10.12.
1 Alles was ich in der Sprache tun kann ist
etwas sagen: das eine sagen.
(Das eine sagen im Raume dessen was ich hätte sagen
können.) |
Man könnte das auch so
ausdrücken || sagen: Die Sprache
arbeitet || works || wirkt
relativ & nicht absolut. |
Wenn ein Satz nicht eine
mögliche Bildung unter anderen wäre, so hätte er keine
Funktion. |
D.h.: wenn ein
Satz nicht das Resultat || Ergebnis einer Entscheidung
wäre, hätte er nichts zu sagen. |
Der Beweis der
Widerspruchsfreiheit der Axiome
auf || über den die Mathematiker heute
so einen Sums machen. Ich habe das Gefühl: wenn
in den Axiomen eines Systems ein Widerspruch wäre so
wäre das gar nicht so ein großes Unglück.
Nichts leichter als ihn zu beseitigen. |
Ein Satz kann eben
nur, || : eines sagen
(an einen Ort des Raumes
deuten¤). |
11.
Das Erste was wir vom Gedanken aussagen
möchten ist, er sei eine Tätigkeit.
Ein Vergleich der sich uns sofort aufdrängt ist der mit der Verdauung. Dann sagen wir, daß uns der Er interessiert uns nicht als spezifisch physiologischer und auch nicht als spezifisch psychologischer (Vorgang). |
Das Nächste ist der
Vergleich mit dem Chemiker den die Vorgänge im menschlichen Darm
auch nicht als solche interessieren sondern als chemische
Vorgänge die ebensogut in einer Proberöhre stattfinden
können. |
Wir sagen: Für uns gibt
es nicht wesentlich äußere &
innere Vorgänge (Jeder Vorgang ist in
gewissem Sinne ein äußerer Vorgang).
Wir werden das Denken untersuchen von dem Standpunkt, daß es auch von einer Maschine ausgeführt werden könnte. Aber hier befinden wir uns in einer gänzlich falschen Betrachtungsweise. Wir sehen das Denken für einen Vorgang wie das Schreiben an oder das Weben als wäre es das Erzeugen eines Produkts, des Gedankens, wie das Weben das Erzeugen eines Stoffes etc. Und dann läßt sich natürlich sagen daß dieser Vorgang der Erzeugung sich im Wesentlichen auch maschinell muß deuten lassen. |
Von einem
Produkt & etwas das es hervorbringt ist
für uns überhaupt keine Rede. |
Weder der Organismus noch die
Maschine ist ein Vergleichsobjekt.
Denn uns interessiert nichts was wir noch nicht wissen. |
Schon die Bezeichnung Tätigkeit für's Denken
ist in einer Weise irreführend. Wir sagen: das
Reden ist eine Tätigkeit unseres Mundes. Denn wir
sehen dabei unseren Mund sich bewegen &
fühlen es
etc. In
diesem || demselben Sinne kann man nicht sagen das Denken
sei eine Tätigkeit unseres Gehirns. |
Und kann man sagen das
Denken sei eine
Tätigkeit des Mundes oder des
Kehlkopfs oder der Hände? (etwa wenn
wir schreibend denken)? |
Zu sagen Denken sei eben
eine Tätigkeit des Geistes wie Sprechen des Mundes
ist eine Travestie der Wahrheit. |
Wir gebrauchen eben ein Bild, wenn |
Das Denken
ist nicht mit dem Arbeiten eines Mechanismus zu
vergleichen den wir von außen sehen in dessen Inneres wir
aber blicken müssen um seine Tätigkeit zu
verstehen. |
Das Denken ist nicht mit der
Tätigkeit eines Mechanismus zu vergleichen die wir von
außen sehen || der wir von außen zuschauen deren Inneres
wir aber sehen müßten || müssen um
sie zu verstehen. |
Das Denken ist nicht die
Tätigkeit eines Mechanismus, der wir von außen
zusehen deren Inneres aber erforscht werden
muß. |
Das Denken ist nicht mit der
Tätigkeit eines Mechanismus zu vergleichen den wir
von außen sehen in dessen Inneres wir aber erst dringen
müssen. |
Denn was
uns am Denken nicht bewußt
wäre, gehört nicht dazu. |
Im Denken wird
nicht etwas in einem abgeschlossenen Raum verdaut. |
Das Denken ist ganz
dem Zeichnen von Bildern zu vergleichen.
|
Man kann
aber auch sagen: Das Denken ist (wesentlich) mit
keinem Vorgang zu vergleichen & was wie ein
Vergleichsobjekt scheint |
12.
Die Deutung eines Bildes nach der
Wirklichkeit ist schon eine Anwendung des Bildes.
|
Die Anwendung
des Bildes besteht immer in einer Übersetzung. |
Der Vorgang der
Übersetzung – etwa des Spielens nach Noten – wird durch
die Worte beschrieben: Er, der
Übersetzende, richtet sich nach den
Noten. Ist das nun die eigentliche, rein sachliche Beschreibung des Vorgangs oder ist in sie schon ein Bild (Gleichnis) hineingetragen (gleichsam ein Anthropomorphismus)? |
Er richtet sich nach den Noten heißt
vor allem nicht, daß er „richtig” spielt.
Wohl aber beschreibt es seine Absicht. |
Zu sagen
„Er hat die Absicht dieses Stück zu
spielen” (wobei man auf die Noten zeigt) hat gar keinen
Sinn wenn nicht eine Projektionsregel
vorausgesetzt ist, denn || . Denn
sonst ist jede Folge von Tönen oder keine
dieses Stück. |
Ich lese in
Lessing:
(über die Bibel)
„Setzt hierzu noch die
Einkleidung und den Stil … … bald plan &
einfältig, bald poetisch, durchaus voll Tautologien,
aber solchen, die den Scharfsinn üben, |
Wer liest, macht das
was er tut || liest || abliest
abhängig von dem was da steht. Aber
die || diese Abhängigkeit kann nur durch
eine Regel ausgedrückt werden. |
Was hätte übrigens
eine || die allgemeine Regel überhaupt
auszudrücken, wenn nicht das || das
nicht? |
Soweit er was er tut nicht von dem
abhängig macht was da steht, soweit liest er
nicht; wenn auch das was da steht ihn veranlaßt || veranlassen mag zu tun || zu dem
veranlaßt || veranlassen mag was er
tut. |
Der Vorsatz muß so sein daß sein Ausdruck es möglich
macht zu überprüfen, ob er ausgeführt
wurde. || ob die Absicht erreicht
wurde. Es muß sich also die richtige Ausführung aus der Vorlage und dem Ausdruck des Vorsatzes ableiten (quasi berechnen) lassen. |
Wenn ich etwas beschreibe, so |
Wenn ich die Beschreibung nicht von der
Tatsache ablese, so ist sie eine ihr willkürlich
zugeordnete Lautverbindung || so ist sie ein ihr
willkürlich zugeordneter Komplex || zugeordnetes
Gebilde. |
Wenn man sagt die
Sinnesdaten seien „privat”, niemand
anderer könne meine Sinnesdaten sehen, hören,
fühlen, & meint damit nicht eine Tatsache
unserer || der
Erfahrung || Erfahrungstatsache, so müßte
es || das ein philosophischer Satz sein.
Den gibt es aber nicht & was gemeint ist drückt sich
darin aus, daß eine Person in die Beschreibung von Sinnesdaten
nicht eintritt. |
Denn, kann ein anderer meine
Zahnschmerzen nicht haben so kann ich sie – in diesem
Sinne auch nicht haben. |
In dem Sinne in welchem es nicht erlaubt
ist zu sagen der Andere habe diese Schmerzen, ist es auch nicht erlaubt zu sagen ich
hätte || habe sie. |
Was soll es
heißen: Er hat diese Schmerzen?
außer er hat solche Schmerzen:
d.h. von solcher Stärke, Art
etc. aber nur in dem Sinne kann
auch ich diese Schmerzen haben. |
Was wesentlich privat ist, oder scheint, hat keinen
Besitzer. |
Die
Subjekt-Objekt-Form
bezieht sich auf unseren || den
Leib & die Dinge um ihn, die auf ihn wirken. |
13.
Es scheint ein Einwand gegen die
Beschreibung des unmittelbar Erfahrenen zu
sein: „für wen beschreibe
ich's?” Aber wie wenn ich es
abzeichne? Und die Beschreibung muß
immer ein Nachzeichnen sein.
Und soweit (überhaupt) eine Person für das Verstehen in Betracht kommt, steht¤ die meine & die des anderen auf einer Stufe. Es ist doch hier ebenso wie mit den Zahnschmerzen. |
Beschreiben ist nachbilden & ich
muß es nicht notwendigerweise für irgend jemand
nachbilden. |
Wenn ich mich mit der Sprache dem Andern
verständlich mache, so muß es
sich hier um ein Verstehen im Sinne des
behaviourism handeln. Daß er mich
verstanden hat ist eine Hypothese, wie, das ich ihn verstanden
habe. |
In der nicht-hypothetischen
Beschreibung des Gesehenen, Gehörten – diese
Wörter bezeichnen hier grammatische Formen – tritt das
Ich nicht auf es ist hier von Subjekt und
Objekt nicht die Rede. |
„Für wen beschreibe ich meine unmittelbare
Erfahrung || würde ich meine unmittelbare Erfahrung
beschreiben? Nicht für mich, denn ich habe
sie ja; & nicht für jemand andern, denn
der könnte sie nie aus der Beschreibung
entnehmen?” – Er kann sie so
viel || sehr & so wenig aus der
Beschreibung entnehmen wie aus einem gemalten Bild.
Die Vereinbarungen über die Sprache
sind doch mit Hilfe von gemalten Bildern (oder was diesen
gleichkommt) getroffen worden. Und, –
unserer gewöhnlichen Ausdrucksweise nach,
– entnimmt er doch aus einem gemalten Bild etwas.
Und zu fragen, ob er dasselbe entnimmt was wir sehen ist ja Unsinn;
ebensolcher Unsinn wie die Frage ob mich mein Gedächtnis
nicht täuscht wenn es mir sagt daß das die Farbe ist die ich
vor einer Minute in diesem Bild gesehen
habe. |
Es ist eben irreführend zu sagen „das Gedächtnis
sagt mir daß dies dieselbe Farbe ist
etc.” Sofern es mir etwas sagt, kann es
mich auch täuschen (d.h. etwas
Falsches sagen). Wenn ich die unmittelbar gegebene Vergangenheit beschreibe so beschreibe ich mein Gedächtnis & nicht etwas was dieses Gedächtnis anzeigt. (Wofür dieses Gedächtnis ein Symptom wäre.) |
Und
„Gedächtnis” bezeichnet hier – wie
früher „Gesicht” & und
„Gehör” – auch nicht ein psychisches
|
Wenn ich nicht recht weiß wie ein Buch
anfangen so kommt das daher das noch etwas unklar ist. Denn
ich möchte mit dem der Philosophie
Gegebenen, den geschriebenen &
gesprochenen Sätzen, quasi den Büchern
anfangen. Und hier begegnet man der Schwierigkeit des „Alles fließt”. Und mit ihr ist vielleicht überhaupt anzufangen. |
Handelt die
Mathematik von Zeichen || Schriftzeichen?
Ebensowenig wie das Schachspiel von Holzfiguren handelt.
|
Wenn wir
von dem Sinn mathematischer
Sätze reden oder wovon sie handeln so gebrauchen wir ein
falsches Bild. Es ist nämlich hier auch so als ob
an sich unwesentliche willkürliche Zeichen
das Wesentliche, eben den Sinn, mit einander gemein
hätten || gemeinsam haben. |
16.
Weil die Mathematik ein
Kalkül ist & daher wesentlich von nichts
handelt, gibt es keine Metamathematik. |
Man kann nur immer
Unwesentliches ausdrücken. Wenn ich z.B. die Philosophie mit dem Satz beginnen wollte daß |
Irgendetwas sagt mir: eigentlich dürfte ein Widerspruch
in den Axiomen eines Systems nicht schaden, als bis
er offenbar wird. Man denkt sich einen
versteckten Widerspruch wie eine versteckte
Krankheit die schadet obwohl (und vielleicht gerade
deshalb weil) sie sich uns nicht deutlich
zeigt. Zwei Spielregeln aber die
einander in einem bestimmten
Falle || Fall || für einen bestimmten Fall
widersprechen sind vollkommen in der Ordnung bis dieser Fall eintritt
& dann erst wird es nötig durch eine weitere Regel
zwischen ihnen zu entscheiden. |
17.
Auch die Logik ist keine
Metamathematik,
d.h. auch
Operationen
des logischen Kalküls können || das Arbeiten mit dem
logischen Kalkül kann keine wesentlichen
Wahrheiten über die Mathematik zu
Tage fördern. Siehe hierzu das
„Entscheidungsproblem” und
Ähnliches in der modernen
mathematischen Logik. |
Kein Kalkül kann ein
philosophisches Problem entscheiden. |
25. Wer seiner Zeit nur voraus ist,
den holt sie einmal ein. |
27. Der Kalkül kann uns nicht |
Es kann
daher || darum auch keine „führenden
Probleme” der mathematischen Logik geben, denn das
wären solche deren Lösung uns endlich das Recht geben
würde || berechtigen würde Arithmetik zu treiben wie
wir es tun. |
Und dazu können wir nicht auf den
Glücksfall der Lösung eines
mathematischen Problems warten. |
12.1.31
Die Musik scheint manchem eine
primitive Kunst zu sein mit ihren wenigen Tönen &
Rhythmen. Aber einfach ist nur ihre
Oberfläche || ihr Vordergrund
während der Körper der die Deutung dieses manifesten
Inhalts ermöglicht die ganze unendliche Komplexität besitzt
die wir in dem Äußeren der anderen Künste angedeutet
finden & die die Musik verschweigt. Sie ist in
gewissem Sinne die raffinierteste aller Künste. |
16.
Es gibt Probleme an die ich nie
herankomme, die nicht in meiner Linie oder in meiner Welt
liegen. Probleme der Abendländischen
Gedankenwelt an die Beethoven (& vielleicht teilweise
Goethe)
herangekommen ist & mit denen er gerungen hat die aber kein
Philosoph je angegangen hat (vielleicht ist
Nietzsche an ihnen
vorbeigekommen). |
Ich aber komme zu diesen Problemen überhaupt
nicht. Wenn ich „have done with the
world” so habe ich eine amorphe
(durchsichtige) Masse geschaffen & Oder vielleicht richtiger, || : das ganze Resultat der ganzen Arbeit ist das Linksliegenlassen der Welt. (Das In-die-Rumpelkammer-werfen der ganzen Welt.) |
Eine Tragik gibt es in
dieser Welt – in der meinen – || (der
meinen) nicht & damit all das Unendliche nicht was
eben die Tragik (als sein
Resultat || Ergebnis) hervorbringt.
Es ist sozusagen alles in dem Äther || Weltäther löslich; es gibt keine Härten. Das heißt die Härte und der Konflikt wird nicht zu etwas Herrlichem || zu nichts Herrlichem sondern zu einem Fehler. |
Der Konflikt löst sich
etwa wie die Spannung einer Feder in einem Mechanismus, den man
schmilzt (oder in Salpetersäure auflöst).
In dieser || einer Lösung
gibt es keine Spannungen mehr. |
Das meiste was
sich mir als Ahnungsvolle Gedankenform zeigt kann ich gar nicht
ausdrücken & meine Ausdruckskraft erlahmt vielleicht
immer mehr & mehr. |
17.
Das Verständnis eines Satzes kann nur
die Bedingung dafür sein daß wir ihn anwenden |
Wer
das Symbol versteht kann nicht mehr
kennen || erfassen als das Symbol, denn
mehr ist nicht da. |
Alles was zum Verständnis des
Symbols nötig ist enthält es & was es nicht
enthält ist für die Sache überhaupt belanglos.
Also muß die Kenntnis des Symbols nicht nur ausreichend sein sondern keine Kenntnis außerdem auch nur eine Hilfe, sondern – wie gesagt – ganz belanglos. |
Das Verständnis eines Befehls kann
nur die Bedingung dessen sein daß ich ihn ausführen
kann. Nicht mehr & nicht weniger. |
Wenn mir das
Verstehen des Befehles bei der Ausführung nicht hilft, dann
interessiert es mich überhaupt nicht. |
Das Verstehen des Befehles
könnte etwa ein Spiel der Vorstellungen sein, es fragt sich aber
ist es zur Behandlung des Befehls wesentlich oder
nicht? |
Wenn z.B. der
Befehl gelautet In Wirklichkeit wird es sich so vollziehen daß ich auf die Uhr sehe dann an das || etwas anderes denke dann wieder auf die Uhr sehe u.s.w. Was ist also wesentlich? Daß ich es einmal merke ob ich die Zeit eingehalten habe oder nicht. D.h. es muß mir einmal die Übereinstimmung oder Nicht-Übereinstimmung meiner Handlung mit dem Befehl zu Bewußtsein kommen. Wenn (d.h. gerade wenn) das geschieht dann verstehe ich den Befehl. |
Nocheinmal: Das
Verständnis ist eine Bedingung des
Befolgens. Nun, was für eine Bedingung der
Befolgung gibt es denn? Das Verstehen soll ja das Erfassen des Befehls als solchen sein. Das Erleben des Befehls als Befehl, ohne das ist er für mich ja noch gar kein Befehl. Und ist er, es, dann habe ich ihn auch verstanden. Das Verstehen des Befehls muß das Erfassen des Zeichens mit dem sein was das Zeichen zum Zeichen eines Befehls macht. |
Einen Satz verstehen heißt eine Sprache verstehen. |
Von einem
Verständnis das herbeizuführen wir wesentlich keine
Mittel haben, können wir nicht
reden. |
18.
Wenn wir meinen
daß der Gedanke die Tatsache gleichsam in schattenhafter Weise
antizipiert so geschieht das eben deshalb
weil es der Gedanke ist. Das heißt weil sein
Ausdruck die Beschreibung seiner Verifikation
enthält. |
Der Philosoph trachtet das erlösende
Wort zu finden; das ist das Wort das uns endlich erlaubt das zu fassen
was bis jetzt immer ungreifbar unser Bewußtsein belastet
hat. |
(Es ist wie
wenn man ein Haar auf der Zunge liegen hat; |
Der Philosoph liefert
uns das Wort womit ich || man die Sache ausdrücken
& unschädlich machen kann. |
Wenn ich sage
daß mein Buch nur für einen kleinen Kreis von Menschen
bestimmt ist (wenn man das einen Kreis nennen kann) so will ich
damit nicht sagen daß dieser Kreis meiner Auffassung nach
die Elite der Menschheit ist aber es ist der Kreis an
den || aber es sind die Menschen an die ich mich wende
(nicht weil sie besser oder schlechter sind als die andern
sondern) weil sie mein Kulturkreis sind gleichsam die
Menschen meines Vaterlandes im Gegensatz zu den anderen, die
mir fremd sind. |
22.
Kein psychologischer Vorgang kann besser
symbolisieren als Zeichen die auf dem Papier stehen. |
Der psychologische
Vorgang kann auch nicht mehr leisten als die Schriftzeichen auf dem
Papier. |
Denn immer wieder ist man in
der Versuchung einen symbolischen
Vorgang durch einen besonderen psychischen Vorgang
erklären zu wollen, als ob die Psyche in dieser Sache viel mehr
tun könnte, als das Zeichen. |
Es mißleitet uns da die
falsche Analogie mit einem Mechanismus |
Hierher gehört irgendwie:
daß es nicht selbstverständlich ist, daß sich das Zeichen
durch seine Erklärung ersetzen
läßt, sondern || .
Sondern eine merkwürdige, wichtige Einsicht in das
Wesen dieser (Art von)
Erklärung. |
Die Beschreibung des Psychischen
müßte sich ja doch wieder als Symbol verwenden lassen.
|
Wenn wir die
Disposition ein Zeichen „a a d d d c b a”
mittels der Regel „a
→ zu
übersetzen eben durch b ↑ c ← d ↓” „a
→ ausdrücken
dann kann in jener Disposition auch nicht wesentlich mehr liegen als
in dem Zeichenausdruck für die Regel. b ↑ c ← d ↓” |
Das heißt diese
Disposition unterscheidet sich etwa von der den Satz
nach „a
← zu
übersetzen wie das erste Regelzeichen
vom zweiten. b ↗ c ↙ d →” |
Wenn ich den Satz a a d d d b c
nach a → in
b ← c ↑ d ↓
|
Im
speziellen Fall kommt natürlich die Regel nicht mit Betonung
ihrer Allgemeinheit vor wie in
f(a) nicht
f(x) als etwas Allgemeines
vorkommt. |
Wenn ich nun wie oben
übertrage so liegt die Art der
Übertragung in der Art wie ich zu dem
Resultat der Übertragung gekommen bin. Es ist ja
unleugbar daß ich auf verschiedene Weise von 1, 2, 3, 4 zu 1, 4, 9,
16 kommen kann & mehr kann ich nicht behaupten.
Wenn ich nun einen Sachverhalt in Worten beschreibe, etwa die Gestalt & Farbe eines Flecks, so schaue ich allerdings dazu auf keine Rechnungsregel || Übertragungsregel wohl aber erhalte ich doch die Worte der Beschreibung in einer ganz bestimmten Weise, verschieden von der, einfach irgend welche Laute auszustoßen oder auch mich auf assoziativem Wege zu solchen Lauten führen zu lassen. Beschreibe ich z.B. einen Fleck mit gewissen Worten so ist es ja denkbar daß ich dazu Worte gebrauche die ich noch nie gehört & nie gebraucht habe. Es wäre wenigstens der Fall denkbar daß meine Umgebung (die etwa ständig bei mir sei || ist) |
Einen Satz verstehen heißt eine Sprache
verstehen & einen Satz sprechen heißt eine Sprache
sprechen. |
23.
„Verstehst Du das Wort
‚Tisch’?” –
„Ja” – „Was heißt
es?” – (mit einer Gebärde)
„So eine Sache” –
„Verstehst Du das Zeichen ‚So eine
Sache’?”
„Ja” – „was bedeutet
es?” – |
Die
Projektionsmethode ist die Art & und
Weise wie wir 1, 4, 9 von 1, 2, 3
ableiten¤ oder
|
Es ist eben ein Unterschied, ob ich von dem
einen Zeichen irgendwie beeinflußt das andere
hinschreibe, oder es von dem
ersten || anderen ablese.
|
Und die
kausale
Beeinflussung ist ja kein
bewußter Vorgang. |
Wenn
ich mich aber nun ärgere weil jemand zur Türe
hereinkommt, kann ich mich hier im Nexus irren oder ¤ erlebe ich ihn wie den
Ärger. In einem gewissen Sinne kann ich mich irren denn ich kann mich fragen || mir sagen „ich weiß nicht, warum mich |
Wie aber in dem Fall: Ich sehe den Menschen &
der Haß gegen ihn lodert bei seinem Anblick in mir gegen
ihn auf. – Könnte man fragen: wie
weiß ich daß ich ihn hasse, daß er
die Ursache meines Hasses ist. Und wie weiß
ich daß sein Anblick diesen Haß neu erweckt? Auf
die erste Frage: „ich hasse ihn” heißt
nicht „ich hasse & er ist die
Ursache meines Hasses”. Sondern er
beziehungsweise sein Gesichtsbild – etc. – kommt in meinem Haß vor ist
ein Bestandteil meines Hasses. (Auch hier
tut's die Vertretung nicht, denn was
garantiert mir dafür daß das
Vertretene existiert.) Im zweiten Falle
kommt eben unmittelbar seine || des Menschen
Erscheinung in meinem Haß vor oder, wenn nicht, dann ist
seine Erscheinung wirklich nur die hypothetische Ursache meines
Gefühls & ich kann mich darin irren daß sie es ist die
das Gefühl hervorruft. |
Ganz ebenso muß es sich auch mit dem Handeln nach
einem Zeichenausdruck verhalten. Der
Zeichenausdruck muß in diesem Vorgang involviert
sein während er nicht involviert ist, wenn er
bloß die Ursache |
[Ich weiß daß, was ich hier seit vielen Wochen schreibe
schlecht ist; aber ich schreibe es in der Hoffnung daß besseres
wieder nachkommen möge. Kommt nichts besseres nach,
nun so hat es eben der Schluß sein sollen.] |
Und so ist es auch: aus ihm leite
ich mein Handeln ab. |
Wenn ich nun sage ich leite mein
Handeln aus dem Zeichenausdruck auf eine gewisse Weise
ab so kann diese Weise im tatsächlichen Vorgang nur so enthalten
sein wie eben eine Funktion f(x) in
f(a).
|
Wenn der
Satz „ich hasse A || ihn” so aufgefaßt wird: Ich hasse
& er ist die Ursache; dann ist die Frage
möglich: „bist Du sicher daß Du
ihn haßt ist es nicht vielleicht ein anderer oder etwas
Anderes” und das ist offenbar Unsinn. |
Übrigens ist der einzige Beweis daß
eine Analyse falsch ist, daß sie zu offenbarem Unsinn
führt d.h. zu einem Ausdruck der
offenbar gegen die Grammatik
verstößt die der normalen || gegebenen Art der Anwendung
entspricht. |
Wenn ich an ihn denke: welche
Bedingungen müssen erfüllt sein daß das
der Fall ist? |
24.
Wenn ich eine Lautreihe hervorbringe
& nun sage ich habe diesen Satz gelesen so kann kein
Zweifel darüber bestehen ob ich wirklich diesen Satz
gelesen habe oder ob meine Lautreihe anders || anderswie verursacht wurde.
D.h.
daß ich
den || diesen
Satz gelesen habe sagt gar nichts über die Ursache der Entstehung
der Lautreihe aus. |
Es kann nie essentiell für uns sein
daß ein Phänomen in der Seele sich abspielt &
nicht auf dem Papier für den Andern sichtbar. |
Man kann sagen
daß, ob ich lese oder nur Laute hervorbringe während ein
Text vor meinen Augen ist sich nicht durch die Beobachtung von
außen entscheiden läßt. Aber das Lesen kann
nicht wesentlich eine innere
Angelegenheit sein. Das Ableiten der Übersetzung
vom Zeichen, wenn
|
Man könnte natürlich
ebensogut schreiben
diese Darstellung ist ganz gleichwertig mit der ersten oder überhaupt jeder andern, wenn eine Regel festgesetzt ist die sie von einer anderen Darstellung unterscheidet. |
Das Gefühl welches man bei jeder
solchen Darstellung hat, daß sie roh (unbeholfen) |
Und nun kann aber
auch der Gedanke als psychischer Prozeß
nicht mehr tun als dieses „rohe” Zeichen.
|
Man kann
nicht fragen: Was für eine || Welcher
Art sind die geistigen Vorgänge daß sie wahr & falsch
sein können was die anderen außergeistigen nicht
können. Denn wenn es die
„geistigen”
können so müssen es auch die anderen können; und
umgekehrt.2 |
Denn
können es die geistigen || seelischen
Vorgänge so muß es auch die Beschreibung können.
Denn in ihrer Beschreibung muß es sich zeigen wie es
möglich ist. |
25.
Wenn man sagt der
Gedanke sei eine seelische Tätigkeit
oder eine Tätigkeit des Geistes
so denkt man den Geist als ein trübes gasförmiges Wesen in
dem manches geschehen kann das Es ist || handelt gleichsam die Lehre von Gedanken vom organischen Teil im Gegensatz zum anorganischen des Zeichens. |
Es ist gleichsam der Gedanke der organische Teil des
Symbols das Zeichen der anorganische.
Und dieser || jener organische Teil
kann Dinge leisten die der anorganische nicht
könnte. |
Als
geschähe hinter dem Ausdruck noch etwas
Wesentliches was sich nicht ausdrücken || durch den Ausdruck ersetzen läßt – auf das sich
etwa nur hinweisen läßt – was in dieser Wolke (dem
Geist) geschieht & den Gedanken erst zum Gedanken
macht. Wir denken hier an das
Denken || einen Vorgang analog
dem Vorgang der Verdauung & die Idee ist daß im
Inneren des Körpers andere chemische
Veränderungen vor sich gehen als wir sie außen
produzieren können, daß der organische Teil der
Verdauung einen anderen Chemismus hat als was wir außen
mit den Nahrungsmitteln vornehmen könnten. |
Oder: Als
bestünde gleichsam der Gedanke aus
einem anorganischen Teil (dem Zeichen) und einem
organischen, (etwa der
Interpretation), die wesentlich geistig wäre.
|
26
Man kann natürlich
nicht sagen: Der Satz ist, was wahr oder falsch
ist. (Als würde dadurch noch
etwas ausgeschlossen.) |
Die Intention soweit sie uns etwas angeht
kann nichts wesentlich Psychisches sein.
|
Da uns eine
Maschinerie des Geistes nichts angeht so
müssen || müßten wir uns auch
einen Maschinenmensch konstruieren können der alles muß
leisten können || leisten könnte, was
für uns wesentlich ist. |
Immer wieder möchte man nach dem
Zweck des Denkens fragen: Wozu denkt
man überhaupt, wozu diese Tätigkeit. Aber was
für eine Antwort will man darauf erhalten?
Wir fühlen daß das Denken nur als Instrument Wert haben kann. |
27.
Von einem Bild zu sagen es ist das Bild
dieses Vorgangs ändert das Bild. |
Das Bild muß endlich
ganz﹖ für sich selbst sprechen.
|
Ein Zeichen
ist doch immer für ein lebendes Wesen da also muß Ja am Schluß sagen wir überhaupt keine Eigenschaft von den Zeichen aus – denn diese interessieren uns nicht – sondern nur die (allgemeinen) Regeln ihres Gebrauchs. Wer das Schachspiel beschreibt, gibt weder Eigenschaften der Schachfiguren an noch redet er vom Nutzen & Gebrauch des Schachspiels. |
Wäre der Gedanke sozusagen eine
Privatbelustigung & hätte nichts mit der
Außenwelt zu tun so wäre er für uns ohne
jedes Interesse (wie etwa die Gefühle bei einer
Magenverstimmung). Was wir wissen wollen
ist: Was hat der Gedanke mit dem zu tun was außer dem
Gedanken vorfällt. Denn seine Bedeutung ich meine
seine Wichtigkeit bezieht er ja nur daher.
Was hat das was ich denke mit dem zu tun was der Fall ist. |
Wenn ich A kenne
& weiß das B sein Sohn ist so weiß ich damit nicht
wie B ausschaut. So hilft mir keine äußere
Relation || Beziehung der
Repräsentation die Sache zu
kennen, wenn mir ihr Vertreter |
Der Gedanke ist von dem
was ihn wahr macht verschieden, & verschiedener, als
eben nicht dasselbe, kann er nicht
sein. |
28.
Er hängt nur dadurch || dann mit einem anderen Vorgang zusammen, wenn er angewendet
wird, d.i., wenn er übertragen
wird. |
Kann man sagen, die Worte des Satzes (oder die Bestandteile des
Gedankens) vertreten nur während der Übertragung || des Übertragens? |
Das was den
Gedanken wahr macht, kann nicht vorausbestimmt sein, weil es
eben sonst da || der Fall wäre.
„Aber es ist vorausbestimmt, wie es ist || sich verhält, wenn der Gedanke wahr
ist.” Aber mehr brauchte es doch nicht, eben die
Tatsache, die Verifikation, zu geben.
Dieses „der Satz sagt || zeigt, was der Fall
ist, wenn er wahr ist”, sagt eben nichts, denn p zeigt
eben daß p der Fall ist, wenn etc. D.h. auf
die Frage „was wäre || ist denn der Fall
wenn …?” könnte nur p zur Antwort
kommen. Das ist aber eine bloße Tautologie.
|
Die
Schwierigkeit liegt im Begriff des Bestimmens. |
Ist das aber nicht was gemeint ist, dann liegt die Antwort in der Beschreibung
desjenigen was sie macht || des
Das was sie macht. |
Es ist ungemein schwer die
Idee gänzlich los zu werden, daß die
Erklärung Verborgenes beleuchten
soll. |
Der Solipsismus könnte durch die Tatsache widerlegt werden,
daß das Wort „ich” in der Grammatik keine
zentrale Stellung hat, sondern ein Wort ist wie jedes andre
Wort. |
Gäbe es in der Welt wesentlich Subjekt & Objekt dann
müßte das Wort ‚ich’ in einer einzigartigen
Weise den anderen Worten entgegengestellt sein. |
Wie im
Gesichtsraum so gibt es in der Sprache kein metaphysisches
Subjekt. |
Die Worte „sicher sein
daß” kann man nur von einer
Hypothese gebrauchen. Es heißt nichts zu sagen
„ich bin sicher daß ich Zahnschmerzen habe”
außer in einem System in dem es doch möglich ist zu zweifeln ob
ich
Zahnschmerzen habe || es Zahnschmerzen
sind. Kann ich denn aber nicht sagen: Ich bin sicher daß ich bald ein Licht |
Was
heißt es, sicher zu sein, daß man Zahnschmerzen haben
wird. (Kann man nicht sicher sein,
dann erlaubt es die Grammatik nicht das Wort in
dieser Verbindung zu gebrauchen. |
4.2.
Man kann von einem Satz (im engeren
Sinne) nicht sagen daß die Wahrheit eines anderen ihn
bestätigt – ohne ihn zu beweisen.– |
Man sagt: „Wenn ich sage daß ich einen
Sessel dort sehe so sage ich mehr als ich sicher
weiß”. Und nun heißt es meistens:
„Aber eines weiß ich doch
sicher”. Wenn man aber nun sagen will was das ist,
so kommt man in eine gewisse Verlegenheit. |
„Ich sehe
etwas Braunes, – das ist sicher”; damit will
man eigentlich sagen, daß die braune Farbe gesehen
& nicht vielleicht auch nur || bloß
vermutet ist (wie etwa in dem Fall wo ich es || sie aus gewissen anderen Anzeichen
schließe || entnehme || vermute). || & nicht vielleicht auch bloß aus
anderen Anzeichen vermutet ist. Und man sagt ja
auch einfach: „Etwas Braunes
sehe ich.” |
Wenn mir gesagt wird:
„Sieh in dieses Fernrohr & zeichne mir auf, was
Du siehst”, so ist, was ich zeichne, der Ausdruck
eines Satzes, nicht einer Hypothese. |
(Es ist schwer in der
Philosophie nichts hinzuzudichten & nur die
Wahrheit zu sagen.) |
Ist
es nicht klar daß es nur am Mangel von entsprechendem
Übereinkommen liegt, wenn ich daß was ich – z.B. – zeichnerisch
darstellen
kann || darstelle nicht durch Worte || mit
Worten wiedergeben kann? |
Wenn ich sage „hier steht ein
Kessel” so ist damit
– wie man sagt – „mehr” gemeint als die
Beschreibung dessen was ich wahrnehme. Und das kann
nur heißen daß dieser Satz nicht wahr sein muß auch
wenn die Beschreibung des Gesehenen stimmt. Unter welchen
Umständen werde ich nun sagen daß jener Satz nicht wahr
war? Offenbar: wenn gewisse andere Sätze nicht
wahr sind die in dem ersten mit beinhaltet waren.
Aber es ist nicht so als ob nun der erste ein logisches Produkt
gewesen wäre. |
Wenn man
fragt „Wie macht der Gedanke || Satz das, daß er
darstellt?” So
könnte die Antwort sein:
„Weißt Du es denn
(wirklich) nicht? Du siehst es
doch wenn du denkst || ihn
benützt.” Es ist ja nichts
verborgen. |
Wie macht
der Satz das? – Weißt Du es
nicht || denn nicht? Es ist ja nichts
versteckt. |
Daß alles
fließt scheint uns am |
Aber es hindert uns eben nicht am Ausdruck. – Was es heißt, etwas
Entfliehendes in der Beschreibung
festhalten zu wollen, wissen wir. Das geschieht
etwa, wenn wir das eine vergessen, während wir das andere
beschreiben wollen. Aber darum handelt es sich doch hier
nicht. Und so ist der Ausdruck || das Wort
„entfliehen” anzuwenden. |
Wir führen die Worte von ihrer
metaphysischen wieder auf ihre richtige Verwendung in der
Sprache zurück. |
Der Mann, der sagte, man könne nicht zweimal in den gleichen
Fluß steigen, sagte etwas Falsches; man kann
zweimal in den gleichen Fluß steigen. |
Und so sieht die Lösung aller
philosophischen Schwierigkeiten aus. Ihre
Antworten müssen wenn sie richtig sind
hausbacken & gewöhnlich sein.
Aber man muß sie nur im richtigen Geist anschauen dann
macht das nichts. |
Aber
auf die Antwort „Du weißt ja, wie es der Satz macht, es
ist ja nichts verborgen” möchte man sagen:
„ja, aber es fließt alles so rasch vorüber &
ich möchte es gleichsam breiter auseinandergelegt
sehen”. |
Aber auch hier irren wir uns. Denn es geschieht
dabei auch nichts was uns durch die Geschwindigkeit
entgeht. |
5.
Warum können wir uns keine Maschine mit einem Gedächtnis
denken? Es wurde oft gesagt daß das Gedächtnis
darin besteht daß Ereignisse Spuren hinterlassen in denen nun
gewisse Vorgänge vor sich gehen müßten.
Wie wenn also Wasser sich ein Bett macht & das folgende
Wasser in diesem Bett fließen muß; der eine Vorgang
fährt für den nächsten das Gleise aus || fährt das Gleise aus, das den anderen
führt. Geschieht dies nun aber in einer
Maschine, wie es wirklich geschieht, so sagt niemand, die Maschine
habe Gedächtnis oder habe sich den Vorgang gemerkt.
|
Nun ist das aber ganz so wie wenn
man sagt, eine Maschine kann nicht denken, oder kann keine Schmerzen
haben. Und hier kommt es drauf an was man darunter
versteht „Schmerzen zu haben”. Es
ist klar daß ich mir eine Maschine denken kann die sich genau
so benimmt (in allen Details) wie ein Mensch der Schmerzen
hat. Oder vielmehr: ich kann den
Andern eine Maschine nennen die Schmerzen
hat; || , d.h.: den
andern Körper. Und ebenso
natürlich meinen Körper. Dagegen hat das
Phänomen der Schmerzen wie es auftritt, wenn
‚ich Schmerzen habe’ mit meinem
Körper d.h. mit den Erfahrungen die ich
darin || als Existenz meines Körpers
zusammenfasse gar nichts |
Und ganz ebenso verhält es sich mit
dem Denken & dem Gedächtnis. |
Es ist uns – wie gesagt – als
ginge es uns mit dem Gedanken so, wie mit einer Landschaft die wir
gesehen haben & beschreiben sollen aber wir
erinnern uns ihrer nicht genau genug um sie in
allen ihren Zusammenhängen beschreiben zu
können. So, glauben wir, können wir das Denken nachträglich nicht beschreiben weil uns alle die vielen schwächeren || matteren || feineren Vorgänge dann verloren gegangen sind. |
Diese feineren Verhäkelungen möchten wir
sozusagen unter der Lupe sehen. |
(Einen unausgebrüteten Gedanken muß man
zart behandeln um ihn am Leben zu erhalten.) Man
darf von ihm noch nichts verlangen & muß ihn im weichen
Medium der fortwährenden Unsicherheit
betten.) Ist er flügge dann verläßt
er dieses Nest von selbst.) |
Alles wesentliche über den
Gedanken ist damit gesagt, daß der Gedanke daß p der
Fall ist nicht die Tatsache ist daß p der Fall ist.
Daß der Gedanke eine andere Tatsache
ist. Ferner, daß der Gedanke, das vollständige Symbol, Teil eines Systems von Symbolen || symbolischen Systems, einer Sprache, ist. |
Wie verhält es sich
damit, daß der Gedanke nicht mißverstanden
– (oder verstanden) werden kann? |
Wie
Frege in
Cantors angebliche
Definition von „größer”,
„kleiner”,
„ + ”, „ ‒ ” etc. statt dieser Zeichen neue Wörter
einsetzte um zu zeigen daß keine wirkliche
Definition vorliege, ebenso könnte man in der ganzen Mathematik
statt der geläufigen Wörter insbesondere statt
der
Wörter „unendlich” & verwandter
Ausdrücke || des Wortes „unendlich” &
seiner Verwandten ganz neue bisher bedeutungslose
Ausdrücke setzen um zu sehen was der Kalkül mit diesen
Zeichen wirklich leistet & was er nicht leistet.
Wenn die Meinung verbreitet wäre, daß das Schachspiel
uns einen Aufschluß über
Könige & Türme gebe so würde ich
vorschlagen den Figuren neue Formen
& andere Namen zu geben um die Einsicht zu
erleichtern || zu demonstrieren, daß alles zum
Schachspiel Gehörige in
seinen || den Regeln liegen muß.
|
Dem der
sagt „aber es steht doch wirklich ein Tisch hier”
muß man antworten: „freilich steht ein wirklicher
Wenn er aber nun weiterginge & sagte; || , die Vorstellungen seien nur Bilder der Dinge, so müßte ich (ihm) widersprechen & sagen daß der Vergleich der Vorstellung mit einem Bilde des Körpers gänzlich irreführend sei da es für ein Bild wesentlich sei daß es mit dem || seinem Gegenstand verglichen werden kann. |
Wenn aber
einer sagt: „die Vorstellungen
sind das einzig Wirkliche”, so muß
ich sagen daß ich hier das Wort || Prädikat
„wirklich” nicht verstehe & nicht weiß
was für eine Eigenschaft man damit eigentlich den
Vorstellungen zuspricht & – etwa – den Körpern
abspricht. Ich kann ja nicht begreifen wie man mit Sinn
– ob wahr oder falsch – eine Eigenschaft Vorstellungen
& physikalischen Körpern zuschreiben kann. |
Wenn
man sagt daß alles fließt so fühlen wir
daß wir gehindert sind das Eigentliche, die eigentliche
Realität festzuhalten. Der Vorgang auf der Leinwand
entschlüpft uns eben weil er ein Vorgang ist. Aber wir
beschreiben doch etwas; – & ist das ein anderer
Vorgang? Die Beschreibung steht doch offenbar gerade mit
dem Bild auf der Leinwand in Zusammenhang. Es muß
dem Gefühl unserer Ohnmacht ein falsches Bild zugrunde
liegen,
denn || . Denn |
Ist nicht dieses falsche Bild das eines
Bilderstreifens der so geschwind vorbeiläuft daß wir keine
Zeit haben ein Bild aufzufassen. |
Wir würden
nämlich in diesem Fall geneigt sein dem Bilde
nachzulaufen. Aber dazu gibt es ja im Ablauf eines
Vorgangs nichts analoges. |
Wenn das Wort daß man nicht
zweimal in den gleichen Fluß steigen kann
(nur) heißt || bedeutet
daß inzwischen ein anderes || andres Wasser an die
Stelle des alten
getreten || gekommen ist, so kann man aber zweimal den
gleichen grünen Fleck sehen & es ist hier
nichts was dem Verfließen des Wassers analog wäre.
|
Das Gleichnis vom
Fluß || Fließen der Zeit ist
natürlich irreführend & muß uns, wenn wir daran
festhalten in Verlegenheiten
führen || bringen || landen. |
Daß etwas
„ || Die Wendung „daß etwas in
unserem Geist” vor sich geht soll– || ,
glaube ich– || , andeuten, daß es im physikalischen
Raum nicht lokalisierbar ist. Von unseren
Magenschmerzen sagt man nicht daß sie in unserem Geist vor sich
gehn obwohl der physikalische Magen ja
nicht der unmittelbare Ort der Schmerzen (in
einem primären Sinn) ist. |
Wenn man frägt
wo das Denken vor sich geht so muß man
vielleicht |
Das ist aber falsch denn die Angabe des
Raumes ist keine Ortsangabe. (Die Angabe des Raumes ist
im letzten Grunde die Angabe einer Geometrie).
|
„Das Denken geht im Kopf vor sich” heißt
eigentlich nichts anderes, als, unser Kopf hat etwas mit dem
Denken zu tun. Man sagt freilich auch:
„ich denke mit der Feder auf dem Papier”
& diese Ortsangabe ist mindestens so gut wie die
erste. |
Wenn wir fragen „Wo geht das Denken vor
sich” so ist dahinter immer die Vorstellung eines
maschinellen Prozesses der in einem geschlossenen Raum
vor sich geht sehr
ähnlich wie der Vorgang in der Rechenmaschine.
|
Wenn
„einen Satz verstehen” heißt: in gewissem
Sinn nach ihm handeln, dann kann das Verstehen nicht die Bedingung
dafür sein, daß wir nach ihm handeln. |
Das Verstehen einer
Beschreibung kann man, glaube ich, mit dem Zeichnen eines Bildes nach
dieser Beschreibung vergleichen. (Und hier ist wieder
das Gleichnis ein besonderer Fall dessen
wofür es ein Gleichnis ist.) Und es
würde || wird auch in vielen
Fällen als der Beweis des
Verständnisses aufgefaßt. |
Was heißt es, ein gemaltes Bild zu
verstehen? Auch da gibt es Verständnis und Nichtverstehen. |
Und auch hier kann verstehen &
nicht verstehen verschiedenerlei heißen. – Wir
können uns ein Bild denken das eine Anordnung von
Gegenständen im 3-dimensionalen Raum
darstellen soll, aber wir sind für einen Teil des
Bildes unfähig Körper im Raum darin zu sehen sondern sehen
nur die gemalte Bildfläche. Wir können dann sagen
wir verstehen diese Teile des Bildes nicht. Es
kann sein, daß die räumlichen Gegenstände die
dargestellt sind uns bekannt
d.h. Formen sind die wir aus der
Anschauung von Körpern her kennen, es können aber auch
Formen auf dem Bild dargestellt sein die wir noch nie gesehen
haben. Und da gibt es wieder den Fall wo etwas
z.B. wie ein Vogel aussieht nur nicht
wie einer dessen Art ich kenne oder aber wo ein räumliches
Gebilde dargestellt ist desgleichen ich noch nie gesehen habe.
Auch in diesen letzten Fällen || diesem letzten
Fall kann man von einem Nichtverstehen des Bildes reden aber in
einem anderen Sinne als im ersten Fall. |
Man könnte – analog
früheren Erklärungen – sagen:
Das Bild verstehen heißt, im Stande sein es
plastisch nachzubilden. Aber was heißt „im Stande sein”? |
Aber noch etwas: Angenommen
das Bild stellte Menschen dar wäre aber klein & die
Menschen darauf etwa einen Zoll lang. Angenommen nun
es gäbe Menschen die diese Länge hätten
so würden wir sie in dem Bild erkennen &
es würde uns nun einen ganz anderen Eindruck machen obwohl doch
die Illusion der dreidimensionalen Gegenstände ganz dieselbe
wäre. Und doch ist dieser || der
tatsächliche Eindruck wie er da ist unabhängig davon
daß ich tatsächlich einmal Menschen in der gewöhnlichen
Größe & nie Zwerge gesehen habe wenn auch dies die
Ursache dieses || des Eindrucks ist.
|
Dieses
Sehen der gemalten Menschen als Menschen (im
Gegensatz etwa zu Zwergen) ist ganz analog
dem || ebenso wie das Sehen des
Bildes || der Zeichnung als
dreidimensionales Gebilde || ganz analog dem Sehen der Malerei
als Gruppierung dreidimensionaler
Gebilde. Wir können
hier nicht sagen wir sehen immer dasselbe & fassen
es nachträglich einmal als das &
einmal als jenes || das eine & einmal als das andere auf
sondern wir sehen jedesmal etwas Anderes.
|
Und so auch wenn wir einen Satz
|
Ich
verstehe dieses Bild genau, ich könnte
es in Ton kneten. – Ich verstehe diese
Beschreibung genau ich könnte eine Zeichnung nach ihr
machen. |
Das Verständnis des Bildes hat es nur
mit dem Bild zu tun. Das Verständnis des Satzes nur
mit dem Satz. |
Das Satzzeichen verstehen
heißt durch dieses ein Datum zu erhalten das, da es nicht
der dargestellte Sachverhalt ist, noch der Satz
genannt werden kann. |
Wenn uns die ostensive || hinweisende Definition Verständnis mitteilt, dann
muß hinfort beim Hören des erklärten
Worts etwas anderes geschehen als vorher. (Wenn
wir es im Satz hören.) |
7. Wie vermittelt die
(hinweisende) Definition das
Verständnis der Sprache? |
Ich sage
„Wähle alle blauen Kugeln aus”;
er aber weiß nicht was „blau” heißt.
Nun sage
ich || zeige ich & sage „das ist
blau”. Nun versteht er mich & kann meinem
Befehl
befolgen || folgen.
Ich setze ihn in Stand dem |
Er
kann dem Befehl folgen heißt nicht daß er ihm
folgt || er folgt ihm, es heißt also etwas anderes; und
– ich möchte sagen – die nächste
Verwandtschaft die zwei Fakten miteinander haben
können ist daß der eine ein Bild des anderen ist.
|
Oder:
Es nützt auch nichts wenn
„Folgen können”
Bestandteile mit „Folgen” gemein hat; denn
irgendwo fängt die Verschiedenheit an. |
Man könnte es aber
(gleichsam) || in
gewissen Fällen geradezu als Bedingung des Verstehens
setzen daß man den Sinn des Satzes
muß zeichnen können. – Wenn ich aber frage:
Woher weißt Du, daß Du den Sinn zeichnen kannst?
(außer |
Also, würde man sagen, wird
ein Erlebnis „das Zeichnen” genannt, ein
anderes „das Erlebnis zeichnen zu
können”. – Aber so ist es
nicht. Vielmehr besteht das „Es zeichnen können” in dem Verstehen (dessen) was es heißt „es zu zeichnen”. |
Denken wir an das Verstehen einer
Bildergeschichte. Hier wird übrigens das Kriterium des Verstehens darin gesehen daß wir die Geschichte nach den Bildern in Worten erzählen können. |
Sehen wir uns auch
an, was es heißt eine Partitur zu verstehen. Hier
scheint es
allerdings || allerdings scheint es daß, wer sie mit
Verständnis liest sie hierbei schon
übersetzt indem er das Musikstück etwa vor
sich hinsummt oder entsprechende Bewegungen des Kehlkopfes
macht. |
Welche Wirkung hatte nun die hinweisende
Erklärung? Hatte sie sozusagen nur eine
automatische Wirkung? Das heißt aber wird sie
nun immer wieder benötigt oder hatte sie eine
ursächliche Wirkung wie etwa eine Impfung die uns ein
für allemal oder doch bis auf weiteres geändert
hat. |
Ist es nicht so,
daß, soweit die Definition uns ein für allemal
Verständnis gegeben hat, sie unsere |
Die Definition kommt für uns nur dort
in Betracht wo sie wieder gebraucht wird. |
Die
Definition wirkt so daß || in
der Weise: wenn ich den Satz höre „der
Himmel war rot” & frage „was ist
‚rot’” & man zeigt mir zur Antwort
auf ein rotes Papier & ich verstehe
diese Erklärung, ich den
Satz hätte || hätte ich den Satz verstehen
müssen wenn statt des Wortes
„rot” auf das Papier gezeigt worden
wäre. |
Ich kann mir denken daß ein
geübter Kontrapunktiker eine Partitur
z.B. einer Fuge liest ohne sich
Klangbilder zu machen & etwa aus dem Ansehen der Noten allein
einen Genuß bezieht; ganz analog dem den wir beim
Lesen einer Beschreibung haben ohne
daß wir uns hiebei die Beschreibung in ein Gesichtsbild
übersetzen. Es ist aber auch kein Zweifel daß der
Musiker wenn er die Partitur anschaut etwas anderes sieht als
etwa ich wenn ich sie ansehe. |
Wenn wir (eine
Beschreibung) lesen so steht uns die
Anordnung || Ordnung der
Worte || Wörter (in
der Beschreibung) |
Ich könnte
bildlich sagen: ich finde in meinem Geist das Wort rot
als Etikett eines roten
Vorstellungsbildes (vor).
(Bergson) |
Wenn ich die
Zeichen „~” und
„ ∙ ” verstehe, so
kann ich p ∣ q durch
~p ∙ ~q =
p ∣ q Def erklären. Aber
ich kann nun im Gebrauch der Form ξ ∣ η so weit kommen
daß ich um sie zu verstehen die Übersetzung in
~ξ ∙ ~η
nicht mehr vornehmen muß & dann ist
diese || die Definition
obsolet geworden & damit gezeigt daß sie von
vornherein nicht unbedingt nötig gewesen
wäre. Denn || , denn
alles was nötig war, war die grammatischen Regeln für
ξ ∣ η zu kennen.
|
Ist das nun
nicht auch in dem Falle ähnlich wo wir das Wort
„blau” durch den Hinweis „das ist
blau” erklärten? D.h.
brauchen wir da nicht (auch) nur in ganz bestimmten
Fällen || für ganz bestimmte
Übergänge die ostensive Definition
während im übrigen die Regeln genügen die für das
Wort „blau” gelten? |
Eine Erklärung kann nicht in die Ferne
wirken. Ich meine: sie wirkt nur wo sie angewandt
wird. Wenn sie außerdem noch eine
„Wirkung” hat, dann nicht als
Erklärung. |
Das Verstehen des Satzes kann
nicht wesentlich in dem Abbilden in eine andere
Sprache |
Wenn das
Verständnis darin besteht, daß man den Satz abbilden
kann, dann gibt es hier die zwei Fälle:
Erstens daß ich mich darin irren kann wie in dem Fall wenn
ich sage ich kann 50 kg heben & der Versuch ergibt
daß ich es nicht kann. Oder zweitens daß der Satz
„ich kann …” die Beschreibung einer
unmittelbaren || direkten Erfahrung ist; daß es also
auch nicht gegen die Wahrheit der Aussage spricht, wenn ich aus
„äußeren Gründen” an der Ausführung verhindert bin. |
Das Können
ist dann ein inneres Können
(wie ich es nennen könnte) das andere ein
äußeres. |
Und mich kann hier nur das innere
Können interessieren, das äquivalent
ist dem Verständnis über das ich mich nicht
täuschen kann || nicht im Zweifel sein kann, das nicht
durch eine künftige Erfahrung bestätigt oder
zweifelhaft gemacht werden kann. |
Man könnte
quasi sagen: „Ich
könnte das jetzt zeichnen, wenn ich wollte, & keine
Hindernisse dazwischen kämen.” |
Das heißt doch wohl: eine
Bedingung ist dafür gegeben. Und diese Bedingung liegt
natürlich || offenbar in dem was mir
vorliegt. || was mir gegeben
ist. |
„Ich
könnte || kann
das zeichnen, wenn nichts mich hindert”: welche
seltsame Verklausulierung. Heißt das nicht:
ich kann, wenn ich kann? Denn es ist ja nicht von der
Art: „ich kann diese Arbeit machen wenn ich nicht krank
werde”. Denn hier habe ich nur eine
äußere Ursache ausgeschaltet & ist das die einzige die
ich ausgeschaltet habe so heißt der Satz: ich werde die
Arbeit machen wenn ich nicht krank werde. In dem oberen
Satz aber habe ich gar nichts vorausgesagt & jedes Hindernis
als solches gelten lassen (denn voraus wissen kann ich ja
nichts). So daß das
„kann” eigentlich jeden Sinn verliert,
wenn mit den Worten die das beschreiben was ich
kann, nicht die Multiplizität des Erlebten
gekennzeichnet werden soll. |
Das Symbol verstehen kann nur
heißen, es kennen. |
Wir sagen jemanden
„das ist grün, vergiß
es nicht!”. Nun kommt das |
Man kann
also auch so sagen: Er ist davon abhängig ob sich
beim Hören des Wortes „grün” etwas –
in bestimmter Weise – meldet. |
Soweit nun die
Definition eben zur Folge hat daß sich etwas
meldet, || eben das zur Folge
hat, ist sie nicht Definition sondern
gleichsam ein mechanisches
Hilfsmittel. |
Die Definition heftet
ein Täfelchen mit dem Wort „grün” an
ein Grünes. || eins
mit || von grüner
Farbe. |
Was heißt es
nun || aber eine Definition
benutzen? Heißt es unbedingt, auf die geschriebene
Definition hinschauen? Heißt es nicht: ihr gemäß das eine für das andere setzen? – Denn ist nicht die Einsetzung auch dann gemäß der Definition, wenn das Zeichen, der Ausdruck, der Definition nicht angesehen oder vorgestellt wurde. |
Und also wäre das, was ich im
vorigen Satz & weiter oben gesagt habe, falsch, |
Heißt ‚verstehen’
schon: übersetzen, dann muß man nicht verstehen um
übersetzen zu können. || dann ist das Verstehen keine Bedingung des
Übersetzens. |
Und da bietet sich uns ein Ausweg an der
aber keiner ist, nämlich: daß die erste Übersetzung
des Verstehens eine automatische ist &
erst || während die dem Verstehen folgende
eine willkürliche. || gewollte. (Jeder solche falsche Ausweg ist
(aber) interessant, denn er böte
sich uns nicht an wenn nicht irgend etwas
Richtiges an ihm wäre.)
|
Wenn
verstehen nicht übersetzen
heißt, dann heißt es, || : das
Zeichen im Raume seiner || der grammatischen
Regeln sehen. |
Man kann der Philosophie keinen
größeren Gefallen tun, als wenn man die
gewöhnliche & irrige Auffassung paraphrasiert
& deutlich hinstellt. |
Genau so muß es gehen wenn ich einen Zug
mit den Worten „und” „nicht”
etc. vornehme, einen Satz sage worin sie
vorkommen. |
Gefragt was ich mit
„und” im Satze „gib mir das
Brot und die Butter” meine
würde ich mit einer Gebärde antworten &
diese Gebärde würde die Bedeutung || würde, was ich meine
illustrieren. |
Es
besteht also das Verstehen eines Zeichens
scheinbar darin daß wir in ihm oder mit ihm ein Gebilde von
gewisser Multiplizität sehen die der nicht
Verstehende nicht sieht. |
Das
heißt es gibt einen Sinn in welchem der Satz „ich spiele
Schach” eine Hypothese ist & eine andern in dem
es keine ist. |
Wir können alles was wir
wollen von einem behavioristischen
(scheußliches Wort) Standpunkte auffassen, da es uns ganz
gleich ist was geschieht & wir nur an der
Multiplizität dessen was geschieht interessiert sind.
|
Nun könnte man
nämlich sagen: Wenn so
komplizierte Vorgänge beim Verstehen
des Wortes „und” eine Rolle spielen & das
Verstehen etwas für uns
Wesentliches ist, wie kommt es, daß diese
Vorgänge in der symbolischen Logik nie erwähnt
werden? Wie kommt es daß von ihnen
in der Logik nie die Rede ist noch sein braucht? |
Das
Verständnis wird nicht nur durch die Erklärungen
hervorgerufen sondern muß
(auch) selbst von der Multiplizität
|
D.h.
wir können wieder das System der Erklärungen für das
Verständnis nehmen. |
Man könnte auch so fragen: Wer eine Verneinung
versteht, muß der nicht alle Regeln die Verneinung
betreffend || die die Verneinung betreffen kennen?
Also auch diese. Wenn er sie nun gerade nicht
anwendet worin besteht es dann daß er sie kennt?
Ist das nur eine Hypothese eine Disposition?
Dann interessiert sie uns nicht. Was heißt es aber alle Regeln über die Verneinung kennen? |
Kann ich sagen: Wenn ich einen
Körper im Gesichtsraum
sehe || wahrnehme so liefert er mir
(gewisse) Regeln für das Wort was
ihn bezeichnet. |
Oder soll ich nicht vielmehr sagen:
Wenn dieser Körper das Zeichen ist & es ist etwa
eine seiner Flächen ein anderes Zeichen so sind damit die Regeln
gegeben die die beiden verknüpfen. |
9. Erinnere dich
daran wie schwer es Kindern fällt zu glauben (oder
einzusehen) daß ein Wort wirklich zwei
ganz verschiedene Bedeutungen hat || haben
kann. |
Was immer den Satz
unartikuliert begleitet |
„Geh' in 5
Minuten aus dem Zimmer! hast Du verstanden?”
Ja, ich soll in 5 Minuten (auf die Uhr zeigend) aus dem
Zimmer gehen (auf die Tür weisend). Ich werde
Dir vormachen was ich machen || tun
werde. Also, wenn der Zeiger hier steht werde ich es so
machen. (Er führt es vor). – Nun wird man sagen hat er dennoch nicht gezeigt || bewiesen daß er es verstanden hatte, und ich sage daß
er alles gezeigt hat was da war. |
Es ist eine
⋎ Auffassung daß er gleichsam nur unvollkommen zeigen
kann ob er verstanden hat. Daß er gleichsam nur immer
aus der Ferne darauf deuten auch sich ihm nähern es aber
nie mit der Hand berühren || ergreifen
kann. Und das letzte immer ungesagt
bleibt. || bleiben muß. |
Man will
sagen: Er versteht es zwar ganz kann es aber nicht ganz
zeigen da er sonst schon tun müßte was ja erst in
Befolgung des Befehls geschehen darf. So kann er es also
nicht zeigen daß er es ganz versteht.
D.h. also er weiß immer mehr als er zeigen
kann. Aber so ist es nicht. Er weiß nicht mehr als er zeigen kann. Und nur was er zeigen kann das weiß er. |
Man möchte sagen:
Er ist mit seinem Verständnis bei
der Tatsache || bei der
Ausführung aber die
Erklärung kann nie die Ausführung enthalten. Aber das Verständnis enthält nicht die Ausführung sondern ist nur das Symbol das bei der Ausführung übersetzt wird. |
Unsere Frage durfte nicht lauten
„was heißt es einen Satz verstehen”, sondern
„was heißt es, ihn so zu
verstehen”. Denn die Erklärung
entspricht diesem Verständnis (dieser
Deutung) & nicht dem Verständnis
überhaupt. |
Wenn ich sage, alles
Verständnis entspricht einer Erklärung
& es gibt kein Verständnis das nicht erklärt || durch Erklärung erzeugt
werden könnte, so meine ich mit
‚Verständnis’ das So-Verstehen
(im Gegensatz zum anders Verstehen). Aber
nicht das Verstehen überhaupt (im Gegensatz zum
Nichtverstehen
d.h. nicht
als Satz auffassen).¤ |
Dem aber entspricht keine
Erklärung. |
Was heißt
es dann aber einen Satz überhaupt (als
solchen) zu verstehen? |
Das Verständnis
das || was nicht die Erklärung geben kann, kann die
Sprache nicht geben. |
Aber
wenn es eine Erklärung dieses Verständnisses
(d.h. des Vorgangs dieses
Verständnisses) gäbe, so müßte es auch eine
(sprachliche) Unterweisung darin
geben¤ (also eine Erklärung im ersten
Sinn). |
Was
ich ‚verstehen’ nenne, wenn ich z.B. in einem Witzblatt eine Bildergeschichte
sehe worin ein Radfahrer auf einer Straße fährt ist nicht,
daß ich mir nun einen solchen wirklichen Radfahrer in der Phantasie
eigens vorstelle, sondern ich gebe mich mit dem zufrieden was ich auf
den Bildern sehe, wenn ich es auch anders sehe als einer der
keinen Radfahrer je gesehen hat. „Ah ja, da ist
ein Radfahrer” sage ich &
dokumentiere damit mein Verständnis. |
10.
Wir haben gesagt Verständnis entspricht der Erklärung,
soweit es aber der Erklärung nicht entspricht, ist es
unartikuliert & geht uns deswegen nicht an,
oder es ist artikuliert & entspricht dem Satz selbst dessen
Verständnis wir beschreiben wollten. |
Die Frage um die
es sich handelt ist eigentlich: Sind die Vorgänge
beim Verstehen (Denken) beschrieben, wenn ich sage, daß es
gewisse Vorstellungen sind etc.; oder
ist außer diesen Vorstellungen, welcher Art sie auch
sein mögen, noch etwas weiteres
anderer Art, was man die Interpretation nennen
müßte || möchte, vorhanden. |
Ich müßte aber dann sagen:
Denken ist keine abgeschlossene Tatsache, von welcher Art
immer. Denn ‚Art’ muß hier logische
Art heißen. |
Denn ist das erste der Fall, so können
wir, da uns die besondere psychologische |
(Einen von
der Wahrheit zu überzeugen, genügt es nicht die
Wahrheit zu konstatieren, sondern man muß den
Weg vom Irrtum zur Wahrheit finden.) |
(Man muß beim Irrtum ansetzen und ihn in die Wahrheit
überführen.) |
¤D.h. man muß die Quelle des
Irrtums aufdecken, sonst nützt uns das Hören der Wahrheit
nichts. Sie kann nicht eindringen solange || wenn etwas anderes ihren Platz einnimmt. |
Ich sage:
Das Verstehen bestehe darin, daß ich eine bestimmte
Erfahrung habe. – Daß diese Erfahrung aber das Verstehen dessen ist, || – was ich verstehe – besteht || liegt darin, daß diese Erfahrung |
Daß ein Satz ein Satz ist,
besteht nicht darin, daß ich das mit ihm meine, sondern
daß ich mit ihm ausdrücke || meine; daß ich das mit ihm
meine muß aus ihm hervorgehen. |
(Da scheinen
wir nun auf etwas Transzendentes zu
stoßen. Und sind zu einer besonders intensiven
Introspektion geneigt.) |
Könnten wir
etwas Sprache nennen, was nicht wirklich angewandt
würde? Könnte man von
Sprachen || Sprache
reden, wenn nie eine gesprochen worden wäre? (Ist
denn Sprache ein Begriff wie Zentaur, der
besteht, auch wenn es nie ein solches Wesen gegeben hat?)
|
Sprache läßt sich nur mit der
Sprache beschreiben, darin liegt die Lösung des
Rätsels. |
Wenn ich
sage: „Was Sprache heißt, läßt sich
nicht erklären”, so ist das natürlich
falsch || schief ausgedrückt. (Denn
wäre ein Problem, so wäre auch eine
Erklärung.) Vielmehr läßt sich das
Phänomen der menschlichen Sprache sehr wohl
beschreiben & auch erklären. ‒ ‒ ‒ |
Die Sprache ist einzig, darum kann sie
nicht erklärt werden. |
Die Sprache muß sich selbst
zeigen. |
Kann man sagen: Wir glauben, daß die Sprache
außer sich deutet, weil sie einmal in etwas
anderes übersetzt wird? Aber was heißt
es, das zu wissen? Wenn ich sage: ich weiß,
daß die Worte ‚gehe aus dem Zimmer’ in die
Handlung ‚aus dem
Zimmer
gehen’ übersetzt wird, was weiß ich?
|
Ich
unterscheide hier scheinbar zwischen dem Symbol & dem
Sinn. |
Der Sinn wäre eben dieses Wesen auf das man nur mit Symbolen
deuten, das man aber nie erreichen kann. |
(Man wird in dieser
Untersuchung immer durch Irrlichter
verführt.) |
Ich sage ihm „geh' aus
dem Zimmer” & er geht aus dem Zimmer. Das kann ausgedrückt werden
durch: Ich sage „geh …” &
er tut es. |
Es hat nun einen Sinn zu sagen:
Ich sage ihm „geh' …” & er
übersetzt es in die Tat. Aber daß ich das
nun nicht anders erklären kann als durch Wiederholung
desselben Satzes, das zeigt die Grenzen der || meiner Ausdrucksfähigkeit, die Grenzen der
Sprache. |
Wenn ich sagen würde: ich nenne nur das eine
Übersetzung von ‚p’, wenn er
p tut, so heißt das natürlich p im Gegensatz zu
q. |
Aber kann es
nicht sein || ist es nicht möglich, daß
wir﹖ ‚p’ &
‚q’ haben, es aber unmöglich ist zu
erklären, welche Handlung ich mit
‚p’, welche ich mit
‚q’ meine? Oder: Ist es nicht möglich, daß wir beide Wörter ‚blau’ & ‚rot’ haben & verschiedenes damit meinen, es aber unmöglich ist zu erklären, welches wir mit dem einen, welches wir mit dem andern meinen? – Nein. Die Erklärung ist äquivalent mit der Bedeutung. |
Die
Grenze der Sprache zeigt sich in der Unmöglichkeit die Tatsache
zu beschreiben, die einem Satz entspricht || dem Satz
gemäß ist (seine Übersetzung ist) ohne eben
den Satz zu wiederholen. |
(Wir haben es hier mit der
Kant'schen Lösung des
Problems der Philosophie zu tun.) |
Man könnte eine wesentliche Frage auch so
stellen: Wenn ich jemandem sage „male
diesen Kreis rot”, wie entnimmt er aus dem Wort
‚rot’ welche Farbe er zu nehmen hat? |
Man kann nicht
das Zeichen durch Zwischenschaltung von Zeichen
erklären. |
Wie soll er wissen welche Farbe er zu
wählen hat, wenn er das Wort ‚rot’
hört? – Sehr einfach: er soll die Farbe
nehmen deren Bild ihm beim Hören des
Wortes einfällt. – Aber wie soll er wissen,
was die ‚Farbe’ ist, ‚deren Bild ihm
einfällt’? Braucht es dafür ein
|
Wie weiß er, welche Farbe er bei dem Wort
‚rot’ zu wählen hat? – Weil
es ihm erklärt worden ist. Und soweit diese Erklärung als Erklärung wirkt, hat sie die Multiplizität des Verständnisses. |
Es gibt kein
Kriterium, kein Symptom, dafür, daß diese Farbe Rot
ist. |
Rot ist
die Farbe die ich in das Wort ‚rot’
übersetze. Aber was heißt es etwas in das Wort
… zu übersetzen? |
Es heißt
sich eine Sprache || einen Symbolismus
zurechtlegen wie wir es machen, wenn wir uns etwas notieren wollen,
uns etwa eine Methode ⋎ ausdenken & nun die
erste entsprechende Notiz machen.
Ich sage mir etwa: Wenn ich M auf der Straße treffe, werde ich mir in meinem Kalender zu diesem Tag ein Kreuz machen: Heute beginne ich nun damit, so bin ich bereits heute dieser || bei diesem Mal der Regel gefolgt, d.h., wäre ich ihm heute nicht begegnet sondern erst morgen, so wäre beim heutigen Tag kein Kreuz, wohl aber beim morgigen. (Diese Sprache hat für unsere Betrachtung den Vorteil, daß ich sie erfunden habe & ich allein sie verstehen soll.) |
11.
Der Satz, wenn ich ihn verstehe, bekommt für mich
Tiefe. |
Wenn ich sage
„zeichne einen Kreis an der Wand”, so zeige ich von
mir zur Wand & ist das nicht das Vorbild jenes
Nach-außen-Weisens des
Satzes? |
Man würde etwa
(so) sagen: Ich sage ja
nicht nur „zeichne einen Kreis”, sondern ich
wünsche doch, daß der Andre etwas tut.
(Gewiß!) Und dieses Tun ist doch etwas
anderes als sagen || das Sagen &
ist eben das Außerhalb worauf ich weise || der Satz
weist. |
Jedes Symbol scheint als solches etwas
offen zu lassen. |
(Ich muß immer wieder im Wasser des
Zweifels untertauchen.) |
Aber was läßt denn der Satz
„zeichne …” offen? Nun, daß
der Andre zeichnet, oder nicht zeichnet. |
In
wiefern kann man den Wunsch
‚unbefriedigt’ nennen? Was ist das
Urbild || Vorbild der Unbefriedigung? Ist
es der leere Hohlraum (in den etwas
hineinpaßt)? Und würde man
von einem leeren Raum sagen er sei unbefriedigt?
Wäre das nicht auch eine Metapher? Ist
es nicht ein gewisses Gefühl, das wir Unbefriedigung
nennen? Etwa der Hunger. Aber der Hunger
enthält nicht das Bild seiner Befriedigung. Ist also
unser Urbild der Unbefriedigung etwa der leere Magen
& der Hunger? |
Ich könnte mir
vorstellen: Wenn ich Hunger habe, öffne ich meinen
Mund & der offene |
Wieder: Der offene Mund ist nur als Teil einer Sprache
unbefriedigt. Oder soll ich sagen: Nur als Teil
eines Systems das auch die Befriedigung enthält. |
Die Hohlform ist
nur unbefriedigt in dem System in dem auch die
entsprechende Vollform vorkommt. || in dem auch die Vollform vorkommt. |
Was heißt das
aber: „in einem System etc. etc.” wie kann man denn so ein
System beschreiben? |
Das
heißt man kann des Wort „unbefriedigt”
nicht schlechtweg von einer Tatsache gebrauchen. Es
kann aber in einem System eine Tatsache
beschreiben helfen. Ich könnte
z.B. ausmachen || festsetzen, daß ich den Hohlzylinder den unbefriedigten
Zylinder nennen will, den entsprechenden Vollzylinder seine
Befriedigung, & daß so eine Notation
möglich ist, ist natürlich für das System
charakteristisch. Daß man also sagen kann:
„Er sagte ‚p ist
der Fall’ & so war es”.
|
Ich
könnte sagen: Der Wunsch ist nicht befriedigt
& zeichnet seine eigene Befriedigung vor. – Ja
nur dadurch können wir sagen daß er unbefriedigt
ist. – Und gewiß, der Wunsch daß p der
|
Aber man kann nicht sagen, daß der
Wunsch ‚p möge der Fall sein’ durch die
Tatsache p befriedigt wird. Denn hat das erste
p schon einen Sinn, dann sagt es das schon selber; hat es
aber noch keinen, dann war das erste || der
erste Ausdruck noch kein Wunsch & der Satz kommt
einer Zeichenerklärung gleich, || hat es aber
noch keinen, dann kommt der Satz einer Zeichenerklärung
gleich, die übrigens hier ein Zeichen durch sich
selber also nichts erklärt. |
„Der Wunsch daß
er hereinkommt & die Tatsache daß er hereinkommt sind
(doch) verschieden”.
Aber das kann man nicht sagen. Was man sagen will, zeigt
die Sprache. |
12. Rechtmäßiger Gebrauch des Wortes
‚Sprache’: Es bedeutet entweder die
Erfahrungstatsache daß Menschen reden (auf gleicher Stufe
mit der, daß Hunde bellen) oder es bedeutet:
festgesetztes System der Verständigung || von Wörtern und grammatischen
Regeln in den Ausdrücken „die englische
Sprache”, „deutsche Sprache”,
„Sprache der Neger” etc.
‚Sprache’ als logischer Begriff
könnte nur mit ‚Satz’
äquivalent & dann eine || die Überschrift eines Teiles der Grammatik sein.
Soll es aber gar die Überschrift der ganzen
Grammatik sein, so ist es überhaupt kein Wort &
nicht zu verwenden. |
Wenn ich sage „die Sprache ist
einzig”, so heißt das eben, daß
‚Sprache’ hier kein Wort ist, d.h. sich so nicht anwenden
läßt. |
Was ich zum Beweis meines
Verständnisses zeigen kann, kann mein Verständnis auch ganz
ausdrücken. |
Das sieht man, glaube ich, klar, wenn man
einen Befehl, etwa in anderer Form, wiederholt um zu zeigen, daß man
ihn verstanden hat. |
Wenn man das Problem des
Verständnisses überdenkt, so meint man, immer, es
müsse einem doch beim Verstehen zu wenig sein, bloß einer
Vorstellung (oder dergleichen) habhaft zu werden.
Aber wie will || wollte man denn mehr
wollen?! |
Das was einen befriedigt ist freilich
nicht die Vorstellung selbst sondern ihre Stellung zu uns.
|
Gleichsam
die Richtung in der sie von uns aus || gegen uns
liegt. |
Das Bild das mit dem
Verständnis kommt, muß Teil einer Bildersprache sein.
|
Ich
erkläre jemandem einen Plan & wie er zu gehen hat
& sage, auf eine Stelle des Planes zeigend:
„Hier stehen wir; du gehst …” Nun
sieht er die Karte anders. |
Verstehen ist nicht: ein Bild sehen,
sondern, ein Bild in einer bestimmten Position. |
Kann ich
sagen, das Drama hat seine eigene Zeit
die nicht ein Abschnitt der historischen Zeit ist.
D.h. ich kann in ihm von früher und
später reden, aber die Frage hat keinen Sinn ob die
Ereignisse, etwa, vor oder nach
Cäsars Tod
geschehen sind. |
Jemand befiehlt mir: „geh
über den Great Court”.
Ich verstehe den Befehl & sehe mich im Geiste
dabei über den Great Court gehen.
Aber wie kann ich das Bild, was ich da sehe
‚mich’ nennen, ‚wie ich über etc.’? Hier
bestimmen ja scheinbar die Worte das Bild, nicht das Bild
die Worte. Aber es könnte ja statt der Vorstellung
auch ein Stich verwendet werden. Ich sage nun,
auf das Bild zeigend: „Das ist der Great Court” Damit empfinde ich es anders als
wäre es für mich nur das Bild irgend welcher
Gebäude. Das besteht darin, daß ich es mit der
gegenwärtigen Realität in Zusammenhang bringe.
Ich sitze etwa in meinem Zimmer & nun ist es als wäre
das Bild & mein Zimmer auf einem
Plan. |
Wer den Auftrag
‚geh dorthin’ versteht,
muß dabei seine gegenwärtige Lage verstehen.
Ich meine, er muß die gegenwärtige Lage sehen
& die Relation der beiden Lagen. |
Wenn ich mit verbundenen
Augen die Richtung verloren habe & man mir nun sagt: geh
dort & dort hin, so hat dieser Befehl keinen Sinn für
mich. |
Gibt es nicht
einen Raum „der bekannten
Gegenstände”? So daß, wenn alles um uns
sich fortwährend bewegte – alle
Gestalten sich fortwährend auflösten wie
Nebelschwaden – wir in einer anderen Art von physikalischem Raum
wären? |
Um das Bild als Bild des Great Court
anzuerkennen, muß ich selbst auch darauf sein. |
(Der Plan kann
mich nur leiten, wenn ich auch auf dem Plan bin.) |
13.
Aber wie immer, wer den Plan erklärt gibt weitere
Zeichen. Und wer ihn versteht faßt sie auf. |
Das Verstehen des Befehles kann zur Ausführung keine andere
Beziehung haben als eben eine Tatsache zu einer völlig
anderen. |
„Dasselbe was ich jetzt
getan habe, wollte ich vor fünf
Minuten”. Was ich damals getan habe
heißt eben „wollen was ich jetzt getan
habe”. So wird die Sprache gebraucht. |
Laß dich doch von der
Sprache belehren wie der Ausdruck „das &
das wollen” gebraucht wird. (Laß dich
doch von der Sprache darüber belehren, wie
die Worte „Zahnschmerzen haben”
gebraucht werden.) |
Wenn immer ich etwas Sinnvolles sage,
so entpuppt es sich eben als etwas Unwesentliches.
|
Man möchte
fragen: Welcher außerordentliche
Prozeß muß das Wollen sein,
daß ich das wollen kann, was ich erst in fünf Minuten tun
werde?? |
(Ich tue ja nichts als das
gleiche || selbe Gesicht immer wieder & wieder
portraitieren.) |
Die Antwort ist: Wenn Dir das
sonderbar vorkommt so vergleichst Du es mit etwas womit es nicht zu
vergleichen ist. – Etwa damit: Wie kann
ich jetzt dem Mann die Hand geben, der erst in 5 Minuten hereintreten
wird? Oder etwa gar: wie kann ich dem die
Hand geben, den es vielleicht gar nicht gibt?) |
Das
‚foreshadowing’ der Tatsache besteht
offenbar darin das wir jetzt denken können, daß
das eintreffen wird was erst eintreffen
wird. Oder, wie das irreführend
ausgedrückt wird: daß wir an das denken
können, was erst eintreffen wird. |
„Wir können jetzt schon
an das denken, was erst später eintreffen
wird.” Und so wird der
¤ Schein erzeugt als wäre eine
Sache zugleich hier & nicht hier. |
„Der Befehl nimmt
die Ausführung voraus”. In
wiefern nimmt er sie denn voraus?
Dadurch, daß er das befiehlt || jetzt befiehlt, was später
ausgeführt (oder nicht ausgeführt)
wird. Oder: Das was wir damit meinen
wenn wir sagen der Befehl nimmt |
Nur die Anwendung
der Sprache kann zeigen wie sie angewandt ist. |
„Der Befehl nimmt
das voraus”, || : das klingt sehr
außerordentlich || außergewöhnlich
& ist ganz gewöhnlich. |
Ich sage: Hier
ist zwar nichts rotes um mich aber wenn hier etwas
Rotes wäre, so
könnte ich es erkennen. – Hier sage ich
offenbar etwas über den gegenwärtigen Zustand aus da es
nicht von der weiteren Erfahrung abhängt ob ich Recht
hatte zu sagen daß ich rot erkennen kann.
Im Gegenteil, es läßt sich gar nicht
durch eine weitere Erfahrung bestätigen. |
Man kann auch
nicht sagen: Wenn jetzt nichts Rotes
um Dich ist so hat doch der Satz der das sagt nur Sinn wenn Du einmal
etwas Rotes gesehen hast. Auf die
Geschichte meiner Begriffe kommt es nicht an. Hat es Sinn
das Wort „rot” zu gebrauchen so hat es
Sinn d.h. kann ich es gewissen Regeln
gemäß gebrauchen, dann darf ich es
gebrauchen. |
Aber wenn auch mein Wunsch nicht
|
Muß er nun dazu etwas
vorauswissen? Nein.
p ⌵ ~p sagt
wirklich nichts. |
Wir wundern uns – sozusagen –
nicht darüber daß einer die Zukunft
weiß, sondern darüber daß er
überhaupt (richtig oder
falsch) prophezeien kann. |
Es ist als würde die bloße
Prophezeiung (gleichgültig ob richtig oder falsch)
schon einen Schatten der Zukunft vorausnehmen. –
Während sie über die
Zukunft nichts weiß, und weniger als nichts nicht
wissen kann. |
(Es ist mir immer als könnte ich
nachweisen daß das Wort „Gedanke” unrichtig
gebraucht wird. Daß wenn ich
den Gedanken unbefriedigt nenne
ich das Wort sozusagen als Funktion in einem Satz gebrauchen
muß || wenn ich sage der Gedanke sei unbefriedigt.
Daß dann das Wort gleichsam eine Funktion
darstellt in einem Satz
in dem er zusammen mit etwas Anderem
befriedigt ist. Ich möchte dann sagen, das Wort
wird nicht absolut sondern relativ
gebraucht.) |
Ich sage „ich wollte dieser Tisch
wäre so hoch” & zeige dabei mit der Hand eine
Höhe an. Nun sagt man: Es kann doch dieser
Wunsch nicht (einfach) darin bestehen
daß ich diese Höhe mit Sehnsucht betrachte.
Ich wünsche doch eben daß dieser Tisch
so hoch wäre; also muß doch die Tatsache des
Wunsches das Dann heißt aber dieses Vorausnehmen der Tatsache nur: er darf keinen Zweifel offenlassen was gemeint ist. Aber wie macht er denn das? Er muß alles enthalten wovon die Rede ist (ist von diesem Tisch die Rede so ist dieser Tisch Teil des Symbols) & die Multiplizität haben || in einem System von solcher Multiplizität sein um sich von jedem Satz unterscheiden zu können, der || zu unterscheiden, der etwas anderes sagt. |
Aber warum soll dann nicht die über dem Tisch erhobene Hand
den Wunsch ausdrücken können? |
Sie kann ihn ausdrücken. Ob sie ihn
aber ausdrückt hängt davon ab ob wir ihn
dadurch ausgedrückt haben || ich ihn dadurch
ausgedrückt habe, d.h.
ob wir das als Sprache festgesetzt haben. Das Kreuz in meinem Kalender kann ausdrücken daß ich heute eine Vorlesung halten soll wenn ich es dazu bestimme. Durch eine beliebige einmalige Zuordnung dieses Zeichens zu meiner Vorlesung wird es nicht zu diesem Ausdruck. |
Was ist aber der Vorgang dieses Festsetzens
einer Ausdrucksweise. |
14. Ein Ausdruck muß
Teil einer Ausdrucksweise sein. |
Der Ausdruck des
Wunsches enthält den Wunsch & ist nicht
eine Übersetzung des Wunsches oder ihm
irgendwie zugeordnet. |
D.h.: der Wunsch
selbst ist artikuliert. |
Der Ort des || eines Wortes in der Sprache ist seine
Bedeutung. |
(Das erinnert an
James' „man
weint nicht weil man traurig ist, sondern man ist traurig weil man
weint”. Was natürlich auch eine
irreführende Darstellung ist.) |
Man kann den Wunsch nicht
durch etwas anderes ersetzen was nicht ein || der Wunsch
ist; und sich dann wundern daß es nicht ein || kein
Wunsch ist. |
Wenn ich frage: worin besteht es, zu
wünschen, der Tisch wäre so hoch & und gebe nun eine
Antwort; etwa die es bestehe darin die Hand über den Tisch zu
halten etc. etc.
|
Denn ‚erklären’
kann hier wieder nicht heißen: Verborgenes ans Licht
zu ziehen – da hier nichts verborgen ist. |
Man kann wieder nur die
Grammatik des Wortes „wünschen” explizit
machen. (Und so des Wortes „denken” etc.) |
Ein
Pfeil zeigt in einer bestimmten Richtung
& auch wieder nicht. |
Man kann nicht absichtlich oder
unabsichtlich mit Absicht übersetzen.
|
Wenn
die Sprache auf einer Übereinkunft beruht, so muß doch diese
Übereinkunft wieder durch Zeichen also Sprache geschlossen sein
& daher beruht die gesamte Sprache nicht
auf Übereinkunft. |
Es scheint
(nämlich), daß das Wort
‚Wunsch’, ‚Gedanke’ etc. nur manchmal einen Vorgang, eine
Tatsache zu bezeichnen gebraucht wird, manchmal aber anders;
gleichsam als unvollständiges Symbol durch ein anderes
ergänzt. |
Angenommen ich deute jemandem mit der Hand
über dem Tisch an, um wieviel höher er ihn machen
soll. „Was meinst Du wenn Du das Zeichen
|
Wenn aber ein Wort nur in einem
bestimmten Zusammenhang gebraucht wird, kann es
wegbleiben. |
Ein komplizierter Befehl kann durch eine
einfache Handbewegung gegeben werden, wenn alles andere
selbstverständlich ist. |
Ich sagte:
Wer den Befehl
versteht, muß, oder müßte, den Befehl
verstehen.
Aber was heißt das „er müßte”.
Das muß offenbar eine Beschreibung dessen sein, was beim
Verstehen des ersten Befehls vor sich
geht. Es war eine Beschreibung dessen was er in
jenem Befehl sieht || eine Beschreibung davon,
wie er jenen Befehl auffaßt. |
Wenn wir unsere
Aufmerksamkeit auf eine andere Eigenschaft der Kurve richten
so sehen wir etwas anderes. |
Ich sage, die Hand über den Tisch haltend, „ich
wollte, dieser Tisch wäre so hoch”. Nun ist
das Merkwürdige: Die Hand über |
↦
im Gegensatz zu ↗
ist ein anderes Zeichen als ↦
im Gegensatz zu ⟼.
|
Die grammatische Regel beschreibt auch das
Verständnis. |
Denn die Frage ist: würde er
dieses Wort auch gebrauchen || gebraucht haben, wenn andere
Regeln davon gälten? |
Und wird er sagen, er habe die Zeichen so
verstanden, wenn ich die grammatischen
Regeln ändere? |
(Nur keine Hypothese
machen!) |
Der Knopf im Taschentuch als
Zeichen. Inwiefern kann er mich erinnern, etwas zu
tun. |
Die Schachfigur ist nicht das
Holzklötzchen, sondern der Schnitt gewisser Regeln.
Daher handeln die Regeln nicht von Holz oder Elfenbein.
Sowenig wie die Gesetze der
euklidischen Geometrie von
Graphit
auf || Graphitteilchen auf Papier. |
So handeln auch die grammatischen Regeln nicht von
Tinte. |
„Geh so →
nicht so ↗”
hat nur Sinn, wenn es die Richtung ist, die dem Pfeil hier
wesentlich ist, & nicht, etwa nur die Länge.
|
Kann ich nicht sagen:
ich meine die Verneinung welche verdoppelt eine Bejahung
gibt? |
Wäre das nicht als würde man
sagen: Ich meine die Gerade, deren zwei sich in einem Punkt
schneiden. |
Das heißt: Wenn
Du von Rot gesprochen hast, hast Du dann das gemeint wovon
man sagen kann es sei hell aber nicht grün, auch wenn du an diese
Regel nicht gedacht oder von ihr Gebrauch gemacht hast? – Hast Du das ~ verwendet wofür
~ ~ ~p =
~p ist? auch wenn Du diese Regel nicht
verwendet hast? Ist es etwa eine Hypothese, daß es
das ~ war? Kann
es zweifelhaft sein, ob es dasselbe war & durch die
Erfahrung bestätigt werden? |
Die Geometrie unseres
Gesichtsraumes ist uns gegeben, d.h. es bedarf
keiner Untersuchung bis jetzt verborgener Tatsachen um
sie zu finden. Die Untersuchung ist keine im Sinn
einer physikalischen oder psychologischen
Untersuchung. Und doch kann man sagen wir kennen
diese Geometrie noch nicht. |
Man kann sagen, diese Geometrie liegt offen vor uns (wie alles
Logische – im Gegensatz zur
praktischsten || praktischen
Geometrie |
Wie ist es
möglich daß ich, ohne hieran zu denken, das
blau || Blau || blau
meinen kann, wovon man nicht sagen kann …? |
Wenn es die
wesentliche Verwendung des Symbols ist übersetzt zu werden, so
kann es kein wesentliches Verständnis || Verstehen des Symbols geben, das
nicht im Hinblick auf die Übersetzung geschieht. |
Aber, was
heißt es „in Hinblick” auf die
Übersetzung, wenn diese nicht erfolgt ist? |
Und wenn wir
sagen, das Verständnis || Verstehen des Befehls sei
eine andere Übersetzung als die Befolgung, was nützt uns
dann diese andere Übersetzung? |
15. Das Element
der Betonung || des Tonfalls in der Wortsprache
kümmert uns an & für sich gar nicht,
daß es aber verwendet werden kann um den Sinn deutlich zu
machen ist für uns sehr wichtig. |
Was heißt es:
verstehen, daß etwas ein Befehl ist, wenn man auch den Befehl
selbst noch nicht versteht? („Er meint:
ich soll etwas tun, aber was er meint || wünscht weiß ich nicht.”) |
Ich verstehe doch
einen Befehl als Befehl, d.h. ich sehe in ihm
nicht nur ein Gebilde, sondern es hat – sozusagen
– einen Einfluß auf mich. Ich reagiere auf einen
Befehl (auch ehe ich ihn befolge) anders als etwa auf eine
Mitteilung oder Frage. |
Es
kann keine notwendige Zwischenstufe zwischen dem
Auffassen eines Befehls & dem Befolgen geben. |
(Alle Gewohnheiten der Sprache sind gegen Dich.
–) |
Es sagt mir jemand
etwas; nun, wie immer er es meint, ich fasse es
als einen Befehl auf, ohne ihn aber noch
auszuführen. Wie es der Andere meint, ist für uns überhaupt immer ganz gleichgültig. Gegeben sind mir ja nur seine Worte & eventuell seine Gebärden & sein Gesichtsausdruck, welche aber alle auf gleicher Stufe stehen. – D.h., ich muß sie alle deuten. |
Deuten. – Deuten wir
denn etwas, wenn uns jemand einen Befehl gibt. Wir fassen
auf was wir sehen; oder: wir sehen, was wir sehen. |
Es sei denn das wir
„deuten” doch nur auf die Worte beziehen &
sagen: Wir deuten sie mit Hilfe seiner Gebärde, was
dann nur heißt, wir nehmen Worte & Gebärde
wahr. |
Wenn mich jemand
fragt: ‚Wieviel Uhr ist es’,
so geht in mir dann keine Arbeit des Deutens vor. Sondern
ich reagiere unmittelbar auf das, was ich sehe &
höre. |
Philosophie wird nicht in
Sätzen sondern in einer Sprache niedergelegt. |
D.h. ich fasse
diese Worte & Mienen nicht als Befehl
auf weil ich mich dazu entschließe, sondern weil eben das
für mich ein Befehl ist, weil ich das unter einem
Befehl verstehe. |
Ich deute die Worte; wohl; aber deute ich
auch die Mienen? Deute ich etwa, einen
Gesichtsausdruck als drohend? oder freundlich? –
|
Wenn ich
nun den früheren Einwand hier geltend machte &
sagte: Es ist nicht genug, daß ich das drohende
Gesicht als Gebilde wahrnehme, sondern ich muß es erst
deuten. |
Es zückt jemand das Messer &
ich sage: „ich verstehe das als eine
Drohung”. |
Das Subjekt tritt in
das Verstehen im primären Sinn sowenig ein, wie in das Sehen des
Zeichens. |
Ich sehe Aufschriften, die mir etwas
mitteilen & ich sehe Kratzer an der Wand, die
mir nichts mitteilen, obwohl sie mir etwas mitteilen
könnten (d.h. in || an sich so gut die Fähigkeit hätten wie jene
Schriften). |
Ich sehe die einen also anders als die
andern (was natürlich durch
die
Vorgeschichte dieser Eindrücke || ihre Vorgeschichte leicht
erklärlich ist). Der Unterschied ist
ausgedrückt durch die Worte „der eine teilt mir etwas
mit, der andre nicht”. |
Aber hier ist das ‚etwas’
irreführend, denn es hat nun keinen Sinn zu
fragen: „was?”, da darauf eventuell
dasselbe Zeichen erfolgen müßte. Ich brauchte also
ein intransitives „mitteilen”. |
Ich sehe eine
deutsche Aufschrift & eine chinesische. – Ist die
chinesische etwa ungeeignet etwas mitzuteilen? – Ich sage, ich habe Chinesisch nicht gelernt.
Aber das Lernen der Sprache fällt als bloße Ursache,
Geschichte, aus der Gegenwart heraus. Nur auf
seine Wirkungen kommt es an & die sind Phänomene die eben
nicht eintreten, wenn ich das Chinesische sehe || anschaue (warum sie nicht eintreten ist ganz
gleichgültig). |
Das Lernen der Sprache ist in
ihrer Benützung || ihrem
Gebrauche nicht enthalten. (Wie die
Ursache eben nicht in ihrer Wirkung.) |
Das Zeichen plus seinem Sinn
kann man nicht wieder deuten
(d.i. || i.e. den
Gedanken kann man nicht deuten). Das Zeichen
mit seinem Sinn aber (das Symbol) ist ein Phänomen wie das
Zeichen selbst. |
Das Festsetzen einer Regel ist die
Geschichte || Vorgeschichte des
der-Regel-Folgens || Handelns
nach dieser Regel. Es fällt aus letzterem
heraus, nicht aber die Regel, die in dem Folgen verkörpert ist
(indem das Folgen durch den Ausdruck der Regel
beschrieben wird || ist.)
|
Ich kann die
Regel selbst festsetzen & mich eine || die Sprache lehren. Ich gehe spazieren &
sage mir: Wo immer ich einen Baum treffe
soll mir das das Zeichen sein bei der
nächsten Kreuzung links zu gehen, & nun richte ich mich
nach den Bäumen in dieser Weise (fasse ihre Stellung als
einen Befehl auf.) |
Das Fassen des Vorsatzes
gehört zur Geschichte seiner Ausführung, dagegen ist
er in seiner Ausführung enthalten. |
„Die Hand zeigt
dahin”: Aber in wiefern
zeigt sie dahin? einfach weil
sie sich in einer Richtung verjüngt? (Zeigt ein
Nagel in die Wand?)
d.h. ist es
dasselbe zu sagen „sie zeigt etc.” oder || und „sie verjüngt sich in dieser
Richtung”? |
„Aber das Zeichen sagt mir doch
was, es gibt mir Information!” Da es mir nichts
anderes zeigen kann als sich selbst & die Eindrücke die es verursacht || hervorbringt, so kann es mir auch nicht mehr geben.
Das was es mir sagt ist nicht etwas außerhalb worauf
es zeigt sondern liegt in ihm. |
Gäbe es etwas worauf es
wesentlich zeigt so müßte das als eine Bedingung des
Sinnes vorhanden sein &
gehörte dann mit zum
Symbol. |
„Das Betreten
dieser Brücke ist gefährlich” |
Das Mitschwingen der Furcht
mit dem Zeichen. |
Was
heißt die Frage: Ist das dasselbe
‚~’ für
welches die Regel ~~~p =
~p gilt? |
„Meinst Du das
‚~’ so, daß
ich aus ~p
~~~
p schließen kann?” |
Wenn für
dieses ‚~’ keine Regel
gilt, so ist das Zeichen bedeutungslos. |
„Das Wort
‚ist’ in dem Satz ‚der Himmel ist
blau’ ist dasselbe wie das in dem Satz ‚die Rose ist
rot’, aber nicht dasselbe wie das ‚ist’ in
‚2 × 2
ist 4’”. Wenn ich das sagen
kann, so heißt das schon, das ich die Worte nicht nach dem Klang
allein unterscheide, oder identifiziere. Und
doch muß ich sie wiedererkennen, denn nur ihre
Gemeinsamkeit drückt ja eine Gemeinsamkeit des Sinnes
aus. |
Könnten wir für
‚blau’, ‚rot’,
‚grün’, ‚gelb’ dasselbe Wort
verwenden, wie wir es für ‚ = ’ und
‚ε’ tun, wenn auch mit
der Gefahr der Verwechslung, aber doch der Möglichkeit
zu unterscheiden? |
Wie Gesetze nur Interesse gewinnen,
wenn die Neigung besteht sie zu übertreten, || wenn sie übertreten werden, so gewinnen
gewisse
grammatische Regeln
erst dann Interesse, wenn die Philosophen sie übertreten
möchten. |
Daß das deutsche Wort ‚ist’ & das
englische ‚is’ dasselbe bedeuten
kann man auf zweierlei Art erfahren.
Entweder ich habe die eine Sprache
unabhängig von der andern gelernt & lerne
die andere mit Hilfe (durch Übersetzung) der ersten, lerne
also aus dem Wörterbuche ‚is’
heiße ‚ist’. Oder ich habe beide
Sprachen unabhängig voneinander so
gelernt, wie man in der Kindheit seine || die eigene
Muttersprache lernt & komme dann darauf, daß
‚is’ & ‚ist’
einander entsprechen. |
Wie weißt Du daß das Wort
‚und’ in diesen beiden Sätzen dasselbe
ist? |
(Mit || In dieser
ganzen Fragestellung scheint etwas || Diese Fragestellung
scheint nicht in Ordnung zu sein.) |
Man sagt dem Kind:
„nein, kein Stück Zucker mehr!”
& nimmt es ihm weg. So lernt das Kind die
Bedeutung des Wortes ‚kein’. Hätte man ihm mit denselben Worten ein Stück Zucker gereicht, so hätte es gelernt das Wort anders zu verstehen. |
16. Die Regel
beschreibt ihre Anwendung. |
Ist es denn willkürlich, welche
Interpretation wir den Worten geben, die uns gesagt
werden? Kommt nicht das Erlebnis der Interpretation mit
dem Erlebnis des Hörens der Zeichen, wenn wir ‚die
Sprache des Anderen verstehen’? |
17.
„Das Gebilde & was es || & die
Erscheinungen die es hervorruft kann || können |
Soweit man also das
Verständnis || Verstehen als einen Vorgang
beschreiben kann, ist es ein Phänomen wie das Sehen des
Zeichens selbst. Die Frage aber ist dann, wo finden wir
nun jenes von sich in den Raum Weisende
das || was das Symbol
zu sein scheint. |
Denn alle Zeichen, & was sie mit
sich bringen, scheint uns wesentlich von gleicher Art zu sein.
Es ist, was es ist, ist aber kein Symbol. |
Als Symbol kann ich die
Dinge nur sehen wenn ich sie von einem andern Standpunkt
betrachte. |
Wenn ich z.B. sage
stellt eine Hand vor, oder: ich verstehe es als Hand, so sage
ich etwas über den Eindruck den das Zeichen
macht. Es ist aber doch keine Hand, noch ist eine
wirkliche Hand im Spiele & wenn ich sage es erinnert mich an
eine Hand, so heißt das, es ruft Vorstellungen,
Empfindungen in mir wach || es verursacht in mir
Vorstellungen, Empfindungen, etc. in denen eine Hand nicht
vorkommt. Heißt das nun also, daß ich diese
Vorstellungen etc. auch anders ohne
Erwähnung der Hand hätte beschreiben
können, und die Anspielung auf die Hand
überflüssig || unnötig war?
Aber das ist offenbar dieselbe Frage wie die: wenn ich mir
einen roten Fleck an der Wand vorstelle der nicht da ist, so geschieht
doch etwas, worin nichts wirklich Rotes |
Wenn ich
sage: ich stelle mir einen roten Fleck an dieser Wand vor, so
ist das allerdings die Beschreibung eines Vorgangs, einer
Tatsache, unabhängig von jener andern die der Satz „an
dieser Wand ist ein roter Fleck” beschreibt, aber ich kann
diese || jene Tatsache nicht anders als durch
die Ausdrücke ‚rot’ &
‚Fleck’ etc., ja nur in dieser
Zusammenstellung beschreiben (in einer Sprache nämlich
in der die Tatsache daß ein roter Fleck an der Wand ist, mit diesen
Worten beschrieben wird¤). |
Und wenn ich mich
darüber wundere, so muß || kann ich
mich über jeden sprachlichen Ausdruck
wundern. |
Hier, glaube ich, sieht man, was
mißverstehen unserer Sprachlogik bedeutet! |
Wir
sind durch falsche Analogien in die Irre geführt &
können uns nicht aus dieser Verstrickung erretten. Das
|
D.h. es ist
eben nicht mehr Grund sich über den Ausdruck
„ich stelle mir einen roten Fleck an || auf der
Wand vor” (oder ich wünsche mir etc.) zu wundern, als über
den: an der Wand ist ein roter Fleck, & über die Ähnlichkeit dieses mit dem
Satz: auf dem Tisch ist kein || ein
roter Fleck. Das Vorkommen des
Wortes ‚rot’ bedeutet eben nicht, daß etwas rot
ist & die Gemeinsamkeit des Wortes
‚rot’ nicht, daß zwei Gegenstände
die Farbe gemeinsam haben (es kann das Gegenteil davon bedeuten wie
in dem
Satz || den Sätzen „A ist
rot” & „B ist nicht
rot”.) |
Nun könnte ich aber doch sagen, der
Gedanke, die Vorstellung daß etwas der Fall ist, der Wunsch, ist
ein Symbol. ‒ ‒ ‒ |
Sage ich nicht Etwas
symbolisiert darum, weil ich es verstehe? Das
ist doch gewiß. |
Nur durch völliges Absehen
vom Psychologischen können wir zu dem für uns
Wesentlichen kommen. |
Ich sehe in den Gängen eines Spitals
das Wort „Silence”
aufgeschrieben. Dieses Wort hat eine Wirkung auf mich
(ich meine das Verstehen) welche das Wort
‚abrakadabra’ nicht hat; diese
Wirkung wird dadurch
hervorgerufen || hervorgebracht,
daß ich des Wortes Bedeutung früher gelernt habe (was uns
aber gleichgültig ist). Wenn das chinesische
für ‚Silence’ neben diesem Wort
steht, Befolge ich nun den Befehl so geschieht erstens etwas, was durch den Satz „ich schweige || I am silent” ausgedrückt wird, aber darin allein besteht das Folgen nicht, sondern in diese Tatsache tritt auch der Befehl selbst ein & noch ein bestimmter Prozeß, den man den der Übertragung nennen kann, worin dieser besteht ist uns gleichgültig. ‒ ‒ ‒ |
Ist es nicht so: Im Vorgang des Übertragens des
Zeichens || der Übertragung des Zeichens || des
sich danach Richtens hat es den symbolischen Charakter, das was
außer sich weist indem es uns sagt, was wir zu tun haben.
|
Wir
könnten uns den Marsbewohner denken, der auf der Erde
erst nach & nach den Gesichtsausdruck des Menschen als solchen
verstehen lernte & den drohenden erst nach
gewissen Erfahrungen als solchen empfinden lernt. Er
hätte bis dahin diese Gesichtsform angeschaut || angesehen wie wir die Form eines Steins
betrachten. |
Kann ich so nicht sagen: er lernt erst
die befehlende Geste in einer gewissen Satzform verstehen.
|
Wenn
mir jemand etwas sagt & ich verstehe es, so geschieht mir dies
ebenso, wie, daß ich höre was er sagt. || wie, daß ich, was er sagt, höre.
|
Kann man den Vorgang des
Verständnisses eines Befehls mit dem Vorgang |
Wie beschreibt die Sprache
(überhaupt) den Vorgang des
Verständnisses des Satzes
‚p’. Kann sie
es anders als durch den Satz, daß ich
‚p’
verstehe? Und kann sie die Befolgung des Befehls
‚q’ anders beschreiben
als indem sie sagt, daß ich
‚q’
befolge? Denn alles was bei diesen
Vorgängen dadurch noch nicht beschrieben ist, ist
unwesentlich & kann sich so & anders
verhalten. |
Einen Satz verstehen heißt ja erst das
sehen, was ihn (überhaupt) zu
einem Satz macht. (Ehe er verstanden ist, ist
er ja ein Muster oder eine Lautreihe.) |
Einen
Satz verstehen heißt, ihn als Satz sehen & seine || die Befolgung des Befehls kann keine Beschreibung
haben als ihn selbst. |
Drury sagte mir heute, er habe überlegt, daß
man sich nicht des Zustandes erinnern könne wo man noch
nicht sprechen konnte || es unmöglich sei sich des Zustands zu erinnern vor der
Erlernung der Sprache. – Man
könnte natürlich Erinnerungsbilder aus jener || dieser Zeit besitzen, aber man kann sich nicht an ein
Fühlen des Mangels der Sprache erinnern || entsinnen, da man keinen Begriff der Sprache haben kann, ehe
man spricht & freilich auch nachher nicht, weil es einen
solchen Begriff nicht gibt. Auch |
Warum
kann man niemandem || Kann man jemandem
¤ befehlen einen Satz zu
verstehen? |
Beim Hören eines Wortes kann ich mir
die Erklärung dieses Worts nicht ins Gedächtnis
zurückrufen; sie kommt, oder sie kommt nicht. |
18. Da alles offen
daliegt, ist auch nichts zu erklären. Denn was etwa nicht offen
daliegt || , denn was etwa verborgen ist interessiert uns
nicht. |
So die Verneinung, – wenn wir sie
verstehen, – – – – |
Die Antwort auf die Frage nach der
Erklärung der Negation ist wirklich: verstehst Du sie
denn nicht? Nun, wenn Du sie nicht verstehst, was
gibt es da noch für eine
Erklärung || zu erklären, was hat
eine Erklärung da noch zu tun? |
Wir unterscheiden
aber || doch aber Sprache von dem was nicht
Sprache ist. Wir sehen Striche & sagen, wir verstehen sie, & andere, &
sagen, sie bedeuten nichts (oder uns nichts).
Damit ist doch eine allgemeine Erfahrung charakterisiert, die
wir nennen könnten: „etwas als Sprache
verstehen” – ganz abgesehen davon was wir aus
dem gegebenen Gebilde herauslesen. |
(Blumenorakel) Abzählen der Knöpfe.
In diesen Fällen setzen wir auch eine
Regel fest & richten uns dann nach ihr. Wir lesen
etwas von unseren Knöpfen ab. |
Wir unterscheiden eine
Schrift von dem was keine || nicht Schrift ist.
Was heißt es, etwas als Schrift sehen? Heißt es
mich danach richten? |
Wenn ich mich nun danach richte –
wähle ich die Art wie ich mich danach richte? Nein,
denn sonst würde ich mich wenigstens in dieser Beziehung nicht
nach dem Zeichen richten.
Wie aber wenn ich doch die Art der Interpretation wähle? (Würfeln) |
Angenommen ich lasse mich
(wie ich oben beschrieben habe) von den Bäumen auf meinem
Spazierweg leiten: Das setzt doch voraus, daß ich eine
Regel festsetze & mich nach der Festsetzung richte, d.h. es hätte keinen Sinn zu sagen,
ich richte mich nach den Bäumen, wenn ich die Art der
Interpretation erst für jeden einzelnen Fall bestimmen
wollte d.h. in diesem Fall wäre es eben
keine Interpretation sondern eine ganz
überflüssige Zuordnung. Es kann nicht
heißen: Hier ist ein Baum, also will ich hier einmal
links gehen, sondern: Hier ist ein Baum also muß ich
hier etc. …. Das
‚also’ im ersten Satz || Fall hat keinen Sinn & es muß hier einfach
‚und’ heißen. Bei der Interpretation
aber hat es Sinn. Und das ‚also’ ist natürlich kein kausales, & wir können nicht fragen |
Ich könnte nun auch sagen
„also muß ich nach meiner Festsetzung links
gehen”. Aber hier ist das
merkwürdige, daß ich nun nicht nocheinmal sage:
„und diese Festsetzung ist nach jener anderen
(Festsetzung) so zu deuten”,
& es wäre ja auch unsinnig, denn diese
Regression || dieser Regreß
ist endlos. |
Das was ich in
der ⇒letzten
Bemerkung geschrieben habe, war aber doch
falsch. Wahr ist es, daß zur Interpretation das
also gehört & nicht das und.
Aber ich könnte etwa sagen daß es nicht nötig war eine
Festsetzung zu treffen d.h. die allgemeine Regel
vorher auszusprechen (das ist Geschichte), wohl aber einer
Festsetzung zu folgen. Und ich könnte sagen, es ist
nicht genug einer Regel folgen, denn das geschieht, was
immer ich tue, sondern ich muß einer Festsetzung folgen, das ist
ein anderer Prozeß. |
Aber ich will sagen, dieser
Prozeß kann nur äußerlich verschieden
sein von einem Handeln, das sich nicht nach einer Festsetzung
richtet. So verschieden wie auch zwei Arten des
Benehmens || äußerlichen Verhaltens || äußeren Verhaltens sein
können (oder zwei Zeichengruppen an der
Tafel). |
„Ich habe mich dabei nach dieser
Regel gerichtet” beschreibt einen bestimmten
(psychischen, physikalischen) Vorgang. Einen
andern als der Satz: Die Resultate folgen dieser
Regel – – – – |
Der
Festsetzung Folgen muß ein Vorgang sein, aus dem man den
Ausdruck der Regel ablesen kann. Es besteht also nicht
darin, daß mehrere Vorgänge || eine Reihe
von Vorgängen, Intentionen, einer Regel folgen, denn
dann wäre diese Regel wieder ein Erfahrungssatz
& natürlich nicht eindeutig durch die
Vorgänge || Tatsachen
bestimmt. Und ich muß die Regel eindeutig aus dem Vorgang ablesen können. Sonst könnte sie ja auch in der Beschreibung des Vorgangs nicht enthalten sein müssen. |
Wer die allgemeine Regel
die er erkennt nun herausschreibt, schreibt mehr
auf als er sieht.
Behaviouristische Deutung:
etc. |
Der
Prozeß des Lernens hat natürlich etwas
mit der Anwendung der Sprache gemein. Das was der
Ausdruck der allgemeinen Regel mit ihrer Anwendung gemein
hat. |
Der Befehl ist die Beschreibung seiner
Ausführung. |
Haben wir hier nicht das Wesen des Motivs
im Gegensatz zur Ursache? Offenbar
ja. Der Befehl wird, wenn
ich ihn befolge zum Motiv meiner Handlungsweise. |
Und das Motiv ist
nicht hypothetisch. In dem Motiv kann ich mich
nicht irren es ist in meiner Handlung enthalten, aber nicht so ihre
Ursache. |
(Ogden
& Richards
& Russels Theorie
der Bedeutung beruht also auf einer
Verwechslung, oder Gleichsetzung, von Motiv und
Ursache.) |
19. Zu dem früheren Satz: Der
Baum muß die Entscheidung treffen. |
Das Befolgen des Befehls
liegt darin, daß ich etwas tue ‒ ‒
Kann ich aber auch sagen, „daß ich
das tue, was er befiehlt”? Gibt es ein Kriterium
dafür, daß das die Handlung ist, die ihn befolgt?
|
Es gibt kein Kriterium
dafür daß das die Handlung ist, die den Befehl
befolgt. |
Das muß natürlich heißen
„wir können von so einem Kriterium nicht
reden”. |
Das hängt unmittelbar damit
zusammen, daß wir eine Handlung nicht vorausnehmen
können. Was wieder nur |
Was wir wollen ist
doch wohl, die Grammatik des Ausdrucks „der Befehl wird
befolgt” klarzulegen. || auseinanderzulegen.6 |
Es ist das
natürlich die selbe Frage wie die: Woher weiß ich,
daß dieser Satz diese Tatsache beschreibt?9 |
Und ich möchte immer antworten: „weil ich ihn
ja von dieser Tatsache heruntergelesen habe”.
Und: „ich muß doch wissen, wie ich zu ihm
gekommen bin”. |
Wenn ich ein Kriterium angeben
könnte, so muß ich es mit der Sprache angeben &
dann müßte ich es nach dem sprachlichen Ausdruck erkennen
können; aber zu diesem Erkennen brauchte ich ja selbst wieder das
Kriterium. |
Wenn ich Worte wählen kann, daß
sie der Tatsache – in irgend einem
Sinne – passen, dann muß ich also schon vorher einen
(allgemeinen)
Begriff dieses Passens gehabt haben.
Und nun fängt das Problem von neuem an, denn wie weiß
|
Aber warum
beschreibe ich dann die Tatsache gerade so? Was
machte Dich diese Worte sagen? |
Und wenn ich nun sagen
würde: „alles was geschieht, ist eben, daß ich
auf diese Gegenstände sehe & dann diese Worte
gebrauche”, ⋎ wäre die Antwort:
„also besteht das Beschreiben in weiter nichts & ist
es immer eine Beschreibung wenn einer
…?”. Und darauf müßte ich
sagen: „Nein. Nur kann ich den Vorgang
nicht anders, oder doch nicht mit einer anderen Multiplizität
beschreiben, als, indem ich sage: ‚ich
beschreibe was ich sehe’ & darum ist
keine Erklärung mehr möglich, weil mein Satz bereits die
richtige || volle
Multiplizität hat.” |
Ich könnte auch so fragen:
Warum verlangst Du Erklärungen? Wenn diese
gegeben sein werden || würden,
wirst Du ja doch wieder vor einem Ende stehen. Sie
können Dich nicht weiter führen als Du jetzt bist.
|
Denn wenn ich
frage: „was bedeutet es denn ‚gemäß
einer Regel übersetzen’?” so erwarte ich
doch (wohl) eine Antwort: es
bedeutet das & das; dann kann ich doch aber weiter fragen
„& was bedeutet das?”. u.s.w. |
Wir müssen am Schluß die
Sprache ohne Erklärung
benutzen || benützen.
|
Erklären des Nähens oder des Rauchens im Gegensatz
zum
Erklärung || Erklären
des Übersetzens. Dort gibt die Erklärung immer eine Beschreibung die nicht die des unmittelbar Wahrgenommenen ist. |
20. Der Mensch hatte
vom Nähen oder Rauchen einen Begriff ehe man's ihm
erklärt hatte. Und nach der Erklärung
weiß er mehr davon als vorher. Die
Erklärung des Denkens die wir fordern soll uns aber
nicht mehr darüber sagen als was wir wissen. |
Deshalb kann
er nach der Erklärung des Rauchens fragen.
Und die Antwort kann nicht die Beschreibung dessen sein was er
unter „Rauchen” versteht, sondern die Beschreibung
eines andern Vorgangs. |
(Ich kann || darf nie
sagen: „aus diesen Gründen muß es
sich so verhalten”. Denn was nicht offenbar ist,
ist für mich nicht vorhanden.) |
21. Ich kann nur die Schlüssel reichen,
aufsperren muß jeder selbst. ¤ |
Die Regel
„du mußt quadrieren” zu sagen (zu
verstehen) ist etwas anderes als die 5 zu quadrieren. |
„Wenn
immer wir etwas sagen, wenn es auch gegen die gebräuchliche
Grammatik verstößt, meinen wir etwas damit”; was
heißt das? |
Wenn es etwas heißt, muß es
die |
Dieses Phänomen
ist offenbar das des Denkens. – |
Das Triviale, was ich zu
sagen habe ist, daß auf den Satz „ich sage das
nicht nur, ich meine etwas damit” & die Frage
„was?”, ein weiterer Satz, in irgend welchen
Zeichen zur Antwort steht. |
(Ich kann nur die
Schlüssel reichen aufsperren muß jeder selbst.)
|
Ich kann aber
doch auch fragen: Wie sieht ein Sonnenuntergang
aus? auch wenn ich von allem Hypothetischen absehe.
|
Und so kann
ich natürlich auch das Denken beschreiben, denn ich kann ja auch
das Reden beschreiben. |
„Ich sage das nicht nur, ich
meine auch etwas damit.” – Wenn man
sich überlegt was dabei in uns vorgeht, wenn wir Worte
meinen (& nicht nur sagen) so ist es uns, als
wäre dann etwas mit diesen Worten gekuppelt, während sie
sonst leer liefen. – Als ob sie
gleichsam in uns eingriffen. |
Niemand kann uns unseren || den Gesichtsraum näher kennen lehren. Aber
wir können seine sprachliche Darstellung übersehen
lernen. |
Wenn ich recht habe,
so müssen sich philosophische Probleme wirklich restlos
|
Wenn ich sage:
Hier sind wir an der Grenze der Sprache, so scheint || klingt das immer, als wäre hier eine Resignation
nötig, während im Gegenteil volle Befriedigung
eintritt da keine Frage übrigbleibt. |
Die Probleme
werden im eigentlichen Sinne aufgelöst – wie
eine Substanz || ein Stück
Zucker im Wasser. |
Alles was, von Interesse || von logischem Interesse, wir liefern
können, ist die Beschreibung der Sprache. – Dazu
gehört alles, was wir zur Erklärung ihrer Anwendung
sagen können. |
Die ‚Erklärung des
Denkens’ müßte dem der nicht weiß, was
Denken ist, es erklären können.
Sie müßte also auch den dazu anleiten
können, der es früher nicht getan
hat || es erklären können. Ihn dazu
anleiten können. Und das alles mittels Gedankens. |
Soweit || Insoweit
jede Tätigkeit (schreiben, sprechen, nähen,
rauchen) beschreibbar, lehrbar, ist, ist Denken keine
Tätigkeit. So wenig, wie
Sich-Ärgern, das auch so wenig
lehrbar ist. (Meine Bemerkung über
‚kein Subjekt im
Denken’. Keine Tätigkeit ohne
Täter.) |
Das Interesse an dem Psychologischen des
Denkens ist dadurch für uns aufgehoben, daß wir uns nur
für die Beziehung des Denkens zu sich selbst interessieren
& das Psychologische dadurch wegfällt, sich
kürzt. |
Es ist der
Sprache wesentlich, daß das || dasselbe Wort in
verschiedenen Sätzen vorkommt,
verschiedene Sätze dieses Wort gemein haben. Und
daß der Gleichlaut der Worte, wenn verschiedene
grammatische Regeln || Gruppen grammatischer Regeln von
ihnen gelten auch durch verschieden lautende ersetzt werden
könnte || kann, weil dann der Laut eine
unbedeutende || bedeutungslose, äußerliche,
Ähnlichkeit ist. |
Wenn ich nun aber das Wort „ist”
betrachte: Wie kann ich hier zwei verschiedene
Anwendungsarten unterscheiden, wenn ich nur auf die
grammatischen Regeln hinschaue || sehe?
Denn diese erlauben ja eben die
Verwendung des Wortes im
Zusammenhang „die Rose ist rot” &
„2 × 2 ist
4”. Aus diesen Regeln sehe ich
nicht, daß es sich
um zwei verschiedene Wörter handelt || daß wir hier zwei
verschiedene Wörter haben. – Ich ersehe es
aber z.B. wenn ich
¤
versuche in beiden Sätzen statt ‚ist’
‚ist gleich’ zu setzen || einzusetzen
(oder auch: ‚hat die
Eigenschaft’). Aber nur wieder, weil
ich für den Ausdruck „ist gleich” die Regel
kenne, daß er in „die Rose … rot”
nicht eingesetzt werden darf. || nicht
vorkommen || stehen darf. |
Überhaupt: wovon gelten die
grammatischen Regeln, wenn sie vom Wort
‚ist’ gelten? Vom Laut, den ich dann
& da ausspreche || hervorgebracht
habe? Von dem was allen
‚ist’-Lauten gemeinsam ist?
Sie gelten von ‚ist’, wenn es in diesem Sinne gebraucht wird, – „wenn || . – „Wenn du es so || in dieser Verbindung anwendest, so gebrauchst Du es eben nicht in diesem Sinne”. |
Die Frage ist nämlich || aber: ist alles was ich hier treibe nicht
Mythologie? Dichte |
D.h. könnte ich nicht die Sprache als
soziale Einrichtung betrachten, die gewissen Regeln unterliegt, weil
sie sonst nicht wirksam wäre || wirken
würde. Aber hier liegt es: dieses
Letztere || Letzte kann ich nicht sagen; eine
Rechtfertigung der Regeln kann ich, auch so, nicht geben.
Ich könnte sie nur als ein Spiel, das die Menschen spielen,
beschreiben. |
Wenn ich mich weigere ein Wort,
z.B. das Wort ‚ist gleich’ in
zwei Zusammenhängen zu gebrauchen, so ist der Grund
das, was wir mit den Worten beschreiben „das Wort habe
in den beiden Fällen verschiedene Bedeutung || das Wort werde
in diesen Fällen in verschiedenem Sinn
gebraucht”. |
Kann ich nun aber das was
die grammatischen Regeln von einem Worte
sagen, auch anders beschreiben, nämlich durch die Beschreibung
des Vorgangs der beim Verstehen des Wortes stattfindet?
|
Wenn also
die Grammatik – z.B. – die Geometrie
der Verneinung ist, kann ich sie durch eine Beschreibung dessen
ersetzen, was bei der Verwendung sozusagen hinter dem Wort
‚nicht’ steht? |
Aber so eine Beschreibung
wäre doch – wie gesagt – ein Ersatz des Wortes || für das Wort ‚nicht’, etwa wie
|
In meiner Darstellung schienen
doch die grammatischen Regeln die
Auseinanderlegung dessen was ich im Gebrauch des Wortes auf einmal
erlebe. Sozusagen (nur)
Folgen Äußerungen der Eigenschaften, die ich beim Verstehen
auf einmal erlebe. Das muß natürlich ein
Unsinn sein. |
Man würde ja geradezu sagen:
die || eine Verneinung hat die Eigenschaft, daß sie
verdoppelt eine Bejahung ergibt. (Etwa
wie: Eisen hat die Eigenschaft, mit Schwefelsäure
Eisensulfat zu geben) während die
grammatischen Regeln die
Verneinung nicht näher beschreiben sondern
konstituieren || Regel die Verneinung nicht näher
beschreibt, sondern konstituiert. |
Daß wir dieses Wort
dieser Regel gemäß gebrauchen, das dafür einsetzen
etc., damit dokumentieren wir,
wie wir es meinen. |
Das Wort ‚nicht’ in der grammatischen Regel hat keine Bedeutung,
sonst könnte das nicht von ihm ausgesagt
werden. |
Die Negation hat keine andere
Eigenschaft, als etwa die in gewissen Sätzen die Wahrheit
zu ergeben. Und ebenso hat ein Kreis die Eigenschaft da oder dort zu stehen, diese Farbe zu haben, von einer Geraden tatsächlich geschnitten zu werden; aber nicht, was ihm die Geometrie zuzuschreiben scheint. (Nämlich diese Eigenschaften haben zu können.) |
Was heißt es:
„Dieses Papier ist nicht schwarz &
‚nicht’ ist hier in dem Sinne || so
gebraucht, daß eine dreifache Verneinung eine Verneinung
ergibt”? Wie hat sich denn das im Gebrauch
geäußert? |
Oder: „Dieses Papier
ist nicht schwarz & zwei von diesen Verneinungen geben eine
Bejahung”. Kann ich das sagen?
|
Oder:
„Dieses Buch ist rot & die Rose ist rot
& die beiden Wörter ‚rot’ haben die
gleiche Bedeutung”. (Dieser Satz ist
von gleicher Art, wie die oberen Sätze.)
Was ist denn das für ein Satz? ein
grammatischer? Sagt er etwas über das Buch und die
Rose? |
Ist der Zusatz zum Verständnis des
ersten Satzes nicht nötig, so ist er Unsinn, & wenn
nötig, dann war das erste noch kein Satz; & dasselbe gilt
in den oberen Fällen. |
„Daß 3 Verneinungen wieder
eine Verneinung ergeben muß doch schon in der einen
Verneinung die ich jetzt gebrauche
liegen”. Aber
deute ich hier nicht schon wieder?
(d.h. bin ich nicht im Begriffe eine
Mythologie zu erfinden?) |
Aber sind die
grammatischen Regeln nicht
ausschließlich || nur Regeln des Übergangs von
einem Satz zum andern? |
Inwiefern kann man sagen:
„diese Regel gilt von dieser
Verneinung”? |
Heißt es etwas, zu sagen, daß drei
solche Verneinungen eine Verneinung |
Aber können wir die
Berechtigung dieser Regel nicht einsehen, wenn wir die
Verneinung verstehen? Ist sie nicht eine Folge aus
dem Wesen der Verneinung? Sie ist nicht eine Folge aber
ein Ausdruck dieses Wesens. |
Was wir sehen, wenn wir einsehen, daß
eine doppelte Verneinung
etc., muß von der Art
dessen sein, was wir im Zeichen
|
Wenn ich
ein dreidimensionales Gebilde, etwa einen Würfel, sehe so sehe
ich in gewissem Sinne die Möglichkeit, Würfel
gleicher Größe in drei Richtungen an diesen Würfel
anzubauen. Die Geometrie sagt mir dann, daß ich dies
könne. Sehe ich ein Quadrat, so sehe ich
diese Möglichkeit nicht. Etc. |
(Die
perspektivische Zeichnung eines
Würfels & solcher Würfelgruppen ist ein
herrliches Exempel, wie man den dreidimensionalen Raum
in die Ebene abbilden kann.)
|
Die
Geometrie spricht aber so wenig von |
Man kann einen Würfel – ich
meine das Wesentliche des Würfels – nicht
beschreiben. Aber kann ich denn nicht beschreiben,
wie man z.B. eine Kiste macht? und ist
damit nicht eine Beschreibung des || eines Würfels
gemacht || gegeben? Das
Wesentliche am Würfel ist damit nicht beschrieben, das steckt
vielmehr in der Möglichkeit dieser Beschreibung
d.h. darin, daß sie eine Beschreibung
ist; nicht darin daß sie zutrifft. |
Man kann eine
geometrische Figur nicht beschreiben. Auch die Gleichung
beschreibt sie nicht, sondern vertritt sie durch die Regeln die von
ihr gelten. |
Und haben wir hier nicht das Wort Figur so
angewendet || angewandt, wie in unseren Betrachtungen so
oft das Wort „Gedanke” oder
„Symbol”? Die Art der Anwendung dieses
Wortes von welcher ich sagte, es bedeute dann kein
Phänomen, sondern sei quasi ein |
Man kann auch nicht sagen, die
Würfelform habe die Eigenschaft, lauter gleiche Seiten zu
besitzen. Wohl aber hat ein Holzklotz diese
Eigenschaft. (Noch hat „die Eins die
Eigenschaft zu sich selbst addiert Zwei zu
ergeben”.) |
Ich sagte doch: Es schien als
wären die grammatischen Regeln die
Folgen-in-der-Zeit dessen, was wir in einem Augenblick
wahrnehmen, wenn wir eine Verneinung verstehen.
Und als gebe es also zwei Darstellungen des Wesens der Verneinung: Den Akt (etwa den seelischen Akt) der Verneinung selbst, & seine Spiegelung in dem System der Grammatik. |
In
„~p ∙ (~~p
= p)” kann der zweite Teil nur eine
Spielregel sein. |
Es hat den Anschein, als könnte man
aus der Bedeutung der Negation schließen, daß
~~p
p heißt.
|
23.
Als würden aus der Natur der Negation die Regeln über das
Negationszeichen folgen. So daß, in gewissem Sinne, die Negation zuerst vorhanden ist || wäre & dann die Regeln der Grammatik. |
Es ist also, als hätte das Wesen der
Negation einen zweifachen Ausdruck in der Sprache:
Dasjenige was ich sehe, wenn ich die Negation verstehe,
& die Folgen dieses Wesens in der Grammatik.
Anderseits ist es klar, daß die Regeln, wenn sie aus dem Wesen der Negation hervorgehen, nicht wie aus einer Regel, einem Satz, folgen. Und täten sie es, so wäre eben dieser Satz die eigentliche Regel auf die es uns ankäme. |
Ich will
also sagen: die Regeln folgen nicht aus dem Wesen der
Negation, sondern sie drücken es aus. |
Ich kann
sozusagen || gleichsam die Regeln
über die Negation von ihr ablesen. Aber das scheint
eben zu besagen || beinhalten, daß sie schon
irgendwoanders,
nämlich in der Negation, aufgeschrieben
stehen. Das, wovon ich sie ablese muß die gleiche
Mannigfaltigkeit haben, wie sie selbst.) |
Ist das nicht so,
wie ich aus einer Figur geometrische Sätze ablesen
kann? |
Statt der Betrachtung der Negation,
könnte ich auch die eines Pfeiles setzen
→
& z.B. sagen: wenn ich ihn zweimal
um 180˚ drehe, zeigt er
wieder, wohin er jetzt zeigt; welcher Satz dem
~~p = p
entspricht. Wie ist es nun hier mit der Darstellung
des Wesens dieses Pfeils durch die Sprache? Jener
Satz muß doch unmittelbar von diesem Wesen abgeleitet || abgelesen sein & es also darstellen. |
Oder nehmen wir den Fall eines
Quadrats & eines Rechtecks & die Sätze, daß
das Quadrat durch eine Vierteldrehung mit sich selbst zur Deckung
gebracht werden kann; das Rechteck aber erst durch eine halbe
Drehung. Ich habe sie offenbar von dem Quadrat & dem Rechteck abgelesen. Aber was sind das überhaupt für Sätze? Wenn sie von bestimmten quadratischen oder rechteckigen Stücken handelten, wären es Hypothesen. Hier aber sind es geometrische Sätze. |
Wie weiß ich daß ein Wort in diesen
Fällen in verschiedenen Bedeutungen
angewendet ist? |
Wie weiß ich, daß ein Wort hier
Eigenschaftswort, dort Hauptwort ist? |
Dadurch, daß kein
Gemeinsames verloren geht, wenn ich verschieden lautende || klingende Worte statt der gleichlautenden setze.
|
Wie weiß
ich, daß ich diese beiden Wörter durch eines ersetzen kann,
weil sie nämlich das gleiche bedeuten?
D.h., wie weiß ich, daß sie das gleiche
bedeuten? |
Könnte man || uns die bloße äußere Erfahrung, die Menschen
reden zu hören, (wenn es für das Wort
‚ist’ keine Ersatzwörter gäbe)
dazu |
24. Zu sagen daß
eine Vierteldrehung ein Quadrat mit sich selbst zur
Deckung bringt, heißt doch offenbar
nichts andres als: Das Quadrat ist um zwei
zu einander senkrechte Achsen
symmetrisch, & das wieder, daß es Sinn hat von den
zwei senkrechten Achsen zu reden ob sie vorhanden
sind oder nicht. Das ist ein Satz der
Grammatik. |
Die Schwierigkeit ist wieder, daß es
scheint, als wäre in einem Satz, der etwa das Wort
‚Quadrat’ enthält schon der Schatten eines
anderen Satzes mit diesem Worte enthalten. –
Nämlich eben die Möglichkeit
¤ jenen anderen Satz zu bilden, die ja, wie ich
sagte, im Sinn des Wortes Quadrat liegt. |
Und doch kann man
eben nur sagen, der andere Satz ist nicht mit diesem ausgesprochen,
auch nicht schattenhaft. (Und wird vielleicht nie
ausgesprochen werden.) |
Aber er ist doch schon ausgesprochen, wenn ich sage
„er kann ausgesprochen werden”.
|
Denken wir daran, daß man ja die Regeln der Grammatik nie
auszusprechen brauchte & die Sprache dennoch gebrauchen
kann. (Die menschliche |
Die Grammatik ist eine nachträgliche
Beschreibung der Sprache. |
Die Grammatik sagt
z.B.: so wird das Wort
‚Quadrat’ gebraucht. Aber das muß doch
schon in dem einen || einmaligen
Gebrauch dieses Wortes liegen! Was heißt aber: Es muß darin liegen? Heißt es etwas anderes || andres, als daß ich auch nach diesem einen Gebrauch die Regeln für das Wort muß angeben können? (﹖)10 |
Daß ich sagen kann: „Nein so habe
ich es nicht gebraucht, nicht in dem Sinn,
in dem ich sagen könnte
– – – –, sondern in dem Sinn – – – – –. |
Mein Problem könnte
man auch so aussprechen: „Wie
kann sich jene Erklärung (die ich einmal gelernt
habe) auf dieses Wort (das ich eben
aussprach)
beziehen?” |
Und meine Meinung ist die, daß die
grammatischen Regeln über die
Negation, z.B. ~~p = p,
zur Erklärung der Bedeutung von
‚~’ gebraucht |
Daß ein Wort nur im Satz Bedeutung hat,
heißt nichts, als daß es seine Funktion nur im Satz hat.
Einzeln kann es wohl eine Vorstellung erwecken, aber diese
ist nicht seine Bedeutung, noch ist es die Funktion eines Wortes eine
bestimmte Vorstellung aufzurufen. |
Kein Satz der Sprache kann
uns als Überraschung kommen (wohl aber eine
Wahrheit). Das ist es doch, was ich meine,
wenn ich sage: Wir können nach dem einen Gebrauch des
Wortes die Regeln für das Wort angegeben. Denn das
heißt ja seinen Gebrauch in Sätzen zu
beschreiben. D.h. eine allgemeine
Beschreibung aller
möglichen || möglicher Sätze zu
geben. |
Es könnte nun eingewandt || eingewendet werden
daß ich die Bedeutung, z.B., der Worte
‚blau’ & ‚rot’ vertauschen
könnte & dadurch zwar Sätze die früher wahr
jetzt falsch u.u. würden, aber kein Satz
der früher Sinn hatte, jetzt unsinnig würde
u. u.. Das ist wahr, es || . Es ist aber
dabei nicht bedacht, daß auch Sätze wie
„das hat diese |
Es frägt sich einfach:
Was ist das für ein Satz „das Wort
‚ist’ in ‚die Rose ist rot’ ist
dasselbe wie in ‚das Buch ist rot’, aber nicht
dasselbe wie in
‚2 × 2
ist 4’”? Man kann nicht antworten, es
heiße, verschiedene Regeln gelten von den beiden Wörtern,
denn damit geht man im Zirkel. Wohl aber heißt es, das
Wort ist in seiner verschiedenen Verbindung durch zwei
Zeichen ersetzbar, die nicht für einander einzusetzen
sind. Ersetze ich dagegen das Wort in den beiden
ersten Sätzen durch zwei verschiedene Wörter, so kann
ich sie füreinander einsetzen. |
Nun könnte ich wieder
fragen: sind diese Regeln || ist diese Regel nur
eine Folge des Ersten: daß im einen Fall
die beiden Wörter ‚ist’ die gleiche Bedeutung
haben, im andern Fall nicht? Oder ist es so, daß diese
Regel eben der sprachliche Ausdruck dafür ist, daß die
Wörter das gleiche bedeuten? |
Oder denken
wir uns diesen Fall: Wir hätten Glaswürfel deren
eine Seite || Seitenfläche rot
gefärbt wäre. Wenn wir sie
aneinanderreihen, so wird im Raum nur eine ganz bestimmte
Anordnung roter Quadrate entstehen können, bedingt durch
die Würfelform der Körper. Ich könnte
nun die Regel nach der hier rote Quadrate angeordnet sein
können auch ohne Erwähnung der Würfel
angeben, aber in ihr wäre doch bereits das Wesen
des
Würfels || der Würfelform
präjudiziert. Freilich nicht,
daß wir gläserne Würfel haben wohl aber die
Geometrie des Würfels. |
Wenn wir nun aber einen solchen
Würfel sehen, sind damit wirklich schon alle
Gesetze der möglichen Zusammenstellung
gegeben?! Also die ganze Geometrie?
Kann ich die Geometrie des Würfels von einem Würfel ablesen. |
Muß ich nicht dazu in ihm schon eine sehr
einfach ausgesprochene Regel sehen? |
Der Würfel ist dann
eine Notation der Regel. Und hätten wir eine solche Regel gefunden, so könnten wir sie wirklich nicht besser notieren, als durch die Zeichnung eines Würfels (und daß es hier eine Zeichnung tut, ist wiederum ungemein wichtig. || bedeutsam.) |
Und nun ist die Frage: inwiefern
kann der Würfel oder die Zeichnung (denn die beiden
kommen hier auf dasselbe || eins hinaus) als Notation
der geometrischen Regeln dienen? |
Doch auch nur sofern er
einem System angehört: nämlich der Würfel mit der
einen roten Endfläche wird etwas anderes notieren, als eine
Pyramide mit quadratischer roter Basis, etc.
D.h., es wird dasjenige Merkmal der Regeln
notiert worin sich z.B. der
Würfel von der Pyramide unterscheidet. |
Und das bringt
mich wieder darauf, daß ja jede Erklärung eines Zeichens statt
des Zeichens sollte dienen können.
D.h. wenn ich ein Zeichen durch
Erklärungen gleichsam aufbaue, dann muß das Aufbauen mit dem
Resultat des Aufbauens äquivalent sein. (Da
es nie auf (verschiedene) Attribute
ankommt.) |
25. „Es liegt
schon in dem Akt || der Operation der Negation, daß
sie verdoppelt sich selbst aufhebt”.
Das was schon ‚darinliegt’ kann man immer nur durch eine Regel ausdrücken || aussprechen, weil man es nicht ausdrücken kann sofern || soweit es darin liegt, sondern nur detachiert. Darum ist ‚~’ in ~~p = p keine Negation. |
Das einzige Korrelat, in der Sprache, zu
einer Naturnotwendigkeit ist eine willkürliche Regel.
Sie ist das |
„Ich sage doch diese Worte
nicht bloß, sondern ich meine auch etwas mit
ihnen”. Wenn ich
z.B. sage „Du darfst nicht
hereinkommen” so ist es der natürliche Akt, zur
Begleitung dieser Worte, mich vor die Tür zu stellen &
sie zuzuhalten. Aber es wäre nicht so
offenbar naturgemäß wenn ich sie ihm bei
diesen Worten öffnen würde. Diese Worte
haben, wie sie hier verstanden werden, offenbar etwas mit
jenem Akt zu tun. Der Akt ist sozusagen eine Illustration zu ihnen – müßte als Sprache aufgefaßt werden können. Andrerseits ist er aber auch der Akt den ich abgesehen von jedem Symbolismus aus meiner Natur tun will || tue. |
Der Satz ist eben das
Motiv der || zur Handlung.
|
Die Negation im Satz ist wie der
hölzerne Würfel. Sie negiert ja
etwas & kann nur so bestehen. || negieren. |
Die grammatische Regel spiegelt in der
Sprache die Weise, wie wir die Negation befolgen. |
Wie ich einen Befehl befolge zeigt doch
wohl, wie ich ihn verstehe. || auffasse. Aber das Band zwischen
Befolgung & Befehl ist der unsichtbare
(gläserne) Würfel || Körper
des |
Jedes Zeichen der Negation
ist gleichwertig jedem andern, denn
„
|
Ich möchte sagen:
Nur dynamisch wirkt das Zeichen, nicht statisch.
Der Gedanke ist dynamisch. |
Das heißt doch,
nur wenn ich mich danach richte, wirkt das Zeichen als
Zeichen. (Geld wirkt nur als Geld wenn ich es
für etwas bekomme oder hergebe.) |
Wenn ich mich nach dem Satz
‚~p’
richte, so ist das, was ich tue
natürlich auch durch die Negation
charakterisiert. Aber ich kann den Anteil den die Negation
an der Bestimmung meiner Handlung hat nicht ¤ beschreiben, er ist ja eben durch die
Negation ausgedrückt; wohl aber kann ich die
interne
Eigenschaft || internen Eigenschaften der Negation durch die
Regeln zeigen die vom Verneinungszeichen gelten.
|
Meine Aufgabe
ist es nur alles zu beachten was zwar jeder weiß aber nicht als
wesentlich beachtet hat. |
„Nein so habe ich das Wort
…
gar nicht gemeint, nicht in dem Sinne in dem man sagen kann … ,
sondern in dem Sinne von … || a gar nicht gemeint, nicht in
dem Sinne in dem man sagen kann fa, sondern in dem Sinne von
φa.”
|
Denke, wie
ich die Verneinung eines Satzes in die Tat umsetze. Da
muß ich doch eben von den Eigenschaften jenes Körpers Gebrauch
machen, der hinter dem Worte ‚nicht’ liegt.
|
Ich könnte etwa sagen, wie sich Würfel zueinander
verhalten hängt zwar von ihrem Material ab, aber bei gegebenem
Material hängt das Verhalten der Körper
von ihrer Gestalt ab. || ist das Verhalten der Körper durch
ihre Gestalt bestimmt. |
Wenn ich die Verneinung übersetze, so
muß ich doch von ihren geometrischen Eigenschaften Gebrauch
machen. |
Denken wir uns den Fall, daß ich auf einem Plan durch
Schraffierung einer Stelle andeute, daß diese || die
entsprechende Stelle nicht zu betreten ist. |
Ich möchte
sagen: die Verneinung hat außer ihren logischen
Eigenschaften auch noch physikalische. |
26. Bedenke, daß man
auch dem Kind die Negation nur an diversen
einzelnen Beispielen beibringt. || vorführt
& ihr Verständnis beibringt. |
Jeder der einen
Satz liest und versteht sieht die
verschiedenen
Wortarten || Worte
in |
Die Wörter haben offenbar ganz
verschiedene Funktionen im Satz. Und diese Funktionen
scheinen uns ausgedrückt in den Regeln die von den
Wörtern gelten. |
Man denke nur daran, was es heißt daß
sich ein Wort auf diesen Bereich des Satzes
bezieht! |
Denken wir an eine Sprache, in der die
Negation durch Drehen des Satzbildes um 180˚
ausgedrückt würde! Wäre es hier
nicht besonders klar daß das gedrehte Bild an sich nicht
wesentlich anders aussähe als jedes andre &
also käme das Wesen der Negation nicht zum
Ausdruck? |
Beim Lesen einer
schleuderhaft
geschriebenen || schleuderhaften Schrift kann man
erkennen, was es heißt etwas in
das gegebene Bild || Gebilde
hineinsehen || erkennen, wie man etwas in das gegebene
Bild || Gebilde hineinsieht. |
Alles das scheint
aber doch nur statisch zu sein, nicht dynamisch. |
Ein
umgestürzter Sessel wird anders wahrgenommen, wenn er als solcher
erkannt wird, als, wenn er bloß als
|
Denke an die
Vexierbilder. Ein Komplex von Strichen wird auf
einmal || plötzlich als das umgekehrte Bild
eines Mannes erkannt & gesehen. |
Wenn man eine Uhr abliest, so
sieht man einen Komplex von Strichen, Flecken etc., aber auf ganz bestimmte Weise, wenn man ihn als
Uhr & Zeiger betrachten || auffassen
will. |
Wenn ich etwa sage: „es ist 7 Uhr, da muß ich
gehen”, da war es nicht genug, einfach den Komplex von
Strichen etc. ‚statisch’ zu
sehen. |
27. Was nicht aus der
Quelle rinnt, kann nicht im Fluß fließen.
|
Das
‚Nicht’ macht eine
abwehrende || verneinende Geste. |
Jede || Die ethische Rechtfertigung einer Handlung || Tat must appeal to the man vor
dem || dem ich sie rechtfertige || rechtfertigen will. || dem ich sie
begreiflich machen will. |
Ein Element der Beschreibung
kann Beschreibung nicht charakterisieren. |
Wenn ich dem Befehl
folge so verstehe ich ihn darin in gewissem Sinne.
Kann ich ihn aber auch verstehen, ohne ihm zu folgen?
D.h. ist das Verstehen wesentlich ein Teil
des Befolgens? Das Verstehen ist das Verstehen, & das Befolgen |
Das Verstehen der Verneinung ist das
Sehen ihrer abwehrenden Geste. |
Oder:
Das Verstehen der Verneinung ist dasselbe, wie das Verstehen
einer abwehrenden Geste. Und was ich oben über ‚statisch’ & ‚dynamisch’ gesagt habe, bezieht sich auch ganz auf diese || die Geste. |
Wir
können sagen: Ich kann mir denken, daß ich diese
Geste wahrnehme, & sie nicht
‚abwehrend’ empfinde. Denn die bloße
vorgestreckte Hand & der
zurückgelehnte Körper ist nicht mehr
abwehrend als ein Kegel oder Wasserkrug.
Ich möchte sagen: es ist die Wirkung der Bewegung auf mich, die das Abwehrende ausmacht. Aber es ist nicht die Wirkung, denn von der wüßte ich nicht, die Ursache & ein Medikament das dieselbe Wirkung hätte (welche immer sie sein mag) würde ich nicht abwehrend nennen. Es ist, wie ich mich früher ausdrückte, ‚die Art wie ich diese Bewegung sehe’. Aber das wäre wieder statisch. Ich glaube, es ist, daß sich etwas bestimmtes in mir nach dieser Bewegung || Geste richtet.11 |
Aber was in
dieser Behauptung ist nun bloße Hypothese
(Mythologie)? |
Was ist z.B.
der logische Gehalt dieser || meiner
Aussage: „Die ‚abwehrende
Geste’ habe an sich || als Bewegung nicht mehr
Abwehrendes, als irgend eine Bewegung oder
Körperform”? Das heißt doch, || : Die Beschreibung dieser |
Und
nun will ich sagen: Es liegt nicht an der speziellen
Bewegung, daß sie an & für sich keine
abwehrende Geste ist, sondern eine Bewegung ist an sich überhaupt keine Geste.
Es ist natürlich auch nicht, daß || liegt natürlich auch nicht daran daß sie keine ruhende Attitüde ist sondern Bewegung, denn die || diese Bewegung ist an sich, in meinem Sinn, ebenso ‚statisch’ wie die ruhende Stellung. |
Die
Gebärdensprache ist eine Sprache & wir haben
sie nicht – im gewöhnlichen Sinne – gelernt.
Das heißt: sie wurde uns nicht
(absichtlich,) geflissentlich
gelehrt. Und doch haben wir sie gelernt. –
|
Ich kann die
abwehrende Geste auch verstehen, wenn sie einem Andern gilt.
|
Chinesische
Gesten verstehe
ich || verstehen wir so wenig, wie
chinesische Wörter || Sätze. |
(Die Geste muß, um verstanden zu
werden, wie jedes Zeichen als Bild, das heißt als Angehöriger
eines Systems aufgefaßt werden.) |
Man könnte sich das
Lernen einer Sprache analog dem Fingerhutsuchen
vorstellen, wo die gewünschte Bewegung durch
‚heiß, heiß’, ‚kalt, kalt’
herbeigeführt wird. Man könnte sich denken,
daß Wir könnten uns denken, daß er auf diese Art abgerichtet wird, auf gewisse Zeichen in bestimmter Art zu reagieren. (Und Abrichten geschieht wirklich so.) |
Hätten wir nun dadurch den Zeichen
folgen gelernt, so verhielte es sich so: Wir
würden beobachten, daß wir bei gewissen Bewegungen &
Worten des Andern reflexartig gewisse Bewegungen machen &
würden dies nachträglich dadurch erklären, daß
diese Bewegungen uns seinerzeit zu angenehmen Empfindungen
verholfen haben.
Diese Erklärung verhielte sich
zu unseren Handlungen so, wie die
Darwinsche Erklärung des
Stirnrunzelns – aus einem gewissen Nutzen den es unsern
tierischen Vorfahren gebracht habe – zu dem Akt des
Stirnrunzelns, der jetzt keine Beziehung zu diesem Zweck hat.
Die Erklärung wäre eine hypothetische &
würde die Ursache der Handlung betreffen, nicht das
Motiv. |
Denken wir uns eine Sprache in der jeder Befehl durch eine
Vorführung mit Puppen etc. gegeben
wird. Hier ist das Folgen viel leichter als ein
einer-Regel-Folgen erkennbar.
Oder noch einfacher, daß der Befehlende uns alles
(selbst) vormacht. |
(A. I don't agree with you there. B. Alright, then I won't agree with you either.) |
28. Es ist sehr
sonderbar: Das
Verstehen einer Geste möchten wir durch Worte || ihre Übersetzung in Worte erklären || Wir sind
versucht das Verstehen einer Geste durch ihre Übersetzung in
Worte zu erklären, & das Verstehen von
Worten durch diesen entsprechende Gesten. || Es ist
sehr sonderbar: Wir sind versucht das Verstehen
einer Geste durch, ihr entsprechende, Worte zu erklären, &
das Verstehen von Worten durch, diesen entsprechende
Gesten. |
Und wirklich werden wir Worte durch eine
Geste & eine Geste durch Worte erklären. |
Es ist || wird uns besonders schwer, uns zurückzuhalten, in
der Philosophie hinter die Erscheinungen dringen zu
wollen. |
Das Abbilden (Nachahmen)
enthält wesentlich eine gewisse Bereitschaft –
Empfänglichkeit, die Bereitschaft sich führen zu
lassen, sich nach dem Modell zu richten, die Funktion zu sein,
zu der das Argument das Modell sein wird.
Und wirklich ist der Ausdruck dafür der, daß ich gleichsam x² oder ( )² bin & wenn nun das Modell 5 ist, so ergibt es „von selbst” 5². (Sich für das Modell unbestimmt halten, & || sich von ihm bestimmen lassen.) (﹖) |
Wenn ich nun
x² war & es kommt
die 5 daher, so müßte es nun daraus allein folgen,
daß ich zu
5²
werde.12 |
Und das ist in einem Sinn der Fall & in einem andern
nicht. Es ist nicht der |
Ich bin
x², nun kommt die 5 daher
& ich werde nun
5².
Nun kann ich die
5²
mittels der 5 und x² in einem Sinne
rechtfertigen, in einem andern nicht. Und ich möchte
sagen– || , || :
soweit ich sie nicht rechtfertigen kann, hat es keinen Sinn das Wort
„rechtfertigen” zu gebrauchen. |
Ich kann
die
5²
mittels x² rechtfertigen wenn
ich dabei x² einem
x³ oder einem anderen
Zeichen des Systems entgegenstelle. |
Der Satz
„wenn 6 gekommen wäre, wäre ich
6²
geworden”, muß in der allgemeinen Bereitschaft
liegen. Also in dem x². |
Die Schwierigkeit ist offenbar, das nicht zu
rechtfertigen versuchen, was keine Rechtfertigung
besitzt || verträgt || zuläßt. |
Wenn man fragt:
„warum schreibst Du
5²?”
& ich antworte „es steht doch da, ich soll
quadrieren”, so ist das eine Rechtfertigung – &
ein volle –. Eine Rechtfertigung
verlangen in dem Sinne in dem dies keine ist, ist
sinnlos. |
Wenn das keine Rechtfertigung ist, so
|
Ich hätte jemanden alle
möglichen
Erklärungen dafür gegeben, was der
Befehl „quadriere diese Zahlen”
heißt. (Und das || diese
Erklärungen sind doch sämtlich Zeichen.)
Er quadriere darauf & nun frage ich ihn „warum
tust Du das auf diese Erklärungen
hin?” Dann hätte es keinen Sinn mir zu
antworten: „Du hast mir doch gesagt: (folgt
die Wiederholung der Erklärungen)”. Eine
andre Art der Antwort ist aber auf diese Frage auch nicht möglich
& die Frage heißt eben nichts. Sie
müßte sinnvoll lauten: „Warum tust Du
das & nicht jenes auf diese Erklärungen
hin (ich habe Dir doch gesagt …)”. |
Wenn man nun
fragen würde: Wie lange vor der Anwendung der Regel
muß die Disposition „x²” gedauert
haben? Eine Sekunde, oder zwei? Diese Frage
klingt natürlich, und mit Recht, wie eine
Persiflage. Wir fühlen, daß es darauf gar nicht
ankommen kann. Aber diese Art
(der) Frage taucht immer
wieder auf. |
„Die Weise” ¤ wie ich mich
nach der Regel richte; wenn dieses Wort überhaupt einen Sinn
haben soll, muß das sein, was durch eine weitere Regel
über die Anwendung der ersten ausgedrückt ist.
Ist eine solche weitere Regel nicht vorhanden, so gibt es
keine Weise der Anwendung der ersten, sondern nur ihre
Anwendung. Eine Weise ist dies, im Gegensatz zu einer
andern Weise. |
Warum sollte ich mir vor der
Ausführung des Quadrierens || der Quadrierung
die Regel wiederholen? Denn, wenn ich im Stande bin sie
zu wiederholen dann kann ich sie ja auch gleich
anwenden. Den Wortlaut der allgemeinen Regel wiederholen,
hätte nur Sinn, wenn ich sie im Gegensatz zu anderen
Regeln hervorheben will. Weil das allgemeine
Zeichen der Regel ja nicht magisch wirkt, sondern nur insofern Sinn
hat als es auf eine Stelle eines Systems zeigt. |
Die Grammatik
beschreibt das System, den Raum, an dessen eine Stelle das
Symbol || Zeichen zeigt. |
Wir müssen in gewissem
Sinne wissen, was statt der Regel || des Regelausdrucks
x² alles stehen
könnte, um dieses Zeichen zu verstehen. |
Könnte man also
sagen: Das Zeichen muß, um verstanden zu werden, als
Argument in eine Funktion fallen, die eben den Raum
charakterisiert in dem dann das Zeichen die
Stelle im Gegensatz zu anderen Stellen anzeigt? |
Darum kann das
Zeichen ohne Grammatik nicht existieren. |
Das Zeichen ohne Grammatik
wäre das ‚statische’. |
Das heißt, ich kann auch
eine Geste nicht verstehen, wenn ich sie nicht als eine
Möglichkeit in einem bestimmten Raum sehe. Und also
gibt es auch eine Grammatik der Gesten (nämlich ihre
Geometrie). |
Wenn ich die Geste des
Uhrzeigers verstehen soll, so muß ich sie als den
einen Wert einer bestimmten Variablen auffassen. Die
Grammatik sagt mir die möglichen Stellungen des Uhrzeigers,
d.h. gibt mir diese Variable.
|
Nun, glaube ich, sehen wir auch den
Grund, warum uns der Gedanke in gewissem Sinne als
ergänzungsbedürftig, unvollständig, erschien.
|
Man kann zu einem Zeichen, etwa dem
Pfeil ↗
der eine bestimmte Richtung andeuten soll, die
Erklärung hinzusetzen: Im Gegensatz zu
↑ oder
↖.
Und obwohl das keine erschöpfende Grammatik ist, so zeigt
es doch, daß wir damit eine Erklärung
andeuten können, daß, was in dieser Erklärung
angedeutet wird, im Verständnis irgendwie
sous-entendu || mit verstanden
ist. |
1.3. Ich denke || frage: in welcher Richtung wird wohl der Pfeil zeigen;
– & nun zeigt er in dieser. |
Der Raum in dem der
Pfeil aufgefaßt wird, kann nicht durch ein dem Pfeil in irgendeiner
Weise hinzugefügtes || beigefügtes, Zeichen
charakterisiert werden. Denn die gleiche
Unbestimmtheit müßte auch diesem Zeichen eigen sein.
|
Jeder Satz
sagt: es ist so, & nicht anders.
Darum kann man die Sprache nicht |
Sieht man das gerade, aufgeknüpfte
Stück des Fadens, so ist es schwer zu erkennen, welches
Stück des verknoteten Fadens es früher war. Man
erkennt in der Lösung nicht mehr die Probleme, die sie
gelöst hat. |
Nicht darin besteht das Abbilden
der Strecke a daß ich daneben die gleichlange a'
setze, sondern darin, daß
a, in die allgemeine Disposition eingesetzt, a'
ergibt. Die allgemeine Disposition wird dadurch beschrieben, daß ich sage: wenn a doppelt so lange gewesen wäre, hätte ich auch a' doppelt so lange gemacht. (etc.) |
Wenn man
fragt: „Warum muß denn die Sprache Grammatik
haben? das muß doch mit ihrer Anwendung zu tun
haben”. So müßte ich
sagen: Ja, denn wie sollte ich sonst etwas
beschreiben, einer Tatsache einen Satz zuordnen, wenn ich nicht
in einem bestimmten System das passende wählen könnte, oder
– was auf dasselbe hinauskommt – nach einem
bestimmten System wählen könnte. Sonst
wäre ja die Zuordnung
willkürlich || müßte ja die Zuordnung willkürlich
sein. Und umgekehrt, wie sollte ich mich nach einem
Zeichen richten, ihm eine Bewegung, Handlung, zuordnen, wenn nicht
nach einem System. |
Wenn ich mich mit der Bewegung des Punktes
P von A nach B
nach dem Pfeil
↗
|
Du sagst hier, daß, was geschieht, wenn ich mich nach
einem Zeichen richte, nicht damit beschrieben ist, daß das Zeichen
& meine Handlung beschrieben werden; sondern, daß
dazu auch noch die Grammatik des Zeichens
beschrieben || gegeben werden muß.
Was natürlich nicht dasselbe heißt, wie, daß, der sich
nach dem Zeichen Richtende sich des
Ausdrucks der grammatischen
Regeln bewußt ist. Wohl aber, daß einem andern
Ausdruck || andern Regeln auch ein anderer Vorgang
des Nachbildens || sich-danach-Richtens
entspricht. |
Das Wort „in
Übereinstimmung
mit” || „entsprechend” (dem
Pfeil, z.B.) hat keinen Sinn, wenn es sich
nicht auf ein System bezieht, dem der Pfeil angehört.
|
3. Denken wir uns
daß das Schachspiel nicht als Brettspiel erfunden worden wäre
sondern als ein Spiel das mit Ziffern & Buchstaben auf Papier
zu spielen ist & so daß sich niemand dabei ein Quadrat mit
64 Feldern etc. vorgestellt hätte. Nun
aber hätte jemand die Entdeckung gemacht, daß dieses
Spiel ganz einem entspricht das man auf einem Brett in der &
der Weise spielen könnte. Diese Erfindung
wäre eine große Erleichterung des
Spieles || Spiels
gewesen (Leute denen es früher zu schwer gewesen
wäre könnten es nun spielen). Aber es ist klar
daß diese neue Illustration der Spielregeln nur ein neuer
leichter übersehbarer Symbolismus wäre der
übrigens mit dem geschriebenen auf gleicher Stufe
stünde. Vergleiche nun damit das Gerede
darüber daß die Physik heute nicht mehr mit mechanischen
Modellen sondern „nur mit Symbolen”
arbeitet. |
Wenn man fragte: Aber
wäre es nicht doch möglich von dem was beim
Quadrieren von 5 in x²
Und nun ist es klar daß alles was ich erklären will gerade das „daher” ist. |
Und nur dieses Daher
erklärt das System || wird vom || durch das
System erklärt, & nur das System erklärt
das Daher || es. |
Wir stoßen hier immer
auf die peinliche Frage ob
denn nicht das Anschreiben des 5²
(z.B.) mehr oder weniger (oder ganz)
automatisch erfolgt sein könne, & fühlen
daß das der Fall sein mag & daß es uns gar nichts
angeht. Daß wir hier auf ganz irrelevantem
Boden sind, wo wir nicht hingehören. |
Wir möchten
nämlich sagen: Soweit das Hinschreiben
automatisch erfolgt geht es uns nichts an & es hat keine
Deutung eines Zeichens stattgefunden. – Erst wenn ich
das was ich hinschreibe || tue, durch ein Zeichen
rechtfertige, liegt in dieser Rechtfertigung der Hinweis auf
das, was in den Regeln der Grammatik ausgedrückt
ist. |
Das heißt: Wenn immer ich
ξ schreibe
weil hier η steht setzt dieses
‚Weil’ eine Regel voraus.
|
Ich kann doch
am Schluß nicht mehr sagen als jeder weiß. |
Ich kann doch
nur, || : auf das ¤
aufmerksam machen, was jeder weiß, (Das Sokratische Erinnern an die Wahrheit.) |
„Ich schreibe
‚5²’, weil hier
‚x²’
steht”. Was aber, wenn ich sagte:
„Ich schreibe ‚+’, weil hier
‚σ’
steht”? Man würde
fragen: Schreibst Du denn überall
‚+’ wo
‚σ’
steht? D.h. man würde nach
einer allgemeinen Regel fragen. Und das
‚weil’ im letzten Satz hätte sonst keinen
Sinn. |
Ich meine also, das ‚weil’
(hier) bezieht sich auf eine allgemeine
Regel, d.h., es muß sich immer durch eine
allgemeine Regel ergänzen lassen. |
Gehen wir zum Uhrzeiger
zurück: Gewiß stellen wir uns den Uhrzeiger nicht
in verschiedenen Stellungen vor, wenn wir seine gegenwärtige
Stellung ablesen (auch würde uns das nicht helfen).
Und vielleicht, wenn wir sagen „es ist 5 Uhr, ich muß
gehen” sagen wir
das || dies &
gehen automatisch. Aber ich hätte ja auch, wie der
Betrunkene, auf die Streichholzschachtel sehen können
& sagen „Donnerstag, da muß ich
gehen”. Und soweit Ursache und Wirkung in Frage
kommen, sehe ich zwischen den beiden Fällen keinen
Unterschied. |
Kann ich aber einfach so sagen:
Wo immer so ein ‚weil’
(‚deswegen’, etc.)
steht, da kann ich eine allgemeine Regel aussprechen,
die den Vorgang ﹖ beschreibt. |
Wenn also Einer sagt
„5 – da muß ich
5²
schreiben”, so muß dazugeschrieben
|
Der Pfeil allein zeigt
nicht. |
Es kann keine
Diskussion darüber geben, ob diese Regeln oder andere die
richtigen für das Wort ‚nicht’ sind.
Denn das Wort ‚nicht’ hat ohne
diese || die Regeln noch keine Bedeutung & wenn
wir die Regeln ändern, so hat es nun eine andere Bedeutung
(oder keine) & wir können dann ebensogut auch das
Wort ändern. Daher sind diese Regeln willkürlich,
weil die Regeln erst das Zeichen machen. |
|
Ich benütze das Zeichen
„
|
Die Rechtfertigung, daß ich
‚
|
4.
Das Beobachten dessen, wie die Sprache gebraucht
wird || Die Beobachtung des Sprachgebrauchs als
eines Phänomens liefert uns die Grammatik
nicht, denn aus dieser Beobachtung könnte || müßte man z.B. schließen,
daß das gleiche Wort im Satz || in den
Sätzen ‚die Rose ist rot’
&
‚2 × 2 ist
4’ vorkommt & also die grammatischen Regeln dieses
Vorkommen erlauben. |
Man muß wissen worauf im Zeichen man zu
sehen hat. Etwa: auf welcher Ziffer der Zeiger steht,
nicht darauf, wie lang er ist. |
„Geh in der Richtung in der der
Zeiger zeigt”. „Geh soviele Meter in der Sekunde als der Pfeil cm lang ist”. „Mach so viele Schritte als ich Pfeile zeichne”. „Zeichne diesen Pfeil nach.” Für jeden dieser Befehle kann der gleiche Pfeil stehen. ‒ ‒ ‒ |
Ist es so:
Den Befehl zum Motiv meiner Handlung nehmen heißt, das
Gleiche wie: während man handelt wissen, daß
man den || damit den Befehl befolgt oder ihm
entgegen handelt? |
Es heißt offenbar etwas:
„wissen, daß man den Befehl befolgt” &
darin |
Was ich hier versuche ist, keine Hypothese über
die Ingerenz der grammatischen Regeln zu machen,
sondern nur zu sagen, was sicher ist. |
Es zeigt mir jemand zum
ersten Mal eine Uhr & will daß ich mich nach ihr
richte. Ich frage nun: worauf soll ich
bei diesem Ding achten. Und er sagt: Auf die
Stellung der Zeiger. |
Es kommt nicht darauf an, ob ich
während meiner Handlung mir bewußt war, daß ich dem Befehl
gemäß handle. Aber wenn ich, auch nachträglich, die Handlung
mit dem Befehl vergleiche, um sie etwa zu rechtfertigen,
muß ich dabei den Befehl verstehen, d.h.
dieses Vergleichen hängt vom grammatischen Raum ab, in
dem der Befehl existiert der durch die grammatischen Regeln gegeben
ist. Denn dann muß ich den Pfeil
verschieden verstehen
je nachdem er verschieden erklärt
wird. || wurde. |
„Folge der Richtung des Pfeils” das gibt die
ganze Grammatik des Pfeils. Das Wort ‚Richtung’ ist die Variable die den Raum darstellt. |
Die Grammatik beschreibt, wie die Zeichen
verwendet werden. Aber nicht, wie sie einer Reihe von
Beobachtungen zufolge verwendet werden, sondern die Verwendung
in jedem einzelnen Fall. |
„Ich
muß auf die Länge achten”, „ich muß auf
die Richtung achten”, das heißt schon: auf diese
Länge im Gegensatz zu anderen, etc.
|
Kann man
nun auch, ohne der Richtung des Pfeils zu folgen, auf seine Richtung
achten? (Denn das heißt so viel
wie: kann man verstehen ohne zu übersetzen?)
|
„Folge dem Pfeil” hat gar keinen Sinn, wenn es
nicht eine Abkürzung einer bestimmten Erklärung
(von mehreren möglichen) ist. |
Und wenn ich nun
das Zeichen ↗
irgendwie auffasse & mich danach richte so
muß mir keine solche Erklärung gegenwärtig sein
(und wäre sie es, so müßte ich sie ja selbst
wieder irgendwie als Zeichen in einem System verstehen
& sie würde mir also nichts helfen) aber das was ich
tue wird durch eine solche Erklärung beschrieben, es
entspricht einer solchen Erklärung. Die
aber, da sie selbst ein Zeichen ist mir nicht das Wesen des
Zeichens aufbauen helfen kann. |
5.
Zeitliches Verhältnis des Befehls || Ausdrucks
„geh zur Tür hinaus” & der Handlung,
die ihn befolgt. Denken wir uns den Befehl durch ein Trompetensignal gegeben. Und den Unterschied zwischen dem Befolgen des Befehls „geh zur Tür hinaus” & eines Befehls, der mir etwa jeden Schritt zur Tür vorzeichnet. Offenbar ist der obere Befehl einem Element |
„Da steht das Wort
‚blau’, also muß ich diese Farbe
nehmen”. |
Käme das Wort ‚blau’
in einer anderen Sprache vor & hieße dort, was
auf Deutsch ‚rot’ heißt, so würde ich mich
in meinen Handlungen auch danach zu richten haben, ob der
Befehl deutsch oder in der andern Sprache gegeben wurde. |
Wir nehmen das Signal zum Motiv unserer
Handlung. |
|
Denken wir an die
Verifikation von Sätzen
(nicht die Befolgung von Befehlen). Denn die
Rechtfertigung nach der Befolgung ist ja nur eine
Verifikation wie jede andre.
Aber: ich habe den Befehl p befolgt heißt nichts
andres als, der Befehl war p und ich habe p getan.
|
Was
heißt es aber: Ich geh zur Tür weil der
Befehl gelautet hat „geh zur Tür”?
Und wie vergleicht sich dieser Satz mit: ich geh zur Tür obwohl der Befehl gelautet hat „geh zur Tür”. Oder: Ich geh zur Tür aber nicht weil der Befehl lautete „geh zur Tür, sondern …” |
Heißt „ich habe es getan, weil
Du es befohlen hast” nicht dasselbe wie:
„Du hast es befohlen & ich habe es
gewünscht”? |
6. Nein: Ich
sage „ich tue das weil A es mir befiehlt,
nicht weil B es befiehlt”. |
Das ‚ich
tue’ kann ich immer durch ein ‚ich
wünsche’ übersetzen, weil ich nicht der Herr meiner
Handlungen bin. |
„Ich wünsche, daß sein
Wunsch erfüllt wird”. Damit meine ich nicht
nur: ich wünsche, was er wünscht, sondern auch ich
wünsche seine Befriedigung. |
7. Die
grammatischen Regeln haben Bedeutung wo
sie gebraucht werden; und nur dort. |
„Wie kann das Wort
‚nicht’ verneinen?” Ja haben
wir denn abgesehen von || außer der
Verneinung durch ein Zeichen noch einen Begriff von der
Verneinung? Doch es fällt uns dabei etwas ein wie: Hindernis, abwehrende Geste, Ausschluß. Aber das alles (ist) doch immer in einem Zeichen verkörpert. |
Die grammatischen Regeln haben nur dort Bedeutung
wo ich nicht anders kann als sie gebrauchen. |
Das heißt übrigens, daß ich nicht von einer
allgemeinen Regel für ein Zeichen reden muß, denn
die Regel kann lauten: „Wenn Du in einer halben
Stunde läuten hörst, dann …” & nur
für dieses Mal gelten. Eine Allgemeinheit gibt es
freilich auch hier, da ich mich nach dem genauen Zeitpunkt des Signals
zu richten habe. Aber auch das kann
wegfallen, wenn es heißt: „Wenn es genau in
einer halben Stunde läutet, dann komm; wenn es zu dieser Zeit
nicht läutet, dann nicht.” |
Wenn einer fragt „wie kann das Wort
‚nicht’ verneinen”, so könnte man als
Antwort fragen: Wie kann der Pfeil
↙
eine Zeit angeben (& er kann's wenn wir in ihm
den Stundenzeiger einer Uhr sehen). Aber wie
kann der Ausdruck „7 Uhr” eine
(Zeit) angeben? Und das
Zeichen ‚7’ (wie alle
Ziffern von 0 bis 9) ist gerade so ein Signal, von dem
man sich wundern kann, daß es eine Zahl bezeichnet || bezeichnen kann. |
8
„Ich muß jetzt gehn”. –
„Warum?” – „Weil der
Pfeil in dieser ↙
Richtung zeigt.” – „Zeigt
Dir also der Pfeil die Richtung die Du zu
gehen hast?” – „Nein, er zeigt,
daß es 7 Uhr ist & um 7 Uhr muß ich
gehen”. |
Und was ich sagen will,
ist, daß ich ursprünglich, als ich sagte „ich muß
jetzt gehen weil der Pfeil so zeigt”, mich nach ihm
in dem einen & nicht in dem andern Sinne gerichtet
habe || hatte. Daß
also diese Erklärung (daß der Pfeil mir die Zeit &
nicht die Bewegungsrichtung anzeigt) eine Beschreibung des
früheren Vorgangs ist & nicht eine neue Tatsache, die mit
der ersten etwa kausal zusammenhinge. |
Könnte
ich einfach so sagen: Die Bedeutung eines Wortes spielt
eine Rolle in seiner Anwendung & die grammatischen Regeln beschreiben
seine Bedeutung. |
Man könnte z.B.
ausmachen, im Deutschen statt ‚nicht’ immer
‚not’ zu setzen & dafür statt
‚rot’ ‚nicht’. So
daß das Wort ‚nicht’ in der Sprache
bliebe. Und doch könnte man nun sagen daß
‚not’ so gebraucht wird, wie
früher ‚nicht’ & daß jetzt
‚nicht’ anders gebraucht wird
als früher. |
Man sucht nie tief
genug nach dem philosophisch Bedeutsamen,
d.h. man steigt nicht tief |
Man könnte auch so sagen:
Das Wort muß im Satz seine Bedeutung haben.
D.h. es muß sie mitführen.
Und erst sie macht den Satz zum Satz. |
Es ist eine andere Versuchung anzunehmen daß beim
Aussprechen des Wortes, wenn es mit
Bedeutung gebraucht (gedacht) wird, ein sehr
komplizierter Prozeß || Vorgang
stattfinden
muß || müsse,
der etwa solange dauert, wie das Aussprechen des
Wortes & sehr rasch vor sich geht. Dies ist –
natürlich – ebensowenig der Fall, wie, daß man beim
Ablesen der Uhr in Gedanken irgendwie einen komplizierteren
Vorgang ausführt als der durch die Zeigerstellung
gegebene. So ein komplizierterer
Vorgang || eine kompliziertere Tätigkeit
würde uns ja doch nichts helfe. Warum sollte denn der
Vorgang gerade komplizierter sein müssen?!
Nein. Der Zeiger in diesem Raum gesehen, ist nicht
komplizierter; & ‚nicht’ als
Verneinung gesehen ist nicht
komplizierter. Die Regeln beschreiben nicht einen
komplizierten Vorgang der hinter den Zeichen stattfindet || geschieht. |
Ist nicht, was ich jetzt versuche, immer
wieder, die grammatischen Regeln durch
etwas anderes – eine andere Beschreibung – zu
ersetzen. Denn wenn sie allein es tun können, dann ist
es |
Und ist alles, was ich sagen kann || darf, damit gesagt: Man kann nicht von
den grammatischen Regeln sagen, sie seien
eine Einrichtung dazu, daß die Sprache ihren Zweck erfüllen
könne. Wie man etwa sagt: wenn die
Dampfmaschine keine Steuerung hätte so könnte der Kolben
nicht hin & hergehen wie er soll.
Als könne man sich eine Sprache auch ohne Grammatik denken. |
Denn wenn ich mich in meiner
Handlung nach dem Pfeil richte, so kann ich mich in
verschiedener Weise nach ihm richten. Das heißt, wie
immer ich mich nach ihm richte, so kann ich dies (etwa
nachträglich) als eine Weise im Gegensatz zu einer
anderen beschreiben. |
10. Die
grammatischen Regeln sind, wie sie nun einmal
da sind, Regeln des Gebrauchs der Wörter.
Übertreten wir sie, so können wir deswegen die
Wörter dennoch mit Sinn gebrauchen. Wozu wären
dann die grammatischen Regeln
da? Um den Gebrauch der Sprache im ganzen
gleichförmiger zu machen? (etwa aus
ästhetischen Gründen?)
Um den Gebrauch der Sprache als gesellschaftlicher Einrichtung zu
ermöglichen? also wie eine Verkehrsordnung damit
keine Kollision geschieht || entsteht?
(Aber was |
Aber die Notwendigkeit der
Grammatik kann
wieder nicht ausgesprochen werden, sondern nur die Grammatik selbst
(beschrieben werden). Sie ist
eben nicht vergleichbar einer Verkehrsordnung. |
Anderseits muß man doch
sagen, die Grammatik einer Sprache
als allgemein
anerkannte Institution ist eine
Verkehrsordnung. Denn daß man
das Wort „Tisch” immer in dieser Weise
gebraucht ist nicht der Sprache als solcher
wesentlich, sondern quasi nur eine praktische
Einrichtung. |
Was aber nun der Sprache „als
solcher” wesentlich ist, wie kann man das
beschreiben? Es ist auch in jener Institution gegeben,
nämlich eben darin, daß sie gebraucht werden
kann. Auch darin daß ich die
Grammatik ändern kann. |
Die Frage
ist: Wenn ich ‚nicht’ gebrauche,
in wiefern bediene ich mich der
grammatischen Regeln? |
Man
könnte auch so fragen: Ist der ganze Satz nur ein
unartikuliertes |
Wenn man
einen Satz sagt, so ist es als produziere man einen
Organismus. Und die Worte stehen nicht einzeln da, ja sie
sind auch nicht etwa verschmolzen, sondern da sie nur
Vordergründe sind, so haben sie allein überhaupt keine
Berechtigung & das, dessen
Vordergründe sie sind ist allein überhaupt
nicht denkbar. |
Sie sind nicht zueinander, was Ziegel
& Mörtel zueinander sind; sondern was Festigkeit, Ziegel
& Mörtel. Das heißt, sie sind nicht durch
Ketten || Zwischenglieder miteinander
verbunden sondern wie ein Glied mit dem
nächsten. |
Ich müßte sagen können:
Mache eine Sprache & sie muß eine
Grammatik haben. |
11. Was immer ich für eine Sprache || für eine Sprache immer ich konstruiere, sie
muß sich in eine bestehende übersetzen lassen
& dann wird die Grammatik der
letzteren für die erstere gelten. Aber damit ist
für mich jetzt noch nichts gesagt. |
Angenommen ich
gebrauche das gleiche Wort für rot &
hoch. Ich |
Ja, man könnte unsere Frage in einer sehr elementaren Form
stellen: Warum eine Sprache nicht mit bloß einem Wort
möglich ist || auskommen könnte, da es ja doch
vorkommt daß ein Wort (in einer
Sprache) mehrere Bedeutungen hat (warum also
nicht alle?) |
Gibt es so etwas wie eine komplette
Grammatik, z.B., des Wortes
‚nicht’? |
13. Das eine kann man sicher sagen, daß in
dieser Sprache diese Zusammenstellung kein Satz ist || keinen Sinn hat. Und daß dadurch kein Sinn
verloren geht. Und auch das sollte schon
genügen || genug sein. |
Nun
möchte ich sagen: Und die Worte bestimmen allein den
Sinn des Satzes. Aber was heißt das
eigentlich? Da doch die Worte außer dem
Satze || außerhalb des Satzes keine Bedeutung
haben. Ich möchte sagen: Um den Satz zu
verstehn braucht es keiner weiteren Abmachung als die Abmachungen
welche || die die Worte betreffen.
Das heißt eben um den Satz zu verstehen lernen wir nur Worte
verstehen. Aber wir lernen die Worte
schon in Sätzen verstehen. |
Der Satz erklärt sich selbst. |
Die ‚Abmachung’ als
Geschichte der Bedeutung eines Wortes hat für uns kein
Interesse. Sie scheint mir aber in einem logischen Sinn in
die Funktion eines Wortes einzutreten. Etwa so daß, wenn
man ein Wort versteht, man diesem Verständnis immer eine
Abmachung zu Grunde liegend denken kann. |
Alles was ich mit Recht
über die Sprache sagen kann ist eben
uninteressant. |
Das Wort ‚Teekanne’ hat
Bedeutung, gewiß, im Gegensatz zum Worte
Abrakadabra, nämlich in der deutschen
Sprache. Aber wir könnten ihm natürlich auch eine
Bedeutung geben das wäre ein Akt ganz analog dem wenn ich
ein Täfelchen mit der Aufschrift
‚Teekanne’ an eine Teekanne hänge.
Aber was habe ich hier anders als eine Teekanne mit
einer Tafel auf der Striche
gemalt sind? Also wieder nichts logisch
interessantes. Die Festsetzung der Bedeutung eines Wortes
kann nie (wesentlich) von anderer
Art sein. |
17. „Der Pfeil
zeigt dorthin”: heißt das einfach er hat dort
seine Spitze? |
Hat es also
keinen Sinn zu sagen der Pfeil A ist so gemeint daß er
auf B zeigt? Und ↑ B |
Man sagt auch:
„Maßgebend ist nur, wohin
das Schwanzende || dieses
Ende des Pfeiles zeigt”. |
Ist alles
damit || darin ausgedrückt daß das
Wort „sich nach … richten” nur mit einer
Variablen gebraucht werden kann? Nämlich:
„sich nach der Richtung des Pfeiles
richten oder nach seiner Länge oder nach
dem Winkel, den diese beiden Geraden einschließen etc.? |
Nachtrag 3.5.
Ein gutes Bild: Der Mensch der in den Spiegel sieht
um sich zwinkern zu sehen; & was er nun
wirklich sieht. (Ungeeignete physikalische
Theorien) |
Man könnte ja glauben, daß das ‚zeigen’
des Pfeils mit einer etwa vorgestellten Bewegung
zusammenhängt. Daß man also quasi den Pfeil || den Pfeil quasi
fliegen sieht. Und das kann tatsächlich der Fall
sein. Aber das Symbol ist diese Bewegung, oder der Pfeil in
Bewegung, nicht. |
Der Pfeil zeigt in dieser
Richtung, darum gehe ich so, wenn er anders zeigen
würde etc. |
Ich folge ihm wohin er
geht. |
Nicht die anderen Lagen kommen in Aber dieser Raum kann doch unmöglich beschrieben werden: ich meine, || : nicht im Zeichen selbst.13 |
Es
kann eben nur in der Grammatik, außerhalb des
Satzes, beschrieben werden. |
Wie spielt er aber dann bei
der Verwendung des Zeichens eine Rolle? Beim
Sehen || Erkennen des Zeichens kann er es nicht,
denn, was erkannt wird, kann ich beschreiben & es
muß in der Beschreibung wieder aufscheinen.14 |
Was nur nachher
gesagt werden kann, kann nur nachher gesagt werden.
D.h., wenn es von der Verneinung in der
Grammatik gesagt werden kann, daß ~~p = p
ist, so muß das eben alles sein ‒ ‒ ‒ |
~~p = p
ist ja nicht eine nachträgliche Beschreibung der
Verneinung,
von || . Von der man fragen könnte, ob sie
schon früher gestimmt hatte || hat. Das ist die Versuchung, es
so anzusehen. |
„Ich brauche das Wort
‚~’ so, daß
~³p =
~p”, „Ich meine
‚Drehung um 180˚’ in dem
Sinne, daß 3 solche Drehungen dasselbe leisten, wie
eine” .
Wie verhält sich nun das Wesen
der || einer (Übrigens genau so, wie das Wesen der Verneinung zu jener.) Die Regel scheint wie ein Spiegelbild des Wesens in der Sprache. (Wie eine Definition) |
„Wenn Du das damit
meinst, dann gilt diese Regel” – wenn Du was
damit meinst? Nein, die Regel kann nur ein Ausdruck
dessen || davon sein, was gemeint ist. |
Ganz
richtig: wie ich früher einmal bemerkt habe; ich
lese die Regel von der Verneinung ab, wie einen Satz der Geometrie von
einer Figur. |
Wenn ich Regeln geben will, dann drückt
sich die Bedeutung der Zeichen in ihnen so aus.
|
Und wozu
dient mir denn die Regel ~³p =
~p? Wie gebrauche ich sie
denn? Dadurch, das ich mit ~³p
dasselbe meine, wie || als mit
~p? |
Wie drückt
sich denn im Gebrauch der Wörter aus, daß ich mit
~³p
dasselbe meine wie mit ~p? |
Was heißt es
wenn ich sage: „Ich schaue bei den 3 halben
Drehungen bloß auf das Resultat, & das ist dasselbe,
wie bei einer halben Drehung”? |
Oder wenn ich sage:
„Daß ~³p =
~p ist, zeigt mir nur was an dem Zeichen
|
Aber das klingt wieder so,
als könnte ich dann das eigentliche Symbol aus allen
gleichbedeutenden Zeichen herausheben & brauchte dann
keine Grammatik mehr. Aber so ist es nicht.
|
„Ich folge der Richtung des Pfeils
↗
nicht seiner Länge” [Ist hierin || hiermit nicht schon alles
ausgedrückt?] |
Ist es also so, daß in die
Beschreibung des Phänomens des Folgens die Variable
eintreten muß? |
Ich muß mit dem unmittelbar Gegebenen
auskommen. |
„Ich richte mich nach dem
Pfeil” muß heißen, daß meine
Handlung durch ihn bestimmt ist. |
Und das heißt
doch wieder, daß sie aus dem Pfeil ableitbar ist.
Aber ableiten kann man nur aus einem allgemeinen Ausdruck. |
Wir sind
nicht im Reich der Erklärungen. |
Sich nach einem Zeichen richten,
heißt, daß das Zeichen in eine variable Disposition eingesetzt,
die Handlungsweise ergibt. |
Zeichen ist nur das,
wonach wir uns richten. |
Das Zeichen ist der || ein
Wert einer Variablen. |
Jeder Satz sagt: es ist so
& nicht anders. |
Jede Erklärung hiervon
¤ scheint unmöglich: ich meine
jede Beschreibung dieses Vorgangs. |
Lesen der Karte:
Straßen, Flüsse, & andrerseits
Jägerhaus, Wirtshaus, Kirche, etc. |
Wir finden in uns
die Bedeutung eines Wortes vor, nicht anders, als wäre sie uns in
einer Erklärungstafel (Legende)
|
Das Wort &
seine || mit seiner Bedeutung, das nenne ich
„Symbol”. |
„Die doppelte Negation
gibt eine Bejahung” das klingt so wie: Kohle
und Sauerstoff gibt Kohlensäure. Aber in Wirklichkeit
gibt die doppelte Negation nichts, sondern ist
etwas. |
„Wer die Negation versteht, der weiß, |
Es täuscht uns da etwas
eine Tatsache vor. |
So als sähen wir ein Ergebnis des
logischen Prozesses. Während das Ergebnis nur das
des physischen Prozesses ist. |
Jene Beweismethode der
indischen Mathematik: „Sieh die
Figur an, dann siehst Du …” hängt damit
zusammen. |
Die Substitution ist auch ein || der Zug eines Spiels & es kommt darauf an, wie man
sie gebraucht. |
Man
kann eine Kreisfläche beschreiben, die durch Durchmesser in
8 kongruente Teile geteilt ist, aber es ist
sinnlos das von einer elliptischen Fläche
zu sagen. Und darin liegt, was die Geometrie in
dieser Beziehung von der Kreis-
& Ellipsenfläche aussagt. |
Die Grammatik
beschreibt die Sprache als zeitliches Phänomen:
Aber ohne Bedeutung, d.h., die
Wichtigkeit, kann sie nur durch die Anwendung bekommen.
|
Denke nur
an's Schließen, das auch zeitlich vor sich geht.
|
Das
„dem Pfeile Folgen” muß auch ein Phänomen
sein, denn, was sollte es sonst sein. |
Auch das Kind
lernt nur eine Sprache vermittelst einer anderen.
|
Es lernt
die Wortsprache durch die Gebärdensprache. Aber das
Verständnis dieser müssen die Erwachsenen bei ihm
voraussetzen oder abwarten. |
Niemand denkt daran das Kind die
Gebärdensprache zu lehren. |
Niemand könnte daran denken.
|
↗,
also ⋰. Warum liegt hier
der Ton auf einer Allgemeinheit, auf dem Einsetzen des Pfeiles in eine
allgemeine Formel? |
Es gibt keine Relation zwischen
5,
x², also 25. |
Ich
kollationiere etwa einen Linienzug nach einem
andern & sage: ja, es stimmt. Was
heißt das? In den beiden
Linienzügen liegt das Stimmen natürlich nicht.
Und überhaupt nie in zwei Tatsachen. Von keiner
Tatsache kann man sagen, daß sie mit einer andern
übereinstimmt ¥ |
Wie verwenden wir das Wort „es
stimmt”? |
Was heißt das: Ich trachte
diese Linie parallel jener anderen zu ziehen? |
⍈ (Wenn ich oben sage daß
„eine Tatsache mit einer anderen nicht
übereinstimmen könne”, so heißt das
selbstverständlich, daß es keinen Sinn hat so etwas
zu sagen.) |
Ich kupple die Handlung mit der
Vorlage. |
Inwiefern handeln die Regeln von diesem Wort (in diesem
Satz)? |
Es ist klar, daß das Reden
automatisch geschehen kann & uns dann nicht mehr
interessiert als irgend eine Bewegung oder ein Geräusch.
|
Ist es
so: Die Sprache (das Reden) interessiert uns nur
dann, wenn sie etwas portraitiert || abbildet.
|
Es muß
sich ergeben, daß man nach der Wirkungsweise der Sprache nicht
fragen kann. |
Und ich meine das so: daß die
Sprache am Ende doch nur Vorlage & Abbild
|
„Deutlicher kann ich diesen || den Befehl
nicht machen.” |
Meine Anschauung könnte ich so
ausdrücken, daß im Satz „geh dort hin” die
Worte auch nur die gleiche Funktion haben, wie die
Handbewegung. |
In welchem Sinne sagt man,
man kennt die Bedeutung des Wortes A noch ehe
man den Befehl in dem es vorkommt befolgt hat? Und
inwiefern kann man sagen, man hat die Bedeutung durch die
Befolgung des Befehls kennen gelernt? Können die beiden
Bedeutungen mit einander in Widerspruch stehen? |
Das
Fundamentale grammatisch ausgedrückt: Wie ist es mit
dem Satz „man kann nicht zweimal durch den gleichen Fluß
gehen”? |
Ich wünsche, einen Apfel zu bekommen. In
welchem Sinne kann ich sagen, daß ich noch vor der
Erfüllung des Wunsches die Bedeutung des Wortes Apfel
kenne? Wie äußert sich denn die Kenntnis der
Bedeutung? d.h. was versteht man denn
unter ihr. |
Offenbar wird das Verständnis des
Wortes durch eine Worterklärung gegeben;
welche nicht die |
Übrigens Eines:
Der Satz „ich kann ihn zeichnen, wenn Du mir
einen Bleistift gibst”, [als Beweis des
Verstehens] wenn er gewiß ist & nicht erst durch die
Tat bewiesen wird, wird dann auch von einer Tatsache wahr gemacht, die
von jener Tat ganz unabhängig ist, & der Satz ist
dann auch richtig wenn die Zeichnung bei gegebener Gelegenheit
nicht ausgeführt wird. (Dadurch verliert
aber dann jener Satz für uns an Bedeutung.)
|
Jener Satz, wenn er gewiß ist
& nicht ‚erst’ durch die Tat bewiesen wird,
wird dann durch die Tat überhaupt
nicht bewiesen & durch die entgegengesetzte wird
nicht sein Gegenteil bewiesen d.h. er
ist von dieser Tat einfach unabhängig. |
Gibt es also
für uns in der Sprache nicht Wesentliches &
Unwesentliches? Hat also
Heraklit nicht wenigstens eine
wesentliche Eigenschaft unserer Sprache
hervorgehoben? |
Denken wir uns den Standpunkt eines
Forschers: er findet, daß in der Sprache der Erde ein Zeichen
benützt wird, das nach diesen & diesen Regeln (etwa
nach denen der Negation) gebraucht wird, &
fragt sich: Wozu können sie das brauchen? Die
Antwort wäre aber: Wenn immer ein Zeichen mit diesen
Regeln zu gebrauchen ist. Und das
Zeichen dient |
Die Sprache
gewinnt Bedeutung durch die Gelegenheit, bei der sie
gebraucht wird. Wir verwenden die Sprache ja nicht zum
Spaß. |
Wir können in der alten
Ausdrucksweise sagen: das wesentliche am Wort ist seine
Bedeutung. |
„Der Träger
des || dieses Namens lebt jetzt
in Paris.” |
Das Wort hat eine
Bedeutung. Wie ist denn diese Bedeutung fixiert?
Anders als durch die Worterklärungen? |
Ich
könnte sagen: Wenn das Wort wirklich auf Etwas
deutet, so gehört dieses mit zum Symbol. |
Es ist wirklich
„the meaning of meaning” was wir
untersuchen: Oder || Nämlich die
Grammatik des Wortes „Bedeutung”. |
Wir sagen: das Wesentliche am Wort
ist seine Bedeutung; wir können das Wort durch ein anderes
ersetzen das die gleiche Bedeutung hat. Damit ist gleichsam
ein Platz für das Wort fixiert & man kann ein Wort
für das andere setzen, wenn man es an den gleichen Platz
setzt. |
Woher weiß ich das zwei Worte die Veranlassen wir es dadurch nicht, Worten einen Sinn beizulegen, ohne daß wir sie durch ein anderes Zeichen ersetzen, also ohne diesen Sinn auf andere Weise auszudrücken. Veranlassen wir es nicht gleichsam, für sich etwas zu tun dem kein äußerer Ausdruck gegeben wird, oder wozu der äußere Ausdruck nur im Verhältnis einer Hindeutung eines Signals steht? Die Bedeutung ließe sich nicht aussprechen, sondern nur auf sie von ferne hinweisen. Aber welchen Sinn hat es dann überhaupt, wenn wir von dieser Bedeutung reden? |
Denken wir uns einen Zerstreuten
der auf den Befehl „rechtsum” sich nach links
gedreht hätte & nun, an die Stirne greifend,
sagte „ach so –
‚rechts–um’!” &
rechtsum machte. |
„Ich gehe dahin, weil die
Kante des |
Ich stampfe mit dem Fuß,
da kommt jemand ins Zimmer &, auf meine Frage
‚warum’, sagt er: „ich habe geglaubt,
dieser Lärm heißt, ich solle herein kommen”.
|
Welcher Art
ist unsere Untersuchung? Untersuche ich die
Fälle, die ich als Beispiele anführe auf ihre
Wahrscheinlichkeit? oder
Tatsächlichkeit? Nein, ich führe nur an
was möglich ist, gebe also grammatische Beispiele. |
Die Untersuchung ob
die Bedeutung eines Zeichens seine Wirkung ist, ist auch eine
grammatische Untersuchung. |
Kann Erfahrung (oder Experiment)
die Bedeutung eines Wortes bestimmen? Also hat das
Experiment ergeben: „dies ist die Bedeutung des
Wortes”. Aber hätten wir das nicht schon
früher || vorher angeben können?
|
Die
interne Relation kann man nicht betonen, weil
sie erst da ist, wenn die Ableitung schon
vorüber || geschehen ist. |
Die allgemeine
Disposition kann nur gegeben sein, wie ein allgemeiner Ausdruck
(variabler Ausdruck). |
Kann man
sagen: nur insofern ist ↗
von ↗
abgeleitet, als man es dadurch rechtfertigen kann?
|
Gewiß ich
rechtfertige meine Handlung mit dem Paradigma. |
Das Phänomen
der Rechtfertigung
|
In gewissem Sinn bringt uns das nicht
weiter. Aber es kann uns ja nicht weiter,
d.h. zu dem Metalogischen || einem Fundament, bringen. |
Inwiefern kann man von dem, der auf das Wort
„hinaus!” das Zimmer verläßt,
sagen, || : er habe sich nach diesem Wort
gerichtet?! |
Das Problem äußert sich auch in der
Frage: Wie erweist sich ein
Mißverständnis? Denn das ist dasselbe wie
das Problem: Wie zeigt es sich daß ich
richtig verstanden habe? Und das ist: Wie
kann ich die Bedeutung erklären? Es fragt sich nun: Kann sich ein Mißverständnis darin äußern, daß, was der Eine bejaht, der Andere verneint? |
Nein, denn dies ist, wie es
ist || steht; || , eine
Meinungsverschiedenheit |
Wenn ich also, um das Wort
„lila” zu erklären, auf einen Fleck
zeigend sage „dieser Fleck ist lila”, kann diese
Erklärung dann auf zwei Arten funktionieren?:
einerseits als Definition die den Fleck als Zeichen gebraucht
& anderseits als Erläuterung? Und
wie das letztere? Ich müßte
annehmen daß der Andere die Wahrheit sagt & dasselbe sieht
was ich sehe. Der Fall, der wirklich vorkommt ist
der: A erzählt dem B in meiner Gegenwart daß
ein bestimmter Gegenstand lila ist. Ich höre
das, habe
jenen || den Gegenstand auch gesehen
& denke mir: „jetzt weiß ich doch was
‚lila’ heißt”. Das heißt
ich habe aus jenen Sätzen || jener Beschreibung
eine Worterklärung gezogen. Ich könnte sagen: Wenn das was A dem B erzählt die Wahrheit ist, so muß das Wort ‚lila’ diese Bedeutung haben. Ich kann diese Bedeutung also auch quasi hypothetisch annehmen & sagen: wenn ich das Wort so verstehe, hat A recht. |
Man sagt: „ja, wenn das
Wort das bedeutet, so ist der Satz
wahr”. |
Aber dieses „das”
muß doch irgendwie ausgedrückt sein. |
Nehmen wir an,
die Erklärung der Bedeutung war nur eine
Andeutung: konnte man da nicht sagen: Ja,
wenn diese Andeutung so verstanden wird, dann gibt das Wort
in dieser Verbindung einen wahren Satz etc. Aber
dann muß nun dieses „so” ausgedrückt
sein. |
Man könnte auch so fragen: Ist die Erklärung
etwas Exaktes, oder muß sie nichts
Exaktes sein? |
Ist wirklich das
Charakteristische des Folgens (Geführtwerdens),
daß es mit einer allgemeinen Regel
operiert? ↗ dann also ⋰. Daß ein Prinzip des Folgens vorhanden ist? |
Könnte man
sagen: Wenn kein Mißverständnis
festzustellen ist, dann ist auch kein Unterschied der
Bedeutung. |
Nicht „wie kann ich es
so verstehen” ist dies Problem, sondern
„wie kann ich es überhaupt in einer Weise, sozusagen,
auf einmal verstehen”. |
So seltsam es
klingt: die Worte
‚Linie’,
‚Fläche’, ‚Punkt’ sind
so verschieden wie eine Linie, eine Fläche &
ein Punkt. |
„Ich habe etwas bestimmtes damit
gemeint als ich sagte …”. –
„Wann hast Du es gemeint & wie lange hat es
gebraucht. Und hast Du bei jedem Wort etwas
anderes gemeint oder während des ganzen Satzes
dasselbe?” Man sieht klar: hier ist eine Unklarheit in dem Gebrauch des Wortes „meinen”. |
Übrigens komisch,
daß wenn man bei jedem – sagen wir deutschen –
Wort etwas meint, eine Zusammenstellung solcher Worte
Unsinn sein kann! |
Wiedererkennen:
„Diesen Mann habe ich gestern gesehen”. – „Woher weißt Du das?”
– „Ich erinnere mich an sein Gesicht.”
– „Woher weißt Du
das?” Diese Frage ist nun
sinnlos. Das Wiedererkennen des Menschen war
hypothetisch – das Erinnern nicht. Aber als
nicht-hypothetisch bürgt es auch nicht für etwas
anderes sondern nur für sich selbst.
|
Man
könnte sagen: Die Bedeutung des Wortes
„Tisch” gibt es nicht, nur die Verwendung.
Aber auch das ist irreführend. |
Gibt mir die
Erklärung des Wortes die Bedeutung, oder verhilft sie mir nur zur
Bedeutung? So daß also diese Bedeutung in der
Erklärung nicht niedergelegt wäre, sondern durch sie nur
äußerlich bewirkt, wie die Krankheit durch eine
Speise. |
Zu sagen, daß der Satz ein Bild sei,
hebt gewisse Züge in der Grammatik des Wortes
„Satz” hervor. |
Woher nehmen || nahmen die alten philosophischen Probleme ihre
Bedeutung? |
Der Satz der Identität
z.B. schien eine fundamentale Bedeutung zu
haben. Aber der Satz daß dieser „Satz”
ein Unsinn ist, hat diese Bedeutung übernommen.
|
Wenn man kein
Ziel angeben kann, das nicht erreicht würde, wenn diese Regeln
anders wären. |
Bausteine die nach ihren Formen
benannt wären ‒ ‒ ‒ |
Woher die Bedeutung der Sprache? Kann
man denn sagen: Ohne Sprache könnten wir uns nicht
miteinander |
Wir können aber sagen:
Ohne Sprache könnten wir die Menschen nicht
beeinflussen. Oder nicht trösten. Oder
nicht ohne eine Sprache Häuser & Maschinen
bauen. |
Es ist auch richtig || sinnvoll zu sagen,
ohne den Gebrauch des Mundes oder der Hände können sich
Menschen nicht verständigen. |
Das Paradox ist doch,
das, daß die willkürliche Regel eine
Wichtigkeit für uns hat. Während sonst
gerade das Willkürliche uns nicht interessiert
(z.B. Spielregeln).
|
Die Lösung kann nur kommen, wenn man den Widerstand der
falschen Methode aufgibt. |
Das Wort von den grammatischen Regeln die
willkürlich sind, muß ja auch irreführend sein.
Was heißt es denn: „sie lassen sich nicht
begründen”? Und was heißt es, zu sagen,
die Regeln eines Spiels seien willkürlich, & welche
Regeln sind es nicht? |
Sie können nicht willkürlich in
dem Sinne sein, in dem man, dies von |
Man würde sagen:
Die Regeln nach denen ein Dampfkessel bemessen wird, sind nicht
willkürlich im Gegensatz zu denen der Farbe
seines Anstrichs. |
In welchem Sinne kann ich sagen, der Satz
sei ein Bild? Wenn ich darüber denke, möchte
ich sagen: er muß ein Bild sein, damit er mir zeigen kann, was
ich tun soll, damit ich mich nach ihm richten kann. Aber,
ist die Antwort, dann willst Du eben || also bloß
sagen, daß Du Dich nach dem Satz richtest in
demselben Sinne in dem Du Dich nach einem Bild
richtest. |
Ist jedes Bild ein Satz? Und
was heißt es etwa zu sagen daß jedes als ein Satz gebraucht
werden kann? |
Ich kann die Beschreibung
des Gartens in ein gemaltes Bild, das Bild in eine Beschreibung
übersetzen. |
Das Wort
„viele”. |
Du brauchst ein Wort, aber es
muß sich doch in dem Gebrauch dieses Wortes zeigen, was es
bedeutet, denn wie soll es sich sonst || denn zeigen? |
„Was ein Wort bedeutet, kann man
|
Ich kann die ganze Sprache zum voraus
beschreiben; ja, in gewissem Sinne auch aussprechen. |
Kann ich mich nach einem roten
Täfelchen im Satz besser richten, als nach dem Wort
rot? |
„Ja, aber das Wort rot hat mir einmal mit Hilfe eines
solchen Täfelchens erklärt werden
müssen”. Vielleicht, aber das rote Täfelchen ist Dir jetzt eben nicht gegeben. Ja Du hast auch ganz vergessen wie Du eigentlich die Bedeutung des Wortes „rot” gelernt hast & Du gebrauchst es & es tut Dir dieselben Dienste wie das rote Täfelchen (ja bessere). |
Man sollte also meinen,
daß man mit dem Wort ganz dasselbe & ebensogut meinen
kann, wie mit dem Täfelchen. |
Damit ist aber nicht
gesagt, daß nicht die Gebärdensprache die sich des roten
Gegenstandes bedient uns menschlich natürlicher
ist. |
Kann ich nicht mit „rot” dasselbe meinen,
wie mit dem roten Täfelchen, & kann ich nicht mit dem
roten Täfelchen auch etwas andres meinen, als was ich jetzt mit
„rot” meine?! |
Wenn die Sprache kein Bild ist &
macht uns doch klar, wie es sich in der Wirklichkeit
verhält, so ruft sie also Bilder hervor (kausal) deren Bild
sie nicht ist, die sie also nicht bestimmt. |
Nun dann nenne ich
jene Bilder die eigentliche Sprache. |
Dann gibt es aber nicht
prinzipiell Sinn & Unsinn unter unseren Zeichen.
Denn die Sprache ist sozusagen nicht verantwortlich für das,
was sie hervorbringt. |
Wie verhält es sich mit dem
Blinden; kann ihm ein Teil der Sprache nicht
erklärt werden? Oder vielmehr, nicht
beschrieben werden? |
Wenn das Wort ‚rot’
ebensogut ist, wie das rote Täfelchen, so sollte man glauben der
Blinde könne die Sprache ebenso wohl lernen wie ein
Sehender. |
Könnte ich denn nicht z.B. annehmen daß er etwas
Rotes sieht, wenn ich ihm auf den Kopf
schlage? |
Das angenommen, so ist er doch für
das praktische Leben blind.
D.h. er reagiert nicht wie
der normale Mensch. Wenn aber jemand mit den Augen blind
wäre, dagegen sich so benähme daß wir sagen |
Nehmen wir aber an,
ich wäre blind. Aber was hilft
das? Ich kann natürlich annehmen, daß ich mit den
Augen nicht mehr sehe. Aber hier bin ich im Reiche der
Tatsachen (nicht der Grammatik). |
Oder muß ich nicht jetzt
sagen: Die Gebärdensprache gibt
es für den Blinden nicht & sie ist ein wesentlicher
Bestandteil unserer Sprache? Nein denn es kann
nur heißen daß ich durch meine Gebärden
nicht bewirke daß er Gebärden sieht. Vielleicht
aber ginge es auf ganz andre Weise. |
Ist der Blindgeborne in
einem ganz || wesentlich andern Fall als der
Erblindete? Ich kann mir doch vorstellen,
daß auch der Blindgeborne ein visuelles
Innenleben hat, & wenn einer dazu eine Erklärung
verlangt, so will ich sagen, er habe die Eindrücke
geerbt. (Natürlich ist das ganz
gleichgültig). Nur ist er trotz dieser Annahme
für alle praktischen Zwecke ein Blinder. Und ich will
damit nur zeigen, daß es sich hier nicht um einen Unterschied der
|
Ich könnte dem
Blinden die hinweisende Erklärung „das ist
rot” nicht geben. Aber in
seiner Phantasie könnte er sich sie || sie sich geben. Aber das würde für
praktische Zwecke keinen Unterschied machen.
|
Wir
bezeichnen ja in der Geometrie auch sowohl Linien als auch Punkte, wie
Flächen & Körper mit Buchstaben. |
Was heißt
das || es: Ich kann mir vorstellen daß
in 5 Minuten ein roter Kreis an dieser Wand erscheinen
wird. |
Daß das Wort nur im Satzverband Bedeutung hat, heißt
dasselbe wie, daß Wörter von denen wir sagen, sie haben in
unserer Sprache Bedeutung in gewissen Zusammenstellungen
keinen Sinn ergeben. D.h.
nichts weniger Unsinniges als eine beliebige
Zusammenstellung von Lautreihen von denen wir nicht sagen sie
hätten Bedeutung. |
Kann man von einem Verstehen reden, für
das es kein exaktes
Kriterium gibt? |
Oder
von einer Unterscheidung des Verstehens, oder der Bedeutung,
|
Das heißt von einem
Unterschied der Bedeutung, der nicht in dem Unterschied zweier
Erklärungen gegeben ist? Das heißt aber: nicht endlich in dem Unterschied zweier Zeichen. |
Oder, was
noch sonderbarer wäre: Gibt es einen
Unterschied der Bedeutung, der sich erklären läßt
& einen, der in einer
Erklärung nicht zu Tage tritt? |
Erfahrung ist
nicht etwas, das man durch Bestimmungen von einem Andren
abgrenzen kann, was nicht Erfahrung ist; sondern eine
logische Form. |
Wenn man sich die Namengebung durch
Etikettierung der Gegenstände denkt,
so könnte man eine Farbe nicht in demselben Sinne
etikettieren (ihr ein Täfelchen
anhängen) wie (etwa) einem
Menschen oder der Kreisform. |
Wenn mir bei den Worten „roter
Kreis” die Vorstellung eines roten Kreises
vorschwebt: wie verhalten sich die Worte zu dieser
Vorstellung? |
Die Vorstellung, die durch ein Wort erweckt
wird, dient im Gedanken nur wieder als Zeichen. |
Ich kann doch offenbar eine
Erwartung einmal in den Worten „ich erwarte einen roten
Kreis” ein andermal statt der letzten Worte durch das
farbige Bild eines roten Kreises
ausdrücken. Aber in diesem Ausdruck
entsprechen den beiden Wörtern „rot”, || & „Kreis” nicht zwei Dinge.
Also ist der Ausdruck der zweiten Sprache von ganz anderer
Art. |
Zeigt das nicht, daß die
Erklärungen „das ist rot”, „das ist
ein Kreis” noch nicht alles sind, sondern daß es eine
solche Erklärung gibt: „das ist ein roter
Kreis”. |
Wenn ich nun auch zwei Zeichen bei mir
habe, den Ausdruck „roter Kreis” & das
farbige Bild, oder die Vorstellung, des roten Kreises, so wäre
doch die Frage: Wie ist denn dann das eine Wort der Farbe,
das andere der Form zugeordnet? Denn man scheint doch sagen zu können, das eine Wort lenke die Aufmerksamkeit auf die Farbe, das andere auf die Form. Aber was heißt das? Wie kann man diese Wörter in dieses Bild übersetzen? |
Oder auch:
Wenn mir das Wort ‚rot’ eine Farbe ins
Gedächtnis ruft, so muß sie doch mit einer Form verbunden
sein, wie kann ich denn dann von der Form abstrahieren?
|
Die wichtige Frage ist dabei
nie: wie weiß er wovon er abstrahieren
soll? sondern, || : wie ist das überhaupt
möglich, || ? oder: was
heißt es? |
Vielleicht wird es klarer, wenn man die
beiden Sprachen vergleicht, in deren einer ein rotes
Täfelchen & eines mit einem Kreis (etwa einem
schwarzen auf weißem Grund) die Worte „roter
Kreis” ersetzen; & in der andren
statt dessen ein roter Kreis gemalt wird.
Wie geht denn hier die Übersetzung vor sich? Er schaut etwa zuerst auf das rote Täfelchen & wählt einen roten Stift, dann auf den Kreis, & macht nun mit diesem Stift einen Kreis. Es würde etwa zuerst gelernt daß das erste Täfelchen immer die Wahl des Bleistiftes bestimmt, das zweite, was wir mit ihm zeichnen sollen. Die beiden Täfelchen gehören also verschiedenen Wortarten an (etwa Hauptwort und Tätigkeitswort). In der zweiten Sprache aber gäbe es nichts, was man hier zwei Wörter nennen könnte. |
Der Befehl sei: „Stelle
Dir einen roten Kreis vor”. Und ich tue es:
Wie konnte ich den Worten auf diese Weise folgen?
|
Das ist doch ein Zeichen || Beweis dafür, daß wir den Worten auch ohne
Vorstellungen gehorchen können. |
Unsere größte
Schwierigkeit ist, die Welt zu nehmen, wie sie ist. |
Wie kann ich es
rechtfertigen, daß ich mir auf diese Worte hin,
diese Vorstellung mache? |
Oder: Wo endet die
Rechtfertigung? Denn wo sie endet, verlassen auch wir die
Betrachtung. |
Der Befehl lautet „schreibe ein
großes a” & ich schreibe: A
‒ ‒ |
Nicht daß ich A schreibe ist die Tatsache, die uns
interessiert; ich hätte ja (durch einen
Lapsus) auch B schreiben
können; aber daß ich das A nun als großes a
anerkenne. Aber besteht diese Anerkennung nicht nur darin,
daß ich, was ich getan habe mit dem Satz beschreibe:
„ich habe ein großes a
geschrieben”? |
Wie könnte man mit dem Laut
a || a-Laut das Schriftzeichen || Zeichen „A” rechtfertigen, oder
zeigen daß „E” falsch wäre!
|
„Du hast ja den Befehl gar nicht
befolgt. Ich habe gesagt ‚schreibe
a’ & Du hast ‚A’
geschrieben. Wo liegt da die Befolgung?”
Darauf müßte ich antworten: |
Der „kausale
Zusammenhang” ist kein primärer Zusammenhang, es
heißt also auch nichts ihn fühlen (oder
ähnliches). |
„Eine Geste kann nur so &
so verstanden werden”. Das kann doch nur ein Satz
der Grammatik über das Wort ‚verstehen’
sein. |
Ich sage: „was ich mir vorgestellt habe, war nicht
willkürlich (& kausale Bedingtheit ist keine
Bedingtheit), sondern es ist bestimmt durch ein
Wort”. |
Diese
Abhängigkeit muß sich beschreiben
lassen: Weil Du das gesagt hast, habe ich mir
das vorgestellt. Das heißt,﹖ nur﹖, in dem was da beschrieben wird, besteht die Abhängigkeit. |
Immer wieder ist
der Fehler, in den man zu fallen droht der, der in der Frage
ausgedrückt ist „sehen zwei Leute wirklich die
gleiche || selbe Farbe, wenn sie von Rot
reden”. (Wobei man nicht das
Kriterium der Gleichheit bedenkt.)
|
In wiefern
kann ich sagen, daß was ich getan habe Deinem || dem
Befehl gemäß war? |
Die Rechtfertigung muß immer so
ausschauen: Und fragt man weiter, so müssen Worterklärungen folgen. Und fragt man, „warum hast Du A geschrieben, wie || als ich sagte ‚schreibe ein großes A’?” so kann man sich zur Rechtfertigung nur auf etwas von der Art der Tafel
|
Wenn wir sagen die Philosophie soll nicht
aus Erfahrungssätzen bestehen, so sagen wir schon, daß sie nicht in
Sätzen über Raum, Zeit, Substanz,
Verneinung etc. bestehen
soll. |
Der Zweck der Grammatik ist nur der
Zweck der Sprache. Der Zweck der Grammatik ist der Zweck
der Sprache. |
Die Wichtigkeit der Grammatik ist die
Wichtigkeit der Sprache. |
Die Grammatik beschreibt ja die Bedeutung
der Zeichen. |
Denken wir an die witzige
Bedeutung, die wir den grammatischen Spielen Lewis
Carrolls geben.
‒ ‒ ‒ |
Ich könnte fragen: Warum
empfinde ich einen grammatischen Witz in gewissem Sinne als
tief? (Und das ist
natürlich die philosophische |
Die Worte, die einer bei
gewisser Gelegenheit sagt, sind in sofern nicht
willkürlich, als gerade diese in der Sprache, die er
sprechen will (oder muß) das meinen was er sagen will,
d.h. als gerade für sie diese grammatischen
Regeln gelten.
Was er aber meint, d.h. die
grammatischen Regeln sind insofern nicht
willkürlich, als er einen bestimmten Zweck nur so glaubt
erreichen zu können. |
Man könnte auch ein Wort
z.B. „rot” wichtig nennen, in
sofern als es oft & zu Wichtigem gebraucht wird im
Gegensatz etwa zu dem Wort „Pfeifendeckel”.
Und die Grammatik des Wortes ‚rot’ ist
dann wichtig, weil sie die Bedeutung des Wortes
‚rot’ beschreibt.
|
19.6. [Was ich in der Zwischenzeit
geschrieben habe, will ich später hier nachtragen] |
Ich
glaube jetzt daß es richtig wäre ein || mein
Buch mit Bemerkungen über die
Metaphysik als eine Art der Magie zu beginnen. |
Worin ich aber
weder der Magie das Wort reden, noch mich über sie lustig machen
darf. |
Von der Magie müßte die Tiefe beibehalten werden. – |
Ja
das Ausschalten jeder || der Magie hat
hier den Charakter der Magie selbst. |
Denn wenn ich damit anfing von der
„Welt” zu reden (und nicht von diesem
Baum oder Tisch) was wollte ich anderes als etwas Höheres in
meine Worte bannen. |
Frazers
Darstellung der magischen & religiösen Anschauungen der
Menschen ist unbefriedigend: sie läßt diese
Anschauungen als Irrtümer erscheinen.
|
So war also Augustinus im Irrtum wenn er Gott
auf jeder Seite der Confessionen anruft? Aber – wird || kann man sagen – wenn er nicht im Irrtum war, so war es doch der buddhistische Heilige – oder welcher immer – dessen Religion ganz andere Anschauungen zum Ausdruck bringt. Aber keiner von ihnen war im Irrtum außer wo er etwa eine Theorie aufstellte. |
Schon die Idee, den Gebrauch – etwa die
Tötung des Priesterkönigs – erklären zu
wollen scheint mir verfehlt. Alles was
Frazer tut ist, sie
Menschen, die so ähnlich denken wie er, plausibel zu
machen. Es ist sehr merkwürdig daß alle diese
Gebräuche endlich sozusagen als Dummheiten dargestellt
werden. Nie wird es aber plausibel daß die Menschen aus purer Dummheit alle diese Dinge || all das tun. Wenn er uns z.B. erklärt der König müsse in seiner Blüte Es kann schon sein, & kommt heute oft vor, daß ein Mensch einen Gebrauch aufgibt nachdem er einen Irrtum erkannt hat auf den sich dieser Gebrauch stützte. Aber dieser Fall besteht eben nur dort wo es genügt den Menschen auf seinen Irrtum aufmerksam zu machen um ihn von seiner Handlungsweise abzubringen. Aber das ist doch bei den religiösen Gebräuchen eines Volkes nicht der Fall & darum handelt es sich eben um keinen Irrtum. |
Frazer sagt, es sei sehr schwer den Irrtum in der Magie zu
entdecken – und darum halte sie sich so lange – weil z.B. eine Beschwörung die Regen
herbeiführen soll sich früher oder
später gewiß als wirksam erweist. || früher oder
später gewiß als wirksam erscheint. Aber
dann ist es eben merkwürdig warum
dann || daß die Menschen nicht früher darauf kommen
daß es ohnehin früher oder später regnet. |
Ich
glaube daß das Unternehmen einer Erklärung schon darum
verfehlt ist weil man nur richtig zusammenstellen muß, was
Und die Erklärung ist es hier gar nicht die befriedigt. Wenn Frazer anfängt & uns die Geschichte von dem Waldkönig von Nemi erzählt so tut er dies in einem Ton der zeigt daß er fühlt & uns fühlen lassen will daß hier etwas Merkwürdiges & Furchtbares geschieht. Die Frage aber „warum geschieht dies?”, wird eigentlich dadurch beantwortet: weil es furchtbar ist. Das heißt dasselbe was uns bei diesem Vorgang furchtbar, großartig, schaurig tragisch etc. nichts weniger als trivial & bedeutungslos vorkommt, das hat diesen Vorgang ins Leben gerufen. |
Nur
beschreiben kann man hier & sagen: so ist das
menschliche Leben. |
∣ Ein Motto für dieses Buch:
„Seht ihr den Mond dort
stehen || stehn?
Er ist nur halb zu sehn, & ist doch rund &
schön.” ∣ |
Die Erklärung ist im
Vergleich mit dem Eindruck, den uns das Beschriebene macht, zu
unsicher. |
Jede Erklärung ist ja eine
Hypothese. |
Wer aber, etwa, von der Liebe
beunruhigt ist, dem wird eine hypothetische Erklärung wenig
helfen. – Sie wird ihn nicht beruhigen. |
Das
Gedränge der Gedanken, die nicht herauskönnen, weil
(sie) sich alle vordrängen
wollen & so am Ausgang verkeilen. |
Wenn man mit
jener Erzählung vom Priesterkönig von Nemi das
Wort „die Majestät des Todes” zusammenstellt,
so sieht man, daß die beiden Eins sind.
Das Leben des Priesterkönigs stellt das dar was mit jenem Wort gemeint ist. |
Wer von der
Majestät des Todes ergriffen ist, kann dies durch so ein
Leben zum Ausdruck bringen. – Dies ist
natürlich auch keine Erklärung sondern setzt nur
ein Symbol für ein anderes. Oder: eine Zeremonie
für eine andere. |
Einem religiösen Symbol
liegt keine Meinung zu Grunde. Und nur der Meinung entspricht der Irrtum. |
Man möchte
sagen: Dieser & dieser Vorgang hat
stattgefunden; lach', wenn Du kannst.
|
Die religiösen Handlungen, oder das religiöse Leben des
Priesterkönigs |
Eine Sprache
erfinden. |
Weiß ich daß dieser Apfelbaum nicht
heuer Birnen tragen wird? |
20.6. In effigie verbrennen. – Das Bild der Geliebten küssen. Das
basiert natürlich nicht auf einem Glauben an eine
bestimmte Wirkung auf die
Gegenstände die || den Gegenstand
den
das || dies Bild
darstellt. Es bezweckt eine Befriedigung & erreicht
sie auch. Oder vielmehr, es bezweckt gar nichts,
wir handeln eben so und fühlen uns danach befriedigt.
|
Man könnte auch den Namen der Geliebten küssen
& hier wäre die Stellvertretung durch den Namen
klar. |
Der selbe Wilde der anscheinend
um seinen Feind zu töten, sein || dessen Bild durchsticht, baut seine Hütte aus Holz
wirklich & schnitzt seinen Pfeil kunstgerecht & nicht in
effigie. |
Die Idee daß man einen
leblosen Gegenstand zu sich herwinken kann wie man einen
Menschen zu sich herwinkt. Hier ist das Prinzip das der
Personifikation. |
Und immer
beruht die Magie auf der Idee des Symbolismus & der
Sprache. |
Die Darstellung eines
Wunsches ist eo ipso die Darstellung seiner
Erfüllung. Die Magie aber bringt einen Wunsch zur Darstellung; sie äußert einen Wunsch. |
Die Taufe als Waschung.
Ein Irrtum entsteht erst wenn die Magie wissenschaftlich ausgelegt wird. |
Wenn die
Adoption eines Kindes so vor sich geht daß die Mutter es durch ihre
Kleider zieht so ist es doch verrückt zu glauben daß hier ein
Irrtum vorliegt & sie glaubt das Kind geboren zu
haben. |
Die Magie in
Alice in Wonderland beim Trocknen durch Vorlesen des
Trockensten was es gibt. |
Die || Bei der magischen Heilung einer
Krankheit bedeutet man ihr sie möge den
Patienten verlassen. |
Man möchte
nach der Beschreibung so einer magischen Kur immer
sagen: Wenn das die Krankheit nicht versteht, so
weiß ich nicht, wie man es ihr sagen soll. |
Von den
magischen Operationen sind die zu unterscheiden die auf
einer falschen, zu einfachen, Vorstellung der Dinge &
Vorgänge beruhen. Wenn man etwa sagt die Krankheit
ziehe von |
Welche Enge des seelischen
Lebens bei Frazer! Daher: welche
Unmöglichkeit ein anderes Leben zu begreifen als das
englische seiner Zeit!
Frazer kann sich keinen Priester vorstellen der nicht im Grunde ein englischer parson unserer Zeit ist mit seiner ganzen Dummheit und Flauheit. |
Warum sollte dem
Menschen sein Name nicht heilig sein können. Ist er
doch einerseits das wichtigste Instrument das ihm gegeben wird,
anderseits wie ein Schmuckstück das ihm bei der Geburt
umgehangen wird. |
Wenn mein Buch je
veröffentlicht wird so muß in seiner Vorrede der Vorrede
Paul Ernst's zu
den Grimmschen
Märchen gedacht werden die ich schon in der
Log. Phil.
Abhandlung als Quelle des Ausdrucks
„Mißverstehen der
Sprachlogik” hätte erwähnen
müssen. |
Nichts ist so
schwierig wie || als Gerechtigkeit gegen die
Tatsachen. |
Bild: || Bilder:
Die Seele die den Körper verläßt, die in einem
Behältnis aufbewahrt ist, der Tod als Mensch oder der Tod eines
|
Die Welt & der „Untergang der
Welt”. |
Die Grammatik des Wortes
„Sprache”. |
Nachtrag Nehmen wir an: In den ägyptischen Urkunden wird immer wieder eine Farbe erwähnt die besonders herrlich sei. Wir wissen nicht welche es war. Können uns nur aus Andeutungen denken, daß es ein bestimmtes Braunrot gewesen sein muß. Eines Tages aber findet sich eine braunrote Platte in besonderer Weise (durch Luftabschluß etc. etc.) konserviert & darunter jener Name der Farbe. Nun heißt es: jetzt wissen wir, welche Farbe es war. (Und alle Cambridger Ästheten werden solche Krawatten tragen.) |
Für uns gibt
es keinen Zusammenhang, der sich beschreiben läßt, sondern nur
den der sich zeigt. |
Wie werde ich denn wissen,
daß ich ein Wort zweimal in derselben
Bedeutung gebraucht habe? Kann ich denn die
Bedeutung niederlegen? Oder: nur in sofern ich sie niederlegen kann, kann ich von
ihr reden. |
Was wir
Bedeutung nennen muß mit der primitiven
Gebärden-
(Zeige-)Sprache zusammenhängen.
|
In wiefern kann nun diese
hinweisende |
Denn eigentlich dürfen ja Regeln nicht
kollidieren, außer sie widersprechen
einander. Denn im Übrigen bestimmen sie ja eine
Bedeutung & sind nicht einer verantwortlich so daß sie ihr
widersprechen könnten. |
Wenn Einer
von einer idealen Sprache redet, so müßte man fragen: in
welcher Beziehung ideal? |
Man kann keine Sprache lernen, wenn man
nicht schon eine versteht. |
Sprache der Anordnung der Sessel im
Zimmer. Ich kann die Leute die mir auf der Straße
entgegen kommen als Sprache deuten. |
Ob
Einer der mir einen deutschen Satz sagt ihn wirklich so
meint, wie ich ihn verstehe ist nur eine Hypothese. Sicher
ist nur, daß ich ihn so deute. |
Aber was heißt
es, ihn so zu deuten? Wie unterscheidet sich diese
Deutung von einer andern? Doch wohl durch die
Erklärung, die ich von ihr geben kann. Wenn ich etwa
sage „in diesem Sinne wird der Satz von
dieser Tatsache bewahrheitet, in jenem Sinne von
jener”, so habe ich mich durch den Hinweis auf diese
& jene Tatsache wieder eines Zeichens bedient. Am
Schluß also müssen sich die Zeichen
unterscheiden. |
„wet
paint” |
Was heißt es aber überhaupt eine
Tatsache (einen Komplex) deuten,
im Gegensatz dazu, daß man ihn überhaupt nicht als
Zeichen auffaßt? |
∣ Beispiel: Man muß manchen Satz
öfter lesen um ihn als Satz zu verstehen. ∣ |
Kann man denn etwas Anderes als einen Satz
verstehen? Oder: Ist es nicht erst ein Satz, wenn man es versteht. Also: Kann man etwas anders, als als Satz verstehen? |
Man könnte davon reden
„einen Satz zu erleben”.
Läßt sich dieses Erlebnis nun beschreiben? |
Wenn ich einen
deutschen Satz höre oder ausspreche, so kommt es ja nicht darauf
an, daß mir das Deutsche wohl bekannt ist & auf die
Geschichte der Bekanntschaft kommt es nicht an. Aber
das Wesentliche des besonderen Erlebnisses ist da || das, ich erlebe eine Tatsache als
Satz. |
Da ist es wichtig daß es in einem gewissen Sinne keinen halben
Satz gibt. |
Das heißt vom
halben Satz gilt, was vom Wort gilt, das es nur |
Das Verstehen fängt aber erst mit dem Satz
an. |
Man kann nicht sagen
„dieser Struktur fehlt noch etwas um ein Satz zu
sein”. Sondern es fehlt ihr etwas um
dieser Satz zu sein. |
Beispiel:
Mr.
N.N. out – in.
| Wo ist hier übrigens das Verbum? muß man es sich etwa immer hinzudenken um zu verstehen? Das wäre, wie wenn jemand glaubte, man brauchte, um eine Richtung aufzeigen immer einen Pfeil & ⚬ ▶ zeige keine an, wenn man sich nicht einen Verbindungsstrich zwischen Ring und Spitze vorstellt. |
Den Russen welche statt „er ist
gut” sagen „er gut” geht nichts verloren
& sie denken sich auch kein Verbum dazu. |
Den kompletten
Satz zu charakterisieren ist so unmöglich, wie die komplette
Tatsache. |
Die Philosophie darf den
wirklichen || tatsächlichen Gebrauch der Sprache in keiner
Weise antasten, sie kann ihn || darf, was wirklich gesagt wird in
keiner Weise antasten, sie kann es am Ende also nur
beschreiben. |
Denn sie kann ihn auch nicht
begründen. |
Sie
läßt || läßt alles wie es ist.
|
Sie
läßt auch die Mathematik wie sie ist (jetzt ist)
& keine mathem. Entdeckung
kann sie weiter bringen. |
Ein „führendes Problem der mathem. Logik
(Ramsey) ist ein
Problem der Mathematik wie jedes andere. |
Wie es
keine Metaphysik gibt, so gibt es keine
Metalogik. Das Wort
„verstehen”, der Ausdruck „einen Satz
verstehen” ist auch nicht metalogisch, sondern ein Ausdruck
wie jeder andre der
Sprache. |
Wie ich oft gesagt habe, führt die
Philosophie nicht zu einem Verzicht, da ich mich nicht
entbreche etwas zu sagen, sondern eine gewisse
Wortverbindung als sinnlos aufgebe. In anderem Sinne
aber erfordert die Philosophie dann eine Resignation, aber des
Gefühls, nicht des Verstandes. Und das ist es
vielleicht, was sie vielen so schwer macht. Es kann schwer
sein, einen Ausdruck nicht zu gebrauchen, wie es schwer ist, die
Tränen zurückzuhalten, oder einen Ausbruch der Wut.
|
Wenn immer
man auf eine Behauptung || ein
Statement (gleich, oder nach einer gewissen
Überlegung) sagt „of course”
(im Sinne: wie könnte es anders sein) ist mit jener
Behauptung etwas nicht (Wenn es nicht anders sein könnte so kann es auch nicht so sein.) |
Das Verstehen wird dann wichtig, wenn man es
als eine notwendige Bedingung – etwa – des
Befolgens eines Befehls auffaßt. Der Befehl werde
durch ein Bild der befohlenen Handlung gegeben.
„Ja, aber ich muß dieses Bild auch
verstehen”. – Was heißt das? – „Ich muß wissen, daß ich das tun
muß || soll”. Aber da
ja das durch das Verstehen des Befehls noch nicht getan ist, so kann
doch dieses Wissen nur darin bestehen, daß ich einer
anderen Tatsache als der der Befolgung habhaft
werde. |
Man kann ein Gebilde auf verschiedene Art || Arten verstehen (als Satz auffassen). Diese
Art muß sich in einer Erklärung offenbaren. |
Ich glaube, wir
würden einen tieferen Einblick gewinnen, wenn wir uns über
die Replik klar würden: „man kann sich nicht
vorstellen, wie es anders sein könnte”
(„What would it be like, if it were
otherwise”). |
„Einen Satz
verstehen heißt: wissen was er
sagt.” |
„Die Gebärde
verstehen, heißt wissen was sie bedeutet”
(„wissen, was er meint”).
|
Das würde || müßte heißen „wissen daß sie dies
& nicht jenes bedeutet”. Dann aber müßte
dieses Verstehen die Multiplizität eines Satzes haben.
|
Nun ist
die Frage: muß ich wirklich in so einem Sinne das
Zeichen verstehen um etwa danach handeln zu
können? – Wenn jemand sagt:
„gewiß! sonst wüßte ich ja nicht, was ich
zu tun habe”, so würde ich antworten:
„Aber es gibt ja keinen Übergang vom Wissen zum
Tun. Und keine prinzipielle Rechtfertigung
dessen, daß es das war was dem Befehl
entsprach”. |
Man kann wohl zur Rechtfertigung
sagen: Ich mußte das doch tun; denn Du sagtest
„ …” & wenn man weiter gefragt würde
„aber warum?” müßte man
Worterklärungen von der Art „das ist doch ein
Buch” geben, aber das hieße doch immer nur ein Zeichen
durch ein anderes ersetzen. |
Man beachte im vorletzten Satz den Ausdruck
„handeln zu können” & das
Wort „was” in „was ich zu tun
habe”. |
Was heißt dann also der Satz:
„Ich muß den Befehl verstehen, ehe ich nach ihm
handeln kann”? Denn dieser Satz || dies
zu sagen hat natürlich einen Sinn. Aber
gewiß || jedenfalls wieder keinen
metalogischen. |
„Aber ich muß doch einen
Befehl verstehen um nach ihm handeln zu
können”. Hier ist das
‚muß’ verdächtig. Wenn das
wirklich ein Muß ist – ich meine – wenn es
ein logisches Muß ist, so handelt es sich hier um eine grammatische
Anmerkung. |
Auch wäre da die Frage
möglich: Wie lange vor dem Befolgen mußt Du denn
den Befehl verstehen? |
Wie, wenn man sagt: „ich
kann den Befehl nicht ausführen, wenn ich ihn nicht
deute”? – Das heißt nichts, denn seine
Ausführung ist eine Deutung. |
„Ich kann den Befehl nicht
ausführen, weil ich nicht verstehe, was Du meinst. – Ja, jetzt verstehe ich Dich”.
Was ging da vor, als ich plötzlich den Andern verstand? Ich konnte mich natürlich irren, & daß ich den Andern verstand war eine Hypothese. Aber es fiel mir plötzlich eine Deutung ein, die mir einleuchtete. Aber war diese Deutung etwas anderes als ein Satz einer Sprache? |
Es konnten mir auch vor
diesem Verstehen mehrere Deutungen vorschweben, für deren eine
ich mich endlich entscheide. Aber das Vorschweben
der Deutungen war das Vorschweben von Ausdrücken. |
Statt dem Spiel der Vorstellungen
könnten wir immer ein Produzieren physischer Bilder
– etwa mit dem Bleistift auf Papier – annehmen, so daß
keine „private” Sprache entstünde.
|
„Leg das Buch auf den Tisch. – Hast Du
mich verstanden?” –
„Ja”. „Leg das Buch auf den Abrakadabra. – Hast Du mich verstanden?” „Nein”. – Nun zeige ich mit erklärender Geste auf den Sessel & sage dabei „Abrakadabra”. „Leg das Buch auf den Abrakadabra. – Hast Du mich jetzt verstanden?” „Ja”. – Was hat sich denn verändert? Wir haben ein anderes Zeichen erhalten. |
Wenn ich einen philosophischen Fehler
rektifiziere & sage man hat sich das immer so vorgestellt
aber so ist es nicht,
so zeige ich immer auf eine
Analogie || muß ich immer auf eine Analogie zeigen nach der
man sich gerichtet hat, & daß diese Analogie nicht
hält || so muß ich immer eine Analogie aufzeigen nach
der man gedacht hat die man aber nicht als Analogie erkannt
hat. |
Die Idee die man von dem Verstehen
hat, ist etwa, daß man dabei von dem Zeichen näher an die
verifizierende Tatsache kommt, etwa durch die
Vorstellung. Und wenn man auch nicht
wesentlich, d.h. logisch, näher kommt, so
ist |
Daher ist auch etwas daran
richtig, daß die Unvorstellbarkeit ein Kriterium der
Unsinnigkeit ist. |
Was nennen wir fundamental? |
Was eine
Naturnotwendigkeit? |
Warum empfinden wir die
Untersuchung der Grammatik als
fundamental? |
Das Wort „fundamental”
kann auch nichts metalogisches oder philosophisches Bedeuten,
wenn || wo es überhaupt eine Bedeutung hat.
|
Wir jagen
die Metaphysik aus allen ihren Schlupfwinkeln heraus. |
Die Untersuchung
der Grammatik ist im selben Sinne fundamental, wie wir die Sprache
fundamental – etwa ihr eigenes Fundament – nennen
können. |
Der || Unsere
Grammatik || grammatische
Untersuchung unterscheidet sich ja von der eines Anglisten
oder Germanisten etc.; uns interessiert
z.B. die ¥ |
„Aber das ist ja
nur eine äußere Unterscheidung || ein
äußerer Unterschied”. Ich
glaube, eine andere gibt es nicht. |
⍈ Anderseits wäre es
irreführend zu sagen, daß wir das Wesentliche der Grammatik
behandeln (er das Zufällige). |
Eher könnten wir sagen, daß wir doch etwas anderes
Grammatik nennen als er. Wie wir eben Wortarten
unterscheiden, wo für ihn kein Unterschied
(vorhanden) ist. |
22.6. Wie
irreführend die Erklärungen Frazers sind sieht man – glaube ich – daraus,
daß man primitive Gebräuche sehr wohl selbst erdichten
könnte & es müßte ein Zufall sein wenn sie nicht
irgendwo wirklich gefunden würden. Das heißt das
Prinzip nach welchem diese Gebräuche geordnet sind ist ein
viel allgemeineres als Frazer es erklärt & in unserer
eigenen Seele vorhanden, so daß wir uns alle
Möglichkeiten selbst ausdenken könnten. –
Daß etwa der König eines Stammes für
niemandenVielleicht wird ihn niemand berühren dürfen vielleicht aber jeder berühren müssen. Denken wir daran daß nach Schuberts Tod sein Bruder Partituren Schuberts in kleine Stücke zerschnitt & seinen Lieblingsschülern solche Stücke von einigen Takten gab. Diese Handlung als Zeichen der Pietät ist uns ebenso verständlich wie die andere die Partituren unberührt niemandem zugänglich aufzubewahren. Und hätte Schuberts Bruder die Partituren verbrannt so wäre auch das als Zeichen der Pietät verständlich. Das Zeremonielle (heiße oder kalte) im Gegensatz zum Zufälligen (lauen) (haphazard) charakterisiert die Pietät. Ja Frazers Erklärungen wären überhaupt keine Erklärungen wenn sie nicht letzten Endes an eine Neigung in uns selbst appellierten. Das Essen & Trinken ist mit Gefahren verbunden nicht nur für den Wilden sondern auch für uns; nichts natürlicher als daß man sich davor || vor ihnen || diesen schützen will; & nun könnten wir uns selbst solche Schutzmaßnahmen ausdenken. – Aber nach welchem Prinzip |
Daß der Schatten des
Menschen der wie ein Mensch ausschaut oder sein Spiegelbild, daß
Regen, Gewitter, die Mondphasen, der
Jahreszeitwechsel, die Ähnlichkeit und
Verschiedenheit der Tiere unter einander & zum
Menschen, die Erscheinungen des Todes, der Geburt & des
Geschlechtslebens, kurz alles was der Mensch jahraus jahrein um sich
wahrnimmt, in mannigfaltigster Weise mit einander verknüpft, in
seinem Denken (seiner Philosophie) & seinen
Gebräuchen auftreten || eine Rolle
spielen wird ist selbstverständlich, oder ist eben das was
wir wirklich wissen & interessant ist. |
Wie hätte
das Feuer oder die Ähnlichkeit des Feuers mit der Sonne
verfehlen können auf den erwachenden Menschengeist einen
Eindruck zu machen. Aber nicht vielleicht „weil er
sich's nicht erklären kann” (der dumme
Aberglaube |
Ich meine nicht
daß gerade das Feuer jedem einen Eindruck machen
muß. Das Feuer nicht mehr wie jede andere Erscheinung,
& die eine Erscheinung dem, die andere jenem || Dem,
die andere Jenem. Denn keine Erscheinung ist
an sich besonders geheimnisvoll aber jede kann es uns
werden & das ist eben das Charakteristische am erwachenden
Geist des Menschen daß ihm eine Erscheinung bedeutend wird.
Man könnte fast sagen der Mensch sei ein zeremonielles
Tier. Das ist wohl teils falsch, teils unsinnig, aber es
ist auch etwas Richtiges daran. Das heißt man könnte ein Buch über Anthropologie so anfangen: Wenn man das Leben & Benehmen der Menschen auf der Erde betrachtet so sieht man daß sie außer den Handlungen die man tierische nennen könnte der Nahrungsaufnahme etc. etc. etc. auch solche ausführen die einen ganz anderen || eigentümlichen Charakter tragen & die man rituelle Handlungen nennen könnte. Nun aber ist es Unsinn so fortzufahren daß man als das Charakteristische dieser Handlungen sagt sie seien solche die aus fehlerhaften Anschauungen über die Physik der Dinge entsprängen (so tut es Frazer wenn er sagt Magie sei wesentlich falsche Physik) bezw. Vielmehr ist das Charakteristische der rituellen Handlung gar keine Ansicht, Meinung, ob sie nun richtig oder falsch ist, obgleich eine Meinung – ein Glaube – selbst auch rituell sein kann, zum Ritus gehören kann. |
Wenn man es für
selbstverständlich hält daß sich der Mensch an
seiner Phantasie vergnügt so bedenke man daß diese Phantasie
nicht wie ein gemaltes Bild oder ein plastisches Modell ist sondern
ein kompliziertes Gebilde aus heterogenen
Bestandteilen: Wörtern & Bildern.
Man wird dann das Operieren mit Schrift-
& Lautzeichen nicht mehr in Gegensatz stellen
zu dem Operieren mit Phantasiebildern || „Vorstellungsbildern” der Ereignisse.
|
Was tut
der, der eine neue Sprache konstruiert (erfindet)? nach welchem Prinzip geht er vor? Denn dieses
Prinzip ist der Begriff ‚Sprache’. |
Eine Sprache
erfinden heißt nicht auf Grund von Naturgesetzen (oder
im Einklang || in Übereinstimmung mit
ihnen) eine Vorrichtung zu einem bestimmten Zweck
erfinden. Wie es etwa die Erfindung des Benzinmotors oder
der Nähmaschine ist. Auch die
Erfindung eines Spiels ist nicht in diesem Sinne eine
Erfindung aber vergleichbar der Erfindung |
Ich brauche
nicht zu sagen daß ich nur die Grammatik des Wortes
„Sprache” weiter beschreibe indem ich sie
mit der Grammatik des Wortes „Erfindung” in
Verbindung bringe. |
Beiläufig gesprochen hat es in || nach der
alten Auffassung – etwa der, der
(großen) westlichen Philosophen
– zwei || zweierlei Arten von Problemen im
wissenschaftlichen Sinne gegeben: wesentliche, große,
universelle, & unwesentliche, quasi
akzidentelle Probleme. Und
dagegen ist unsere Auffassung
daß es kein großes, wesentliches Problem im Sinne der
Wissenschaft gibt. |
Eine Sprache erfinden, heißt,
eine Sprache konstruieren. Ihre Regeln
aufstellen. Ihre Grammatik verfassen. |
Erweitert jede
erfundene Sprache den Begriff der Sprache? |
Was für das Wort „Sprache”
gilt muß auch für den Ausdruck „System von
Regeln” gelten. Also auch für das Wort
„Kalkül”. |
Ist es da übrigens nicht merkwürdig,
daß die Mathematiker immer mit der Feder auf dem Papier
arbeiten? Und warum z.B. nie mit kontinuierlichen Farbübergängen? |
Wie bin ich denn zum Begriff
‚Sprache’ Aber die haben mich in gewissem Sinne über sich hinausgeführt, denn ich wäre jetzt im Stande eine neue Sprache zu konstruieren z.B. Wörter zu erfinden. Also gehört diese Methode der Konstruktion noch zum Begriff der Sprache. Aber nur wenn ich ihn so festlege. |
Der
Begriff: sich einander etwas mitteilen. Wenn ich
z.B. sage:
‚Sprache’ werde ich jedes System von Zeichen nennen,
das Menschen untereinander vereinbart haben || vereinbaren um
sich miteinander zu verständigen; || , so
könnte man hier schon fragen:
Und was schließt Du unter dem Begriff
‚Zeichen’ ein? |
Immer wieder hat mein
„u.s.w.” eine
Grenze. |
Was nenne ich
„Handlung”, was
„Sinneswahrnehmung”? |
Die Worte
„Welt”, „Erfahrung”,
„Sprache”, „Satz”
„Kalkül”, „Mathematik”
können alle nur für triviale Abgrenzungen stehen wie
„Essen || essen”,
„ruhen”, etc.. |
Denn wenn auch
ein solches Wort der Titel unserer Grammatik
wäre – etwa das Wort „Grammatik” – so
hätte doch dieser Titel nur dieses Buch von andern
Büchern zu unterscheiden. |
Allgemeine
Ausführungen über |
Nachtrag:
Ich sage einen Satz „Ich sehe einen schwarzen Kreis”; aber auf die Worte || Wörter kommt es doch nicht an; setzen || sagen wir also statt dessen „a b c d e”. Aber nun kann ich nicht ohne weiteres mit diesen Zeichen den oberen Sinn verbinden (es sei denn daß ich „a b c d e” als ein Wort auffasse & dies als Abkürzung des oberen Satzes). Diese Schwierigkeit ist doch aber sonderbar. Ich könnte sie so ausdrücken: Ich bin nicht gewöhnt statt ‚ich’ ‚a’ zu sagen & statt ‚sehe’ ‚b’, etc. || statt ‚einen’ ‚c’, etc.¤ Aber damit meine ich nicht, daß ich, wenn ich daran gewöhnt wäre, mit dem Wort ‚a’ sofort das Wort ‚ich’ assoziieren würde; sondern daß ich nicht gewohnt bin ‚a’ an der Stelle von ‚ich’ zu gebrauchen – in der Bedeutung von ‚ich’. |
Ich halte meine Wange, &
jemand fragt, warum ich es tue & ich antworte:
„Zahnschmerzen”. Das heißt offenbar
dasselbe wie „ich habe Zahnschmerzen”, aber weder
stelle ich mir die fehlenden Worte im Geiste vor, noch gehen sie mir
im Sinne || Sinn irgendwie
ab. Daher ist es auch möglich daß ich die Worte
„ich habe Zahnschmerzen” in dem Sinne
ausspreche, als sagte ich nur das letzte Wort oder, als wären die
drei nur ein Wort. |
Ist es etwa so, wie eine
Art || ein Baustein wichtig sein kann, weil er
viel & zu Wichtigem gebraucht wird, und das Wort
ist |
Und doch
ist noch etwas nicht klar || unklar, was sich z.B. in der dreifachen Verwendung des Wortes
‚ist’ zeigt. Denn was heißt es, wenn
ich sage, daß im Satz ‚die Rose ist
rot’ das ‚ist’ eine andere
Bedeutung hat, als in
‚2 × 2
ist 4’? Wenn man sagt es heiße, daß
verschiedene Regeln von diesen beiden Wörtern gelten, so muß
man zunächst sagen, daß wir hier nur ein Wort
haben. Zu sagen aber: von diesem gelten in einem Fall
die Regeln im anderen jene, ist Unsinn.
Und das hängt wieder mit der Frage zusammen, wie wir uns denn aller Regeln bewußt sind wenn wir ein Wort in einer bestimmten Bedeutung gebrauchen, & doch die Regeln die Bedeutung ausmachen? |
Es wäre eine Sprache denkbar, in der
die Bedeutung von Worten nach bestimmten Regeln abwechselten,
etwa: Vormittag heißt das Wort A dies, Nachmittag
jenes. Oder eine Sprache in der die Wörter sich täglich änderten, indem an jedem Tag jeder Buchstabe des vorigen Tages durch den nächsten im Alphabet (& z durch a) ersetzt würde. |
23.
Man sagt die Seele verläßt den Körper, um
ihr dann aber jede Ähnlichkeit mit dem Körper zu nehmen
& damit man beileibe nicht denkt es sei irgend ein gasförmiges Ding gemeint sagt man die
Seele ist unkörperlich |
Frazer wäre im Stande zu glauben, daß ein Wilder
aus Irrtum stirbt.
In den Volksschullesebüchern steht,
daß Attila seine großen
Kriegszüge unternommen hat, weil er glaubte, das Schwert des
Donnergottes zu besitzen. |
Wir müssen
die ganze Sprache durchpflügen. |
Frazer:
„… That these observances are
dictated by fear of the ghost of the slain seems certain;
…” Aber warum gebraucht er || Frazer denn das
Wort „ghost”? Er versteht
also sehr wohl diesen Aberglauben da er ihn uns mit einem ihm
geläufigen abergläubischen Wort erklärt.
Oder vielmehr, er hätte daraus sehen
können daß auch in uns etwas für jene Handlungsweisen der
Wilden spricht. – Wenn ich, der ich nicht glaube
daß es irgendwo menschlich-übermenschliche Wesen gibt die
man Götter nennen kann – wenn ich sage: „ich
fürchte die Rache der Götter” so zeigt das daß
ich damit etwas meinen (kann) oder einer
Empfindung Ausdruck geben kann die nichts mit jenem Glauben
zu tun hat. || , die nicht notwendig mit
diesem || jenem Glauben |
Ich
möchte sagen: nichts zeigt unsere Verwandtschaft mit jenen
Wilden besser als daß Frazer ein ihm & uns so geläufiges Wort wie
„ghost” oder
„shade” bei der Hand hat um die Ansichten
dieser Leute zu beschreiben. |
(Denn das ist ja || doch
etwas anderes als wenn er etwa beschriebe die Wilden bilden
sich ein daß ihnen ihr Kopf herunter fällt wenn sie einen
Feind erschlagen haben. Hier hätte unsere
Beschreibung nichts Abergläubisches
oder Magisches an sich.) |
Ja diese
Sonderbarkeit bezieht sich nicht nur auf die Ausdrücke
„ghost” &
„shade” & es wird viel zu wenig
Aufhebens davon gemacht daß wir das Wort
„Seele”, „Geist”
(„Spirit”) zu unserem eigenen
gebildeten Vokabular
zählen. Dagegen ist es eine
Kleinigkeit, daß wir nicht glauben daß unsere
Seele ißt & trinkt. |
Frazer ist viel mehr savage als die meisten
seiner savages denn diese werden nicht so weit vom
Verständnis einer geistigen Angelegenheit entfernt sein
wie ein Engländer des 20ten Jahrhunderts.
Seine Erklärungen der primitiven
Gebräuche sind viel roher als der Sinn dieser
Gebräuche selbst. |
In unserer Sprache ist eine ganze
Mythologie niedergelegt. |
Austreiben des Todes oder Umbringen des Todes; aber anderseits wird er als Gerippe dargestellt, also selbst in gewissem Sinne tot. „As dead as death”. ‚Nichts ist so tot wie der Tod; nichts so schön wie die Schönheit selbst. Das Bild worunter man sich hier die Realität denkt ist, daß die Schönheit, der Tod, etc. die reine (konzentrierte) Substanz ist, während sie in einem schönen Gegenstand als Beimischung vorhanden ist || die reinen (konzentrierten) Substanzen sind, während sie in einem schönen Gegenstand als Beimischung vorhanden sind. – Und erkenne ich hier nicht meine eigenen Betrachtungen über Gegenstand & Komplex? |
Die primitiven Formen
unserer Sprache: Substantiv, Eigenschaftswort &
Tätigkeitswort zeigen das einfache Bild auf
dessen Form sie alles zu bringen sucht. |
Erdbeeren
suchen & das Gesichtsfeld. |
Aber wenn so der
allgemeine Begriff der Sprache sozusagen zerfließt,
zerfließt da nicht auch die Philosophie? Nein, denn
ihre Aufgabe ist es nicht eine neue Sprache zu
schaffen sondern die zu reinigen, die vorhanden ist. |
Nun könnte
man aber sagen: „Du gibst uns Regeln
für den Gebrauch der Sätze; woran sollen wir aber
erkennen, daß etwas ein Satz ist?” |
Nachtrag: Ich hätte nicht sagen sollen
daß sich die Naturnotwendigkeit |
Ich
möchte sagen: Es muß die ganze Grammatik als eine
Veranstaltung äußerlicher Regeln genommen werden, mit allen
Regeln für das Ersetzen z.B., & das
Wesentliche nur in der Anwendung eben dieses ganzen Gebildes
gesehen || gesucht werden. |
Die
grammatische Regel soll z.B. etwas verbieten, etwa daß das Wort
‚A’ an die Stelle des Wortes
‚B’ gesetzt wird. Wie kann sie denn
aber (dann) verbieten, daß das
‚ist’ aus
„2 × 2
= 4” an die Stelle des Wortes
‚ist’ in „die Rose ist rot”
gesetzt wird? Das ist ja Unsinn. |
Der rührt von der
verderblichen Vorstellung her, als sei hinter dem Wort ein
unsichtbarer Schweif von Regeln, so daß es einen Sinn hätte,
von zwei Worten zu reden die gleich ausschauen.
Es handelt sich um ein Wort, das sich durch zwei
Worte ersetzen läßt die nicht füreinander
eingesetzt werden dürfen. |
Denken wir uns die absurde Regel:
Es gibt ein Wort ‚A’ das ich in
f(ξ) als Argument
einsetzen darf & eines das ich nicht einsetzen darf.
|
Die Sprache muß
als ganze Institution genommen & betrachtet
werden. |
[Die
schlechte Orthographie meiner Jugendjahre bis etwa ins
18te oder 19te hängt mit meinem ganzen
übrigen Charakter (der Schwäche im Lernen) zusammen.] |
Denken wir uns ein Tagebuch mit Signalen
geführt. Etwa die Seite in Abschnitte für jede
Stunde eingeteilt und nun heißt
‚☓’ ich schlafe,
‚|’ ich stehe
auf, ‚|¯’
ich schreibe etc.. |
Muß denn nicht
die Regel der Sprache – daß also dieses Zeichen das
bedeutet – irgendwo niedergelegt sein?17 |
Muß denn nicht schon, daß
sie niedergelegt werden kann alles besagen? |
Freilich
auch: Mehr als die Regel niederlegen, kann ich
nicht. |
Und warum soll ich, daß
‚☓’ in dieser
Zeile steht, nicht ein Bild dessen nennen, daß ich dann
schlafen gehe? Freilich, daß es die
Multiplizität dessen wiedergeben soll, die in jenen Worten
liegt, kann ich nicht verlangen. |
Das Schlafengehen war ja
auch nicht dadurch bestimmt. |
Wie kann ich denn kontrollieren, daß es
immer dasselbe ist, was ich ‚☓’
nenne. Es sei denn, daß ich etwa ein Erinnerungsbild
zuziehe. Das aber dann zum Zeichen gehört.
|
Und wenn ich es nur in
der Signalsprache beschreibe, so weiß ich auch nur, daß
☓ von
|¯
verschieden ist & sonst nichts. |
Wenn
z.B. Einer fragt: wie weißt Du, daß
Du jetzt dasselbe tust, wie vor einer Stunde & ich
antworte: ich habe mir's ja aufgeschrieben, hier steht
ja ein ‚☓9’!
|
Wenn ich
mich in dieser Sprache ausdrücke, so werde ich
also mit „|¯” immer
dasselbe meinen. Es muß einen || keinen Sinn haben zu sagen, daß ich beide
Male dasselbe tue, wenn ich den Befehl
„|¯” befolge
(oder dasselbe getan habe als ich tat was ich durch
„|¯”
bezeichnete). |
„Ich meine immer dasselbe
(damit), wenn ich in mein Tagebuch
schreibe ‚es regnet’”. –
„Und zwar was?” Darauf müßte
nun zur Antwort kommen „nun eben daß es
regnet”, oder aber es muß ein anderes Bild
gebraucht werden. Es würde entweder auf
wirklichen Regen gedeutet, oder auf ein gemaltes Bild des Regens, oder
auf eine ‚genauere’ Beschreibung.
|
Daß der Befehl ein Bild
ist heißt (nur) daß aus dem Befehl
hervorgehen muß, was ich zu tun habe. |
Oder sagen
wir so: Es muß aus dem Befehl hervorgehen, soweit es
überhaupt aus etwas hervorgehen kann. |
(Das ist natürlich alles eine falsche Darstellung.
Man kann nicht sagen aus dem Befehl müsse hervorgehen,
was ich zu tun habe, denn das hieße: aus dem Befehl
muß der Befehl hervorgehen.) |
Nehmen wir
nämlich an, es könnte aus einem Bild klarer hervorgehen,
dann müßte Einer etwas tun können, das zwar dem
Wortbefehl entgegen, aber dem Bild, das diesen Befehl – nur
deutlicher – ausdrückt, nicht entgegen wäre.
Das Bild aber müßte aus dem Wortbefehl hervorgehen
können, oder doch ein Vergleich zeigen können, daß
beide das Gleiche befehlen. |
Die Handlung kann
ebenso wohl || gut durch den Befehl bestimmt
werden, wie sie nachträglich beschrieben werden kann.
D.h. soweit sie überhaupt
beschrieben werden kann; soweit wir
(also) von ihr reden können,
(sie von anderen Handlungen unterscheiden können)
soweit kann sie auch durch die Sprache (den Befehl)
vorausbestimmt werden. |
(Hier führe ich
natürlich durch die Worte „soweit sie überhaupt etc.” |
Soweit die Tatsache die Worte der Beschreibung bestimmen
kann, soweit können Worte die Tatsache bestimmen.
|
Ist [accb
|
Erinnern wir uns
daß auch das gezeichnete Bild ein solches nur durch eine
bestimmte Projektionsart ist. |
Erinnere
Dich, wenn Du in einem
Projektionssystem etwas
Komplexes in etwas Einfaches projizierst, wird
doch die komplexe Natur des Projizierten in
der weiteren Anwendung der Projektionsregel zu
Tage treten. |
Keine logische Verbindung der Dinge kann der
Sprache entgehen, sobald sie alle Verhältnisses will
beschreiben können. |
Wenn man fragt: „ist der
Satz ‚geh aus dem Zimmer’
wirklich ein Bild dieser Handlung”, so kann ich entgegen
fragen: „ist dieser Strich
/ das Bild dieses
Buches?” Und |
Du mußt Deine
Handlung nach den Worten in einer allgemeinen Art rechtfertigen; d.h. nach den Erklärungen, die Du
nicht im Hinblick auf diesen Fall erhalten hast, sondern zum
Voraus, welcher Fall immer eintreten mag || mochte. Die Erklärung der Sprache durfte
nicht schon einen bestimmten Tatbestand behaupten oder voraussetzen,
sondern mußte, was tatsächlich der Fall ist
offenlassen. |
„Ich komme weil Du geläutet
hast.” |
Wie unterscheidet sich denn blau von
rot? |
Wir meinen doch nicht, daß das eine
die, das andere jene Eigenschaften hat. Übrigens sind
Eigenschaften von Blau & Rot, daß dieser Körper
(oder Ort) blau, jener rot ist. |
24. Nachtrag &
Bemerkungen dazu: Auf die Frage „welcher Unterschied ist denn zwischen blau und rot” möchte man antworten: das eine ist blau das andre rot. Aber das heißt natürlich nichts & man denkt hier |
Was ich sage heißt also: Rot kann man nicht
beschreiben. Aber kann man es denn nicht malerisch
darstellen, indem man etwas rot malt? |
Nein, das ist keine
malerische Darstellung der Bedeutung des Wortes
‚rot’ (die gibt es nicht).
Das Porträt von rot. |
Aber jedenfalls
ist es doch nicht Zufall, daß man zur Erklärung der
Bedeutung des Wortes ‚rot’
naturgemäß || ganz
natürlich auf einen roten Gegenstand zeigt!
|
(Was
daran natürlich ist, ist in diesem Satze dargestellt durch das
zweimalige Vorkommen des Wortes
‚rot’.) |
In wiefern hilft die
hinweisende Erklärung „das ist
‚rot’” zum Verständnis des
Wortes? |
(Sie
‚hilft’ gar nicht, sondern ist
eben eine der symbolischen Regeln für den Gebrauch des Wortes
‚rot’.) |
In welchem Falle sagen wir, daß zwei
Menschen einem Wort die gleiche Bedeutung geben? Wie ist
die Bedeutung denn fixiert? Doch nur durch
Erklärungen der Sprache selbst: d.h.
Beschreibungen der Sprache. |
[Mein Buch soll || kann
heißen: Eine Philosophische
Betrachtung. (Als Haupt-, nicht als
Untertitel)] |
Muß es nicht
so sein, wenn ich recht habe: Aus der
Beschreibung der Sprache muß hervorgehen, welche Bedeutung
jedes Wort hat? |
(Und hier ist das Wort || der
Ausdruck „wenn ich recht habe” unrichtig; denn
wenn ich wirklich Philosophie betreibe darf ich nicht recht haben
müssen. Denn erst wenn ich nur das
Selbstverständliche sage ist es Philosophie.) |
D.h. das Bild des Bildes muß selbst
ein Bild im ersten Sinn || der ersten
Art sein. || D.h.:
das Bild des Bildes der Welt muß selbst ein Bild der Welt
sein. |
Das || D.h.
das Bild des Bildes muß das
erste || dieses ersetzen können. |
Wenn die Beschreibung der
Sprache zugleich ihre Bedeutung gibt, dann kann man die Sprache ein
Bild der Welt nennen. |
Die Beschreibung der Sprache muß
dasselbe leisten wie die Sprache. |
Denn dann kann
ich wirklich aus dem Satz, der Beschreibung, ersehen, wie es sich in
der Wirklichkeit verhält. |
(Aber nur das
nennt man ja „Beschreibung” & nur das
|
(Und
etwas anderes ist es ja nicht, was wir alle damit
sagen, || : daß wir aus
der Beschreibung ersehen, wie es sich in Wirklichkeit
verhält.) |
Angenommen wir lassen die Übersetzung
in die Gebärdensprache fort; zeigt es sich dann in der Anwendung
(ich meine, in den grammatischen Regeln der Anwendung) daß
diese Übersetzung möglich ist? |
Und
kann es sich nur zeigen, daß sie möglich ist, oder
auch, daß sie notwendig ist?
¥ [Siehe nächste
Seite] |
Aber wie könnte das sein? denn dann wären ja die hinweisenden
Erklärungen überflüssig; das heißt aber schon
implizit in den andern
enthalten. Wie kann denn eine Regel eines Spiels
überflüssig sein wenn es eben das
Spiel sein soll was auch durch diese Regel charakterisiert
wird. |
Der || Mein Fehler besteht hier immer wieder darin daß ich
vergesse daß erst alle Regeln das Spiel, die Sprache
charakterisieren &
daß diese Regeln nicht einer Wirklichkeit
verantwortlich sind, so daß sie von ihr kontrolliert
würden & so daß man von einer Regel bezweifeln
|
Die Grammatik ist keiner
Wirklichkeit verantwortlich. |
(Die Grammatik ist der
Wirklichkeit nicht Rechenschaft schuldig.) |
⍈ [Anschließend
an den Satz *] Wenn sie notwendig ist,
so heißt das, daß die Sprache vermittels des roten
Täfelchens in irgend einem Sinn
notwendig ist; & nicht gleichberechtigt der
Wortsprache. |
Ich kann ein helles Rot
‚A’ nennen & ein dunkles
‚B’, aber es wird sich in der Grammatik dieser
Wörter zeigen, daß sie in dem Sinne Verwandtes bedeuten wie
eben hellrot & dunkelrot verwandt sind. Es
wird z.B. gesagt werden können, daß die
Farbe eines Flecks A ist & dann immer dunkler
wird, bis sie B ist. |
(Ein Gleichnis gehört zu unserem
Gebäude; aber wir können auch aus ihm keine Folgen
ziehen, es führt uns nicht über sich selbst hinaus sondern
muß als Gleichnis stehen bleiben.
Wir können keine Folgerungen daraus ziehen. So,
wenn wir den Satz mit einem Bild vergleichen
(wobei ja, was wir unter ‚Bild’ verstehen
schon früher || vorher in uns
festliegen muß) Die Philosophie stellt eben alles bloß hin & erklärt & folgert nichts.) |
Woher aber die Sicherheit, daß es sich
zeigen muß? Da fehlt mir ein
Ausdruck. |
Denn nur was sich in der Anwendung
zeigt ist ja die Bedeutung! Anderseits: Wenn
man sagt „es muß sich in der Anwendung zeigen, daß das
Wort diese Bedeutung hat”, ist das
irreführend. Welche Bedeutung denn? – Und der Ausdruck, der diese Frage
beantwortet || der darauf antwortet muß die
Anwendung enthalten || enthält die Anwendung,
die die Bedeutung zeigt. |
Die
Erklärung der Wortbedeutung ist die || eine
Erklärung der Anwendung des Wortes.
|
Zu sagen,
daß das Wort
„Rot || rot”
mit allen Vorschriften die von ihm gelten, das bedeuten könnte was
tatsächlich das Wort „blau” bedeutet;
daß also durch diese Regeln die Bedeutung nicht fixiert ist, hat
nur einen Sinn, wenn ich die beiden Möglichkeiten der Bedeutung
ausdrücken kann & dann sagen, welche die von mir
bestimmte ist. |
(Diese letztere Aussage ist aber
eben die Regel die vorher zur Eindeutigkeit gefehlt
hat.) |
Wie, wenn eine
Sprache aus lauter einfachen & unabhängigen Signalen
bestünde?! Denken wir uns diesen Fall:
Es handle sich etwa um die Beschreibung einer Fläche, auf
der in schwarz und weiß sich allerlei Figuren zeigen
können. Wäre es nun möglich, alle
möglichen Figuren durch unabhängige Symbole zu
kennzeichnen || bezeichnen?
(Ich nehme
dabei an daß ich nur über, sagen wir, 100000 Figuren
reden will.) Wenn ich recht habe, so
muß die ganze Geometrie in den Regeln über die Verwendung
dieser 100000 Signale wiederkehren. (Und zwar
ebenso wie die Arithmetik, wenn wir statt 10
unabhängiger Zahlzeichen eine Billion
verwendeten.) |
Um eine Abhängigkeit
auszudrücken, bedarf es einer Abhängigkeit. |
Wenn man
sagt: es muß sich doch in der Regel für die
Anwendung zweier Worte zeigen wenn sie Dinge bezeichnen die eine
innere Verwandtschaft haben so macht man hier den Fehler zu vergessen
daß ich ja von dieser Verwandtschaft der Bedeutungen nur reden kann
wenn sie sich in der Erklärung – etwa der
hinweisenden – der Bedeutung zeigt. Wenn ich
also etwa sage |
„Für mich
hat || haben aber doch jetzt
‚rot’ & ‚blau’ eine ganz
bestimmte Bedeutung”. Wohl, ich bezeuge mir das,
indem ich mir bei ‚blau’ etwas vorstelle &
bei ‚rot’ etwas. Aber damit
übersetze ich schon die Wortsprache in eine andere.
Die Grammatik der Wortsprache hat nichts andres zu tun, als die
beiden Zeichen verschieden zu machen. Denn etwas anderes
könnten || konnten
wir nicht sagen, als daß blau und rot verschieden
sind. |
Einwand: „Wenn ich nur die Worte
hätte, könnte ich mir einmal das, einmal jenes
dabei || unter ihnen
vorstellen”. Aber was ist das
Kriterium dafür daß ich mir
immer das gleiche vorstelle, oder daß es einmal das,
einmal jenes ist? |
Ich sagte „etwas anderes
könnten || konnten
wir nicht sagen, als daß blau & rot verschieden
sind”. Aber dies ist doch nur in der grammatischen Regel
niedergelegt || ausgedrückt || gesagt
daß jene || die beiden Worte nicht für einander
eingesetzt werden dürfen. Was in anderen grammatischen Regeln gesagt ist,
ist in dieser nicht gesagt. Und es gibt
noch andere die von diesen || den
Worten ‚blau’ &
‚rot’ handeln (z.B. auch
die hinweisenden Regeln „das ist
blau” & „das ist rot”
in Übereinstimmung mit
welchen ich mir auch jene Vorstellungen aufgerufen
|
Die Bedeutung muß von vornherein angebbar
sein. |
Ein Wort kann eine Farbe bedeuten, aber auch einen
farbigen Fleck. Das heißt aber nicht daß
dieser Fleck die Bedeutung des Wortes ist. Daß ich also
etwa von der Bedeutung des Wortes sagen kann sie stehe links von
einem anderen Fleck oder sie verschwinde etc. Es
wäre also wohl besser || weniger
mißverständlich im ersten Satz statt
‚bedeuten’ ‚bezeichnen’ zu
sagen. |
Der Satz der Tatsache ähnlich!
Ähnlichkeit eines geometrischen Gebildes
mit || und seiner
Projektion. Offenbare & nicht
offenbare Ähnlichkeit. Projektion von 2 + 3 in 5. Vorstellung scheinbar auf anderer Stufe wie ein andres Bild. Beschreibung der Vorstellung ähnlich der Beschreibung der Tatsache. Aber auch Beschreibung des Satzes ähnlich der Beschreibung der Tatsache, wenn wir nämlich das ganze Das Zeichen mit seiner Grammatik ist erst, was diese Befolgung rechtfertigt, & daher, dessen Beschreibung die Beschreibung der Tatsache (Befolgung) enthält. Der Satz ist der Tatsache so ähnlich wie „5” dem Ausdruck 2 + 3. |
Die Anwendung
der Sprache geht über diese hinaus, aber nicht die
Deutung. Die Deutung vollzieht sich noch im Allgemeinen,
als Vorbereitung auf jede Anwendung. Sie geht in der
Sprachlehre vor sich & nicht im Gebrauch der
Sprache. |
Es ist
schwer sich an kein Gleichnis zu verlieren. |
Kann man
also sagen: Es genügt vollkommen, wenn die
Philosophie ihre Bemerkungen über den Ausdruck in
der deutschen Sprache macht, über die Sprache des Chemikers etc.?
D.h., die Philosophie macht ihre
Bemerkungen
über Sprachen || den Ausdruck in
verschiedenen Sprachen nicht über einen diesen
übergeordneten Begriff. |
Wir reden von den
räumlichen & zeitlichen Phänomen der
Sprache. Nicht von einem unräumlichen &
unzeitlichen Unding. Aber wir reden von ihr so, wie von den
Figuren des Schachspiels, indem wir Regeln für sie tabulieren,
nicht |
Der
Dogmatismus in der Philosophie entsteht dadurch || besteht darin daß Behauptungen gemacht werden, die nicht
von jedem anerkannte grammatische Regeln seines
Ausdrucks || seiner Sprache sind. Es wird so
wieder der Anschein erweckt als müßten wir in der
Philosophie konstruieren & neue Entdeckungen machen,
Zusammenhänge herausfinden || auffinden. |
In der Logik scheinen wir es
(zwar) || wohl mit
‚allen Sätzen’ zu tun zu
haben. Aber wir konstruieren nur einen Kalkül
& überlassen die Anwendung sich selbst. |
Wir arbeiten in
der Philosophie mit Sprachen
⋎? eben denen die wir
verwenden, denn die Regeln ihrer Verwendung
wollen || sollen wir ja feststellen. |
Wir arbeiten in
der Philosophie mit Sprachen, den alltäglichen
Gebilden ‒ ‒ ‒ |
Wir können in der Philosophie
auch keine größere
Allgemeinheit erreichen, als in dem was wir in Leben und
Wissenschaft sagen || aussprechen.
(D.h. auch hier lassen wir alles wie es
ist.) |
So ist eine aufsehenerregende
Definition der Zahl keine || nicht die Sache der
Philosophie. |
Die Philosophie hat es mit den
bestehenden Sprachen zu tun & nicht |
25.
Nachtrag etc.: Ich kann
mich doch offenbar von der Farbe führen lassen & zwar,
wie ich mich durch Worte nicht führen lassen kann, weil
ich nicht für alle Schattierungen Worte
habe. |
Die Bedeutung – etwa – des Wortes
„Sessel” ist vielfach verankert. |
Was immer
Beiläufiges beim Aussprechen des Satzes vor sich
geht, ich muß mich dann nach ihm richten können.
Und dabei wird sich die Bedeutung der Wörter zeigen; aber
nicht so, als ob sie nun erst in der Handlung zum Vorschein
käme. Denn sie kommt ja nur bei der Handlung zum
Vorschein die dem Satz entspricht. Und ob sie ihm
entspricht, kann ja wieder || erst nur auf Grund der
Bedeutung der Wörter entschieden werden. Sondern bei
der Entscheidung ob die Handlung dem Satz
entspricht, zeigt sich die Wortbedeutung.
D.h. beim Kollationieren
der Tatsache gegen den Satz zeigt sich die
Bedeutung. ¥
* Nächste Seite |
Soweit die
Bedeutung der Wörter in der Tatsache (Handlung) zum
Vorschein kommt, kommt sie schon in der Beschreibung
der Tatsache zum Vorschein. (Sie wird also ganz in der
Sprache bestimmt.) In dem, was sich hat voraussehen lassen; worüber man schon |
„Bedeutung”
kommt von „deuten”. |
Nun
ist aber dieses Kollationieren, wie auch der Begriff
der Bedeutung ein Überbleibsel einer primitiven
Anschauung. |
Wenn ich etwa die wirkliche
Sitzordnung an einer Tafel nach einer Aufschreibung
kollationiere, so hat es einen
guten Sinn bei jedem Namen || beim Lesen jedes Namens
auf einen bestimmten Menschen zu zeigen. Sollte ich aber
etwa die Beschreibung eines Bildes mit dem Bild vergleichen &
außer dem Personenverzeichnis sagte die Beschreibung auch daß
A den B küßt, so wüßte ich nicht, worauf
ich, als Korrelat des Wortes ‚küssen’ zeigen
sollte. Oder, wenn etwa stünde „A ist
größer als B”, worauf soll ich beim Wort
‚größer’ zeigen? – Ganz
offenbar kann ich ja gar nicht auf etwas diesem Wort
Entsprechendes in dem Sinne zeigen, wie ich etwa
auf die Person A im Bild zeige. |
Das Wort
„ein gewisser” & seine
Grammatik. Ein Beispiel wie man Worte häuft um
eine Bedeutung zu sichern statt auf die Spielregeln zu achten.
(Als wollte man dem Schachkönig ein wirkliches Gesicht
|
Es gibt freilich einen Akt „die
Aufmerksamkeit auf die Größe der Personen
richten” oder auf ihre Tätigkeit & in diesem
Sinn kann man auch das Küssen & die
Größenverhältnisse
kollationieren. Das zeigt wie der
allgemeine Begriff der Bedeutung entstehen konnte. Es
geschieht da etwas Analoges wie wenn
das Pigment an Stelle der Farbe tritt. |
Der Satz, das Wort
habe nur im Satzverband Bedeutung, muß
natürlich auch, korrekt
gefaßt, ganz anders lauten. (Natürlich als Regel
der Sprache.) |
Die historische Erklärung,
die Erklärung als eine Hypothese der Entwicklung ist
nur eine Art der Zusammenfassung der Daten –
ihrer Synopsis. Es ist ebensowohl möglich die Daten in
ihrer Beziehung zu einander zu sehen & in ein
allgemeines Bild zusammenzufassen ohne es in
Form einer Hypothese über die zeitliche Entwicklung zu
tun || machen. |
Identifizierung der
eigenen Götter mit Göttern andrer Völker.
Man überzeugt sich davon daß
die Namen die gleiche Bedeutung haben. |
Die
deutsche, & jede, Sprache legt nicht nur
Sprachformen fest sondern sagt auch was sie |
29.6. Was ein Satz ist,
wird durch die Grammatik bestimmt.
D.h. innerhalb der Grammatik.
(Dahin zielte auch meine „allgemeine Satzform”.) |
(Struktur und Gefühl in der Musik. Die
Gefühle begleiten das Auffassen eines Musikstücks wie
sie die Vorgänge des Lebens begleiten.) |
[Die
liebliche Temperaturdifferenz der Teile eines menschlichen
Körpers.] |
„Ich kann das
Wort ‚gelb’ anwenden” – ist das auf
einer anderen Stufe als „ich kann Schach
spielen”, oder „ich kann den König im
Schachspiel verwenden”? |
Denken wir wieder an die Intention, Schach zu
spielen. Ich setze mich hin & sage „nun
wollen wir Schach spielen”. In gewissem Sinne habe
ich mir damit vorgenommen, die Regeln des Schachspiels zu
befolgen. Aber habe ich diese Regeln alle an mir
vorbeipassieren lassen?
Nein. – Ich habe z.B. nicht
an die Regel des Rochierens gedacht. Nun kommt es aber zum
Rochieren. Warum erkenne ich diese Regel als eine
Regel des Schachspiels an? Weil sie im Schachbuch
steht? Nein. Ich könnte mir ja
denken, daß sie, wenn ich nachsehen will, in keinem Buch
steht. Weil ich sie mir vorgesetzt hatte?
Nein, denn ich hatte |
In der Grammatik des
Wortes „Schach” stehen auch die
Schachregeln. |
Wenn ich nun sage: das
Schachspiel besteht in den Regeln: wo sind denn
diese Regeln vorhanden. Ich erkenne ja die Autorität
der Schachbücher nicht an, da ich es für
möglich halte, daß sie nicht die Regeln
enthalten, die ich meine. Und mein Vorsatz wird ein anderer, wenn ich mir vornehme, die Regeln zu befolgen, welche immer es sein mögen, die ich in einem bestimmten Buche finde. |
Kann man nun etwa sagen; mein Vorsatz sei der, zu tun,
was ich an einer bestimmten Stelle meines Gedächtnisses
finde? |
Das heißt, es
wird im Vorsatz ein bestimmtes Kriterium
gegeben, wonach dann entschieden wird, ob etwas einer
Schachregel gemäß ist. (Quasi der
Begriff der Schachregel.) |
Wenn ich daher sage, ich verstehe das
Wort „gelb”, so werde ich auch erst
später entscheiden, ob diese Verwendung der
ursprünglichen Bedeutung gemäß ist, oder nicht.
|
Ich kann nichts tun, als Regeln in einem
Buche niederlegen. |
Und das zeigt das Verhältnis, welches meine Tätigkeit zum
Unmittelbaren hat. |
Wenn ich z.B. sage, von der
Verneinung gelten diese Regeln, so darf es keinen Sinn haben zu
fragen: Woher weißt Du, daß Du noch immer vom Selben
(der Verneinung im selben Sinne) sprichst.
Denn in diesem Sinne konstituieren die Regeln die Verneinung, wie die Schachregeln das Schach. |
Wenn ich von ‚der Bedeutung’ des
Wortes „Schach” (oder
„gelb”) rede, statt das Wort
(bloß) zu
gebrauchen, so setze ich dabei ein Regelverzeichnis
voraus. Wenn ich ein Buch über eine || die Sprache schreibe so muß das die Regeln enthalten oder in andere Bücher eingreifen, die die Regeln || sie enthalten. (Ich meine „eingreifen” wie ein Zahnrad ins andere.) |
Über die
Sprache sind nicht mehr Skrupel¤ berechtigt als
ein Schachspieler über das
Schachspiel hat, nämlich
keine. |
Kann man eine
Intention haben, ohne sie auszudrücken? Kann man
Ist die Absicht Schach zu spielen etwa wie die Vorliebe für das Spiel oder für eine Person. Wo man auch fragen könnte: Hast Du diese Vorliebe die ganze Zeit oder etc. & die Antwort ist, daß „eine Vorliebe haben” gewisse Handlungen, Gedanken & Gefühle einschließt & andere ausschließt. |
Muß ich nicht
sagen: „Ich weiß, daß ich die Absicht
hatte, denn ich habe mir gedacht „jetzt
komme ich endlich zum Schachspielen” oder etc. etc.”? |
Es würde sich mit der
Absicht in diesem Sinne auch vollkommen vertragen,
daß || wenn ich beim ersten Zug darauf käme,
daß ich alle Schachregeln vergessen habe, & zwar so, daß
ich nicht etwa sagen könnte „ja, als ich den Vorsatz
hatte || faßte, da hatte || habe ich sie
noch gewußt”. |
Es wäre wichtig, den
Fehler allgemein auszudrücken, den ich in allen diesen
Betrachtungen zu machen neige || geneigt bin.
Die falsche Analogie aus der er entspringt. |
Eine der
wichtigsten Aufgaben ist es ja, alle falschen Gedankengänge
|
Wir können
ja auch nur dann den Andern eines Fehlers überführen,
wenn er anerkennt, daß dies
(wirklich) der Ausdruck
seines Gefühls ist. || wenn er diesen
Ausdruck (wirklich) als den richtigen
Ausdruck seines Gefühls anerkennt. |
Nämlich,
nur, wenn er ihn als solchen anerkennt, ist er der richtige
Ausdruck. (Psychoanalyse) |
Ich glaube, jener Fehler liegt in der
Idee, daß die Bedeutung eines Wortes eine Vorstellung ist,
die das Wort begleitet. Und diese Konzeption hat wieder mit der des Bewußtseins || Bewußt-Seins zu tun || steht wieder mit der des Bewußt-Seins in Verbindung. Dessen, was ich immer „das Primäre” nannte. |
Wenn ich nämlich
über die Sprache – Wort, Satz etc. –
rede, muß ich die Sprache des Alltags reden. –
Aber gibt es denn eine andere? |
Ist diese Sprache etwa zu
grob, materiell für das, was wir sagen wollen?
Und kann es eine andere geben? Und wie
merkwürdig, daß wir dann mit der unseren dennoch || überhaupt etwas anfangen können. |
Es ist doch
klar, daß jede Sprache |
Daß ich
beim Erklären der Sprache (in unserem Sinne) schon die
volle Sprache (nicht etwa eine vorbereitende, vorläufige)
anwenden muß, zeigt schon, daß ich nur Äußerliches
über die Sprache sagen || vorbringen kann.
|
Ja, aber
wie können uns diese Ausführungen dann
befriedigen? – Nun, Deine Fragen waren ja auch schon
in dieser Sprache abgefaßt;” mußten in
dieser Sprache ausgedrückt werden, wenn etwas zu fragen
war! |
Und deine Skrupel sind
Mißverständnisse. |
Deine
Fragen beziehen sich auf Wörter, so muß ich von Wörtern
reden. |
(Der Ernst
Labors ist ein sehr später
Ernst.) |
Man sagt: Es kann doch
nicht auf's || auf das Wort ankommen || kommt doch
nicht auf's || auf das Wort an, sondern auf
seine Bedeutung & denkt dabei immer an die Bedeutung als ob
sie nun eine Sache von der Art des Worts wäre,
allerdings vom Wort verschieden. Hier ist das Wort, hier
die Bedeutung. (Das Geld, & die Kuh die man
dafür kaufen kann. Anderseits aber: das Geld,
& sein Nutzen.) |
In der fertigen Grammatik
des Wortes „Schach” müssen allerdings
alle |
Was er || der Andre
anerkennt, ist die Analogie die ich ihm darbiete, als Quelle seines
Gedankens. |
„Ich wünsche mir schon lange
…” Worin besteht das Wünschen & wie
verhält es sich zu seinem sprachlichen Ausdruck?
|
Wenn ich
sagte in die Grammatik des Wortes „Schach”
treten die Regeln des Spiels ein, so hätte ich statt dessen auch
sagen können: das Wort
„Schach” wird mit Hilfe der Regeln
definiert. Seine Bedeutung durch diese Regeln
erklärt. |
(Der Stil
meiner Sätze hat – glaube ich – oft den Fehler eines
schlechten musikalischen Satzes. Man glaubt diese
Stimme klar zu hören, spielt man sie aber, so
fällt sie heraus || so sticht sie unangenehm
hervor weil diese Töne anders untergebracht
gehörten.) |
Für den der die Spielregeln vergessen
hat, kann aber das Schach nicht auf diese Weise definiert
sein, sondern, etwa, als das Brettspiel mit diesen
Figurenetc. || . – Aber ist
das wahr? Er wird doch, wenn ich ihm die
Regeln in Erinnerung bringe, sie als die Regeln des Spiels anerkennen
das er gemeint hat. |
Der
Spieler der die Intention hatte Schach zu spielen hatte sie schon
dadurch daß er zu sich etwa die Worte sagte
„jetzt wollen wir Schach spielen”.
Ich will sagen daß das Wort „Schach” eben auch (nur) ein Glied || Stein (bead) in einem Kalkül ist. Wird der Kalkül beschrieben so müssen wir die Regeln tabulieren || tabuliert vor uns haben, wird er aber angewandt, so wird jetzt gemäß der einen, dann gemäß der andern Regel vorgegangen, dabei kann uns ihr Ausdruck vorschweben, oder auch nicht. |
Muß denn dem,
der das Wort „Schach” gebraucht eine
Definition des Wortes vorschweben? Gewiß
nicht. – Gefragt was er unter
„Schach” versteht, wird er erst eine geben.
Diese Definition ist selber ein bestimmter Schritt in
seinem Kalkül. |
Wenn ich ihn aber nun fragte: Wie Du das Wort
ausgesprochen hast, was hast Du da damit gemeint? Wenn er
mir darauf antwortet: „ich habe das Spiel
gemeint das wir so oft gespielt haben etc.
etc.”, so weiß ich daß ihm
diese Erklärung in keiner Weise beim Gebrauch des Worts
vorgeschwebt hatte & daß seine Antwort meine Frage nicht in
dem Sinne beantwortet daß sie mir sagt was quasi
„in ihm vorging || vorgegangen ist”
als er dieses Wort sagte. |
Denn die Frage ist eben ob
unter |
Die Quelle
des Fehlers scheint die Idee vom Gedanken zu sein der
den Satz begleitet. Oder der seinem
symbolischen Ausdruck vorangeht. Dem
Wortausdruck kann natürlich ein andrer Ausdruck
vorangehen aber für uns kommt der Unterschied || Artunterschied dieser beiden Ausdrücke – oder
Gedanken – nicht in Betracht. Und es kann der Gedanke
unmittelbar in seiner Wortform
auftreten || gedacht
werden. |
„Er hat diese Worte gesagt, sich
aber dabei gar nichts gedacht.”
„Doch, ich habe mir etwas dabei gedacht.” – „Und zwar was denn?” – „Nun, das was ich gesagt habe”. |
Man muß sich aber hüten die
Vorstellungen die ein Wort begleiten nebensächliche
Begleiterscheinungen – sozusagen Abfallsprodukte – zu
nennen. Sie können sehr wesentlich & wichtig
sein aber für uns sind sie nur von Interesse insofern
sie wieder Glieder eines Kalküls also Symbole sind.
Und als solche sind sie den Worten
gleichberechtigt || beigeordnet sind
aber nicht „die Bedeutungen” der Worte.
|
„Dieses Wort hat doch eine
ganz bestimme Bedeutung”. Wie ist sie denn
ganz bestimmt? |
Es
läßt sich kein || Man kann keinen Grund
angeben, weswegen man denken soll. Es sei denn ein Grund von der Art dessen weswegen man essen soll. |
Man kann
einen Gedanken aus anderen begründen aber nicht das
Denken. Das, glaube ich, ist es, was unsere
Untersuchung rein beschreibend macht. |
30.
Ich glaube, wenn einer sagt „ich weiß doch, was das
Wort ‚Gelb’ bedeutet”, so ruft er
sich eine Vorstellung auf, oder er meint gar nichts.
Oder aber er meint es ganz so, wie man sagt: „ich
kann Schach spielen, aber nicht Dame”. |
Wie, wenn man
fragte: Wann kannst Du Schach spielen?
Immer? oder während Du es sagst? aber
während des ganzen Satzes? – Und wie seltsam,
daß Schachspielen-Können so kurze Zeit
dauert || braucht & eine Schachpartie soviel
länger!! |
Beschreibst Du damit eine
Disposition? |
Wenn nun „das Wort
‚gelb’ verstehen” heißt, es anwenden
können, so besteht || ist die
gleiche Frage: Wann kannst Du es
anwenden. Redest Du von einer Disposition?
Ist es eine Vermutung? |
„Ich kann Schach spielen. – Aber in dem Moment habe ich ganz vergessen wie, –
aber ich habe es unzählige Male gespielt.”
|
Kannst Du das Alphabet?
Bist Du sicher? Das ist doch der gleiche Fall wie: „Kannst Du Deinen Arm heben?” In welchem Falle würde ich dies verneinen müssen, oder bezweifeln? Solche Fälle sind leicht zu denken. |
Als Bestätigung
dessen, daß wir den Arm heben können sehen wir etwa ein Zucken
mit den Muskeln an, oder eine kleine Bewegung des Arms.
Oder die geforderte || Die Bestätigung dessen, daß
wir den Arm heben können sehen wir, etwa, in einem Zucken mit den
Muskeln oder einer kleinen Bewegung des Arms. Oder in der
geforderten Bewegung selbst, jetzt ausgeführt, als
Kriterium dafür, daß ich sie gleich
darauf ausführen kann.
|
Daß ich
etwas tun kann, ist entweder eine Hypothese die die
Bestätigung durch die Tat erwartet, oder es
wird dadurch verifiziert daß ich etwas dieser Tat
Verwandtes ausgeführt habe || ausführe, & sagt daher eben nur dies.
|
Das
Können & Verstehen wird scheinbar als
Zustand beschrieben wie der Zahnschmerz, & das ist die falsche
Analogie unter der ich laboriere. |
Der Gebrauch des
Wortes „Tatsache” &
„Tat”. – „Das war eine edle
Tat”. – „Aber das ist ja nie
geschehen”. – Es liegt nahe das Wort Tat so
gebrauchen zu wollen daß es nur dem wahren Satz
entspricht. Man redet dann also nicht von einer Tat die
nie || nicht getan wurde. Aber der Satz
„das war eine edle |
(p ∙ q) ⌵
(p·~q) ⌵ (~p ∙ q)
⌵
(~p ∙ ~q): das wird
meine Tautologie, & ich würde dann nur sagen, daß sich
jeder „Satz || jedes „Gesetz
der Logik” nach bestimmten Regeln auf diese Form bringen
läßt. Das heißt aber dasselbe als || wie: sich von ihr ableiten läßt;
& hier wären wir bei der
Russellschen
Form || Art der Demonstration
angelangt & alles, was wir dazusetzen ist nur,
daß diese Form || diese Ausgangsform selber
kein Satz || selbständiger Satz ist &
daß dieses & alle anderen
„Sätze || Gesetze
der Logik” die Eigenschaft haben
p ∙ Log = p,
p ⌵ Log = Log.
|
Eine Absicht
haben, etwas tun können, sich etwas wünschen (eine
Absicht, eine Fähigkeit, einen Wunsch haben) wird als
Tonus behandelt wie sich
freuen, freudig sein oder traurig. Nur soweit es
sich da um eine Disposition also um eine Eigenschaft etwa des
Körpers handelt ist von einem (dauernden) Zustand die
Rede. |
Absurde Fragen, wie „wie lange braucht man dazu Schach
spielen zu können” sind
einerseits |
Zu
„Tat” & „Tatsache”:
Es wäre besser die Einschränkung in dem Gebrauch
dieser Wörter fallen zu lassen da sie nur irreführend wirkt
& ruhig zu sagen: „diese Tat ist nicht begangen
worden”, „diese Tatsache besteht nicht”,
„dieses Ereignis ist nicht
eingetroffen || eingetreten”. |
Die Angabe || Beschreibung der Verifikation
eines Satzes ist ein Beitrag zu seiner Grammatik. |
Wir haben es also in der
Logik mit dem Verstehen des Satzes nicht zu tun; denn wir
selbst müssen ihn verstehen, daß er für
uns ein Satz ist. |
Es
wäre ja auch seltsam, daß die Wissenschaft & die
Mathematik die Sätze gebraucht aber von ihrem Verstehen
nicht spricht. |
(Das Talent ist ein Quell woraus immer
wieder neues Wasser fließt. Aber diese Quelle wird
wertlos, wenn sie nicht in rechter Weise benutzt || gebraucht wird, nämlich xxx xxxx
xxxxxx.) |
Man sieht in dem Verstehen das
Eigentliche, im Zeichen das Nebensächliche. –
Übrigens, wozu dann das Zeichen |
In der Philosophie werden wir durch einen Schein
getäuscht. Aber dieser || ein Schein ist
auch etwas, & ich muß ihn einmal ganz klar mir vor Augen
stellen, ehe ich sagen kann, daß es nur ein Schein ist.
|
(Versuch', das einmal ohne das Wort
‚rot’, in den Plätzen 1 & 2, zu
sagen!) |
Oder: heißt es etwas, zu sagen, daß das Wort
‚rot’, um ein brauchbares Zeichen zu sein, ein
Supplement – etwa im Gedächtnis –
braucht? D.h. in wiefern ist es allein nicht Zeichen, & besteht nicht ein Irrtum, wenn wir glauben, daß noch etwas zur Erzeugung dieses || des Zeichens nötig ist? |
(Das Wort ‚rot’ ist
ein Stein in einem Kalkül, & das rote
Täfelchen ist auch einer.) |
Ich möchte sagen, der
Schritt den wir bei der Erfüllung des Zeichens machen, kann
auch nur beschrieben, nicht bezeichnet werden. |
Oder will ich sagen: die
Identifizierung ist nur durch eine Beschreibung |
Das Wahre am
Idealismus ist eigentlich, daß der Sinn des Satzes aus seiner
Verifikation ganz hervorgeht. |
Heiß. Die Luft (ist)
von ekelhaften Tieren bevölkert. |
Wenn der Idealismus sagt,
der Baum sei nur meine Vorstellung so ist ihm vorzuhalten daß der
Ausdruck „dieser Baum” nicht die
selbe Bedeutung hat wie „meine Vorstellung
von diesem Baum”. Sagt der Idealismus, meine
Vorstellung allein existiert (hat Realität), nicht
der Baum so mißbraucht er das Wort „existieren”
oder „Realität haben”. 1.) Du scheinst ja hier zu sagen daß etwas von der Vorstellung gilt was nicht vom Baum gilt || die Vorstellung eine Eigenschaft hat die der Baum nicht hat. Aber wie weißt Du das? Hast Du alle Vorstellungen & Bäume daraufhin untersucht? Oder ist das ein Satz a priori, dann soll er in eine grammatische Regel gefaßt werden die sagt, daß man von der Vorstellung etwas Bestimmtes mit Sinn aussagen darf, nicht aber vom Baum. 2.) Was soll es aber heißen von einer Vorstellung Realität auszusagen? Dem Gebrauch || Sprachgebrauch entsprechend höchstens || nur, daß diese Vorstellung vorhanden ist. In anderm Sinne – freilich – sagen wir aber auch von einem Baum aus, er existiere (habe Realität) im Gegensatz zu dem Fall etwa daß er bereits umgehauen ist. Und es bleibt nur übrig, daß das Wort „Baum” in der Bedeutung in der Es handelt sich um die Grammatik des Wortes ‚Vorstellung’ im Gegensatz zur Grammatik der ‚Dinge’. |
„What's red like?”
|
„Wie ist weiß?” –
„Ein Schwan ist weiß”. |
Ja, was einen Satz
erfüllt, kann in der Sprache nur durch einen Satz
niedergelegt werden. Und wenn durch ein gemaltes oder
plastisches || gestelltes Bild, so ist dieses Bild ein
Satz. |
(Ich will sagen, ich kann mich
auch nicht darüber beschweren, daß dieses Zeichen nicht die
nötige Multiplizität hat, außer in einer
Sprache die sie hat.) |
Wenn ich die Bedeutung (eines
Zeichens) festlegen will, so muß ich sie allgemein, d.i. durch eine Beschreibung, festlegen
|
Der besondere Fall läßt sich
in gewissem Sinne als solcher nicht
beschreiben. (Das ist natürlich alles ganz unkorrekt ausgedrückt, aber der richtige Ausdruck dafür ist, was ich suche.) |
Wenn ich eine Erfahrung mit den Worten
beschreibe „vor mir steht ein blauer Kessel”, ist
die Rechtfertigung dieser Worte, außer der Erfahrung die in den
Worten beschrieben wird, noch eine andere, etwa die Erinnerung, daß
ich das Wort ‚blau’ immer für diese Farbe
verwendet habe, etc.? |
Oder umgekehrt: Was, außer
dem Befehl rechtfertigt die Handlung die ihm folgt? |
Es ist
beschämend sich als leerer
Schlauch zeigen zu müssen, der nur vom Geist
aufgeblasen wird. |
Wenn ich jemanden sage:
„Wenn ich läute, komm zu mir”, so wird er
zuerst, wenn er läuten hört, sich diesen Befehl (das
Läuten) in Worte übersetzen & erst
den übersetzten befolgen. Nach einiger Zeit aber
wird er das Läuten ohne Intervention anderer Zeichen in die
Handlung übersetzen. Und so, wenn ich sage „zeige auf einen roten Fleck”, befolgt er diesen Befehl, ohne daß ihm dabei zuerst das Phantasiebild eines roten Flecks |
Die Multiplizität
hängt davon ab, zwischen welchen Möglichkeiten
eine Wahl ist. |
Wenn er läutet, so komme ich zu ihm,
ohne mir erst ein Bild meiner Bewegungen vorzustellen,
wonach ich dann handle. |
(Ich sollte mein Buch vielleicht mit der Analyse eines
alltäglichen Satzes, etwa „auf meinem
Tisch steht eine Lampe”, anfangen. Von da aus müßte
man überall hin gelangen können.
Das entspricht auch dem Gefühl, was ich schon vor längerer Zeit hatte, daß ich nämlich mein Buch mit einer Naturbeschreibung d.h. überhaupt mit der Beschreibung einer Situation beginnen sollte. Um aus || in ihr das Material für alles weitere zu erhalten.) |
1.7. Wenn er nun
heute läutet, so kann (nicht muß) ich mich doch dran
erinnern, daß er das auch gestern getan hat & ich auch
gestern zu ihm gegangen bin. (Wie ich mich auch erinnern
könnte, gestern auf das Läuten hin etwas anderes getan
zu haben). Und dann wäre diese Erinnerung auch ein
Zeichen dem ich folgen kann. – Der Befehl könnte
auch lauten: tu heute, was Du gestern auf das Läuten
(hin) getan hast. Und nun
kann ich mich nach dem Erinnerungsbild richten; aber jetzt hat
es keinen Sinn, eine weitere Anweisung dafür |
Wenn ich sage, jedes Bild braucht
noch eine Interpretation, so heißt
‚Interpretation’ die Übersetzung in ein
weiteres Bild oder in die Tat. |
Aber wie stimmt das mit der Behauptung
überein, daß der Befehl seine Befolgung bestimmt – wird
dem nicht dadurch widersprochen, daß man sagt, der
Befehl müsse noch immer || immer
noch interpretiert werden (auch wenn er in Form eines
Modells der Tat gegeben wäre)? Nein;
bestimmt wird die Tat durch den Befehl nur insofern, als sie aus
ihm ableitbar ist wie
5² aus
x²,
x = 5. |
Du beziehst von dem
Befehl die Kenntnis dessen, was Du zu tun hast.
Und doch gibt Dir der Befehl nur sich selbst, & seine Wirkung ist gleichgültig. |
Ich
weiß was ich zu tun habe, heißt eben nicht, daß es
geschieht. |
Das wird erst dann seltsam, wenn der
Befehl etwa ein Glockenzeichen ist. – Denn in welchem
Sinne mir dieses Zeichen mitteilt was ich zu tun habe, außer daß
ich es einfach || eben tue und das Zeichen
|
Darum hat es ja auch ohne weiteres keinen Sinn zu
sagen: „Ich muß gehen, weil die Glocke
geläutet hat”. Sondern dazu muß noch etwas
anderes gegeben sein. |
∣ ||Normal – abnormal: Wir setzen
die Norm fest & betrachten sie dann als etwas a priori
Gegebenes. Es || Sie ist eine gegebene Form der Darstellung. ∣
|
Dieses
andere ist, oder hängt damit zusammen, daß ich es mir
– z.B. – vorgenommen habe, auf
das Glockensignal so zu handeln. Aber in dem
Vornehmen || Vorsatz geschah es ja auch nicht,
daß ich so handelte & wenn ich auch eine Handlung
der selben Art ausführte so
führte ich doch meinen Vorsatz
nicht aus und meine Handlung war ein weiteres Symbol.
Ich meine: Ich rede hier immer von „dieser Handlung” (oder sage, ich habe mir vorgenommen „so” zu handeln) aber damit kann ich doch höchstens || nur ein Bild von ihr geben. |
(Aber auch das ist irreführend
ausgedrückt. „Nur ein Bild von
ihr”? Nur ein Bild wessen? – Hier sehen wir die Sache wieder so als
wäre etwas die Tatsache ein Ding– || , etwa ein Mensch– || ,
der sich hier befinden kann, was dem entspricht daß die Tatsache
wirklich eingetreten ist || besteht oder abwesend wenn auch || und
doch existent ist, & |
D.h. das Vornehmen || der Vorsatz könnte entweder in Worten, oder
Phantasiebildern bestehen oder auch darin daß ich eine Handlung
wie die vorgenommene selbst ausführte.
|
∣ Wie unterscheidet sich denn das Vornehmen dieser
Handlung vom Vornehmen einer anderen? ∣ |
Wenn ich nun bei einem
weiteren Glockenschlag wieder so handle, so ist diese
Wiederholung keine hypothetische, sondern ich wiederhole die
Handlung bewußt. D.h.
richte mich nach meiner Erinnerung. |
Niemand will den Andern gerne verletzt |
Wenn immer ich über die
Erfüllung eines Satzes rede, rede ich über sie im
Allgemeinen. Ich beschreibe sie in irgendeiner
Form. Ja es liegt diese Allgemeinheit schon darin,
daß ich die Beschreibung zum Voraus geben kann &
jedenfalls unabhängig von dem Eintreten der
Tatsache. |
(Das sind schwere grammatische
Erkrankungen die diese Sätze zeigen || anzeigen.) |
Wenn ich sage „ich rede
über die Erfüllung des Satzes im
allgemeinen, so meine ich, ich rede mit Worten die nicht für
diese bestimmte || spezielle
Gelegenheit gemacht || hergestellt
sind. |
Alles ist natürlich schon in
den Worten „ich beschreibe die Tatsache”
ausgedrückt || gesagt.
& || Und (alles) was ich
machen kann ist nur falsche Deutungen von diesem
Satz || von diesem Ausdruck fern zu
halten. Falsche Vergleiche die sich
zudrängen auszuschließen. |
Die oberen Sätze z.B.
sind nur gut weil || soweit sie die
Krankheiten der Auffassungen zeigen & soweit sie sie
klar |
Wenn
man sagt, daß wir die Tatsachen auf „allgemeine
Art” beschreiben || man sagt, daß die
Tatsache auf „allgemeine Art” beschrieben wird || wir sagen, daß wir die Tatsachen auf
„allgemeine Art” beschreiben, so setzen wir diese Art
einer || im Geiste einer
anderen || andern
entgegen. (Diese Entgegenstellung nehmen wir aber
natürlich von woanders her.)
Wir denken uns daß bei der Erfüllung etwas Neues entsteht
& nun da ist was früher nicht da war. Das
heißt wir denken an einen Gegenstand oder Komplex auf den wir nun
zeigen können, beziehungsweise, der sich nun selbst
repräsentieren kann, während die Beschreibung nur sein
Bild war. Wie wenn ich den Apfel der auf diesem Zweig
wachsen wird zum Voraus gemalt hätte, nun aber er
selber kommt. Man könnte dann sagen die Beschreibung
des Apfels war allgemein d.h. mit Wörtern,
Farben etc. bewerkstelligt die schon vor dem Apfel
& nicht speziell für ihn da waren. Gleichsam
altes Gerümpel im Vergleich mit dem wirklichen Apfel.
Vorläufer || Vorbilder die alle
abdanken müssen wenn der Erwartete selber
kommt. |
Aber der Erwartete ist nicht die
Erfüllung sondern: daß er gekommen
ist. |
Dieser Fehler ist tief in unserer Sprache verankert:
Wir sagen „ich erwarte ihn” &
„ich erwarte sein Kommen” & „ich
erwarte daß er kommt”. |
Die Tatsache wird
allgemein beschrieben heißt, sie wird aus alten
Bestandteilen Sie wird beschrieben, das ist so, als wäre sie uns außer durch die Beschreibung noch anders gegeben. |
Hier wird
die Tatsache mit einem Haus oder einem sonstigen || andern Komplex
gleichgestellt. |
Noch einmal der Vergleich:
der Mensch tritt ein – die Tatsache tritt ein: Als wäre
die Tatsache schon vorgebildet vor der Tür der Wirklichkeit
& würde nun in diese eintreten wenn sie || das Ereignis
tritt ein: Als wäre das Ereignis schon vorgebildet
vor der Tür der Wirklichkeit & würde nun in diese
eintreten wenn es eintritt. |
Komplex ≠ Tatsache. Denn von
einem Komplex sage ich
z.B. er bewege sich von einem Ort zum
andern aber nicht von einer Tatsache. Daß aber dieser Komplex sich jetzt dort befindet ist eine Tatsache. |
Man kann im Deutschen auch sagen
„in diesem Zimmer bilden die drei Vasen ein
Ornament” oder (wenn auch geschraubt) „in
diesem Zimmer besteht die Tatsache daß …”,
& das ist gleichbedeutend mit: in diesem Zimmer befindet
sich das Ornament (der Komplex) der drei
Vasen. |
„Wenn ein
Komplex von Kugeln in diesem Raum liegt”
= „wenn Kugeln in diesem Raum in irgend einer || einer beliebigen Anordnung
stehen”. |
„Dieser Gebäudekomplex wird eingerissen”
=
„die Gebäude die so beisammen stehen werden
eingerissen”. |
Die
Blume, das Haus, das Sternbild nenne ich
Komplexe, und zwar von Ziegeln, von
Blättern, von Sternen etc.
Daß dieses Sternbild hier steht, kann allerdings durch einen Satz beschrieben werden, worin nur von seinen Sternen die Rede ist & das Wort Sternbild oder sein Name nicht vorkommen. |
Aber das
ist auch alles, was man von der Beziehung zwischen
Komplex & Tatsache sagen
kann, & || .
Und Komplex ist ein
räumlicher Gegenstand bestehend aus räumlichen
Gegenständen. (Wobei der Begriff
‚räumlich’ einiger Ausdehnung fähig
ist.) |
Ein Komplex besteht
aus seinen Teilen, den gleichartigen Dingen die ihn
bilden. (Dies ist natürlich ein Satz der
Grammatik über die Wörter
‚Komplex’,
‚Teil’ &
‚bestehen’.) |
Zu sagen ein roter Kreis
bestehe aus Röte & Kreisförmigkeit oder
sei ein Komplex aus diesen Bestandteilen ist ein
Mißbrauch dieser Wörter & irreführend
(Frege wußte
dies). Ebenso irreführend zu sagen, die Tatsache daß dieser Kreis rot ist oder daß ich müde bin, sie ein Komplex aus den Bestandteilen Kreis & Röte; bzw. aus mir & der Müdigkeit || (daß ich müde bin), sei ein Komplex aus den Bestandteilen Kreis & Röte; (aus mir || (Ich & der Müdigkeit). |
Auch ist das Haus nicht ein
Komplex aus den Ziegeln & ihren
räumlichen Beziehungen. D.h.
auch das ist gegen den richtigen Gebrauch der Wörter || der Worte || des Wortes. |
Man
kann nun zwar auf eine Konstellation zeigen
und sagen: diese Konstellation besteht ganz
aus Bestandteilen || Gegenständen || Dingen die ich schon kenne; aber man kann nicht
‚auf eine Tatsache zeigen’ & dies
sagen. |
Ich kann nicht mit dem Finger auf
etwas zeigend sagen: „schau Dir diese Tatsache
an”. Denn dann würde
der Andere mit Recht fragen „welche Tatsache”
& als Antwort müßte ein Satz kommen der
die Tatsache aussagt & nicht etwa
die Bemerkung „nun diese hier”, wie
man antworten könnte wenn die Frage gewesen || auf die
Frage „welche
Blume || Konstellation meinst
Du?”. |
Der Ausdruck „eine Tatsache
beschreiben” oder „die Beschreibung einer
Tatsache” für die Aussage die das
Bestehen der Tatsache behauptet ist auch irreführend,
weil das || es so klingt wie
„das Tier beschreiben, das ich gesehen
habe”. |
Man sagt freilich auch „auf eine
Tatsache hinweisen” aber das heißt immer „auf die
Tatsache hinweisen daß …”. Dagegen
heißt „auf eine Blume zeigen (oder
hinweisen)” nicht, darauf hinweisen daß diese
Blüte auf diesem Stengel sitzt; denn von dieser Blüte
& diesem Stengel braucht da gar nicht die Rede zu
sein. |
Ebensowenig kann es heißen auf die Tatsache hinweisen, daß
dort diese Blume steht. |
Auf eine Tatsache hinweisen, heißt
etwas behaupten, aussagen. ‚Auf eine Blume
hinweisen’ heißt das nicht. |
Auch die Kette besteht
nur aus ihren Gliedern, nicht aus ihnen und ihren || deren räumlichen Beziehungen. |
Die Tatsache, daß diese
Glieder so zusammenhängen besteht aus gar
nichts. |
Die Wurzel dieser Verwechslung ist der
verwirrende Gebrauch des Wortes
„Gegenstand”. |
Der Teil kleiner als das
Ganze. Das gäbe auf Tatsache &
Konstituent angewandt eine
Absurdität. |
Man kann in der Logik die
Allgemeinheit nicht weiter ausdehnen als unsere logische
Voraussicht reicht. Oder richtiger: als unser
logischer Blick reicht. |
In meiner Autobiographie müßte ich trachten mein Leben ganz
wahrheitsgetreu darzustellen &
zu verstehen. So darf meine
unheldenhafte
Natur nicht als ein bedauerliches
accidens erscheinen, sondern
eben als eine wesentliche Eigenschaft (nicht
eine Tugend). Wenn ich es durch einen Vergleich klar
machen darf: Wenn ein
„Straßenköter” |
Ich könnte
mir denken, daß ich die Wahl gehabt hätte, ein Wesen der Erde
als die Wohnung für meine Seele zu wählen & daß
mein Geist dieses unansehnliche
(nicht-anziehende)
Geschöpf als seinen Sitz & Aussichtspunkt
gewählt hätte. Etwa, weil ihm |
Man könnte
sagen „jeder Aussicht ist ein Reiz abzugewinnen”,
aber das wäre falsch. Richtig ist es, zu sagen, jede
Aussicht ist bedeutsam für den der sie bedeutsam sieht (das
heißt aber nicht, sie anders sieht als sie ist). Ja,
in diesem Sinne, ist jede Aussicht gleich bedeutsam.
|
Ja, es ist
wichtig, daß ich auch || sogar die Verachtung des Andern für mich
mir zu eigen machen muß, als einen wesentlichen &
bedeutsamen Teil der Welt von meinem Ort gesehen. |
(Mein Buch
könnte auch heißen: Philosophische
Grammatik. Dieser Titel hätte zwar den Geruch eines
Lehrbuchtitels aber das macht ja nichts, da das
Buch hinter ihm steht.) |
Nicht: jedes Bild braucht noch
eine Interpretation; sondern: jedes Bild ist noch einer
Interpretation fähig. |
Wir müssen || Ich muß alle Erfindungen vernichten & zu dem
kommen, was schon immer da war & jeder kennt. |
Die Irrfahrten tun
gut, wenn man zurückkehrt. |
„Gesetz des
ausgeschlossenen Dritten” dieser Ausdruck ist zu vergleichen
dem Ausdruck „mit ohne”; wenn man |
Man kann nur scheinbar
„über jede mögliche Erfahrung
hinausgehen”; ja, dieses Wort hat auch
nur scheinbar Sinn, weil es nach Analogie sinnvoller
Ausdrücke gebildet ist. |
„Vielseitige Betrachtung der
Zahl || Zahlen”. |
Wenn es einem
Menschen freigestellt wäre in einen Baum eines Waldes
geboren zu werden || sich in einen Baum eines Waldes gebären zu
lassen: so gäbe es Solche, die
sich den schönsten oder höchsten Baum aussuchen würden,
solche die sich den kleinsten wählten & solche die sich
einen Durchschnitts- oder minderen
Durchschnittsbaum wählen würden,
& zwar meine ich nicht aus
Philistrosität, sondern aus
eben dem Grund, oder der Art von Grund, warum sich der Andre den
höchsten gewählt hat. Daß das Gefühl
welches wir für unser Leben haben mit dem eines solchen Wesens,
das sich seinen Standpunkt in der Welt wählen konnte,
vergleichbar ist, liegt, glaube ich, dem Mythus – oder dem
Glauben – zu Grunde, wir hätten uns
unsern Körper vor der Geburt gewählt. |
Die
„Philosophie des Als Ob” beruht
|
Die
Erfüllung des Satzes ‚p ist der Fall’
ist: daß p der Fall ist. Und weiter
nichts. |
2. In den alten Riten
haben wir den Gebrauch einer äußerst ausgebildeten
Gebärdensprachevor uns || .
Und wenn ich in Frazer lese so möchte ich auf Schritt & Tritt sagen: Alle diese Prozesse & diese Wandlungen der Bedeutung haben wir noch in unserer Wortsprache vor uns. Wenn das letzte Bündel || die letzte Garbe || das was sich in der letzten Garbe verbirgt der Kornwolf genannt wird, aber auch diese Garbe selbst, & auch der Mann der sie bindet, & aber auch der Kuchen den er ißt, so ¤ erkennen wir hierin einen ¤ uns wohlbekannten sprachlichen Vorgang. |
Unsere Sprache ist eine
Verkörperung alter Mythen. Und der Ritus der alten
Mythen war eine Sprache. |
„Das ist keine
Erfahrung, das ist eine Idee.”
(Schiller) |
„Und so deutet das Chor auf ein geheimes Gesetz”
möchte man zu der Frazerschen Tatsachensammlung
sagen. Dieses Gesetz, diese Idee, kann ich nun
durch eine Entwicklungshypothese
ausdrücken || darstellen oder
auch, analog dem Schema einer Pflanze durch das Schema
einer religiösen Zeremonie oder aber durch die Gruppierung des
Tatsachen-Materials allein, in einer
„übersichtlichen” |
Der Begriff der
übersichtlichen Darstellung ist für uns von grundlegender
Bedeutung. Er bezeichnet unsere Darstellungsform, die
Art wie wir die Dinge sehen. (Eine Art der
‚Weltanschauung’ wie sie scheinbar für unsere
Zeit typisch ist.) Spengler) |
Diese übersichtliche Darstellung
vermittelt das Verstehen || Verständnis
welches eben darin besteht daß wir die „Zusammenhänge
sehen”. Daher die Wichtigkeit der
Zwischenglieder || des Findens von
Zwischengliedern. |
Ein
hypothetisches Zwischenglied aber soll in diesem
Falle nichts tun als die Aufmerksamkeit auf die
Ähnlichkeit, den Zusammenhang, der wirklichen
Tatsachen lenken. Wie wenn man eine interne
Beziehung der Kreisform zur Ellipse dadurch
illustrieren wollte || illustrierte daß man
eine Ellipse allmählich in einen Kreis
überführt; aber nicht um zu behaupten daß eine
gewisse Ellipse tatsächlich, historisch, aus einem
Kreis entstanden wäre
(Entwicklungshypothese) sondern nur um
unser Auge für einen formalen Zusammenhang
zu schärfen. Aber auch die Entwicklungshypothese kann ich als weiter nichts sehen als die || eine Einkleidung eines formalen Zusammenhangs. |
„Was der
Gescheite weiß, ist schwer zu wissen.” Hat die
Verachtung Goethes für das Experiment im Laboratorium |
Denn mit den
„Hypothesen” sollte es anfangen, nicht mit den
„Sätzen”. Und richtiger wäre es
nun statt „Hypothese” „Satz”
zu sagen & statt des Wortes „Satz” wie ich
es jetzt gebraucht habe einen andern Ausdruck zu setzen. |
Die Hypothese
kann so aufgefaßt werden daß sie nicht über die
Erfahrung hinausgeht d.h. nicht der Ausdruck der
Erwartung künftiger Erfahrung ist. So kann der Satz
„es scheint vor mir auf dem Tisch eine Lampe zu
stehen” nichts weiter tun als meine Erfahrung
(oder, wie man sagt, unmittelbare Erfahrung) zu
beschreiben. |
Wie verhält es sich mit der
Genauigkeit dieser Beschreibung. Ist es richtig zu
sagen: Mein Gesichtsbild ist so kompliziert, es ist
unmöglich es ganz zu beschreiben??
Dies ist eine sehr fundamentale Frage. |
Das scheint
nämlich zu sagen daß man von Etwas sagen könnte es
könne nicht beschrieben werden, oder nicht mit den jetzt
vorhandenen Mitteln, oder (doch)
Wie ist denn das Es gegeben, das ich nicht zu beschreiben weiß? – Mein Gesichtsbild ist ja kein gemaltes Bild oder der Ausschnitt der Natur den ich sehe, so daß ich es näher untersuchen könnte. – Ist dieses Es schon artikuliert & die Schwierigkeit nur es in Worten darzustellen, oder soll es noch auf seine Artikulation warten? |
„Die Blume war von einem
Rötlichgelb, welches ich aber nicht genauer (oder, nicht
genauer mit Worten) beschreiben kann.”
Was heißt das? |
„Ich sehe es vor mir &
könnte es malen.” |
Wenn man sagt, man
könnte diese Farbe nicht mit Worten genau beschreiben, so denkt
man (immer) an eine Möglichkeit
einer solchen Beschreibung (freilich, denn sonst hätte
das Wort || der Ausdruck „genaue
Beschreibung” keinen Sinn) und es
¤ schwebt
einem dabei der Fall einer Messung vor, die wegen
unzureichender Mittel nicht ausgeführt wurde.
Es ist mir nichts zur Hand was diese oder eine ähnliche Farbe hätte. |
Die eigentlichen
Grundlagen seiner Forschung fallen dem Menschen gar nicht auf.
Es sei denn daß ihm dies einmal aufgefallen || zum Bewußtsein gekommen ist.
(Frazer etc.
etc.). |
Und das heißt, das Auffallendste
(Stärkste) fällt ihm nicht auf. |
Wollte man
Thesen in der Philosophie aufstellen, es könnte nie
über sie zur Diskussion kommen, weil Alle
mit ihnen einverstanden wären. |
Den Ausdruck
„der 3te Juni” empfinden wir nicht
als eine Abkürzung von „der 3te Tag des
Juni” sondern von „der 3te
Junitag”. Das Empfinden eines Ausdrucks als
Abkürzung (Veränderung) dieses, nicht jenes Ausdrucks,
ist ganz analog dem Sehen von als eine Variante
von , nicht von
. Der
Unterschied von eis und fin der
Musik. || . |
„Die Spinne schwebt
in der Luft – nein, wenn man genauer zusieht, hängt sie an
einem „Faden”. Die visuelle Spinne
& die physikalische. |
Wenn Menschen eine Blume oder ein Tier häßlich finden so
stehen sie immer unter dem Eindruck, es sei ein
Kunstprodukt. „Es schaut so aus wie
…”, heißt es dann. Das wirft ein Licht
auf die Bedeutung der Worte
„häßlich” und
„schön”. |
Wenn man sagt, man
könne das Gesichtsbild nicht ganz beschreiben, so meint
man, man kann keine Beschreibung geben, nach der man sich dieses
Gesichtsbild genau reproduzieren
könnte. |
Aber was heißt hier „genaue
Reproduktion”? Hier
liegt selbst wieder ein falsches Bild zugrunde.
|
Was ist
das Kriterium der genauen
Reproduktion? |
Wir können von dem
Gesichtsbild nicht |
Einer der
gefährlichsten Vergleiche ist der des
Gesichtsfeldes || Gesichtsfelds
mit einer gemalten Fläche (oder, was auf dasselbe
hinauskommt, einem farbigen räumlichen Modell).
|
Hiermit
hängt es zusammen: Könnte ich denn das
Gesichtsbild „mit allen Einzelheiten”
wiedererkennen? Oder vielmehr, hat diese Frage
überhaupt einen Sinn? |
Denn als einwandfreiste Darstellung des
Gesichtsbildes erscheint uns immer noch ein gemaltes Bild oder
Modell. Aber, daß die Frage nach dem
„Wiedererkennen in allen Einzelheiten”
sinnlos ist, zeigt schon wie inadäquat Bild &
Modell sind. |
„Ich führe Dich einen Weg den
ich noch nie gegangen bin”. Problem des
Suchens. |
Wenn ein
Tier ursprünglich verehrt, dann || später für unrein geachtet wird, ist
das nicht der Vorgang, wenn wir eine Gewohnheit als Fehler ablegen
& dann ängstlich hassen? |
Man sagt „der
Mensch nährt mich”, der mir Nahrung gibt, aber
auch „die Nahrung nährt
mich”. |
„Ich habe ihm
p zu tun
befohlen.” – „Nun
& was hat er getan?” –
„p” –
„Nun dann ist es ja in Ordnung”. |
„Ich sagte, „geh
aus dem Zimmer” & er ging aus dem
Zimmer.” – „Ich sagte, „geh aus dem Zimmer” & er ging langsam aus dem Zimmer”. „Ich sagte, „geh aus dem Zimmer” & er sprang zum Fenster hinaus”. Hier ist eine Rechtfertigung möglich, auch wo die Beschreibung der Handlung nicht die ist, die der Befehl gibt. |
Ich kann gewiß
sagen: „Tu jetzt, was Du Deiner Erinnerung
nach gestern um diese Zeit getan hast”. Und
wenn er sich daran erinnert, kann er seiner Erinnerung folgen.
Erinnert er sich aber nicht, so hat der Befehl keinen Sinn für
ihn. |
Wäre dieser Befehl also wie der: „Tu, was
auf dem Zettel in dieser Lade aufgeschrieben
steht”. Wenn in der Lade kein Zettel ist, so ist
das kein Befehl. |
„Sage, was Du mir gestern gesagt
hast”. |
Ist es nicht so: Wenn ich das
Signal für eine Tätigkeit setze, so
mußte ich mir vornehmen können,
dieses Signal so zu gebrauchen. Aber damit
mußte ich es bereits mit einem andern Symbolismus
zusammenbringen. |
Aber auch
wenn dieses Vornehmen so geschah, daß ich sagte, dieses Signal
heißt || bedeutet das, &
führte dabei eine gewisse Tätigkeit aus, so muß die
Erinnerung an diese Tätigkeit später mit dem Zeichen
zusammenwirken. |
Der Knopf im Taschentuch.
Bedeutet er: „Erinnere Dich an
etwas!”? Jedenfalls würden diese
Worte denselben Dienst leisten. |
Ich kann vergessen welche
Farbe ein Wort bezeichnet & auch, wie eine bestimmte Farbe
(etwa auf Englisch) heißt. |
Ich werde aufgefordert mir
die Farbe Orange vorzustellen & habe vergessen was
‚orange’ heißt || bedeutet.
Was geschieht hier? Und was geschieht, wenn ich
mich nun wieder daran erinnere? Die Frage ist
nämlich: wovon hängt es ab, daß || ob ich der Aufforderung, mir die Farbe A vorzustellen,
folgen kann? |
Noch eine Frage: Kann man von
verschiedenen Interpretationen des Gedächtnisbildes
sprechen? In welchem Sinne nicht? |
(Wenn man
irgendwo von Vorurteilen gehemmt ist || wird, dann in der Philosophie.)
|
„Male einen roten Streifen”. – „Ich habe vergessen, was ‚rot’
heißt, das Wort sagt mir nichts”. |
Wenn das Wort
‚rot’, um Bedeutung zu haben, eine Vorstellung
hervorrufen muß, die erst das eigentliche Bild ist, warum sollte es
da nicht genügen, wenn das Wort, mit einer wirklichen Farbe
konfrontiert, ein bestimmtes Gefühl,
etwa einer Befriedigung, auslöste?
|
Die
Rechtfertigung „Du hast mir gesagt ‚bring etwas
Rotes’, das heißt doch ‚rot’”
ist allgemein in dem vorigen || früher gebrauchten || oben stehendem
Sinn. |
Sagte ich nicht, die Rechtfertigung müßte immer von der Art
sein: schwarz … •; also: mach einen schwarzen Kreis … • |
Könnte denn die Rechtfertigung lauten: „Du hast
gesagt ‚bring etwas Rotes’ & dieses hier hat
mir daraufhin ein Gefühl der Befriedigung erzeugt || gegeben, darum habe ich es gebracht”?
|
Müßte man da nicht antworten: Ich habe Dir doch
nicht geschafft mir das zu bringen was Dir auf meine Worte hin ein
solches Gefühl geben wird! |
Aber gälte
dieser Einwand nun auch, wenn ich geantwortet hätte:
„Du hast doch gesagt ich soll etwas Rotes bringen
& da habe ich mich erinnert, daß Du das
früher ‚rot’ genannt hast”.
Ich glaube, hier gälte der Einwand nicht. |
Ich konnte mich auf jeden Fall zur
Rechtfertigung auf eine Tabelle der Farben & ihrer || mit ihren Namen berufen. |
Es könnte aber auch
sein, daß ich mich so einer Tafel widersetze & mich auf
mein Gedächtnis (oder ist es etwas Andres?)
berufe. |
Heißt das nun, daß ich in meinem
Gedächtnis gleichsam eine andere, anders lautende
Tafel habe?! Und was rechtfertigt die Wahl
zwischen diesen beiden? |
Wenn ich jemandem sage „male das
Grün deiner Zimmertür nach dem Gedächtnis”,
|
(„Der
Wind trägt meine Gedanken weg.” –
„Gewicht einer
Energiemenge.”) |
Wenn es bei der Bedeutung des Wortes
„rot” auf das Bild ankommt, das mein Gedächtnis
beim Klang dieses Wortes automatisch reproduziert, so muß ich mich
auf diese Reproduktion gerade so verlassen, als wäre ich
determiniert, die Bedeutung durch Nachschlagen in
einem Buche zu bestimmen, wobei ich mich diesem Buche quasi auf Gnade
& Ungnade ergeben würde. |
Das würde aber heißen: Die
Bedeutung des Wortes ist, was mir in einer bestimmten Weise dabei
einfällt. |
Ich bin dem
Gedächtnis ausgeliefert. |
Und doch kann ich sagen: „Wo
habe ich nur dieses Grün schon gesehen”, oder
„diese Farbenzusammenstellung”. |
Ich möchte sagen:
Wiedererkennen läßt sich nur, was sich beschreiben
läßt. |
Und nun
scheint „grün” die Beschreibung einer
Farbe zu sein! |
„Bring mir eine gelbe
Blume.” Wie rechtfertigst |
Wenn Du
sagst „heißt denn diese Farbe nicht
‚gelb’?”, so bezieht sich Deine
Frage nur auf ein spezielles
Sprachübereinkommen, ist also
trivial. || (ist also trivial). |
Wenn ich mit einem
gelben Täfelchen in der Hand nach einer gelben Blume suche, so
ist das analog dem Ausrechnen einer
Multiplikation wie
165 × 280;
gehe ich aber mit dem Wort „gelb” suchen, so ist es
analog einem arithmetischen Satz
2 + 3 = 5,
wo nichts eine interne Relation zeigt. |
Es ist doch offenbar nicht
unmöglich || undenkbar, daß
Einer die gelbe Blume so mit einem Phantasiebild
sucht, wie ein Anderer mit dem färbigen Täfelchen, oder ein
Dritter, in irgend einem Sinne, mit dem Bild einer Reaktion, die durch
das, was er sucht, hervorgerufen werden soll
(Klingel). Womit immer aber er suchen geht (mit welchem Paradigma immer), nichts zwingt ihn das als das Gesuchte anzuerkennen, was er am Schluß wirklich anerkennt, & die Rechtfertigung in Worten, oder andern Zeichen, die er dann von dem Resultat || Ergebnis gibt, rechtfertigt wieder nur im Bezug auf eine andere Beschreibung in derselben Sprache. |
Die Schwierigkeit ist
aufzuhören, ‚warum’ zu fragen (ich meine,
sich dieser Frage zu enthalten). |
Es ist offenbar ein Unterschied: ob
ich sage „dieser Streifen↑ ist weiß”, oder
„die Farbe dieses Streifens werde ich
‚A’ nennen”. |
Eine
‚Interpretation’ ist doch wohl etwas, was in Worten
gegeben wird! Denn es || Es ist diese Interpretation im Gegensatz zu
einer anderen (die anders lautet). – Wenn man
also sagt „jeder Satz bedarf noch einer
Interpretation” so hieße das: kein Satz kann ohne
einen Zusatz verstanden werden, was Unsinn ist. – Sagt
man aber jeder Satz sei noch einer Interpretation fähig, so
heißt das, daß jedes Zeichen durch weitere Zusätze in
Systeme von noch größerer Multiplizität einzureihen
ist. Und dies wäre, wenn überhaupt etwas,
ein mathematischer Satz; wie er aber da steht ist er,
glaube ich, vag & bedeutungslos. |
Wir können uns
denken, daß jemand die Bedeutungen der Farbnamen aus einer
Tabelle entnimmt, wo sie bei den entsprechenden Farben
stehen, bis er, wie man sagt, die Tabelle im Kopf
hat.23 |
Das heißt doch wohl, daß etwas
diese Tabelle jetzt || nun ersetzt
hat. |
Könnte nicht, was ich früher gegen den Gebrauch einer
solchen Tabelle eingewendet habe, gegen jede Rechnung
eingewendet werden? |
Wie ist es mit den beiden
Sätzen: „dieses Blatt ist rot” &
„dieses Blatt hat die Farbe die auf Deutsch
‚rot’ heißt”? Sagen beide
dasselbe? |
3.
Hängt das nicht davon ab, was das
Kriterium dafür ist, daß eine Farbe auf
Deutsch ‚rot’ heißt? |
Kann man auch statt
„hol mir eine gelbe Blume” sagen:
„hol mir eine Blume, deren Farbe Du
‚gelb’
nennst”? |
Wird der Ausdruck der Beschreibung nur von
dem Beschriebenen abgeleitet, oder aus diesem & einer Tabelle
oder etwas dem Analogen? |
Zu dem der
dich nicht mag, gut zu sein, erfordert nicht nur viel
Gutmütigkeit sondern auch viel
Takt. |
Du befiehlst mir „bringe mir eine gelbe
Blume”; ich bringe eine & Du fragst:
„warum hast Du mir so eine
gebracht?”. Dann hat diese Frage nur
einen Sinn, wenn sie zu ergänzen ist „und nicht
eine von dieser (andern) Art”.24 |
D.h. diese Frage bezieht sich
schon auf || gehört schon in ein System; und die Antwort
muß sich auf das gleiche System beziehen. |
Auf die Frage
„warum tust Du das auf meinen
Befehl?” kann man fragen:
„Was?” |
Da wäre es nun absurd
zu fragen „warum bringst Du mir eine gelbe Blume, wenn
ich Dir befohlen habe, mir eine gelbe Blume zu
bringen”. Eher könnte man fragen
„warum bringst Du eine rote Blume, wenn ich sagte Du sollest
|
Wie kann man die Handlung
von dem Befehl „hole eine gelbe Blume”
ableiten? – Wie kann man das Zeichen
„5” aus dem Zeichen
„2 + 3”
ableiten? |
Wie verhält es sich denn mit der
Bezeichnung eines ganz bestimmten Tones von Gelb. Da
scheint es doch klar, daß die Wortsprache nicht genügt, jeden
solchen Ton zu beschreiben, obwohl sie sagen kann ein rötliches
oder grünliches Gelb u.s.w.?
Anderseits: Gib diesem Ton einen Namen & er steht auf gleicher Stufe, ist in keiner anderen Lage als das Wort „gelb” oder „rot”. |
Ist es denn
nicht denkbar, daß ein grammatisches System in der Wirklichkeit
zwei (oder mehr) Anwendungen hat? |
Ja, aber wenn
wir das überhaupt sagen können, so müssen wir die
beiden Anwendungen auch durch eine Beschreibung
unterscheiden können. |
Denken wir an zwei Anwendungen des
grammatischen Farbenschemas, so können wir diese
beschreiben. Aber das Wesentliche dieser
Beschreibung ist, daß sie nur eine neue Multiplizität || ein neues System von Zeichen beschreibt & nicht
in irgend einem Sinne mit der Realität anknüpft, in einem
Sinne in welchem das Zeichen mehr als ein Zeichen wäre.
|
Woher die Idee daß wir das
Gebiet der Zeichen verlassen könnten? |
Kommt das nicht daher,
daß wir, wie ich sagen möchte, mit gewissen Zeichen
ganz vertraut sind? Abgesehen von den Sprachen
die wir geläufig sprechen, sind uns viele Gebärden in
diesem Sinne vertraut. Aber worin besteht diese
Vertrautheit? Ich winke Einem & er kommt zu mir. Nehmen wir aber an, er verstünde diese Sprache nicht so leicht; || , nach einer Überlegung aber deutete er sie doch (richtig), so hätte er sie in Gedanken in eine Sprache übersetzt die ihm geläufig || vertraut ist. |
„Er sagt
mir ‚bringe mir eine
Blume’.” Wovon die Bedeutung des Worts
„mir” bestimmt wird. ‒ ‒ |
Ist nicht der
Grund, warum wir glauben, mit der hinweisenden Erklärung
das Gebiet der Sprache, des Zeichensystems, zu verlassen, daß wir
dieses Heraustreten aus den Schriftzeichen mit einer
Anwendung der Sprache, etwa einer Beschreibung dessen was ich sehe,
verwechseln. |
Man könnte fragen wollen:
Ist es denn aber ein Zufall daß ich zur
Erklärung von Zeichen also zur
Vervollständigung des Zeichensystems aus den
Schrift- oder Lautzeichen Welche Eigenschaft müssen sie haben, die sie zu dieser Vertretung befähigt. Denn ich kann nicht sagen: statt Milch trinke ich Wasser statt Brot esse ich || & esse statt Brot Holz indem ich das Wasser die Milch & das Holz das Brot vertreten lasse. | neue Zeile | Ich kann nun freilich doch sagen daß das definiendum das definiens vertritt; & hier steht dieses hinter jenem wie die Wählerschaft hinter dem || ihrem Vertreter. & || Und in diesem Sinne kann man auch sagen daß das in der hinweisenden Definition erklärte Zeichen den Hinweis vertreten kann, da man ja diesen wirklich in einer Gebärdensprache für jenes setzen könnte. Aber doch handelt es sich hier um eine Vertretung im Sinne einer Definition, denn die Gebärdensprache ist || bleibt eine Sprache wie jede andere. Und das ist vielleicht der Succus dieser Betrachtung. Ich möchte sagen: Von einem Befehl in der Gebärdensprache zu seiner Befolgung ist es ebenso weit wie von diesem Befehl in der Wortsprache. |
Denn
auch die hinweisenden Erklärungen müssen ein
für allemal gegeben werden. |
D.h., auch sie gehören
zu dem Grundstock von Erklärungen die den Kalkül vorbereiten
& nicht zu seiner Anwendung ad hoc.
|
Denn so sehe ich eine
Sprache: || die Erscheinung einer Sprache: daß
man sie lernt (ihre Grammatik, ihr Wörterbuch); &
sie dann spricht. Oder: Daß || daß es eine Lehre gibt die von ihr handelt & Lehren in denen sie gesprochen wird. |
Die hinweisenden
Erklärungen könnten alle in dem Buch der Sprachlehre gegeben
werden. Sie gehören alle zur Sprachlehre.
|
Mit einem
Draht nach einem Kurzschluß suchen; er ist gefunden wenn es
läutet. Aber suche ich dabei auch nach etwas, was der
Idee des Klingelns gleich ist? usw.
usw.
|
Ich kann
doch sagen: „mische die Farben nach denen, die ich
Dir vormale”, aber nicht: „mische Farben nach
den Wörtern, die ich Dir ansage” – wenn diese
Wörter mir nicht schon bekannt sind. – Ich kann
ebenso sagen „Zeichne die Kurven, die ich Dir
vorzeichne”; aber nur in gewissen Fällen:
„Zeichne die Kurven, die ich dir ansage”.
Ist das aber nicht der Fall, den wir hätten, wenn wir verschiedene komplizierte Wahrheitsfunktionen einerseits mit neuen Namen, anderseits durch die |
„Mische Farben nach den
Wörtern, die ich Dir sage” kommt
natürlich auf dasselbe hinaus
wie: „Mische eine Farbe nach dem Wort
‚A’”. |
Das heißt doch, eine Farbe, die sich
mit dem Wort ‚A’ rechtfertigen
läßt. In wiefern läßt sich denn aber eine Farbe durch eine Farbe rechtfertigen? |
Wir stehen im Kampf mit der
Sprache. |
„Ein Ereignis tritt
ein.” „Ein Mensch tritt
ein.” |
Das ganze Problem der Bedeutung der Worte
ist darin aufgerollt, daß ich den A suche ehe ich ihn
gefunden habe. – Es ist darüber zu sagen, daß
ich ihn suchen kann, auch wenn er in gewissem Sinne nicht
existiert. Wenn wir sagen, ein Bild ist dazu nötig, wir müssen in irgend einem Sinne ein Bild von ihm herumtragen, so sage ich: vielleicht; aber was hat es für einen Sinn zu sagen es sei ein Bild von ihm. Das hat also auch nur einen Sinn, wenn ich ein weiteres Bild von ihm habe, das dem Wort „ihm” entspricht. |
Die Lösung
philosophischer Probleme verglichen mit dem Geschenk im Märchen,
das im Zauberberg zauberisch erscheint & wenn man
es draußen beim Tag betrachtet nichts ist als ein
Stück Eisen || nur ein Stück Eisen ist.
|
Man sagt etwa: Wenn ich von
der Sonne spreche, muß ich ein Bild der Sonne in mir
haben. – Aber wie kann man sagen daß es ein Bild
der Sonne ist. Hier wird doch die Sonne wieder
erwähnt, im Gegensatz zu ihrem Bilde. Und
damit ich sagen kann: „das ist ein Bild der
Sonne”, müßte ich ein weiteres Bild der Sonne
besitzen. u.s.w.
Zu sagen die Erinnerung ist ein Bild dessen was war, hat nur Sinn, wenn ich das, was war, diesem Bild gegenüberstellen kann & die beiden etwa vergleichen. Das ist auch möglich, wenn man unter dem, was war, das Hypothetische versteht, aber nicht, wenn man darunter eben das versteht was in der Erinnerung gegeben ist. |
Wie seltsam, ich kann ihn suchen, wenn er nicht da ist, aber ich
kann nicht auf ihn zeigen, wenn er nicht da ist. Das ist
eigentlich das Problem des Suchens & zeigt den
irreführenden Vergleich. Man könnte sagen wollen: da muß er doch auch dabei sein, wenn ich ihn suche. – Dann muß er auch dabei sein, wenn ich ihn nicht finde & auch wenn es ihn nicht gibt. |
Ihn (etwa meinen Stock) suchen, ist eine Art des
Suchens & unterscheidet sich davon, daß man etwas andres
sucht durch das was man beim Suchen tut (sagt, denkt) nicht
durch das, was man findet. |
Und trage ich beim Suchen ein Bild mit mir
oder eine Vorstellung, nun gut. Und sage ich das Bild sei
das Bild |
Man kann den Dieb nicht hängen ehe
man ihn hat, wohl aber schon suchen. |
„Du hast
den Menschen (auf ihn zeigen) gesucht?
Wie war das möglich, er war doch gar nicht
da!” |
„Ich suche meinen
Stock. – Da ist er!” Dies
letztere ist keine Erklärung des
Ausdrucks „mein Stock”, die für das
Verständnis des ersten Satzes
wesentlich wäre & die ich daher
nicht hätte geben können, ehe mein Stock gefunden
war. Vielmehr muß der Satz „Da ist
er” wenn er nicht eine Wiederholung der auch
früher möglichen Worterklärung ist, ein neuer
synthetischer Satz sein. |
Das Problem entspringt einer
Verwechselung eines Wortes oder Ausdrucks mit dem Satz der die
Existenz, das Dasein, des Gegenstands behauptet. |
„Den hast Du gesucht? Du
konntest ja nicht einmal wissen, ob er da ist!”
(Vergleiche dagegen das Suchen nach der |
Auch haben wir hier die
Verwechslung zwischen der Bedeutung & dem Träger eines
Wortes. Denn der Gegenstand, auf den ich bei dem Worte
„den” zeige ist der Träger des
Namens, nicht seine Bedeutung. |
Kurz: ich suche den Träger des
Namens, nicht dessen Bedeutung. || die Bedeutung des
Namens. Aber andrerseits: Ich suche & hänge den Träger des Namens. |
Man kann von dem
Träger des Namens sagen, daß er (existiert
oder) nicht existiert, & das ist natürlich
keine Tätigkeit, obwohl man es mit einer verwechseln
könnte & sagen, er müsse doch dabei
sein, wenn er nicht existiert. (Und das ist von einem
Philosophen gewiß schon einmal geschrieben
worden.) |
(„Ich suche
ihn.” – „Wie schaut er
aus.” – „Ich weiß es nicht, aber
ich bin sicher ich werde ihn wiedererkennen, wenn ich ihn
sehe.”) |
4. Man könnte
nur sagen: Wenn er von der Sonne spricht, muß er ein
visuelles Bild (oder Gebilde von der & der Beschaffenheit
– rund, gelb, etc.) vor sich
sehen. Nicht, daß das wahr ist, aber es hat Sinn,
& dieses Bild ist dann ein Teil des Zeichens. |
Ich gehe die
gelbe Blume suchen. Auch wenn mir während des Sehens
ein Bild vorschwebt, brauche ich es denn, wenn ich die gelbe Blume
– oder eine andere – sehe? – Und wenn ich
sage „sobald |
Aber geht nicht mit dem Eintreffen des
Erwarteten immer ein Phänomen der Zustimmung || Bejahung (oder Befriedigung) Hand in
Hand? Dann frage ich: Ist dieses
Phänomen ein anderes als das Eintreten des
Erwarteten? Wenn ja, dann weiß ich nicht ob so ein
anderes Phänomen die Erfüllung immer begleitet. – Oder ist es dasselbe, wie die Erfüllung?
– Wenn ich sage: Der, dem die Erwartung
erfüllt wird, muß doch nicht sagen „ja, das
ist es” (oder dergleichen), so kann man mir
antworten: „gewiß, aber er muß doch
wissen, daß die Erwartung erfüllt
ist.” – Ja, soweit das Wissen
dazugehört, daß sie erfüllt ist. In
diesem Sinne: wüßte er's nicht, so wäre
sie nicht erfüllt. – „Wohl, aber, wenn
einem eine Erwartung erfüllt wird, so tritt doch
immer eine Entspannung auf!”
– Woher weißt du das? –
|
Es
ist vielleicht am instruktivsten zu denken, daß, wenn wir mit einem
gelben Täfelchen die Blume suchen, uns jedenfalls nicht die
Relation der Farbengleichheit in einem weiteren Bild gegenwärtig
ist. Sondern wir sind |
(So wie wir nicht für
einen Augenblick daran dächten, ein Kind die
Gebärdensprache zu lehren.) |
Wir könnten uns
freilich denken, daß der, welcher mir das gelbe Täfelchen zum
Suchen der Blume gibt, mir dabei auch das Wort
„gleich” erklärte, indem er auf farbengleiche Flecken zeigte.
Ja, daß er mir zwei farbengleiche Täfelchen zur
Erinnerung an diese Erklärung mitgäbe, oder aber auf
einem Zettel den Satz „suche eine diesem Täfelchen
gleichfärbige
Blume”. Und das Wort gleichfärbig
entspräche dann den beiden gleichfärbigen
Täfelchen. Aber: Er hatte mir
also seinen ersten Auftrag || Befehl erklärt
& diese Erklärung selbst bestand aus Zeichen
wie der Auftrag & diese Zeichen konnten also weiter
erklärt werden. Jede Erklärung gesellt sich als
Zeichen zu den schon vorhandenen hinzu & gibt nun
eben ein anderes System (eine andere
Multiplizität). (Keine
Erklärung ist daher absolut wesentlich, macht das Zeichen zu
einem Zeichen; & keine ist wesentlich die
letzte.) |
Aber konnte denn auch die erste
Erklärung wegbleiben? Gewiß, wenn die Zeichen
, ⌂, ⊙ uns
(etwa) ursprünglich ebenso
beigebracht worden wären wie die Wörter
„Kirche”, „Haus”,
„Stadt”. Aber diese
mußten uns doch erklärt
werden! – Soweit sie uns überhaupt
„erklärt” wurden, geschah es durch eine
Gebärdensprache die uns nicht erklärt wurde. – Aber wäre denn diese Gebärdensprache einer
Erklärung fähig
gewesen? – Gewiß; z.B. durch
eine Wortsprache. |
Freilich kann man sagen: das gelbe
Täfelchen ist in Wirklichkeit auch nicht maßgebend, weil das
Gedächtnis als Kontrolle des Täfelchens verwendet
wird. Aber erstens ist das nicht wahr, wenn wir uns nach
einem ganz bestimmten Farbton richten sollen (dann trauen wir oft
dem Täfelchen & nicht dem Gedächtnis) &
zweitens: Wie ist es mit der Relation zwischen dem was das
Gedächtnis gibt & dem, was ich als ich ihm entsprechend
in der Wirklichkeit anerkenne? Trage ich von dieser
Relation ein Bild herum? |
Das Wort
„gegeben”. Damit läßt sich viel
Unfug anstellen. „Nur die Vorstellungen vom Baum
sind mir gegeben, nicht der Baum selbst”.
„Was ich mir erwarte ist mir nur
durch seine || eine Beschreibung
gegeben”. „Davon ist mir nur
eine || Das ist mir nur in einer Beschreibung
gegeben”. –
„Was?!” Das hängt unmittelbar mit der Vorstellung des letzten || vorigen Satzes zusammen. Denn |
Die Frage
„wie ist mir denn das gegeben” hat Sinn
wenn sie nach der Verifikation
eines Satzes fragt um seinen Sinn
deutlich zu machen.
Z.B. können wir sagen
diese || die Länge
dieses Körpers ist uns durch das Resultat einer Messung
mit dem Maßstab gegeben – nicht durch das Augenmaß.
Die Antwort auf die Frage „wie ist
es mir gegeben” soll also die Bedeutung des
„es” klarer machen, ist also eine grammatische
Erklärung. (Wie ja vorauszusehen war, daß sie
doch gewiß nicht durch einen Versuch zu lösen ist.)
|
Ich habe
oben || früher „das was mir das
Gedächtnis gibt” dem entgegengestellt,
„was ich als das ihm in der Wirklichkeit
Entsprechende
anerkenne”. Aber das können doch nur zwei
Symbole einer Sprache sein &
solche die sich in einander übersetzen lassen,
wenn sie überhaupt etwas mit einander zu tun haben.
Oder ist es die Erinnerung (oder Erwartung) & die
Erfüllung der Erwartung? |
Ich wollte oben sagen,
daß das Gedächtnis, auch wenn es zur
Kontrolle des Täfelchens verwendet wird, im gleichen Fall
ist wie das Täfelchen. Daß nämlich auch hier
von einer Interpretation der (jener
Relation „des im Gedächtnis
Gegebenen zu …”) die Rede sein
könnte & gefragt |
Könnte ich behaupten, daß mein Gedächtnis immer
etwas nachdunkle? Jedenfalls könnte ich sagen:
„wähle die Farbe, die Du im Gedächtnis
hast” & auch „wähle deine
eine etwas dunklere Farbe, als die Du im Gedächtnis
hast”. Von einem Nachdunkeln kann man natürlich nur im Vergleich zu Etwas || etwas andrem sprechen & es genügt nicht, zu sagen „nun, mit der Farbe, wie sie wirklich war”, weil hier die besondere Art der Verifikation, d.h. die besondere Grammatik der Worte „wie sie war” noch nicht festgelegt ist, diese Worte (also) noch mehrdeutig sind. |
Die Frage
aber ist: Ist im Fall einer relativen
Veränderung der Farbe des Täfelchens zu meinem
Gedächtnis (ein gewagter Ausdruck) in irgend einem Sinne
unbedingt der Deutung der Vorzug zu geben, das Täfelchen
habe sich geändert & ich müsse mich also nach dem
Gedächtnis richten? Offenbar nein.
Übrigens besagt die ‚Deutung’, das
Täfelchen & nicht das Gedächtnisbild habe sich
verändert gar nichts als eine Worterklärung der
Wörter „verändern” &
„gleichbleiben”. |
(Über einem
Musikstück steht, vom Komponisten drübergeschrieben
♩ = 88, aber um es heute
richtig zu spielen muß es ♩ = 94 gespielt
werden; welches ist das vom Komponisten gemeinte
Tempo.) |
Man könnte auch so sagen:
Wenn meine |
Und das zeigt auch, daß die
Erinnerung || das Gedächtnis noch einer Interpretation
fähig ist. Denn, wenn ich sage „die Blume soll die gleiche Farbe haben, wie die, die Du jetzt gesehen hast || im Gedächtnis hast”, so zeigt das Wort „gleiche” schon, wo die Interpretation ansetzen kann. (Und ich könnte eine Sprache festlegen in der das Weglassen jeder solchen Bestimmung also „die Blume soll die Farbe des Täfelchens haben” eben das bedeutet was jetzt der Satz mit der Bestimmung „dunkler als” sagt.) |
Alle Erklärung
scheint hier aufzuhören. Freilich, wir sind ja gar
nicht im Gebiete der Erklärungen. |
Beim Versteckenspiel
erwarte ich, den Fingerhut zu finden. Wenn ich ihn finde,
gebe ich ein Zeichen der Befriedigung von mir, oder fühle
doch eine Befriedigung. Dieses Phänomen mag
ich auch erwartet haben (oder auch nicht), aber
die || diese Erwartung
ist nicht die, den Fingerhut zu finden. Ich kann beide
Erwartungen haben & sie sind offenbar ganz getrennt.
|
Ich erwarte mir, eine gelbe
Blume zu finden, dabei schwebt mir das Bild einer gelben Blume
vor. Könnte mir nicht dabei das Bild einer roten Blume
vorschweben – also einer nicht-gelben Blume? |
Es ist nicht so,
daß wir ein
Phänomen || eine || das Phänomen einer
Unbefriedigung spüren || merken ||
bemerken, die dann durch Finden
des Fingerhutes aufgehoben wird || vergeht, & nun sagen: „also
war das || jenes Phänomen die
Erwartung des Fingerhutes || den Fingerhut zu
finden”. Nein, das erste Phänomen ist die Erwartung des Fingerhutes || den Fingerhut zu finden so sicher, als || wie das zweite das Finden des Fingerhutes ist. Das Wort „Fingerhut” || Der Ausdruck „Finden des Fingerhuts” gehört zu der Beschreibung des ersten so notwendig, wie zur Beschreibung des zweiten. Nur verwechseln wir nicht die „die Bedeutung des Wortes ‚Fingerhut’” (den Ort dieses Worts im grammatischen Raume) mit der Tatsache daß ein Fingerhut hier ist. |
Zu
denken || Der Gedanke, daß uns
(erst) das Finden zeigt || sagt was wir erwartet haben, heißt den Vorgang so
beurteilen wie etwa die Symptome der Erwartung
bei einem Andern. Ich sehe ihn etwa unruhig auf &
ab gehen; da kommt jemand zur Tür herein & er wird ruhig
& gibt Zeichen der Befriedigung; & nun sage
ich: „er hat offenbar diesen Menschen
erwartet”. |
Die ‚Symptome der
Erwartung’ sind nicht der Ausdruck der Erwartung.
Und zu glauben, ich wüßte erst nach dem Finden was ich gesucht (nach der Erfüllung was ich gewünscht) habe, läuft |
„Ich wünsche mir eine
gelbe Blume”. – „Ja, ich gehe
& suche Dir eine gelbe Blume.
Hier habe ich eine gefunden”. –
Gehört die Bedeutung von „gelbe Blume” mehr
zum letzten Satz, als zu den zwei vorhergehenden? |
Um die Worte, die
die Erwartung beschreiben zu rechtfertigen, könnte ich nur
sagen: Es muß ein Unterschied sein, ob ich eine gelbe
Blume erwarte, oder eine rote, oder eine gelbe Frucht, etc. |
Worin besteht das Suchen einer gelben
Blume? Nun, ich gehe umher, sehe mir die Blumen an und
– wenn ich eine gelbe Blume sehe, pflücke ich sie
etwa. |
Wir haben uns eben außerhalb (des
Bereichs) aller Erklärung gestellt. |
Wir können nur
beschreiben, da uns kausale
Zusammenhänge, d.i. die tatsächliche
Folge der Vorgänge, nicht interessiert (da wir
hierin bereit sind, alles zu glauben). Und die
Zusammenhänge, die dann bleiben, sind formelle, die
sich nicht beschreiben lassen, sondern sich in der
Grammatik ausdrücken. |
Worin besteht es, sich eine
gelbe Blume zu wünschen? Wesentlich darin, daß
man in dem, was man sieht, eine gelbe Blume vermißt.
Also auch darin, daß man erkennt, was in dem Satz
ausgedrückt ist „ich sehe jetzt keine gelbe
Blume”. |
Dieser Satz ist aus dem Betrachten || der
Ansicht |
Die
Bedeutung des Wortes „gelb” ist nicht die Existenz
eines gelben Flecks: Das ist es, was ich über das
Wort Bedeutung sagen möchte. |
Wie ist es
hiermit: „A” bedeutet die Richtung
→,
„B” die Richtung ←.
|
Seltsame Aufschrift für ein Buch:
„Dieses Buch darf nur in diesem Raum gelesen
werden.” (Daran ließe sich
Vieles erklären.) |
Was die Erklärung des
Pfeiles betrifft, so ist es klar, daß man sagen kann:
„Dieser Pfeil bedeutet || sagt nicht,
daß Du dorthin (mit der Hand zeigend) gehen sollst, sondern
dahin.” – Und es ist klar daß ich
würde diese Erklärung natürlich verstehen. – „Das müßte man (aber) dazuschreiben”. |
Jene
Aufschrift für ein Bibliotheksbuch & die Bemerkung, die
ich einmal wirklich unter einer Zimmerordnung gelesen habe:
„Diese Regeln dürfen nicht
übertreten werden” sind ebenso wirkungslos,
wie eine Maschine die mein Vater einmal erfunden
hat & deren Wirkungslosigkeit er zuerst nicht
eingesehen hat || sah. Es sollte
eine Straßenwalze sein. Der Arbeitszylinder ist im
Inneren der Walze befestigt &
so ist
natürlich das ganze ein starres System, dessen Teile sich
gegen einander nicht rühren
können. Und anderseits |
5. Unmittelbare
Erfahrung (Sinnes-Datum) ist entweder ein Begriff von
trivialer Abgrenzung oder eine Form. |
Ich könnte der
Erklärung des Pfeiles mit || in der Vorstellung
folgen. Das wäre so, als folgte ich ihr mit einer
Zeichnung (& hier handelt es sich ja um das
„Primäre” der Zeichnung, nicht um das
Physikalische. Dann aber scheint die Vorstellung noch eine
andere Rolle zu spielen, in der sie scheinbar nicht
interpretierbar ist. Nicht interpretierbar, weil
schon interpretiert, oder eigentlich, weil schon Zeichen &
Interpretation. Aber wie interpretiert man denn
Zeichen? Doch durch andre Zeichen. || Doch, indem man sie mit andern Zeichen
verbindet. |
Ich will doch sagen:
Die ganze Sprache kann man nicht interpretieren. |
Eine
Interpretation ist immer nur eine im Gegensatz zu einer
andern. Sie hängt sich an das
Zeichen & reiht es in ein weiteres System ein. |
Ist es nun notwendig zur Interpretation,
Erklärung, des Wortes ‚gelb’ auf einen gelben
Gegenstand zu zeigen? Könnte man nicht
z.B. auf einen blauen zeigen mit
den Worten „das ist gelb”, auf einen
grünen & sagen „das ist rot” u.s.w. immer den Namen
|
Man verwechselt so leicht das gemalte Bild
im physikalischen Sinn mit dem entsprechenden Gesichtsbild.
Dieses kann sehr wohl statt des Erinnerungsbildes stehen;
warum denn nicht. Wenn man fühlt, daß das nicht
möglich ist, denkt man an das physikalische
Bild. |
Es ist also richtig:
„Ich erinnere mich daran
↗
an das was ich hier vor mir sehe”. Das Bild
ist dann in einem gewissen Sinne gegenwärtig &
vergangen. |
Der Vorgang des
Vergleichs || Vergleiches
eines Bildes mit der Wirklichkeit ist also der Erinnerung nicht
wesentlich. |
Wenn man mir sagt „bringe
eine gelbe Blume” & ich stelle mir vor, wie ich eine
gelbe Blume hole, so habe ich bewiesen, daß ich den Befehl
verstanden habe. Aber ebenso, wenn ich ein Bild des
Vorgangs malte. – Warum?
Wohl, weil das, was ich tue mit Worten des Befehls beschrieben
werden muß. Oder soll ich sagen, ich habe
tatsächlich einen (dem ersten)
verwandten Befehl ausgeführt. |
Warum sieht man es als einen Beweis
dafür an daß ein Satz Sinn hat, daß ich mir, was er sagt
vorstellen kann? Weil ich diese Vorstellung mit
einem dem ersten verwandten Satz beschreiben
müßte. Ich habe ja damit nur den Satz in einem primitiveren Symbolismus wiederholt. |
Ist aber daher || darum kein
Unterschied zwischen Bild & Bild? Symbol &
Symbol? |
”Ich stelle mir vor wie das sein
wird.” (Wenn der Sessel weiß
gestrichen sein wird.) – Wie kann ich es
mir denn Vorstellen, wenn es nicht
ist?! Ist denn die Vorstellung eine
Zauberei? Nein, die Beschreibung der Vorstellung
ist (ja) nicht dieselbe, wie die
Beschreibung des erwarteten Ereignisses. |
„Du sagtest
mir ‚geh aus dem Zimmer’, darum tat ich
das” (und nun zeichnet er den Vorgang auf, oder
macht ihn vor). Aber da ist ja scheinbar gar kein
Zusammenhang! |
Wie kann man kalkulieren, daß
3 + 2 = 5
ist?! da doch ‚5’ zu
‚3 + 2’ keine
interne Beziehung hat? Es geht auch nur auf einem Weg,
der diese Beziehung herstellt. |
Der Satz ist der Tatsache so ähnlich,
wie das Zeichen ‚5’ dem Zeichen
‚3 + 2’.
Und das gemalte Bild der Tatsache, wie
‚❘ ❘ ❘ ❘ ❘’
dem Zeichen ‚❘ ❘ + ❘ ❘ ❘’.
|
Wenn man sagt:
Ich stelle mir die Sonne vor, wie sie rasch über den Himmel
zieht; so ist doch nicht die Vorstellung damit beschrieben, daß
„die Sonne rasch über den Himmel
zieht”! Ja es hatte Sinn von diesem Bild zu fragen: „stellt das die Sonne vor?” |
Nehmen wir an, es
gäbe zwei Sonnen I & II am
Himmel die gleich aussähen, & nun sagt einer:
„ich stelle mir die Sonne I in einer solchen Bewegung
vor”. Könnte man ihn da fragen:
„Woher weißt du daß es
(gerade) die Sonne
I ist”? Der Unterschied kann in
nichts liegen, was an der Vorstellung einem gemalten Bild
vergleichbar ist. |
Über das Vorstellen als Beweis des
Sinnes: Wenn es Sinn hat zu sagen „ich kann mir
vorstellen daß p der Fall ist”, so hat es auch Sinn
zu sagen „p ist der Fall”. |
Die Vorstellung in
dem Sinn, in dem ich früher von ihr gesprochen habe, ist wie ein
Bild mit der Überschrift „Bildnis des N.N.”. |
Mein Gehirn wird wohl
einmal gleichsam vor Alter erblinden. Aber nicht
unbedingt erst, wenn ich viel älter bin als
jetzt. |
Was heißt es denn
„entdecken daß ein Satz Sinn
hat”? Oder fragen wir so: Wie kann
man denn die Denn kann ich etwa versuchen, es mir vorzustellen? Heißt es nicht: Zu sagen, daß ich es mir vorstelle, ist sinnlos? Wie hilft mir dann also diese Umformung von einem Unsinn in einen andern? – Und warum sagt man gerade: „ich kann mir nicht vorstellen, wie es anders wäre”? und nicht – was doch auf dasselbe hinauskommt – „ich kann mir nicht vorstellen, wie das wäre”? Man anerkennt scheinbar in dem unsinnigen Satz etwas wie eine Tautologie zum Unterschied von einer Kontradiktion. Aber das ist ja auch falsch. – Man sagt gleichsam: „Ja, es || er ist ausgedehnt, aber wie könnte es denn anders sein? also wozu es sagen”. Es ist dieselbe Tendenz die uns auf den Satz „dieser Stab hat eine bestimmte Länge” nicht antworten läßt „Unsinn!”, sondern: „Freilich!”. Was ist aber der Grund (zu) dieser Tendenz? Sie könnte auch so beschrieben werden: Wenn wir die beiden Sätze „dieser Stab hat eine Länge” & seine Verneinung „dieser Stab hat keine Länge” hören, so sind wir parteiisch & neigen dem ersten Satz zu (statt beide für Unsinn zu erklären). Der Grund hiervon ist aber eine Verwechslung: Wir sehen den ersten Satz verifiziert (und den zweiten falsifiziert) dadurch, „daß der Stab 4 m hat”. Und man wird sagen: „und 4 m ist doch eine Länge” und vergißt daß man hier einen Satz der Grammatik hat. |
Wenn man manchmal sagt:
man könne das Helle nicht sehen, wenn man nicht das Dunkle
sähe; so ist das kein Satz der Physik oder Psychologie –
denn hier stimmt es nicht & ich kann sehr wohl eine
ganz weiße Fläche sehen & nichts
Dunkles daneben – sondern es muß
heißen: Es hat keinen Sinn in unserer Sprache von
Helligkeit zu reden, wenn es nicht Sinn hat, von etwas Dunklem zu
reden. |
Was heißt es denn „entdecken
daß ein Satz keinen Sinn hat”?
Und was heißt das: „Wenn ich etwas damit meine muß es doch Sinn haben”? „Wenn ich etwas damit meine …” – wenn ich was damit meine?! |
Was heißt es: „Wenn ich mir
etwas dabei vorstellen kann, muß es doch Sinn
haben”? Wenn ich mir was dabei vorstellen kann? Das was ich sage || sagte? – Das heißt nichts || Dann heißt dieser Satz nichts. – Und ‚Etwas’? Das würde heißen: wenn ich die Worte auf diese Weise benützen kann, dann haben sie Sinn. Oder eigentlich: wenn ich sie zum Kalkulieren benütze, dann haben sie Sinn. |
(Philosophie
versteht niemand: Entweder er versteht nicht,
was geschrieben ist, oder er versteht
es, || : aber sieht nicht, daß es
Philosophie ist.) |
„Du hast mit der Hand eine Bewegung gemacht; hast Du
etwas damit gemeint? – Ich dachte, Du meintest, ich
solle |
Die Frage ist ob man
fragen darf „was hast Du gemeint”.
Auf diese Frage (aber)
kommt ein Satz zur Antwort. Während, wenn man so nicht
fragen darf, das Meinen – sozusagen – amorph
ist. Und „ich meine etwas mit dem Satz”
ist dann von der selben Form wie
„der || dieser Satz ist nützlich”,
oder „dieser Satz greift in mein Leben ein”.
|
Wenn man nun fragt „hast Du etwas mit dieser Handbewegung
gemeint””?, so kann die Antwort
sein „nein ich hab' gar nichts damit
gemeint” oder „ja, ich habe etwas
gemeint”. Und in diesem Fall wird man fragen
„was?” und die Antwort werden etwa Worte
sein. |
Könnte man aber antworten:
„ich habe etwas mit dieser Bewegung gemeint, was ich nur
durch sie || diese Bewegung ausdrücken
kann”? |
Ich scheine sagen zu wollen:
Verstehen, heißt nur, eine bestimmte || gewisse
Art von Zeichen zu erfassen (zu erhalten).
|
„Nein ich hab' gar nichts mit dieser
Bewegung gemeint. Ich hab' sie ganz
unwillkürlich gemacht”. Oder
aber: „Ja, ich habe etwas gemeint, ich wollte,
daß Du kommst”. Aber dann war dieses Wollen daß der Andre kommen soll ein besonderer Vorgang. Das heißt, ich habe jetzt den ganzen Vorgang in den Satz übersetzt „ich wollte, daß Du kommst”. Aber er war nun doch wieder nur ein Zeichen. |
Auf die Frage „was
meinst Du” müßte die Antwort die
Erklärung des Zeichensystems sein, zu dem das
gegebene Zeichen gehört. – Und durch die
Antwort „ich meine, daß Du kommen sollst”
ist ja auch nur eben das getan, denn das Zeichen wurde jetzt
in einen Satz einer uns bekannten Sprache übersetzt.
Und eine Sprache ist uns nur verständlich weil wir sie,
ihr System, kennen. Denn alle Erklärung kann nichts
tun als uns die Sprache kennen lehren. |
Aber dieser letzte
Satz ist mit Vorsicht
aufzufassen || aufzunehmen. Denn kann man sagen, wir
verstünden die Gebärdensprache, weil wir ihr System
kennen? Ja & nein. |
Der Vorgang
könnte auch so sein, daß nach der Antwort „ja, ich
habe etwas mit der Bewegung gemeint”
& der Frage „was?” die Antwort
kommt || lautet: „Du
weißt's schon, || „Ich
brauch' es nicht zu sagen, Du verstehst mich
schon”. Und diese Antwort zeigt am klarsten das Wesen des Verstehens, denn wenn nun der Andere auf einmal versteht, was gemeint war, so sieht er in dem Zeichen jetzt eines im Gegensatz zu anderen. Wenn er es nun deutet so deutet er es so im Gegensatz zu anders. |
„Ach ja, ich wußte nicht, wohin
Du zeigtest || zeigst; daß Du auf den
zeigst!” |
Die
Erklärung:
„hast || Hast
Du mich denn nicht verstanden; ich habe auf ihn
gezeigt” erklärt ein System, denn
es || sie erklärt aus welchem Gesichtspunkt ich das
Zeichen hätte auffassen sollen. |
Ich bin nun
immer zu dem Fehler geneigt zu glauben ein System könnte
außerhalb seines Ausdrucks, in der Grammatik etwa,
existieren. |
„Jetzt sehe ich's erst,
er zeigt immer auf die Leute die dort
vorübergehen”. Er hat ein System
verstanden: wie einer dem ich die Ziffern 1, 4, 9, 16 zeige
& der sagt „ich versteh' jetzt das System
ich kann jetzt selbst weiter schreiben”.
Aber was ist diesem Menschen geschehen als er das System
plötzlich verstand? Ist es etwas anderes als daß
ihm die Variable „x²” oder ein
analoges Zeichen eingefallen ist? |
Man wird vielleicht
sagen: ganz richtig es ist ihm
x² || die Form
x² eingefallen, aber
im Gegensatz zu x³ oder
x
|
Was dem Können in „ich kann
jetzt selbst weiterschreiben” zu Grunde liegt ist auch nur der Einfall des
Variablen-Ausdrucks (also eines
Zeichens, wieder nur eines Steins im
Kalkül welches selbst sich erst || nur in der Zeit entfaltet) & etwa das
Ausrechnen „im Kopf” einer Zahl von
Resultaten || von einigen weiteren Zahlen.
|
Es handelt
sich beim Verstehen nicht um einen Akt des momentanen,
sozusagen nicht diskursiven, Erfassens der
Grammatik. Als könnte man sie gleichsam auf
einmal |
Das also, was der macht, der auf einmal die Bewegung des Andern
deutet (ich sage nicht „richtig deutet”) ist
ein Schritt in einem Kalkül. Er tut
ungefähr was er sagt wenn er seinem
Verständnis Ausdruck gibt. –
Und das ist ja immer unser Erkenntnisprinzip || Prinzip –. Und wenn ich sage „was er
macht ist der Schritt eines Kalküls” so heißt das,
daß ich diesen Kalkül schon kenne; in dem Sinne in dem ich die
deutsche Sprache kenne oder das Einmaleins.
Welche ich ja auch nicht so in mir habe als wäre die ganze deutsche Grammatik & die Einmaleins-Sätze zusammengeschoben auf etwas was man nun auf einmal, als Ganzes, erfassen kann || ich nun auf einmal, als Ganzes, besitze. |
Ich fasse das Verstehen also, in
irgendeinem Sinne, behaviouristisch auf.
|
Gewiß,
der Vorgang des „Jetzt versteh ich
…!” ist ein ganz spezifischer, aber
es ist eben auch ein ganz spezifischer Vorgang,
wenn wir auf einen bekannten
Kalkül stoßen, wenn wir
„weiter wissen”. Aber dieses Weiter-Wissen ist eben auch diskursiv (nicht intuitiv). (Und es kommt eben hier heraus, was ich vor langer Zeit aufgeschrieben habe, daß wir nämlich „von Büchern” & derlei Dingen reden |
Das
Behaviouristische an meiner Auffassung besteht nur darin,
daß ich keinen Unterschied zwischen ‚außen’
& ‚innen’ mache || unserer Behandlung
besteht nur darin, daß wir keinen Unterschied zwischen
‚außen’ & ‚innen’
machen. Weil mich || uns
die Psychologie nichts angeht. |
6. Ich glaube, das
Charakteristische des primitiven Menschen ist es, daß er nicht aus
Meinungen handelt (dagegen
Frazer). Ich
lese unter vielen ähnlichen Beispielen von einem
Regen-König in Afrika zu dem die Leute um Regen
bitten wenn die Regenperiode kommt. Aber
das heißt doch daß sie nicht eigentlich meinen er könne
Regen machen, sonst würden sie es in den trockenen Perioden
des Jahres in der das Land „a parched and arid
desert” ist, machen. Denn wenn man annimmt
daß die Leute einmal aus Dummheit dieses Amt des Regenkönigs
eingesetzt haben so ist es doch gewiß klar daß sie schon
vorher die Erfahrung hatten, daß im März der Regen
beginnt & sie hätten dann den Regenkönig für
den übrigen Teil des Jahres funktionieren lassen. Oder
auch so: Gegen morgen, wenn die Sonne aufgehen will werden
von den Menschen Riten des Tagwerdens
zelebriert aber nicht in der Nacht, sondern da
brennen sie einfach Lampen. |
Wenn ich
über etwas wütend bin so schlage ich manchmal mit
meinem Stock auf die Erde oder an einen Baum etc. aber
ich glaube doch nicht daß die Erde schuld
ist oder das Schlagen etwas helfen kann.
„Ich lasse meinen Zorn aus.”
Und dieser Art sind alle Riten. Solche
Handlungen kann man Instinkt Ist ein solches ⋎ Phänomen einmal mit einem Instinkt den ich selber besitze in Verbindung gebracht so ist eben dies die gewünschte || ersehnte Erklärung; d.h. die welche das besondere puzzlement || diese besondere Schwierigkeit löst. Und eine Betrachtung || weitere Forschung über die Geschichte meines Instinkts bewegt sich nun auf andern Bahnen. |
Kein geringer
Grund d.h. überhaupt kein Grund
kann es gewesen sein was gewisse Menschenrassen den Eichbaum verehren
ließen, sondern nur das, daß sie
& die Eiche in einer Lebensgemeinschaft || Symbiose vereinigt waren also nicht aus
Wahl sondern wie der Floh mit dem Hund. || & der Hund in ihrer Entstehung vereinigt || mit
einander entstanden.. (Entwickelten die Flöhe
einen Ritus, er würde sich auf den Hund
beziehen.)
|
Man könnte sagen nicht ihre Vereinigung (von Eiche
& Mensch) hat zu diesen Riten die Veranlassung
gegeben, sondern vielleicht ihre Trennung || sondern, in gewissem Sinne, ihre
Trennung. |
Denn das Erwachen
des Intellekts geht mit einer Trennung von dem
ursprünglichen Boden der
ursprünglichen Grundlage des Lebens
vor sich. (Die Entstehung der
Wahl.) |
(Die Form des
erwachenden Geistes ist die Verehrung.) |
„Ist die Vorstellung nur die Vorstellung, oder ist die
Vorstellung von Etwas in der Wirklichkeit?”
„Ist die Vorstellung nur die Vorstellung, oder ist die Vorstellung in Bezug || Beziehung auf die Wirklichkeit?” „Ist die Vorstellung nur die Vorstellung, oder ist sie Vorstellung von Etwas in der Wirklichkeit?” |
Und von dieser
Frage könnte man auch die Beziehung der
Vorstellung zum gemalten Bild erfassen. |
Die Frage
könnte aber nicht heißen: „Ist die
Vorstellung immer Vorstellung von etwas, was in der Wirklichkeit
existiert” – denn das ist sie offenbar nicht immer
–; sondern, es müßte heißen: bezieht sich
die Vorstellung immer, wahr oder falsch, auf Wirklichkeit. – Denn das kann man von einem gemalten Bild nicht
sagen. – |
Aber warum
sollte man dann nicht sagen, daß die || eine Vorstellung eine Vorstellung eines Traumes
sei? |
Verhalten sich nicht Vorstellung
& Wirklichkeit zu einander wie ein
ebenes Bild zum dreidimensionalen Raum? in dem || welchem immer etwas existieren kann, dessen
Projektion das ebene Bild ist?
(Also doch wohl wie die Sprache zur Wirklichkeit im Raum.) |
… quia plus loquitur
inquisitio quam inventio …
(Augustinus) |
Manifestissima & usitatissima sunt, & eadem
rursus nimis latent, & nova est inventio eorum.
(Augustinus) |
Wenn man sagt, Vorstellungen seien
privat, so ist man wieder von einer
falschen Analogie irregeleitet. |
Könnte ich malen, daß es sich so
verhält, wenn es keinen Sinn hätte, zu sagen
„es verhält sich so”?
Aber dieser Ausdruck „malen, daß es sich so verhält” ist selbst problematisch. Er trägt bereits eine Deutung in das Bild hinein. |
Man wird
sagen: der Maler der „Malheurs de
Chasse” hat
nicht gemeint daß es wirklich so zugeht; hätte
er aber seine Bilder lehrhaft (um zu zeigen wie es
zugeht) gemeint, so wäre er im Unrecht
gewesen.¤ |
Aber dasselbe gilt doch auch von
Erzählungen etwa des Baron
Münchhausen.
In dem Sinn in welchem man von ihnen sagen kann sie seien nicht wahr kann man es allerdings auch von irgend einem Bild sagen das keine historische Begebenheit || Tatsache darstellen soll. |
Anderseits kann man von jenen
Erzählungen insofern nicht sagen sie seien unwahr
als sie gar nicht auf eine Methode der
Verifikation deuten. (Ebenso
wie ein Genrebild.) ¤ 27 |
1) Continuation from Ms-109,271.
2) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
3) Continuation in Ms-109,272.
4) Continuation from Ms-109,300.
5) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
6) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
7) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
8) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
9) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
10) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
11) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
12) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
13) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
14) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
15) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
16) See facsimile; line and an arrow connecting this remark with the following one.
17) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
18) Digit "1" inserted above "rote".
19) Digit "2" inserted above "rot".
20) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
21) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
22) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
23) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
24) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
25) See facsimile; line connecting this remark with the following one.
26) See facsimile; there seems to be an arrow pointing up.
27) Continuation in Ms-111,1.
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