| | | | |
VI. Philosophische
Bemerkungen
| | |
| | / | | |
10.12.
1 Alles was ich in der Sprache tun kann ist
etwas sagen: das eine sagen.
(Das eine sagen im Raume dessen was ich hätte sagen
können.)
| | |
| | ? / ∫ | | |
Man könnte das auch so
: Die Sprache
relativ & nicht absolut.
| | |
| | / | | |
Wenn ein Satz nicht eine
mögliche Bildung unter anderen wäre, so hätte er keine
Funktion.
| | |
| | / | | |
D.h.: wenn ein
Satz nicht das einer Entscheidung
wäre, hätte er nichts zu sagen.
| | |
| | / | | | Der Beweis der
Widerspruchsfreiheit der Axiome
den die Mathematiker heute
so einen Sums machen. Ich habe das Gefühl: wenn
in den Axiomen eines Systems ein Widerspruch wäre so
wäre das gar nicht so ein großes Unglück.
Nichts leichter als ihn zu beseitigen.
| | |
| | ∫ | | | Ein Satz kann eben
nur eines sagen
(an einen Ort des Raumes
deuten.).
| | |
| | ∫ | | |
11.
Das Erste was wir vom Gedanken aussagen
möchten ist, er sei eine Tätigkeit.
Ein Vergleich der sich uns sofort aufdrängt ist der mit der
Verdauung. Dann sagen wir, daß uns
der
Prozess, welcher Art er auch sein mag nicht
als typisch menschlicher oder organischer (oder als
Vorgang in einem Lebewesen)
interessiesiert. Er
interessiert uns nicht als spezifisch physiologischer und auch nicht
als spezifisch psychologischer
(Vorgang).
| | |
| | ∫ | | | Das Nächste ist der
Vergleich mit dem Chemiker den die Vorgänge im menschlichen Darm
auch nicht als solche interessieren sondern als chemische
Vorgänge die ebensogut in einer Proberöhre stattfinden
können.
| | |
| | / | | |
Wir sagen: Für uns gibt
es nicht wesentlich außere &
innere Vorgänge (Jeder Vo⌊r⌋gang ist in
gewissem Sinne ein äußerer Vorgang)
Wir werden das Denken untersuchen als ob
es von dem Standpunkt, daß es auch von einer Maschine
ausgeführt werden könnte. Aber hier
befinden wir uns in einer gänzlich falschen
Betrachtungsweise. Wir sehen das Denken für
einen Vorgang wie das Schreiben an oder das Weben als wäre es das
Erzeugen eines Produkts, des Gedankens, wie das Weben das
Erzeugen eines Stoffes etc. Und dann
läßt sich natürlich sagen daß dieser Vorgang der
Erzeugung im Wesentlichen auch maschinell
muß deuten lassen. Aber hier ist unsere
Auffassung ganz falsch. Das Denken interessiert uns
nur sofern es uns unmittelbar ist. Es ist ein Vorgang
nur im unmittelbar Gegebenen.
| | |
| | / | | | Von einem
Product & etwas das es hervorbringt ist
für uns überhaupt keine Rede
| | |
| | ∫ | | | Weder der Organismus noch die
Maschine ist ein Vergleichsobject.
Denn uns interessiert nichts was wir noch nicht
wissen.
| | |
| | / | | |
Schon die Bezeichnung Tätigkeit für's Denken
ist in einer Weise irreführend. Wir sagen: das
Reden ist eine Tätigkeit unseres Mundes. Denn wir
sehen dabei unseren Mund sich bewegen ◇ &
fühlen es
etc. In
Sinne kann man nicht sagen das Denken
sei eine Tätigkeit unseres Gehirns.
| | |
| | / | | | Und kann man sagen das
T Denken sei eine
Tatigkeit des Mundes oder des
Kehlkopfs oder der Hände? (etwa wenn
wir schreibend denken)?
| | |
| | / | | |
Zu sagen [d|D]enken sei eben
eine Tätigkeit des Geistes wie [s|S]prechen des Mundes
ist eine Travestie ˇder Wahrheit.
| | |
| | | | | Wir gebrauchen eben ein Bild, wenn wir von der
Tätigkeit des Geistes reden.
| | |
| | ? ∫ | | | Das Denken
ist nicht mit dem Arbeiten eines Mechanismus zu
vergleichen den wir von außen sehen in dessen Inneres wir
aber blicken mü[ß|ss]en um seine Tätigkeit zu
verstehen.
| | |
| | / | | |
Das Denken ist nicht mit der
Tätigkeit eines Mechanismus zu vergleichen der wir von außen zuschauen die wir von
außen sehen | deren Inneres
wir aber sehen um
sie zu verstehen.
| | |
| | ? ∫ | | |
Das Denken ist nicht die
Tätigkeit eines Mechanismus, der wir von außen
zusehen deren [i|I]nneres aber erforscht werden
muß.
| | |
| | ? ∫ | | |
Das Denken ist nicht mit der
Tätigkeit eines Mechanismus zu vergleichen den wir
von außen sehen in dessen Inneres wir aber erst dringen
müssen.
| | |
| | | | | Denn was
uns ◇ am Denken nicht bewußt
wäre, gehört nicht dazu.
| | |
| | / | | | Im Denken wird
nicht etwas in einem abgeschlossenen Raum verdaut.
| | |
| | ∫ | | | Das Denken ist ganz
dem zeichnen von Bildern zu vergleichen.
| | |
| | / | | | Man kann
aber auch sagen: Das Denken ist (wesentlich) mit
keinem Vorgang zu vergleichen & was wie ein
Vergleichsobject scheint ist in Wirklichkeit ein
.
| | |
| | ∫ | | |
12.
Die Deutung eines Bildes nach der
Wirklichkeit ist schon eine Anwendung des Bildes.
| | |
| | ∫ | | | Die Anwendung
des Bildes besteht immer in einer Übersetzung.
| | |
| | / | | | Der Vorgang der
Übersetzung – etwa des Spielens nach Noten – wird durch
die Worte beschrieben: Er, ( der
[ü|Ü]bersetzende, richtet sich nach den
Noten. Ist das nun die eigentliche, rein
sachliche Beschreibung des Vorgangs oder ist in sie schon ein Bild
(Gleichnis) hineingetragen (gleichsam ein
Anthropomorphismus)?
| | |
| | / | | |
Er richtet sich nach den Noten heißt
vor allem nicht, daß er „richtig” spielt.
Wohl aber beschreibt es seine Absicht.
| | |
| | / | | | Zu sagen
„Er hat die Absicht dieses Stück zu
spielen” (wobei man auf die Noten zeigt) hat gar keinen
Sinn wenn nicht eine Projectionsregel
vorausgesetzt ist[,|.]
[d|D]enn
sonst ist jede T Folge von Tönen oder keine
dieses Stück.
| | |
| | ∫ | | |
Ich lese in
Lessing:
(über die Bibel)
„Setzt hierzu noch die
Einkl⌊e⌋idung und den Stil … … bald plan &
einfältig, bald poetisch, durchaus voll Tautologien,
aber solchen, die den Scharfsinn üben, indem sie bald etwas anderes
zu sagen scheinen, und doch das nämliche sagen, bald das
nämliche zu sagen scheinen, und im Grunde etwas
anderes bedeuten oder bedeuten
können: …”
| | |
| | ? o ∕∕ | | |
Bedenke die
merkwürdige Projektionsweise durch die die
Zeichnung in ein
menschliches Gesicht projiziert wird.
| | |
| | / | | | Wer liest, macht das
was er
abhängig von dem was da steht. Aber
Abhängigkeit kann nur durch
eine Regel ausgedrückt werden.
| | |
| | / | | | Was hätte übrigens
allgemeine Regel überhaupt
auszudrücken, wenn ?
| | |
| | / | | |
Soweit er was er tut nicht von dem
abhängig macht was da steht, ˇsoweit liest er
nicht; wenn auch das was da steht ihn ˇzu dem
veranlaßt veranlassen mag zu tun was er
tut.
| | |
| | / | | |
Der Vorsatz muß so sein daß sein Ausdruck es möglich
macht zu überprüfen, ob er ausgeführt
wurde. [ … ob die Absicht erreicht
wurde. ] Es muß sich also die
richtige Ausführung aus der Vorlage und dem Ausdruck des
Vorsatzes ableiten ˇ(quasi berechnen)
lassen.
| | |
| | / | | |
Wenn ich etwas beschreibe, so muß ich die Beschreibung
von dem Zubeschreibendem
herunterlesen. [ Wenn ich etwas beschreibe
& die Beschreibung von dem Zubeschreibendem nicht herunterlese so ist es keine
Beschreibung. ]
| | |
| | ∫ | | |
Wenn ich die Beschreibung nicht von der
Tatsache ablese, so ist sie ˇeine ihr willkürlich
zugeordnete Lautverbindung [ so ist sie ein ihr
willkürlich zugeordneters Komplex
Gebilde
| | |
| | ? / | | |
Wenn man sagt die
Sinnesdaten seien „privat”, niemand
anderer könne meine Sinnesdaten sehen, hören,
fühlen, & meint damit nicht eine Tatsache
Erfahrung Erfahrungstatsache, so müßte
ein philosophischer Satz sein.
Den gibt es aber nicht & was gemeint ist drückt sich
darin aus, daß eine Person in die Beschreibung von Sinnesdaten
nicht eintritt.
| | |
| | / | | |
Denn, kann ein anderer meine
Zahnschmerzen nicht haben so kann ich sie – in diesem
Sinne auch nicht haben.
| | |
| | / | | |
In dem Sinne in welchem es nicht erlaubt
ist zu sagen der Andere habe diese Schmerzen, in
die ist es auch nicht erlaubt zu sagen ich
sie.
| | |
| | / | | | ⌊⌊Was soll es
heißen: Er hat diese Schmerzen?
außer er hat solche Schmerzen:
d.h. von solcher Stärke, Art
etc. aber ˇnur in dem⌋⌋ ⌊⌊Sinne kann
auch ich diese Schmerzen haben.⌋⌋
| | |
| | | | | Was wesentlich privat ist, oder scheint, hat keinen
Besitzer. Das heißt die
Subject-Object-Form
ist darauf nicht anwendbar.
| | |
| | / | | |
Die
Subject-Object-Form
bezieht sich auf
Leib & die Dinge um ihn, die auf ihn wirken.
| | |
| | / | | |
13.
Es scheint ein Einwand gegen die
Beschreibung des unmittelbar [e|E]rfahrenen zu
sein: „für wen beschreibe
ich's?” Aber wie wenn ich es
abzeichne? Und die Beschreibung muß
immer ein nachzeichnen sein.
Und soweit
(überhaupt) eine Person
für das Verstehen in Betracht kommt steht, die meine & die
des anderen auf einer Stufe. Es ist doch hier ebenso wie
mit den Zahnschmerzen.
| | |
| | / | | |
Beschreiben ist nachbilden & ich
muß es nicht notwendigerweise für irgend jemand
nachbilden.
| | |
| | / | | |
Wenn ich mich mit der Sprache dem Andern
verständlich mache, so k muß es
sich hier um ein Verstehen im Sinne des
[B|b]ehaviourism handeln. Daß er mich
verstanden hat ist eine Hypothese, wie, das ich ihn verstanden
habe.
| | |
| | / | | |
In die der nicht-hypothetischeˇn
Beschreibung des Gesehenen, Gehörten – diese
Wörter bezeichnen hier grammatische Formen – tritt das
Ich nicht auf es ist hier von Subject und
Object nicht die Rede.
| | |
| | / | | |
„Für wen beschreibe
ich würde ich meine unmittelbare Erfahrung
beschreiben? Nicht für mich, denn ich habe
sie ja; & nicht für ein jemand andern, denn
der könnte sie nie aus der Beschreibung
entnehmen?” – Er kann sie so
& so wenig aus der
Beschreibung entnehmen wie aus einem gemalten Bild.
Und aus Die Vereinbarungen über die Sprache
sind doch mit Hilfe von gemalten Bildern (oder was diesen
gleichkommt) getroffen worden. Und⌊,⌋ –
unserer gewöhnlichen Ausdrucksweise nach⌊,⌋
– entnimmt er doch aus einem gemalten Bild etwas.
Und zu fragen, ob er dasselbe entnimmt was wir sehen ist ja Unsinn;
ebensolcher Unsinn wie die Frage ob mich mein Gedächtnis
nicht täuscht wenn es mir sagt daß das die Farbe ist die ich
schon ge vor einer Minute in diesem Bild gesehen
habe.
| | |
| | / | | |
Es ist eben irreführend zu sagen „das Gedächtnis
sagt mir daß dies dieselbe Farbe ist”
etc.” Sofern es mir etwas sagt, kann es
mich auch täuschen (d.h. etwas
falsches sagen). Wenn
ich die unmittelbar gegebene Vergangenheit beschreibe so beschreibe
ich mein Gedächtnis & nicht etwas was dieses
Gedächtnis anzeigt. (Wofür dieses
Gedächtnis ein Symptom wäre.)
| | |
| | / | | | Und
„Gedächtnis” bezeichnet hier – wie
früher „Gesicht” & und
„Gehör” – auch nicht ein psychisches
Vermögen, sondern einen
bestimmten Teil der logischen Struktur unserer
Welt.
| | |
| | ∫ | | | Wenn ich nicht recht weiß wie ein Buch
anfangen so kommt das daher das noch etwas unklar ist. Denn
ich möchte mit dem ge der Philosophie
gegebenen, den geschriebenen &
gesprochenen Sätzen, ˇquasi den Büchern
anfangen Und hier begegnet man der
Schwierigkeit des „Alles
fließt”. Und mit ihr
ist vielleicht überhaupt anzufangen.
| | |
| | ∫ | | | Handelt die
Mathematik von ?
Ebensowenig wie das Schachspiel von Holzfiguren handelt.
| | |
| | / | | | Wenn wir
hier davon reden von dem Sinn mathematischer
Sätze reden oder wovon sie handeln so gebrauchen wir ein
falsches Bild. Es ist nämlich hier auch so als ob
ˇan sich unwesentliche willkürliche Zeichen
das Wesentliche, eben den Sinn, mit einander gemeinsam haben gemein
hätten | .
| | |
| | / ∫ | | |
1[5|6].
Weil die Mathematik ein
Kalkül ist & daher wesentlich von nichts
handelt, gibt es keine Metamathematik.
| | |
| | / | | | Man kann nur immer
Unwesentliches ausdrücken. Wenn
ich
z.B. die Philosophie mit dem Satz beginnen
wollte daß wir hier eine
Sprache zur Darstellung der Tatsachen gebrauchen, so wäre dies
wieder unwesentlich, das Wesentliche aber daß eine solche Sprache
gebraucht werden kann, kann nicht gesagt
werden.
| | |
| | / | | |
Irgendetwas sagt mir: eigentlich dürfte ein Widerspruch
in den Axiome[in|n] eines Systems nicht schaden, als bis
er offenbar wird. Man denkt sich einen
versteckten Wi[e|d]erspruch wie eine versteckte
Krankheit die schadet obwohl (und vielleicht gerade
deshalb weil) man sie sich uns nicht deutlich
zeigt. Zwei [s|S]pielregeln aber die
einander in einem für einen bestimmten
Falle
widersprechen sind vollkommen in der Ordnung bis dieser Fall eintritt
& dann erst wird es nötig durch eine weitere Regel
zwischen ihnen zu entscheiden.
| | |
| | / | | |
17.
Auch die Logik ist keine
Metamathematik[;|,]
d.h. auch
Operationen des das Arbeiten mit dem logischen
Kalkülss können kann keine ˇwesentlichen
Wahrheiten über die Mathematik zu
[t|T]age fördern. Siehe hierzu das
„Entscheidungsproblem” und
ähnliches in der modernen
mathematischen Logik.
| | |
| | / | | |
Kein Kalkül kann ein
[P|p]hilosophisches Problem entscheiden.
| | |
| | ø | | | 25. Wer seiner Zeit nur voraus ist,
den holt sie einmal ein.
| | |
| | / | | | 27. Der Kalkül kann uns nicht prinzipielle
Aufschlüsse über die Mathematik geben.
| | |
| | / | | | Es kann
auch keine „führenden
Probleme” der mathematischen Logik geben, denn das
wären solche deren Lösung uns endlich berechtigen würde das Recht geben
würde | Arithmetik zu treiben wie
wir es tun.
| | |
| | / | | | Und dazu können wir nicht auf den
Glucksfall der Lösung eines
mathematischen Problems warten. | | |
| | ø | | |
12.[2|1].31
Die Musik scheint manchem eine
primitive Kunst zu sein mit ihren wenigen Tönen &
Rythmen. Aber einfach ist nur ihre
Oberfläche [ ihr Vordergrund ]
während der Körper der die Deutung dieses manifesten
Inhalts ermöglicht die ganze unendliche Komplexität besitzt
die wir in dem Äußeren der anderen Künste angedeutet
finden & die die Musik verschweigt. Sie ist in
gewissem Sinne die raffinierteste aller Künste.
| | |
| | ø | | | 16.
Es gibt Probleme an die ich nie
herankomme, die nicht in meiner Linie oder in meiner Welt
liegen. Probleme der Abendländischen
Gedankenwelt an die Beethoven (& vielleicht teilweise
Goethe)
herangekommen ist & mit denen er gerungen hat die aber kein
Philosoph je angegangen hat (vielleicht ist
Nietzsche an ihnen
vorbeigekommen). Und vielleicht
sind sie für die abendlandische
Philosophie verloren
d.h. es wird niemand
da sein der den Fortgang dieser Kultur als Epos empfindet
beschreiben kann.
Oder richtiger sie ist eben kein Epos mehr oder doch nur für
den der sie von außen betrachtet & vielleicht hat dies
Beethoven
vorschauend getan (wie Spengler einmal andeutet) Man
könnte sagen die Zivilisation muß ihren Epiker
voraushaben. Wie man den eigenen Tod nur
voraussehen und vorausschauend beschreiben nicht als
Gleichzeitiger von ihm berichten kann. Man
könnte also sagen: Wenn [d|D]u das Epos
einer ganzen Kultur sehen
willst so mußt Du es unter den Werken der
Größten dieser Kultur also zu einer Zeit suchen in
der das Ende dieser Kultur nur hat vorausgesehen werden
können, denn später ist niemand mehr da um es zu
beschreiben. Und so ist es also kein Wunder wenn
es nur in der dunklen Sprache der
geschrieben ist
& für die Wenigsten verständlich.
| | |
| | ø | | |
Ich aber komme zu diesen Problemen überhaupt
nicht. Wenn ich „have done with the
world” so habe ich eine amorphe
(durchsichtige) Masse geschaffen & die Welt mit ihrer ganzen
Komplexität Vielfältigkeit
bleibt wie eine uninteressante Gerümpelkammer links
liegen. Oder vielleicht
richtiger, : das ganze Resultat der
ˇganzen Arbeit ist das Linksliegenlassen der
Welt. (Das
[i|I]n-die-Rumpelkammer-werfen der ganzen
Welt)
| | |
| | o ∕∕ | | | Eine Tragik gibt es in
dieser Welt – in ⌊(⌋der meinen⌊)⌋
– nicht & damit all das Unendliche nicht was
eben die Tragik (als sein
) hervorbringt.
Es ist sozusagen alles in dem
Ether Weltether
löslich; es gibt keine Härten. Das
heißt die Härte und der Konflikt wird zu nichts Herrlichem nicht zu
etwas Herrlichem | sondern zu einem
Fehler.
| | |
| | ø | | | Der Konflikt löst sich
etwa wie die Spannung einer Feder in einem Mechanismus, den man
schmilzt (oder in Salpetersäure auflöst).
In Lösung
gibt es keine Spannungen mehr.
| | |
| | o ∕∕ | | | Das meiste was
sich mir als Ahnungsvolle Gedankenform zeigt kann ich gar nicht
ausdrücken & meine Ausdruckskraft erlahmt vielleicht
immer mehr & mehr.
| | |
| | / | | |
17.
Das Verständnis eines Satzes kann nur
die Bedingung dafür sein daß wir ihn anwenden können.
D.h. es kann nichts sein als diese Bedingung
& es muß die Bedingung der Anwendung sein.
| | |
| | ? / ∫ | | | Wer
das Symbol versteht kann nicht mehr
als das Symbol, denn
mehr ist nicht da.
| | |
| | / ∫ | | |
Alles was zum Verständnis des
Symbols nötig ist e⌊n⌋thält es & was es nicht
enthält ist für die Sache überhaupt belanglos.
Also muß die Kenntnis des Symbols nicht nur
ausreichend sein sondern keine Kenntnis außerdem auch nur
eine Hilfe, sondern – wie gesagt – ganz
belanglos.
| | |
| | / | | |
Das Verständnis eines Befehls kann
nur die Bedingung dessen sein daß ich ihn ausführen
kann. Nicht mehr & nicht weniger.
| | |
| | / | | | Wenn mir das
Verstehen des Befehles bei der Ausführung nicht hilft, dann
interessiert es mich überhaupt nicht.
| | |
| | ∫ | | | Das Verstehen des Befehles
könnte etwa ein Spiel der Vorstellungen sein, es fragt sich aber
ist es zur Behandlung des Befehls wesentlich oder
nicht?
| | |
| | ∫ | | |
Wenn z.B. der
Befehl gelautet hätte, ich solle aus
dem Zimmer gehen, so könnte man glauben der
befehl sei befolgt wenn ich, etwa zur
festgesetzten Stunde das Zimmer verließe. Aber das
hatte ja auch „rein
mechanisch” nicht dem Befehl folgend geschehen
können. Es wäre auch nicht genug daß etwa
der das Hören des Befehls d auf
irgend eine Weise die Ursache davon wäre daß ich das Zimmer
verl[ass|ies]en
habe. Der
Befehl wurde vielmehr nur dann befolgt wenn ich die Befolgung von ihm
abgelesen habe. Dazu ist etwa nötig daß ich auf die
Uhr sehe & auf die Zeit warte bis der Befehl auszuführen
ist (oder vielmehr gehört eben auch das schon zur
Ausführung oder doch zur Reaktion auf den
Befehl). In Wirklichkeit wird es sich so
vollziehen daß ich auf die Uhr sehe dann an [das| etwas]
anderes denke dann wieder auf die Uhr sehe u.s.w. Was ist also
Wesentlich? Daß ich es einmal
merke ob ich die Zeit eingehalten habe oder nicht.
D.h. es muß mir einmal die
Übereinstimmung oder
Nicht-[ü|Ü]bereinstimmung meiner Handlung mit
dem Befehl zu Bewußtsein kommen. Wenn
(d.h. gerade wenn) das geschieht dann
verstehe ich den Befehl.
| | |
| | | | |
Nocheinmal: Das
Verstandnis ist eine Bedingung des
Befolgens. Nun, was für eine Bedingung der
Befolgung gibt es denn? Das Verstehen
soll ja das Erfassen des Befehls als solchen sein.
Das Erleben des Befehls als Befehl, ohne das ist er für mich
ˇja noch gar [K|k]ein Befehl. Und ist
er, ⌊es,⌋ dann habe ich ihn auch verstanden.
Das Verstehen des Befehls muß das Erfassen des Zeichens mit dem
sein was das Zeichen zum Zeichen eines Befehls
macht.
| | |
| | / | | |
Einen Satz verstehen heißt eine Sprache verstehen.
| | |
| | / | | | Von einem
Verständnis das ˇherbeizuführen wir wesentlich keine
Mittel haben, konnen wir nicht
reden.
| | |
| | ∫ | | |
18.
Wenn wir d meinen
daß der Gedanke die Tatsache gleichsam in schattenhafter Weise
anticipiert so geschieht das eben deshalb
weil es der Gedanke ist. Das heißt weil sein
Ausdruck die Beschreibung seiner Verification
enthält.
| | |
| | / | | |
Der Philosoph trachtet das erlösende
Wort zu finden; das ist das Wort das uns endlich erlaubt das zu fassen
was bis jetzt immer ungreifbar unser Bewußtsein belastet
hat.
| | |
| | o ∕∕ ∫ | | |
(Es ist wie
wenn man ein Haar auf der Zunge liegen hat; man spürt es aber kann
es nicht erfassen ergreifen & darum nicht
loswerden.)
| | |
| | ø | | |
Der Philosoph liefert
uns das Wort womit die Sache ausdrücken
& unschädlich machen kann.
| | |
| | ø | | | Wenn ich sage
daß mein Buch nur für einen kleinen Kreis von Menschen
bestimmt ist (wenn man das einen Kreis nennen kann) so will ich
damit nicht sagen daß dieser Kreis ˇmeiner Auffassung nach
die Elite der Menschheit ist aber es sind die Menschen an die aber es ist der Kreis an
den | ich mich wende
(nicht weil sie besser oder schlechter sind als die andern
sondern) weil sie mein Kulturkreis sind gleichsam die
Menschen meines Vaterlandes im Gegensatz zu den anderen, die
mir fremd sind.
| | |
| | / | | |
22.
Kein psychologischer Vorgang kann besser
symbolisieren als Zeichen die auf dem Papier stehen.
| | |
| | / | | | Der psychologische
Vorgang kann auch nicht mehr leisten als die Schriftzeichen auf dem
Papier.
| | |
| | ? / | | |
Denn immer wieder ist man in
der Versuchung einen S symbolischen
Vorgang durch einen besonderen psychischen Vorgang
erklären zu wollen, als ob die Psyche in dieser Sache viel mehr
tun könnte, als das Zeichen.
| | |
| | / | | | Es mißleitet uns da die
falsche Analogie mit einem Mechanismus der mit anderen Mitteln
arbeitet & daher eine besondere Bewegung
erklären kann. Wie wenn wir sagen: diese
Bewegung kann nicht durch den Eingriff von Zahnrädern allein
erklärt werden.
| | |
| | / | | |
Hierher gehört irgendwie:
daß es nicht selbstverständlich ist, daß sich das Zeichen
durch seine Erklärung ersetzen
läßt⌊.⌋,
[s|S]ondern eine merkwürdige, wichtige Einsicht in das
Wesen dieser (Art von)
Erklärung.
| | |
| | / | | |
Die Beschreibung des Psychischen
müßte sich ja doch wieder als Symbol verwenden lassen.
| | |
| | / | | | Wenn wir die
Disposition ein Zeichen „a a d d d c b a”
mittels der Regel „a
→ b ↑ c ← d
↓” zu
übersetzen eben durch „a
→ b ↑ c ← d
↓” ausdrücken
dann kann in jener Disposition auch nicht wesentlich mehr liegen als
in dem Zeichenausdruck für die Regel.
| | |
| | / | | | Das heißt diese
Disposition unterscheidet sicht etwa von der den Satz
nach „a
← b ↗ c ↙ d
→” zu
übersetzen wie das Zei erste Regelzeichen
vom zweiten.
| | |
| | ∫ | | |
Wenn ich den Satz a a d d d b c
nach a →
b ← c ↑ d
↓ in
übertrage,
so richte ich mich nach der Regel im selben Sinn wie wenn ich
1 2 3 4 nach in x … x² in 1 4 9
16 übertrage.
| | |
| | / | | | Im
speziellen Fall kommt natürlich die Regel nicht mit Betonung
ihrer [a|A]llgemeinheit vor wie in
f(a) nicht
f(x) als etwas Allgemeines
vorkommt.
| | |
| | ? / | | |
Wenn ich nun wie oben
übertrage so liegt die Über Art der
Übertragung an in der Art wie ich zu dem
Resultat der Übertragung gekommen bin. Es ist ja
unleugbar daß ich auf verschiedene Weise von 1, 2, 3, 4 zu 1, 4, 9,
16 kommen kann & mehr kann ich nicht behaupten.
Wenn ich nun einen Sachverhalt in Worten
beschreibe, etwa die Gestalt & Farbe eines Flecks, so schaue
ich allerdings dazu auf keine Übertragungsregel Rechnungsregel | wohl aber erhalte ich doch die Worte
der Beschreibung in einer ganz bestimmten Weise, verschieden von der,
einfach irgend welche Laute auszustoßen oder auch mich auf
assotiativem Wege zu solchen Lauten führen
zu lassen. Beschreibe ich z.B. einen
Fleck mit gewissen Worten so ist es ja denkbar daß ich dazu Worte
gebrauche die ich noch nie gehört & nie gebraucht
habe. Es wäre wenigstens der Fall denkbar daß meine
Umgebung (die etwa ständig bei mir
s[ei|st])
diese Worte nie gehört
hat & mich (also) auch nicht
versteht daß ich mir aber (wie sich die Leute ausdrücken
würden) einbilde, die Dinge hießen so.
Dann habe ich eben damit eine Sprache erfunden. Denn wie
ich es verstehe heißen die Dinge so wenn ich mir einbilde daß
sie so heißen
| | |
| | / | | |
Einen Satz verstehen heißt eine Sprache
verstehen & einen Satz sprechen heißt eine Sprache
sprechen.
| | |
| | ∫ | | |
23.
„Verstehst Du das Wort
‚Tisch’?” –
„Ja” – „Was heißt
es?” – ˇ(mit einer Gebärde)
„So eine Sache” –
„Verstehst Du das Zeichen ‚So eine
Sache’?”
„Ja” – „was bedeutet
[sie|es]?” –
| | |
| | ∫ | | | Die
Projectionsmethode ist die Art & und
Weise wie wi[e|r] 1, 4, 9 von 1, 2, 3
ableiten. oder
von a a b b c
| | |
| | ∫ | | |
Es ist eben ein Unterschied, ob ich von dem
einen Zeichen irgendwie beeinflußt das andere
hinschreibe, oder es von dem
ablese.
| | |
| | ∫ | | | Und die
[C|K]ausale
[b|B]eeinflußung ist ja kein
bewußter Vorgang.
| | |
| | | | | Wenn
ich mich aber nun ärgere weil jemand zur Türe
hereinkommt, kann ich mich hier im Nexus irren oder ist er
wie erlebe ich ihn wie den
Ärger In einem gewissen Sinne
kann ich mich ärgern irren denn ich kann
mi[c|r]h
f[r|s]agen „ich weiß nicht, warum mich sein Kommen heute so
ärgert”. Das heißt über die Ursachen
meines Argers läßt sich
streiten. – Anderseits nicht darüber daß der
Gedanke an sein kommen – wie man sagt
– unlustbetont ist.
| | |
| | | | |
Wie aber in dem Fall: Ich sehe den Menschen &
der Haß gegen ihn lodert bei seinem Anblick ˇin mir gegen
ihn auf – Könnte man fragen: wie
weiß ich daß ich ihn hasse, daß er
die Ursache meines Hasses ist. Und wie weiß
ich daß sein Anblick diesen Haß neu erweckt? Auf
die erste Frage: „ich hasse ihn” heißt
nicht „ „ich hasse & er ist die
Ursache meines Hasses”. Sondern er
beziehungsweise sein Gesichtsbild – etc – kommt in meinem Haß vor ist
ein Bestandteil meines Hasses. (Auch hier
tut's die Vertretung nicht, denn was
guarantiert mir dafür daß das
Vertretene existiert.) Im zweiten Falle
kommt eben unmittelbar
Erscheinung in meinem Haß vor oder, wenn nicht, dann ist
seine Erscheinung wirklich nur die hypothetische Ursache meines
Gefühls & ich kann mich darin irren daß sie es ist die
das Gefühl hervorruft.
| | |
| | | | |
Ganz ebenso muß es sich auch mit dem Handeln nach
einem Zeichenausdruck verhalten. Der
Zeichenausdruck muß in diesem Vorgang involviert
sein während er nicht involviert ist, wenn er
ˇbloß die Ur-sache meines Handelns
ist.
| | |
| | ∫ | | |
[Ich weiß daß, was ich hier seit vielen Wochen schreibe
schlecht ist; aber ich schreibe es in der Hoffnung daß besseres
wieder nachkommen möge. Kommt nichts besseres nach,
nun so hat es eben der Schluß sein sollen.]
| | |
| | | | | Und so ist es auch: aus ihm leite
ich mein Handeln ab.
| | |
| | / | | |
Wenn ich nun sage ich leite mein
Handeln aus dem Zeichenausdruck auf eine gewisse Weise
ab so kann diese Weise im tatsächlichen Vorgang nur so enthalten
sein wie eben eine Funktion f(x) in
f(a)
| | |
| | / | | | Wenn der
Satz „ich ha[ß|sse] A ihn” so aufgefaßt wird: Ich hasse
& er ist die Ursache; dann ist die frage
möglich: „bist Du sicher daß Du
ihn haßt ist es nicht vielleicht ein anderer oder etwas
Anderes” und das ist offenbar Unsinn.
| | |
| | / | | |
Übrigens ist der einzige Beweis daß
eine Analyse falsch ist, daß sie zu offenbarem Unsinn
führt d.h. zu einem Ausdruck der
offenbar gegen die Grammatik st
verstößt die der ˇArt der Anwendung
entspricht.
| | |
| | / | | |
Wenn ich an ihn denke: welche
Bedingungen müssen erfüllt sein daß das
wirk der Fall ist? Welche
nicht-hypothetischen Bestimmungen? Wenn ich ihn
– z.B. – erwarte: muß er jetzt
existieren, muß ich ein Erinnerungsbild an
ihn von ihm haben? Muß ich ihn
einmal gesehen haben? Und in welchem Sinne.
Was immer nicht der Fall gewesen sein muß, schalten wir
aus & was der Fall sein muß macht die Existenz des
Gedankens aus.
| | |
| | / | | |
24.
Wenn ich eine Lautreihe hervorbringe
& nun sage ich habe diesen Satz gelesen so kann kein
Zweifel darüber bestehen ob ich wirklich diesen Satz
gelesen habe oder ob meine Lautreihe anders anderswie verursacht wurde.
D.h.
daß ich
d[en|ies]⌊en⌋
Satz gelesen habe sagt gar nichts über die Ursache der Entstehung
der Lautreihe aus.
| | |
| | / | | |
Es kann nie essentiell für uns sein
daß ein Phänomen in der Seele sich abspielt &
nicht auf dem Papier für den Andern sichtbar.
| | |
| | / | | | Man kann sagen
daß, ob ich lese oder nur Laute hervorbringe während ein
Text vor meinen Augen ist sich nicht durch die Beobachtung von
außen entscheiden läßt. Aber das Lesen kann
nicht wesentlich eine innere
Angelegenheit sein. Das Ableiten der Übersetzung
vom Zeichen, wenn es überhaupt ein
Vorgang ist, muß auch ein sichtbarer Vorgang sein
können. Man muß also z.B.
auch den Vorgang dafür
können der sich auf dem Papier abspielt wenn die
Glieder der Reihe 1, 4, 9, 16 (als Übersetzung von 1, 2,
3, 4) durch die Gleichungen
1 × 1 =
1,
[1|2] × 2
= 4,
3 × 3 =
9 etc ausgerechnet
erscheinen.
1
× 1 “ 1
| 2
× 2 “ 4
| 3
× 3 “ 9
| 4
× 4 “ 16
|
Man könnte dann vom Standpunkt des
Behaviourism
sagen, : Wenn ein Mensch das
hinschreibt dann hat er die untere Reihe durch Rechnung gewonnen,
schreibt er aber bloß die untere Reihe an dann nicht.
Schriebe er aber nun die Reihe
1
× 1 “ 1
| 2 ×
2 “ 5
| 3 × 3 “
9
| 4 × 4 “
20
| so würden wir sagen, er hat falsch
gerechnet weil
2 × 2 nicht
5 ist etc.
| | |
| | / | | |
Man könnte natürlich
ebensogut schreiben diese Darstellung ist
ganz gleichwertig mit der ersten oder überhaupt jeder
andern, wenn eine Regel festgesetzt ist die sie von einer anderen
Darstellung unterscheidet.
| | |
| | / | | |
Das Gefühl welches man bei jeder
solchen Darstellung hat, daß sie roh (unbe-holfen) ist, leitet irre
denn wir sind dann versucht nach einer
„besseren” Darstellung zu suchen. Die
gibt es aber gar nicht. Eine ist so gut wie die andere
solange die Multiplizität die richtige ist; d.h. solange jedem Unterschied im Dargestellten
ein Unterschied in der Darstellung entspricht.
| | |
| | / | | | Und nun kann aber
auch der Gedanke als psychischer Prozess
nicht mehr tun als dieses „rohe” Zeichen.
| | |
| | / | | | Man kann
nicht fragen: W[as|elcher] für
eine
Art sind die geistigen Vorgänge daß sie wahr & falsch
sein können was die anderen außergeistigen nicht
können. Denn wenn es die
⌊„⌋geisti⌊gen”⌋gen
können so müssen es auch die anderen können; und
umgekehrt.2
| | |
| | | | |
Denn
können es die
Vorgänge so muß es auch die Beschreibung können.
Denn in ihrer Beschreibung muß es sich zeigen wie es
möglich ist.
| | |
| | / | | |
25.
Wenn man sagt der
Gedanke sei eine S seelische Tätigkeit
so denkt man an oder eine Tätigkeit des Geistes
so denkt man den Geist als ein trübes gasförmiges Wesen in
dem manches geschehen kann das außerhalb nicht geschehen
kann. Und von dem man manches erwarten
(kann
das sonst nicht möglich ist. Es
gleichsam die Lehre von
Gedanken vom organischen Teil im Gegensatz zum anorganischen des
Zeichens.
| | |
| | / | | |
Es ist gleichsam der Gedanke der organische Teil des
Ge Symbols das Zeichen der anorganische.
Und dieser jener organische Teil
kann Dinge leisten die der anorganische nicht
könnte.
| | |
| | | | | Als
geschähe hinter dem Ausdruck noch etwas
[w|W]esentliches was sich nicht durch den Ausdruck ersetzen ausdrücken | läßt – auf das sich
etwa nur hinweisen läßt – was in dieser Wolke (dem
Geist) geschieht & den Gedanken erst zum Gedanken
macht. Wir denken hier an einen Vorgang das
S Denken | analog
dem Vorgang der Verdauung & die Idee ist daß im
inneren des Körpers andere c[k|h]emische
Veränderungen vor sich gehen als wir sie außen
produzieren können, daß der organische Teil der
Verdauung einen anderen Chemismus hat als was wir außen
mit den Nahrungsmitteln vornehmen könnten.
| | |
| | | | | Oder: Als
bestunde gleichsam der Gedanke aus
einem anorganischen Teil (dem Zeichen) und einem
organischen⌊,⌋ (etwa der
Interpretation)⌊,⌋ die wesentlich geistig wäre.
| | |
| | ∫ / | | |
26
Man kann natürlich
nicht sagen: Der Satz ist, was wahr oder falsch
ist. ([a|A]ls würde dadurch noch
etwas ausgeschlossen.)
| | |
| | / | | |
Die Intention soweit sie uns etwas angeht
kann nichts wesentlich psychisches sein.
| | |
| | / | | | Da uns eine
Maschinerie des Geistes nichts angeht so
wir uns auch
einen Maschinenmensch konstruieren können der alles leisten könnte muß
leisten können | , was
für uns wesentlich ist.
| | |
| | ∫ | | |
Immer wieder möchte man nach dem
Zweck des Denkens fragen: Wozu denkt
man überhaupt, wozu diese Tätigkeit. Aber was
für eine Antwort will man darauf erhalten?
Wir fühlen daß das Denken nur als Instrument
Wert haben kann
| | |
| | ∫ | | |
Ein Schema der
Überlegung. Wir ziehen was uns gegeben ist in
betracht & kommen zu einem
Resultat.
| | |
| | ∫ | | |
27.
Von einem Bild zu sagen es ist das Bild
dieses Vorgangs ändert das Bild.
| | |
| | ∫ | | | Das Bild muß endlich
ˇganz﹖ für sich selbst sprechen.
| | |
| | / | | | Ein Zeichen
ist doch immer für ein lebendes Wesen da also muß das etwas dem Zeichen
wesentliches sein. Gewiss:
auch ein Sessel ist immer nur für einen Menschen da aber er
läßt sich beschreiben ohne auf daß wir
auf seinen von seinem Zweck reden.
Das Zeichen hat nur einen Zweck in der menschlichen Gesellschaft
aber dieser Zweck kümmert uns gar nicht.
Ja am Schluß sagen wir überhaupt keine Eigenschaft von den
Zeichen aus – denn diese interessieren uns nicht – sondern
nur die (allgemeinen) Regeln ihres
gebrauchs. Wer das Schachspiel
beschreibt, gibt weder Eigenschaften der Schachfiguren an noch redet
er vom Nutzen & Gebrauch des Schachspiels.
| | |
| | | | | Wäre der Gedanke sozusagen eine
Privatbelustigung & hätte nichts mit der
Außenwelt zu tun so wäre er für uns ohne
jedes Interesse (wie etwa die Gefühle bei einer
Magenverstimmung) Was wir wissen wollen
ist: Was hat der Gedanke mit dem zu tun was außer dem
Gedanken vorfällt. Denn seine Bedeutung ich meine
seine Wichtigkeit bezieht er ja nur daher.
Was hat das was ich denke mit dem zu tun was der Fall
ist.
| | |
| | | | | Wenn ich A kenne
& weiß das B sein Sohn ist so weiß ich damit nicht
wie B ausschaut. So hilft mir keine äußere
Relation [ Beziehung der
Representation ] die Sache zu
kennen, wenn mir ihr Vertreter gegeben
ist.
| | |
| | ∫ | | |
Der Gedanke ist von dem
was ihn wahr macht verschieden, & verschiedener, als
eben nicht Dasselbe, kann er nicht
sein.
| | |
| | ∫ | | |
28.
Er hängt nur mit einem anderen Vorgang zusammen, wenn er angewendet
wird, d.i., wenn er übertragen
wird.
| | |
| | ∫ | | |
Kann man sagen, die Worte des Satzes (oder die Bestandteile des
Gedankens) vertreten nur während des Übertragens der Übertragung | ?
| | |
| | / | | |
⌊⌊Aufz.⌋⌋ Das was den
Gedanken wahr macht, kann nicht vorausbestimmt sein, weil es
eben sonst wäre.
„Aber es ist vorausbestimmt, wie es , wenn der Gedanke wahr
ist.” Aber mehr brauchte es doch nicht, eben die
Tatsache, die Verification, zu geben.
Dieses „der Satz , was der Fall
ist, wenn er wahr ist”, sagt eben nichts, denn p zeigt
eben daß p der Fall ist, wenn etc. D.h. auf
die Frage „was denn der Fall
wenn …?” könnte nur p zur Antwort
kommen. Das ist aber eine bloße Tautologie.
| | |
| | ∫ | | | Die
Schwierigkeit liegt im Begriff des Bestimmens.
| | |
| | | | | Was der Satz eigentlich bestimmen,
müßte, wäre quasi, daß p oder
~p der Fall ist sein muß, aber das
ist nur scheinbar eine
Bestimmung, in Wirklichkeit bestimmt es aber gar nichts.
⇒ Fortsetzung im
V. Band3 | | |
| | | | |
ist, dann liegt die Antwort in der Beschreibung
des
Das was sie macht desjenigen was sie macht | .
| | |
| | ∫ | | | Es ist ungemein schwer die
Idee gänzlich los zu werden, daß die
Erklärung [v|V]erborgenes beleuchten
soll.
| | |
| | / | | |
Der Solipsismus könnte durch die Tatsache widerlegt werden,
daß das Wort „ich” in der Grammatik keine
zentrale Stellung hat, sondern ein Wort ist wie jedes andre
Wort.
| | |
| | / | | |
Gäbe es in der Welt wesentlich Subjekt & Objekt dann
müßte das Wort ‚ich’ in einer einzigartigen
Weise den anderen Worten entgegengestellt sein.
| | |
| | / | | | Wie im
Gesichtsraum so gibt es in der Sprache kein metaphysisches
Subjekt.
| | |
| | / | | |
Die Worte „sicher sein
daß” kann man nur in von einer
Hypothese gebrauchen. Es heißt nichts zu sagen
„ich bin sicher daß ich Zahnschmerzen habe”
außer in einem System in dem es doch möglich ist zu zweifeln ob
ich es Zahnschmerzen habe sind Kann ich denn aber
nicht sagen: Ich bin sicher daß ich bald ein Licht
sehen werde?
(Oder: „daß ich bald Zahnschmerzen kriegen
werde”) Und doch war etwas Wahres an der
obigen Bemerkung.
| | |
| | | | | Was
heißt es, sicher zu sein, daß man Zahnschmerzen haben
wird. (Kann man nicht sicher sein,
d[aß|ann] erlaubt es die Grammatik nicht das Wort in
dieser Verbindung zu gebrauchen.
| | |
| | / | | |
4.2.
Man kann von einem Satz (im engeren
Sinne) nicht sagen daß die Wahrheit eines anderen ihn
bestätigt – ohne ihn zu beweisen.–
| | |
| | ? / ∫ | | |
Man sagt: „Wenn ich sage daß ich einen
Sessel dort sehe so sage ich mehr als dessen ich sicher
weiß”. Und nun heißt es meistens:
„Aber eines wei[s|ß] ich doch
sicher”. Wenn man aber nun sagen will was das ist,
so kommt man in eine gewisse Verlegenheit.
| | |
| | ? / | | | „Ich sehe
etwas Braunes, – das ist sicher”; damit will
man eigentlich sagen, daß die braune Farbe gesehen
& nicht vielleicht auch
vermutet ist (wie etwa in dem Fall wo ich aus gewissen anderen Anze⌊i⌋chen
) [ … & nicht vielleicht auch bloß aus
anderen Anzeichen vermutet ist. ] Und man sagt ja
auch einfach: „Etwas Braunes
sehe ich.”
| | |
| | / | | |
Wenn mir gesagt wird:
„Sieh in dieses Fernrohr & zeichne mir auf, was
Du siehst”, so ist, was ich zeichne, der Ausdruck
eines Satzes, nicht einer Hypothese.
| | |
| | ø | | |
(Es ist schwer in der
Philosophie nichts hinzuzudichten & nur die
Wahrheit zu sagen.)
| | |
| | | | | Ist
es nicht klar daß es nur am Mangel von entsprechendem
Übereinkommen liegt, wenn ich daß was ich – z.B. – zeichnerisch
darstell[en|e] kann nicht wiedergeben kann?
| | |
| | | | | Wenn ich sage „hier steht ein
Kessel” so meine ich da ist damit
– wie man sagt – „mehr” gemeint als die
Beschreibung dessen was ich wahrnehme. Und das kann
nur heißen daß dieser Satz nicht wahr sein muß auch
wenn die Beschreibung des Gesehenen stimmt. Unter welchen
Umständen werde ich nun sagen daß jener Satz nicht wahr
war? Offenbar: wenn gewisse andere Sätze nicht
wahr sind die in dem ersten mit beinhaltet waren.
Aber es ist nicht so als ob nun der erste ein logisches Produkt
gewesen wäre.
| | |
| | | | | Wenn man
fragt „Wie macht der das, daß er
darstellt[”|?]” So
könnte die Antwort sein:
„[w|W]eißt [d|D]u es denn
(wirklich) nicht? Du siehst es
doch wenn du .” Es ist ja nichts
verborgen.
| | |
| | | | | Wie macht
der Satz das? – Weißt Du es
nicht denn nicht? Es ist ja nichts
versteckt.
| | |
| | | | |
Daß alles
fließt scheint uns am Ausdruck der Wahrheit zu
hindern, denn es ist als ob wir sie nicht auffassen
könnten da sie uns entgleitet.
| | |
| | | | | Aber es hindert uns eben nicht am Ausdruck. – Was es heißt, etwas
entfliehendes in der Beschreibung
festhalten zu wollen, wissen wir. Das geschieht
etwa, wenn wir das eine vergessen, während wir das andere
beschreiben wollen. Aber darum handelt es sich doch hier
nicht. Und so ist
„entfliehen” anzuwenden.
| | |
| | | | | Wir führen die Worte von ihrer
metaphysischen wieder auf ihre richtige Verwendung in der
Sprache zurück.
| | |
| | | | |
Der Mann, der sagte, man könne nicht zweimal in den gleichen
Fluß steigen, sagte etwas falsches; man kann
zweimal in den gleichen Fluß steigen.
| | |
| | | | | Und so sieht die Lösung aller
philosophischen Schwierigkeiten aus. Ihre
antworten müssen wenn sie richtig sind
hausbacken & gewöhnlich sein.
Aber man muß sie nur im richtigen Geist anschauen dann
macht das nichts.
| | |
| | | | | Aber
auf die Antwort „Du weißt ja, wie es der Satz macht, es
ist ja nichts verborgen” möchte man sagen:
„ja, aber es fließt alles so rasch vorüber &
ich möchte es gleichsam breiter auseinandergelegt
sehen”.
| | |
| | | | |
Aber auch hier irren wir uns. Denn es geschieht
dabei auch nichts was uns durch die Geschwindigkeit
entgeht.
| | |
| | | | |
5.
Warum können wir uns keine Maschine mit einem Gedächtnis
denken? Es wurde oft gesagt daß das Gedächtnis
darin besteht daß Ereignisse Spuren hinterlassen in denen nun
gewisse Vorgänge vor sich gehen müßten.
Wie wenn also Wasser sich ein Bett macht & das folgende
Wasser in diesem Bett fließen muß; der eine Vorgang
fährt das Gleise aus, das den anderen
führt fährt für den nächsten das Gleise aus | . Geschieht dies nun aber in einer
Maschine, wie es wirklich geschieht, so sagt niemand, die Maschine
habe Gedächtnis oder habe sich den Vorgang gemerkt.
| | |
| | | | | Nun ist das aber ganz so wie wenn
man sagt, eine Maschine kann nicht denken, oder kann keine Schmerzen
haben. Und hier kommt es drauf an was man darunter
versteht „Schmerzen zu haben”. Es
ist klar daß ich mir eine Maschine denken kann die sich genau
so benimmt (in allen Details) wie ein Mensch der Schmerzen
hat. Oder vielmehr: ich kann den
[a|A]ndern eine Maschine nennen die Schmerzen
hat[;| ,] D.h: den
andern Körper. Und ebenso
natürlich meinen Körper. Dagegen hat das
Phänomen der Schmerzen wie es auftritt, wenn
‚ich [s|S]chmerzen habe’ mit meinem
Körper d.h. mit den Erfahrungen die ich
darin ˇals Existenz meines Körpers
zusammenfasse gar nichts zu tun. (Ich
kann Zahnschmerzen haben ohne Zähne.) Und hier hat
nun die Maschine gar keinen Platz. – Es ist klar, die
Maschine kann nur einen physikalischen Körper ersetzen.
Und in dem Sinne wie man von einem solchen
sagen kann er „habe” Schmerzen kann man es auch von
einer Maschine sagen. Oder, wieder, die
Körper die wir von denen wir sagen sie
hätten Schmerzen, können wir mit Maschinen
vergleichen & auch Maschinen nennen.
| | |
| | | | | Und ganz ebenso verhält es sich mit
dem Denken & dem Gedächtnis.
| | |
| | | | | Es ist uns – wie gesagt – als
ginge es uns mit dem Gedanken so, wie mit einer Landschaft die wir
gesehen haben & beschreiben sollen aber wir
erinnern uns ˇihrer nicht genau genug um sie in
allen ihren Zusammenhängen beschreiben zu
können. So, glauben wir, können wir
das Denken nachträglich nicht beschreiben weil uns alle
die vielen matteren feineren schwächeren |
Vorgänge dann verloren gegangen sind.
| | |
| | | | | Diese feineren Verhäkelungen möchten wir
sozusagen unter der Luppe sehen
| | |
| | ø | | |
(Einen unausgebrütetenc Gedanken muß man
zart behandeln um ihn am Leben zu erhalten.) Man
darf von ihm noch nichts verlangen & muß ihn im weichen
Medium der for⌊t⌋währenden Unsicherheit
betten.) Ist er flügge dann verläßt
er dieses Nest von selbst.)
| | |
| | ∫ | | |
Alles wesentliche über den
Gedanken ist damit gesagt, daß der Gedanke daß p der
Fall ist nicht die Tatsache ist daß p der Fall ist.
Daß der Gedanke eine andere Tatsache
ist. Ferner, daß der Gedanke, das
vollständige Symbol, Teil eines
ˇsymbolischen Systems von
Symbolen, einer Sprache, ist.
| | |
| | ∫ | | | Wie verhält es sich
damit, daß der Gedanke nicht mißverstanden
– (oder verstanden) werden kann?
| | |
| | ∫ | | |
Wie
Frege in
Cantors angebliche
Definition von „größer”,
„kleiner”, plus
„ + ”, „ ‒ ” etc statt dieser Zeichen neue Wörter
einsetzte um zu zeigen daß es keine wirkliche
Definition vorliege, ebenso könnte man in der ganzen Mathematik
statt der geläufigen Wörter insbesondere statt
de[r|s] W[ö|o]rte[r|s] ein
„unendlich” & verwandter
Ausdrücke & seiner Verwandten ganz neue bisher bedeutungslose
Ausdrücke setzen um zu sehen was der Kalkül mit diesen
Zeichen wirklich leistet & was er nicht leistet.
Wenn die Meinung verbreitet wäre, daß das Schachspiel
uns einen Aufschluß über Könige Kon
Könige & Türme gebe so würde ich
vorschlagen den Figuren and neue Formen
& andere Namen zu geben um zu demonstrieren die Einsicht zu
erleichtern | , daß alles zum
Schachspiel [g|G]ehörige in
Regeln liegen muß.
| | |
| | / | | | Dem der
sagt „aber es steht doch wirklich ein Tisch hier”
muß man antworten: „freilich steht ein wirklicher
Tisch hier, – im
Gegensatz zu einem nachgemachten”.
Wenn er aber nun weiterginge &
sagte[;| ,] die Vorstellungen seien nur Bilder der
Dinge, so müßte ich (ihm)
wi[e|d]ersprechen & sagen daß der
Vergleich der Vorstellung mit einem Bilde des Körpers
ganzlich
irrefuhrend sei da es für ein Bild
wesen⌊t⌋lich sei daß es mit dem seinem
Gegenstand verglichen werden kann.
| | |
| | / | | | Wenn aber
[E|e]iner sagt: „die Vorstellungen
sind das einzig [w|W]irkliche”, so muß
ich sagen daß ich hier das
„wirklich” nicht verstehe & nicht weiß
was für eine Eigenschaft man damit eigentlich den
Vorstellungen zuspricht & – etwa – den Körpern
abspricht. Ich kann ja nicht begreifen wie man mit Sinn
– ob wahr oder falsch – eine Eigenschaft Vorstellungen
& physikalischen Körpern zuschreiben kann.
| | |
| | / | | |
Wenn
man sagt daß alles fließt so fühlen wir
daß wir gehindert sind das Eigentliche, die eigentliche
Realität festzuhalten. Der Vorgang auf der Leinwand
entschlüpft uns eben weil er ein Vorgang ist. Aber wir
beschreiben doch etwas; – & ist das ein anderer
Vorgang? Die Beschreibung steht doch offenbar gerade mit
dem Bild auf der Leinwand in Zusammenhang. Es muß
dem Gefühl unserer Ohnmacht ein falsches Bild zugrunde
liegen,. [d|D]enn was wir beschreiben
könn wollen können das können wir
beschreiben.
| | |
| | / | | |
Ist nicht dieses falsche Bild das eines
Bilderstreifens der so geschwind vorbeiläuft daß wir keine
Zeit haben ein Bild aufzufassen.
| | |
| | / | | | Wir würden
nämlich in diesem Fall geneigt sein dem Bilde
nachzulaufen. Aber dazu gibt es ja im Ablauf eines
Vorgangs nichts analoges.
| | |
| | ? / | | |
Wenn das Wort daß man nicht
zweimal in den gleichen Fluß steigen kann
(nur)
daß inzwischen ein Wasser an die
[s|S]telle des alten
ist, so kann man aber zweimal den
gleichen grünen Fleck sehen & es ist hier
nichts was dem Verfließen des Wassers analog wäre.
| | |
| | ∫ / / | | |
Das Gleichnis vom
der Zeit ist
natürlich irreführend & muß uns, wenn wir daran
festhalten in Verlegenheiten
.
| | |
| | / | | |
Daß Die Wendung
„daß etwas „ in
unserem Geist” vor sich geht soll[–| ,]
glaube ich[–| ,] andeuten, daß es im physikalischen
Raum nicht lokalisierbar ist. Von unseren
Magenschmerzen sagt man nicht daß sie in unserem Geist vor sich
gehn obwohl der physikalische Magen z ja
nicht der ˇunmittelbare Ort der Schmerzen (in
einem primären Sinn) ist.
| | |
| | ∫ | | | Wenn man frägt
wo das Denken vorsichgeht so muß man
vielleicht antworten: im
Gesichtsraum, im Raum gewisser
kinesthetischer
Empfindungen.
| | |
| | ∫ | | |
Das ist aber falsch denn die Angabe des
Raumes ist keine Ortsangabe. (Die Angabe des Raumes ist
im letzten Grunde die Angabe einer Geometrie)
| | |
| | ? / | | |
„Das Denken geht im Kopf vor sich” heißt
eigentlich nichts anderes, als, unser Kopf hat etwas mit dem
Denken zu tun. Man sagt freilich auch:
„ich denke mit der Feder auf dem Papier”
& diese Ortsangabe ist mindestens so gut wie die
erste.
| | |
| | / | | |
Wenn wir fragen „Wo geht das Denken vor
sich” so ist dahinter immer die Vorstellung eines
maschinellen Prozesses der in einem geschlossenen Raum
vorsichgeht sehr
ähnlichc wie der Vorgang in der Rechenmaschine.
| | |
| | / | | | Wenn
„einen Satz verstehen” heißt: in gewissem
Sinn nach ihm handeln, dann kann das Verstehen nicht die Bedingung
dafür sein, daß wir nach ihm handeln.
| | |
| | / | | | Das Verstehen einer
Beschreibung kann man, glaube ich, mit dem Zeichnen eines Bildes nach
dieser Beschreibung vergleichen. (Und hier ist wieder
das Gleichn⌊i⌋s ein besonderer Fall dessen wo es
wofür es ein Gleichnis ist) Und es
auch in vielen
Fallen als der Beweis des
Verständnisses aufgefaßt.
| | |
| | / | | |
Was heißt es, ein gemaltes Bild zu
verstehen? Auch da gibt es Verständnis
und Nichtverstehen.
| | |
| | / | | |
Und auch hier kann verstehen &
nicht verstehen verschiedenerlei heißen. – Wir
können uns ein Bild denken das eine Anordnung von
Gegenständen im 3-dimensionalen Raum
dastellen soll, aber wir sind für einen Teil des
Bildes unfähig Körper im Raum darin zu sehen sondern sehen
nur die gemalte Bildfläche. Wir können dann sagen
wir verstehen diese Teile des Bildes nicht. Es
kann sein, daß die räumlichen Gegenstände die
dargestellt sind uns bekannt sind
d.h. [f|F]ormen sind die wir aus der
Anschauung von Körpern her kennen, es können aber auch
Formen auf dem Bild dargestellt sein die wir noch nie gesehen
haben. Und da gibt es wieder den Fall wo etwas
ˇz.B. wie ein Vogel aussieht nur nicht
wie einer dessen Art ich kenne oder aber wo ein räumliches
Gebilde dargestellt ist desgleichen ich noch nie gesehen habe.
Auch in diesen diesem letzten Fällen
Fall kann man von einem Nichtverstehen des Bildes reden aber in
einem anderen Sinne als im ersten Fall.
| | |
| | | | | Man könnte – analog
früheren Erklärungen – sagen:
Das Bild verstehen heißt, im Stande sein es
plastisch nachzubilden. Aber was heißt
„im Stande sein”? Wenn es nicht heißt das Bild
tatsächlich so nachzubilden so ist eben diese
Nachbildung für das Verständnis nicht nötig
& was wesentlich ist muß das Andere sein was
mich sagen macht ich sei im Stande das Bild plastisch
darzustellen.
| | |
| | / | | |
Aber noch etwas: Angenommen
das Bild stellte Menschen dar wäre aber klein & die
Menschen darauf etwa einen Zoll lang. Angenommen nun
es gäbe Menschen die von diese Länge hätten
so würden wir sie in dem Bild erkennen &
es würde uns nun einen ganz anderen Eindruck machen obwohl doch
die Illusion der dreidimensionalen Gegenstände ganz dieselbe
wäre. Und doch ist Eindruck wie er da ist unabhängig davon
daß ich tatsächlich einmal Menschen in der gewöhnlichen
Größe & nie Zwerge gesehen habe wenn auch dies die
Ursache Eindrucks ist.
| | |
| | / | | | Dieses
[s|S]ehen der gemalten Menschen als Menschen (im
Gegensatz etwa zu Zwergen) ist ganz Sehen als als
3-dimensionales Gebilde [ … ganz analog dem Sehen der Malerei
als Gruppierung 3-dimensionaler
Gebilde ] Wir können
hier nicht sagen wir sehen immer dasselbe & fassen
es ˇnachträglich einmal als das das eine
& einmal als jenes das andere auf
sondern wir sehen jedesmal etwas [a|A]nderes.
| | |
| | | | | Und so auch wenn wir einen Satz
mit Verständnis und
ohne Verständnis lesen. (Erinnere
dich daran wie es ist wenn man einen Satz mit falscher
Betonung liest ihn dabei nicht versteht & darauf kommt wie er zu lesen ist.)
| | |
| | / | | | Ich
ha verstehe dieses Bild genau, ich könnte
es in Ton kneten. – Ich verstehe diese
Beschreibung genau ich könnte eine Zeichnung nach ihr
machen.
| | |
| | / | | |
Das Verständnis des Bildes hat es nur
mit dem Bild zu tun. Das Verständnis des Satzes nur
mit dem Satz.
| | |
| | / | | |
D[er|as] Satzzeichen verstehen
heißt durch dieses ein Datum zu erhalten das, da es nicht
d[a|e]r dargestellte Sachverhalt ist, noch der Satz
genannt werden kann.
| | |
| | / | | |
Wenn uns die Definition Verständnis mitteilt, dann
muß hinfort beim hören des erklärten
Worts etwas anderes geschehen als vorher. (Wenn
wir es im Satz hören.)
| | |
| | | | |
7. Wie vermittelt die
(hinweisende) Definition das
Verständnis der Sprache?
| | |
| | / | | |
Ich sage
„Wähle alle blauen Kugeln aus”;
er aber weiß nicht was „blau” heißt.
Nun ˇzeige ich & sage ich „das ist
blau”. Nun versteht er mich & kann meinem
Befehl
befolgen.
Ich setze ihn in Stand dem Befehl zu folgen.
Was geschieht nun aber, wenn er in Zukunft diesen Befehl
hört? Ist es nötig daß er sich jener
Erklärung d.h. des
einmaligen Ereignisses jener Erklärung
erinnert? Ist es nötig daß das
Vorstellungsbild des Blauen Gegenstands
oder eines blauen Gegenstands vor seine Seele tritt?
Alles das scheint nicht nötig zu sein, obwohl es
möglicherweise geschieht. Und doch hat das Wort
„blau” jetzt einen anderen Aspekt für ihn als
da es ihm noch nicht erklärt war. (Es
gewinnt gleichsam Tiefe. Er sieht [z|j]etzt
etwas anderes darin.(﹖)
| | |
| | ∫ | | | E[s|r]
kann dem Befehl folgen heißt nicht er folgt ihm daß er ihm
folgt | , es heißt also etwas anderes; und
– ich möchte sagen – die nächste
Verwandschaft die zwei Fakten miteinander haben
können ist daß der eine ein Bild des anderen ist.
| | |
| | ∫ | | | Oder:
Es nützt auch nichts daß wenn
„[f|F]olgen können”
Bestandteile mit „Folgen” gemein hat; denn
irgendwo fängt die Verschiedenheit an.
| | |
| | | | | Man könnte ˇes aber
in
gewissen Fällen geradezu (gleichsam) | als Bedingung des Verstehens
setzen daß ein M man den Sinn des Satzes
muß zeichnen können. – Wenn ich aber frage:
Woher weißt Du, daß Du den Sinn zeichnen kannst?
(außer es heißt daß Du ihn gezeichnet
hast)
| | |
| | ∫ | | |
Also, würde man sagen, wird
ein Erlebnis „das Zeichnen” genannt, ein
anderes „das Erlebnis zeichnen zu
können”. – Aber so ist es
nicht. Vielmehr besteht das
„ˇEs Zeichnen
können” in dem Verstehen
(dessen) was es heißt „es zu
zeichnen”.
| | |
| | / | | |
Denken wir an das Verstehen einer
Bildergeschichte. Hier wird übrigens das
Kriterium des Verstehens darin gesehen daß wir die Geschichte nach
den Bildern in Worten erzählen können.
| | |
| | ∫ | | | Sehen wir uns auch
an, was es heißt eine Partitur zu verstehen. Hier
ˇallerderdings scheint es
allerdin daß, wer sie mit
[v|V]erständnis liest sie hierbei schon
übersetzt indem er das Musikstück etwas vor
sich hinsummt oder entsprechende Bewegungen des Kehlkopfes
macht.
| | |
| | / | | |
Welche Wirkung hatte nun die hinweisende
Erklärung? Hatte sie sozusagen nur eine
automatische Wirkung? Das heißt aber wird sie
nun immer wieder benötigt oder hatte sie eine
[U|u]rsächliche Wirkung wie etwa eine Impfung die uns ein
für allemal oder doch bis auf weiteres geändert
hat.
| | |
| | | | | Ist es nicht so,
daß, soweit die Definition uns ein für allemal
Verständnis gegeben hat, sie unsere Sprache geändert hat & daher nur als
Geschichte unseres Verständnisses in
[b|B]etracht kommt, – oder: für uns darum
nicht in Betracht kommt. [ … &
daher nur Geschichte unseres
Verständnisses, logisch aber nicht in Betracht
kommt. ]
| | |
| | / | | |
Die Definition kommt für uns nur dort
in Betracht wo sie wieder gebraucht wird.
| | |
| | ∫ / ? | | | Die
Definition wirkt wenn ich den Satz höre „der
Himmel war rot” & frage „was ist
‚rot’” & man zeigt mir zur Antwort
auf ein rotes Papier ich & ich verstehe
diese Erklärung, ˇhätte ich den Satz
(hätte) verstehen
müssen wenn er statt des Wortes
„rot” auf das Papier gezeigt worden
wäre.
| | |
| | ∫ | | |
Ich kann mir denken daß ein
geübter Kontrapunktiker eine Partitur
ˇz.B. einer Fuge liest ohne sich
Klangbilder zu machen & etwa aus dem Ansehen der Noten allein
einen Genuß bezieht; ganz analog dem den wir beim
lesen einer Beschreibung haben ohne
daß wir uns hiebei die Beschreibung in ein Gesichtsbild
übersetzen. Es ist aber auch kein Zweifel daß der
Musiker wenn er die Partitur anschaut etwas anderes sieht als
etwa ich wenn ich sie ansehe.
| | |
| | ∫ | | |
Wenn wir (eine
Beschreibung) lesen so steht uns die
der
(in
der Beschreibung) zur Verfügung & was ˇfür
Dispositionen, Bilder etc. diese in
uns hervorrufen. Sonst nichts. Daraus
muß sich das Verständnis rekrutieren.
| | |
| | ∫ | | |
Ich könnte
bildlich sagen: ich finde in meinem Geist das Wort rot
als Etiquette eines roten
Vorstellungsbildes (vor).
(Bergson)
| | |
| | / | | | Wenn ich die
Zeichen „~” und
„ ∙ ” verstehe, so
kann ich p ∣ q durch
~p ∙ ~q =
p ∣ q Def erklären. Aber
ich kann nun im Gebrauch der Form ξ ∣ η so weit kommen
daß ich um sie zu verstehen die Übersetzung in
~ξ ∙ ~η
nicht mehr vornehmen muß & dann ist
diese Definition
obsolet geworden & damit gezeigt daß sie von
vornherein nicht unbedingt nötig gewesen
wäre[.|,]
[D|d]enn
alles was nötig war, war die grammatischen Regeln für
ξ ∣ η zu kennen.
| | |
| | ∫ | | | Ist das nun
nicht auch in dem Falle ähnlich wo wir das Wort
„blau” durch den Hinweis „das ist
blau” erklärten? D.h.
brauchen wir da nicht (auch) nur in ganz bestimmten
Fallen [ für ganz bestimmte
Übergänge ] die ostensive Definition
während im übrigen die Regeln genügen die für das
Wort „blau” gelten?
| | |
| | | | | Eine Erklärung kann nicht in die Ferne
wirken. Ich meine: sie wirkt nur wo sie angewandt
wird. Wenn sie außerdem noch eine
„Wirkung” hat, dann nicht als
Erklärung.
| | |
| | / | | |
Das Verstehen des Satzes kann
nicht ˇwesentlich in dem Abbilden in eine andere
Spra-che liegen. Es handelt sich vielmehr um die
„Möglichkeit” dieses Abbildens &
die muß darin liegen wie man den Satz selbst sieht. Wie
die Möglichkeit das gemalte Bild plastisch
abzubilden darin liegt daß man es plastisch sieht.
| | |
| | ? / | | | Wenn das
Verständnis darin besteht, daß man den Satz abbilden
kann, dann gibt es hier ˇdie zwei Fälle:
Erstens daß ich mich darin irren kann wie in dem Fall wenn
ich sage ich kann 50 kg heben & der Versuch ergibt
daß ich es nicht kann. Oder zweitens daß der Satz
„ich kann …” die Beschreibung einer
Erfahrung ist; daß es also
auch nicht gegen die Wahrheit der Aussage spricht, wenn ich aus
„äußeren Gründen” verhindert
bin an der Ausführung verhindert bin.
| | |
| | / | | | Das Können
ist dann ein inneres Konnen
(wie ich es nennen könnte) das andere ein
äußeres.
| | |
| | ∫ | | |
Und mich kann hier nur das innere
Können interessieren, das aquivalent
ist dem Verständnis über das ich nicht im Zweifel sein kann mich nicht
täuschen kann | , das nicht
durch eine künftige Erfahrung bestätigt oder
zweifelhaft gemacht werden kann.
| | |
| | ∫ | | | Man könnte
glei quasi sagen: „Ich
könnte das jetzt zeichnen, wenn ich wollte, & keine
Hindernisse dazwischen kämen.”
| | |
| | ∫ | | |
Das heißt doch wohl: eine
Bedingung ist dafür gegeben. Und diese Bedingung liegt
in dem was mir
vorliegt. [ … was mir gegeben
ist. ]
| | |
| | / | | |
Dann aber muß der Satz „ich
kann diesen Sinn zeichnen” eine Aussage darüber sein
daß ich jetzt in ihm eine gewisse Multiplizität sähe also
von der Art: ich sehe die Figur
jetzt
plastisch.
| | |
| | | | | „Ich
k[önnte|ann]
das zeichnen, wenn nichts mich hindert”: welche
seltsame Verklausulierung. Heißt das nicht:
ich kann, wenn ich kann? Denn es ist ja nicht von der
Art: „ich kann diese Arbeit machen wenn ich nicht krank
werde”. Denn hier habe ich ˇnur eine
äußere Ursache ausgeschaltet & ist das die einzige die
ich ausgeschaltet habe so heißt der Satz: ich werde die
Arbeit machen wenn ich nicht krank werde. In dem oberen
Satz aber habe ich gar nichts vorausgesagt & jedes Hindernis
als solches gelten lassen (denn voraus wissen kann ich ja
nichts) So daß das
„kann” eigentlich jeden Sinn verliert,
wenn mit den Worten die ˇdas beschreiben was ich
kann, nicht die Multiplizität ˇdes Erlebten
gekennzeichnet werden soll.
| | |
| | ∫ | | | Das Symbol verstehen kann nur
heißen, es kennen.
| | |
| | ? ∫ | | |
Wir sagen jemanden
„das ist grün,” vergiß
es nicht!”. Nun kommt das Wort „grün”
vor, & er soll danach handeln. Und nun sucht
er sich daran zu erinnern was grü welche
Farbe „grün” genannt war. Aber worin
besteht dieses Suchen? Nachschauen was grün genannt
war. Er drückt etwa auf einen bestimmten Knopf
& was dann hervorspringt ist das gesuchte (wenn etwas
hervorspringt.).
| | |
| | / ? ∫ | | | Man kann
also auch so sagen: Er ist davon abhängig ob sich
beim Hören des Wortes „grün” etwas –
in bestimmter Weise – meldet.
| | |
| | ? ∫ | | | Soweit nun die
Definition eben zur Folge hat daß sich etwas
meldet, [ eben das zur Folge
hat,) ist sie nicht Definition sondern
gleichsam ein mechanisches
Hülfsmittel.
| | |
| | ? ∫ | | | Die Definition heftet
ein Täfelchen mit dem Wort „grün” an
eins Grünes. [ … eins
grüner
Farbe[)| ] ]
| | |
| | ? ∫ | | | Was heißt es
eine Definition be
benutzen? Heißt es unbedingt, auf die geschriebene
Definition hinschauen? Heißt es
nicht: ihr gemäß das eine für das andere
setzen? – Denn ist nicht die Einsetzung auch dann
gemäß der Definition, wenn das Zeichen, der Ausdruck, der
Definition nicht angesehen oder vorgestellt
wurde.
| | |
| | ? ∫ | | |
Und also wäre das, was ich im
vorigen Satz & weiter oben gesagt habe, falsch, & es wäre doch
eine regelrechte Benutzung der Definition wenn mir beim Worte
„grün” in der gewissen Weise der
grüne Fleck einfällt.
| | |
| | / | | |
Heißt ‚verstehen’
schon: übersetzen, dann muß man nicht verstehen um
übersezen zu können. [ … dann ist das Verstehen keine Bedingung des
Übersetzens. ]
| | |
| | / | | |
Und da bietet sich uns ein Ausweg an der
aber keiner ist, nämlich: daß die erste Übersetzung
des Verstehens eine automatische ist die dem Verstehen folgende
eine (Jeder solche falsche Ausweg ist
(aber) interessant, denn er böte
sich uns nicht an wenn nicht irgend etwas
richtiges an ihm wäre.)
| | |
| | / | | | Wenn
[V|v]erstehen nicht [Ü|ü]bersetzen
heißt, dann heißt es das
Zeichen im Raume grammatischen
Regeln sehen.
| | |
| | / | | |
Man kann der Philosophie keinen
größeren Gefallen tun, als wenn man d[er|ie]
gewöhnliche & irrige Auffassung paraphrasiert
& deutlich hinstellt.
| | |
| | / | | | Das Schachspiel ist
gewiß einzig & allein durch seine Regeln (sein
Regelverzeichnis) charakterisiert. Ebenso ist es
klar daß einer der eine Partie Schach spielt & jetzt seinen
Zug macht etwas anderes tut als der der nicht Schach spielen kann
(d.h. das Spiel nicht kennt) & nun
eine Figur in die Hand nimmt & sie zufällig so
bewe der Regel gemäß bewegt.)
Anderseits ist es aber ebenso klar daß der Unterschied
nicht darin besteht, daß der erste in irgendeiner Form die Regeln
des Schachspiels vor sich hersagt oder überdenkt. –
Wenn ich nun sage, daß er Schach spielen kann besteht
darin daß er die Regeln kennt, ist diese Kenntnis der Regeln in
jedem Zuge in irgend einer Form enthalten? In gewissem
Sinne, scheint es, Ja! Denn sonst müßte
es erst eine zukünftige Erfahrung ergeben ob er wirklich Schach
spielt
d.h. „er spielt Schach”
wäre dann eine Hypothese die übrigens
deshalb nur durch die Erfahrung bestätigt aber nicht
werden
könnte. Andrerseits scheint in gewissem Sinne kein
Zweifel möglich daß ich Schach spiele & in diesem
Sinne muß das also in dem liegen was jetzt bei meinem Zug
stattfindet. Es muß also daran liegen
daß ich diesen Zug anders sehe (vergleiche
) als der
welcher nicht spielt.
| | |
| | ∫ | | |
Genau so muß es gehen wenn ich einen Zug
mit den Worten „und” „nicht”
etc. vornehme, einen Satz sage worin sie
vorkommen.
| | |
| | / | | |
Gefragt was ich mit
„und” im Satze „gib mir das
Brod und die Butter” meine
würde ich mit einer Gebärde antworten &
diese Gebärde würde die Bedeutung [ würde, was ich meine ]
illustrie-ren. Wie das grüne Täfelchen
„grün” illustriert & wie die
W-F-Notation „und” &
„nicht” illustriert.
| | |
| | ∫ | | | Es
besteht also das Verstehen ˇeines Zeichens
scheinbar darin daß wir in ihm oder mit ihm ein Gebilde von
gewisser Multiplizität sehen die der nicht
verstehende nicht sieht. Das
wesentliche aber hier wäre, daß man
| | |
| | ? / | | | Das
heißt es gibt einen Sinn in welchem der Satz „ich spiele
Schach” eine Hypothese ist & eine andern in dem
es keine ist.
| | |
| | ∫ | | |
Wir können alles was wir
wollen von einem behaviouristischen
(scheußliches Wort) Standpunkte auffassen, da es uns ganz
gleich ist was geschieht & wir nur an der
Multiplizität dessen was geschieht interessiert sind.
| | |
| | | | | Nun [K|k]önnte man
nämlich sagen: Wenn so
complizierte Vorgänge beim Verstehen
des Wortes „und” eine Rolle spielen & das
Verstehen etwas für uns
wesentliches ist, wie kommt es, daß diese
Vorgänge in der symbolischen Logik nie erwähnt
werden? Wie k[ö|o]mmt es daß von ihnen
in der Logik nie die Rede ist noch sein braucht?
| | |
| | / | | | Das
Verständnis wird nicht nur durch die Erklärungen
hervorgerufen sondern muß
(auch) selbst von der Multiplizität
Erklärungen sein.
| | |
| | / | | | D.h.
wir können wieder das System der Erklärungen für das
Verstandnis nehmen.
| | |
| | ∫ ? / | | |
Man könnte auch so fragen: Wer eine Verneinung
versteht, muß der nicht alle Regeln die die die
Verneinung betreffend betreffen kennen?
Also auch diese. Wenn er sie nun gerade nicht
anwendet worin besteht es dann daß er sie kennt?
Ist das nur eine Hypothese eine Disposition?
Dann interessiert sie uns nicht. Was
heißt es aber alle Regeln über die
Verneinung kennen?
| | |
| | ∫ | | |
Kann ich sagen: Wenn ich einen
3-di Körper im Gesichtsraum
sehe wahrnehme so liefert er mir
(gewisse) Regeln für das Wort was
ihn bezeichnet.
| | |
| | ∫ | | |
Oder soll ich nicht vielmehr sagen:
Wenn dieser Körper das Zeichen ist & es ist etwa
eine seiner Flächen ein anderes Zeichen so sind damit die Regeln
gegeben die die beiden verknüpfen.
| | |
| | / | | |
9. Erinnere dich
daran wie schwer es Kindern fällt zu glauben (oder
einzusehen) daß ein Wort wirklich zwei
ganz verschiedene Bedeutungen .
| | |
| | / | | |
Ein unartikuliertes Verständnis
ist für uns kein Verständnis. [ … nennen wir nicht
‚Verständnis’. ] 5
| | |
| | / | | |
Was immer den Satz
unartikuliert be-gleitet interessiert uns nicht.
| | |
| | ∫ | | | „Geh' in 5
Minuten aus dem Zimmer! hast Du verstanden?”
Ja, ich soll in 5 Minuten (auf die Uhr zeigend) aus dem
Zimmer gehen (auf die Tür weisend). Ich werde
Dir vormachen was ich
werde. Also, wenn der Zeiger hier steht werde ich es so
machen (Er führt es vor). – Nun wird man sagen hat er dennoch nicht daß er es verstanden hatte, und ich sage daß
er alles gezeigt hat was da war.
| | |
| | / | | | Es ist eine
⋎ Auffassung daß er gleichsam nur unvollkommen zeigen
kann ob er verstanden hat. Daß er gleichsam nur immer
aus der Ferne darauf deuten ˇauch sich ihm nähern es aber
nie mit der Hand
kann. Und das letzte immer ungesagt
bleibt. [ bleiben muß. ]
| | |
| | / | | | Man will
sagen: Er versteht es zwar ganz kann es aber nicht ganz
zeigen da er sonst schon tun müßte was ja erst in
Befolgung des Befehls geschehen darf. So kann er es also
nicht zeigen daß er es ganz versteht.
D.h. also er weiß immer mehr als er zeigen
kann. Aber so ist es nicht. Er
weiß nicht mehr als er zeigen kann. Und nur was er
zeigen kann das weiß er.
| | |
| | / | | |
Man möchte sagen:
Er ist mit seinem Verständnis beim
der Tatsache [ bei der
Ausfuhrung ] aber die
Erklärung kann nie die Ausführung ent-halten. Aber
das Verständnis enthält nicht die Ausführung sondern
ist nur das Symbol das bei der Ausführung übersetzt
wird.
| | |
| | / | | |
Unsere Frage durfte nicht lauten
„was heißt es einen Satz verstehen”, sondern
„was heißt es, ihn so zu
verstehen”. Denn die Erklärung
entspricht diesem Verständnis ˇ(dieser
Deutung) & nicht dem Verständnis
überhaupt.
| | |
| | / | | |
Wenn ich sage, alles
Verstandnis entspricht einer Erklärung
& es gibt kein Verständnis das nicht // durch Erklärung erzeugt // erklärt |
werden könnte, so meine ich mit
‚Verständnis’ das So-Verstehen
(im Gegensatz zum anders Verstehen) Aber
nicht das Verstehen überhaupt (im Gegensatz zum
nichtverstehen
d.h. nicht
als Satz auffassen.)
| | |
| | / | | |
Dem aber entspricht keine
Erklärung.
| | |
| | | | | Was heißt
es dann aber einen Satz überhaupt (als
solchen) zu verstehen?
| | |
| | / | | | Das Verständnis
nicht die Erklärung geben kann, kann die
Sprache nicht geben.
| | |
| | | | | Aber
wenn es eine Erklärung dieses Verständnisses
(d.h. des Vorgangs dieses
Verständnisses) gäbe, so müßte es auch eine
(sprachliche) Unterweisung darin
geben. (also eine Erklär[ü|u]ng im ersten
Sinn
| | |
| | ø | | | Was
ich ‚verstehen’ nenne, wenn ich z.B. in einem Witzblatt eine Bildergeschichte
sehe worin ein Radfahrer auf einer Straße fährt ist nicht,
daß ich mir nun einen solchen wirklichen Radfahrer in der Phantasie
eigens vorstelle, sondern ich gebe mich mit dem zufrieden was ich auf
den Bildern sehe, wenn ich es auch anders sehe als einer der
keinen Radfahrer je gesehen hat. „Ah ja, da ist
ein Radfahrer” sage ich &
dok[o|u]mentiere damit mein Verständnis.
| | |
| | / | | |
10.
Wir haben gesagt Verständnis entspricht der Erklärung,
soweit es aber der Erklärung nicht entspricht, ist es
unartikuliert & geht uns deswegen nicht an,
oder es ist artikuliert & entspricht dem Satz selbst dessen
Verständnis wir beschreiben wollten.
| | |
| | / | | | Die Frage um die
es sich handelt ist eigentlich: Sind die Vorgänge
beim Verstehen (Denken) beschrieben, wenn ich sage, daß es
gewisse Vorstellungen sind etc; oder
ist außer diesen Vorstellungen, welcher Art sie auch
sein mogen, noch etwas weiteres
anderer Art, was man die Interpretation nennen
, vorhanden.
| | |
| | | | | Ich müßte aber dann sagen:
Denken ist keine abgeschlossene Tatsache, von welcher Art
immer. Denn ‚Art’ muß hier logische
Art heißen.
| | |
| | ∫ | | |
Denn ist das erste der Fall, so können
wir, da uns die besondere psychologische Art der
Vorgange gar nicht interessiert, an ihrer
statt irgend welche anderen (etwa die auf einer
Schreibtafel) betrachten. Und dann ist der
Einwand, daß dieses Tote kein Denken ist. Und wir
weiter, daß nur
das lebende Wesen denkt. Aber damit führen wir unsere
ad absurdum.
Denn wir haben es doch gewiß nicht mit dem Leben oder dem
Unterschied zwischen Totem & Lebendem zu tun.
Vielmehr handelt sich's offenbar um den Unterschied
primär &
secundär. Und um die
Idee, daß etwas denkt. Denn es fällt uns
gleich der Einwand ein: Eine Maschine kann doch nicht
denken. Aber der Gedanke im primären Sinn
enthält kein Subject.
(„Es denkt”)
| | |
| | ø | | |
(Einen von
der Wahrheit zu überzeugen, genügt es nicht die
Wahrheit zu constatieren, sondern man muß den
Weg vom Irrtum zur Wahrheit finden.)
| | |
| | ø | | |
(Man muß beim Irrtum ansetzen und ihn in die Wahrheit
überführen.)
| | |
| | ø | | |
(D.h. man muß die Quelle des
Irrtums aufdecken, sonst nützt uns das Hören der Wahrheit
nichts. Sie kann nicht eindringen etwas anderes ihren Platz einnimmt.
| | |
| | / | | | Ich sage:
Das Verstehen bestehe darin, daß ich eine bestimmte
Erfahrung habe. – Daß diese
Erfahrung aber das Verstehen dessen ist, ⌊–⌋ was ich verstehe –
darin, daß diese Erfahrung
ein Teil meiner
Sprache ist.
| | |
| | ? / | | |
Daß ein Satz ein Satz ist,
besteht nicht darin, daß ich das mit ihm meine, sondern
daß ich mit ihm ; daß ich das mit ihm
meine muß aus ihm hervorgehen.
| | |
| | / | | | (Da scheinen
wir nun auf etwas Transcendentes zu
stoßen. Und sind zu einer besonders intensiven
Introspection geneigt.)
| | |
| | / | | | Könnten wir
etwas Sprache nennen, was nicht wirklich angewandt
würde? Könnte man von
Sprachen
reden, wenn nie eine gesprochen worden wäre? (Ist
denn Sprache ein Begriff wie Centaur, der
besteht, auch wenn es nie ein solches Wesen gegeben hat?)
| | |
| | / | | |
Sprache läßt sich nur mit ˇder
Sprache beschreiben, darin liegt die Lösung des
Rätsels.
| | |
| | | | | Wenn ich
sage: „Was Sprache heißt, läßt sich
nicht erklären”, so ist das natürlich
ausgedrückt. (Denn
wäre ein Problem, so wäre auch eine
Erklärung.) Vielmehr läßt sich das
Phänomen der menschlichen Sprache sehr wohl
beschreiben & auch erklären. ‒ ‒ ‒
| | |
| | | | | Die Sprache ist einzig, darum kann sie
nicht erklärt werden.
| | |
| | ∫ | | |
Die Sprache muß sich selbst
zeigen.
| | |
| | ∫ | | |
Kann man sagen: Wir glauben, daß die Sprache
außer sich deutet, weil sie einmal in etwas
anderes übersetzt wird? Aber was heißt
es, das zu wissen? Wenn ich sage: ich weiß,
daß die Worte ‚gehe aus dem Zimmer’ in die
Handlung ‚aus dem
Z.
gehen’ übersetzt wird, was weiß ich?
| | |
| | ∫ | | | Ich
unterscheide hier scheinbar zwischen dem Symbol & dem
Sinn.
| | |
| | ∫ | | |
Der Sinn wäre eben dieses Wesen auf das man nur mit Symbolen
deuten, das man aber nie erreichen kann.
| | |
| | ∫ | | | (Man wird in dieser
Untersuchung immer durch Irrlichter
verführt)
| | |
| | ∫ | | |
Ich sage ihm „geh' aus
dem Zimmer” & er geht aus dem Z. Das kann ausgedrückt werden
durch: Ich sage „geh …” &
er tut es.
| | |
| | ∫ | | |
Es hat nun einen Sinn zu sagen:
Ich sage ihm „geh' …” & er
übersetzt es in die Tat. Aber daß ich das
nun nicht anders erklären kann als durch Wiederholung
desselben [s|S]atzes, das zeigt die Grenzen Ausdrucksfähigkeit, die Grenzen der
Sprache.
| | |
| | ∫ | | |
Wenn ich sagen würde: ich nenne nur das eine
Übersetzung von ‚p’, wenn er
p tut, so heißt das natürlich p im Gegensatz zu
[p|q].
| | |
| | ∫ ? / / | | |
Aber ist es nicht möglich kann es
nicht sein | , daß
ˇwir﹖ ‚p’ &
‚q’ haben, es aber unmöglich ist zu
erklären, welche Handlung ich mit
‚p’, welche ich mit
‚q’ meine? Oder:
Ist es nicht möglich, daß wir beide Wörter
‚blau’ & ‚rot’ haben
& verschiedenes damit meinen, es aber unmöglich
ist zu erklären, welches wir mit dem einen, welches wir mit dem
andern meinen? – Nein. Die
Erklärung ist äquivalent mit der Bedeutung.
| | |
| | / | | |
Die
Grenze der Sprache zeigt sich in der Unmöglichkeit die Tatsache
zu beschreiben, die dem Satz
gemäß ist einem Satz entspricht | (seine Übersetzung ist) ohne eben
den Satz zu wiederholen.
| | |
| | / | | |
(Wir haben es hier mit der
Kant'schen Lösung des
Problems der Philosophie zu tun.)
| | |
| | | | | Man könnte eine wesentliche Frage auch so
stellen: Wenn ich jemandem sage „male
diesen Kreis rot”, wie entnimmt er aus dem Wort
‚rot’ welche Farbe er zu nehmen hat?
| | |
| | / | | | Man kann nicht
das Zeichen durch Zwischenschaltung von Zeichen
erklären.
| | |
| | / | | |
Wie soll er wissen welche Farbe er zu
wählen hat, wenn er das Wort ‚rot’
hört? – Sehr einfach: er soll die Farbe
nehmen deren Bild ihm beim hören des
Wortes einfällt. – Aber wie soll er wissen,
was die ‚Farbe’ ist, ‚deren Bild ihm
einfällt’? Braucht es dafür ein
weiteres Kriterium? u.s.f.
| | |
| | | | |
Wie weiß er, welche Farbe er bei dem Wort
‚rot’ zu wählen hat? – Weil
es ihm erklärt worden ist. Und soweit
diese Erklärung als Erklärung wirkt, hat sie die
Multiplizität des Verständnisses.
| | |
| | / | | | Es gibt kein
Kriterium, kein Symptom, dafür, daß diese Farbe Rot
ist.
| | |
| | ∫ ? / \ | | |
Rot ist
die Farbe die ich in das Wort ‚rot’
übersetze. Aber was heißt es etwas in das Wort
… zu übersetzen?
| | |
| | ∫ ? / \ | | |
Es heißt
sich einen Symbolismus eine Sprache |
zurechtlegen wie wir es machen, wenn wir uns etwas notieren wollen,
uns etwa eine Methode ⋎ ausdenken & nun die
erste entsprechende Notiz machen.
Ich sage mir etwa: Wenn ich
M auf der
Straße treffe, werde ich mir in meinem Kalender zu diesem Tag ein
Kreuz machen: Heute beginne ich nun damit, so bin
ich bereits bei diesem Mal der heute dieser | Regel
gefolgt,
d.h.,
hätte ich
ih[m|n] heute nicht begegnet sondern
erst morgen, so wäre beim heutigen Tag kein Kreuz, wohl aber beim
morgigen. (Diese Sprache hat für
unsere Betrachtung den Vorteil, daß ich sie erfunden habe
& ich allein sie verstehen soll.)
| | |
| | / | | |
11.
Der Satz, wenn ich ihn verstehe, bekommt für mich
Tiefe.
| | |
| | / | | | Wenn ich sage
„zeichne einen Kreis an der Wand”, so zeige ich von
mir zur Wand & ist das nicht das Vorbild jenes
nach-außen-Weisens des
Satzes?
| | |
| | / | | |
Man würde etwa
(so) sagen: Ich sage ja
nicht nur „zeichne einen Kreis”, sondern ich
wünsche doch, daß der Andre etwas tut.
(Gewiß!) Und dieses Tun ist doch etwas
anderes als das
[s|S]agen &
ist eben das Außerhalb worauf ich weise der Satz
wei[ß|s]t.
| | |
| | / | | |
Jedes Symbol scheint als solches etwas
offen zu lassen.
| | |
| | ø | | |
(Ich muß immer wieder im Wasser des
Zweifels untertauchen.)
| | |
| | ∫ | | |
Aber was läßt denn der Satz
„zeichne …” offen? Nun, daß
der Andre zeichnet, oder nicht zeichnet.
| | |
| | / | | | In
wiefern kann man den Wunsch
‚unbefriedigt’ nennen? Was ist das
der Unbefriedigung? Ist
es der leere Hohlraum (in den etwas
hineinpaßt)? Und würde man
von einem leeren Raum sagen er sei unbefriedigt?
Wäre das nicht auch eine Metapher? Ist
es nicht ein gewisses Gefühl, das wir Unbefriedigung
nennen? Etwa der Hunger. Aber der Hunger
enthält nicht das Bild seiner Befriedigung. Ist also
unser Urbild der Unbefriedigung etwa der leere Magen
& der Hunger?
| | |
| | / | | | Ich könnte mir
vorstellen: Wenn ich Hunger habe, öffne ich meinen
Mund & der offene Mund ist nun (quasi) ein
Symbol der Unbefriedigung. – Aber warum ist er allein
n⌊i⌋cht unbefriedigt noch auch der Hunger allein?
| | |
| | / | | |
Wieder: Der offene Mund ist nur als Teil einer Sprache
unbefriedigt. Oder soll ich sagen: Nur als Teil
eines Systems das auch die Befriedigung enthält.
| | |
| | / | | | Die Hohlform ist
nur unbefriedigt in dem System in dem auch die
entsprechende Vollform vorkommt. [ … in dem auch die Vollform vorkommt. ]
| | |
| | ∫ / \ | | |
Was heißt das
aber: „in einem System etc etc” wie kann man denn so ein
System beschreiben?
| | |
| | | | | Das
heißt man kann des Wort „unbefriedigt”
nicht schlechtweg von einer Tatsache gebrauchen. Es
kann aber in einem ⋎ System eine Tatsache
beschreiben helfen. Ich könnte
z.B. , daß ich den Hohlzylinder den unbefriedigten
Zylinder nennen will, den entsprechenden Vollzylinder seine
Befriedigung, & daß so eine Notation
möglich ist, ist natürlich für das System
charakteristisch. Daß man also sagen kann:
„Er sagte ‚p’ ist
der Fall’ & so war es”.
| | |
| | ∫ | | | Ich
könnte sagen: Der Wunsch ist nicht befriedigt
& zeichnet seine eigene Befriedigung vor. – Ja
nur dadurch können wir sagen daß er unbefriedigt
ist. – Und gewiß, der Wunsch daß p der
Fall sein möge zeigt
uns, daß er befriedigt wäre, wenn p der Fall
wäre. Und was sonst können wir mit jenem
Vorzeichnen meinen.
| | |
| | / | | |
Aber man kann nicht sagen, daß der
Wunsch ‚p möge der Fall sein’ durch die
Tatsache p befriedigt wird. Denn hat das erste
p schon einen Sinn, dann sagt es das schon selber; hat es
aber noch keinen, dann war der
erste Ausdruck das erste | noch kein Wunsch & der Satz kommt
einer Zeichenerklärung gleich, [ … hat es aber
noch keinen, dann kommt der Satz einer Zeichenerklärung
gleich, ] die übrigens hier ein Zeichen durch sich
selber also nichts erklärt.
| | |
| | ∫ | | | „Der Wunsch daß
er hereinkommt & die Tatsache daß er hereinkommt sind
(doch) verschieden”.
Aber das kann man nicht sagen. Was man sagen will, zeigt
die Sprache.
| | |
| | | | |
12. Rechtmäßiger Gebrauch des Wortes
‚Sprache’: Es bedeutet entweder die
Erfahrungstatsache daß Menschen reden (auf gleicher Stufe
mit der, daß Hunde bellen) oder es bedeutet:
festgesetztes System von Wörtern und gramm.
Regeln der Verständigung | in den Ausdrücken „die englische
Sprache”, „deutsche Sprache”,
„Sprache der Neger” etc.
‚Sprache’ als logischer Begriff
könnte nur mit ‚Satz’
aquivalent & dann Überschrift eines Teiles der Grammatik sein.
Soll es aber gar die Überschrift der ganzen
Grammatik sein, so ist es überhaupt kein Wort &
nicht zu verwenden.
| | |
| | / | | |
Wenn ich sage „die Sprache ist
einzig”, so heißt das eben, daß
‚Sprache’ hier kein Wort ist, d.h. sich so nicht anwenden
läßt.
| | |
| | / | | |
Was ich zum Beweis meines
Verständnisses zeigen kann, kann mein Verständnis auch ganz
ausdrücken.
| | |
| | / | | |
Das sieht man, glaube ich, klar, wenn man
einen Befehl, etwa in anderer Form, wiederholt um zu zeigen, daß man
ihn verstanden hat.
| | |
| | / | | |
Wenn man das Problem des
Verständnisses überdenkt, so meint man, immer, es
müsse einem doch beim Verstehen zu wenig sein, bloß einer
Vorstellung (oder dergleichen) habhaft zu werden.
Aber wie man denn mehr
wollen?!
| | |
| | / | | |
Das was einen befriedigt ist freilich
nicht die Vorstellung selbst sondern ihre Stellung zu uns.
| | |
| | / | | | Gleichsam
die Richtung in der sie liegt.
| | |
| | / | | | Das Bild das mit dem
Verständnis kommt, muß Teil einer Bildersprache sein.
| | |
| | / | | | Ich
erkläre jemandem einen Plan & wie er zu gehen hat
& sage, auf eine Stelle des Planes zeigend:
„Hier stehen wir; du gehst …” Nun
sieht er die Karte anders.
| | |
| | / | | |
Verstehen ist nicht: ein Bild sehen,
sondern, ein Bild in einer bestimmten Position.
| | |
| | / | | | Kann ich
sagen:, das Drama hat seine eigene [z|Z]eit
die nicht ein Abschnitt der historischen Zeit ist.
D.h. ich kann in ihm von früher und
später reden, aber die Frage hat keinen Sinn ob die
Ereignisse, etwa, vor oder nach
Cäsars Tod
geschehen sind.
| | |
| | / | | |
Jemand befiehlt mir: „geh
über den Great Court”.
Ich verstehe den Befehl & sehe mich im Geiste
dabei über den Gt.
Ct. gehen.
Aber wie kann ich das Bild, was ich da sehe
‚mich’ nennen, ‚wie ich über etc’? Hier
bestimmen ja scheinbar die Worte das Bild, nicht das Bild
die Worte. Aber es könnte ja statt der Vorstellung
auch ein Stich verwendent werden. Ich sage nun,
auf das Bild zeigend: „Das ist der Gt. Ct.” Damit empfinde ich es anders als
wäre es für mich nur das Bild irgend welcher
Gebäude. Das besteht darin, daß ich es mit der
gegenwärtigen Realität in Zusammenhang bringe.
Ich sitze etwa in meinem Zimmer & nun ist es als wäre
das Bild & mein Zimmer auf einem
Plan.
| | |
| | ∫ / | | |
Wer den Auftrag
‚geh dorthin’ g versteht,
muß dabei seine gegenwärtige Lage verstehen.
Ich meine, er muß die gegenwärtige Lage sehen
& die Relation der beiden Lagen.
| | |
| | / | | | Wenn ich mit verbundenen
Augen die Richtung verloren habe & man mir nun sagt: geh
dort & dort hin, so hat dieser Befehl keinen Sinn für
mich.
| | |
| | / | | | Gibt es nicht
einen Raum „der bekannten
Gegenstände”? So daß, wenn alles um uns
sich fortwährend bewegte – alle
Gestallten sich fortwährend auflösten wie
Nebelschwaden – wir in einer anderen Art von physikalischem Raum
wären?
| | |
| | ∫ | | |
Um das Bild als Bild des Gt.
Ct.
anzuerkennen, muß ich selbst auch darauf sein.
| | |
| | / | | | (Der Plan kann
mich nur leiten, wenn ich auch auf dem Plan bin.)
| | |
| | / | | |
13.
Aber wie immer, wer den Plan erklärt gibt weitere
Zeichen. Und wer ih[m|n] versteht faßt sie
auf.
| | |
| | / | | |
Das Verstehen des Befehles kann zur Ausführung keine andere
Beziehung haben als eben eine Tatsache zu einer völlig
anderen.
| | |
| | / | | |
„Dasselbe was ich jetzt
getan habe, wollte ich vor fünf
Minuten” Was ich damals getan habe
heißt eben „wollen was ich jetzt getan
habe”. So wird die Sprache
gebraucht.
| | |
| | ∫ / | | |
Laß dich doch von der
Sprache belehren wie der Ausdruck „das &
das wollen” gebraucht wird. (Laß dich
doch von der Sprache ˇdarüber belehren, wie
die Worte „Zahnschmerzen haben”
gebraucht werden)
| | |
| | ∫ | | |
Wenn immer ich etwas Sinnvolles sage,
so entpuppt es sich eben als etwas Unwesentliches.
| | |
| | / | | | Man möchte
fragen: Welcher außerordentliche
Prozess muß das Wollen sein,
daß ich das wollen kann, was ich erst in fünf Minuten tun
werde??
| | |
| | ∫ | | |
(Ich tue ja nichts als das
Gesicht immer wieder & wieder
portraitieren)
| | |
| | / | | |
Die Antwort ist: Wenn Dir das
sonderbar vorkommt so vergleichst Du es mit etwas womit es nicht zu
vergleichen ist. – Etwa damit: Wie kann
ich jetzt dem Mann die Hand geben, der erst in 5 Minuten hereintreten
wird? Oder ˇetwa gar: wie kann ich dem die
Hand geben, den es vielleicht gar nicht gibt?)
| | |
| | / | | | Das
‚foreshadowing’ der Tatsache besteht
offenbar darin das wir ˇjetzt denken können, daß
das eintreffen wird was erst eintreffen
wird. Oder, wie das irreführend
ausgedrückt wird: daß wir an das denken
können, was erst eintreffen wird.
| | |
| | | | | „Wir können jetzt schon
an das denken, was erst später eintreffen
wird” Und so wird der
⋎ Schein erzeugt als wäre eine
Sache zugleich hier & nicht hier.
| | |
| | / | | | „Der Befehl nimmt
die Ausführung voraus”. In
wiefern nimmt er sie denn voraus?
Dadurch, daß er , was später
ausgeführt (oder nicht ausgeführt)
wird. Oder: Das was wir damit meinen
wenn wir sagen der Befehl nimmt die Ausführung voraus ist
dasselbe was dadurch ausgedrückt ist, daß
der Befehl befielt was später geschieht.
Aber richtig: „geschieht oder nicht
geschieht”. Und das sagt nichts.
(Der Befehl kann sein Wesen eben nur zeigen.)
| | |
| | ∫ | | | Nur die Anwendung
der Sprache kann zeigen wie sie angewandt ist.
| | |
| | ∫ | | | „Der Befehl nimmt
das voraus”, : das klingt sehr
außergewöhnlich außerordentlich |
& ist ganz gewöhnlich.
| | |
| | / | | | Ich sage: Hier
ist zwar nichts rotes um mich aber wenn hier etwas
ˇrotes wäre, so
könnte ich es erkennen. – Hier sage ich
offenbar etwas über den gegenwärtigen Zustand aus da es
nicht von der weiteren Erfahrung abhängt ob ich Recht
hatte zu sagen daß ich rot erkennen kann.
Ich Im Gegenteil, es läßt sich gar nicht
durch eine weitere Erfahrung bestätigen.
| | |
| | / | | | Man kann auch
nicht sagen: Wenn jetzt nichts rotes
um Dich ist so hat doch der Satz der das sagt nur Sinn wenn Du einmal
etwas Rotes gesehen ha⌊s⌋t. Auf die
Geschichte meiner Begriffe kommt es nicht an. Hat es Sinn
das Wort „rot” zu gebrauchen so hat es
Sinn d.h. kann ich es gewissen Regeln
gemäß g⌊e⌋brauchen, dann darf ich es
gebrauchen.
| | |
| | / | | |
Aber wenn auch mein Wunsch nicht
bestimm bestimmt, was der Fall sein wird, so bestimmt er
doch sozusagen das Thema einer Tatsache ob die nun den Wunsch
erfüllt oder nicht.
| | |
| | / | | |
Muß er nun dazu etwas
vorauswissen? Nein.
p ⌵ ~p sagt
wirklich nichts.
| | |
| | / | | |
Wir wundern uns – sozusagen –
nicht darüber daß einer die Zukunft
weiß, sondern darüber daß er
rich überhaupt (richtig oder
falsch) prophezeien kann.
| | |
| | / | | |
Es ist als würde die bloße
Prophezeiung (gleichgültig ob richtig oder falsch)
schon einen Schatten der Zukunft vorausnehmen. –
Wahrend sie über die
Zukunft nichts wei[ss|ß], und weniger als nichts nicht
wissen kann.
| | |
| | / | | |
(Es ist mir immer als könnte ich
nachweisen daß das Wort „Gedanke” unrichtig
gebraucht wirdˇwenn ich sage der Gedanke sei unbefriedigt. Daß dann das Wort gleichsam eine Funktion
darstellt. Daß wenn ich sage
es den Gedanken unbefriedigt nenne
ich das Wort sozusagen als Funktion in einem Satz gebrauchen
muß
in dem er zusammen mit etwas Anderem
befriedigt ist. Ich möchte dann sagen, das Wort
wird nicht [A|a]bsolut sondern relativ
gebraucht.)
| | |
| | ∫ | | |
Ich sage „ich wollte dieser Tisch
wäre so hoch” & zeige dabei mit der Hand eine
Höhe an. Nun sagt man: Es kann doch dieser
Wunsch nicht (einfach) darin bestehen
daß ich diese Höhe mit Sehnsucht betrachte.
Ich wünsche doch eben daß dieser Tisch
so hoch wäre; also muß doch die Tatsache des
Wunsches das Gewünschte ganz & gar bestimmen.
Gewiss und wenn ich sage „ich
wünsche dieser Tisch wäre so hoch” so läßt
das ja auch gar keinen Zweifel übrig der etwa durch das bloße
andeuten der Höhe über d mit der Hand
über dem Tische geblieben wäre. Eben weil
die Wortsprache über die genügende Multiplizität
verfügt, um einen Zweifel auszuschließen, da
wir etwas Anderes anders sagen
würden. Dann heißt aber dieses
Vorausnehmen der Tatsache nur: er darf
keinen Zweifel offenlassen was gemeint ist. Aber wie macht
er denn das? Er muß alles enthalten wovon die Rede ist
(ist von diesem Tisch die Rede [vo|so]n ist
dieser Tisch Teil des Symbols) & in einem System von solcher Multipl. sein die
Multiplizität haben | um sich
von jedem Satz zu unterscheiden, der unterscheiden zu können, der | etwas anderes
sagt.
| | |
| | ∫ | | |
Aber warum soll dann nicht die über dem Tisch erhobene Hand
den Wunsch ausdrücken können?
| | |
| | | | | Sie kann ihn ausdrücken. Ob sie ihn
aber ausdrückt hängt davon ab ˇob wir ich
ihn dadurch ausgedrückt haben habe, ˇd.h.
ob wir das als Sprache festgesetzt haben. Das
Kreuz in meinem Kalender kann ausdrücken daß
ich heute eine Vorlesung halten soll wenn ich es dazu
bestimme. Durch eine Beliebige
einmalige Zuornung dieses Zeichens zu meiner
Vorlesung wird es nicht zu diesem Ausdruck.
| | |
| | ∫ | | |
Was ist aber der Vorgang dieses Festsetzens
einer Ausdrucksweise.
| | |
| | ∫ | | |
14. Ein Ausdruck muß
Teil einer Ausdrucksweise sein.
| | |
| | ∫ | | | Der Ausdruck des
Wunsches enthält den Wunsch & ist nicht
eine Ubersetzung des Wunsches oder ihm
irgendwie zugeordnet.
| | |
| | ∫ | | |
D.h.: der Wunsch
selbst ist artikuliert.
| | |
| | ∫ | | |
Der Ausdruck des Wunsches ist nicht eine
nachtragliche Kundgebung des Wunsches der
schon früher unausgedrückt da war.
Wir wünschen durch – oder in – diesem
Ausdruck wie wir in ein
Gesicht sehen.
| | |
| | / | | |
Der Ort Wortes in der Sprache ist seine
Bedeutung.
| | |
| | ∫ | | |
(Das erinnert an
James's „man
weint nicht weil man traurig ist, sondern man ist traurig weil man
weint”. Was natürlich auch eine
irreführende Darstellung ist.)
| | |
| | / | | | Man kann den Wunsch nicht
durch etwas anderes ersetzen was nicht Wunsch
ist; und sich dann wundern daß es
Wunsch ist.
| | |
| | / | | |
Wenn ich frage: worin besteht es, zu
wünschen, der Tisch wäre so hoch & und gebe nun eine
Antwort; etwa die es bestehe darin die Hand über den Tisch zu
halten etc etc.
so habe ich doch das was
ich erklären wollte durch etwas anderes ersetzt. Und
wie soll dieses Andere dessen Ausdruck in der Sprache
neben dem zu erklärenden besteht das Wünschen
erklären?
| | |
| | / | | |
Denn ‚erklären’
kann hier wieder nicht heißen: Verborgenes ans Licht
zu ziehen – da hier nichts verborgen ist.
| | |
| | / | | | Man kann wieder nur die
Grammatik des Wortes „wünschen” explizit
machen. (Und so des Wortes „denken” etc.)
| | |
| | | | | Ein
Pfeil zeigt in einer bestimmten Richtung
& auch wieder nicht.
| | |
| | | | | Man kann nicht absichtlich ˇoder
unabsichtlich mit [a|A]bsicht übersetzen.
| | |
| | / | | | Wenn
die Sprache auf einer Übereinkunft beruht, so muß doch diese
Übereinkunft wieder durch Zeichen also Sprache geschlossen sein
& daher beruht die ˇgesamte Sprache nicht
auf Übereinkunft.
| | |
| | / | | |
Es scheint
(nämlich), daß das Wort
‚Wunsch’, ‚Gedanke’ etc. nur manchmal einen Vorgang, eine
Tatsache zu bezeichnen gebraucht wird, manchmal aber anders;
gleichsam als unvollständiges Symbol durch ein anderes
ergänzt.
| | |
| | ∫ | | |
Angenommen ich deute jemandem mit der Hand
über dem Tisch an, um wieviel höher er ihn machen
soll. „Was meinst Du wenn Du das Zeichen
machst?”
– Ich meine, daß er de[r|n] Tisch so
hoch machen soll. – Nun scheint es hier etwa als
müßte ich eigentlich sagen: Ich meineˇ mit der
Gebärde, was ich mit den Worten meine „ … ” meine. Und daß
käme darauf hinaus, daß der Sinn immer nur als
der Sinn dieses Zeichens beschrieben werden könnte,
(daß) wir ihn nie selbst
vermitteln können. Als könnte etwa auf
die Frage „wer ist der Vater des A” immer nur
ein Satz von der Form „er ist der Vater des B”
zur Antwort kommen.
| | |
| | ∫ | | |
Wenn aber ein Wort nur in einem
bestimmten Zusammenhang gebraucht wird, kann es
wegbleiben.
| | |
| | ∫ | | |
Ein komplizierter Befehl kann durch eine
einfache Handbewegung gegeben werden, wenn alles andere
selbstverstandlich ist.
| | |
| | ∫ | | | Ich sagte:
Wer den Befehl
versteht, muß, oder müßte, den Befehl
verstehen.
Aber was heißt das „er müßte”.
Das muß offenbar eine Beschreibung dessen sein, was beim
Verstehen des ersten Befehls vorsichgeht. Es war eine Beschreibung dessen was er in
jenem Befehl sieht [ … eine Beschreibung davon,
wie er jenen Befehl auffaßt ]
| | |
| | ∫ | | | Wenn wir unsere
Aufmerksamkeit auf eine andere Eigenschaft der Kurve richten
so sehen wir etwas anderes.
| | |
| | | | |
Ich sage, die Hand über den Tisch haltend, „ich
wollte, dieser Tisch wäre so hoch”. Nun ist
das Merkwürdige: Die Hand über dem Tisch an & für sich
drückt gar nichts aus. D.h. sie ist
eine Hand über einem Tisch, aber kein Symbol (wie der Pfeil
der etwa die Gehrichtung anzeigen soll, an sich nichts
ausdrückt.)
| | |
| | | | |
↦
im Gegensatz zu ↗
ist ein anderes Zeichen als ↦
im Gegensatz zu ⟼.
| | |
| | / ∫ | | |
Die grammatische Regel beschreibt auch das
Verständnis.
| | |
| | / | | |
Denn die Frage ist: würde er
dieses Wort auch gebrauch[e|t]n
haben, wenn andere
Regeln davon gälten?
| | |
| | / | | |
Und wird er sagen, er habe die Zeichen so
verstanden, wenn ich die gramm.
Regeln ändere?
| | |
| | ∫ | | |
(Nur keine Hypothese
machen!)
| | |
| | ∫ | | |
Der Knopf im Taschentuch als
Zeichen. Inwiefern kann er mich erinnern, etwas zu
tun.
| | |
| | / | | |
Die Sc⌊h⌋[h|a]chfigur ist nicht das
Holzklötzchen, sondern der Schnitt gewisser Regeln.
Daher handeln die Regeln nicht von Holz oder Elfenbein.
Sowenig wie die Gesetze der
euklidischen Geometrie von
Graphitteilchen auf auf Papier.
| | |
| | / | | | So handeln auch die gramm. Regeln nicht von
Tinte.
| | |
| | / | | |
„Geh so →
nicht so ↗”
hat nur Sinn, wenn es die Richtung ist, die dem Pfeil hier
wesentlich ist, & nicht, etwa nur die Länge.
| | |
| | | | |
Es wäre unsinnig am Plan der Untergrundbahn
auszusetzen er gehöre so: und nicht so:
| | |
| | / | | | Kann ich nicht sagen:
ich meine die Verneinung welche verdoppelt eine Bejahung
gibt?
| | |
| | / | | |
Wäre das nicht als würde man
sagen: Ich meine die Gerade, deren zwei sich in einem Punkt
schneiden.
| | |
| | / | | |
Das heißt: Wenn
Du von Rot gesprochen hast, hast Du dann das gemeint wovon
man sagen kann es sei hell aber nicht grün, auch wenn du an diese
Regel nicht gedacht oder von ihr Gebrauch gemacht hast? – Hast Du das ~ verwendet wofür
~ ~ ~p =
~p ist? auch wenn Du diese Regel nicht
verwendet hast? Ist es etwa eine Hypothese, daß es
das ~ war? Kann
es zweifelhaft sein, ob es dasselbe war & durch die
Erfahrung bestätigt werden?
| | |
| | / | | | Die Geometrie unseres
Gesichtsraumes ist uns gegeben, d.h. es bedarf
keiner Untersuchung bis jetzt verborgener Tatsachen um
sie zu finden. Die Untersuchung ist keine im Sinn
einer physikalischen oder psychologischen
Untersuchung. Und doch kann man sagen wir kennen
diese Geometrie noch nicht.
| | |
| | | | |
Man kann sagen, diese Geometrie liegt offen vor uns (wie alles
Logische – im Gegensatz zur
praktischsten
Geo-metrie des physikalischen Raumes)
| | |
| | ∫ | | | Wie ist es
möglich daß ich, ohne hieran zu denken, das
[b|B]blau
meinen kann, wovon man nicht sagen kann …?
| | |
| | / | | | Wenn es die
wesentliche Verwendung des Symbols ist übersetzt zu werden, so
kann es kein wesentliches Verständnis [ Verst⌊e⌋hen ] des Symbols geben, das
nicht im Hinblick auf die Übersetzung geschieht.
| | |
| | / | | | Aber, was
heißt es „in Hinblick” auf die
Übersetzung, wenn diese nicht erfolgt ist?
| | |
| | / | | | Und wenn wir
sagen, das des Befehls sei
eine andere Übersetzung als die Befolgung, was nützt uns
dann diese ˇandere Übersetzung?
| | |
| | / | | |
15. Das Element
in der Wortsprache
kümmert uns an & für sich gar nicht,
daß es aber verwendet werden kann um den Sinn deutlich zu
machen ist für uns sehr wichtig.
| | |
| | / | | | Was heißt es:
verstehen, daß etwas ein Befehl ist, wenn man auch den Befehl
selbst noch nicht versteht? („Er meint:
ich soll etwas tun, aber was er weiß ich nicht.”)
| | |
| | / | | | Ich verstehe doch
einen Befehl als Befehl, d.h. ich sehe in ihm
nicht nur ein Gebilde, sondern [s|e]s hat – sozusagen
– einen Einfluß auf mich. Ich reagiere auf einen
Befehl (auch ehe ich ihn befolge) anders als etwa auf eine
Mitteilung oder Frage.
| | |
| | / | | | Es
kann keine ˇnotwendige Zwischenstufe zwischen dem
Auffassen eines Befehls & dem Befolgen geben.
| | |
| | ø | | |
(Alle Gewohnheiten der Sprache sind gegen Dich.
–)
| | |
| | | | | Es sagt mir jemand
etwas; nun, wie immer er es meint, ich fasse es
als einen Befehl auf, ohne ˇihn aber noch
auszuführen. Wie es der Andere
meint, ist für uns überhaupt immer ganz
gleichgültig. Gegeben sind mir ja nur seine
Worte & eventuell seine Gebärden & sein
Gesichtsausdruck, welche aber alle auf gleicher Stufe stehen. – D.h., ich muß sie alle
deuten.
| | |
| | / | | |
Deuten. – Deuten wir
denn etwas, wenn uns jemand einen Befehl gibt. Wir fassen
auf was wir sehen; oder: wir sehen, was wir sehen.
| | |
| | | | | Es sei denn das wi[e|r]
„deuten” doch nur auf die Worte beziehen &
sagen: Wir deuten sie mit Hilfe seiner Gebärde, was
dann nur heißt, wir nehmen Worte & Gebärde
wahr.
| | |
| | | | | Wenn mich jemand
fragt: ‚Wieviel Uhr ist es’,
so geht in mir dann keine Arbeit des Deutens vor. Sondern
ich reagiere unmittelbar auf das, was ich sehe &
höre.
| | |
| | / | | |
Philosophie wird nicht in
Sätzen sondern in einer Sprache niedergelegt.
| | |
| | ∫ | | |
D.h. ich fasse
ich fasse diese Worte & Mienen nicht als Befehl
auf weil ich mich dazu entschließe, sondern weil eben das
für mich ein Befehl ist, weil ich das unter einem
Befehl verstehe.
| | |
| | / | | |
Ich deute die Worte; wohl; aber deute ich
auch die Mienen? Deute ich etwa, einen
Gesichtsausdruck als drohend? oder freundlich? –
| | |
| | / | | | Wenn ich
nun den früheren Einwand hier geltend machte &
sagte: Es ist nicht genug, daß ich das drohende
Gesicht als Gebilde wahrnehme, sondern ich muß es erst
deuten.
| | |
| | / | | |
Es zückt jemand das Messer &
ich sage: „ich verstehe das als eine
Drohung”.
| | |
| | / | | |
Das Subject tritt in
das Verstehen im primären Sinn sowenig ein, wie in das Sehen des
Zeichens.
| | |
| | ∫ | | |
Ich sehe Aufschriften, die mir etwas
mitteilen & ich sehe Kratzer an der Wand, die
mir nichts mitteilen, obwohl sie mir etwas mitteilen
könnten (d.h. sich so gut die Fähigkeit hätten wie jene
Schriften).
| | |
| | ∫ | | |
Ich sehe die einen also anders als die
andern (was natürlich (was nat durch
die ihre Vorgeschichte dieser Eindrücke leicht
erklärlich ist). Der Unterschied ist
ausgedrückt durch die Worte „der eine teilt mir etwas
mit, der andre nicht”.
| | |
| | ∫ | | |
Aber hier ist das ‚etwas’
irreführend, denn es hat nun keinen Sinn zu
fragen: „was?”, da darauf eventuell
dasselbe Zeichen erfolgen müßte. Ich brauchte also
ein intransitives „mitteilen”.
| | |
| | / | | | Ich sehe eine
deutsche Aufschrift & eine chinesische. – Ist die
chinesische etwa ungeeignet etwas mitzuteilen? – Ich sage, ich habe Chinesisch nicht gelernt.
Aber das Lernen der Sprache fällt als bloße Ursache,
Geschichte, aus der Gegenwart heraus. Nur auf
seine Wirkungen kommt es an & die sind Phänomene die eben
nicht eintreten, wenn ich das Chinesische (warum sie nicht eintreten ist ganz
gleichgültig)
| | |
| | ∫ | | | Das Lernen der Sprache ist in
ihrem
Gebrauche ihrer Benützung | nicht enthalten. (Wie die
Ursache eben nicht in ihrer Wirkung)
| | |
| | ∫ | | | Das Zeichen plus seinem Sinn
kann man nicht wieder deuten
( den
Gedanken kann man nicht deuten) Das Zeichen
mit seinem Sinn aber (das Symbol) ist ein Phänomen wie das
Zeichen selbst.
| | |
| | / | | |
Das Festsetzen einer Regel ist die
des
Handelns
nach dieser Regel der-Regel-Folgens | . Es fällt aus letzterem
heraus, nicht aber die Regel, die in dem Folgen verkörpert ist
(indem das Folgen durch den Ausdruck der Regel
beschrieben )
| | |
| | / | | | Ich kann die
Regel selbst festsetzen & mich Sprache lehren. Ich gehe spazieren &
sage mir: Wo immer ich einen Baum treffe
wi soll mir das das Zeichen sein bei der
nächsten Kreuzung links zu gehen, & nun richte ich mich
nach den Bäumen in dieser Weise (fasse ihre Stellung als
einen Befehl auf.)
| | |
| | / | | |
Das Fassen des Vorsatzes
gehört zur Geschichte seiner Ausführung, dagegen ist
er in seiner Ausführung enthalten.
| | |
| | ∫ | | | Mein
Gedankengang Meine
Gedankenbewegung | : oder
viel Bewegung, die
nur wenig vorwärts kommt.
| | |
| | / | | |
„Die Hand zeigt
dahin”: Aber in wiefern
zeigt sie dahin? einfach weil
sie sich in einer Richtung verjüngt? (Zeigt ein
Nagel in die Wand?)
d.h. ist es
dasselbe zu sagen „sie zeigt etc” „sie verjüngt sich in dieser
Richtung”?
| | |
| | ∫ | | |
„Aber das Zeichen sagt mir doch
was, es gibt mir Information!” Da es mir nichts
anderes zeigen kann als sich selbst & was
es die Eindrücke die es , so kann es mir auch nicht mehr geben.
Das was es mir sagt ist nicht etwas außerhalb worauf
es zeigt sondern liegt in ihm.
| | |
| | ∫ | | | Gäbe es etwas worauf es
wesentlich zeigt so müßte das als eine Bedingung des
Sinnes vorhanden sein &
gehorte dann mit zum
Symbol.
| | |
| | ∫ / | | |
„Das Betreten
dieser Brücke ist gefährlich” zeigt nicht auf die Gefahr beim Betreten des
Betretens | der Brücke. Und
sofern es auf die Brücke zeigt, gehört diese mit zum
| | |
| | ∫ | | | Das Mitschwingen der Furcht
mit dem Zeichen.
| | |
| | | | | Was
heißt die Frage: Ist das dasselbe
‚~’ für
welches die Regel ~~~p =
~p gilt?
| | |
| | / | | | „Meinst Du das
‚~’ so, daß
ich aus ~p
~~~
p schließen kann?”
| | |
| | ∫ | | | Wenn für
dieses ‚~’ keine Regel
gilt, so ist das Zeichen bedeutungslos.
| | |
| | ∫ | | | „Das Wort
‚ist’ in dem Satz ‚der Himmel ist
blau’ ist dasselbe wie das in dem Satz ‚die Rose ist
rot’, aber nicht dasselbe wie das ‚ist’ in
‚2 × 2
ist 4’”. Wenn ich das sagen
kann, so heißt das schon, das ich die Worte nicht nach dem Klang
allein unterscheide, oder dentifiziere. Und
doch muß ich sie wiedererkennen, denn nur ihre
Gemeinsamkeit drückt ja eine Gemeinsamkeit des Sinnes
aus.
| | |
| | ø | | |
Könnten wir für
‚blau’, ‚rot’,
‚grün’, ‚gelb’ dasselbe Wort
verwenden, wie wir es für ‚ = ’ und
‚ε’ tun, wenn auch mit
der Gefahr der Verwechslung, aber doch der Möglichkeit
zu unterscheiden?
| | |
| | / | | |
Wie Gesetze nur Interesse gewinnen,
wenn die Neigung besteht sie zu übertreten, [ wenn sie übertreten werden ] so gewinnen
gewisse
gramm. Regeln
erst dann Interesse, wenn die Philosophen sie übertreten
möchten.
| | |
| | / | | |
Daß das deutsche Wort ‚ist’ & das
englische ‚is’ dasselbe bedeuten
kann man auf zweierlei Art erfahren.
Entweder ich habe die eine Sprache
unabhängig von der andern gelernt & lerne
die andere mit Hilfe (durch Übersetzung) der ersten, lerne
also aus dem Wörterbuche ‚is’
heiße ‚ist’. Oder ich habe beide
Sprachen unabhängig voneinander so
gelernt, wie man in der Kindheit
Muttersprache lernt & komme dann darauf, daß
‚is’ & ‚ist’
einander entsprechen.
| | |
| | ∫ | | |
Wie weißt Du daß das Wort
‚und’ in diesen beiden Sätzen dasselbe
ist?
| | |
| | | | | (Mit
In dieser ganzen Diese Fragestellung
scheint etwas nicht in Ordnung zu sein.)
| | |
| | / | | | Man sagt dem Kind:
„nein, kein Stück Zucker mehr!”
& nimmt es ihm weg. So lernt das Kind die
Bedeutung des Wortes ‚kein’.
Hätte man ihm mit denselben Worten ein Stück Zucker
gereicht, so hätte es gelernt das Wort anders zu
verstehen.
| | |
| | / | | |
16. Die Regel
beschreibt ihre Anwendung.
| | |
| | / | | |
Ist es denn willkürlich, welche
Interpretation wir den Worten geben, die uns gesagt
werden? Kommt nicht das Erlebnis der Interpretation mit
dem Erlebnis des Hörens der Zeichen, wenn wir ‚die
Sprache des Anderen verstehen’?
| | |
| | ∫ | | |
17.
„Das Gebilde & die
Erscheinungen die es & was es | hervorruft sich uns doch nur immer selber zeigen, aber nicht von
sich, nach außen, weisen. Und das ist, was das
Symbol zu tun scheint.
| | |
| | / | | |
Soweit man also das
als einen Vorgang
beschreiben kann, ist es ein Phänomen wie das Sehen des
Zeichens selbst. Die Frage aber ist dann, wo finden wir
ˇnun jenes von sich in den Raum Weisende
[d|w]as das Symbol
zu sein scheint.
| | |
| | / | | |
Denn alle Zeichen, & was sie mit
sich bringen, scheint uns wesentlich von gleicher Art zu sein.
Es ist, was es ist, ist aber kein Symbol.
| | |
| | / | | | Als Symbol kann ich die
Dinge nur sehen wenn ich sie von einem andern Standpunkt
betrachte.
| | |
| | / | | |
Wenn ich z.B. sage
stellt eine Hand vor, oder: ich verstehe es als Hand, so sage
ich etwas über den Eindruck den das Zeichen
macht. Es ist aber doch keine Hand, noch ist eine
wirkliche Hand im Spiele & wenn ich sage es erinnert mich an
eine Hand, so heißt das, es ruft Vorstellungen,
Empfindungen in mir wach [ … es verursacht in mir
Vorstellungen, Empfindungen, etc ] in denen eine Hand nicht
vorkommt. Heißt das nun also, daß ich diese
Vorstellungen etc. auch anders ohne
Erwahnung der Hand hätte beschreiben
können, und die Anspielung auf die Hand
war?
Aber das ist offenbar dieselbe Frage wie die: wenn ich mir
einen roten Fleck an der Wand vorstelle der nicht da ist, so geschieht
doch etwas, worin nichts wirklich Rotes & jedenfalls kein roter Fleck an dieser Wand eine
Rolle spielt, denn es ist doch keiner da: Kann ich also,
was bei Vorstellen
geschieht nicht beschreiben ohne der Gegenstände
Erwähnung zu tun, die nicht an der Tatsache
beteiligt sind, oder doch nur als ein Teil einer indirekten
Beschreibung des Gegenstandes von dem eigentlich die Rede ist.
– Aber so ist es natürlich nicht.
Und diese Ausführung zeigt nur, worin der falsche
Gedankengangweg
besteht, den zu machen wir versucht sind.
| | |
| | ? / | | | Wenn ich
sage: ich stelle mir einen roten Fleck an dieser Wand vor, so
ist das allerdings die Beschreibung eines Vorgangs, einer
Tatsache, unabhängig von jener andern die der Satz „an
dieser Wand ist ein roter Fleck” beschreibt, aber ich kann
Tatsache nicht anders als durch
die Ausdrücke ‚rot’ &
‚Fleck’ etc., ja nur in dieser
Zusammenstellung beschreiben (in einer Sprache nämlich
in der die Tatsache daß ein roter Fleck an der Wand ist, mit diesen
Worten beschrieben wird.).
| | |
| | / | | | Und wenn ich mich
darüber wundere, so ich
mich über jeden sprachlichen Ausdruck
wundern.
| | |
| | / | | |
Hier, glaube ich, sieht man, was
mißverstehen unserer Sprachlogik bedeutet!
| | |
| | ? / | | |
Wir
sind durch falsche Analogien in die Irre geführt &
können uns nicht aus dieser Verstrickung erretten. Das
ist der morbus
philosophicus.
| | |
| | ? / | | |
D.h. es ist
eben nicht mehr Grund sich über den Ausdruck
„ich stelle mir einen roten Fleck der
Wand vor” (oder ich wünsche mir etc) zu wundern, als über
den: an der Wand ist ein r. Fl., & über die Ähnlichkeit dieses mit dem
Vorkommen des Wortes ‚rot’
Satz: auf dem Tisch ist
r. Fl. Das Vorkommen des
Wortes ‚rot’ bedeutet eben nicht, daß etwas rot
ist & die Gemeinsamkeit des Wortes
‚rot’ nicht, daß zwei G⌊e⌋genstände
die Farbe gemeinsam haben (es kann das Gegenteil davon bedeuten wie
in dem S[a|ä]tz⌊en⌋ „A ist
rot” & „B ist nicht
rot”.)
| | |
| | ∫ | | |
Nun könnte ich aber doch sagen, der
Gedanke, die Vorstellung daß etwas der Fall ist, der Wunsch, ist
ein Symbol. ‒ ‒ ‒
| | |
| | ∫ | | |
Sage ich nicht Etwas
symbolisierte darum, weil ich es verstehe? Das
ist doch gewiß.
| | |
| | ∫ | | |
Nur durch völliges Absehen
vom Psychologischen können wir zu dem für uns
Wesentlichen kommen.
| | |
| | ∫ | | |
Ich sehe in den Gängen eines Spitals
das Wort „Silence”
aufgeschrieben. Dieses Wort hat eine Wirkung auf mich
(ich meine das Verstehen) welches das Wort
‚abracadabra’ nicht hat; diese
Wirkung wird nicht dadurch
hervorge[rufen|bracht],
daß ich des Wortes Bedeutung früher gelernt habe (was uns
aber gleichgültig ist). Wenn das chinesische
für ‚Silence’ neben diesem Wort
steht, so bringt es die Wirkung auf mich nicht hervor, aber auf
einen Chinesen, und umgekehrt.
Befolge ich nun den Befehl so geschieht erstens etwas, was durch
den Satz „” ausgedrückt wird, aber darin allein
besteht das Folgen nicht, sondern in diese Tatsache tritt auch der
Befehl selbst ein & noch ein bestimmter
Prozess, den man den der Übertragung
nennen kann, worin dieser besteht ist uns gleichgültig.
‒ ‒ ‒
| | |
| | ∫ | | |
Ist es nicht so: Im Vorgang des der
Übertragensgung des Zeichens [ des
sich danach Richtens ] hat es den symbolischen Charakter, das was
außer sich weist indem es uns sagt, was wir zu tun haben.
| | |
| | / | | | Wir
könnten uns den Marsbewohner denken, der auf der Erde
erst nach & nach den Gesichtsausdruck des Menschen als solchen
verstehen lernte & den drohenden erst nach
gewissen Erfahrungen als solchen empfinden lernt. Er
hätte bis dahin diese Gesichtsform wie wir die Form eines Steins
betrachten.
| | |
| | ∫ | | |
K
Kann ich so nicht sagen: er lernt erst
die befehlende Geste in einer gewissen Satzform verstehen.
| | |
| | / | | | Wenn
mir jemand etwas sagt & ich verstehe es, so geschieht mir dies
ebenso, wie, daß ich höre was er sagt [ wie, daß ich, was er sagt, höre. ]
| | |
| | | | | Kann man den Vorgang des
Verständnisses eines Befehls mit dem Vorgang der Befolgung vergleichen, um zu
zeigen, daß diese Befolgung diesem
Verständnis, dieser Auffassung, wirklich entspricht?
und inwiefern sie übereinstimmen?
| | |
| | / | | | Wie beschreibt die Sprache
(überhaupt) den Vorgang des
Verständnisses des Satzes
‚p’. Kann sie
es anders als durch den Satz, daß ich
‚p’
verstehe? Und kann sie die Befolgung des Befehls
‚q’ anders beschreiben
als indem sie sagt, daß ich
‚q’
befolge? Denn alles was bei diese[m|n]
Vorgängen dadurch noch nicht beschrieben ist, ist
unwesentlich & kann sich so & anders
verhalten.
| | |
| | ∫ | | |
Einen Satz verstehen heißt ja erst das
sehen, was ihn (überhaupt) zu
einem Satz macht. (Ehe er verstanden ist, ist
er ja ein Muster oder eine Lautreihe.)
| | |
| | ∫ / | | | Einen
Satz verstehen heißt, ihn als Satz sehen & Befolgung des Befehls kann keine Beschreibung
haben als ihn selbst.
| | |
| | / | | |
Drury sagte mir heute, er habe überlegt, daß
man sich nicht des Zustandes erinnern könne wo man noch
nicht sprechen konnte es unmöglich sei sich des Zust. zu erinnern vor der
[e|E]rlernung der Sprache. – Man
könnte natürlich Erinnerungsbilder aus Zeit besitzen, aber man kann sich nicht an ein
Fühlen des Mangels der Sprache , da man keinen Begriff der Sprache haben kann, ehe
man spricht & freilich auch nachher nicht, weil es einen
solchen Begriff nicht gibt. Auch kann man sich nicht an das
Bedürfnis nach dem sprachlichen Ausdruck erinnern, denn wo das
vorhanden ist, gibt es schon eine Sprache in der man denkt.
| | |
| | ∫ | | | Kann man jemandem
…? Warum
kann man niemandem | befehlen einen Satz zu
verstehen?
| | |
| | ∫ | | |
Beim Hören eines Wortes kann ich mir
die Erklärung dieses Worts nicht ins Gedächtnis
zurückrufen; sie kommt, oder sie kommt nicht.
| | |
| | ∫ | | |
18. Da alles offen
daliegt, ist auch nichts zu erklären. Denn was
etwa nicht offen daliegt interessiert uns nicht.
[ … , denn was etwa verborgen ist
… ]
| | |
| | ∫ | | |
So die Verneinung, – wenn wir sie
verstehen, – – – –
| | |
| | / | | |
Die Antwort auf die Frage nach der
Erklärung der Negation ist wirklich: verstehst Du sie
denn nicht? Nun, wenn Du sie nicht verstehst, was
gibt ⌊es⌋ da noch zu erklären für eine
Erklärung | , was hat
hat eine Erklärung da noch zu tun?
| | |
| | / | | | Wir unterscheiden
aber doch aber Sprache von dem was nicht
Sprache ist. Wir sehen Striche & sagen, sie
bedeuten wir verstehen sie, & andere, &
sagen, sie bedeuten nichts (oder uns nichts).
Damit ist doch eine allgemeine Erfahrung charakterisiert, die
wir nennen könnten: „etwas als Sprache
verstehen” – ganz abgesehen davon was wir aus
dem gegebenen Gebilde herauslesen.
| | |
| | ∫ | | |
(Blumenorakel) Abzählen der Knöpfe.
In diesem Fällen setzen wir auch eine
Regel fest & richten uns dann nach ihr. Wir lesen
etwas von unseren Knöpfen ab.
| | |
| | / | | | Wir unterscheiden eine
Schrift von dem was Schrift ist.
Was heißt es, etwas als Schrift sehen? Heißt es
mich danach richten?
| | |
| | / | | |
Wenn ich mich nun danach richte –
wähle ich die Art wie ich mich danach richte? Nein,
denn sonst würde ich mich wenigstens in dieser Beziehung nicht
nach dem Zeichen Richten.
Wie aber wenn ich doch die Art der Interpretation
wähle? (Würfeln)
| | |
| | / | | | Angenommen ich lasse mich
(wie ich oben beschrieben habe) von den Bäumen auf meinem
Spazierweg leiten: Das setzt doch voraus, daß ich eine
Regel festsetze & mich nach der Festsetzung richte, d.h. es hätte keinen Sinn zu sagen,
ich richte mich nach den Bäumen, wenn ich die Art der
Interpretation erst für jeden einzelnen Fall bestimmen
wollte d.h. in diesem Fall wäre es eben
keine Interpretation sondern eine ganz
überflüssige Zuordnung. Es kann nicht
heißen: Hier ist ein Baum, also will ich hier einmal
links gehen, sondern: Hier ist ein Baum also muß ich
hier etc. …. Das
‚also’ im ersten hat keinen Sinn & es muß hier einfach
‚und’ heißen. Bei der Interpretation
aber hat es Sinn. Und das
‚also’ ist natürlich kein kausales,
& wir können nicht fragen „bist Du sicher, daß Du deswegen
links gehen
mußt?”.?•
| | |
| | | | | Ich könnte nun auch sagen
„also muß ich nach meiner Festsetzung links
gehen” Aber hier ist das
merkwürdige, daß ich nun nicht nocheinmal sage:
„und diese Festsetzung ist nach jener anderen
(Festsetzung) so zu deuten”,
& es wäre ja auch unsinnig, denn dieser Regress diese
Regression |
ist endlos.
| | |
| | | | | Das was ich in
der ⇒letzten •
Bemerkung geschrieben habe, war aber doch
falsch. Wahr ist es, daß zur Interpretation das
also gehört & nicht das und.
Aber ich könnte etwa sagen daß es nicht nötig war eine
Festsetzung zu treffen d.h. die allgemeine Regel
vorher auszusprechen (das ist Geschichte), wohl aber einer
Festsetzung zu folgen. Und ich könnte sagen, es ist
nicht genug einer Regel folgen, denn das geschieht, was
immer ich tue, sondern ich muß einer Festsetzung folgen, das ist
ein anderer Prozess.
| | |
| | | | | Aber ich will sagen, dieser
Prozess kann nur äußerlich verschieden
sein von einem Handeln, das sich nicht nach einer Festsetzung
richtet. So verschieden wie auch zwei Arten des
äußerlichen Verhaltens Benehmens [ … äußeren Verhaltens ] | sein
können (oder zwei Zeichengruppen an der
Tafel)
| | |
| | ∫ | | |
„Ich habe mich dabei nach dieser
Regel gerichtet” beschreibt einen bestimmten
(psychischen, physikalischen) Vorgang. Einen
andern als der Satz: Die Resultate folgen dieser
Regel – – – –
| | |
| | / | | | Der
Festsetzung Folgen muß ein Vorgang sein, aus dem man den
Ausdruck der Regel ablesen kann. Es besteht also nicht
darin, daß mehrere Vorgänge [ eine Reihe
von Vorgängen ] , Intentionen, einer Regel folgen, denn
dann wäre diese Regel wieder ein Erfahrungssatz
& natürlich nicht eindeutig durch die
Vorgänge [ Tatsachen ]
bestimmt. Und ich muß die Regel
eindeutig aus dem Vorgang ablesen können.
Sonst könnte sie ja auch in der Beschreibung des Vorgangs
nicht enthalten sein müssen.
| | |
| | / | | | Wer die allgemeine Regel
die er erkennt nun herausschreibt, schreibt mehr
auf als er sieht.
Behaviouristische Deutung:
Er schreibt die
Quadrate der oberen Zahlen
7,
49,
| 5, 24,
| 3,
18,
| 4 16,
| Er schreibt
nicht die Quadrate …
Er die Quadrate an Er will
die Quadrate anschreiben & tut es
Er
will die Q. nicht anschreiben tut es
aber. etc.
| | |
| | / | | | Der
Prozess des Lernens hat natürlich etwas
mit der Anwendung der Sprache gemein. Das was der
Ausdruck der allgemeinen Regel mit ihrer Anwendung gemein
hat.
| | |
| | ? / | | |
Der Der Befehl ist die Beschreibung seiner
Ausführung.
| | |
| | / | | |
Haben wir hier nicht das Wesen des Motivs
im Gegensatz zur Ursache? Offenbar
ja Der Befehl wird, wenn
ich ihn befolge zum Motiv meiner Handlungsweise.
| | |
| | / | | | Und das Motiv ist
nicht hypothetisch. In dem Motiv kann ich micht
nicht irren es ist in meiner Handlung enthalten, aber nicht so ihre
Ursache.
| | |
| | / | | |
(Ogden
& Richards
& Russels Theorie
der Bedeutung beruht also auf einer
Verwechslung, oder Gleichsetzung, von Motiv und
Ursache.)
| | |
| | | | |
19. Zu dem früheren Satz: Der
Baum muß die Entscheidung treffen.
| | |
| | / | | | Das Befolgen des Befehls
liegt darin, daß ich etwas tue ‒ ‒
[k|K]ann ich aber auch sagen, „daß ich
das tue, was er befiehlt”? Gibt es ein Kriterium
dafür, daß das die Handlung ist, die ihn befolgt?
| | |
| | / | | |
Das muß Es gibt kein Kriterium
dafür daß das die Handlung ist, die den Befehl
befolgt.
| | |
| | / | | |
Das muß natürlich heißen
„wir können von so einem Kriterium nicht
reden”.
| | |
| | ∫ | | |
Das hängt unmittelbar damit
zusammen, daß wir eine Handlung nicht vorausnehmen
können. Was wieder nur soviel heißt, als daß es keinen Sinn hat zu
sagen, die Handlung zu eine[m|r] bestimmten Zeit finde zu
einer gewissen Zeit statt.
| | |
| | / ∫ | | | Was wir wollen ist
doch wohl, die Grammatik des Ausdrucks „der Befehl wird
befolgt” klarzulegen. [ auseinanderzulegen ] 6
| | |
| | / ∫ | | |
„Ja woher weiß ich aber dann, daß ich den Befehl
befolgt habe?” ‒ ‒ ‒7
| | |
| | / ∫ | | |
(Ich
kann den centralen grammatischen Fehler nicht
finden auf dem alle diese Probleme
b⌊e⌋ruhen)8
| | |
| | / ∫ | | |
Es ist das
natürlich die selbe Frage wie die: Woher weiß ich,
daß dieser Satz diese Tatsache beschreibt?9
| | |
| | / ∫ | | |
Und ich möchte immer antworten: „weil ich ihn
ja von dieser Tatsache heruntergelesen habe”.
Und: „ich muß doch wissen, wie ich zu ihm
gekommen bin”.
| | |
| | / | | |
Wenn ich ein Kriterium angeben
könnte, so muß ich es mit der Sprache angeben &
dann müßte ich es nach dem sprachlichen Ausdruck erkennen
können; aber zu diesem Erkennen brauchte ich ja selbst wieder das
Kriterium.
| | |
| | / | | |
Wenn ich Worte wählen kann, daß
sie der Tatsache – in irgend einem
Sinne – passen, dann muß ich also schon vorher einen
(allgemeinen)
[b|B]egriff dieses Passens gehabt haben.
Und nun fängt das Problem von neuem an, denn wie weiß
ich, daß dieser
Sachverhalt dem Begriffe vom Passen entspricht.
| | |
| | ∫ | | | Aber warum
beschreibe ich dann die Tatsache gerade so? Was
machte Dich diese Worte sagen?
| | |
| | / | | | Und wenn ich nun sagen
würde: „alles was geschieht, ist eben, daß ich
auf diese Gegenstände sehe & dann diese Worte
gebrauche”, ⋎ wäre die Antwort:
„also besteht das Beschreiben in weiter nichts & ist
es immer eine Beschreibung wenn einer
…?”. Und darauf müßte ich
sagen: „Nein. Nur kann ich den Vorgang
nicht anders, oder doch nicht mit einer anderen Multiplizität
beschreiben, als, indem ich sage: ‚ich
beschreibe was ich sehe’ & darum ist
keine Erklärung mehr möglich, weil mein Satz bereits die
Multiplizität hat.
| | |
| | / | | |
Ich könnte auch so fragen:
Warum verlangst Du Erklärungen? Wenn diese
gegeben ⌊sein⌋ ,
wirst Du ja doch wieder vor einem Ende stehen. Sie
können Dich nicht weiter führen als Du jetzt bist.
| | |
| | ∫ | | | Denn wenn ich
frage: „was bedeutet es denn ‚gemäß
einer Regel übersetzen’?” so erwarte ich
doch (wohl) eine Antwort: es
bedeutet das & das; dann kann ich doch aber weiter fragen
„& was bedeutet das?”. u.s.w.
| | |
| | / | | |
Wir müssen am Schluß die
Sprache ohne Erklärung
ben[u|ü]tzen.
| | |
| | ∫ | | |
Erklären des Nähens oder des Rauchens im Gegensatz
zum
Erklär[ung|en]
des Übersetzens. Dort gibt die
Erklärung immer eine Beschreibung die nicht die des
unmittelbar Wahrgenommenen ist.
| | |
| | / | | |
20. Der Mensch hatte
vom Nähen oder Rauchen einen Begriff ehe man's ihm
erklärt hatte. Und nach der Erklärung
weiß er mehr davon als vorher. Die
Erklärung des Denkens die wir fordern soll uns aber
nicht mehr darüber sagen als was wir wissen.
| | |
| | / | | | Deshalb kann
der nach der Erklärung des Rauchens fragen.
Und die Antwort kann nicht die Beschreibung dessen sein was er
unter „Rauchen” versteht, sondern die Beschreibung
eines andern Vorgangs.
| | |
| | / | | |
(Ich nie
sagen: „aus diesen Gründen muß es
sich so verhalten”. Denn was nicht offenbar ist,
ist für mich nicht vorhanden.) | | |
| | | | |
21. Ich kann nur die Schlüssel reichen,
aufsperren muß jeder selbst.
| | |
| | ∫ | | | Die Regel
„du mußt quadrieren” zu sagen (zu
verstehen) ist etwas anderes als die 5 zu quadrieren.
| | |
| | ∫ | | | „Wenn
immer wir etwas sagen, wenn es auch gegen die gebräuchliche
Grammatik verstößt, meinen wir etwas damit”; was
heißt das?
| | |
| | ∫ | | |
Wenn es etwas heißt, muß es
die Beschreibung eines Phänomens sein. Aber
welches Phänomens?
| | |
| | ∫ | | |
Dieses Phanomen
ist offenbar das des Denkens. –
| | |
| | / | | | Das Triviale, was ich zu
sagen habe ist, daß auf den Satz „ich sage das
nicht nur, ich meine etwas damit” & die Frage
„was?”, ein weiterer Satz, in irgend welchen
Zeichen zur Antwort steht.
| | |
| | / | | | (Ich kann nur die
Schlüssel reichen aufsperren muß jeder selbst.)
| | |
| | ∫ | | | Ich kann aber
doch auch fragen: Wie sieht ein Sonnenuntergang
aus? auch wenn ich von allem Hypothetischen absehe.
| | |
| | / | | | Und so kann
ich natürlich auch das Denken beschreiben, denn ich kann ja auch
das Reden beschreiben.
| | |
| | / | | |
„Ich sage das nicht nur, ich
meine auch etwas damit” – Wenn man
sich überlegt was dabei in uns vorgeht, wenn wir Worte
meinen (& nicht nur sagen) so ist es uns, als
wäre dann etwas mit diesen Worten gekuppelt, während sie
sonst ◇ leer liefen. – Als ob sie
gleichsam in uns eingriffen.
| | |
| | / | | |
Niemand kann uns Gesichtsraum näher kennen lehren. Aber
wir können seine sprachliche Darstellung übersehen
lernen.
| | |
| | / | | |
Wenn ich [R|r]echt habe,
so müssen sich philosophische Probleme wirklich restlos
lösen lassen, im
Gegensatz zu allen andern.
| | |
| | / | | | Wenn ich sage:
Hier sind wir an der Grenze der Sprache, so das immer, als wäre hier eine Resignation
nötig, während im Gegenteil volle Befriedigung
eintritt da keine Frage übrigbleibt.
| | |
| | / | | | Die Probleme
werden im eigentlichen Sinne aufgelöst – wie
ein Stück
Zucker eine Substanz | im Wasser.
| | |
| | ∫ | | |
Alles was, [ von logischem Interesse ] von Interesse | , wir liefern
können, ist die Beschreibung der Sprache. – Dazu
gehört alles, was wir zur Erklärung ihrer Anwendung
sagen können.
| | |
| | ∫ | | |
Die ‚Erklärung des
Denkens’ müßte dem der nicht weiß, was
Denken ist, es erklären können.
Sie müßte also auch den dazu anleiten
können, der es früher nicht getan hat [ … es
erklären können. Ihn dazu anleiten
können. ] . Und das alles mittels
Gedankens.
| | |
| | / | | |
jede Tätigkeit (schreiben, sprechen, nähen,
rauchen) beschreibbar, lehrbar, ist, ist Denken keine
Tätigkeit. So wenig, wie
sich-Ärgern, das auch so wenig
lehrbar ist. (Meine Bemerkung über
‚kein Subject im
Denken’. Keine Tätigkeit ohne
Täter.)
| | |
| | / | | |
Das Interesse an dem Psychologischen des
Denkens ist dadurch für uns aufgehoben, daß wir uns nur
für die Beziehung des Denkens zu sich selbst interessieren
& das Psychologische dadurch wegfällt, sich
kürzt.
| | |
| | ∫ | | | Es ist der
Sprache wesentlich, daß Wort in
verschiedenen Satzen vorkommt,
verschiedene Sätze dieses Wort gemein haben. Und
daß der Gleichlaut der Worte, wenn verschiedene
Gruppen grammatischer Regeln grammatische Regeln | von
ihnen gelten auch durch verschieden lautende ersetzt werden
, weil dann der Laut eine
bedeutungslose unbedeutende | , äußerliche,
Ähnlichkeit ist.
| | |
| | | | |
Wenn ich nun aber das Wort „ist”
betrachte: Wie kann ich hier zwei verschiedene
Anwendungsarten unterscheiden, wenn ich nur auf die
grammatischen Regeln ?
Denn diese erlauben ˇja eben die
[v|V]erwendung des Wortes im
Zusammenhang „die Rose ist rot” &
„2 × 2 ist
4”. Aus diesen Regeln sehe ich
nicht, daß es sich um zwei daß wir hier zwei
verschiedene Wörter handelt haben. – Ich ersehe es
aber z.B. wenn ich
ver[stehe|suche] in beiden Sätzen statt ‚ist’
‚ist gleich’
(oder auch: ‚hat die
Eigenschaft’) Aber nur wieder, weil
ich für den Ausdruck „ist gleich” die Regel
kenne, daß er in „die Rose … rot”
nicht eingesetzt werden darf. [ nicht
darf.
| | |
| | | | | Überhaupt: wovon gelten die
gramm. Regeln, wenn sie vom Wort
‚ist’ gelten? Vom Laut, den ich dann
& da ausspreche [ hervorgebracht
habe ] ? Von dem was allen
‚ist’-Lauten gemeinsam ist?
Sie gelten von ‚ist’, wenn es in
diesem Sinne gebraucht wird[,|.] –
„[w|W]enn du es
anwendest, so
gebrauchst Du es eben nicht in diesem
Sinne”.
| | |
| | / | | |
Die Frage ist : ist alles was ich hier treibe nicht
Mythologie? Dichte ich nicht zu dem Offenbare[m|n] dazu?
Wenn ich nämlich von dem Vorgang rede der beim Verstehen
(verständnisvollen Aussprechen oder Hören) des
Satzes vor sich geht.
| | |
| | / | | |
D.h. könnte ich nicht die Sprache als
soziale Einrichtung betrachten, die gewissen Regeln unterliegt, weil
sie sonst nicht wirksam wäre [ wirken
würde ] . Aber hier liegt es: dieses
kann ich nicht sagen; eine
Rechtfertigung der Regeln kann ich, auch so, nicht geben.
Ich könnte sie nur als ein Spiel, das die Menschen spielen,
beschreiben.
| | |
| | / | | |
Wenn ich mich weigere ein Wort,
z.B. das Wort ‚ist gleich’ in
zwei Zusammenhängen zu gebrauchen, so ist der Grund
das, was wir mit den Worten beschreiben „das Wort habe
in den beiden Fällen verschiedene Bedeutung [ das Wort werde
in diesen Fällen in verschiedenem Sinn
gebraucht ]
| | |
| | / | | | Kann ich nun aber das was
die gramm. Regeln von einem Worte
sagen, auch anders beschreiben, nämlich durch die Beschreibung
des Vorgangs der beim Verstehen des Wortes stattfindet?
| | |
| | / | | | Wenn also
die Grammatik – z.B. – die Geometrie
der Verneinung ist, kann ich sie durch eine Beschreibung dessen
ersetzen, was bei der Verwendung sozusagen hinter dem Wort
‚nicht’ steht?
| | |
| | / | | | Aber so eine Beschreibung
wäre doch – wie gesagt – ein Ersatz ‚nicht’, etwa wie
und könnte die
Grammatik nicht ersetzen.
(﹖)
| | |
| | / | | |
In meiner Darstellung schienen
doch die gramm. Regeln die
Auseinanderlegung dessen was ich im Gebrauch des Wortes auf einmal
erlebe. Sozusagen (nur)
Folgen Äußerungen der Eigenschaften, die ich beim Verstehen
auf einmal erlebe. Das muß natürlich ein
Unsinn sein.
| | |
| | / | | |
Man würde ja geradezu sagen:
Verneinung hat die Eigenschaft, daß sie
verdoppelt eine Bejahung ergibt. (Etwa
wie: Eisen hat die Eigenschaft, mit Schwefelsäure
Eisensulphat zu geben) während die
gramm. Regeln die Verneinung nicht
näher beschreib[en|t] sondern
constituiert.
| | |
| | / | | | Daß wir dieses Wort
dieser Regel gemäß gebrauchen, das dafür einsetzen
etc., damit documentieren wir,
wie wir es meinen.
| | |
| | / | | |
Das Wort ‚nicht’ in der gramm. Regel hat keine Bedeutung,
sonst könnte das nicht von ihm ausgesagt
werden.
| | |
| | / | | |
Die Negation hat keine andere
Eigenschaft, als etwa die in gewissen Sätzen die Wahrheit
zu ergeben. Und ebenso hat ein Kreis die
Eigenschaft da [&|o]der dort zu stehen, diese Farbe
zu haben, von einer Geraden tatsächlich geschnitten zu
werden; aber nicht, was ihm die Geometrie zuzuschreiben
scheint. (Nämlich diese Eigenschaften haben
zu können.)
| | |
| | / | | |
Was heißt es:
„Dieses Papier ist nicht schwarz &
‚nicht’ ist hier
gebraucht, daß eine dreifache Verneinung eine Verneinung
ergibt”? Wie hat sich denn das im Gebrauch
geäußert?
| | |
| | / | | |
Oder: „Dieses Papier
ist nicht schwarz & zwei von diesen Verneinungen geben eine
Bejahung”. Kann ich das sagen?
| | |
| | / | | | Oder:
„Dieses Buch ist rot & die Rose ist rot
& die beiden Wörter ‚rot’ haben die
gleiche Bedeutung” (Dieser Satz ist
von gleicher Art, wie die oberen Sätze)
Was ist denn das für ein Satz? ein
grammatischer? Sagt er etwas über das Buch und die
Rose?
| | |
| | / | | |
Ist der Zusatz zum Verständnis des
ersten Satzes nicht nötig, so ist er Unsinn, & wenn
nötig, dann war das erste noch kein Satz; & dasselbe gilt
in den oberen Fällen.
| | |
| | / | | |
„Daß 3 Verneinungen wieder
eine Verneinung ergeben muß doch schon in der einen
Verneinung die ich jetzt gebrauche
liegen” Aber denke
deute ich hier nicht schon wieder?
(d.h. bin ich nicht im Begriffe eine
Mythologie zu erfinden?)
| | |
| | / | | |
Aber sind die
gramm. Regeln nicht
Regeln des Übergangs von
einem Satz zum andern?
| | |
| | / | | |
Inwiefern kann man sagen:
„diese Regel gilt von dieser
Verneinung”?
| | |
| | / | | |
Heißt es etwas, zu sagen, daß drei
solche Verneinungen eine Verneinung ergeben. (Das erinnert
immer an „drei solche Pferde können diesen Wagen
fortbewegen”) Aber, wie
gesagt, in jenem Logischen Satz ist gar nicht von
der Verneinung [z|d]ie Rede (von der Verneinung handeln
nur Sätze wie: es regnet nicht) sondern nur vom Wort
‚nicht’, & es ist eine Regel über die
Ersetzung eines Zeichens durch ein anderes.
| | |
| | / | | | Aber können wir die
Berechtigung dieser Regel nicht einsehen, wenn wir die
Verneinung verstehen? Ist sie nicht eine Folge aus
dem Wesen der Verneinung? Sie ist nicht eine Folge aber
ein Ausdruck dieses Wesens.
| | |
| | / | | |
Was wir sehen, wenn wir einsehen, daß
eine doppelte Verneinung
etc., muß von der Art
dessen sein, was wir im Zeichen wahrnehmen.
| | |
| | / | | | Wenn ˇich
ein dreidimensionales Gebilde, etwa einen Würfel, sehe so sehe
ich in gewissem Sinne die Möglichkeit, Würfel
gleicher Größe in drei Richtungen an diesen Würfel
anzubauen. Die Geometrie sagt mir dann, daß ich dies
könne. Sehe ich ein Quadrat, so sehe ich
diese Möglichkeit nicht. etc.
| | |
| | / | | | (Die
perspectivische Zeichnung eines
Würfels & solcher Würfelgruppen ist ein
herrliches Exempel, wie man den dreidimensionalen Raum
in die Ebene abbilden kann)
| | |
| | / | | | Die
Geometrie spricht aber so wenig von Würfeln, wie die Logik von der
Verneinung (Man möchte hier vielleicht
einwenden, daß die Geometrie vom Begriff des Würfels &
die Logik vom Begriff der Negation handelt. Aber diese
Begriffe gibt es nicht.)
| | |
| | / | | |
Man kann einen Würfel – ich
meine das Wesentliche des Würfels – nicht
beschreiben. Aber kann ich denn nicht beschreiben,
wie man z.B. eine Kiste macht? und ist
damit nicht eine Beschreibung Würfels
? Das
Wesentliche am Würfel ist damit nicht beschrieben, das steckt
vielmehr in der Möglichkeit dieser Beschreibung
d.h. darin, daß sie eine Beschreibung
ist; nicht darin daß sie zutrifft.
| | |
| | / | | | Nun kann ich doch
aber sagen: „Ich sehe die Figur
3-dimensional”. Aber
dieser Satz entspricht der Beschreibung einer Kiste. Er
beschreibt einen bestimmten Würfel nicht die
Würfelform. Freilich kann ich das Wort
„Würfelform” definieren.
D.h. Zeichen geben, durch die es ersetzt
werden .
| | |
| | / | | | Man kann eine
geometrische Figur nicht beschreiben. Auch die Gleichung
beschreibt sie nicht, sondern vertritt sie durch die Regeln die von
ihr gelten.
| | |
| | / | | |
Und haben wir hier nicht das Wort Figur so
, wie in unseren Betrachtungen so
oft das Wort „Gedanke” oder
„Symbol”? Die Art der Anwendung dieses
Wortes von welcher ich sagte, es bedeute dann kein
Phänomen, sondern sei quasi ein unvollständiges & entspreche eben einer
Funktion.
| | |
| | / | | |
Man kann ˇauch nicht sagen, die
Würfelform habe die Eigenschaft, lauter gleiche Seiten zu
besitzen. Wohl aber hat ein Holzklotz diese
Eigenschaft. (Noch hat „die Eins die
Eigenschaft zu sich selbst addiert Zwei zu
ergeben”.)
| | |
| | / | | |
Ich sagte doch: Es schien als
wären die gramm. Regeln die
Folgen-in-der-Zeit dessen, was wir in einem Augenblick
wahrnehmen, wenn wir eine Verneinung verstehen.
Und als gebe es also zwei Darstellungen des Wesens der
Verneinung: Den Akt (etwa den seelischen Akt) der
Verneinung selbst, & seine Spiegelung in dem System der
Grammatik.
| | |
| | / | | |
Man könnte sagen ist versucht zu sagen | : die Gestalt eines Würfels wird
doch sowohl durch die Grammatik des Wortes
„Würfel”, als auch durch einen Würfel
dargestellt.
| | |
| | / | | |
In
„~p ∙ (~~p
= p)” kann der zweite Teil nur eine
Spielregel sein.
| | |
| | / | | |
Es hat den Anschein, als könnte man
aus der Bedeutung der Negation schließen, daß
~~p
p heißt.
| | |
| | / | | |
23.
Als würden aus der Natur der Negation die Regeln über das
Negationszeichen folgen. So daß,
in gewissem Sinne, die Negation zuerst vorhanden & dann die Regeln der Grammatik.
| | |
| | / | | |
Es ist also, als hätte das Wesen der
Negation einen zweifachen Ausdruck in der Sprache:
Dasjenige was ich sehe, wenn ich die Negation verstehe,
& die Folgen dieses Wesens in der Grammatik.
Anderseits ist es klar, daß die Regeln, wenn sie
aus dem Wesen der Negation hervorgehen, nicht
ˇwie aus einer Regel, einem Satz, folgen.
Und täten sie es, so wäre eben dieser Satz die
eigentliche [S|R]egel auf die es uns ankäme.
| | |
| | / | | | Ich will
also sagen: die Regeln folgen nicht aus dem Wesen der
Negation, sondern sie drücken es aus.
| | |
| | / | | | Ich kann
die Regeln
über die Negation von ihr ablesen. Aber das scheint
eben zu , daß sie schon
irgendwoanders,
nämlich in der Negation, aufgeschrieben
stehen. Das, wovon ich sie ablese muß die gleiche
Mannigfaltigkeit haben, wie sie selbst.)
| | |
| | / | | | Ist das nicht so,
wie ich aus einer Figur geometrische Sätze ablesen
kann?
| | |
| | / | | |
Statt der Betrachtung der Negation,
könnte ich auch die eines Pfeiles setzen
→
& z.B. sagen: wenn ich ihn zweimal
um 180˚ drehe, zeigt er
wieder, wohin er jetzt zeigt; welcher Satz dem
~~p = p
entspricht. Wie ist es nun hier mit der Darstellung
des Wesens dieses Pfe⌊i⌋ls durch die Sprache? Jener
Satz muß doch unmittelbar von diesem Wesen sein & es also darstellen.
| | |
| | ? / | | |
Oder nehmen wir den Fall eines
Quadrats & eines Rechtecks & die Sätze, daß
das Quadrat durch eine Vierteldrehung mit sich selbst zur Deckung
gebracht werden kann; das Rechteck aber erst durch eine halbe
Drehung. Ich habe sie offenbar von dem
Quadrat & dem Rechteck abgelesen. Aber was
sind das überhaupt für Sätze? Wenn sie von
bestimmten quadratischen oder rechteckigen Stücken
handelten, wären es Hypothesen. Hier aber sind es
geometrische Sätze.
| | |
| | ∫ | | |
Es ist ganz klar, daß dieses
S Drehen dem Ausschließen eines Teils einer
Fläche analog ist,
& das wieder der Verneinung, & die angeführten
Sätze den Sätzen von
der Regeln über die | Verneinung.
| | |
| | / ∫ | | |
Wie weiß ich daß ein Wort in diesen
Fallen in verschiedenen Bedeutungen
angewendet ist?
| | |
| | ∫ | | |
Wie weiß ich, daß ein Wort hier
Eigenschaftswort, dort Hauptwort ist?
| | |
| | ∫ | | | Dadurch, daß kein
Gemeinsames verloren geht, wenn ich verschieden Worte statt der gleichlautenden setze.
| | |
| | ∫ | | | Wie weiß
ich, daß ich diese beiden Wörter durch eines ersetzen kann,
weil sie nämlich das gleiche bedeuten?
D.h., wie weiß ich, daß sie das gleiche
bedeuten?
| | |
| | ∫ | | |
Könnte die bloße äußere Erfahrung, die Menschen
[R|r]eden zu hören, (wenn es für das Wort
‚ist’ keine Ersatzwörter gäbe)
dazu bringen, verschiedene Bedeutungen, verschiedene
Wörter
‚ist’ Arten des Wortes | , zu unterscheiden?
Offenbar nicht, denn jeder Unterschied des Benehmens bildete schon
ein anderes Zeichen.
| | |
| | / | | |
24. Zu sagen daß
eine [v|V]ierteldrehung ein Quadrat mit sich selbst zur
Dekkung bringt, heißt doch offenbar
nichts andres als: Das Quadrat ist um zwei
zu einander senkrechte Achsten
symˇmetrisch, & das wieder, daß es Sinn hat von den
zwei senkrechten Achsen zu Reden ob sie vorhanden
sind oder nicht. Das ist ein Satz der
Grammatik.
| | |
| | ∫ | | |
Die Schwierigkeit ist wieder, daß es
scheint, als wäre in einem Satz, der etwa das Wort
‚Quadrat’ enthält schon der Schatten eines
anderen Satzes mit diesem Worte enthalten –
Nämlich eben die Möglichkeit
jene[s|n] anderen Satzes zu bilden, die ja, wie ich
sagte, im Sinn des Wortes Quadrat liegt.
| | |
| | / | | | Und doch kann man
eben nur sagen, der andere Satz ist nicht mit diesem ausgesprochen,
auch nicht schattenhaft. (Und wird vielleicht nie
ausgesprochen werden.)
| | |
| | | | |
Aber er ist doch schon ausgesprochen, wenn ich sage
„er kann ausgesprochen werden”.
| | |
| | / ∫ | | |
Denken wir daran, daß man ja die Regeln der Grammatik nie
auszusprechen brauchte & die Sprache dennoch gebrauchen
kann. (Die menschliche Sprache bestand gewiß ehe jemand
gramm. Regeln aussprach &
ein Kind lernt die Sprache sprechen die Sprache ohne
solche, & die wieder haben keine Grammatik.
Das heißt natürlich nicht daß ihre Sprache keinen
gramm. Regeln folgt, sie sprechen
diese Regeln nur nicht aus.)
| | |
| | ∫ | | |
Die Grammatik ist eine nachträgliche
Beschreibung der Sprache.
| | |
| | / ? ∫ | | |
Die Grammatik sagt
z.B.: so wird das Wort
‚Quadrat’ gebraucht. Aber das muß doch
schon in dem
Gebrauch dieses Wortes liegen! Was heißt
aber: Es muß darin liegen?
Heißt es etwas
anderes, als
daß ich auch nach diesem einen Gebrauch die Regeln für
das Wort muß angeben können?
(﹖)10
| | |
| | | | |
Daß ich sagen kann: „Nein so habe
ich es nicht gebraucht, nicht in dem Sinn,
in⌊/⌋dem ich sagen könnte
– – – –, sondern in dem Sinn – – – – –.
| | |
| | / | | | Mein Problem könnte
man auch so aussprechen: „Wie
kann sich jene Erklärung (die ich einmal gelernt
habe) auf dieses Wort (das ich eben
aus[p|s]prach) zei
beziehen?”
| | |
| | ∫ | | |
Und meine Meinung ist die, daß die
gramm. Regeln über die
Negation, z.B. ~~p = p,
zur Erklärung der Bedeutung von
‚~’ gebraucht werden könnten: daß
die Regeln eine solche Erklärung wären; & daß
daher ihre Wirkung gerade das wäre, was man das Verständnis
des Negationszeichens nennt. Und das wäre die
Beziehung dieses Verständnisses zu den gramm. Regeln.
(wobei ‚Wirkung’ nicht kausal zu verstehen
ist.)
| | |
| | / | | |
Daß ein Wort nur im Satz Bedeutung hat,
heißt nichts, als daß es seine Funktion nur im Satz hat.
Einzeln kann es wohl eine Vorstellung erwecken, aber diese
ist nicht seine Bedeutung, noch ist es die Funktion eines Wortes eine
bestimmte Vorstellung aufzurufen.
| | |
| | ∫ | | | Kein Satz der Sprache kann
uns als Überraschung kommen (wohl aber eine
Wahrheit) Das ist es doch, was ich meine,
wenn ich sage: Wir können nach dem einen Gebrauch des
Wortes die Regeln für das Wort angegeben. Denn das
heißt ja seinen Gebrauch in Sätzen zu
beschreiben. D.h. eine allgemeine
Beschreibung aller möglichenr Sätze zu
geben.
| | |
| | / | | |
Es könnte nun werden
daß ich die Bedeutung, z.B., der Worte
‚blau’ & ‚rot’ vertauschen
könnte & dadurch zwar Sätze die früher wahr
jetzt falsch u.u. würden, aber kein Satz
der früher Sinn hatte, jetzt unsinnig würde
u. u.. Das ist wahr[,|.]
es Es ist aber
dabei nicht bedacht, daß die auch Sätze wie
„das hat diese Farbe” zu unserer Sprache gehören &
die Grammatik mir dann sagen muß daß dieser Satz soviel heißt
wie „das ist rot”.
| | |
| | ? / | | |
Es frägt sich einfach:
Was ist das für ein Satz „das Wort
‚ist’ in ‚die Rose ist rot’ ist
dasselbe wie in ‚das Buch ist rot’, aber nicht
dasselbe wie in
‚2 × 2
ist 4’”? Man kann nicht antworten, es
heiße, verschiedene Regeln gelten von den beiden Wörtern,
denn damit geht man im Zirkel. Wohl aber heißt es, das
Wort ist in seiner verschiedenen Verbindung durch zwei
Zeichen ersetzbar, die nicht für einander einzusetzen
sind. Ersetze ich dagegen das Wort in den beiden
ersten Sätzen durch zwei verschiedene Wörter, so kann
ich sie füreinander einsetzen.
| | |
| | / | | | Nun könnte ich wieder
fragen: sind ist diese Regeln
Regel nur
eine Folge des Ersten: daß im einen Fall
die beiden Wörter ‚ist’ die gleiche Bedeutung
haben, im andern Fall nicht? Oder ist es so, daß diese
Regel eben der sprachliche Ausdruck dafür ist, daß die
Wörter das gleiche bedeuten?
| | |
| | / | | |
Ich will es damit vergleichen, daß das Wort
‚ist’ einen anderen Wortkörper
hinter sich hat. Daß es beidemale die gleiche Fläche ist, die einem andern Körper
angehört, wie wenn ich ein Dreieck im Vordergrund
sehe das das einemal die Endfläche
eines Prismas das andre mal eines Tetraeders ist.
| | |
| | / | | | Oder denken
wir uns diesen Fall: Wir hätten Glaswürfel deren
eine rot
gefärbt wäre. Wenn wir sie
aneinanderreihen, so wird im Raum nur eine ganz bestimmte
Anordnung roter Quadrate entstehen können, bedingt durch
die Würfelform der Körper. Ich könnte
nun die Regel nach der hier rote Quadrate angeordnet sein
können auch ohne Erwähnung der Würfel
angeben, aber in ihr wäre doch bereits das Wesen
de[s|r]
Würfe[ls|lf]⌊orm⌋
prajudiziert. Freilich nicht,
daß wir gläserne Würfel haben wohl aber die
Geometrie des Würfels.
| | |
| | / | | |
Wenn wir nun aber einen solchen
Würfel sehen, sind damit wirklich schon alle
Gesetze der möglichen Zusammenstellung
gegeben?! Also die ganze Geometrie?
Kann ich die Geometrie ˇdes Würfels von
einem Würfel ablesen.
| | |
| | ∫ | | |
Muß ich nicht dazu in ihm schon eine sehr
einfach ausgesprochene Regel sehen?
| | |
| | / | | | Der Würfel ist dann
eine Notation der Regel. Und hätten wir
eine solche Regel gefunden, so könnten wir sie wirklich
nicht besser notieren, als durch die Zeichnung eines Würfels
(und daß es hier eine Zeichnung tut, ist wiederum ungemein
)
| | |
| | / | | |
Und nun ist die Frage: inwiefern
kann der Würfel oder die Zeichnung (denn die beiden
kommen hier auf hinaus) als Notation
der geometrischen Regeln dienen?
| | |
| | / | | | Doch auch nur sofern er
einem System angehört: nämlich der Würfel mit der
einen roten Endfläche wird etwas anderes notieren, als eine
Pyramide mit quadratischer roter Basis, etc.
D.h., es wird dasjenige Merkmal der Regeln
notiert worin sich z.B. der
Würfel von der Pyramide unterscheidet.
| | |
| | / | | | Und das bringt
mich wieder darauf, daß ja jede Erklärung eines Zeichens statt
des Zeichens sollte dienen können.
D.h. wenn ich ein Zeichen durch
Erklärungen gleichsam aufbaue, dann muß das Aufbauen mit dem
Resultat des Aufbauens äquivalent sein. (Da
es nie auf (verschiedene) Attribute
ankommt.)
| | |
| | / | | |
25. „Es liegt
schon in der Negation, daß
sie verdoppelt sich selbst aufhebt”.
Das was schon ‚darinliegt’ kann man immer nur
durch eine Regel , weil ˇman es nicht ausdrücken kann
es darin liegt, sondern nur
detachiert. Darum ist
‚~’ in
~~p = p
keine Negation.
| | |
| | / | | |
Das einzige Korrelat, in der Sprache, zu
einer Naturnotwendigkeit ist eine willkürliche Regel.
Sie ist das einzige, was man von dieser Notwendigkeit in
abziehen
kann.
| | |
| | ? / | | |
„Ich sage doch diese Worte
nicht bloß, sondern ich meine auch etwas mit
ihnen” Wenn ich
z.B. sage „Du darfst nicht
hereinkommen” so ist es der natürliche Akt, zur
Begleitung dieser Worte, mich vor die Tür zu stellen &
sie zuzuhalten. Aber es wäre nicht so
offenbar naturgemäß wenn ich sie ihm bei
diesen Worten öffnen würde. Diese Worte
haben, wie sie hier verstanden werden, offenbar etwas mit
d jenem Akt zu tun. Der
Akt ist sozusagen eine Illustration zu ihnen –
müßte als Sprache aufgefaßt werden können.
Andrerseits ist er aber auch der Akt den ich
abgesehen von jedem Symbolismus aus meiner Natur
.
| | |
| | ∫ | | | Der Satz ist eben das
Motiv Motiv Handlung.
| | |
| | | | | Die Negation im Satz ist wie der
hölzerne Würfel. Sie negiert ja
etwas & kann nur so bestehen. [ negieren. ]
| | |
| | / | | |
Die gramm. Regel spiegelt in der
Sprache die Weise, wie wir die Negation befolgen.
| | |
| | | | | Wie ich einen Befehl befolge zeigt doch
wohl, wie ich ihn verstehe [ auffasse. ] Aber das Band zwischen
Befolgung & Befehl ist der unsichtbare
(gläserne) Würfel Körper
des Symbols, der in den
Regeln der Sprache sichtbar gemacht wird.
| | |
| | / | | | Jedes Zeichen der Negation
ist gleichwertig jedem andern, denn
„” ist ebenso ein Komplex von Strichen, wie das Wort
‚nicht’ & zur Negation wird es nur durch die
Art wie es ‚wirkt’. Hier aber
ist nicht die Wirkung im Sinne der Psychologie (das Wort
‚Wirkung’ also nicht kausal) gemeint, sondern die
Form seiner Wirkung.
| | |
| | / | | |
ˇIch möchte sagen:
Nur dynamisch wirkt das Zeichen, nicht statisch.
Der Gedanke ist dynamisch.
| | |
| | ∫ | | | Das heißt doch,
nur wenn ich mich danach richte, wirkt das Zeichen als
Zeichen. (Geld wirkt nur als Geld wenn ich es
für etwas bekomme oder hergebe.)
| | |
| | ∫ | | | Wenn ich mich nach dem Satz
‚~p’
richte, so ist das, was ich tue
naturlich auch durch die Negation
charakterisiert. Aber ich kann den Anteil den die Negation
an der Bestimmung meiner Handlung hat nicht in
einem beschreiben, er ist ja eben durch die
Negation ausgedrückt; wohl aber kann ich die
interne⌊n⌋ Eigenschaft⌊en⌋ der Negation durch die
Regeln zeigen die vom Verneinungszeichen gelten.
| | |
| | ∫ | | | Meine Aufgabe
ist es nur alles zu beachten was zwar jeder weiß aber als
wesentlich beachtet hat.
| | |
| | ∫ | | |
„Nein so habe ich das Wort
… a ˇgar nicht
gemeint, nicht in dem Sinne in dem man sagen kann …
fa, sondern in dem Sinne von
… φa.”
| | |
| | ∫ | | | Denke, wie
ich die Verneinung eines Satzes in die Tat umsetze. Da
muß ich doch eben von den Eigenschaften jenes Körpers Gebrauch
machen, der hinter dem Worte ‚nicht’ liegt.
| | |
| | ∫ | | |
Ich könnte etwa sagen, wie sich Würfel zueinander
verhalten hängt zwar von ihrem Material ab, aber bei gegebenem
Material hängt ist das Verhalten der Körper von
ihrer durch ihre Gestalt ab.
bestimmt.
| | |
| | / | | |
Wenn ich die Verneinung übersetze, so
muß ich doch von ihren geometrischen Eigenschaften Gebrauch
machen.
| | |
| | ∫ | | |
Denken wir uns den Fall, daß ich auf einem Plan durch
Schraffierung einer Stelle andeute, daß Stelle nicht zu betreten ist.
| | |
| | ∫ | | | Ich möchte
sagen: die Verneinung hat außer ihren logischen
Eigenschaften auch noch physikalische.
| | |
| | ∫ | | |
26. Bedenke, daß man
auch dem Kind die Negation nur an ˇdiversen
einzelnen Beispielen vorführt
& ihr Verständnis beibringt. beibringt. |
| | |
| | / | | |
Jeder der einen
Satz liest und versteht sieht die
Worte verschiedenen
Wortarten |
in verschiedener Weise obwohl sich ihr Bild
& Klang der Art nach nicht unterscheidet.
Wir vergessen ganz, daß ‚nicht’
& ‚Tisch’ &
‚grün’ als S Laute
oder Schriftbilder betrachtet sich nicht wesentlich voneinander
unterscheiden & sehen es nur klar in einer uns
fremden Sprache.
| | |
| | ∫ | | |
Die Wörter haben offenbar ganz
verschiedene Funktionen im Satz. Und diese Funktionen
scheinen uns ausgedrückt in den Regeln die von den
Wörtern gelten.
| | |
| | ∫ | | |
Man denke nur daran, was es heißt daß
sich ein Wort auf diesen Bereich des Satzes
bezieht!
| | |
| | ∫ | | |
Denken wir an eine Sprache, in der die
Negation durch [d|D]rehen des Satzbildes um 180˚
ausgedrückt würde! Wäre es hier
nicht besonders klar daß das gedrehte Bild an sich nicht
wesentlich anders aussähe als jedes andre &
also das Wesen der Negation nicht zum
Ausdruck
| | |
| | / | | |
Beim Lesen eine[s|r]
schleuderhaft⌊en⌋
geschriebenen Schrift kann man
erkennen, was es heißt etwas in das gegebene Bild
Gebilde hineinsehen. [ erkennen, wie man etwas in das
gegebene …).
| | |
| | ∫ | | | Alles das scheint
aber doch nur statisch zu sein, nicht dynamisch.
| | |
| | ∫ | | | Ein
umgestürzter Sessel wird anders wahrgenommen, wenn er als solcher
erkannt wird, als, wenn er blos als
Holzkonstruktion ohne
Bezug auf eine andre mögliche Lage gesehen wird. [ … als, wenn er als ˇeine Holzkonstruktion in
ihrer gegebenen Lage hingenommen
wird.[)| ] ]
| | |
| | ? / | | | Denke an die
Vexierbilder. Ein Komplex von Strichen wird als das umgekehrte Bild
eines Mannes erkannt & gesehen.
| | |
| | ∫ | | | Wenn man eine Uhr abliest, so
sieht man einen Komplex von Strichen, Flecken etc., aber auf ganz bestimmte Weise, wenn man ihn als
Uhr & Zeiger
will.
| | |
| | ∫ | | |
Wenn ich etwa sage: „es ist 7 Uhr, da muß ich
gehen”, da war es nicht genug, einfach den Komplex von
Strichen etc. ‚statisch’ zu
sehen.
| | |
| | ∫ | | |
27. Was nicht aus der
Quelle rinnt, kann nicht ˇim Fluß fließen.
| | |
| | / | | | Das
‚[n|N]icht’ macht eine
Geste.
| | |
| | ∫ | | | ethische Rechtfertigung einer must appeal to the man ich sie rechtfertigen will rechtfertige | . [ … dem ich sie
begreiflich machen will. ]
| | |
| | ∫ | | | Ein Element der Beschreibung
kann Beschreibung nicht charakterisieren.
| | |
| | ∫ | | | Wenn ich dem Befehl
folge so verstehe ich ihn darin in gewissem Sinne.
Kann ich ihn aber auch verstehen, ohne ihm zu folgen?
D.h. ist das Verstehen wesentlich ein Teil
des Befolgens? Das Verstehen ist das
Verstehen, & das Befolgen ist das Befolgen.
| | |
| | ∫ | | |
Das Verstehen der Verneinung ist das
sehen ihrer abwehrenden Geste.
| | |
| | / | | | Oder:
Das Verstehen der Verneinung ist dasselbe, wie das Verstehen
einer abwehrenden Geste. Und was ich
oben über ‚statisch’ &
‚dynamisch’ gesagt habe, bezieht sich auch
ganz auf Geste.
| | |
| | ? ∫ / | | | Wir
können sagen: Ich kann mir denken, daß ich diese
Geste wahrnehme, & sie nicht
‚abwehrend’ empfinde. Denn die bloße
vorgestreckte Hand & der
zuruckgelehnte Körper ist nicht mehr
abwehrend als ein Kegel oder Wasserkrug.
Ich möchte sagen: es ist die Wirkung der
Bewegung auf mich, die das [a|A]bwehrende
ausmacht. Aber es ist nicht die Wirkung, denn von der
wüßte ich nicht, die Ursache & ein
Medicament das dieselbe Wirkung hätte
(welche immer sie sein mag) würde ich nicht abwehrend
nennen. Es ist, wie ich mich früher
ausdrückte, ‚die Art wie ich diese Bewegung
sehe’. Aber das wäre wieder statisch.
Ich glaube, es ist, daß sich etwas bestimmtes in mir nach
dieser richtet.11
| | |
| | / | | |
Aber was in
dieser Behauptung ist nun bloße Hypothese
(Mythologie)?
| | |
| | ∫ | | |
Was ist z.B.
der logische Gehalt dieser meiner
Aussage: „Die ‚abwehrende
Geste’ habe nicht mehr
Abwehrendes, als irgend eine Bewegung oder
Körperform”? Das heißt
doch, : Die Beschreibung dieser
Bewegung allein
beschreibt das Abwehren nicht. D.h.
es hat Sinn von dieser Bewegung , sie sei eine abwehrende Geste.
| | |
| | / | | | Und
nun will ich sagen: Es liegt nicht an der speziellen
Bewegung, daß sie an ⌊&⌋ für sich keine
abwehrende Geste ist, sondern eine Bewegung ist an &
f sich überhaupt keine Geste.
Es ist liegt natürlich auch nicht,
daß daran daß sie keine ruhende Attitüde ist sondern
Bewegung, denn die diese Bewegung ist an sich, in
meinem Sinn, ebenso ‚statisch’ wie die ruhende Stellung.
| | |
| | / | | | Die
Gebärdensprache ist eine Sprache & wir haben
sie nicht – im gewöhnlichen Sinne – gelernt.
Da[ß|s] heißt: sie wurde uns nicht
(absichtlich,) geflissentlich
gelehrt. Und doch haben wir sie gelernt. –
| | |
| | ∫ | | | Ich kann die
abwehrende Geste auch verstehen, wenn sie einem Andern gilt.
| | |
| | / | | | Chinesische
Gesten verstehe⌊n⌋ ich wir so wenig, wie
Chinesische Wörter Sätze.
| | |
| | ∫ | | |
(Die Geste muß, um verstanden zu
werden, wie jedes Zeichen als Bild, das heißt als Angehöriger
eines Systems aufgefaßt werden.)
| | |
| | / | | | Man könnte sich das
Lernen einer Sprache analog dem Fingerhutsuchen
vorstellen, wo die gewünschte Bewegung durch
‚heiß, heiß’, ‚kalt, kalt’
herbeigeführt wird. Man könnte sich denken,
daß der Lehrende statt dieser Worte auf irgend eine Weise
(etwa durch Minen) angenehme & unangenehme
Empfindungen hervorruft, & der Lernende nun dazu gebracht
wird, die Bewegung auf den Befehl hin
auszuführen, die regelmäßig von von der
angenehmen Empfindung begleitet wird (oder zu ihr
führt). Wir könnten uns denken,
daß er auf diese Art abgerichtet wird, auf gewisse Zeichen in
bestimmter Art zu reagieren. (Und Abrichten geschieht
wirklich so.)
| | |
| | / | | |
Hätten wir nun dadurch den Zeichen
folgen gelernt, so verhielte es ˇsich so: Wir
würden beobachten, daß wir bei gewissen Bewegungen &
Worten des Andern reflexartig gewisse Bewegungen machen &
würden dies nachträglich dadurch erklären, daß
diese Bewegungen uns seinerzeit zu angenehmen Empfindungen
verholfen haben.
Diese Erklärung verhielte sich
zu unseren Handlungen so, wie die
Darwinsche Erklärung des
Stirnrunzelns – aus einem gewissen Nutzen den es unsern
tierischen Vorfahren gebracht habe – zu dem Akt des
Stirnrunzelns, der jetzt keine Beziehung zu diesem Zweck hat.
Die Erklärung wäre eine hypothetische &
würde die Ursache der Handlung betreffen, nicht das
Motiv.
| | |
| | ∫ | | |
Denken wir uns eine Sprache in der jeder Befehl durch eine
Vorführung mit Puppen etc. gegeben
wird. Hier ist das Folgen viel leicher als ein
einer-Regel-Folgen erkennbar.
Oder noch einfacher, daß der Befehlende uns alles
(selbst) vormacht.
| | |
| | ∫ | | |
(A. I don't agree with you there.
B. Allright, then I won't agree
with you either.)
| | |
| | / | | |
28. Es ist sehr
sonderbar: Das Verstehen Wir sind versucht
das Verstehen einer Geste möchten wir durch Worte ihre
Übersetzung in Worte erklären, & das Verstehen von
Worten durch diesen entsprechende Gesten. [ Es ist
sehr sonderbar: Wir sind versucht das Verstehen
einer Geste durch, ihr entsprechende, Worte zu erklären, &
das Verstehen von Worten durch, diesen entsprechende
Gesten. ]
| | |
| | / | | |
Und wirklich werden wir Worte durch eine
Geste & eine Geste durch Worte erklären.
| | |
| | ∫ | | | Es besonders schwer, uns zurückzuhalten, in
der Philosophie hinter die Erscheinungen dringen zu
wollen.
| | |
| | / | | |
Das Abbilden (Nachahmen)
enthält wesentlich eine gewisse Bereitschaft –
Empfänglichkeit, die Bereitschaft sich führen zu
lassen, sich nach dem Modell zu richten, die Funktion zu sein,
zu der das Argument das Modell sein wird.
Und wirklich ist der Ausdruck dafür der, daß
ich gleichsam x² oder
( )²
bin & wenn nun das Modell 5 ist, so
ergibt es ‚„von selbst”
5². (Sich für das Modell unbestimmt halten,
von ihm bestimmen
lassen.) (﹖)
| | |
| | / | | | Wenn ich nun
x² war & es kommt
die 5 daher, so müßte es nun daraus allein folgen,
daß ich zu
5²
werde.12
| | |
| | / | | |
Und das ist in einem Sinn der Fall & in einem andern
nicht. Es ist nicht der Fall in dem Sinn ich Handlung nicht
als die Befolgung eines Befehls durch vergleichen
der Handlung mit dem Befehl erweisen kann. Und es ist der
Fall in dem Sinn, in dem ich die Handlung durch
Collationieren mit dem Befehl rechtfertigen
kann.
| | |
| | | | | Ich bin
x², nun kommt die 5 daher
& ich werde nun
5².
Nun kann ich die
5²
mittels der 5 und x² in einem Sinne
rechtfertigen, in einem andern nicht. Und ich möchte
sagen– , :
soweit ich sie nicht rechtfertigen kann, hat es keinen Sinn das Wort
„rechtfertigen” zu gebrauchen.
| | |
| | | | | Ich kann
die
5²
mittels x² rechtfertigen wenn
ich dabei x² einem
x³ oder einem anderen
Zeichen des Systems entgegenstelle.
| | |
| | ∫ | | | Der Satz
„wenn 6 gekommen wäre, wäre ich
6²
geworden”, muß in der allgemeinen Bereitschaft
liegen. Also in dem x².
| | |
| | | | | Die Schwierigkeit ist offenbar, das nicht zu
rechtfertigen versuchen, was keine Rechtfertigung
verträgt besitzt [ zuläßt ] |
| | |
| | | | | Wenn man fr[ä|a]gt:
„warum schreibst Du
5²?”
& ich antworte „es steht doch da, ich soll
quadrieren”, so ist das eine Rechtfertigung – &
ein volle –. Eine Rechtfertigung
verlangen in dem Sinne in dem dies keine ist, ist
sinnlos.
| | |
| | ∫ | | |
Wenn das keine Rechtfertigung ist, so
gibt es keine.
Das ist es, was wir eine Rechtfertigung
nennen.
| | |
| | / | | |
Ich hätte jemanden alle
möglichen
Erklärungen dafür gegeben, was der
Befehl „quadriere diese Zahlen”
heißt. (Und sind doch sämtlich Zeichen.)
Er quadriere darauf & nun frage ich ihn „warum
tust Du das auf diese Erklärungen
hin?” Dann hätte es keinen Sinn mir zu
antworten: „Du hast mir doch gesagt: (folgt
die Wiederholung der Erklärungen)”. Eine
andre Art der Antwort ist aber auf diese Frage auch nicht möglich
& die Frage heißt eben nichts. Sie
müßte sinnvoll lauten: „Warum tust Du
das & nicht jenes auf diese Erklärungen
hin (ich habe Dir doch gesagt …)”.
| | |
| | / | | | Wenn man nun
fragen würde: Wie lange vor der Anwendung der Regel
muß die Disposition „x²” gedauert
haben? Eine Sekunde, oder zwei? Diese Frage
klingt natürlich, und mit Recht, wie eine
Persiflage. Wir fühlen, daß es darauf gar nicht
ankommen kann. Aber diese Art
(der) Frage taucht immer
wieder auf.
| | |
| | / | | |
„Die Weise” “ wie ich mich
nach der Regel richte; wenn dieses Wort überhaupt einen Sinn
haben soll, muß das sein, was durch eine weitere Regel
über die Anwendung der ersten ausgedrückt ist.
Ist eine solche weitere Regel nicht vorhanden, so gibt es
keine Weise der Anwendung der ersten, sondern nur ihre
Anwendung. Eine Weise ist dies, im Gegensatz zu einer
andern Weise.
| | |
| | | | | Warum sollte ich mir vor der
Ausführung der Quadrierung des Quadrierens |
die Regel wiederholen? Denn, wenn ich im Stande bin sie
zu wiederholen dann kann ich sie ja auch gleich
anwenden. Den Wortlaut der allgemeinen Regel wiederholen,
hätte nur Sinn, wenn ich sie im Gegensatz zu anderen
Regeln hervorheben will. Weil das allgemeine
Zeichen der Regel ja nicht magisch wirkt, sondern nur insofern Sinn
hat als es auf eine Stelle eines Systems zeigt.
| | |
| | ∫ | | | Die Grammatik
beschreibt das System, den Raum, an dessen eine Stelle das
zeigt.
| | |
| | ∫ | | | Wir müssen in gewissem
Sinne wissen, was statt des Regelausdrucks der Regel |
x² alles stehen
könnte, um dieses Zeichen zu verstehen.
| | |
| | ? | | | Könnte man also
sagen: Das Zeichen muß, um verstanden zu werden, als
Argument in eine Funktion fallen, die eben de⌊n⌋ Raum
characterisiert in dem dann das Zeichen die
Stelle im Gegensatz zu anderen Stellen anzeigt?
| | |
| | ? | | | Darum kann das
Zeichen ohne Grammatik nicht existieren.
| | |
| | ∫ | | | Das Zeichen ohne Grammatik
wäre das ‚statische’.
| | |
| | ? | | | Das heißt, ich kann auch
eine Geste nicht verstehen, wenn ich sie nicht als eine
Möglichkeit in einem bestimmten Raum sehe. Und also
gibt es auch eine Grammatik der Gesten (nämlich ihre
Geometrie)
| | |
| | | | | Wenn ich die Geste des
Urzeigers verstehen soll, so muß ich sie als den
einen Wert einer bestimmten Variablen auffassen. Die
Grammatik sagt mir die möglichen Stellungen des Uhrzeigers,
d.h. gibt mir diese Variable.
| | |
| | | | | Nun, glaube ich, sehen wir auch den
Grund, warum uns der Gedanke in gewissem Sinne als
ergänzungsbedürftig, unvollständig, erschien.
| | |
| | | | | Man kann zu einem Zeichen, etwa dem
Pfeil ↗
der eine bestimmte Richtung andeuten soll, die
Erklärung hinzusetzen: Im Gegensatz zu
↑ oder
↖.
Und obwohl das keine erschöpfende Grammatik ist, so zeigt
⌊es⌋ doch, daß wir damit eine Erklärung
andeuten können, daß, was in dieser Erklärung
angedeutet wird, im Verständnis irgendwie
mit verstanden sous-entendu |
ist.
| | |
| | ∫ | | |
1.3. Ich : in welcher Richtung wird wohl der Pfeil zeigen;
– & nun zeigt er in dieser.
| | |
| | ∫ | | | Der Raum in dem der
Pfeil aufgefaßt wird, kann nicht durch ein dem Pfeil in irgendeiner
Weise , Zeichen
charakterisiert werden. Denn die gleiche
Unbestimmtheit müßte auch diesem Zeichen eigen sein.
| | |
| | ∫ | | | Jeder Satz
sagt: es ist so, & nicht anders.
Darum kann man die Sprache nicht beschreiben.
| | |
| | ∫ | | |
Sieht man das gerade, aufgeknüpfte
Stück des Fadens, so ist es schwer zu erkennen, welches
Stück des verknoteten Fadens es früher war. Man
erkennt in der Lösung nicht mehr die Probleme, die sie
gelöst hat.
| | |
| | ? / | | |
Nicht darin besteht das Abbilden
der Strecke a daß ich daneben die gleichlange a'
setze, sondern darin, daß
a, in die allgemeine Disposition eingesetzt, a'
ergibt. Die allgemeine Disposition wird
dadurch beschrieben, daß ich sage: wenn a doppelt so
lange gewesen wäre, hätte ich auch
a' doppelt so lange gemacht.
(etc.)
| | |
| | ? / | | | Wenn man
fragt: „Warum muß denn die Sprache Grammatik
haben? das muß doch mit ihrer Anwendung zu tun
haben”. So müßte ich
sagen: Ja, denn wie sollte ich sonst etwas
beschreiben, einer Tatsache einen Satz zuordnen, wenn ich nicht
in einem bestimmten System das passende wählen könnte, oder
– was auf dasselbe hinauskommt – nach einem
bestimmten System wählen könnte. Sonst
wäre müßte ja die Zuordnung
willkürlich sein. Und umgekehrt, wie sollte ich mich nach einem
Zeichen richten, ihm eine Bewegung, Handlung, zuordnen, wenn nicht
nach einem System.
| | |
| | / | | |
Wenn ich mich mit der Bewegung des Punktes
P von A nach B
nach dem Pfeil
↗
richte so ist, was hier geschieht so ist
das | nur
dadurch beschrieben, daß ich das System von Pfeilen beschreibe, dem
dieser angehört. – Ich könnte nun wohl
sagen: Ist das genug? muß ich nicht auch die
Regel ˇangeben nach der ˇdie Übersetzung
geschieht, z.B. hier, daß ich mich parallel
zum Pfeil bewegen muß? Aber diese
Übersetzungsregel ich mir in
Gestalt etwa des Zeichens „❘ ❘”
(im Gegensatz etwa zu „❘ –”)
dem Pfeile zugesetzt denken; aber dann würde das Zeichen
„↗❘ ❘”
auf keiner anderen Stufe stehen wie „↗”
& ich könnte doch jetzt nur das System beschreiben dem
dieses Zeichen angehört, wenn ich nicht ad infinitum,
also erfolglos, weitere Zeichen zu dem obigen setzen
will.
| | |
| | ∫ | | |
Du sagst hier, daß, was geschieht, wenn ich mich nach
einem Zeichen richte, nicht damit beschrieben ist, daß das Zeichen
& meine Handlung beschrieben werden; sondern, daß
dazu auch noch die Grammatik des Zeichens
werden muß.
Was natürlich nicht dasselbe heißt, wie, daß, der sich
nach dem Zeichen [r|R]ichtende sich des
Ausdruckes der gramm.
Regeln bewußt ist. Wohl aber, daß einem andern
Ausdruck [ andern Regeln ] auch ein anderer Vorgang
des sich-danach-Richtens Nachbildens |
entspricht.
| | |
| | / | | |
Das Wort „entsprechend” „in
Übereinstimmung
mit” | (dem
Pfeil, z.B.) hat keinen Sinn, wenn es sich
nicht auf ein System bezieht, dem der Pfeil angehört.
| | |
| | ∫ | | |
2. Ein
Zeichen wirkt nicht durch sein suggestives Aussehen, sondern durch das System dem es
angehört.
| | |
| | / | | |
3. Denken wir uns
daß das Schachspiel nicht als Brettspiel erfunden worden wäre
sondern als ein Spiel das mit Ziffern & Buchstaben auf Papier
zu spielen ist & so daß sich niemand dabei ein Quadrat mit
64 Feldern etc. vorgestellt hätte. Nun
aber hätte jemand die Entdeckung gemacht, daß dieses
Spiel ganz einem entspricht das man auf einem Brett in der &
der Weise spielen könnte. Diese Erfindung
wäre eine große Erleichterung des
Spiel[es|s]
gewesen (Leute denen es früher zu schwer gewesen
wäre könnten es nun spielen). Aber es ist klar
daß diese ˇneue Illustration der Spielregeln nur ein neuer
leichter übersehbarer Symbolismus wäre der
im übrigens mit dem geschriebenen auf gleicher Stufe
stünde. Vergleiche nun damit das Gerede
darüber daß die Physik heute nicht mehr mit mechanischen
Modellen sondern „nur mit Symbolen”
arbeitet.
| | |
| | ? / | | |
Wenn man fragte: Aber
wäre es ˇnicht doch möglich von dem was beim
Quadrieren von 5 in x²
geschieht nur Rechenschaft zu geben indem man ˇnur
sagt daß ich vom Zeichen x² beeinflußt unter
‚5”
5²’ geschrieben habe; so
ist die Antwort muß ich
fragen: aber woher weiß ich, daß es auf den Einfluß
de[r|s] x² geschehen ist? Das ist
doch nur eine Hypothese & eine die mich hier gar nicht
interessieren kann. Dann kann ich also nur sagen daß
x² dargestanden hat
und daß ich
5²
unter die 5 geschrieben habe! Und nun ist
es klar daß alles was ich erklären will gerade das
„daher” ist.
| | |
| | ∫ | | | Und nur dieses Daher
erklärt das System wird
System erklärt, & nur das System erklärt
.
| | |
| | / | | | Wir stoßen hier immer
auf die Pei peinliche [f|F]rage ob
denn nicht das Anschreiben des 5²
(z.B.) mehr oder weniger (oder ganz)
automatisch erfol⌊g⌋t sein könne, & fühlen
daß das der Fall sein mag & daß es uns gar nichts
angeht. Daß wir hier auf ganz irrelevantem
Boden sind, wo wir nicht hingehören.
| | |
| | / | | | Wir möchten
nämlich sagen: Soweit das Hinschreiben
automatisch erfolgt geht es uns nichts an & es hat keine
Deutung eines Zeichens stattgefunden. – Erst wenn ich
das was ich , durch ein Zeichen
rechtfertige, liegt in dieser Rechtfertigung der Hinweis auf
das, was in den Regeln der Grammatik ausgedrückt
ist.
| | |
| | / | | |
Das heißt: Wenn immer ich
ξ schreibe
weil hier η steht setzt dieses
‚Weil’ eine Regel voraus.
| | |
| | ∫ | | | Ich kann doch
am Schluß nicht mehr sagen als jeder weiß.
| | |
| | ∫ | | |
Ich kann doch
nur auf das auf das
aufmerksam machen, was jeder weiß,
d.h. sofort als wahr
zugibt. (Das
Sokratische
Erinnern an die Wahrheit)
| | |
| | ∫ | | | „Ich schreibe
‚5²’, weil hier
‚x²’
steht”. Was aber, wenn ich sagte:
„Ich schreibe ‚+’, weil hier
‚σ’
steht”? Man würde
fragen: Schreibst Du denn überall
‚+’ wo
‚σ’
steht? D.h. man würde nach
einer allgemeinen Regel fragen. Und das
‚weil’ im letzten Satz hätte sonst keinen
Sinn.
| | |
| | ∫ | | |
Ich meine also, das ‚weil’
(hier) bezieht sich auf eine allgemeine
Regel, d.h., es muß sich immer durch eine
allgemeine Regel ergänzen lassen.
| | |
| | / | | | Gehen wir zum Uhrzeiger
zurück: Gewiß stellen wir uns den Uhrzeiger nicht
in verschiedenen Stellungen vor, wenn wir seine gegenwärtige
Stellung ablesen (auch würde uns das nicht helfen).
Und vielleicht, wenn wir sagen „es ist 5 Uhr, ich muß
gehen” sagen wir
d[a|ie]s &
gehen automatisch. Aber ich hätte ja auch, wie der
Betrunkene, auf die Streichholzschachtel sehen können
& sagen „Donnerstag, da muß ich
gehen”. Und soweit Ursache und Wirkung in Frage
kommen, sehe ich zwischen den beiden Fällen keinen
Unterschied.
| | |
| | ∫ | | |
Kann ich aber einfach so sagen:
Wo immer so ein ‚weil’
(‚deswegen’, etc)
steht, da kann ich eine allgemeine Regel aussprechen,
die den Vorgang ˇ﹖ beschreibt.
| | |
| | / | | | Wenn also Einer sagt
„5 – da muß ich
5²
schreiben”, so muß dazugeschrieben
werden können:
„weil ich jede Zahl ˇdie mir unterkommt
quadrieren muß”, & zwar darf dieser Zusatz der
Tatsache nichts hinzufügen.
| | |
| | ∫ | | | Der Pfeil allein zeigt
nicht.
| | |
| | | | | Es kann keine
Diskussion darüber geben, ob diese Regeln oder andere die
richtigen für das Wort ‚nicht’ sind.
Denn das Wort ‚nicht’ hat ohne
Regeln noch keine Bedeutung & wenn
wir die Regeln ändern, so hat es nun eine andere Bedeutung
(oder keine) & wir können dann ebensogut auch das
Wort ändern. Daher sind diese Regeln willkürlich,
weil, die Regeln erst das Zeichen machen.
| | |
| | / | | |
Ich
habe die
durch den Ausdruck auf eine Weise
erhalten. Diese Weise ist das Konstante in den Fällen
,
,
etc ist also durch das System der Zeichen
f(x) gegeben.
Diese Weise kann dadurch au⌊s⌋gedrückt werden, daß
ich sage: ich setze in den Ausdruck f(x) für
x 5 ein
(die Zahl ein, die mir gegeben wird). Bestimmt das
nicht schon die Grammatik des Zeichens
„” etc?
| | |
| | / | | | Ich benütze das Zeichen
„” um von 5 zu
zu
gelangen.
| | |
| | / | | |
Die Rechtfertigung, daß ich
‚’
schreibe, weil da
‚’ steht, sagt
natürlich nichts andres, als: „ˇich habe
aus
gewonnen”. Und hier kann man
fragen: „wie?” & die Antwort
muß eine Regel sein, die sich nicht nur auf das Zeichen
‚’ bezieht, denn
man brauchte dieses Zeichen nicht, wenn es allein stünde.
Daß ein Zeichen mich so leiten kann, setzt voraus,
daß es mich auch anders hätte leiten können.
| | |
| | ∫ | | |
4.
Das Beobachten dessen, wie die Sprache gebraucht
wird [ Die Beobachtung des Sprachgebrauchs als
eines Phänomens ] liefert uns die Grammatik
nicht, denn aus dieser Beobachtung man z.B. schließen,
daß das gleiche Wort i[m|n] ⌊den⌋
S[a|ä]tz⌊en⌋ ‚die Rose ist rot’
&
‚2 × 2 ist
4’ vorkommt & also die gramm. Regeln dieses
Vorkommen erlauben.
| | |
| | / | | |
Man muß wissen worauf im Zeichen man zu
sehen hat. Etwa: auf welcher Ziffer der Zeiger steht,
nicht darauf, wie lang er ist.
| | |
| | / | | |
„Geh in der Richtung in der der
Zeiger zeigt”. „Geh so
viele Meter in der Sekunde als der Pfeil
cm
lang ist”. „Mach so viele Schritte
als ich Pfeile zeichne”. „Zeichne
diesen Pfeil nach.” Für jeden dieser
Befehle kann der gleiche Pfeil stehen. ‒ ‒ ‒
| | |
| | / | | | Ist es so:
Den Befehl zum Motiv meiner Handlung nehmen heißt, das
Gleiche wie: während man handelt wissen, daß
man den damit den Befehl befolgt oder ihm
entgegen handelt?
| | |
| | / | | |
Es heißt offenbar etwas:
„wissen, daß man den Befehl befolgt” &
darin muß das enthalten sein, was in den
gramm. Regeln ausgedrückt
ist.
| | |
| | ∫ | | |
Was ich hier versuche ist, keine Hypothese über
die Ingerrenz der gramm. Regeln zu machen,
sondern nur zu sagen, was sicher ist.
| | |
| | / | | | Es zeigt mir jemand zum
ersten Mal eine Uhr & will daß ich mich nach ihr
richte. Ich frage nun: worauf soll ich
bei diesem Ding achten. Und er sagt: Auf die
Stellung der Zeiger.
| | |
| | ∫ | | |
Es kommt nicht darauf an, ob ich
während meiner Handlung mir bewußt war, daß ich dem Befehl
gemäß handle. Aber wenn ich
nac, auch nachträglich, die Handlung
mit dem Befehl vergleiche, um sie etwa zu rechtfertigen,
muß ich dabei den Befehl verstehen, d.h.
dieses Vergleichen hängt vom grammat⌊i⌋schen Raum ab, in
dem der Befehl existiert der durch die gramm. Regeln gegeben
ist. Denn dann muß ich den Pfeil
verschieden verstähen
jenachdem er verschieden erklärt
| | |
| | / ∫ | | |
„Folge der Richtung des Pfeils” das gibt die
ganze Grammatik des Pfeils. Das Wort
‚Richtung’ ist die Variable die den Raum
darstellt.
| | |
| | ∫ | | |
Die Grammatik beschreibt, wie die Zeichen
verwendet werden. Aber nicht, wie sie einer Reihe von
Beobachtungen zufolge verwendet werden, sondern die Verwendung
in jedem einzelnen Fall.
| | |
| | | | | „Ich
muß auf die Länge achten”, „ich muß auf
die Richtung achten”, das heißt schon: auf diese
Länge im Gegensatz zu anderen, etc.
| | |
| | / | | | Kann man
nun auch, ohne der Richtung des Pfeils zu folgen, auf seine Richtung
achten? (Denn das heißt so viel
wie: kann man verstehen ohne zu übersetzen?)
| | |
| | ? / | | |
„Folge dem Pfeil” hat gar keinen Sinn, wenn es
nicht eine Abkürzung einer bestimmten Erklärung
(von mehreren möglichen) ist.
| | |
| | ∫ | | | Und wenn ich nun
das Zeichen ↗
irgendwie auffasse & mich danach richte so
muß mir keine solche Erklärung gegenwärtig sein
(und wäre sie es, so müßte ich sie ja selbst
wieder irgendwie als Zeichen in einem System verstehen
& sie würde mir also nichts helfen) aber das was ich
tue wird durch eine solche Erklärung beschrieben, es
entspricht einer solchen Erklärung. Die
aber, da sie selbst ein Zeichen ist mir nicht das Wesen des
Zeichens aufbauen helfen kann.
| | |
| | ∫ | | |
5.
Zeitliches Verhältnis des
„geh zur Tür hinaus” & der Handlung,
die ihn befolgt. Denken wir uns den
Befehl durch ein Trompetensignal gegeben. Und
den Unterschied zwischen dem Befolgen des Befehls „geh zur
Tür hinaus” & eines Befehls, der mir
etwa jeden Schritt zur Tür vorzeichnet.
Offenbar ist der obere Befehl einem Element des andern gleich analog.
| | |
| | ∫ | | |
„Das steht das Wort
‚[B|b]lau’, also muß ich diese Farbe
nehmen”.
| | |
| | ∫ | | |
Käme das Wort ‚blau’
in einer anderen Sprache vor, & hieße dort, was
auf Deutsch ‚rot’ heißt, so würde ich mich
in meinen Handlungen auch danach zu richten haben, ob der
Befehl deutsch oder in der andern Sprache gegeben wurde.
| | |
| | | | | Wir nehmen das Signal zum Motiv unserer
Handlung.
| | |
| | / | | |
Warum schreibst Du
25? – Weil dort ‚y’ steht. – Ja ist das das Signal für 25? –
Nein, aber ich habe ‚25’ geschrieben, weil dort
‚y’ steht. – Woher weißt Du
dann, daß Du es deswegen geschrieben hast?
| | |
| | ∫ | | | Denken wir an die
verification von Sätzen
(nicht die Befolgung von Befehlen). Denn die
Rechtfertigung nach der Befolgung ist ja nur eine
Verification wie jede andre.
Aber: ich habe den Befehl p befolgt heißt nichts
andres als, der Befehl war p und ich habe p getan.
| | |
| | ∫ / | | | Was
heißt es aber: Ich geh zur Tür weil der
Befehl gelautet hat „geh zur Tür”?
Und wie vergleicht sich dieser Satz mit: ich
geh zur Tür obwohl der Befehl gelautet hat „geh zur
Tür”. Oder: Ich geh zur Tür
aber nicht weil der Befehl lautete „geh
z.T.”,
sondern … Oder: ich geh
z.T.
nicht z.T. weil der
Befehl gelautet hat „geh z.T.”.
| | |
| | ∫ | | |
Heißt „ich habe es getan, weil
Du es befohlen hast” nicht dasselbe wie:
„Du hast es befohlen & ich habe es
gewünscht”?
| | |
| | ∫ | | |
6. Nein: Ich
sage „ich tue das weil A es mir befielt,
nicht weil B es befielt”.
| | |
| | ∫ | | | Das ‚ich
tue’ kann ich immer durch ein ‚ich
wünsche’ übersetzen, weil ich nicht der Herr meiner
Handlungen bin.
| | |
| | ∫ | | |
„Ich wünsche, daß sein
Wunsch erfüllt wird”. Damit meine ich nicht
nur: ich wünsche, was er wünscht, sondern auch ich
wünsche seine Befriedigung.
| | |
| | ∫ | | |
7. Die
gramm. Regeln haben Bedeutung wo
sie gebraucht werden; und nur dort.
| | |
| | / | | | „Wie kann das Wort
‚nicht’ verneinen?” Ja haben
wir denn
Verneinung durch ein Zeichen noch einen Begriff von der
Verneinung? Doch es fällt uns dabei
etwas ein wie: Hindernis, abwehrende Geste,
Ausschluß. Aber das alles
(ist) doch immer in einem Zeichen
verkörpert.
| | |
| | / | | |
Wie soll ich mich nach der Uhr
richten? Wie kann ich mich nach diesem Bild
richten? Wie nach jedem
andern
| | |
| | ∫ | | |
Die gr.
R. haben nur dort Bedeutung
wo ich nicht anders kann als sie gebrauchen.
| | |
| | ? / | | |
Die Zeigerstellung
könnte mir
natürlich auch als unabhängiges Signal erklärt
werden, indem mir gesagt würde:
„Sieh immer wieder auf die Uhr & wenn sie
einmal so ↖
ausschaut, dann …”. Das wäre so wie:
Wenn Du einmal ein Trompetensignal hörst, dann
….
| | |
| | / | | |
Das heißt übrigens, daß ich nicht von einer
allgemeinen Regel für ein Zeichen reden muß, denn
die Regel kann lauten: „Wenn Du in einer halben
Stunde läuten hörst, dann …” & nur
für dieses Mal gelten. Eine Allgemeinheit gibt es
freilich auch hier, da ich mich nach dem genauen Zeitpunkt des Signals
zu r⌊i⌋chten habe. Aber auch das kann
wegfallen, wenn es heißt: „Wenn es genau in
einer halben Stunde läutet, dann komm; wenn es zu dieser Zeit
nicht läutet, dann nicht.”
| | |
| | | | | Wenn einer fragt „wie kann das Wort
‚nicht’ verneinen”, so könnte man als
Antwort fragen: Wie kann der Pfeil
↙
eine Zeit angeben (& er kann's wenn wir in ihm
den Stundenzeiger einer Uhr sehen) Aber wie
kann der Ausdruck „7 Uhr” eine
(Zeit) angeben? Und das
Zeig Zeichen ‚7’ (wie alle
Ziffern von 0 bis 9) ist gerade so ein Signal, von dem
man sich wundern kann, daß es eine Zahl bezeichnetn
kann.
| | |
| | | | |
8
„Ich muß jetzt gehn”. –
„Warum?” – „Weil der
Pfeil in dieser ↙
Richtung zeigt” – „Zeigt
Dir ˇalso der Pfeil die Richtung d⌊ie⌋ Du zu
gehen hast?” – „Nein, er zeigt,
daß es 7 Uhr ist & um 7 Uhr muß ich
gehen”.
| | |
| | ? / | | |
Und was ich sagen will,
ist, daß ich ursprünglich, als ich sagte „ich muß
jetzt gehen weil der Pfeil so zeigt”, mich nach ihm
in dem einen & nicht in dem andern Sinne gerichte⌊t⌋
habette. Daß
also diese Erklärung (daß der Pfeil mir die Zeit &
nicht die Bewegungsrichtung anzeigt) eine Beschreibung des
früheren Vorgangs ist & nicht eine neue Tatsache, die mit
der ersten etwa kausal zusammenhinge.
| | |
| | ∫ / | | | Könnte
ich einfach so sagen: Die Bedeutung eines Wortes spielt
eine Rolle in seiner Anwendung & die gr. Regeln beschreiben
seine Bedeutung.
| | |
| | / | | |
Man könnte z.B.
ausmachen, im Deutschen statt ‚nicht’ immer
‚not’ zu setzen & dafür statt
‚rot’ ‚nicht’. So
daß das Wort ‚nicht’ in der Sprache
bliebe. Und doch könnte man nun sagen daß
‚not’ so gebraucht wird, wie
früher ‚nicht’ & daß jetzt
‚nicht’ anders gebraucht wird
als früher.
| | |
| | ? ∫ / | | |
Man sucht nie tief
genug nach dem philosophisch Bedeutsamen,
d.h. man steigt nicht tief genug in das herab.
| | |
| | ∫ | | |
Man könnte auch so sagen:
Das Wort muß im Satz seine Bedeutung haben.
D.h. es muß sie mitführen.
Und erst sie macht den Satz zum Satz.
| | |
| | ? / | | | Er
Es ist eine andere Versuchung anzunehmen daß beim
Aussprechen des Wortes, nicht wenn es mit
Bedeutung gebraucht ˇ(gedacht) wird, ein sehr
komplizierter
stattfinden
m[uß|üss]⌊e⌋,
der etwa solange dauert, wie das Aussprechen des
Wortes & sehr rasch vor sich geht. Dies ist –
natürlich – ebensowenig der Fall, wie, daß man beim
Ablesen der Uhr in Gedanken irgendwie einen komplizierteren
Vorgang ausführt als der durch die Zeigerstellung
gegebene. So ein komplizierterere
Vorgang Tätigkeit
würde uns ja doch nichts helfe. Warum sollte denn der
Vorgang gerade komplizierter sein müssen?!
Nein. Der Zeiger in diesem Raum gesehen, ist nicht
komplizierter; & ‚nicht’ als
Verneinung gesehen ist nicht
komplizierter. Die Regeln beschreiben nicht einen
komplizierten Vorgang der hinter den Zeichen .
| | |
| | ∫ | | |
Ist nicht, was ich jetzt versuche, immer
wieder, die gramm. Regeln durch
etwas anderes – eine andere Beschreibung – zu
ersetzen. Denn wenn sie allein es tun können, dann ist
es eben nur allein mit ihnen
gesagt.
| | |
| | / | | |
Und ist alles, was ich sagen , damit gesagt: Man kann nicht von
den gr. Regeln sagen, sie seien
eine Einrichtung dazu, daß die Sprache ihren Zweck erfüllen
könne. Wie man etwa sagt: wenn die
Dampfmaschine keine Steuerung hätte so könnte der Kolben
nicht hin & hergehen wie [es|er] soll.
Als könne man sich eine Sprache auch ohne Gr. denken.
| | |
| | ∫ | | | Denn wenn ich mich in meiner
Handlung nach dem Pfeil richte, so kann ich mich in
verschiedener Weise nach ihm richten. Das heißt, wie
immer ich mich nach ihm richte, so kann ich dies (etwa
nachträglich) als eine Weise im Gegensatz zu einer
anderen beschreiben.
| | |
| | / | | |
10. Die
Gr. R. sind, wie siec nun einmal
das sind, Regeln des Gebrauchs der Wörter.
Übertreten wir sie, so können wir deswegen die
Wörter dennoch mit Sinn gebrauchen. Wozu wären
dann die gr. R.
da? Um den Gebrauch der Sprache im ganzen
gleichförmiger zu machen? (etwa aus
aesthetischen Gründen?)
Um den Gebrauch der Sprache als gesellschaftlicher Einrichtung zu
ermöglichen? also wie eine Verkehrsordnung damit
keine Kollision ?
(Aber was geht es uns an macht es uns | ,
wenn eine entsteht?) Die
Collision die nicht darf, darf nicht entstehen können!
D.h. ohne Gramm. ist es nicht eine schlechte
Sprache, sondern keine Sprache.
| | |
| | / | | |
Aber die Notwendigkeit der
gramm. kann
wieder nicht ausgesprochen werden, sondern nur die Gr. selbst
(beschrieben werden). Sie ist
eben nicht vergleichbar einer Verkehrsordnung.
| | |
| | / | | | Anderseits muß man doch
sagen, die Gramm. einer Sprache
allg als allgemeinen
anerkannten Institution ist eine
Verkehrsordnung. Denn da[s|ß] man
das Wort „Tisch” immer in dieser Weise
gebraucht ist nicht der Sprache als solcher
wesentlich, sondern quasi nur eine praktische
Einrichtung.
| | |
| | / | | |
Was aber nun der Sprache „als
solcher” wesentlich ist, wie kann man das
beschreiben? Es ist auch in jener Institution gegeben,
nämlich eben darin, daß sie gebraucht werden
kann. Auch darin daß ich die
Gramm. ändern kann.
| | |
| | ∫ | | | Die Frage
ist: Wenn ich ‚nicht’ gebrauche,
in wiefern bediene ich mich der
gr. Regeln?
| | |
| | / ∫ | | | Man
könnte auch so fragen: Ist der ganze Satz nur ein
unartikuliertes Zeichen in dem ich erst nachträglich
Ähnlichkeiten mit anderen Sätzen erkenne?
| | |
| | ? ∫ | | | Wenn man
einen Satz sagt, so ist es als produziere man einen
Organismus. Und die Worte stehen nicht einzeln da, ja sie
sind auch nicht etwa verschmolzen, sondern da sie nur
Vordergründe sind, so haben sie allein überhaupt keine
Berechtigung & das, dessen
Vordergründe sie sind ist allein überhaupt
nicht denkbar.
| | |
| | ? ∫ | | |
Sie sind nicht zueinander, was Ziegel
& Mörtel zueinander sind; sondern was Festigkeit, Ziegel
& Mörtel. Das heißt, sie sind nicht durch
Ketten
⌊ [ ⌋da[z|Z]wische⌊glieder⌋ ] miteinander
verbunden sondern wie sondern wie ein Glied mit dem
nächsten.)
| | |
| | ∫ | | |
Ich müßte sagen können:
Mache eine Sprache, & sie muß eine
Grammatik haben.
| | |
| | | | |
11. Was für eine Sprache immer immer ich für eine Sprache | konstruiere, sie
muß sich in eine bestehende übersetzen lassen,
& dann wird die Gramm. der
letzteren für die erstere gelten. Aber damit ist
für mich jetzt noch nichts gesagt.
| | |
| | ∫ | | | Angenommen ich
gebra⌊u⌋che das gleiche Wort für rot &
hoch. Ich könnte dann scheinbar die
gr.
R. für beide
zusammenziehen & es wäre dann eben die logische
Summe der Kombinationen Zusammenstellungen | erlaubt. Denn es wäre nun, wenn
wir etwa das Wort „hoch” für beide
Fälle gebrauchen, erlaubt zu sagen, daß Blut hoch
sei.
| | |
| | / | | |
Ja, man könnte unsere Frage in einer sehr elementaren Form
stellen: Warum eine Sprache nicht mit bloß einem Wort
auskommen könnte möglich ist | , da es ja doch
vorkommt daß ein Wort (in einer
Sprache) mehrere Bedeutungen hat (warum also
nicht alle?)
| | |
| | / | | |
Gibt es so etwas wie eine komplette
Grammatik, z.B., des Wortes
‚nicht’?
| | |
| | | | |
13. Das eine kann man sicher sagen, daß in
dieser Sprache diese Zusammenstellung keinen Sinn hat kein Satz ist | . Und daß dadurch kein Sinn
verloren geht. Und auch das sollte schon
gen[ü|u]gen
sein.
| | |
| | ? / | | | Nun
möchte ich sagen: Und die Worte bestimmen allein den
Sinn des Satzes. Aber was heißt das
eigentlich? Da doch die Worte außerˇhalb
de[m|s] Satzes keine Bedeutung
haben. Ich möchte sagen: Um den Satz zu
verstehn braucht es keiner weiteren Abmachung als die Abmachungen
die [w|W]orte betreffen.
Das heißt eben um den Satz zu verstehen lernen wir nur Worte
verstehen. Aber am wir lernen die Worte
schon in Sätzen verstehen.
| | |
| | ∫ | | |
Der Satz erklärt sich selbst.
| | |
| | | | | Die ‚Abmachung’ als
Geschichte der Bedeutung eines Wortes hat für uns kein
Interesse. Sie scheint mir aber in einem logischen Sinn in
die Funktion eines Wortes einzutreten. Etwa so daß, wenn
man ein Wort versteht, man diesem Verständnis immer eine
Abmachung zu Grunde liegend denken kann.
| | |
| | ∫ | | | Alles was ich mit Recht
über die Sprache sagen kann ist eben
uninteressant.
| | |
| | / | | |
Das Wort ‚Teekanne’ hat
Bedeutung, gewiß, im Sinne Gegensatz zum Worte
Abracadabra, nämlich in der deutschen
Sprache. Aber wir könnten ihm natürlich auch eine
Bedeutung geben das wäre ein Akt ganz analog dem wenn ich
eine Täfelchen mit der Aufschrift
‚Teekanne’ an eine Teekanne hänge.
Aber was habe ich hier anders als eine Teekanne mit
eine[m|r] Tafel & auf der Striche
gemalt sind? Also wieder nichts logisch
interessantes. Die Festsetzung der Bedeutung eines Wortes
kann nie (wesentlich) von anderer
Art sein.
| | |
| | ∫ | | |
17. „Der Pfeil
zeigt dorthin”: heißt das einfach er hat dort
seine Spitze?
| | |
| | | | | Hat es also
keinen Sinn zu sagen der Pfeil A ↑ B
ist so gemeint daß er
auf B zeigt? Und das heißt natürlich etwas. Und zwar
etwa: „Gib acht, wohin das Schwanzende des
Pfeiles zeigt.”
| | |
| | ∫ / | | |
Man sagt auch:
„Maßgebend ist nur, wohin
d[as|ieses] Schwanzen
Ende des Pfeil[s|e]s zeigt”.
| | |
| | ∫ | | | Ist alles
ausgedrückt daß das
Wort „sich nach … richten” nur mit einer
Variablen gebraucht werden kann? Nämlich:
„sich nach der Richtung des Pfeiles
[R|r]ichten oder nach seiner Länge oder nach
dem Winkel, den diese beiden Geraden einschließen etc?
| | |