Raumes mit Materie im gewöhnlichen Sinnˇ, dem erfahrungsmäßigen Erfülltsein, e[t|n]tspricht in der physikalischen Hypothese gar nicht das Erfulltsein mit Elektronenmasse sondern die Häufigkeit der Elektronen)

\ ✓ ✓
  ⨯ ∫  
Was ich die ‚Ansicht dieses Gegenstandes von hier’ nenne gehört auch ˇnoch zur Hypothese d.h. zur Darstellung.
   D.h. der Körper mit seinen verschiedenen Ansichten von den verschiedenen Stellen des Raumes oder mit der Regel wie diese zu konstruieren sind ist alles die Hypothese. D.h. die Hypothese ist ein System
von Zeichen & steht ganz, & komplett, außerhalb der Erfahrung. Sie ist gleichsam ein [V|v]ielflächiger Körper
deren
dessen
jede Fläche einer Erfahrung entsprechen kann. Man könnte sich auch ein Polygon denken dessen jede Seite ein Maß wäre für gewisse Strecken die rund um das Polygon liegen & deren richtiges oder falsches Abbild das Polygon ist.
Das Beste Gleichnis für jede Hypothese & ˇselbst ein Beispiel ist ein Körper mit seinen, verschiedenen nach einer bestimmten Regel construierten Ansichten aus ˇden verschiedenen Punkten des Raum[s|es].


Die Punkte A muß man sich durch ein Coordinatensystem bestimmt denken.

p =
2 a R
L² + 2 R L


a = 1, 2 R = D

                p =
D
L² + D L
ist die Ansicht des Kreises von A aus. Zu sagen
in der Entfernung L von A sei ein Kreis,
man sähe ei von A einen Kreis
heißt dann, die Ansicht p änder[t|e] sich, wenn man sich auf
der Geraden g bewegt,
der Gleichung
dem obigen Gesetz
entsprechend.

✓ ✓ \
    
11.
Man
denkt
weiß
gar nicht, wie merkwürdig das 3-dimensionale Sehen ist. Wie
seltsam
sonderbar
etwa ein Bild, eine Photographie, aussähe, wenn wir im Stande wären, sie als Verteilung grauer, weißer & schwarzer Flecken in einer ebenen Fläche zu sehen. Was wir
Was wir sehen, würde dann ganz sinnlos wirken. Ebenso wenn wir mit einem Aug flächenhaft sehen könnten.
Es ist z.B. gar nicht klar, was geschieht, wenn wir sagen mit zwei Augen die
Welt
Gegenstände
plastischer sehen als mit einem. Denn sie wirken auch mit einem gesehen p schon plas plastisch. Und der Unterschied zwischen Relief & Rundplastik ist auch keine richtige Analogie.

\
    
Es scheint mir daß die Hypothese nicht notwendigerweis[t|e] etwas mit der Zeit zu tun haben muß, außer insofern als alle Sätze etwa zeitliches behandeln.

✓ ✓
    
Aber ist das wahr? Und wenn, was ist das für eine Allgemeinheit? Warum ist dann die Zeit in der Logik nicht fundamental wie die Wahrheitsfunktionen? – Ist es denn wahr daß die Zeit in alle Sätze eint[i|r]itt? – Da
will es mir scheinen als ob sie nur in einer bestimmten Gruppe von Sätzen wirklich erwähnt würde. Tritt sie überall ein wo (überhaupt) von einer Veränderung geredet wird? Und tritt sie etwa darum überall ein, weil jeder Sachverhalt die Möglichkeit der Veränderung
hat
besitzt
. Tritt sie nicht darum überall ein, weil wir jeden Sachverhalt erwarten können? Weil also alles zukünftig der Fall sein[.|,]
und
oder
früher der Fall gewesen sein kann?
   Das heißt: jJeder Sachverhalt ist ein Ereignis.

✓ ✓
  ✓ ✓  
Nun scheint aber doch, wenn ich etwa sage, „der Himmel ist blau” & von allem Hypothetischen
daran
darin
absehe, die Zeit hier ˇwenigstens nicht explizit vorzukommen.

⨯ ✓ ✓
  /  
„Wwahr” & „Ffalsch” sind tatsächlich nur Wörter einer bestimmten Notation der Wahrheitsfunktionen.

\
  ✓ ✓ ∫  
(Wenn ein Problem lebhaft auftritt auftaucht, so ist immer schon viel gewonnen.)

✓ ?
  ✓ ✓  
Ich sage „wenn ich von allem Hypothetischen absehe” denn daß die Zeit in der Hypothese eine Rolle
spielt ist sicher aber
– so scheint mir –
– wie mir scheint –
nicht so interessant.

  /  
Ich könn glaube, ich könnte auch so fragen: Kann man tatsächlich jeden Satz sinnvoll ins Futurum & Perfectum setzen[?|?] (Die mathematischen Sätze natürlich nicht.[.|)]

✓ ✓
    
Und wenn das der Fall ist, wie kommt es, daß es uns beinahe wie eine Zufälligkeit erscheint, verglichen mit den Regeln über die Negation & Disjunktion?

✓ ✓
  /  
Negation & Disjunktion möchten wir sagen hat mit dem Wesen des Satzes zu tun die Zeit aber nicht sondern mit seinem Inhalt.
    Wie aber kann es sich in der Grammatik zeigen daß [e|E]twas mit dem Wesen des Satzes zusammenhängt & etwas anderes nicht, wenn sie beide gleich allgemein sind?
    Oder sollte ich sagen die geringere Allgemeinheit wäre auf seiten der Zeit da die Mathematischen Sätze negiert & disjungiert werden können aber nicht zeitlich sind. Daß Ein Zusammenhang ist wohl da wenn auch diese Form die Sache darzustellen irreführend ist.
Es kommt mir so vor als wäre die Gegenwart wie ich sie in dem Satz „der Himmel ist Blau” steht keine Form der Zeit ist. Als ob also die Gegenwart in diesem Sinne unzeitlich wäre.

✓ ? \ \
  ✓ ✓ ∫  
Aber es ist merkwürdig daß es in der Grammatik eine wesentliche & eine unwesentliche Allgemeinheit geben sollte.
      Eine phänomenologische & eine logische. Aber
worin
wie
unterscheiden sich die von einander.

  ✓ ✓ ∫ / / /  
Wie unterscheidet die Grammatik zwischen For Satzform & Inhalt? Denn dies sollen ja grammatikalische Unterschiede sein. Wie sollte man sie beschreiben können, wenn, sie die Grammatik nicht zeigt?
    Was hat es mit dem Schema „Es verhält sich so & so” für eine Bewandnis? – Hier deutet „[e|E]s verhält sich” die Satzform & „so & so den” an & „so & so” steht für den Inhalt. –
   Man könnte auch sagen das „es verhält sich” ist die Handhabe für den Angriff der Wahrheitsfunktionen.

  ✓ ✓ ∫  
Meine Theorie kommt darauf hinaus, daß man die Sprache
in gewisser Beziehung nicht erklären kann.

   
„Es verhält sich” ist also nur ein Ausdruck aus einer Notation der Wahrheitsfunktionen. Ein Ausdruck, der uns zeigt welcher Teil der Grammatik hier in Funktion tritt.

\
   
Die Grammatik ist
die Geschäftsbücher
das Geschäftsbuch
der Sprache;
aus denen
woraus
alles zu ersehen sein muß, was nicht Gefühle ˇbetrifft sondern harte Tatsachen Facten (betrifft)

\
    
Ich will also eigentlich sagen: Es gibt nicht Grammatik & Interpretation der Zeichen. Sondern soweit von einer Interpretation, also von einer Erklärung der Zeichen, die Rede sein kann, soweit muß sie die Grammatik selbst besorgen.
      Denn ich brauchte nur zu fragen: Soll die Interpretation durch Sätze erfolgen? Und in welchem Verhältnis sollen diese Sätze zu der Sprache stehen die sie schaffen?

\
   
Jene zweifache Art der Allgemeinheit wäre so seltsam, wie wenn von zwei Regeln eines Spiels die beide gleich ausnahmslos gelten die eine als die [F|f]undamentalere angesprochen würde.
Als könnte man also
entscheiden,
darüber reden,
fragen,
ob der König oder das Schachbrett für das Schachspiel
essentieller
wesentlich
wäre. (Welches von beiden das wesentlichere, welches das zufälligere wäre.)

\
  ✓ ✓ ∫  
Man könnte auch ˇso fragen: Ist ein nicht negierbarer Satz schwerer zu denken als ein zeitloser? – Ist es leichter das [p|P]hänomenologische anders zu denken als das Logische?
   Oder ist das Hindernis das eine zu [D|d]enken ein andres als das Hindernis das andre zu denken? Aber gibt es denn einen ˇfür uns zählenden Unterschied zwischen Unsinn & Unsinn?

  /  
12.
Wie ist das richtig in Worten wiederzugeben was ich deutlich als den Unterschied zwischen inhaltlicher & formaler Logik im Satz empfinde. (das sind ist noch immer nicht die der richtigen Ausdrücke Ausdruck) Der Unterschied zwischen der Logik des Inhalts & der Logik der Satzform überhaupt. Das Eine erscheint gleichsam bunt das [a|A]andre matt. Das eine handelt von dem was das Bild darstellt das andre ist wie der Rahmen des Bildes ein Charakteristicum der Bildform.

  /  
Es ist nämlich als könnte man sagen, die Zeit habe zwar mit dem Wesen des Satzes nichts zu tun,
dennoch aber käme die Zeit in jedem Satz vor. Und wieder muß man fragen was ist das für eine [a|A]llgemeinheit? Wie kann ich wissen daß die Zeit in jedem Satz vorkommt, es sei denn daß sie zum Wesen des Satzes gehört? Ich möchte darauf antworten: sie gehört zum Wesen der Wirklichkeit nicht zum Wesen des Satzes (d.h. der Darstellung durch Sätze.)

    
Nun ist es
aber
allerdings
merkwürdig, daß die Zeit von der ich hier rede nicht die im physikalischen Sinne ist. Es handelt sich hier nicht um ˇeine Zeitmessung. Und es ist verdächtig daß etwas was mit einer solchen Messung nichts zu tun hat, in den Sätzten eine ähnliche Rolle spielen soll, wie die physikalische Zeit in den Hypothesen der Physik.

/ ✓ ?
    
Auch unbegreiflich ist es, daß die Zeit wenn sie zum im Wesen der Wirklichkeit gehört, liegen soll, nicht offenbar zum Wesen des Satzes gehören soll [ … , wenn das Wesen der Wirklichkeit in ihr liegt, … ]

\ ✓ ✓
   
Das schaut so aus als könnten wir doch aus unserer Welt heraus, wenn auch nicht aus der Logik der Satzform so doch aus der [f|p]hänomenologischen Begrenzung.

✓ ✓
    
Zum mindesten scheint eine Frage
berechtigt: Angenom Wenn ich die Grammatik aufgeschrieben hätte & die verschiedenen Kapitel über die Farbwörter etc etc der Reihe nach dastünden wie Regeln über alle die Figuren des Schachspiels, wie wüßte ich dann daß dies nun alle Kapitel sind? Und wenn sich nun in allen vorhandenen Kapiteln eine gemeinsame Eigentümlichkeit findet, so haben wir es hier scheinbar mit einer logischen Allgemeinheit aber keiner wesentlichen d.h. voraussehbaren Allgemeinheit zu tun. Man kann aber doch nicht sagen daß die Tatsache, daß das Schachspiel mit 16 Figuren gespielt wird ihm weniger wesentlich ist, als daß es auf dem Schachbrett gespielt wird

\
  ✓ ✓  
Es ist offenbar, daß der Charakter des zeitlichen in der Bedeutung der Wörter „früher” & „später” ˇetc liegt. In der Reihe die so gebildet wird. Und es frägt sich ob wir jedes Erlebnis als Glied der Reihe erleben. – Auch die Dauer scheint mir nicht in jedes Erlebnis unmittelbar hineinzuspielen.

  ✓ ✓  
Man könnte sagen, es hand[el|le] sich um die Wörter „früher” & „später” einerseits & „nicht” & „oder” andrerseits. Und was wir sehen wäre, daß nicht notwendigerweise ˇüberall wo diese
Worte anwendbar sind auch jene es sein müßten.

\ ✓ ✓
    
Denn wWie offenbart sich die Zeitlichkeit der Tatsachen, wie drückt sie sich aus, als dadurch, daß gewisse Ausdrücke
Ausdrücke
Wendungen
in
unsern
den
Sätzen vorkommen müssen. D.h: Wie drückt sich die Zei[ll|tl]ichkeit der Tatsachen aus, als grammatisch?!

\
   
Die Sprache kann nicht durch eine Erklärung gelehrt werden.

\ ✓ ✓
    
Da Zeit & Wahrheitsfunktionen so verschieden schmecken & da sie ihr Wesen allein & ganz in der Grammatik offenbaren, so muß die Grammatik den verschiedenen Geschmack erklären.

\
    
Das eine schmeckt nach Inhalt, das andre nach Darstellungsform.

\
    
Sie schmecken so verschieden, wie der Plan & der Strich durch den Plan.

\
   
Ich glaube daß das
sich
gegenseitige sich
Aufheben von Wahrheitsfunk[o|t]ionen ihr wesentliches Merkmal ist.

✓ ✓
    
Aber noch eines: Es spielt doch die Wirklichkeit außerhalb des Zeichens in dem Symbol mit & denken wir daran ob nicht
hier der Unterschied zwischen Inhalt & Wahrheitsfunktion liegt. Denn alles was zum Sinn gehört, gehört zum Symbol. [ … alles dessen Existenz für den Sinn wesentlich ist, gehört zum Symbol. ]

✓ ✓
  /  
Wenn man sagt, ˇein Satz sei alles was wahr oder falsch sein könne so heißt das dasselbe wie: Satz ist alles was sich verneinen läßt.

\
  /  
Die Möglichkeit der Wahrheitsfunktion ist dasjenige was wir als Wesen des Satzes auffassen. Die Wahrheitsfunktion ist der Representant der Satzform. ‒ ‒ ‒
   Ich will sagen, wenn wir von dem sprechen was der Satzform ˇals solcher wesentlich ist, so meinen wir die Wahrheitsfunktion.

\
  ✓ ✓ ∫ /  
13.
Wenn ich sage „ich gehe jetzt dort hin”, so kommt in dem Symbol manches vor was aus in dem Zeichen allein nicht liegt. Der Satz, wenn ich ihn etwa, von unbekannter Hand ˇauf einen Zettel geschrieben auf irgendwo vorfinde, sagt gar nichts; das Wort „ich”, das Wort „jetzt” & „dorthin” sind allein ohne die Gegenwart der sprechenden Person, der gegenwärtigen Situation & der im Raum gezeigten Richtung bedeutungslos.

✓ ✓
  /  
„Jetzt”, ˇ„früher”, „hier”, ˇ„dort”, „ich”, ˇ„du”, „dieses” sind solche Wörter zur Anknüpfung an die Wirklichkeit.
Aber die Wirklichkeit die
solcherart
solcherweise
zum Symbol gehört fällt unter in den Bereich unter die Herrschaft der Grammatik.

   
Wenn ich sage daß ein Satz, der Mengenlehre etwa, in Ordnung ist aber eine neue Interpretation erhalten muß, so heißt das nur dieser Teil der Mengenlehre bleibt in sich unangetastet, muß aber in eine andere grammatische Umgebung gerückt werden.

\
    
Ich sage jemandem ˇohne ihn anzuschauen „geh dort hin”, er hört die Worte, versteht ˇsie aber nicht, da ich ihn nicht beim sprechen angeschaut habe. Das gleicht einem Plan ohne Orientierungsregel.

✓ ✓
   
Nun könnte man fragen: Gehört die Windrose noch zum Plan?
Oder vielmehr: Gehört die Regel nach der die Windrose angewandt wird, noch zum Plan? Und es ist klar daß ich diese Regel durch eine andere Orientierungsregel ersetzen kann in der von der Windrose nicht die Rede ist sondern statt dessen etwa von einem Weg auf dem Plan & was ihm in der Gegend entspricht.

\?
    
Statt den Worten „Geh dorthin” könnte es ja auch heißen „Ludwig, geh
dorthin” & dann wüßte ich etwa, wer gemeint sei. Der Personenname entspricht dann der Windrose die aber auch ohne Regel zu ihrer Anwendung nichts nutz ist. Denn „Ost” & „West” bezw. „Sonne” sind Namen ganz wie
ein
jener
Personenname.

✓ ✓
  ✓ ✓ ∫  
Statt dem Worte „dieses” kann also in meinen Sätzen ein Name fungieren statt „jetzt” eine Zeitangabe, statt dort” der Name einer Richtung. Und es ist dann dieser Name ebenso sehr und so wenig dem Mißverstehen ausgesetzt wie etwa das zeigen mit dem Finger,
welches
was
ja auch gedeutet werden muß und seine eigene Deutung nicht schon in sich trägt. (D.h. auch nur ein Zeichen ist.)
    Und andrerseits muß sich die Zeitangabe ˇum Bedeutung zu haben auf eine vorhandene Uhr beziehen, der Personenname auf eine vorhandene Person; oder es muß doch die Methode gegeben sein herauszufinden ob diese Person vorhanden ist & dazu muß wieder an die wirkliche Welt angeknüpft sein.

 
  ✓ ✓ ∫  
Aber ich sagte ja schon daß der Plan mit der Wirklichkeit durch eine Übersetzungsregel verbunden sein m[|üss]e.

 
  ✓ ✓ ∫  
Wie ein Zeichen eben jetzt angewendet wird,
so bedeutet ist es[. M|; m]an kann also diese Anwendung nicht anticipieren.

 
   
Ich will sagen man kann zwar, z.B. durch deuten, einen Gegenstand, etwa eine Uhr, in den Plan einbeziehen & damit gehört er nun ˇetwa als wesentlicher Bestandteil zum Plan, aber damit gehört er jetzt zum Bild, die Deutung
des
dieses
Bildes ist aber damit nicht vollzogen.

✓ ✓ \
  ✓ ✓ ∫  
Ich sage „ich kann d[as|ies]es Thema so & so singen”, ich versuche es & bleibe stecken. Konnte ich's dann singen als ich sagte ich könne es singen, so daß ich also auf jedenfall recht hatte das zu sagen, oder hat mein Stocken bewiesen, daß ich unrecht hatte? Das kommt drauf an. etc.[|etc].

✓ ✓
  ✓ ✓ ∫  
Denken wir uns nun z.B. das ich so durch deuten eine Person in einen Plan einbeziehe indem ich etwa sage „Du wirst diesen Weg gehen” & ihm
eine Zeichnung
einen Plan
einhändige. Dann geh spielt jedenfalls die betr der Betreffende eine ganz andre Rolle in dem Plan als die Striche, Punkte etc.
der Zeichnung.
des Plans.


✓ ✓
    
Wenn (in einem Satz „ich will, daß Du dorthin gehst”) der Sprechende, der Angesprochene & der Pfeil der die Richtung weist zum Symbolismus gehören, so spielen
sie in ihm jedenfalls eine ganz andere Rolle, als die Wörter.

\
  /  
Wenn aber die Grammatik den ganzen Symbolismus umfassen soll, wie zeigt sich in ih[m|r] die Ergänzungsbedürftigkeit der Wörter „ich”, „du”, „dieses” etc durch Gegenstände der Realität?

 
  /  
Denn, daß jener Satz ohne eine solche Ergänzung nichts sagt, muß die Grammatik sagen. Wenn sie das vollständige Geschäftsbuch der Sprache sein soll (wie ich es nenne.)

 
  / ✓ ✓  
Wenn ich z.B. sage „der Kreis hat im Viereck die Stellung ”; spielt hier die Zeichnung die selbe Rolle, wie dort der Pfeil? Oder: Spielt im Gezeichneten Plan dasjenige, was er mit dem wirklichen Weg gemeinsam hat, dieselbe Rolle, wie der Mensch dem ich ihn zur Ausführung einhandige?, im Befehl?

 
  ✓ ✓ /  
„Die Kinder müßten, um das Rechnen der Volksschule zu verstehen
bedeutende
große
Philosophen sein, in Ermanglung dessen brauchen sie die Übung.”

 
  ✓ ✓ ∫  
Könnte ich so z sagen: Das Zeichen hat verschiedenerlei mit der Wirklichkeit gemein, unter anderem, räumliche Eigenschaften, Richtungen, Farben, aber
auch Körper bezw. Farbflecken.

 
    
Wie erklärt die Grammatik das Wort „jetzt” „jetzt”? Doch wohl durch die Regeln, die es sie für seinen Gebrauch angibt.
Das gleiche für das Wort „ich”.

\
   
Besteht hier eine Analogie mit dem über das Wort „nicht” gesagten? Und wie unterscheiden sich die beiden Fälle?

✓ ✓
    
Die Sprache ist nicht durch Erklärung lehrbar, – wohl aber wird sie durch das Beispiel gelehrt & das ist wichtig[!|.]
  Erinnern wir uns immer daran, wie das Wesen einer Formenreihe durch
vorlegen
die Angabe
einiger ˇihrer Glieder gezeigt wird.

✓ ✓
    
14
Die Grammatik erklärt die Bedeutung der Wörter soweit sie zu erklären ist.
  Und zu erklären ist sie soweit, als nach ihr zu fragen ist, & nach ihr fragen kann man soweit, als sie zu erklären ist.

\
    
Welches ist die Bedeutung eines Wortes? Der Ausdruck „das Wort hat Bedeutung” ist verständlich. Die Einheit des Ausdrucks ist dann „Bedeutung haben” & die Frage „Was bedeutet es”, „welche Bedeutung hat es”, muß dann keinen Sinn haben.


✓ ✓
  ✓ ✓  
Wie erklärt man
den Sinn
die Bedeutung
des Wortes „jetzt”, ? – dann das ist doch was die Philosophie tun will.

 
  ? /  
Die Bedeutung (eines Wortes)
kann
könnte
nur das sein was wir in der Erklärung eines Wortes erklären.

 
  ✓ ✓ ? ∫  
Man hat immer die falsche Vorstellung als
handelte es sich bei der
wäre die
Gegenstand d.h. ein Ding, in dem Sinn in dem das Schwert Notung die Bedeutung des Wortes „Notung” war. Aber auch hier stimmt etwas nicht, denn ich kann doch sagen „das Schwert „Notung existiert nicht mehr” & ist etwa hier ‚Notung’ bedeutungslos eben weil das Schwert nicht mehr existiert? ‒ ‒ ‒

 
  ∫ ✓  
Ich könnte mir denken daß einer um das Wort „jetzt” zu erklären auf den gegenwärtigen
Zeigerstand
Stand der Zeiger
einer Uhr zeigt. Sowie er zur A Erklärung des Ausdrucks „in fünf Minuten” auf die Ziffern der Uhr zeigen kann wo der Zeiger sich in 5 Minuten befinden wird.
Es ist klar daß dadurch nur die Uhr in unsere Zeichensprache (hin)einbezogen wird.


 
  /  
Das Wort „jetzt” wirkt ja ganz anders gleichsam als Schlag eines Zeitmessers als irgend ein anderes da es gleichsam der als Schlag eines Zeitmessers ist. Ist Es gibt durch sein [e|E]rtönen eine Zeit an.
Man kann es ja auch wirklich durch ein anderes Zeitzeichen ersetzen. Wenn man z.B. sagt: tu das wenn ich in die Hände klatsche. Das Klatschen ist dann ein Zeitzeichen wie es ˇder Pfeil ein Richtungszeichen ist wenn ich sage „ich gehe dort → hin”.

\
  /  
Wenn mir z.B. die Rede d den Satz den ein [A|a]nderer gestern die Rede die ein Anderer gestern gesprochen hat mitgeteilt wird: „es geschieht
heute
jetzt
das & das”, so muß ich verstehen daß der Satz im Augenblick wenn ich ihn höre nicht
so
dadurch
verifiziert werden kann wie
er zu verifizieren war
(er zu verifizieren wäre)
wenn ihn der sein Sprecher jetzt gesprochen hätte sprechen würde. damals als er ursprünglich ausgesprochen wurde. Ähnlich[:|,] Die Grammatik sagt mir: wenn ich gestern sagte „heute geschieht es”, so heißt das soviel wie wenn ich heute sage „gestern ist
es
das
geschehen”

\
  ∫ /  
Ich muß aber zwischen dem strengen Teil der Erklärung eines Worts unterscheiden und dem Schwefel der auf eine
ungeklärte
unbestimmte
Art erläuternd wirkt.

✓ ✓
  / ∫  
Wenn ich etwa von zwei kreisförmigen Flecken auf diesem Papier reden wollte etwa über die Veränderung in ihrer Farbe, dann könnte ich die beiden
A & B nennen & zum Zeichen dafür wie ich sie benenne die Namen über die Kreise schreiben. Ist es nun aber eine Erklärung wenn ich sage der Name bezeichnet den Kreis der unter ihm steht? Es ist eine Erklärung, denn man könnte in gewissen Fällen zweifelhaft sein ob der Name zu dem unter ihm befindlichen oder zu einem
anderen
ober ihm befindlichen
Kreis gehört. Aber ist damit erklärt, was es heißt daß ein Name zu einem Kreis gehört?

✓ ✓
  /  
15
Zur Grammatik gehört nur das nicht, was die Wahrheit & Falschheit eines Satzes ausmacht. Nur darum kümmert sich die Grammatik nicht.
   
Zu ihr
Zur Grammatik
gehören alle Bedingungen des Vergleichs des Satzes mit
der Wirklichkeit
den Tatsachen
.
    Das heißt, alle Bedingungen des Verständnisses.
    (Alle Bedingungen des Sinnes.)

 
  ✓ ✓ ∫  
Statt die Namen A & B über ihre Kreise zu schreiben hätten wir auch auf die Kreise deuten und sagen können „das ist [a| A], das ist B” & dieser Satz lautet richtiger „das heißt ‚A’, das heißt ‚B’”.

 
  /  
Wenn man nun sagt „der heißt
N
Ludwig
”, so muß uns die Grammatik sagen
daß diese Wortfolge keinen Sinn hat, wenn sie nicht durch ein
Hinweisen
Zeigen
ergänzt wird.

  Die Formel „darf ich Ihnen Herrn N. vorstellen” sagt nichts wenn man nicht wirklich jemanden vorstellt.

 
  ? ∫  
Gehört das Vorstellen (in diesem Sinne) der Dinge wirklich zur Grammatik?

✓ ✓
   
Wenn ich in einer Gesellschaft von einem Herrn N. reden höre den ich nicht kenne, er sei mit seiner Frau auf Reisen etc. etc., so sind doch diese Sätze für mich nicht volliger Unsinn wenn mir N auch nie vorgestellt wurde.

✓ ✓
   
Wenn der Kreis A no schon verschwunden ist so kann man noch immer von ihm reden.

✓ ✓
  /  
Ist nicht auch dies ein Satz: ich zeige zuerst auf den einen Kreis dann auf den anderen & sage dabei „‒ ‒ ‒ größer als ‒ ‒ ‒”? Und fungieren da nicht eben jene
Gegenstände
Dinge
als Zeichen, die ich bei de[m|r] Vorstellen Vorstellung in die Namen übersetze?
  Oder wenn ich auf zwei Menschen deute ˇ& sage: „↖ gescheiter als ↗”
  In diesem Sinn könnte ich auch auf die
Zeiger Punkte des Zifferblattes einer Uhr zeigen auf die jetzt die Zeiger zeigen
gegenwärtige Zeigerstellung einer Uhr sagen
: „er kommt ↗” & meinen „er kommt jetzt”.


 
  ✓ ✓  
Von den Kreisen A & B kann ich noch reden wenn sie schon nicht mehr existieren – dagegen muß das Zeichen (alles was zum Zeichen gehört) des Satzes den ich ausspreche existieren.
Ich glaube daß die Zeichen „A” & „B” eine andere Bedeutung haben wenn die Kreise zu denen sie gehörten nicht mehr existieren, sie stehen dann für Beschreibungen & wenn ich fr dann jemand fragt was bedeutet A? so muß ich antworten kann ich nicht antworten „diesen Kreis” sondern muß sagen: „hier war einmal ein Kreis der war der Kreis A.
  D.h. die Bedeutung ist da von „A” & „B” ist dann eine andere als wenn da ich statt „A ist großer als B” sagen konnte „↑ ist größer als ↑”
  In Da habe ich offenbar die Kreise als Teil des Symbolismus gebraucht. Denn der Satz „↑ größer als ↑” ist nicht nur sinnlos wenn ich dabei nicht wirklich zeige, sondern auch wenn
nicht etwas
nichts
da ist worauf ich zeige.

 
  /  
Wie schaut die Erklärung eines Zeichens aus? Das müßte doch eine für die Sprache außerordentlich wichtige Form sein, sei dieser Be[f|h]e[f|l]f nun ein Satz oder nicht.


 
    
Denke an das Collationieren des Satzes mittels der Wirklichkeit. Hier wird sie Schritt für Schritt mit dem Satz verglichen, in ihn übersetzt.

\
    
Denken wir uns aber eine Sprache in der ˇich „A ist größer als B” nicht nur so ausgedrück[t|e] „↑ ist größer als ↑” sondern in der ich auch statt des Wortes ‚größer’ eine Geste mache die die Bedeutung des Wortes zeigt. – Wie könnte ich nun so eine Sprache erklären? (Wie könnte ich die Zeichen so einer Sprache erklären?)

\
   
Ich glaube: Wenn es eine Erklärung für die Bedeutung eines Wortes gibt, so muß diese Erklärung statt des Wortes treten können. Man könnte sich ja die Wörter des Satzes „A ißt zwei Äpfel” durch zeigen erklärt denken; auf die Frage „wer ist A” zeig[e|t] man auf einen Menschen & sagt „dieser
heißt
ist
A”; auf die Frage „wa[ß|s] ist essen” macht man es vor & sagt „das [ist| heißt] essen” & das analoge für ‚zwei’ & ‚Äpfel’. & Und nun könnte man den [s|S]atz durch eine Bilder-sprache & Gebärdensprache aussprechen. Aber hätten wir nun die Dinge statt der Zeichen gesetzt? Mit Menschen deren Sprache man nicht versteht, verständigt man sich ja manchmal durch eine solche Gebärdensprache.


\
  /  
Vergessen wir nicht: der Satz „das heißt A” zusamt der zeigenden Gebärde, muß auch
verstanden
gedeutet
werden.
   Die ˇbloße Frage
worauf
woraauf welche
dieser Satz zur Antwort kommt kann nicht gestellt werden, wenn man das Wesen, die Methode, der Sprache nicht schon versteht.

 
  ✓ ✓ ∫  
„Das läßt sich nicht beschreiben” – – – –

 
   
Ich sage
„das heißt ‚rot’”
„das ist rot’
um
das Wort
die Bedeutung des Wortes
rot’ zu erklären, aber wer erklärt mir diesen Satz mit der ihn begleitenden Gebärde?

 
  / / ∫  
Die Erklärungen müßte eigentlich lauten: „diese Farbe heißt ‚rot’”, „dieser Mensch heißt ‚Paul’”, „diese Tätigkeit heißt ‚essen’” (statt „das heißt ‚rot’”, „das heißt ‚Mensch’” etc); [U|u]nd wenn diese Sätze einen Sinn haben sollen so mu[ß|ss]en d[er|ie] Ausdr[u|ü]cke ‚diese Farbe’, ‚diese Tätigkeit’, etc bereits verstanden werden und könnten wie gesagt (mit der zeigenden Hand)
anstatt
statt
der Namen verwendet werden

 
  /  
Ich möchte sagen: wenn das [V|v]erstehen der Sprache ohne fortwährendes Gleichzeitiges verstehen von Erklärungen möglich ist[.|,] Sso ist die Erklärung am [V|v]erstehen der Sprache nur historisch
(also nur [p|h]ypothetisch, ˇalso unwesentlich) beteiligt. Ist die Erklärung nötig, so ist ˇdaran doch nur ihr Resultat wichtig & wenn sich das nicht zur Erklärung verhält wie ein mathematischer Beweis zu mathematischer Satz zu seinem Beweis, so daß es ohne die Erklärung nicht bestehen kann, so ist die Erklärung kein wesentliches Hilfsmittel des Verständnisses.

 
   
Müßte man aber nicht eigentlich sagen: „‚rot’ ↗” denn wir mü[ß|ss]en ja schon wissen
welcher
was für eine
Wortart ‚rot’ ist.

✓ ✓
    
Wenn aber diese Erklärung dem Verständnis wesentlich ist, wie kann ich dann in Abwesenheit ˇder Erklärung, in Abwesenheit von etwas [r|R]otem von das Wort ‚rot’ gebrauchen & verstehen. Denn das Verständnis muß in sich komplett sein & unabhängig davon wie es einmal erreicht wurde.
    Denn ‚rot’ kommt ebenso im Satz vor „das ist nicht rot”, wie „das ist rot” & warum kann man was das Wort ‚rot’ bedeutet, nur dort zeigen, wo etwas die Farbe hat & nicht, wo etwas die Farbe nicht hat?

\
   
Das würde dafür sprechen daß jene Erklärung ˇdes Wortes nur eine besonere Anwendung
des Wortes
desselben
ist. (Aber auch das scheint nicht zu stimmen.) Oder nur eine Übersetzung aus einer besonderen Sprache.


✓ ✓
  ✓ ✓ /  
16.
Nehmen wir aber an ich sage [e|E]inem Jemandem „diese ˇFarben[M|m]ischung von rot & gelb heißt ‚orange’” (wobei ich ihm die Farbe zeige) erhält er dann nicht durch diese Erklärung
ein Wissen um eine Bedeutung
eine Bedeutung
mit [ˇsozusagen auf den Weg] die nun die Bedeutung des Wortes ‚orange’ ist wann immer er
das Wort
es
braucht? Ja, – aber dem steht entgegen daß nun alle
(Instances)
Fälle
des Auftretens von ‚orange’ verschwinden können & das Wort für ihn doch seine Bedeutung behält – es muß also an der Verbindung (zwischen Gegenstand & Wort) die
bei der
durch die
Erklärung
geschlagen
gemacht
wurde nur das wesentlich sein, was auch, wenn wir oran etwas [O|o]rangefarbenes nicht wirklich sehen, bestehen bleibt. Das was bestehen bleibt ist, beiläufig gesprochen, eine Vorstellung. Dasjenige was es ermöglicht, daß ich eine wirklich gesehene Farbe, welche immer, mit mit orange vergleichen kann – sagen kann, daß sie gelblicher, rötlicher etc ist als orange. Es wäre auch möglich daß ich die Bedeutung des Wortes wiederum vergäße (und das geschieht ja tatsächlich). Andererseits gehört aber, was immer von
jener
der
Verbindung wesentlich ist zum Bestand des Symbols.

 
  /  
Ich meine also: Die Vorstellung
die zum Ge[f|b]rauch des Zeichens notwendigˇ, wesentlich, ist, gehört zum Symbol.

 
   
Es gibt offenbar eine Wirklichkeit die vom Zeichen unabhängig ist das ist die vom Satz zu beurteilende die ihn wahr oder falsch macht. Dann aber gibt es eine (Wirklichkeit) ohne die der Satz nicht wahr oder falsch sein (also) nicht Sinn haben kann. Diese gehört zum Satz und die Grammatik muß von ihr reden.
  Wenn die Erklärung des Zeichens (was sie doch tut) uns die Bedingung gibt, das Zeichen sinnvoll zu gebrauchen, (und tut sie das nicht so ist sie irrelevant) so gibt sie uns erst das Symbol.

    
(Die gänzliche Unklarheit schaut oft so aus wie der Zustand
wenn alle Probleme gelöst sind
als wären alle Probleme gelöst
, da beiden die Möglichkeit einer klaren Frage fehlt.)

   
Es ist sehr interesand die Allgemeinheitsnotation Russells (& Freges) mit der gewohnlichen Sprache zu vergleichen Denn dabei zeigt es sich, daß diese es ist die der [v|V]ernunft Comon sense entspricht.

✓ ✓
   
Die gewöhnliche
Die g Unsere
Sprache sagt „es
ist ein
gibt einen roten
Kreis in diesem Viereck” die Russellsche Notation sagt: „es gibt
einen Gegenstand
ein Ding
ein ˇroter Kreis
in diesem Viereck ist”. Diese Ausdrucksform ist offenbar nach dem Modell gebildet: „es gibt eine Substanz die im [d|D]unkeln leuchtet”, „es gibt einen Kreis in diesem Viereck der rot ist”. – Vielleicht ist schon der Ausdruck „es gibt” irreführend „es gibt” heißt eigentlich soviel wie „es findet sich” oder „es gibt unter diesen Kreisen einen …”. Für gewöhnlich sagt man [so| ja] „in diesem Viereck ist ein Kreis”.
  Wenn man also in
größt möglicher
größter
Annäherung an die Russellsche Ausdrucksweise sagt „es gibt einen Ort in diesem Viereck an wo ein roter Kreis ist”, so heißt das eigentlich, unter diesen Orten gibt es einen wo etc.

 
  ✓ ✓  
17.
Der Ausdruck „in diesem Viereck ist (oder gibt es) einen Ort” hieße allein natürlich nichts, & daß ein Kreis im Viereck ˇsich an einem Ort befindet sagt ebensowenig. natürlich auch [m|n]ichts.

 
  ✓ ✓  
ˇZu sagen „Es gibt einen Ort im Viereck an dem sich ein Kreis befindet” hat zu sagen nur dann einen Sinn wenn es heißt: unter den Orten im Viereck gibt es einen, an dem sich der Kreis befindet. Und das setzt voraus daß man sich diese Orte als eine Klasse (Gesammtheit) gegeben denkt. Das entspricht aber nicht der
Wirklichkeit. – Und eben das ist glaube ich, der Grund warum man von vornherein bei dem Satz „ein Kr „in dem Viereck ist ein Kreis” das Gefühl hat als handle es sich da um eine einfache Relation zwischen Viereck & Kreis. Was ich früher dadurch ausdrückte (indem ich sagte) man sähe in diesem Satz ganz von der Stellung, der Lage, ab.; Uund lasse den Satz gar nicht auf die Lage des Kreises im Viereck reagieren. Der Satz sei gleichsam eine Kiste die den Kreis nur innerhalb ihrer Wände hält, ihn aber in ihr völlig frei läßt.
   Daß man aber diese Freiheit einfach so beschreiben kann, durch den Ausdruck „frei in der Kiste”, daß man also nicht erst die verschiedenen Möglichkeiten der Lage in der Kiste angeben muß um die Freiheit ˇdie der Kreis hat zu beschreiben, das drückt
selber
schon
aus was mit der „Einfachheit der Relation” gemeint ist.

 
    
(Der [S|s]chwierigste schwerste Standpunkt in der Logik ist der des gesunden Menschenverstandes.) Denn er verlangt zur Rechtfertigung seiner Meinung die volle Wahrheit & hilft uns nicht durch die geringste Conzession (oder Construktion))

\
  ✓ ✓  
Der (richtige) Ausdruck dieser Art Allgemeinheit ist also der der gewöhn-
lichen Sprache „in dem Viereck ist ein Kreis” welcher die Lage des Kreises einfach offen läßt (unentschieden läßt)
(„unentschieden” ist ein richtiger Ausdruck, weil die Entscheidung einfach fehlt)
    Aber nun frägt es sich: Wie verhalten sich die Wahrheitsfunktionen zu dieser logischen Allgemeinheit. Denn eine Verbindung muß durch das logische [f|F]olgen hergestellt
werden
sein
. [ bestehen ] .
  D.h. es nützt uns nicht daß wir einfach eine neue Art der Allgemeinheit annehmen[;|,] diese muß sich jetzt vor den Wahrheitsfunktionen rechtfertigen.

\
  ✓ ✓  
Denn aus der Angabe der Kreis befinde sich an einer bestimmten Stelle im Viereck muß folgen daß er im Quadrat ist. – Das heißt aber daß z.B. das logische Produkt des ersten Satzes & der Negation des zweiten eine Contradiction sein muß. Oder (was auf dasselbe hinausläuft) I . ⊃ . II muß eine Tautologie sein.
   Das muß so zu Stande kommen indem die Ortsangabe es in sich enthält ob der Ort außerhalb oder innerhalb des Vierecks liegt. Also ˇliegt es in der Geometrie des betreffenden Raumes. liegt es.


 
   
Die Vorschrift ˇdaß diese beiden Angaben einander widersprechen sollen, jene eine Implication eine Tautologie ergibt liefert eben die hier entsprechende Geometrie.

✓ ✓
   
Daß die Tautologie & Contradiction nichts sagen, geht nicht etwa aus dem F W-F-Schema hervor sondern muß festgesetzt werden. Und die Schemata machen nur die Form der allgemeinen Festsetzung
einfach
leicht
. [ machen es nur leicht [ … machen nur die Festsetzung der Form
einfach.
leicht.
]

\
   
Und so muß
– will ich sagen –
meine ich
die Festsetzung welche Satz[v|V]erbindungen unserer allgemeinen Sätze nichts sagen auch von uns einfach festgesetzt werden.
  Aber da ergibt sich eine Schwierigkeit. Denn wie unterscheiden wir hier Tautologie & Contradiction

✓ ✓
   
Ist fa der besondere & fξ der allgemeine Satz so verhält es sich mit den Wahrheitsmöglichkeiten so:
fa
W
W
F
F

W
F
W
F
und aus diesen ergäbe sich freilich alles andere.

✓ ✓
    
Wenn die Negation eine aus dem
Feld der Möglichkeiten ausschließt, so läßt sie damit das übrige Feld offen (und ist da sofern allgemein) Aber es kann das so geschehen als würde einer im St Dunkel(n) aus einem Haus ausgesperrt. Er weiß dann genau wohin er nicht gehen kann, aber ( wovon er ausgeschlossen ist, sieht aber keine Möglichkeiten vor sich wohin er sich wenden
soll
könnte
.

✓ ✓
  ✓ ✓  
Kann man nun nicht sagen: A ist rot gehört zum Feld der durch A ist nicht grün
zugelassenen
ausgeschlossenen
Möglichkeiten. „A ist grün” ist ausgeschlossen & damit alles übrige freigegeben. In diiesem ganzen übrigen Feld befindet sich auch „A ist rot”.

 
  ✓ ✓  
Wie aber soll sich das symbolisch ausdrücken? – daß nämlich ‚A ist rot’ außerhalb von ‚A ist grün’ liegt.
  Wie zeigt es sich daß „A ist [gr| ]” in dem Gebiete von „A ist nicht grün” liegt?
  Wie anders, als daß eine Wahrheitskombination ausgeschlossen wird?

 
  ✓ ✓  
„A ist nicht grün” schließt „A ist rot” ein als
seine
eine
Möglichkeit ein.

 
  ✓ ✓  
18.
Es muß sich die Geometrie dieser Sätze zeigen (sie muß in der Sprache aufscheinen).
(Es ist ja ein ganz analoger Fall,
dem
wie der
daß ein Fleck der i[n|m] ˇgroßen Viereck C ist aber nicht in A, in B sein kann.)

✓ ✓
   
Daß „A ist grün” & „A ist rot” konträre Sätze sind muß sich in einer ähnlichen ˇ(analogen) [(|W]eise zeigen, wie, daß „A ist grün” & „A ist nicht grün” kontradiktorische Gegenteile sind.

 
   
Wie zeigt es sich denn daß „p” und „~p” complementär sind? – Nämlich so muß es sich auch zeigen, daß „A ist rot” im Complement von „A ist grün” liegt.

✓ ✓
   
Das erste zeigt sich doch offenbar darin, daß p ⌵ ~p tautologisch ist.
   Und das wieder wird dadurch klargemacht, daß q ∙ (p ⌵ ~p) = q ist. (Und (durch) andre ähnliche Beziehungen)

✓ ✓
   
Wenn man freilich an dieser Erklärung bemängelt, daß ja eben der Sinn des „ ∙ ” noch nicht erklärt ist & wieder einer Erklärung bedarf, so ist – glaube ich – die Antwort, daß es eine andere Erklärung als das vollständige Aufstellen der Regeln nicht gibt.
   Und gewiß ist der Begriff des „und” nicht weniger ebenso erklärungsbedurftig als wie der der Tautologie.
    Und sie werden nur alle zusam-
men erklärt, oder auch nicht erklärt. (Grammatik ein Schachspiel)

✓ ✓
  ✓ ✓  
Wer übrigens die Negation erklären will, der merkt bald, daß er nur wieder eine Negation in anderer Form vorbringt (er verwendet etwa den „Ausschluß” oder anderen Ausdruck.)

 
  ✓ ✓  
q ∙ (a ist rot . ⊃ . ~(a ist grün)) = q

 
  /  
Die Erklärung die man erhält wenn man nach dem Wesen des Satzes fragt: Satz sei alles was wahr oder falsch sein könne, ist so unrichtig nicht so ganz unrichtig. Es ist die Form der Wahrheitsfunktion (in welcher Form immer ˇder Zeichengebung
dargestellt
ausgedrückt
[.|)] die das logische Wesen des Satzes ausmacht.

 
  ✓ ✓  
Ich sagte daß in dem Satz „in dem Viereck ist ein roter Kreis” von keiner Gesammtheit der Orte an denen ein Kreis sich befinden kann, die Rede sei, so daß es zu diesem „es gibt …” kein „für alle …” gäbe. – Muß ich denn aber nicht sagen, daß aus jedem Satz der eine bestimmte Lage des Flecks im Viereck beschreibt der Satz „in dem Viereck ist ein roter Kreis” folgt? Ist
jene
diese
[a|A]llgemeinheit nicht das Correlat d[es|ie]ses Existentialsatzes?


 
    
In Wahrheit gibt es zu dem „in dem Viereck ist …” ein „wo immer im Viereck ein roter Kreis ist …”. „Wenn im Vieck ein roter Kreis ist, dann …”, kann man immer auch so ausdrucken „Wo immer im Viereck ein roter Kreis ist, …”.

✓ ✓
    
(∃x) ∙ φx . ⊃ . p = (x):φx . ⊃ . p
Aber das zeigt uns auch, wie wir das „wo immer …” aufzufassen haben. Denn auch das „wo immer …” enthält keine
Anspielung
Beziehung
auf eine Gesammtheit.

✓ ✓
   
Die Erklärung über das Zeichen „in dem Viereck
gibt es
ist
…”, es folge aus jedem Satz, der Aaussage, der Fleck befinde sich an
der & der
einer
bestimmten Stelle des Vierecks, ist nicht besser, als die, der Satz „in dem Viereck
gibt es
ist
…” folge aus einem Satz,
sobald
wenn
der aussage der Fleck befinde sich an der & der bestimmten Stelle etc.

✓ ✓
   
Wie verhält sich dazu die Erklärung ~p folge immer daraus daß p nicht der Fall ist?

✓ ✓
   
Ist es seltsam oder unrichtig, daß in der grammatischen Regel für die uns interessierende Allgemeinheit, diese selbst angewendet werden muß? Ist das nicht vielmehr sogar selbstverständlich?


✓ ✓
  ✓ ✓  
19.
Jedenfalls ist es unbillig zu verlangen die Allgemeinheit deren Symbolismus erklärt werden soll, solle nicht in dieser Erklärung selbst vorkommen denn erklären laßt sie sich ja ohnehin nicht & irgendwelche Begriffe mü[ß|ss]en ja in den Syntaktischen Regeln gebraucht werden.

 
  /  
Wo immer der Fleck im Viereck ist ” heißt „
solange er
wenn er
im Viereck ist …” & hier ist nur (wieder) die Freiheit (Ungebundenheit) im Viereck
gedacht
gemeint
, aber keine Menge von Lagen.

 
  /  
Es besteht freilich eine logische ähnlichkeit (formelle Analogie) zwischen dieser Freiheit & der Gesammtheit von Möglichkeiten daher gebraucht man oft in beiden Fällen die selben W[ö|o]rte (alle”, „jeder” etc)

 
  / ✓ ✓  
„Wo immer er ist …” heißt, er ist an keinen Ort gebunden. Aber hier ist wieder das „keinen” zweideutig (da es bedeuten könnte: keinen von diesen …) & man sollte etwa sagen „er ist örtlich nicht gebunden”. – Die Multiplizität ist die richtige die der gewöhnliche Satz ˇ„in dem Viereck ist …” hat. Hätte er in Wirklichkeit eine
andere
größere
als die [S|S]cheinbare, so müßte sich das in seiner Anwendung zeigen.

 
  ✓ ✓  
Wenn ich sagte, der Satz sei zusammen-
gesetzt so meinte ich damit,
er
der Satz
könne in gewissem Sinn nicht einfach sein. Aber warum, & inwiefern kann er nicht einfach sein?

 
  ✓ ✓  
Wäre er einfach d.h. ein für allemal unveränderlich vorhanden, so brauchte man ihn überhaupt nicht.

 
  ✓ ✓  
Und zwar genau so wie ein Zeichen, da[ß|s] in allen Sätzen vorkäme, überflüssig
wäre.
ist.


 
   
Die Methode der Philosophie ist, auf alle Stimmen zu hören & sie alle miteinander zu versöhnen (reconcile)

✓ ✓
    
Das Zeichen hat nur einen Zweck, wenn ich mit ihm operieren kann.
   Und dann muß es in verschiedenen Zusammenhängen vorkommen können.

✓ ✓
    
Das Wesentliche, der Sinn (d.h. Zweck), des Satzes j ist ja, daß ich die einzelnen Zeichen durch eine Übersetzungsregel erklären kann, aber der Satz sich selbst erklärt

✓ ✓ ?
    
Die Bildung von Wortzeichen ist ja nur präliminar

✓ ✓ \ ?
  ✓ ✓ ?  
D.h. sie ist an sich wertlos & ihr Zweck ist erst die Bildung einer Kombination aus ihnen.
Denken wir uns jemand sagte: „dieses Holzstückchen soll der A sein, dieses soll der B sein”; und hörte auf. So würden wir fragen: was ist es nun mit ihnen, warum hast Du A & B durch die Hölzer representiert? Denn das kann doch nur die Vorbereitung dazu sein, daß Du etwas über sie sagen willst.

✓ ✓ \ ?
  ✓ ✓ ?  
Wie gesagt: das Satzzeichen representiert nicht. – Es stellt dar.

 
  /  
Wäre der Satz einfach, was soll ich mit ihm anfangen? Nehmen wir an ich wollte jemandem die Mitteilung machen: a. Aber um damit er sie zu versteh[e|t]n, mußte ich ihm die
das Zeichen a
die Bedeutung von a
erklären; dann wüßte er aber auch schon alles, was ich ihm mit „a” sagen könnte. Es muß
ein Anderes
Eines
sein die Sprache zu lernen, & ein Anderes eine Mitteilung in der Sprache zu erhalten. Hier aber, wenn der Satz einfach wäre, wäre es
ein & dasselbe.
(nur) eines. [ wäre es eins. ]
Dann bedürfte es aber doch der Sprache gar nicht.

 
  /  
Denn
gebe
sage
ich jemandem ein ˇneues Zeichen, so versteht er es nicht. [ ˇVariante: Denn gebe ich jemandem ein neues Zeichen, so … ] Es muß ihm erklärt werden. Wozu es ihm aber dann überhaupt geben? (Anders ist es, wenn man es zum zukünftigen Gebrauch erklärt.)


 
   
7.10.
Es gibt keine Metamathematik.

✓ ✓
  /  
Der Unterschied zwischen etwas Allgemeinem, das man wissen könne, & dem Besonderem das man aber nicht wisse, oder zwischen der Beschreibung des Gegenstands die man kenne & dem Gegenstand den man nicht gesehen hat ist auch ein Stück das man von der physikalischen Beschreibung der Welt in die Logik hinüber genommen hat. Da[s|ß] unsere Vernunft Fragen erkennen kann, aber deren Antworten nicht, gehört auch hierher.

\
  /  
Zu Erklarung der Bedeutung: Bemerkung „lies …”. Erklärung der Aussprache dieser Zeichen durch die Aussprache
anderer
jener
. Aber nicht eine Erklarung
des Aussprechens
der Aussprache
von Zeichen über[p|h]aupt, also der Beziehung zwischen Zeichen & Aussprache überhaupt.

\
    
Hypothese, daß alle Menschen eigentlich nach N. gehen & nur früher oder später; & einige (die meisten) sterben ehe sie hinkommen. Muster einer wissenschaftlichen Hypothese.

\ / /
   
„The room is 12 foot (oder 12 feet) high.” Bedeutung von singular & plural
in diesem Fall. (Frege [)|G]rundl. d. A.)

✓ ✓
  ✓ ✓  
13.
Wenn wir sagen „es hat sehr lang gebraucht …” so ziehen wir oft die Worte in die Länge um die Länge abzubilden & umgekehrt wenn wir sagen „es war ein kurzer Augenblick” so sprechen wir die Worter kurz & bestimmt aus. Es würde eine sehr komische Wirkung tun wenn wir in diesem Ausdruck die Worte nach der ersten Art ziehen wollten.

 
  ✓ ✓  
Es ist schwer die erste Figur nicht körperlich zu sehen, dagegen wird es leicht wenn man sie wie Figur 2 schraffiert.

 
  ✓ ✓ ∫ /  
16
Wenn ich sage „A hat einen grauen Hut” & ich gefragt werde „wer ist A” & antworte „dieser ist der A”, so mache ich damit den Menschen A zu einem Symbol in meinem Satz oder es ist doch möglich, daß ich ihn zu einem Bestandteil meines Satzes mache; aber das muß nicht
geschehen & der Name kann für eine Beschreibung stehen – die ihren Sinn behält auch wenn der
Körper
Gegenstand
A zerstört wird. Das ist aber merkwürdig & widerspricht einem Gefühl, daß wir, wenn wir den Namen A gebrauchen, uns nicht bewußt sind einmal dessen, daß A für eine Beschreibung steht, das andre mal daß es nur mit dem Körper A zusammen Bedeutung hat.
   Tritt dieses Problem auch auf wenn es sich z.B. um eine Farbe handelt? Wenn ich etwa sage „
das
dieses
Tuch ist mauve” & auf die Frage „was
bedeutet
ist
mauve” auf einen Gegenstand von dieser Farbe zeige. Man könnte dabei sagen „merke dir, das ist mauve” & hat dabei eine ganz bestimmte ˇArt der Wirkung dieses Zei[ch|ge]ns im Sinn.

\
    
Wenn nun der [b|B]etreffende (wie es tatsächlich oft geschieht) vergißt welche Farbe man so bezeichnet hat aber nicht vergißt daß bei einer bestimmten Ge[g|l]egenheit ihm die Bedeutung des Wortes „mauve” erklärt w[ü|u]rde & nun fällt dieses [w|W]ort wieder & er weiß nur es ist die Farbe von der bei einer
dieser
jener
Gelegenheit die Rede war, hat nun das Wort für ihn eine andere Bedeutung als damals wie er wußte wie
mauve ausschaut? Ich glaube ja.

\
  /  
Das verhält sich aber doch ebenso wenn ich Herrn A kennen lerne & vergesse wie er ausschaut & später von ihm reden höre. Und es lassen sich Sätze angeben die für mich sinnlos sind wenn dem Namen a kein visuelles Erinnerungsbild entspricht

 
  ✓ ✓  
1[8|7].
In einem Sinn ist das Schwert Nothung die Bedeutung des Namens „Nothung”. So zwar daß der Name seine Bedeutung verliert wenn dieses Schwert aufhört zu existieren. In dem anderen Sinn in welchem d[as|er] Wo Name seine Bedeutung nicht verliert, wenn auch das Ding zerstört wird, hat seine Bedeutung nie von der Existenz des Dinges abgehangen, auch nicht in dem Moment da die Erklärung gegeben wurde: „dieses Schwert ist Nothung” denn die(se) Erklärung behält ihren Sinn auch wenn es sich um eine Illusion handelte & in Wirklichkeit gar kein Schwert vorhanden war.
   Wenn man andrerseits das Wort „rot” durch hinweisen auf etwas rot[s|e]s erklärt, ‒ ‒ ‒


 
   
Ich könnte die Bedeutung von „rot” so erklären daß ich sagte: drücke auf d[ie|ei]ne Augenlider, was du dann siehst ist rot.

 
   
Aber könnte ich nicht auch die falsche Erinnerung in jemandem wachrufen daß er etwas rotes gesehen habe oder überhaupt die Vorstellung von rot ohne daß er je rot gesehen hat.
  Kann ich nicht jedenfalls durch eine [b|B]eschreibung ein – sagen wir – ein Blaugrün in seine Vorstellung bringen wenn er auch noch nie eines wirklich gesehen hat & nur etwa wirk blau & grün?

\ ✓ ✓
   
Ich will sagen: Wenn es nicht wesentlich ist daß es etwas rotes gibt damit das Wort rot [b|B]edeutung habe dann kann es nie wesentlich gewesen sein. Die Geschichte des Erlernens einer Bedeutung kann nie wesentlich sein

✓ ✓
    
22.
Die Sprache kann nicht durch Unterrichtsbriefe gelernt werden.
(Was wir also ˇso lernen ˇkönnen steht im Gegensatz zur Sprache)

/ /
    
Wir müssen wissen daß jedes Stück altes [e|E]isen das wir auf der Straße finden ein Schlüssel ist & daß es sich sozusagen
nur darum handelt sie in der richtigen Reihenfolge zu verwenden um alle Türen des Hauses nacheinander aufsperren zu können.

✓ ✓
  ✓ ✓ /  
Was heißt es, einen Satz verstehen? Ich glaube das Verständnis was da ist muß sich zeigen lassen & nur so weit es sich zeigen läßt
existiert
ist
es.
  Die Frage ist eigentlich nicht Die F „was heißt es einen Satz so verstehen wie ihn ein anderer gemeint hat” sondern „was heißt es einen Satz irgendwie zu verstehen” also besser: zu deuten.
   Wie würde ich zeigen daß ich das Wörterbuch als Übersetzungsregel deute? Doch dadurch daß ich danach eine Übersetzung ausführe.
    Es ist etwa dies mein Wörterbuch:
a
b
c
d
e
f
g
h

und ich übersetze da danach den Satz bdca in fhge. Nun habe ich – im gewöhnlichen Sinne – gezeigt, daß ich den Gebrauch des Wörterbuchs verstehe & kann sagen daß ich auf gleiche Weise den [s|S]atz cdab übersetzen kann wenn ich will. – Wenn also der Satz cdab ein Befehl ist den entsprechenden Satz in der
zweiten Sprache hinzuschreiben, so verstehe ich diesen Befehl wie ich etwa den Befehl verstehe ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ Schritte zu gehen wenn mir gezeigt wurde wie d[er|ie] entsprechenden Befehle mit den Zahlen ❘, ❘ ❘, ❘ ❘ ❘, ❘ ❘ ❘ ❘, ausgeführt werden.
   Man kann geradezu sagen: Ich habe dir jetzt gezeigt was f(❘), f(❘ ❘), f(❘ ❘ ❘) & f(❘ ❘ ❘ ❘) heißt, jetzt wirst du verstehen was f(❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘) bedeutet.
   D.h. man rechnet damit daß ihm von dem Demonstrieren der Ausführung von f(❘), f(❘ ❘), etc ˇetwas – quasi ein Eindruck – geblieben ist was er nun auf (f(❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘) anwenden wird.

 
    
Aber natürlich kann das nicht anders sein als wenn ich, z.B. sage „ich will diesen Fleck rot anstreichen”, eine Vorstellung von der Farbe habe & nun „weiß” wie diese Vorstellung in diese Vorstellung in die Wirklichkeit zu übersetzen ist.
      Es ist das Verhältnis
meiner
der
Vorstellung zu der gegenwärtig gesehenen Farbe was das Verstehen der Vorstellung als eines Zeichens möglich macht.
   Ja dieses Verhältnis muß das Verständnis ˇausmachen nicht nur möglich m[ä|a]chen.


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Ja das ganze Problem ist schon darin enthalten: Was heißt es zu wissen wie der Fleck aussähe, wenn er meiner Vorstellung entspräche?

 
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Diese Wissen muß ganz & gar in dem liegen was wirklich gegeben ist.

 
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Wäre die Vorstellung allein so könnte aus ihr keine Wirklichkeit konstruiert werden.

 
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Es handelt sich darum daß ich die Distanz me der Vorstellung von dem sehe was ist.