Philosophische
Bemerkungen XIV. |
Mjömna 13.8.37.
Einiges gearbeitet.
Und doch ist mein
Geist nicht ‘wholeheartedly’
bei der Arbeit.
Dahinter steht doch ein
vages Gefühl vom Problem dieses meines Lebens. |
16.8.
Auf dem Schiff nach Skjolden.
Schreibe
mehr oder weniger aus langer Weile.
Ich
fühle: ich treibe.
Eitel, gedankenlos,
ängstlich.
Ich wünsche
jetzt durchaus nicht, allein zu leben.
Fürchte, ich werde bedrückt sein &
nicht arbeiten können.
Ich
möchte jetzt bei jemanden wohnen.
In der
Früh ein menschliches Gesicht sehen. –
Anderseits bin ich jetzt wieder so verweichlicht,
daß es vielleicht gut wäre allein sein zu müssen.
Bin jetzt außerordentlich verächtlich.
Darin
daß ich das schreibe liegt natürlich eine
Unwahrheit. –
Haltlos.
Ich habe das Gefühl, daß ich jetzt nicht ganz ohne Ideen Denn ich wünsche mir jetzt eine gewisse Fröhlichkeit bei der Arbeit. Und gibt es die für mich? Gibt es sie für mich hier? Oder wo anders? Ist mein Arbeitsgeist schon |
17.8.
In Skjolden.
Fühle mich
übel.
Unglücklich, rastlos & gedankenlos. Kari Klingenberg hat sich verlobt & ich verstand was das für ihre Eltern bedeuten muß die an ihr eine Dienerin gehabt haben, die sich in keiner Weise kann ersetzen lassen. Und da kam mir wieder zum Bewußtsein, wie einzig Francis ist & unersetzlich. Und wie wenig ich doch das weiß wenn ich mit ihm bin. Bin ganz in Kleinlichkeit verstrickt. Bin irritiert, denke nur an mich & fühle daß mein Leben elend ist, und dabei habe ich auch gar keine Ahnung, wie elend Ich schäme mich dieses Haus zu haben & nicht darin zu wohnen. Es ist aber sonderbar, daß diese Scham ein so mächtiges Gefühl sein soll. Ich habe nämlich jetzt das Gefühl, daß ich nicht in meinem Haus werde arbeiten können. Die Einsicht bedrückt mich. Dagegen habe ich einige Hoffnung bei Anna Rebni arbeiten zu können. Aber der Gedanke ist mir unheimlich daß ich dort wohnen soll & mein Haus leer stehen lasse. Bin zu Anna Rebni übersiedelt. Bin sehr müde, obwohl ich eigentlich nicht gearbeitet habe. Werde ich hier arbeiten können? Wenn Gott will, so werde ich wieder genesen & arbeiten können, & auch in meinem Haus arbeiten können. – |
Wie weiß
ich, daß ich im Verfolg der Reihe + 2 200004, 200006
schreiben muß & nicht 200004, 200008?
Die Frage ist ähnlich der: wie weiß ich, daß diese Farbe ‘rot’ ist? |
“Aber Du weißt doch,
daß Du immer die gleiche Zahlenfolge in den
Einern schreiben mußt: 2, 4, 6, 8, 0, 2, 4,
u.s.w.!”
–
Ganz richtig! das Problem muß auch
schon in dieser Zahlenfolge, ja also auch schon in
der 2, 2, 2, 2, 2, 2 u.s.w. ad inf. auftreten. – Denn wie weiß ich, daß ich nach der 500sten 2 wieder “2” schreiben soll? Daß nämlich dann “2” ‘die gleiche Zahl’ ist? Ja weiß ich es denn? Und wenn ich es jetzt weiß, was hilft mir dieses Wissen für später? Ich meine: wie weiß ich später was ich mit diesem Wissen |
Wenn zur Fortsetzung der Reihe + 1 eine Intuition
nötig ist, dann auch zur Fortsetzung der Reihe + 0
(ich meine etwa die Reihe 1, 1, 1, 1, 1, ad inf.). |
Was ist denn der Fehler, vor dem ich warnen will?
|
“Aber Du
weißt doch ganz genau, daß nach “64”
“66” kommt, Du bist doch nicht einen
Moment darüber in Zweifel!” –
Es
ist wahr, ich bin nicht einen Moment darüber im
Zweifel.
Aber überlege: welchen Grund gebe ich dafür an? Was sage ich, wenn ich gefragt werde: warum? |
Erinnere ich nicht nur daran, || :
daß die Kette der Gründe zu |
Es ist ganz
richtig: Ich zweifle nicht einen Augenblick, welche Zahl
in der Reihe + 2 nach 64 kommt, & ich bin sicher, daß
ich morgen das Gleiche schreiben werde, wie heute
& vielleicht, daß alle normalen Menschen es ebenso
machen werden; u.a.m..
Aber sind das Tatsachen, mit denen es die Logik zu tun hat? || die die Logik
konstatiert || konstatieren soll? –
Anderseits sind es aber sehr interessante
Tatsachen! |
“Du wirst doch nicht sagen, daß Du zweifelst,
daß das Grün ist!”
Nein.
Aber daß ich nicht zweifle, heißt das, daß Gründe
mich |
“Wie kann ich es wissen,
wenn mich die Gründe nicht (dazu)
zwingen? –
Es gibt nur eins: ich weiß es
durch Intuition!”
Muß ich denn immer
ein Geistiges Reservoir annehmen, aus dem jede meiner Denkhandlungen
(d.i. was ich sage, schreibe,
etc.) fließt? |
Ist dies nicht so, wie wenn ich
sage: “Muß denn jeder
Körper || Einrichtungsgegenstand mit
einem Gesims abschließen?” |
Oder denk Dir, ich sagte:
“Das Gesims schließt ja doch auch mit einem
Prisma ab!”
Oder gar:
“Das Gesims kommt ja doch auch zu einem
Ende!” –
Mußte ich ihn daran
erinnern; konnte er glauben || sich
|
19.8.
Ich fühle mich sehr seltsam; ich
weiß nicht ob ich ein Recht oder einen guten
Grund habe, jetzt hier zu leben.
Ich habe kein wirkliches
Bedürfnis nach Einsamkeit, noch einen
überwältigenden Trieb zu arbeiten.
Eine Stimme sagt: warte noch, dann wird es sich zeigen.
– Eine Stimme sagt: Du wirst es hier
unmöglich aushalten können; Du gehörst nicht mehr
hierher! –
Aber was soll ich machen?
Nach Cambridge?
Dort
werde ich nicht schreiben können.
Ich sehne mich
nach Fr.
Oder, ich
fürchte, daß er sich nach mir sehnt & möchte
sein, wo er ist. –
Und ich
möchte sein, wo ich gebraucht werde.
Freilich, –
vielleicht sehe Ich kann mir nicht vornehmen, bis Weihnachten hier zu bleiben. (Wie ich es voriges Jahr getan habe.) Denn ich habe keinerlei Aussicht, eine solche Zeit mit Arbeit & Denken ausfüllen zu können! – Ich befinde mich jetzt ganz anders. – Wohl aber kann & soll ich mein Hiersein jetzt benützen, & denken & arbeiten: Aber nicht auf unbestimmte Zeit! Denn davor graut mir, & ich glaube, mit Recht. D.h. ich kann etwa 6 Wochen dableiben, wie immer meine Arbeit gehen sollte, habe ich aber nach dieser Zeit keinen klaren Grund zur Annahme || anzunehmen, daß ich hier besser arbeite als anderswo, dann Es ist sehr seltsam, daß ich mich – scheinbar vor lauter Panik – in den Beinen schwach fühle. Ist es das Klima?? – Es ist fürchterlich, wie leicht mich die Sorge übermannt! – |
‘Die Kette der
Gründe hat ein Ende.’ 20.8.
“Ja, das ist wahr! –” sagen
wir; “daran hab' ich nicht
gedacht”.
Das ändert den Aspekt. – |
“Das Gesims kommt ja doch auch zu einem
Ende”: das lenkt seine Aufmerksamkeit auf
das obere Ende des Gesimses.
Das
oberste || abschließende
Prisma des Gesimses hatte er früher nie
|
“Wie weiß ich, daß
ich im Verfolg der Reihe + 2 … 200004, 200006
schreiben muß, …?” – ja
muß ich denn?
“Doch, || ! wenn ich sie so verstehe.” – Wenn ich sie wie verstehe? || Wie verstehe? Was ist der Ausdruck des || dieses Verständnisses, dieser Auffassung? Etwa “ + 2”, oder ein anderer algebraischer Ausdruck? oder etwa die Glieder “200004, 200006”? “Aber – ohne Sophisterei – hast Du denn als Du den Befehl gabst ‘ + 2’ nicht doch gemeint, er solle, wenn er bis dorthin kommt jene Zahlen Wenn man nun an jene Konsequenz ebensowenig gedacht hat, wie etwa an ihr Gegenteil, wieso || mit welchem Recht kann man dann sagen, man habe damals dies gemeint. Das || Dies hat doch wohl mit der Gepflogenheit zu tun, das Spiel so zu spielen. |
21.8.
Ich denke immer wieder
dran, in mein Haus zu übersiedeln, wo ich mehr Freiheit habe;
aber ich fürchte mich vor der Traurigkeit,
die mich dort überwältigen kann. –
Es ist schwer, bergauf zu gehen, & man tut es ungern. Bin außerordentlich matt. Mein Anderseits fühle ich auch, daß mir zum Ausdrücken dieser großen Gedanken eine Kraft nötig wäre, die ich weit entfernt bin zu besitzen. Ich habe tatsächlich nicht die Kraft, sie zu gebären. Sie herauszupressen. Oder sie zerbröckeln beim Austritt. |
Was
nennen wir ‘logische Konsequenz’ aus
einer Regel?
In welchem Fall sagen wir, wir richteten uns
nur nach der |
“Wenn Du mit der
Aussage “kein Mensch lebt länger als 200
Jahre” dasselbe || die Aussage “kein Mensch
lebt länger als 200 Jahre” so meinst wie ich,
nämlich keiner, kein einziger, dann
folgt aus ihr, daß so & so, den Du als Menschen
anerkennst, auch nicht länger als 200 Jahre leben
kann” – “Ja ich meine:
keiner, kein einziger (hierzu der entsprechende
Ton & eine || die Geste der
Allgemeinheit); aber dieser
(Mensch) lebt länger als
200 Jahre.” |
Die Meinung, daß die logischen Gesetze Ausdruck
von ‘Denkgewohnheiten’ |
22.8.
Bin jetzt wirklich krank.
Unterleibsschmerzen &
Temperatur. |
23.8
Heute Temperatur (nach dem Puls beurteilt) beinahe
normal (vormittag).
Bin ganz
matt.
Weiß nicht, was ich tun werde.
Gleich
nach England zurück, scheint, so seltsam das klingt,
das Vernünftigste.
Das
will || tue ich aber nicht gern: teils weil
ich mich damit vor den Leuten lächerlich mache, wenn ich
gleich wieder abreise, teils aber, weil ich damit in
Ungeduld eine Chance wegzuwerfen scheine; die,
vom || von
meinem Aufenthalt hier zu profitieren. || Gebrauch zu machen.
Und
anderseits wieder ist es mir, als könnte ich, wie ich lebe, gar
keinen Gebrauch von diesem AufenthaltAbends, Temperatur normal. Ich, übrigens so öde, wie zuvor. |
24.8.
Unwohl.
War nicht freundlich zu Anna
Rebni.
Sagte ihr, daß ich
morgen in mein Haus übersiedle.
Das ist übrigens
recht; denn hier bin ich den andern mehr oder weniger zur Last
& hab es darum in mancher Beziehung noch schlechter als allein
bei mir.
Und im Übrigen ist es wohl auch besser
für mich. –
Habe in den letzten Tagen oft in Macaulay's Essays gelesen. Und was ich aus ihnen ziehe ist immer wieder: Was ist der Mensch?! |
25.8.
Fühlte mich vormittags furchtbar
müde; übersiedelte in meine Hütte &
dachte: wie wird es werden?
Als ich aber endlich
mit Sack & Pack dort war, fühlte ich mich || war ich
Als ich vor einer Woche nach |
“Hacke alle diese Bäume
um!” ‒ ‒
“Ja, verstehst
Du nicht, was ‘alle’
heißt?”
(Er hatte einen stehen
gelassen.)
Wie hat er gelernt, was
“alle” heißt?
Doch wohl durch
Übung. – |
Das Wort hätte ja auch
bedeuten können: alle außer Einem.
Dieser Begriff könnte als grundlegend
gelten. |
Das Bild,
das man sich von
‘alle’ macht wird dann wohl |
Desgleichen:
“schreibe alle Zahlen von 1 bis 10
an!” Oder: aus – “Alle Zahlen von 1-10 haben diese Eigenschaft” folgt nicht: “5 hat diese Eigenschaft”. (Wohl aber, “5 oder 6 hat diese Eigenschaft”.) |
Wenn ich nun sage: “Alle
Zahlen haben diese Eigenschaft”; ich finde dann daß die
Zahl 777 sie nicht hat: Nun sage ich
einfach: “Ja 777 hat sie
nicht!”.
Nun sagt man mir:
“Ja, hast Du denn, als Du sagtest, alle Zahlen
hätten die Eigenschaft, gemeint, daß 777 sie nicht
hat?” –
Ich antworte:
“Ich habe damals gar nicht an 777 gedacht.
Aber jetzt nehme ich eben 777 aus!” || Man wird in diesem Fall von mir sagen: “Man kann sich auf ihn nicht verlassen”. – |
Der Witz des Wortes
“alle” ist || sei ja, daß ich
mich gebunden fühle.
Und man kann das auch so sagen: Die Übungen, mit welchen ich || , womit ich den Gebrauch des Wortes “alle” einübe || lehre, gehen || zielen alle darauf hin, daß keine Ausnahme gemacht werden darf. |
Immer wieder will ich mich den
Größten gleichsetzen. –
Und was
für Grund habe ich denn dazu?? –
Es ist
also wie ein Wahnsinn; & doch geschieht es immer wieder
& wieder.
Und nicht nur Großen gleich – und
welchen Grund habe ich denn dazu – sondern |
“Aus ‘Alle
…’ folgt
‘Dieses …’
”–
Das heißt nicht:
“wenn Du ‘Alle’ mit
dieser Meinung gesagt hast, kannst Du nicht, ohne daß eine Art
geistige Explosion (ein || der Widerspruch)
geschieht || die Folge ist, || erfolgt, nun diesen
besondern || besonderen
Fall negieren.”
Sondern es heißt:
‘Alle’ gebraucht man
so || so. |
‘Alle’ gebraucht man so,
daß der besondere Fall || Satz aus der
allgemeinen Behauptung || Feststellung
folgt. |
Wie erscheint denn nun das Folgen || Folgern
im Sprachspiel? –
In einem Reglement heißt es [A. Gide]: “Alle, die über 1 m 80 hoch sind, “N.N., 1˙90 m” – “Also N.N. in die U-Abteilung || Abteilung || U-Abteilung.” |
26.8.
Wenig geschlafen, sehr schlechtes
Bett.
Im übrigen aber geht mir's besser,
obwohl ich nicht weiß, wie ich's aushalten werde mit schlechten
Nächten!
Bin übrigens mißgünstig
& ungeduldig. |
Man sagt, “dieser Satz folgt aus
diesem” & dabei ist es nicht klar, was denn
da vor sich geht, wenn der eine aus dem andern folgt oder
gefolgert wird.
(Russell dachte sich durch die Konstatierung der
Implikation helfen zu können.)
Was geht denn beim Folgern vor sich? – “Nach diesen Gesetzen vollzieht der Geist den Übergang, den || die Übergänge, die man ‘logischen Schluß’ nennt.” – Das ist gewiß interessant & wichtig; || “Nach diesen Gesetzen vollzieht || vollführt der Geist die besondere Tätigkeit des logischen Schließens.” … ; aber ist es denn auch wahr, || ? || ? schließt er immer nach diesen Gesetzen? Und || und worin besteht die besondere Tätigkeit des Schließens? Darum ist es notwendig zu schauen, wie wir denn in der |
Was nennen wir,
z.B., Schlüsse bei
Russell
(Principia Mathematica), oder bei
Euklid?
Soll ich sagen: die
Übergänge von einem Satz zum nächsten?
Aber wo steht der Übergang? –
Nun
ich sage bei Russell folge
dieser Satz aus jenem, wenn sie in seinen
‘Beweisen’ || Beweisen in
der & der Ordnung stehen, & wenn ich den
einen aus dem andern mittels seiner Schlußregeln gewinnen
kann. –
Wird das letztere experimentell
festgestellt?
Ja!
Denn ich
schreibe gewisse Zeichenfolgen hin, richte mich dabei nach
gewissen Schemen – dabei ist freilich wesentlich, daß
Ich kann aber auch sagen, ich habe damit kein Experiment gemacht. Denn, wenn 2 & 2 Äpfel nur mehr 3 Äpfel geben, d.h. wenn 3 Äpfel da liegen nachdem ich 2 & dann wieder 2 hingelegt || 2 und 2 hingelegt habe, sage ich nun nicht: 2 & 2 ist also doch nicht immer 4; sondern: einer muß irgendwie weggekommen sein. |
Auch ist
wichtig, daß ein Beweis in einem Buch
niedergeschrieben sein kann. –
Aber worin
besteht dann das Experiment des Beweises? –
Wohl
darin, daß ich dem Beweis
‘folge’? –
Denn
hat Wenn das also ein Experiment genannt werden soll, dann wohl ein psychologisches. – Denn der Anschein des Stimmens kann ja auf einer Sinnestäuschung beruhen. Und dies geschieht ja auch manchmal, wenn wir einen Rechenfehler machen. || wenn wir uns verrechnen. Man sagt auch: “Das kommt mir heraus”. Und es ist doch wohl ein Experiment, welches || was zeigt, daß das mir herauskommt. Man könnte sagen: Das |
Was ist die charakteristische Verwendung des
Vorgangs als einer Berechnung || Rechnung || Berechnung?
(Im Gegensatz zu der
Verwendung als Experiment.)
Wir betrachten die Berechnung als Demonstration einer internen Eigenschaft (einer Eigenheit des Wesens) der Strukturen. Aber was heißt das? |
Es geht mir viel besser als gestern, spüre nur
noch ganz leichte Schmerzen.
Ich kann auch die Natur wieder
mit Genuß ansehen, & bin mit Gaben
überschüttet.
Aber ich
benehme mich schlecht & habe Zwei Briefe von Drury & Francis. Beide rührend lieb. Wie wenig verdient. Ein schäbiger Mensch. Lade Fr. ein zu kommen. Möge es gut werden! Und möge es mir gegeben werden halbwegs anständig zu sein. Ich will immer Gott betrügen. |
Urbild der ‘internen
Eigenschaft’ 3 × 3 + 1
= 10
Wenn ich nun sage: 10 Striche bestehen
notwendig aus 3 mal 3 Strichen & einem Strich – das
heißt doch nicht: wenn zehn
Striche dastehen so stehen immer alle die Ziffern
& Bögen rundherum! –
Setze ich sie aber zu den Strichen hinzu, so sage “Aber bist Du sicher, daß sich die Gruppe beim dazuschreiben || Dazuschreiben jener andern Zeichen nicht verändert || geändert hat?” – “Ich weiß nicht; aber eine bestimmte Zahl von Strichen stand da, & wenn nicht 10 so eine andre & dann hatte die eben andre Eigenschaften. –” |
Die Rechnung ‘entfaltet’ die Eigenschaften
der Hundert. |
‘Hundert besteht aus 50 und 50’.
Was heißt es eigentlich 100 bestehe aus 50 & 50? Man sagt der Inhalt der Kiste besteht aus 50 Äpfeln & 50 Birnen. Aber wie, wenn Einer sagte: “der Inhalt dieser Kiste besteht aus 50 Äpfeln & 50 Äpfeln”?, || –, wir wüßten zunächst |
27.8.
Etwas besser geschlafen.
Lebendige
Träume.
Etwas niedergedrückt; Wetter
& Befinden.
Die Lösung des Problems, das Du im Leben siehst, ist eine Art zu leben, die das Problemhafte zum Verschwinden bringt. Daß das Leben problematisch ist, heißt, daß Dein Leben nicht in die Form des Lebens paßt. Du mußt dann Dein Aber haben wir nicht das Gefühl, daß der, welcher nicht darin ein Problem sieht für etwas Wichtiges, ja das Wichtigste, blind ist? Möchte ich nicht sagen, der lebe so dahin, || – eben blind, gleichsam wie ein Maulwurf, & wenn er bloß sehen || aufschauen könnte, so sähe er das Problem? Oder soll ich nicht sagen, || : daß wer richtig lebt, das Problem nicht als Traurigkeit, also doch nicht problematisch, empfindet, sondern vielmehr als eine Freude; also gleichsam als einen lichten Äther um sein Leben, nicht als einen fraglichen Hintergrund. |
Wenn man sagt: “die
100 Äpfel in der Kiste bestehen aus 50 und 50”, so
ist das Wichtige hier der || wichtig hier der
unzeitliche Charakter von “bestehen”.
Denn es heißt nicht, sie bestünden jetzt, oder für einige Zeit aus 50 +
50. || …. |
Was ist denn das
Charakteristikum der
‘internen Eigenschaften’?
Daß
sie immer, unveränderlich in dem Ganzen, das sie ausmachen,
bestehen; – gleichsam unabhängig von
allen Geschehnissen || allen äußeren
Geschehnissen.
Wie die Konstruktion einer Maschine
auf dem Papier nicht bricht, wenn die Maschinenteile selbst
sich biegen || verbiegen, oder
brechen. || , wenn die Maschine selbst den
äußern Kräften
unterliegt || erliegt. |
‒ ‒ ‒ Daß sie immer,
unveränderlich |
Statt “100 besteht || bestehen aus 50 & 50”, könnte man
sagen: “Ich || ich lasse 100 aus
50 & 50 bestehen”. |
“Aber bin ich also in einer
Schlußkette nicht gezwungen zu gehen, wie ich
gehe?”
– Gezwungen?
Ich
kann doch wohl gehen, wie ich will! –
“Aber wenn Du im Einklang mit den Regeln bleiben
willst, mußt Du so vorgehen || gehen.” –
Durchaus nicht, ich
nenne (eben) etwas anderes
‘Einklang’. –
“Ja, aber dann veränderst Du
(eben) den Sinn des Wortes
‘Einklang’, oder den Sinn der
Regel.” – Wieviele Regeln immer Du mir angibst, ich gebe Dir eine Regel, die meine Verwendung Deiner Regeln rechtfertigt. |
“Du darfst doch das
Gesetz jetzt nicht auf einmal anders
anwenden!” –
Wenn ich nun
darauf antworte: “Ach ja, ich hatte es ja
so angewandt!” oder
(etwa) || auch:
“Ach, so sollte es
angewendet werden – !” || ich es
anwenden –!”, dann spiele ich mit
(I play || I'm playing the
game); sage || antworte || entgegne ich aber einfach:
“Anders! || ?
–
Das ist doch nicht anders!”,
was willst Du machen? |
Inwiefern ist das Argument ein Zwang?
– “Du gibst doch das
zu, || – & das zu; || – – dann mußt Du auch das
zugeben!”
Das ist die Art jemanden
Denke, ich zeige in diesem Fall mit drei Fingern in drei || zwei Fingern in zwei verschiedene Richtungen & lasse es (dem Andern) offen || stelle (dem Andern) frei, in welcher der beiden er gehn will, ein andermal aber zeige ich nur in einer Richtung; so kann man das auch so ausdrücken: mein erster Befehl hätte || habe ihn nicht gezwungen in einer Richtung zu gehen, wohl aber der zweite || mein Zweiter (Befehl). Das ist aber eine Aussage, die sagt, welcher Art jene || diese || die Befehle sind, || ; aber nicht, was sie ausrichten. || welcher Art etwa ihre Wirkung ist. || aber nicht, etwa, wie sie wirken || & was sie bewirken. |
Ist eine Berechnung ein
Experiment? –
Ist es ein Experiment
wenn ich am Morgen aus dem Bette steige?
Aber
könnte dies nicht ein Experiment sein? welches
zeigt || zeigen
soll ob ich nach so & so viel Stunden Schlaf die
Kraft habe mich zu erheben. –
& || Und was fehlt ihm || dem || jenem Vorgang dazu, dies Experiment zu sein?
Bloß, daß er || jener Handlung dazu, dies Experiment zu
sein? Bloß, daß sie nicht zu diesem
Zwecke, || , d.h., in der
Verbindung mit einer solchen Untersuchung
stattfindet || ausgeführt
wird.
Experiment ist etwas durch
den Gebrauch, der davon gemacht wird. |
Beinahe ähnlich, wie man sagt, daß
die alten Physiker plötzlich gefunden haben, daß sie zu
wenig Mathematik verstehen, um die Physik bewältigen zu
können, kann man |
Wäre es möglich, daß Leute
heute eine unsrer Berechnungen durchgingen & von den
Schlüssen befriedigt sind || wären,
morgen aber ganz andre Schlüsse ziehen, || ziehen
wollen, & einen andern Tag wieder andere?
|
Ja kann man sich nicht denken, daß dies
gesetzmäßig so stattfindet || geschieht, daß
wenn er einmal diesen Übergang macht, er ‘eben
darum’ das nächste Mal einen andern macht,
& eben darum etwa das nächste
Mal wieder den ersten? |
(Ähnlich, wie etwa die
Farbe, die einmal “rot” genannt wird, darum
beim nächsten Mal anders genannt
wird || würde & dann wieder “rot”,
u.s.f..
Dies könnte den
Menschen so natürlich sein.
Man könnte es
ein Bedürfnis nach Abwechslung nennen.)
|
Ist es nicht so:
Solange man denkt, es könne || kann nicht
anders sein, zieht man logische
Schlüsse. |
Das heißt wohl: solange das &
das – gar nicht in Frage gezogen || gestellt
wird. |
∣ In
Macaulay's Essays ist vieles ausgezeichnet; nur seine
Werturteile über große Menschen sind
lästig, & überflüssig.
Man
möchte ihm sagen: laß die Gestikulation!
& sag nur, was Du zu sagen hast. ∣ |
[Denke daran, dieses
Schreibbuch einmal meiner Schwester Grete zu schenken & dieser
Gedanke & Eitelkeit stören mich daher beim
Schreiben.
Bin voller
Eitelkeit.] |
Die
Schritte, welche man nicht in Frage zieht, sind logische
Schlüsse.
Aber man zieht sie nicht darum nicht in
Frage, |
“Wenn wir nicht in
Gewissem übereinstimmen, können wir nicht
argumentieren” – Vielmehr: ohne
diese || die Übereinstimmung
nennen wir wohl es || es
wohl nicht
“Argumentieren”. |
“Nach Dir könnte also jeder die Reihe
fortsetzen, wie er will; & also auch auf irgend eine
Weise schließen!”
Wir werden es dann
wohl |
Denn daß ihn
Schlußgesetze u. dergl. nicht
zwingen das & das zu reden (oder zu schreiben),
darüber sind wir ja einig.
Und wenn Du sagst, er
könne es zwar reden, aber er kann es nicht
denken, so sage ich nur, das heiße nicht: er
könne es, quasi trotz aller Anstrengung, nicht denken, sondern es
heißt: zum ‘Denken’ gehört für
uns wesentlich, daß er (beim Reden, Schreiben,
etc.) solche Übergänge
macht.
Und ferner sage ich, daß die Grenze zwischen dem was wir noch ‘denken’ & dem was wir nicht mehr ‘denken’ || so nennen so wenig scharf gezogen ist, wie die Grenze zwischen dem was noch “Gesetzmäßigkeit” genannt wird |
Wenn man eine Rechnung || einen
Beweisgang || Rechnungsgang als Experiment
auffaßt || ‘Experiment’ nennt, so ist das Resultat des Experiments
jedenfalls nicht das, was man das Resultat des Beweises nennt.
Das Resultat der Rechnung ist der Satz mit welchem sie
abschließt; das Resultat des Experiments ist: daß ich von
diesen Sätzen mit diesen || durch diese Regeln zu diesem Satz
geführt worden bin. || geführt
wurde. |
Aber nicht daran heftet || darauf
richtet sich (nun) unser
Interesse, daß die & die (oder
alle) Menschen so
geführt worden sind (oder so gegangen sind); || von
diesen Regeln so geleitet worden sind, es gilt uns als
selbstverständlich daß die Menschen –
‘wenn sie richtig denken können’ –
so gehen.
Wir haben jetzt aber einen |
Wenn wir sagen: “dieser Satz folgt aus
jenem”, so ist hier “folgen” wieder
unzeitlich gebraucht.
(Und das
zeigt, daß dieser Satz nicht das Resultat eines Experiments
beschreibt || ausspricht.)
|
28.8.
Vergleiche damit;
“Weiß ist heller als
Schwarz”.
Auch dieser Ausdruck ist
zeitlos & auch er sagt || spricht das Bestehen einer internen
Relation aus. |
Mit Gaben überhäuft, die
ich nicht verdiene. |
“Diese Relation besteht aber
eben.” möchte man sagen – –.
Aber die Frage Woher die Empfindung “Weiß ist heller als Schwarz” sage etwas über das Wesen der beiden Farben aus? – Aber ist diese || die Frage überhaupt richtig Ist es nicht so: das Bild eines schwarzen & eines weißen Flecks dient uns zugleich als Paradigma dessen, was wir unter “heller” & “dunkler” verstehen & als Paradigma von “Weiß” & von “Schwarz” || für “weiß” & für “schwarz”. In so fern ‘liegt’ nun die Dunkelheit ‘im’ Schwarz, als sie beide von diesem Fleck dargestellt werden. Er ist dunkel dadurch daß er schwarz ist– || : aber richtiger (gesagt): er heißt “schwarz” & damit, in unserer Sprache, auch “dunkel”. Jene Verbindung, eine Verbindung der Paradigmen & Namen, ist in unserer || der Sprache hergestellt. Und jener || unser Satz ist unzeitlich, weil er nur die Verbindung der Worte “weiß”, “schwarz”, || & “heller” mit dem || einem Paradigma ausspricht. |
Wir
könnten auch sagen: Wenn wir den Schlußgesetzen
(Schlußregeln) folgen, so liegt darin
immer auch ein Deuten dieser Gesetze || Regeln. || , so liegt in einem Folgen
immer auch ein Deuten. |
“Aber wir folgern doch diesen
Satz aus jenem, weil er tatsächlich
folgt!
Wir überzeugen uns
doch, daß er folgt.”
Wir überzeugen uns,
daß, was hier steht, aus dem folgt, was dort steht.
Und
dieser Satz ist zeitlich gebraucht. |
Wie ist es aber, wenn ich mich davon
überzeuge, daß das Schema dieser Striche gleichzahlig ist dem Schema dieser Eckpunkte (ich habe sie absichtlich einprägsam || unmittelbar übersehbar gewählt || gemacht), indem ich zuordne Nun, wovon überzeuge ich mich denn, wenn ich diese Figur ansehe?! Ich sehe ein Fünfeck mit Fortsätzen (an den Ecken), die wie Staubgefäße aussehen. – |
Aber ich kann
von der Figur so Ich könnte die Figur etwa als schematisches || primitives Bild davon auffassen, daß ich fünf Kindern fünf Stäbe gebe. |
Wenn ich nämlich erst ein
beliebiges Vieleck zeichne –
& dann
irgend eine || eine beliebige Reihe von Strichen
– ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘, so kann
ich nun durch Zuordnung herausfinden, ob ich oben
gleichviel || so viele Ecken habe, wie unten
Striche. –
Ich weiß nicht was herauskommen
Ich kann die Figur aber als mathematischen Beweis auffassen. Geben wir dem Schema ( ) einen Namen! Ich werde es das E-Schema || Handschema nennen. Ich nehme an daß etwa auch die || andere solche Schemen
| , | | , | | | , | | | | Namen
hätten || haben.
Und die Figur
□ || ⬠
heiße || heißt
S-Figur || Drudenfuß.
Ich beweise den |
Der Beweis – kann ich sagen –
ist eine Figur, an deren einem Ende gewisse
Sätze stehen, & an deren anderm
Ende ein Satz steht (den wir den ‘bewiesenen’
nennen).
Man kann als Beschreibung dieser || so einer Figur sagen: in ihr folge der Satz … aus … & …. (Wie man zur Beschreibung eines Hauses sagen kann in ihm liege ein Giebeldach auf drei Stockwerken || ein Mansardendach ruhe auf drei Stockwerken & einem gewölbten Unterbau.) || Wie man zur Beschreibung eines Ornaments sagen kann, es liege … .) Ich kann also z.B. sagen: “In dem Beweise, welchen || den ich hier hingeschrieben habe, folgt der Satz p aus den Sätzen q & r || … & …”, & dies ist eine Angabe über das, || Beschreibung dessen, was ich hingeschrieben habe. Eine Beschreibung einer bestimmten Beweisfigur … || , wie oben eines Ornaments. Es ist aber nicht |
Denken wir uns, wir hätten das Paradigma
für “heller” &
“dunkler” in Form eines weißen &
schwarzen Fleckes gegeben, & nun leiten wir mit
seiner Hilfe – sozusagen – ab: daß rot dunkler ist
als weiß. – – – – [Kann man
etwas ausführen.] |
Was ist das nun
(z.B.) für
ein Satz: “Das gleichseitige
Dreieck folgt aus dem regelmäßigen
Sechseck”? |
Ich kann mir sehr wohl || gut vorstellen, daß
Jemand überrascht ist, zu finden || sehen, daß man ein gleichseitiges Dreieck
erhält, wenn man jede zweite Seite des || eines Sechsecks verlängert
(Kristalle).
|
Der bewiesene Satz dient nun als neue
Vorschrift zum Konstatieren der Gleichzahligkeit:
Wenn man eine Klasse || Menge von
Gegenständen als Hand angeordnet hat & eine andre als
Drudenfuß, so sagen wir nun sie sind
gleichzahlig. |
“Aber ist das nicht bloß, weil wir Hand &
Drudenfuß schon einmal
gezählt || zugeordnet hatten || haben & gesehen
daß sie gleichzahlig sind?” –
Ja
aber, wenn sie es in einem Fall waren, wie weiß ich daß sie es
jetzt wieder sein werden? –
“Weil es eben
im Wesen der H. und des
D. liegt, daß sie
gleichzahlig sind.” –
Aber wie konntest Du
das bei der || durch die
Zählung || Zuordnung
herausbringen?
(Ich dachte die Zählung oder
Zuordnung ergibt nur, daß diese beiden Gruppen, |
– “Aber wenn er nun eine
Hand von Dingen || H. Dinge
hat & einen Drudenfuß von
Dingen || Dinge hat & sie nun
tatsächlich eins zu eins zuordnet || &
er ordnet || macht nun wirklich die
Zuordnung
|| ordnet sie nun
tatsächlich einander zu, so ist es doch nicht
möglich, daß er etwas andres erhält, als
daß sie gleichzahlig sind! –
Und daß es nicht möglich ist, das sehe ich doch aus dem
Beweis.”
– Aber ist es denn nicht
möglich?
Wenn er
z.B. – wie wir sagen würden
– eine der Zuordnungslinien zu ziehen
übersieht.
Aber ich gebe
zu, daß er in der unendlichen || ungeheuren Mehrzahl der Fälle das gleiche
Resultat erhalten wird; & wäre es nicht so, so würde
dem (ganzen) Beweis
dadurch || damit der Boden entzogen.
Wir entscheiden uns nun || nämlich, das Beweisbild statt einer Zuordnung
zu gebrauchen; wir ordnen sie nicht zu, || ;
sondern |
Ich könnte als Resultat des
Beweises auch sagen: “Eine H. & ein D.
heißen ‘gleichzahlig’”. || heißen von nun an
‘gleichzahlig’”.
|
Ich könnte
sagen: Der Beweis erforscht nicht das Wesen der
beiden Figuren, aber er spricht aus, was ich von nun an zum Wesen der
Figuren rechnen werde. ––
Was zum Wesen gehört,
lege ich unter den Paradigmen der Sprache nieder.
|
Wenn ich sage
“Dieser Satz folgt aus jenem”, so ist das die
Anerkennung einer Regel.
Sie geschieht auf
Grund des Beweises.
D.h., || : ich lasse
Das heißt, glaube ich, || : die Worte “Das muß ich zugeben” werden in zweierlei Fällen || Fall gebraucht: wenn wir einen Beweis erhalten haben – aber auch, im Bezug auf die (einzelnen) Schritte des Beweises. || – aber auch in Bezug auf den Schritt selber || einzelnen Schritt selber des Beweises. |
Und worin äußert es sich denn, daß der
Beweis mich zwingt?
Doch, || Doch
darin, daß ich so & so darauf vorgehe, daß ich
mich 1
weigere einen andern Weg zu gehen.
Als letztes Argument,
gegen Einen, der so nicht gehen wollte,
könnte || würde ich nur noch
sagen: “Ja siehst Du denn
nicht …!” – &
das ist doch kein Argument.
|
Wenn also Einer, gleichsam || quasi, sagt: “Nur die Treuherzigen kommen in den Himmel”, so kann ich sagen: Nein, das ist meine Religion nicht. – Deshalb bin ich, wenn ich Religion von einem “Treuherzigen” lernen will, gewissermaßen, || scheinbar in einem || im Nachteil, aber doch wirklich in keinem Nachteil. Das heißt, ich bin dann geneigt zu sagen: “Hätte ich nur den richtigen Religionslehrer …!” Gegen den Strom schwimmen müssen ist kein Nachteil, wenn Schwimmen das Ziel ist. |
“Aber, wenn Du recht hast, wie kommt
es dann, daß sich alle Menschen (oder doch alle normalen
Menschen) diese Figuren als Beweise dieser
Sätze gefallen lassen?” –
Ja, es besteht eine große, &
interessante, || – & interessante –
Übereinstimmung. || Ja, es besteht
tatsächlich eine große Übereinstimmung.
|
Denk Dir Du hättest eine Reihe von 100 Kugeln, sie
sind numeriert || seien mit
römischen Ziffern numeriert. Du
numerierst sie nun erst mit arabischen
Ziffern; dann || von Kugeln vor Dir; Du numerierst sie nun mit
arabischen Ziffern, sie lassen sich gerade von 1 bis 100 numerieren;
dann machst Du nach je zehn (die sich in dieser
Nummerierung nun |
Ich könnte also
sagen: Der || der Beweis dient mir nicht als
Experiment, sondern || wohl aber als
Bild eines Experiments. |
Ich bin noch sehr
unklar. |
Lege 2 Äpfel auf die leere
Tischplatte, schau daß niemand in die Nähe kommt & der
Tisch nicht erschüttert wird; nun lege noch 2
Äpfel auf die Tischplatte; nun zähle die Äpfel die da
liegen.
Du hast
ein Experiment gemacht; das Resultat || Ergebnis der Zählung ist wahrscheinlich 4.
(Wir würden das Resultat || Ergebnis des
Experiments so beschreiben, daß wir
sagen: Wenn “Aber wäre dann nicht doch noch 2 + 2 = 4?” – Dieses Sätzchen wäre damit unbrauchbar geworden. – |
Wenn wir Geld in eine Lade legen &
später finden wir es nicht mehr dort, so sagen
wir: “Von selbst ist es nicht
verschwunden.”
Dies ist eine wichtige
Lehre || ein wichtiger Satz der
Physik. |
Multiplizieren mit
Melodien || musikalischen Themen:
Multipliziere die Tonreihe des
ersten Taktes des Kaiserliedes mit der Tonreihe der ersten
zwei Takte (also 4
× 9). || eines Taktes eines
gleichförmig fortschreitenden Themas mit der Tonreihe zweier
Takte.
Pfeife das Thema || die ersten zwei Takte des Themas langsam &
bei || nach jedem Ton
einen Takt des Themas & sieh wie weit Du in ihm
kommst. |
Wir
lehren jemand eine Methode Nüsse unter Menschen || Leute zu verteilen; ein Teil dieser Methode ist das
Multiplizieren zweiter Zahlen im Dezimalsystem.
Wir lehren jemand ein Haus bauen || errichten; dabei || dazu auch, wie er sich die genügenden || genügende Mengen von Holz || Material, etwa Brettern anschaffen soll, dazu || hiezu eine Technik des Rechnens. Die Technik des Rechnens ist ein Teil der Technik des Hausbaues. |
Leute verkaufen
& kaufen Scheitholz für Geld; die
Stöße werden mit einem Maßstab
gemessen die Maßzahlen von Länge, Breite, Höhe
multipliziert; was dabei herauskommt ist die Zahl der Groschen
die sie fordern & zu geben haben.
Sie wissen nicht, ‘warum’ dies so geschieht,
sondern sie machen es einfach so, so wird es
gemacht. –
Rechnen diese Leute nicht? |
Wer so rechnet, muß er
einen ‘mathematischen || arithmetischen
Satz’ aussprechen?
Wir lehren freilich
die Kinder das Einmaleins in Form von Sätzchen, aber
ist das wesentlich?
Warum sollten sie nicht einfach
– Rechnen || rechnen lernen.
Und wenn sie es
können, haben sie nicht Arithmetik gelernt?
|
Aber in welchem Verhältnis steht
dann die Begründung
einer Rechnung || eines Rechenvorgangs || einer Rechenart zu dem
Rechenvorgang selbst? || zu der Rechnung
selbst? |
Arbeite weiter & sieh, was wird! – |
“Ja ich verstehe, dieser Satz folgt aus
diesem.” || , daß dieser …
folgt.” –
Verstehe ich warum
er folgt, oder verstehe ich nur daß er folgt?
|
Werde ich je damit zu Rande
kommen?
Arbeite weiter & überlaß es der
Schickung! |
Wie, wenn ich gesagt hätte:
Jene Leute zahlen für das || für's Holz auf Grund der Rechnung; sie
lassen sich jene || die Rechnung als Beweis
dafür gefallen, daß sie so viel zu zahlen haben. –
Nun es || das ist einfach eine |
Wer sagt || uns
erinnert: “die Kette der Gründe hat ein
Ende”, stellt den Anfang || Ursprung || Anfang der Kette || ihren
Anfang || Ursprung || Anfang || ihren Ursprung mit ihrer Mitte
zusammen, daß wir den Unterschied gewahr werden || wahrnehmen.
‘Schau das an
– & schau das an!’
‘Präg' Dir diese beiden
Formen ein!’ |
Die Logik – kann man sagen – zeigt, was wir unter
“Satz” & unter “Sprache”
verstehen. – |
Auch
Gedanken fallen manchmal unreif vom Baum.
|
Trenne die
Gefühle (Gesten || Gebärden) der
Übereinstimmung von dem, was Du mit dem Beweise
machst! |
Jene Leute – würden wir sagen –
verkaufen |
Gut!
Wie aber, wenn sie das Holz in
Stöße von beliebigen,
verschiedenen Höhen schlichteten &
es dann zu einem Preis genau proportional der Grundfläche
dieser || der Stöße
bezahlten || verkauften?
|
Und wie, wenn sie dies sogar mit den Worten
begründeten: “Ja, wer mehr Holz
kauft, muß auch mehr zahlen.”
|
Wie könnte ich
ihnen nun zeigen, daß – wie ich sagen würde –
der nicht wirklich mehr Holz kauft, der einen Stoß von
größerer Grundfläche kauft? –
Ich
würde z.B. einen nach ihren Begriffen,
kleinen Stoß nehmen & ihn durch Umlegen der Scheiter in
einen ‘großen’ verwandeln.
Das
könnte sie überzeugen – vielleicht aber
würden sie sagen: “ja, jetzt ist es viel Holz
& kostet mehr” – & damit wäre
es Schluß. –
Wir würden in diesem Falle
wohl sagen: sie meinen mit “viel Holz”
& “wenig Holz” einfach nicht das Gleiche wie
wir; & sie haben ein ganz anderes System der Bezahlung, als
wir. |
Frege sagt: ‒ ‒ ‒ || Zitat aus dem Vorwort der “Grundgesetze
der Arithmetik” – aber er hat nie angegeben, wie dieser
‘Wahnsinn’ wirklich aussehen
würde. |
Denken wir uns nun, ich gehe einen Beweis
durch & sage bei jedem Schritt: “ja, das
folgt.” –
Was sag' ich damit? –
Ich konstatiere wohl || doch, daß da
etwas steht, was aus jenem folgt.
Das ist nicht
das, || : ‘was nicht anders
sein kann’, sondern (etwas),
was sehr wohl anders sein kann, nämlich, daß hier etwas
geschrieben steht, was folgt & nicht etwas, was nicht
folgt.
Wie, wenn ich auf das Resultat am
Ende einer Multiplikation schaue
& sage: “ja, das ist das
Produkt”, ich nicht den arithmetischen Satz ausspreche
“… x … = …”,
sondern, daß hier jetzt das Produkt der beiden Zahlen steht,
daß wirklich (oder richtig) multipliziert worden
ist. |
Ich komme heute nicht recht
weiter.
Bin irgendwie gleich ermüdet & meine
Gedanken brechen ab, kaum daß sie
unterwegs sind.
Ich bin eben in der Hand
der Schickung & muß mich irgendwie fügen.
Lieber hundert mal von frischem anfangen, als sich im Verfolg eines Gedankens ermüden! Und ich muß jetzt fortwährend frisch anfangen, denn ich kann, was ich schreibe, kaum || gar nicht ruhig festhalten & nicht lebendig fortsetzen. – Nur die Gedanken nicht vor Erschöpfung sterben || verenden lassen! Es ist hart, zu denken, daß es mit meinem Arbeiten wieder zu Ende gehen sollte, daß der Atem der Gedanken || Ideen schon wieder zu Ende sein soll. Ist es aber so, so muß man es hinnehmen. |
30.8.
Worin besteht die Übereinstimmung der Menschen
bezüglich der AnerkennungDarin, daß sie Worte als Sprache gebrauchen? Als das, was wir “Sprache” nennen. Denke Dir Menschen, die Geld im Verkehr gebrauchten, nämlich Münzen, die ganz so aussehen, wie unsre Münzen, aus Gold oder Silber & geprägt, & sie geben es || sie auch für Waren her – aber anderseits gibt jeder was ihm gerade gefällt & die Kaufleute geben || der Kaufmann gibt dem Kunden nicht nach dem er bezahlt, kurz, was so aussieht wie Geld || dies Geld oder was so aussieht wie Geld || diese Münzen, oder was so aussieht wie Münzen, spielt bei ihnen eine ganz andere Rolle als bei uns. Wir würden uns diesen Leuten viel weniger verwandt fühlen, als solchen, die zwar noch kein Geld kennen & irgend eine primitive Art des Tauschhandels trieben. – “Aber die ‘Münzen’ dieser Leute werden doch auch irgend einen Zweck haben!” – Hat denn alles, was man tut || Menschen tun, einen Zweck? |
Es ist schon möglich, daß wir
geneigt wären, Menschen, die sich so benehmen
wahnsinnig || verrückt || Verrückte || verrückt zu nennen.
Aber || Und doch nennen wir nicht
Alle || alle die Verrückte, die in
unseren Kulturen || in den Formen unserer Kultur
ähnlich handeln, & auch Worte
‘zwecklos’ verwenden.
|
Wir können es
einen Beweis der Gleichung
274 + 181 + 693 = 1148 || einen Beweis für die
Gleichung 274 + 181 + 693 = 1148 || ‘die Gleichung: 274 + 181 +
693 = 1148 beweisen’ nennen, wenn wir
addieren
|
Würde der
Prozeß durch den ich das Resultat gewinne⌇ unübersehbar⌇, so könnte ich zwar
die Tatsache, daß diese Zahl herauskommt vermerken, aber ich
wüßte nicht, zur Bestätigung welcher Tatsache ich
dies Resultat verwenden sollte, denn ich könnte nicht
sagen: ‘was herauskommen
soll’. |
Habe ich jene drei Zahlen addiert & 1148
erhalten || gefunden, so sage ich nun: Wenn
Du so viel & so viel & so viel Sandkörner
hast & schüttest sie zusammen || zusammenschüttest & keines || keins || keines kommt dabei weg, so mußt
Du im ganzen 1148 Körner habe. |
Aber ist es denn unmöglich, daß
ich mich in der Rechnung geirrt habe?
Und denk Dir,
ich |
Denke Dir, jemand
würde behext,
so || so behext, daß er rechnete:
Nun
soll er seine Rechnung anwenden.
Er nimmt viermal 3
Nüsse & noch 2 Nüsse & verteilt sie unter
|
Man könnte auch sagen: Du gehst || schreitest in dem Beweis von Satz zu Satz: aber
läßt Du Dir denn auch eine Kontrolle
dafür gefallen, daß Du richtig gegangen bist? –
Oder sagst Du bloß, “Es muß
stimmen” und mißt
(nur) alles andre nach Deinem
Satz? || mit dem Satz, den Du
erhältst? |
Denn, wenn es so ist, dann
schreitest Du nur von Bild zu Bild. |
Es könnte praktisch sein, mit einem
Maßstab zu messen, Es könnte praktisch sein, wenn wir beim Abzählen einer Menge unter gewissen Umständen vergäßen, daß nach “7” “8” kommt und zählten “7, 9, 10”. |
31.8.
Was war denn damals
der Sinn davon, daß wir
den Formen | | | | | ,
![]() Ich kann also auf den Befehl “Zeichne eine H.!” (z.B.) diese Form unmittelbar wiedergeben || reproduzieren (& das Gleiche mit der Form D.). – Nun lehrt mich die Figur || der Beweis ( ), wie ich die beiden einander 1 → 1 zuordnen kann. (Ich möchte sagen, es sind || seien in dem Beweis nicht einfach diese individuellen Striche, etc. zugeordnet, sondern die |
Diese Figur lehrt mich eine neue Art der Kontrolle,
daß ich wirklich die gleichen Figuren hingezeichnet |
Was
tut nun diese Überlegung? –
|
1.9.﹖
“Dieser Beweis
zeigt mir, daß diese Figur, die ich so gut kenne & diese
Figur, die ich so gut kenne, so mit einander verbunden werden
können.” ‒ ‒ |
Aber man kann sagen: ich habe gedacht, man
könne sie nicht Seite an Seite (oder: ‘gut
passend’) zusammenlegen.
Ich kann mir
z.B. denken daß Einer dreht & dreht
& auf diese Stellung nicht verfällt. |
Ich
habe nicht gedacht, daß man sie so zusammenlegen kann:
|
Was findet der, der das
Geduldspiel zusammenbringt?
Er findet: eine Lage – an welche er früher nicht gedacht hat. – Gut; aber kann man also nicht sagen: er überzeugt sich davon, daß man ein Dreieck & ein Sechseck so zusammenlegen kann? – Aber sag mir: – dieses Dreieck & das Sechseck, welche man so zusammenlegen kann: sollen sie schon, so ineinander liegen oder noch nicht, & erst so zusammengelegt werden? |
Wer sagt: “Ich hätte
nicht geglaubt, daß man diese Figuren so
zusammensetzen kann”, dem kann man doch nicht, auf das
zusammengesetzte Geduldspiel zeigend, sagen: “So,
Du hast nicht geglaubt, daß man die Stücke so zusammensetzen
kann?” –
Er würde antworten:
“Ich meinte: ich habe an diese Art der
Zusammensetzung gar nicht
gedacht.“ |
Denken wir uns die physikalischen
Eigenschaften der Teile des Geduldspiels so, daß sie in die
gesuchte Lage nicht kommen können.
Ich meine
aber nicht, daß man einen Widerstand empfindet, wenn man
sie in diese Lage bringen will, sondern man macht einfach alle
Versuche, nur den nicht & sie || die
Stücke kommen |
Kann man
nicht sagen: die Figur, die uns || Dir die
Lösung zeigt beseitigt eine Blindheit; oder auch, sie ändert
Deine Geometrie.
Sie zeigt Dir gleichsam eine neue
Dimension des Raumes.
(Wie wenn man einer Fliege
den Weg aus dem Fliegenglas zeigte.) |
Irgend ein || Ein || Ein Wesen hat diese Lage || Stellung mit einem Bann belegt || umzogen & aus |
Die neue Lage ist wie aus dem Nichts
entstanden.
Dort wo früher
nichts || Nichts war, dort ist
jetzt auf einmal etwas. |
Inwiefern hat Dich denn die Lösung davon
überzeugt, daß man … kann? –
Du
konntest es ja früher
nicht, || – & jetzt
kannst Du es etwa. – |
Es ist wichtig beim Philosophieren immer seine || für mich
wichtig beim Philosophieren immer meine Lage zu
verändern, nicht zu lange auf einem Bein zu
stehen, um nicht steif zu werden.
Wie, wer lange bergauf geht, ein Stückchen rückwärts geht, um sich zu erfrischen, andre Muskeln anzuspannen. |
Es ist eben
mehrdeutig, wenn man sagt: “Ich glaube nicht,
daß |
Einfacher Beweis; || , indem man die
fünf Finger der Hand erst auseinanderstreckt, dann
zusammenkrümmt & mit den
fünf Fingerspitzen ein regelmäßiges
Fünfeck bildet. || daß die fünf
Fingerspitzen im Fünfeck stehen.
|
“Ja, Du
hast mich überzeugt, daß man es machen kann.”
|
2.9.
Ich bin eine Memme, das merke ich immer wieder,
bei jedem Anlaß. |
Du hast mir einen Weg gezeigt den ich bisher
nicht gesehen hatte.
– Aber war dieser Weg nicht
immer schon im Raum? –
Das heißt
nichts.
Der Weg, von dem ich rede, ist ein materieller
Weg, || – der mir nun |
Worauf mache ich aufmerksam? –
Darauf, daß der Wunsch die Figur zu legen in diesem
Falle anders aussieht, als, in dem Falle, in welchem
ich wünsche, diese Zusammenstellung, auf welche ich zeigen kann,
zu legen.
Der Wunsch sieht anders aus, das
Probieren || Versuchen sieht anders aus, aber die
Lösung sieht in beiden Fällen gleich aus.
|
Und der mich
‘überzeugt hat, daß man es machen
|
“Ja, Du hast mich überzeugt, daß die H. & der D. gleichzahlig
sind.” –
Wie hat er mich
überzeugt?
Er hat mir ein Bild gezeigt,
das ich bis dahin nicht gesehen hatte. –
Ja, aber er hat Dich dadurch von der Möglichkeit
dieses Bildes überzeugt, an welche Du früher nicht
geglaubt hattest. –
Aber hier muß man sich
darüber klar werden, worin es bestand, || :
‘nicht an diese Möglichkeit zu
glauben’.
Ich hatte etwa
‘versucht’ sie zu sehen (siehe oben), aber sie
nicht Besser wäre es gewesen zu sagen: er hatte mir eine Möglichkeit gezeigt, die ich nicht gekannt hatte. – Aber warum bin ich hier geneigt, zu sagen, er habe || hat mir eine Möglichkeit gezeigt, & nicht einfach ‘ein Bild’? Denn ich könnte ja immer, wenn man mir irgend ein Bild zeigt, das ich bisher || noch nicht gesehen hatte, sagen: Ja, Du hast mir gezeigt, daß dies möglich ist. Und doch fiele das niemandem ein. – Obwohl das auch einfach die Formel sein könnte, mit der man ausdrückt, man habe das noch || bisher noch nicht gesehen. Nun, die Möglichkeit ist doch wohl eine, die früher beschrieben wurde: z.B., “die Figuren 1 → 1 zuzuordnen”. Und diese Aufgabe ist von der Art der des Geduldspiels. |
“Ich weiß nun, daß eine
H. immer gleichzahlig einem
D. ist & dieser Beweis
überzeugt mich davon.” –
Warum soll
ich das nicht sagen?
Aber könnte man nicht, ohne den
Sprachgebrauch zu vergewaltigen, statt dieser Worte, &
in gleicher Weise, die gebrauchen:
“Eine H. & ein
D. werden mir nun immer als
gleichzahlig gelten & der Beweis wird mir als Vorlage
dienen um die Figuren nötigenfalls einander
zuzuordnen, oder auch zu prüfen, ob ich hier wirklich eine H.
& einen D. vor mir
habe. || hier wirklich ein H. &
ein D.
ist” |
Kämpfe || Renne
nicht gegen Ausdrücke || den Ausdruck.
Das ist, gegen Windmühlen kämpfen.
Sondern |
Diese Überlegungen schienen zuerst zeigen
zu sollen, || Es schien zuerst, als sollten diese
Überlegungen zeigen, daß ‘was ein
logischer Zwang zu sein scheint, in Wirklichkeit nur ein
psychologischer ist’ – und da fragte es sich
doch: kenne ich also beide Arten des Zwanges?! –
Denke Dir, es würde der Ausdruck gebraucht: “Das Gesetz § … bestraft den Mörder mit dem Tode”. Das könnte doch nur heißen, das || jenes || dieses Gesetz laute: u.s.w.. Jene || Diese Form des Ausdrucks (aber) könnte sich uns aufdrängen, weil es || das Gesetz (ein) Mittel ist || als Mittel fungiert wenn der Schuldige seiner || der Strafe || Bestrafung zugeführt wird. – Nun reden wir von der von ‘Unerbittlichkeit’ derer, || von ‘Unerbittlichkeit’ bei denen, die jemand bestrafen. Da könnte es uns einfallen, von der ‘Unerbittlichkeit Aber wir reden ja auch von der Unerbittlichkeit der Logik& || . Und wir denken uns die logischen Gesetze unerbittlicher, als (die) Naturgesetze. Wir (aber) machen nun drauf aufmerksam, daß das Wort “unerbittlich” (hier) auf zweierlei || mehrerlei Weise angewendet werden kann || wird. Einerseits entsprechen unsern logischen Gesetzen besonders || sehr unerbittlicheNaturgesetze || , d.h. allgemein bestätigte, Erfahrungsgesetze || Erfahrungssätze, was || welches es uns möglich macht diese Gesetze immer wieder auf sehr einfache Weise zu demonstrieren (“von selbst kommt nichts weg” usw.). Das legt den Gebrauch gerade dieser Schlußregeln || Schlußgesetze nahe, deshalb || & nun sind wir unerbittlich in der gleichförmigen Anwendung dieser Gesetze; weil wir ‘messen’ (& es gehört zum Messen, daß Alle das |
Ich sagte, ‘ich lasse mir das & das als Beweis
dieses Satzes gefallen’ – aber kann ich mir die
Figur, die die Stücke meines Geduldspiels
zusammengesetzt || zusammengefügt zeigt, nicht als Beweis
dafür gefallen lassen, daß man jene Stücke zu diesem
Umriß zusammensetzen
kann? |
Aber denk Dir eines seiner Stücke liege so, daß sein
Umriß das Spiegelbild des entsprechenden
Umrisses in der Vorlage ist.
Er |
3.9.
Wie schätzt man,
wie viel
Uhr es ist, ohne sich nach
äußeren Anzeichen || Zeichen zu richten, wo die Sonne steht,
wie hell es im Zimmer ist, etc. || ich meine aber
nicht nach äußeren Anhaltspunkten wie der
Stand der Sonne die Helligkeit im Zimmer
u. dergl.?
– Man fragt
sich: “wie viel Uhr kann es
sein?”, überlegt einen Augenblick;
d.h. hier: man hält sich
ruhig || still, stellt sich etwa das Zifferblatt der Uhr
vor; & dann || endlich sagt man mit Ruhe,
ich meine, ohne Zweifel || einer gewissen Sicherheit,
eine || die & die Zeit. –
Oder man überlegt sich ein paar || verschiedene Möglichkeiten:
d.h., man sagt || denkt sich
zur Probe eine Zeit, dann eine andere & endlich bleibt man bei
einer Und was das Gefühl der Überzeugung, oder vielleicht besser, |
Man kann ein Rechteck aus zwei Parallelogrammen & zwei
Dreiecken zusammensetzen.
Beweis:
Ich kann mir denken, daß das Kind, wenn es durch Zufall die beiden Parallelogramme in der Weise zusammengelegt hat, seinen Augen nicht traut, wenn es sieht, daß sie so zusammenpassen. ‘Sie sehen nicht aus, als ob sie so zusammenpaßten.’. Und ich könnte mir denken, daß |
Aber kann ich den Satz der Geometrie nicht auch ohne Beweis
glauben, z.B. auf die Versicherung
eines Andern hinnehmen? –
Und was verliert der
Satz, wenn er seinen Beweis verliert? –
Ich soll hier wohl fragen: “Was kann ich mit ihm machen?”, denn darauf kommt es an. Den Satz auf die Versicherung des Andern annehmen, || – wie zeigt sich das? Ich kann ihn z.B. in weiteren Operationen verwenden, oder ihn bei der Beurteilung eines physikalischen Sachverhalts verwenden. Versichert Oder soll ich sagen: man könne nicht glauben, daß 13 × 13 396 ist, man könne diese Zahl nur mechanisch vom Andern annehmen? Aber warum soll ich nicht sagen, ich glaubte es? Dies || Es glauben, ist ja kein geheimnisvoller Akt, der sozusagen unterirdisch mit der richtigen Rechnung in Verbindung ist || wäre. Ich kann doch jedenfalls sagen: “ich glaube es”, & nun danach handeln. Man möchte hier fragen: “Was tut der, der glaubt, daß 13 × 13 396 ist?” Und man kann antworten: Nun, das wird davon abhängen, || : |
Denkt man nämlich an die arithmetische Gleichung
als den Ausdruck einer internen Relation, so möchte man
sagen: “Er kann ja gar nicht glauben, daß 13
× 13 dies ergibt, weil das ja keine Multiplikation,
oder kein ‘Ergeben’ ist, wenn
396 herauskommt. || am Ende
steht.”
Das heißt aber nur, daß man
das Wort “glauben” für den Fall einer Rechnung
& ihres Resultats nicht anwenden will, || –
oder |
“Was glaubt der, der glaubt, 13 × 13 ist
396?” –
Wie tief dringt er –
könnte man sagen – mit seinem Glauben in das
Verhältnis dieser Zahlen ein?
Denn bis zum
Ende – will man sagen – kann er nicht dringen, sonst
könnte er das || es nicht glauben.
Aber wann dringt er in die Verhältnisse der Zahlen ein? Während || Gerade während er sagt, daß er glaubt …? Darauf wirst Du nicht bestehen, – denn es ist leicht zu sehen daß dieser Schein nur durch die Oberfläche || Oberflächenform unsrer Grammatik – wie man es nennen könnte – erweckt || erzeugt wird. Denn ich will sagen: “Man kann nur sehen, daß 13 × 13 369 ist, & man kann auch das nicht |
Jener Satz über die
Zusammensetzbarkeit des Rechtecks aus den Parallelogrammen
& Dreiecken ist ja ganz ähnlich einem
arithmetischen, wie etwa: 3 + 3 + 2 + 2
= ¤
10. || 3 + 4 = 7.
|
4.9.
Etwas verkühlt &
denkunfähig.
Grausliches Wetter. –
Das Christentum ist keine Lehre, ich meine, keine Theorie darüber, was mit der Seele des Menschen geschehen |
5.9.
“Du gibst das zu – dann
mußt Du das zugeben.” –
Er
muß es zugeben – & dabei ist es
möglich, daß er es nicht zugibt.
Oder willst Du
sagen: “er kann sagen, daß er es nicht zugibt, || es
sagen, aber er kann es nicht
denken”.
Nimmst Du da || hier nicht einen okkulten Vorgang des Denkens
an?
Oder es heißt, daß ein solcher Gebrauch der
Worte kein Denken ist. “Ich werde Dir zeigen, warum Du es zugeben mußt. –” Ich werde Dir einen Fall vor Augen führen, welcher, wenn Du ihn bedenkst, Dich bestimmen wird, so zu urteilen. |
Wie können ihn denn die Manipulationen || kann ihn denn die Manipulation des Beweises dazu bringen,
etwas zuzugeben? |
Man könnte z.B. die Figur
![]() ![]() |
Denke nur, wie kann mich das Bild, das Du mir
zeigst (oder diese || die Tatsache) dazu verpflichten, nun so
& so immer zu urteilen!
Ja, liegt hier ein Experiment vor, so ist eines ja doch zu wenig, mich zu irgend einem Urteil zu verbinden. |
Der Beweisende sagt: “Schau
diese Figur an. –
Was wollen wir
dazu sagen? – Nicht, daß
…? –” || Nicht,
daß ein Rechteck aus … besteht? –”
|
Oder auch: “Das nennst
Du doch zwei gleiche ‘Parallelogramme’
& das ‘Dreiecke’ & so sieht es doch
aus wenn eine Figur aus andern zusammengesetzt ist || besteht. –”
|
Ja, Du hast mich überzeugt: ein
Rechteck besteht immer aus ….”
–
Würde ich auch sagen: “Ja Du hast
mich überzeugt: dieses || dies
Rechteck (des || das des Beweises) besteht aus
…” – und dies wäre ja doch der bescheidenere
Satz; den auch der zugeben sollte, der etwa den
allgemeinen Satz noch nicht zugibt.
Seltsamerweise aber scheint der, der das zugibt nicht den
bescheideneren geometrischen Satz |
“Du hast mich überzeugt, daß alle
Rechtecke aus … bestehen || jedes Rechteck aus
… besteht.” – dieser Satz
ist offenbar nachgebildet dem, || gleichgebildet einem, || ist
offenbar analog einem konstruiert, |
6.9.
Wir halten
geflissentlich || absichtlich an der kindischen
Schwierigkeit fest. |
Wer philosophiert, leidet unter
Sprachkrämpfen || einem Sprachkrampf;
& ich suche nach dem sprachlichen Übergang in die
krampflose || krampffreie Stellung. |
Der Krampf löst sich durch einen sprachlichen
Übergang.
Und dieser Übergang ist zu
finden. |
Ich suche nach den Worten, die den Weg bilden aus der
Stellung, in die ich gebannt scheine. |
Ich
suche den sprachlichen Ausweg |
Wenn ich ein Rechteck als auf diese Weise
zusammengefügt sehe, so vergleiche ich dies dem
Vorgang || Fall: daß meine Blicke in das
Innere dringen || meine Blicke dringen in das Innere
& dort diese Zusammensetzung sehen || sehen dort diese
Zusammensetzung.
Man kann ja auch sagen:
“Ich könnte es nicht so zusammengesetzt sehen wenn
es nicht so zusammengesetzt wäre.” |
Wie der Experte Kassenschloßöffner versuche ich alle
Lagen des Sperrhakens, mache hundertmal die gleiche Bewegung mit
ihm und es kommt alles auf das feine Gefühl der Finger an, die
die Bewegung machen.
Drum hat es auch gar keinen Sinn diese
Bewegung zu machen, es sei denn mit Gefühl. |
“Ich habe nicht gewußt, daß die
Rechtecksform aus diesen Formen
besteht.”
Es ist als wäre die Form aus diesen Formen gemacht, geschweißt. |
“Ich wußte nicht, daß die Form aus
diesen Formen besteht.” –
So hat's Dich
das Bild gelehrt.
Du hast etwas Neues gesehen – & || . – Und willst sagen, Du habest erkannt || gesehen, daß das Alte so & so zusammengesetzt sei. || ist. |
Du
vergleichst also Dein Erstaunen, dem: Du siehst ein
rechteckiges Brett & findest,
daß es auf diese seltsame Weise
zusammengefügt || zusammengesetzt
ist. |
‘Ja die Form sieht nicht
so aus, als könnte sie aus zwei windschiefen Was überrascht Dich? Doch nicht, daß Du jetzt diese Figur vor Dir siehst! Mich überrascht etwas in dieser Figur. – Aber in dieser Figur geht ja nichts vor! Mich überrascht die Zusammenstellung des Schiefen mit dem Graden. Mir wird – gleichsam – schwindelig. Das ist vergleichbar damit, daß mir schwindelig wird, wenn ich eine Spirale sehe. |
‘Mich überrascht, daß die
windschiefen Stücke ein Gerades geben.
(Ich
hätte es nicht gedacht.)’ –
Ja, das
ist so, als hätte ich sie zusammengesetzt.
Sie
haben nicht ausgesehen als würden sie zu etwas Geradem
zusammenpassen, ich hatte mir etwas Winkeliges erwartet. –
Aber kann ich mir denn beim Anblick der
geteilten Eher könnte ich sagen: “Es will mir nicht recht ein, daß diese Stücke das ergeben“. Das ist aber gleichsam ein Gefühl des Schwindels. |
“Du hast mich überzeugt, daß ein
Rechteck aus … besteht”.
“Zusammengesetzt werden kann” könnte
ich auch sagen.
Dabei || Und dabei
schaue ich nicht auf ein Rechteck, das tatsächlich so geteilt
ist, sondern auf ein ungeteiltes; & stelle
mir Teilungslinien vor. |
Ich sehe ein
Bild & umgebe es in der Vorstellung || den Gedanken hartnäckig mit einem
Vorgang von welchem ich meine Ausdrucksformen hernehme.
Ich habe ein geteiltes Rechteck vor mir; ich
gebe vor, ich habe es aus |
“Ja, Du hast mich überzeugt: zwei
Parallelogramme geben ein
Rechteck.”
Es ist
wesentlich daß ich das Rechteck als das
Ergebnis davon betrachte, daß ich zwei Parallelogramme auf einander || ein Parallelogramm auf das andere stelle. |
andre
Version
Ich sage aber doch wirklich: “Ich habe mich überzeugt, daß man diese || die Figur aus diesen Teilen legen kann”, || : wenn ich nämlich die Zeichnung || etwa das Bild || die Abbildung der Lösung gesehen habe. Wenn ich Einem das sage, so will ich doch sagen: “Versuch nur; diese Stücke richtig |
Wie kann mich denn ein Bild davon überzeugen, daß etwas
möglich ist?
Z.B. daß
ich genug Steine habe eine || diese Figur damit zu
legen? –
Hier genügt also, scheint es, das Bild eines || des Experiments, statt des Experiments! Aber mußte ich nicht doch auch ein Experiment machen, || : nämlich das des Vergleichs (welches analog ist dem einer Ausmessung)? |
7.9.
Unwetter.
Sturm &
Regen.
Schlecht geschlafen. |
Du sagst, Du bist
erstaunt über das, was Dir der Beweis zeigt.
Aber bist
Du erstaunt darüber, daß sich diese Striche haben ziehen
lassen?
Nein.
Du bist erstaunt, nur wenn
Du Dir sagst, daß zwei solche Stücke diese Form
geben.
Wenn Du Dich also in die Situation
hineindenkst: Du habest Dir etwas anderes erwartet
& nun sähest Du das Ergebnis. |
Warum sollte mir Wind
& Regen unheimlich sein?!
Aber es ist mir
hier unheimlich; –
und || und das ist
schlecht. |
“Aus dem folgt unerbittlich
das.”
Ja, in dieser
Demonstration geht es daraus || aus ihm
hervor. Und eine Demonstration ist dies für den, der sie als Demonstration anerkennt. Wer sie nicht anerkennt, wer ihr nicht als Demonstration folgt, der trennt sich von uns, noch ehe es zur Sprache kommt. || , der trennt sich von uns eben, ehe es zur || zu einer Sprache kommt. |
Es ist hier, wenn es
draußen stürmt nicht gemütlich, so daß man sich etwa
drinnen um so gemütlicher fühlt, je
häßlicher draußen das Wetter ist.
Sondern
das Toben des Sturmes macht mich drinnen aufgeregt,
läßt mich nicht arbeiten.
Es
ist, als seien die Wände zu dünn; man hat nicht das
Gefühl des Schutzes & der Geborgenheit.
Es ist
als wäre die Schutzmauer nur dünn &
könnte jederzeit durchbrochen werden.
Macht das
auch In dem Sturm & Unwetter war ich versucht Gott zu verfluchen, was doch nur böse & abergläubisch ist. Später war mir's gegeben zu denken: Präg' dir doch ein Sturm recht ein, daß du etwas lernst; & da wurde mir besser. – (Die Eitelkeit verläßt mich nie.) |
Wie kann mich
denn das Bild zu etwas verpflichten? |
Wir sagen z.B. wir haben
gleichviel Leute hier & dort, wenn wir bei der
Zählung hier ‘6’ & hier
‘6’ herausbringen.
Und wenn das so ist
– & man nicht sieht daß |
8.9.
“Aus diesem folgt unerbittlich das,
– solange nämlich die Wörter das
bedeuten.” –
Aber erhalten sie nicht eben
ihre Bedeutung durch diese Regel? |
‘Wenn
Du eine Dreier- & eine Vierer-Gruppe hast,
so folgt unerbittlich, daß Du 7 hast.’ |
“Ich lasse mir dies als Beweis dieses Satzes
gefallen” – heißt, ich nehme es als
Beweis an, nicht anders als ich die Regel selbst als
Regel annehme. |
D.h., es ist alles ein
Spiel.
Wie ich zugleich dies als Maßeinheit
betrachten || ansehen, &
so messen lerne. Oder dies als Beweis von 3 + 2 = 5. |
Ich habe eine schwere
Zeit!
Innere & äußere
Störung. – |
Ich habe einen Beweis gelesen – nun bin ich
überzeugt. –
Wie, wenn ich diese
Überzeugtheit sofort vergäße!
Denn es ist ein eigentümliches Vorgehen, || : daß ich den Beweis durchlaufe & dann sein Ergebnis annehme. – Ich meine: so machen wir es eben. Das ist so bei uns der Brauch& || ; || , oder eine Tatsache unsrer Naturgeschichte. |
‘Wenn ich fünf habe, so habe ich
drei, & || und
zwei.’ –
Aber woher weiß ich,
daß ich fünf habe? –
Nun wenn es
so | | | | |
ausschaut. –
Und ist es auch
gewiß, daß, wenn es so
ausschaut, ich Es ist eine Tatsache, daß wir dies Spiel spielen können: Ich lehre Einen wie eine Zweier-, Dreier-, Vierer- & Fünfergruppe aussieht, & ich lehre ihn Striche einander (etwa durch Striche) zuordnen; dann lasse ich ihn immer je zweimal den Befehl ausführen: “zeichne eine Fünfergruppe” – & dann den Befehl: “ordne die beiden Gruppen einander zu”; da zeigt es sich, || und es zeigt sich, daß er, so gut wie immer, die Gruppen || Striche restlos einander zuordnet. Oder auch: es ist Tatsache, daß ich bei der 1 → 1 Zuordnung dessen, was ich als Fünfergruppen hinschreibe, so gut wie nie in Schwierigkeiten komme. |
Ich soll das || jenes
Geduldspiel zusammenlegen, Wenn nun jemand fragte: “Worin besteht die Fernwirkung jenes Bildes?” – Doch in seiner Anwendung wo immer es sei. |
2te Version
Ich sagte einmal, es sei keine
Erfahrungstatsache, daß die Tangente einer visuellen
Kurve ein Stück mit dieser gemeinsam hätte; &
wenn es diese Figur ![]() Man könnte auch sagen, du || : Du siehst hier, daß Stücke einer kontinuierlichen visuellen Kurve gerade sind. – Aber sollte ich nicht sagen: – “Das nennst Du doch eine ‘Kurve’? || . – Und nennst Du dieses Stückchen nun– ‘krumm’ oder ‘gerade’? – Das nennst Du doch eine ‘Gerade’, – & sie enthält dieses Stück.” Aber warum sollte man nicht für visuelle Strecken, die sowohl in einer Kurve als auch in einer Geraden liegen können, einen ganz andern Namen verwenden || brauchen? “Aber das Experiment des Ziehens dieser Linien hat doch gezeigt, daß sie sich nicht in einem Punkt berühren!” – Wie sind “sie” definiert? Oder: kannst Du mir ein Bild davon zeigen, wie es ist, wenn sie sich in einem Punkt berühren? Denn warum soll ich nicht einfach sagen: das Experiment hat ergeben, daß sie |
Aber
wie ist es nun, wenn ich das Stück, das sie gemeinsam haben
nachträglich messe?
Die
Länge dieses Stückes konnte ich doch
nicht voraussehen!
Wenn ich also messe –
ungefähr – ein wie großes Stück einer
bestimmten Kurve mir noch als grade
erscheint _.
Dies ist offenbar
ein Experiment; & man könnte es sich so ausgeführt
denken, daß eine Reihe paralleler Kurven gezeichnet wären,
& zwar in schwarzen || schwarz & weißen
Stücken.
Diese Stücke sind etwa in der ersten
Kurve 1 mm lang, in der zweiten 2 mm,
u.s.f..
Das
Subjekt des Experiments Das Ergebnis des Experiments ist nun, daß er das Stück der n-ten Kurve, der so konstruierten Reihe, als gerade & das Stück der n + 1ten als gekrümmt sieht. Aber braucht es denn die nach dem Maß konstruierte Reihe von Kurven? Kann man nicht einfach sagen: (z.B.) ![]() |
Wie, wenn jemand sagte: “Die Erfahrung lehrt
Dich, daß diese Linie krumm
ist.” –
Da wäre zu sagen, daß
hier die Worte “diese Linie”, die auf dem Papier
gezogene physikalische Linie bedeuten.
Man kann
ja tatsächlich den Versuch anstellen &
diese Linie verschiedenen Wenn aber jemand sagte: “ich stelle mir jetzt eine krumme Linie vor” & wir ihm sagen || sagten: “Da siehst Du also, daß diese Linie eine krumme ist”; was für einen Sinn hätte das? Nun kann man aber doch auch sagen: Ich stelle mir einen Kreis vor aus schwarzen & weißen Stücken, teils großen& || , gekrümmten, teils kleinen graden. || , einem großen gekrümmten, die folgenden werden immer kleiner, das sechste ist schon gerade. || , eines ist groß, gekrümmt, die folgenden werden immer kleiner, das sechste ist schon gerade. Wo liegt hier das Experiment? |
In der Vorstellung kann ich rechnen, aber nicht
experimentieren. |
Die Grundlage der Mathematik ist das
Rechnen.
Gib uns ein Gift, was das Rechnen unmöglich macht, & es gibt keine Mathematik mehr. |
“Du siehst doch – es kann doch
keinem Zweifel unterliegen– || , daß eine solche Gruppe
wesentlich aus
einer solchen & einer solchen || Gruppe A || wie A wesentlich
aus
einer wie B & einer wie C
besteht!” –
Ich sage auch –
d.h., ich drücke mich auch so aus –
daß die ganze Gruppe A, die Du
hingezeichnet hast aus den beiden kleineren || B
und C besteht; aber ich weiß nicht, ob jede
Gruppe, die ich eine von der Art (oder Gestalt) der
ersteren || ersten nennen würde, unbedingt aus zwei
Gruppen von der Art B und C jener || der kleineren
zusammengesetzt |
Und so wirkt auch die Zeichnung als
Beweis
“Ja
wirklich || bei Gott! zwei Parallelogramme stellen sich zu dieser
Form zusammen!”
(Das ist sehr
ähnlich, wie wenn ich sagte: “Ja
wirklich! eine Kurve kann aus graden Stücken
bestehen.”) –
Ich hätte es
nicht gedacht. –
Ja – || :
nicht, daß die Teile dieser Figur oben diese Figur
|
Und man könnte sagen: der Beweis
beweist eben das, was Dich überrascht. ||
der Beweis || Er hat mich von
dem überzeugt, || – || – was mich
überrascht. |
“Ja, es sieht nicht so aus, aber es
paßt”, sagt man auch manchmal beim Zusammenlegen eines
Jig-saw Puzzles.
|
Wenn man
sagt: “Diese Form besteht aus diesen
Formen” – so denkt man sich die Form als eine feine
Zeichnung, ein feines Gestell von dieser Form auf das gleichsam die
Dinge gespannt sind, die diese Form haben. |
Hiermit ist in Zusammenhang, daß ich oben schrieb:
“… daß eine Gruppe wie A wesentlich
aus … besteht”. |
Was ist Dein Ziel in der Philosophie? –
Ich zeige der Fliege den Ausgang aus dem Fliegenglas.
Dieser Weg ist, in einem Sinne, |
9.9.
Wenn ich mir Musik vorstelle, was
ich ja täglich & oft tue so reibe ich dabei – ich
glaube immer – meine oberen & unteren
Vorderzähne rhythmisch aneinander.
Es ist mir schon früher aufgefallen geschieht aber
für gewöhnlich ganz unbewußt.
Und zwar ist es als würden die Töne meiner
Vorstellung durch diese Bewegung erzeugt. Ich glaube, daß diese Art, im Innern Musik zu hören, vielleicht sehr allgemein ist. Ich kann mir natürlich auch ohne die Bewegung meiner Zähne Musik vorstellen, die Töne sind aber dann viel schemenhafter, viel undeutlicher, weniger prägnant. |
Wann besteht denn eine
Nun, wesentlich ist es, ‘wenn es nicht anders sein kann’; & es kann nicht anders sein, wenn die Gruppe mit ihrer Teilung als Paradigma dient. || dienen soll. Der wesentliche Zug ist ein Zug der Darstellungsart. |
“Diese Form besteht aus diesen
Formen.
Du hast mir eine wesentliche
Eigenschaft dieser Form gezeigt.” –
Du
hast mir ein neues Bild gezeigt.
Es ist, als hätte Gott sie so Denn machen wir die Form zum Ding, so machen wir den Werkmeister der Form zu demjenigen, der nicht die Dinge aus ihren Bestandteilen nur zusammensetzt, wie der Mensch, der etwas hervorbringt, sondern, der auch Härte, Farbe, Licht & Dunkelheit Einen Satz, wie “Rot ist”, ist man versucht zu sagen, wenn man diese Farbe mit Aufmerksamkeit betrachtet: also in der gleichen Situation || Lage, in der man die Und ich will sagen, || : wenn man den Ausdruck gebraucht “der Beweis hat mich gelehrt – hat mich davon überzeugt, || – daß es sich so verhält”, (so) ist man noch immer in jenem Gleichnis. |
Der Philosoph sagt: “Sieh' es
doch so an –”. |
“Wundert es Dich jetzt auch noch?” –
Wie kommt es, daß etwas aufhört Dich zu wundern, wenn
Du es anders ansiehst? –
Eine
Überlegung gibt ein überraschendes Resultat.
Aber eine
Überlegung ist ja ein
Bild, warum überrascht es
Dich?
Oder sollte ich
sagen: “mich überrascht nicht
das Bild, sondern Überrascht mich das Resultat eines Experiments, so werde ich meine Überraschung los, indem ich Wenn das Gedankenexperiment – mit allen Vorkehrungen – so ausgeht || verläuft, dann nehmen wir seinen Gang zur Regel. |
Ist er
bei dem Gedankenexperiment erst einen Weg
gegangen, so kann es sein, daß er beim
‘Überprüfen’ einen andern Weg geht,
& erklärt, er habe sich
beim ersten geirrt. |
10.9.
Wie lernen wir denn Schließen?
Oder lernen wir es nicht –?
Weiß das Kind, daß aus der doppelten Verneinung die Bejahung folgt? – Und wie überzeugt man es davon? Wohl dadurch, daß man ihm einen Vorgang zeigt, ![]() Und man macht die Bedeutung || den Sinn von ‘(x) ∙ fx’ klar, indem man darauf dringt, daß daraus ‘fa’ folgt. |
Ist ein Experiment, in welchem wir die Beschleunigung
beim freien Fall beobachten ein physikalisches Experiment oder
ein psychologisches, das zeigt, was || wie Menschen, unter solchen
Umständen, sehen? –
Kann es nicht beides
sein?
Und kommt das nicht drauf an,
wie die Reihe der Experimente aussieht deren eines dieses
Experiment ist; & darauf, wie wir
über die Experimente reden?
Was ich aus einem Experiment lerne, ist selber ein Man könnte auch sagen: ein Experiment ist dies erst als Teil einer Theorie. |
“Das ist ein überraschendes
Resultat!” –
Wenn es Dich
überrascht, dann hast Du es noch nicht verstanden.
Denn die Überraschung ist hier nicht legitim, wie beim
Ausgang eines Experiments.
Da – möchte
ich sagen – darfst Du Dich ihrem Reiz hingeben; aber nicht wenn
sie am Ende einer Kette || Schlußkette
[wie eine Aussicht] Deiner Schlüsse kommt. || sich
Dir am Ende einer Kette || Schlußkette [wie eine
Aussicht] Deiner Schlüsse ergibt. || Dir am Ende einer
Kette || Schlußkette [wie eine Aussicht] Deiner
Schlüsse zuteil wird. || sie sich Dir … darbietet.
Denn da ist sie nur ein || das Zeichen || ein Zeiger dafür || dessen, daß noch Unklarheit, oder ein
Mißverständnis herrscht.
“Aber warum soll ich nicht überrascht sein, daß ich dahin geleitet worden bin?” – Denk' Dir Du hättest einen langen algebraischen Ausdruck vor Dir; es Wenn man nun sagt, man |
“Sieh' es so an, & Du wirst Dich
nicht mehr wundern.” || nicht mehr erstaunt
sein.”
Man staunt eben nicht nur,
wenn || weil das Niedagewesene geschieht;
[– “sondern auch aus
Unklarheit”, wollte ich sagen. Aber kann man
es immer ‘Unklarheit’ ∕∕
nennen? –[
Ich staune
immer wieder bei
dieser Wendung des Themas; obwohl ich es unzählige Male
gehört habe, & es auswendig weiß.
Es ist vielleicht sein Witz || Sinn, Staunen zu erwecken. |
Was soll es dann bedeuten || heißen¤,
wenn ich sage: ‘Du darfst nicht
staunen!’?
Denke an mathematische Rätselfragen. Sie werden gestellt, um Ich will also sagen: Du sollst nicht glauben, es sei hier etwas verborgen, in das man nicht Einsicht nehmen kann, – – als seien wir einen || durch einen unterirdischen Gang gegangen & kämen nun irgendwo ans Licht, ohne aber wissen zu können, wie wir dahin gekommen sind, oder welches die Lage des Anfangs || Anfangspunkts zum Ausgang des Tunnels sei || ist. Wie aber konnte man denn überhaupt in dieser Einbildung sein? Was gleicht denn in der Rechnung einer Bewegung im unterirdischen Gang || unter der Erde? – Was konnte uns denn dieses Bild nahe legen? Daß || Ich glaube, || : daß kein Tageslicht auf diese Schritte fällt; daß wir den Anfangs- & Endpunkt der Rechnung in einem Sinne verstehen, in dem wir den übrigen Gang der Rechnung nicht verstehen. “Hier ist kein Geheimnis!” – aber wie |
Ist es nicht, als sähe man in einer Rechnung eine Art
Kartenaufschlagen?
Man hat die Karten
gemischt– || ; man weiß nicht, was
dabei vor sich ging; || :
aber am Ende lag obenauf der Zehner, & das bedeutet
… || daß schlechtes Wetter
wird. || … |
“Denk Dir eine Zahl – – zähl
3 dazu – multipliziere mit 2 – subtrahiere das
doppelte der Zahl; – nun hast Du 6
erhalten.” |
Unterschied zwischen dem Werfen |
Was tut der, der mich || uns drauf || darauf aufmerksam macht, daß
beim Abzählspiel || Auszählen das
Ergebnis abgekartet ist? |
Ich will sagen: “Wir haben
keinen Überblick über das, was wir gemacht haben, &
deshalb kommt es uns geheimnisvoll
vor”.
Denn nun steht ein
Resultat vor uns, & wir wissen nicht mehr, wie wir dazu
gekommen sind, aber wir sagen (wir haben gelernt, zu
sagen): “so muß es sein || also muß es
so sein”; & wir nehmen es hin,
& staunen darüber.
Könnten wir uns
nicht denken, daß ein Mensch verschiedene Befehle in || von der Form “Du mußt jetzt das & das
tun” einzeln auf Karten geschrieben Und ist es nicht auch so, wenn ich sage: “Hier ist kein Geheimnis!”? – Er hatte ja, in gewissem Sinne, nicht geglaubt, daß ein Geheimnis vorliegt. Aber er war unter dem Eindruck des Geheimnisses (wie der Andere unter |
Die logischen Gesetze sind
allerdings der Ausdruck von
‘Denkgewohnheiten’, aber auch von der Gewohnheit
zu denken || des Denkens.
D.h., man kann sagen, sie zeigten: wie
Menschen denken & auch, was Menschen
“denken” nennen. |
Frege
nennt ‘ein Gesetz des menschlichen
Fürwahrhaltens’: “Es ist
den Menschen … unmöglich einen Gegenstand
als von ihm selbst verschieden anzuerkennen”. –
Wenn ich denke, daß mir
das unmöglich ist, |
“Wie ist es möglich,
die Zeit zu
schätzen? || , || Wie
kann man die Zeit schätzen, da das Leben gleichsam fern von jeder Uhr
weilt || weilt? – Daß uns die Zeiten
in Übereinstimmung || übereinstimmend mit der
Uhr einfallen, daß wir die Zeit schätzen
können, ist ein Grund, warum
(das), was die Uhr mißt, die Zeit,
so wichtig ist. || Wie kann man die
Zeit messen || schätzen, || – da das
Leben doch fern von einer || der Uhr
ist? – Daß uns …
|
11.9.
[Nachgetragen] /
Denk Dir ein Material härter & fester als irgend
ein anderes.
Aber wenn man einen Stab aus diesem Stoff aus
der horizontalen in die vertikale Lage bringt, so zieht er sich
zusammen; oder denk' Dir er biegt sich, wenn man ihn aufrichtet
& ist dabei so hart, Oder: eine Stange biegt sich, wenn man ihr eine gewisse Masse nähert, gegen alle Kräfte aber, die wir auf sie wirken lassen, ist sie vollkommen starr. Denk Dir die Führungsschienen biegen sich & strecken sich wieder, wenn die Kurbel sich ihnen nähert & sich wieder entfernt. Ich nehme aber an, daß keinerlei besondere (äußere) Kraft dazu nötig ist dies hervorzurufen. Dieses Benehmen der Schienen würde wie das eines lebenden Wesens anmuten. Wenn wir sagen: “Wenn die Glieder des Mechanismus Denke, ich sage: “das ist das Bewegungsgesetz des Kreuzkopfes (die Zuordnung seiner Lage zur Lage der Kurbel etwa), wenn sich die Länge der Kurbel & der Pleuelstange nicht ändern”. Das heißt wohl, || : Wenn sich die Lagen der Kurbel & des Kreuzkopfes so zu einander verhalten, dann || so sage ich, daß die Länge der Pleuelstange gleichbleibt. |
“Wenn die Teile ganz starr wären,
würden sie sich so bewegen”: ist das eine
Hypothese?
Es scheint, nein.
Denn wenn wir
sagen: “die Kinematik beschreibt ﹖ Denke in so einem Fall immer daran, daß ja die Geometrie (oder Kinematik) keine Meßmethode Wenn wir also die Kinematik etwa die Lehre von der Bewegung vollkommen starrer Maschinenteile nennen, so liegt hierin einerseits eine Andeutung über die (mathematische) Methode: wir bestimmen gewisse Distanzen als die Längen von Maschinenteilen || der Maschinenteile, die sich nicht ändern; anderseits eine Andeutung über die Anwendung des Kalküls. |
Bestimmt die Operation || die
Regel ‘ + 2’ den
Übergang, der von 200 aus zu machen ist, oder nicht?
Bestimmt die Funktion
x3 +
x2 + 1 die Zahl, die wir für
x =
5 erhalten? –
Wie ist diese Frage zu
beantworten || erledigen? –
Prüfen wir (dazu), ob die
Resultate, welche die Menschen durch Wir würden diese Rechenmethode || Rechenmethoden nicht gebrauchen, wenn sie nicht, normalerweise, ständig zu dem gleichen Resultat führen würden. Die Frage hat, mathematisch, gar keinen Sinn, – wenn wir nicht den Fall der Funktion x3 + x2 + 1 von bestimmten andern Funktionen unterscheiden wollten || wollen, etwa von Funktionen von mehr als einer Variablen. Und dann ist die Frage die gleiche, wie die: ist die Funktion x3 + x2 + 1 eine Funktion nur einer Variablen. Und was man |
Aber willst Du sagen, daß der Ausdruck
‘ + 2’ es für Dich
zweifelhaft läßt, was Du, nach 234
z.B., schreiben sollst?
Nein; ich
sage unbedenklich: || ohne mich zu
besinnen, || Bedenken:
“236”; aber darum ist es auch überflüssig || ist es ja
unnötig, daß darunter schon früher etwas
bestimmt wird || wurde.
Daß ich keinen Zweifel habe, wenn die Frage an mich herantritt, heißt das, daß sie Aber ich weiß doch auch, daß, welche Zahl immer man mir gibt, || geben wird, ich die folgende gleich mit Sicherheit werde angeben können. – Ausgenommen ist doch gewiß der Fall, daß ich sterbe, ehe ich dazukomme die nächste Zahl zu nennen – || , & natürlich auch viele andere Fälle. Daß ich aber so sicher bin, daß ich werde fortsetzen können, || fortsetzen kann, ist freilich von der größten Bedeutung. || natürlich sehr wichtig. – |
“Eine Definition führt
Dich doch nur wieder einen Schritt zurück, zu etwas anderem
nicht definiertem || Definiertem.”
Was sagt uns das?
Wußte das irgend jemand nicht? –
Nein; aber
|
Oder:
“Wenn Du schreibst ‘1, 4, 9, 16,
.....’, so hast Du nur vier Zahlen
angeschrieben, & fünf Pünktchen”
– worauf machst Du da aufmerksam? konnte jemand
etwas anderes glauben?
Man sagt Einem in
so einem Falle auch: “Damit hast Du weiter
nichts hingeschrieben als vier Zahlzeichen & noch ein
fünftes Zeichen, das hier aus einigen
Pünktchen besteht”. || die
Pünktchen”.
Ja, wußte er das
nicht?
Aber kann man || er nicht doch
sagen: Ja wirklich, ich habe die Pünktchen nie
als ein fünftes || weiteres
Zeichen in dieser || der Reihe || als ein Zeichen nach den Zahlzeichen
aufgefaßt, – das hier allerdings
(etwa) so aussieht,![]() |
Oder wie ist es, wenn
man darauf aufmerksam macht, daß eine Linie im Sinne
Euklids eine Farbengrenze ist
& nicht ein Strich, & ein Punkt der Schnitt
solcher Farbengrenzen & kein Tupfen
(dot)?
(Wie oft ist
(es) gesagt worden, daß man
sich einen Punkt nicht vorstellen kann.) |
11.9.
Ja, es
genügt nicht, daß man Einen auf das aufmerksam
macht, was er schon weiß, man muß ihn || uns auf das aufmerksam
macht, was wir schon wissen, man muß uns sogar gerade im
rechten Moment drauf aufmerksam
machen! |
Man kann in der Einbildung
leben, denken, daß es sich so & so
verhält, ohne es zu glauben;
d.h.: wenn man gefragt wird, so
weiß man es, hat man aber nicht
auf die Frage zu antworten, so weiß man es nicht,
d.h., || sondern man
handelt & denkt dann als glaubte man das
Gegenteil. || nach einer andern Ansicht. |
Denn eine
(gewisse) Ausdrucksform
läßt uns so & so handeln.
Wenn sie unser
Denken beherrscht, so möchten wir auf
jede Einwendung || alle
Einwendungen sagen: || trotz aller
Einwendungen sagen: “in gewissem Sinne
verhält es sich doch so.”
Obwohl es ja gerade auf den ‘gewissen Sinn’
ankommt.
(Ähnlich beinahe, wie es
uns die Unehrlichkeit eines Menschen |
Wenn man z.B.
gewisse bildhafte Sätze als Dogmen des Denkens
für die Menschen festlegt, so zwar, daß man damit
nicht Meinungen bestimmt, aber den Ausdruck der || aller Meinungen völlig beherrscht, so wird dies eine
sehr eigentümliche Wirkung haben.
Die Menschen werden
unter einer unbedingten, fühlbaren
Tyrannei leben, ohne doch sagen zu können,
daß sie nicht frei sind || sie seien nicht
frei.
Ich meine, daß die Katholische
Kirche es irgendwie ähnlich macht.
Denn das
Dogma hat die Form des Ausdrucks einer Behauptung, &
es ist an ihm nicht zu rütteln, & dabei kann
man jede praktische Meinung mit ihm in Einklang bringen;
freilich manche leichter, manche schwerer.
Es ist
keine Wand um |
Die Sätze der Logik sind
‘Denkgesetze’, ‘weil sie das Wesen
des menschlichen Denkens zum Ausdruck bringen’ –
richtiger aber: weil sie das Wesen, die Technik,
(Watson)
des Denkens zum Ausdruck bringen, oder zeigen.
Sie zeigen,
was das Denken ist, & auch Arten des Denkens. |
Auch im Denken gibt es eine
Zeit des Pflügens & eine Zeit der Ernte.
Es ist mir eine Befriedigung, jeden |
Denke daran, wie man Sätze gebraucht der Art:
“Ich bin nun einmal so.”, oder
“Da kann man nichts machen.”
Sätze, als Gedankenstriche verwendet, oder als
Abschlußformel.
Aber sind sie deswegen
unwichtig? |
Das Überraschende kann in der Mathematik || in der Behandlung der Mathematik
zweierlei völlig verschiedene Rollen spielen.
Man kann den Wert einer mathematischen Gedankenreihe darin sehen, || erblicken, daß, sie etwas uns Überraschendes zu Tage fördert: weil es von großem Interesse, von großer Wichtigkeit ist, zu sehen, wie ein Sachverhalt durch die & die Art seiner Darstellung überraschend, oder (auch) Hiervon || Hievon ganz verschieden ist aber die gegenwärtig gebrauchte || gepflogene Darstellungsart || Darstellungsweise in der Mathematik, || : || heute herrschende Auffassung der … – der das Überraschende & Erstaunliche || , das Erstaunliche, darum als Wert gilt, weil es zeige || zeigt in welche Tiefen || Tiefe die mathematische Untersuchung dringt; so wie wir den Wert eines Teleskops daran ermessen könnten || können, daß es uns Dinge zeigt, die wir ohne dies || dieses Instrument nicht hätten ahnen können. Der Mathematiker sagt also || gleichsam: “Siehst Du, das ist doch wichtig, das hättest Du ohne mich nicht gewußt¤” – als hätte er durch eine Art von Experiment Erstaunliches an den Tag gefördert. || als || . So als wären durch diese Überlegungen, wie durch || als durch eine Art (von) Experiment, || höheren Experimentes erstaunliche, ja die erstaunlichsten, Tatsachen ans Licht gekommen. || gefördert worden. |
Der Mathematiker ist kein Entdecker, sondern ein
Erfinder. |
Es gibt im Religiösen, wie im
bürgerlichen Leben, || Wie im bürgerlichen Leben
gibt es im Religiösen eine Ehre & sie ist bei verschiedenen Menschen von sehr
verschiedener || ungleicher Empfindlichkeit || von
sehr verschiedener || ungleicher Empfindlichkeit
bei verschiedenen Menschen.
Wie der Eine einen Schimpf als Vernichtung
seiner moralischen Persönlichkeit empfindet & nichts als
Blut ihn abwaschen kann || Der Eine empfindet einen Schimpf
als Vernichtung seiner moralischen Persönlichkeit &
nichts als Blut kann ihn abwaschen,
während
der Andere ihn nur oberflächlich fühlt
& schnell vergißt.
Der Eine
sagt: “Wie kann ich leben, wenn ich beschimpft
bin?” & der Andere kann dennoch
weiterleben. |
“Aber
sind die Übergänge also durch die algebraische Formel
nicht bestimmt?” –
In der Frage
liegt ein Fehler.
Oder ich kann sagen: sie ist y = 2n, y = n + 5, y = n2 (wo n die Reihe der Kardinalzahlen durchläuft) Formeln, wie y = n2K (wo n die Reihe der Kardinalzahlen durchläuft & K = 2 . ⌵ . K = 3 . ⌵ . K = 5) y = n2. ⌵ . n3. |
Wir verwenden den Ausdruck || Satz:
“die Übergänge sind durch die Formel …
bestimmt”.
Wie verwenden wir ihn?
Wir können etwa davon reden, daß Menschen durch Abrichtung & Erziehung dahin gebracht werden diese Formeln so anzuwenden, daß alle, wenn sie eine Zahl Wir können anderseits verschiedene Arten der Formeln, & ihnen entsprechend verschiedene Arten der Abrichtung zu ihrem Gebrauch, einander entgegensetzen. Z.B. Formeln von der Art – – – – solchen wie – – – – & sagen, die ersten bestimmten die Übergänge – – – – die andern nicht. |
Habe heute angefangen an dem
großen Manuskript
weiterzuschreiben.
Möge es
gehen!
Geht es aber nicht, so soll ich nicht
unglücklich werden.
Ich fürchte mich
davor in meinem Buch in einem geschraubten & schlechten Stil
zu schreiben. |
12.9.
“Die denknotwendige
Folge.”
Das ist die Folge, die nicht in Frage
gezogen |
Ich schreibe jetzt an meinem Buch,
oder versuche zu schreiben, & schreibe tropfenweise &
ohne jeden Zug; von der Hand in den Mund.
Es
ist unmöglich, daß so etwas Gutes herauskommt.
Ich
bin vor allem viel zu ängstlich, viel zu unfrei im
Schreiben.
Wenn ich so schreiben muß, da ist
es besser, kein Buch zu schreiben, sondern mich darauf zu
beschränken Bemerkungen tant bien que
mal zu schreiben, die nach meinem Tode vielleicht
veröffentlicht werden.
Die Bemerkungen, die ich schreibe befähigen mich wohl Philosophie zu lehren, aber nicht ein Buch zu schreiben. Bin geneigt über mein Ungeschick |
13.9.
“Ich kann doch nur folgern, was wirklich
folgt!” –
Was folgt denn? || D.h.: Was die logische
Maschine wirklich hervorbringt.
Die logische
Maschine, das wäre eine Art Weltäther;
eine alles durchdringende ätherische Maschine. || ein alles durchdringender ätherischer
Mechanismus.
Und vor diesem Bild muß man
warnen. |
Wenn wir ein Experiment machen & dabei, sagen
wir, ein Galvanometer gebrauchen – ist es ein
Experiment über || : über das Verhalten
des Galvanometers? || ist es ein Experiment zur
Bestimmung, zur Untersuchung, des Verhaltens
des Galvanometers?
Wie drückt es sich im Messen aus, ob ich den Maßstab messe, oder den Tisch? – Ich sehe auch manchmal nach, ob der Maßstab stimmt, indem ich den Tisch mit ihm messe (oder ihn mit dem Tisch). |
Gibt es so etwas wie einen
|
Könnte man sich denken, daß mit den Zeigern
verschiedener Meßinstrumente eine Rechenmaschine
verbunden wäre, so daß, sagen wir, die Ablesungen zweier
Instrumente durch sie multipliziert würden.
Und
die Rechenmaschine hätte
auch Zifferblatt &
Zeiger wie die andern Instrumente. |
Warum
schauen wir auf die Uhr, wenn wir einen Zug nach …
erreichen wollen?
Ist es bestimmt || sicher, daß der Zug nach der Uhr abfährt?
Muß es diesmal |
Du kannst jemanden zählen lassen, um zu sehen, wieviel
Äpfel da liegen – aber auch, um zu sehen, ob er sie
richtig zählt.
Wie unterscheiden sich die
Fälle || Vorgänge?
Wenn nun
Zählen ein Experiment ist, was zeigt es?
Denn ein Experiment ist etwas im Bezug auf ein
bestimmtes Resultat. || in Bezug auf etwas als sein
Resultat. |
Denk' Dir es ginge Einer durch die Handlungen
eines Experiments & sagte, auf das & das was geschieht
zeigend einfach:
“Siehst Du!” – da
könnte man doch fragen: “Was
soll ich sehen?
Was ist hier das
Resultat?” |
Man möchte sagen: Es || es muß doch einen Grund haben, warum
auf dieses Thema gerade dieses Thema || zweite Thema folgt.
Und was denkt man sich als
Grund? –
Irgend eine Verwandtschaft,
Beziehung, ein Gegensatz.
Aber irgend
eine Beziehung haben die Themen ja immer! –
Aber es ist wahr: manchmal können wir
sagen: dieses Thema folgt auf das, weil es so
& so damit verwandt ist.
Es ist also als müßte die Folge dieser Themen einem schon in uns vorhandenen Paradigma Wie aber, wenn ich sagte: Er wollte eben dieses Ornament, – bestehend aus diesen beiden Themen – machen? || . – Nach dem Grund gefragt, hätte er keinen geben können. Und wir können auch keinen geben || sehen. || wissen auch keinen. – Hat es dann einen Grund? Oder wie wenn ich sagen würde: || fragte: “Nun, gefällt es Dir nicht? Findest Du es nicht natürlich? – Was braucht es dann einen Grund?” Und wenn wir von einem Paradigma reden – warum soll das nicht das Paradigma, etwa für andere Kompositionen sein || werden? Dann ist es eben || Es ist eben vielleicht ein neues Paradigma! Aber || Und doch hat die Suche nach einem Paradigma || Vorbild eine Berechtigung. ⌇ Es ist vielleicht Es drängt sich uns das Bild auf …. Es ist sehr interessant, daß sich uns Bilder aufdrängen können. |
Denke Dir den analogen Fall in einem
Gemälde: Es zeigt zwei Menschen; & wir
sagen uns: “Es muß
natürlich || schon einen Grund
haben, warum uns gerade
diese zwei Gesichter zusammen || diese zwei
Gesichter zusammen uns einen solchen Eindruck
machen.”
Wir möchten – heißt
das – diesen Eindruck der beiden Gesichter wo anders
wiederfinden, in einem andern Gebiet.
Aber ob er
wiederzufinden ist? – |
Man könnte auch
fragen: Welche Zusammenstellung von Gesichtern || Themen hat eine Pointe, welche
keine?
Oder: warum hat diese
Zusammenstellung eine Pointe, & die andere
keine?
Das mag nicht leicht zu sagen
sein!
Oft können wir sagen: diese entspricht
einer Geste, diese nicht. |
14.9.
Es ist grauenhaft, daß ich die Arbeitsfähigkeit,
d.h. die philosophische Sehkraft, von
einem Tag auf den andern verliere.
Teils verursacht
vielleicht durch sehr schlechten Schlaf.
Woher der,
das weiß ich nicht.
Aber was ist doch das für ein
Leben!
Denn kann ich nicht schreiben, so kann ich nicht
schreiben: es nützt nichts, daß ich alles
schon Ich hatte gestern Hoffnung, daß es mit dem Schreiben gehn wird. Heute aber ist meine Hoffnung wieder gesunken. Und leider brauche ich die Arbeit, denn ich bin noch nicht resigniert, sie aufzugeben. So muß ich also, wie eine ‘vom Wind gepeitschte Wolke’ hin & her ziehen. |
Das Leben stellt uns Bilder vor Augen als Ziele
& macht uns danach laufen & dann verlieren wir die
Kraft.
Dann ist es also richtig – kann man sagen – sich nicht verlocken zu lassen & nichts als Ziel zu nehmen. |
“Fang etwas Anderes an!”
Aber ich will nicht!
Wie soll ich die Kraft haben
jetzt, etwas anderes |
15.9.
Wenn ich für mich denke ohne ein Buch schreiben
zu wollen, so springe ich um das Thema herum; das ist die einzige mir
natürliche Denkweise.
In einer Reihe
gezwungen fortzudenken ist mir eine
Qual.
Soll ich es nun überhaupt
probieren??
Ich verschwende unsägliche Mühe auf ein Anordnen der Gedanken, das vielleicht gar keinen Wert hat. |
Worin besteht es, wenn man einen Menschen
nachmacht?
Ich mache dieses Gesicht, versetze
mich in ihn, & rede mit seiner Stimme &
Intonation.
Dies hat wahrscheinlich |
16.9.
“Doch, – er kann es nicht
denken!”
D.h. etwa: er kann es nicht mit
Denkinhalt erfüllen: er kann nicht wirklich
mitgehen, mit
seinem Verstand, mit seiner Person.
Es ist ähnlich als
sagte man: Diese Tonfolgen geben keinen Sinn, ich kann sie
nicht mit Ausdruck singen.
Ich kann nicht
mitschwingen.
Oder, was hier auf dasselbe
hinauskommt: ich schwinge nicht mit. |
Vorwort:
Dieses Buch besteht aus
Bemerkungen die ich im Lauf von 8 Jahren über den
Gegenstand der Philosophie geschrieben || niedergeschrieben habe.
Ich habe oft vergebens
versucht sie |
“Ich
habe gemeint …” heißt hier: ich habe dies
in petto gehabt.
Aber dies ist doch ein
Bild.
“Die Maschine hat es ‘in sich’, sich so zu bewegen.” Der Fall wird also verglichen dem, daß |
Es singt Einer eine ihm wohlbekannte
Melodie; wir || Wenn jemand eine ihm wohlbekannte Melodie singt, wir
unterbrechen ihn an irgend einer Stelle &
fragen dann: “Wußtest Du || Hast
Du gewußt wie es
weitergeht? oder wolltest Du so oder
so weitersingen || ”, oder “Wolltest Du so fortsetzen oder
so?” (indem wir ihm
die richtige & eine falsche
Fortsetzung angeben). Er || –
er wird selbstverständlich
antworten || antwortet: “Freilich
wußte ich, wie es weitergeht & ich wollte
natürlich so
fortsetzen: …”.
Hier || Es drängt sich
uns (sehr stark) das Bild
auf, || Und es drängt
sich das Bild auf,
die Fortsetzung der Melodie sei
schon da gewesen, || habe schon existiert, |
“Es ist aber doch ein entscheidender
Unterschied zwischen einem Reihenstück
welches ein bestimmtes Ende haben soll, & jenen Anfängen
einer Reihe die endlos ist, ich meine ein
wesentlicher || wesenhafter
Unterschied in unserer |
Wie
z.B. auch die Verwendung der Befehle
“zeichne ein Kreisstück vom Radius 25
cm”, “zeichne ein Kreisstück vom
Radius 6 cm” nicht die gleiche || von
gleicher Art ist, wie die des Befehles:
“Zeichne ein Kreisstück vom Radius
∞”.
In den beiden ersten Fällen
benützen wir einen Zirkel, im dritten ein Lineal. |
An der Verwendung des Wortes
“endlos”, oder “unendlich”, ist
weiter nichts zu beanstanden, als der
Geist, in dem sie verwendet
werden.
Der hocus pocus,
der, bei aller |
Wenn man sich nun nach dem Gebrauch
eines || des Zeichens wie
“usw. ad
inf. || “ … ” umschaut, so fällt einem
freilich (mit Recht) auf,
daß das Eigentümliche dieses Gebrauches ja nicht
darin bestehen kann, daß er, in irgend einem Sinne,
ausgedehnter ist, als der, jener andern
Zeichen || als der, der Zeichen
“usw. ad
n”.
Er unterscheidet sich
eben nicht durch die Ausgedehntheit || Ausdehnung || ‘Länge’
von dem des endlichen || begrenzten
‘u.s.w.’. |
Das Bild, das wir uns von der logischen Notwendigkeit,
vom logischen |
17.9.
Aber was für
Eigenschaften der 100 Kugeln hast Du entfaltet, oder gezeigt? –
Nun, daß man diese Dinge mit ihnen tun kann. –
Aber welche Dinge?
Meinst
Du: daß Du sie hast so bewegen können, daß sie nicht
an der Tischfläche festgeleimt waren? –
Dies auch, aber
⚬ ⚬ ⚬ ⚬ dann so: ⚬ ⚬ ⚬ ⚬ legst!
Könntest Du nicht ebensogut sagen, Du entfaltest die
Eigenschaften unseres Zahlengedächtnisses
(z.B.)?
Was Du eigentlich
entfaltest, ist ja wohl die Reihe der Kugeln. –
Und Du zeigst daß, wenn eine Reihe so & so
ausschaut,“Ich habe gezeigt, was sich mit 100 Kugeln machen läßt.” Du hast gezeigt, daß sich diese 100 Kugeln so entfalten ließen. Das Experiment war eines des Entfaltens (im Gegensatz z.B. zu einem des Verbrennens). Und das psychologische Experiment konnte z.B. zeigen, wie leicht man Dich betrügen kann; daß Du es nämlich nicht merkst, wenn man Kugeln zu der Reihe Man könnte ja auch so sagen: Ich habe gezeigt was sich mit einer Reihe von 100 Flecken durch scheinbares Verschieben machen läßt, welche Figuren man durch scheinbares Verschieben aus ihnen || ihr erzeugen kann. – Was aber habe ich in diesem Fall entfaltet? Es kann doch z.B. nicht gut ein Entfalten der Eigenschaften von 100 römisch numerierten Kugeln genannt werden, daß sie sich arabisch bis zur Zahl ‘100’ numerieren lassen! Wie, wenn ich sagte: “Ich habe die Eigenschaften dieser Formation (von Leuten) entfaltet”? |
Ich bin sehr hin.
Ermüdbar, ohne rechtes Leben.
Kann zwar arbeiten, aber ohne Lust.
Es ist,
wie wenn meiner Arbeit der Saft
entzogen |
Denk
Dir, man sagte: ich entfalte die
Eigenschaften eines Polygons indem ich je 3 & || immer 3 & || je 3 Ecken || Seiten durch
eine Diagonale zusammennehme. || wir entfalten die
Eigenschaften eines Polygons indem wir je 3 & || immer 3 & || je 3 Ecken || Seiten durch
eine Diagonale zusammennehmen.
Es zeigt sich dann
etwa als 15-Eck.
Will ich sagen, || : ich habe eine
Eigenschaft des 15-Ecks entfaltet?
Nein.
Ich will sagen ich habe eine Eigenschaft
dieses (hier gezeichneten) Vielecks entfaltet.
Ist dies ein Experiment? Gewiß. Ich weiß ja nicht was herauskommen wird || wußte ja nicht was herauskommen würde, noch weiß ich, ob Ja; wie aber, wenn ich diesen || so einen Versuch an einem Fünfeck anstelle, das ich ja schon übersehen kann? – ![]() Soll ich nun sagen: “es war wieder ein Experiment, aber ich war des Ausgangs sicher”? Aber bin ich des Ausgangs in der Weise sicher, wie des Ausgangs einer || der Elektrolyse einer Wassermenge? Nein, – sondern anders! Ergäbe die Elektrolyse der Flüssigkeit nicht H2O so würde ich mich nicht für närrisch halten oder sagen, ich wisse jetzt überhaupt nicht mehr was ich sagen soll. Denk' Dir ich sagte: “Ja, hier steht ein Quadrat, || – aber schauen wir noch nach, ob es durch eine Diagonale in zwei Dreiecke zerlegt wird!” Ich ziehe sie nun || dann & sage: “Ja, hier haben wir zwei Dreiecke.” Da könnte || würde man mich Aber dann ist es ja auch ein Experiment, wenn ich die Linien gar nicht ziehe, sondern nur ‘mit dem Auge’ immer so & so viele Seiten zusammennehme. Freilich, auch es so prüfen ist ein Experiment. – Und so ist es auch ein Experiment, wenn ich Analoges mit dem || einem || am || an einem Quadrat mache || tue. Es || ; es zeigt, daß ich dies (jetzt) an der Figur die hier steht ausführen kann – was immer dies zeigen mag. Man könnte es ja auch “die Eigenschaften einer Reihe von Kugeln entfalten” nennen, wenn ich sie einfach zähle; & anderseits könnte Aber dann ist das Umgruppieren der Bilder im Film auch nur ein Zählen der Flecke || Kreise. Dann muß es ja aber auch ein Experiment sein. Denk Dir es würde im Film gezählt indem das Numerieren der Reihe nach gefilmt würde; dann zählt hier also der Film selbst die Reihe der Flecke || Kreise – aber damit es mich überzeugt muß ich mitzählen, d.h., das gefilmte Zählen kontrollieren, denn wenn im Film falsch gezählt würde, so kämen wir zwar (dennoch) zu der & der Zahl, aber ich dürfte sie nicht als Resultat || Ergebnis der Zählung anerkennen. Mein Zählen besteht hier darin, die Reihenfolge der auftauchenden |
Aufgaben: Zahl der Töne, die
innere Eigenschaft einer Melodie; die äußere Zahl
der Blätter, äußere Eigenschaften eines Baumes.
Wie hängt es || das mit der
Identität des Begriffes zusammen. |
Wir sagen: “Es
paßt, ich habe es probiert” nicht
nur: “es hat gepaßt, ich habe es
probiert”.
Und ebenso:
“Er wiegt 50 kg, ich habe ihn
gewogen” || “er ist 1 m lang ich habe
ihn gemessen”, & auch:
“Ich kann es, ich habe es probiert.”
Wir sagenvon einem Schuh er paßt || : “der Schuh paßt”, auch wenn wir ihn nicht anhaben. |
Das Bild zeigt: Das nennen wir den
Vorgang einer Umgruppierung von || eine Umgruppierung von
… 100 auf 10 × 10.
Das
Experiment |
Was für einen Sinn hätte es
anzunehmen, daß ein Stück Stahl wann || wenn immer man seine Härte || Festigkeit
gerade nicht prüft || auf keine Weise
beansprucht, sie verliert, oder ändert || verändert.
Hängt mit der Idee
zusammen, daß die Körper um uns nur solange existieren
als sie wahrgenommen werden.
Das ist wirklich: das
Zifferblatt mit dem Zeiger kuppeln; denn hier kuppelt man
in der Grammatik die Aussage eines
Tatbestandes mit der Bedingung der
Nichtkontrollierbarkeit.
Man hat die Annahme dadurch zu
einem leerlaufenden Rad der Sprache gemacht.
Und || ; und sie stört nun den Mechanismus der
Sprache jedenfalls nicht. |
18.9.
Reise heute nach Bergen
Francis
entgegen.
Bin wieder sehr sinnlich; in
der Nacht wenn ich nicht schlafen kann, sinnliche Phantasien.
Vor einem Jahr war ich viel anständiger,
ich meine: mein Sinn viel mehr auf Besserung
gerichtet, ernster. |
Hat es einen Sinn, zu fragen:
Hat dieses Stück Eisen nur dann
diese Festigkeit, oder Elastizität¤, wenn wir
etwas dran hängen, oder auch wenn niemand sie
prüft?” || , wenn sie geprüft
wird, oder auch sonst?”
Dies
ist doch eine gut deutsche Frage!
Und, daß wir
empfinden, || : “das
heißt ja nichts!”, || – weist uns auf den
eigentümlichen || eigentlichen Gebrauch des
Ausdrucks, “eine Festigkeit haben hin”, auf
seine Beziehung zu den einzelnen Erfahrungen, die die
Festigkeit prüfen. || darauf hin, den …
aufzusuchen & den || , seinen Zusammenhang
mit den Erfahrungen, die uns die Festigkeit zeigen.
(Von so einer Frage sagen wir: ‘sie treibe das Problem auf die Spitze’.) |
Vergleiche den ‘Zustand’ der Festigkeit || diese Festigkeit
zu haben mit dem ‘Zustand’ diese Farbe zu
haben, & || .
Und wieder mit dem Zustand, diese
Länge zu haben: a) die gesehene,
b) die gemessene. Und nun mit dem ‘Zustand’ einer bestimmten Fähigkeit: Z.B., der Fähigkeit dieser Feder diesen Druck auszuüben, meiner Fähigkeit dies Gewicht zu stemmen, meiner Fähigkeit dies Gedicht aufzusagen, meiner Fähigkeit, diese Reihe fortzusetzen. |
Unter welchen Umständen sagt man: “x
ist in diesem Zustande”.
D.h. wie, unter welchen Umständen,
gebraucht man hier die Gegenwart des Verbums; unter
welchen, die andern Zeitformen? |
Es gibt Fälle, in denen || Umstände unter denen man sagt: “ich
kann es”, während man es nicht gerade
tut. –
Andere in denen || unter
denen man in so einem Fall sagt: “ich
glaube, ich kann es”.
Es gibt auch
Fälle, in welchen man nur dann sagt: “ich kann
es”, wenn man es gerade tut. |
Was sind die || unsere Kriterien
dafür, ‘daß wir etwas
können’?
Daß wir es früher getan
haben; daß wir etwas anderes (etwa
‘Schwereres’) früher
getan haben; daß wir es jetzt tun; daß wir jetzt gerade etwas getan haben, was als Probe der Fähigkeit gilt (sich das
Gedicht leise vorsagen als Probe
dafür daß man es laut aufsagen kann). |
Meine Darstellungsform, wie
ich sie begonnen habe, ist zu wenig elastisch.
Die zufälligen Zusammenhänge der
Darstellung zu zäh, & geben |
22.9.
Francis von Bergen geholt.
Auf der
Hinfahrt viel geschrieben, voller Gedanken.
Dann mit F. sinnlich, reizbar, unanständig.
Zwei oder dreimal mit
ihm gelegen.
Immer zuerst mit dem Gefühl, es
sei nichts schlechtes, dann mit Scham.
Bin auch
ungerecht, auffahrend & auch falsch gegen ihn gewesen
& quälerisch. |
Man
kann sich leicht eine Sprache denken, in der es
keine Frage- & keine Befehlsform
gibt, sondern in der alles in || Frage &
Befehl
in der Form || in Formen der
Behauptung ausgedrückt wird in Formen
z.B. denen Niemand würde doch von einer Frage (etwa: ob es draußen regnet) sagen, sie sei wahr oder falsch. Es ist freilich deutsch, dies von einem Satz, “ich wünsche zu wissen, ob …”, zu sagen. Wenn nun aber diese Form durchgängig || immer statt || anstatt unserer || der Frage verwendet wird? – |
23.9.
Die große Mehrzahl der
Sätze, die wir sprechen || aussprechen, schreiben & lesen
sind Behauptungssätze.
Und – sagst Du – diese Sätze sind entweder wahr, oder falsch. Oder, wie ich auch sagen könnte, mit ihnen wird das Spiel der Wahrheitsfunktionen ~, ⌵ , etc. gespielt. Denn die Behauptung ist nicht etwas, |
Denke man sagte: Ein Befehl besteht aus
einem || dem Vorschlag
(‘Annahme’) & dem Befehlen des
Vorgeschlagenen. |
Könnte
man nicht Arithmetik treiben ohne auf den Gedanken Aber würden wir nicht den Kopf schütteln, wenn Einer uns eine falsch gerechnete Multiplikation zeigte, || : wie wir es tun wenn Einer || er uns sagt, es regnet || regne, || – wenn es nicht regnet? – Doch; & hier liegt die Ähnlichkeit || ein Punkt der Anknüpfung. Wir machen aber auch abwehrende Gesten, wenn unser || ein Hund sich nicht so benimmt, wie wir es wünschen || wollen. Wir sind gewohnt, zu sagen “2 mal 2 ist 4” & das Verbum ‘ist’ macht dies zum Satz & stellt scheinbar eine nahe || eine scheinbar nahe Verwandtschaft her mit allem Übrigen, was wir ‘Satz’ nennen |
Wo es bei Euklid heißt: das & das sei zu
konstruieren & am Schluß,
“q.e.c.” könnte man auch
setzen: Es || es
sei zu beweisen, daß das & das die
Konstruktion dieser Figur sei & am Schluß schreiben
“q.e.d.”, also das
Resultat auf die Form des Satzes || des bewiesenen
Satzes bringen. |
Denk an die Verwendung der Behauptungsform,
wenn es in den Regeln eines Spiels heißt: “Man
stellt die Steine in der & der Ordnung auf”.
Denk Dir, es fragte Einer:
“Ist das wahr, oder
falsch“. || ?“
Ich höre, daß es von dieser |
Gibt es wahre Sätze in Russells System, die nicht in seinem System zu beweisen
sind? –
Was nennt man denn einen wahren Satz in
seinem || Russells System? |
Was heißt denn, ein Satz ‘ist
wahr’?
p ist wahr =
p.
(Das || Dies ist die
Antwort.)
Man will also etwa fragen: unter welchen Umständen behauptet man einen Satz? oder: Wie wird die Behauptung also das Aussprechen des Satzes im Sprachspiel gebraucht. Und die “Behauptung des Satzes” ist hier (nur) entgegengesetzt: dem Sagt || Fragt man also in diesem Sinne: “Unter welchen Umständen behauptet man in Russells Spiel einen Satz”, so ist die Antwort: Am Ende eines Beweises || seiner Beweise oder als ‘Grundgesetz’ (primitive propositions). Anders werden in diesem System Behauptungssätze in den R.schen Symbolen nicht verwendet. |
“Kann es aber nicht wahre Sätze geben, die in
diesem Symbolismus angeschrieben sind, aber in dem
System R's nicht beweisbar?” –
‘Wahre Sätze’, das sind also Sätze, die
in einem andern Spiel || System wahr sind,
d.h. in einem andern Spiel mit Recht
behauptet werden können.
Gewiß; |
Nimm an || Ich stelle mir
vor, es fragte mich (nun)
Einer um Rat & || er sagt:
“Ich habe einen Satz (ich will ihn
P nennen || mit
P
bezeichnen) in
R.'s Symbolen hergestellt, || konstruiert, & den kann man durch
entsprechende || gewisse Definitionen &
Transformationen so deuten, daß er sagt“ || :
‘P ist nicht in
R's System
beweisbar” || ’. || auch in der Form aussprechen:
“ || ‘P ist (in
R's System) nicht
beweisbar” || ’.
Muß ich nun von diesem
Satz nicht sagen: einerseits, er sei wahr,
anderseits er sei unbeweisbar? denn angenommen, er
sei || wäre falsch, so ist es also
wahr, daß er beweisbar ist! & das kann doch
nicht sein.
Und ist er
bewiesen, so ist damit bewiesen, daß er nicht beweisbar
ist!
So kann er also nur wahr aber unbeweisbar
sein.” ¤ So wie wir fragen: “in welchem System ‘beweisbar’?”, so müssen wir auch fragen: “in welchem System ‘wahr’?”. ‘In R's System wahr’ heißt, wie gesagt, || : in R's System bewiesen; & ‘in R.'s System falsch’ heißt: das Gegenteil sei in R's System bewiesen. – Was heißt nun Dein: “angenommen er sei falsch”? In R.'s Sinne heißt es: “angenommen das Gegenteil sei in R's System bewiesen”; ist das Deine Annahme, so wirst Du jetzt die Deutung, er sei unbeweisbar, wohl aufgeben. Und unter dieser Deutung verstehe ich die Übersetzung in diesen deutschen Satz. – Nimmst Du an, der Satz sei in R's Sinne beweisbar, |
Die ganze Frage wäre ohne jedes Interesse, wenn sie nicht an
einen Aberglauben der Mathematiker anknüpfte.
Und diesen wieder lohnte es sich nicht
zu widerlegen || Und mit diesem wieder lohnte es
sich nicht zu streiten, wenn er nicht ein
Symptom einer allgemein verbreiteten |
Was heißt es denn: “P” &
“P ist
unbeweisbar” seien der gleiche Satz?
Es heißt
daß diese zwei deutschen Sätze in der & der
Notation einen Ausdruck haben. |
Denk nun Einer fragte mich:
“Ist ‘P’
beweisbar?” –
Nun
antworte ich: “P.”
Das ist natürlich keine
Antwort. Auf || ; auf Deutsch
hätte ich antworten müssen:
“‘P’ ist
unbeweisbar”.
Denke aber es fragte mich Einer in
jener andern Notation:
“P?”
–
Was soll ich antworten? |
“Aber P kann doch nicht
beweisbar sein, denn wäre es || angenommen es wäre
beweisbar || bewiesen so wäre der Satz
bewiesen, er sei nicht beweisbar.”
Aber wenn
|
Nehmen wir an, ich beweise die Unbeweisbarkeit
(in R's System) von
P; so habe ich mit
diesem Beweis P bewiesen.
Wenn nun dieser Beweis einer in
R.'s System wäre, – dann hätte ich
also zugleicherzeit seine Zugehörigkeit &
Unzugehörigkeit zum R'schen System
bewiesen. –
Das kommt davon,
wenn man solche Sätze bildet. –
Aber hier
ist || wäre ja ein Widerspruch! –
Nun so ist hier ein Widerspruch.
Schadet er hier etwas? |
Schadet der Widerspruch der entsteht, wenn
Einer sagt: “Ich lüge. –
Also lüge ich nicht. –
Also
lüge ich. etc.”
Ich
meine: ist unsere Sprache dadurch weniger brauchbar, daß man
in diesem Fall aus einem nach den gewöhnlichen Regeln sein
Gegenteil & daraus wieder ihn folgern kann? –
Der Satz (selbst) ist unbrauchbar,
& ebenso dieses Schlüsseziehen; aber im übrigen
kann man es tun, wenn man will. || warum soll man es nicht
tun?
Ich würde sagen:
Es ist im eigentlichen Sinne eine
brotlose Kunst. || Es
ist (nur) eine brotlose
Kunst. || ! –
Es ist ein
Sprachspiel welches || das eine
Ähnlichkeit hat mit dem Spiel des Daumenfangens || mit dem Spiel des Daumenfangens hat.
(Dies || Dieses wird so
gespielt: Halte den Daumen der rechten Hand mit Deiner || Deiner rechten Hand mit der || Man hält den Daumen der
rechten Hand mit der linken, so daß seine Spitze noch oben
aus |
Interesse erhält jener || so ein Widerspruch nur dadurch, daß er Menschen
gequält
hat || quält || gequält hat; &
dadurch || so
zeigt,
wie die
Sprache zu quälenden Problemen führen kann. ||
was für Dinge uns quälen
können. ||
wie aus der Sprache quälende Probleme
wachsen können. || wie aus der
Sprache quälende Probleme wachsen können; & was
für Dinge uns quälen können. || zeigt, was Menschen quälen
kann. |
24.9.
Ein Beweis
der Unbeweisbarkeit ist quasi ein geometrischer Beweis;
ein Beweis die Geometrie der Beweise betreffend.
Ganz
analog einem Beweise etwa daß die & die
Konstruktion nicht mit Zirkel & Lineal ausführbar
ist.
Nun enthält so Das heißt: Es ist wesentlich daß sich der Beweis der Unbeweisbarkeit in dieser Weise soll anwenden lassen. Er muß – könnte man sagen – für uns ein triftiger Grund sein, die Suche nach einem Beweis (eine Konstruktion || also einer solchen Konstruktion || Konstruktion der & der Art) aufzugeben. |
Menschen || Leute
haben mir manchmal gesagt || sagen gelegentlich, sie
könnten das & das nicht beurteilen, sie hätten nicht
Philosophie gelernt.
Wenn etwas gut versteckt ist, ist es schwer zu finden. |
Ob etwas mit Recht der Satz genannt wird: “ξ ist
unbeweisbar”, hängt davon ab, wie wir diesen Satz
beweisen.
Nur der Beweis zeigt, was als das Kriterium der
Unbeweisbarkeit gilt.
Der Beweis ist ein Teil des Systems
von Operationen, des Spiels, in welchem || dem || worin der
Satz gebraucht wird & zeigt uns seinen
‘Sinn’. |
Der Satz “p ist unbeweisbar” hat einen
andern Sinn, nachdem, || – als ehe er bewiesen
ist.
Ist er bewiesen, so ist er die Schlußfigur des Unbeweisbarkeitsbeweises. – Ist er unbewiesen, so ist ja noch nicht klar, was als Kriterium seiner Wahrheit zu gelten hat, & sein Sinn ist – kann man sagen – noch vag & unbestimmt. || verschleiert. |
Wie, soll ich nun annehmen, ist P
bewiesen?
Durch einen
Unbeweisbarkeitsbeweis. || ? || ?
oder auf eine andere Weise?
Nimm an, durch
einen Unbeweisbarkeitsbeweis: Nun, um zu sehen,
was bewiesen ist, schau auf den Beweis!
Vielleicht ist hier bewiesen, daß die & die
Form des Beweises nicht zu
P führt. –
Oder, es sei P auf eine direkte Art
bewiesen – wie ich einmal Angenommen aber, ~ P sei bewiesen. – Wie bewiesen? Etwa dadurch, daß P direkt bewiesen ist – denn daraus folgt, daß es beweisbar ist, || : also ~P. Was soll ich nun aussagen: “P”, oder “~P”? Warum nicht beides? Wenn mich jemand fragt: “Was ist der Fall: P, oder nicht || ~-P?” so antworte ich in dieser Weise: “⊢ P” steht am Ende eines R'schen Beweises, insofern || also kannst Du im R'schen System schreiben || insofern || also schreibst Du || Du schreibst also im R'schen System: “⊢ P”; anderseits ist es aber eben beweisbar & dies drückt man durch ⊢ ~P aus. Dieser Satz aber steht nicht am Ende eines R'schen Beweises gehört also nicht zum R'schen System. – Als die Deutung “P ist unbeweisbar” für P gegeben wurde, da kannte Angenommen ~P sei direkt bewiesen; es ist also bewiesen, daß sich P direkt beweisen läßt? || ! Das ist also wieder eine Frage der Deutung – es sei denn, daß wir nun auch einen direkten Beweis von P haben. Wäre es nun so, nun, so wäre es so. – |
“Aber angenommen, der Satz wäre nun falsch
– & daher beweisbar! –”
– Warum nennst Du ihn
‘falsch’?
Weil Du einen Beweis
siehst? –
Oder aus andern Gründen?
Dann macht es ja nichts.
Man kann ja den Satz des
Widerspruchs sehr wohl falsch nennen, mit der Begründung
z.B., daß wir sehr oft mit gutem Sinn auf
eine Frage antworten: “Ja – &
nein.”
Und ebenso || desgleichen den
Satz daß “p ≡
~~p”, || :
weil wir sehr gut die Verdoppelung der Verneinung als eine
Verstärkung der Verneinung verwenden
können& || , &
auch verwenden. ||
können, & nicht bloß als ihre
Aufhebung. |
Du sagst: “… also ist
P wahr &
|
[Nachtrag] “Entfalte die Eigenschaften der Hundert!” Auf diesen Befehl hat er 100 Dinge in 50 & 50 zu zerlegen – nämlich ⌇sichtbar⌇ . Er hat diese & diese einprägbare Veränderung mit dem Gesicht der 100 vorzunehmen. Und die Veränderungen dieses Gesichts sind nur zeitliche Fortsetzungen des Gesichts. Wir erhalten |
Aber mit welchem Recht spricht man von einem “Entfalten
der Eigenschaften” der Hundert?
Ist es
nicht ein Entfalten der Merkmale des Begriffes?
(In Freges Ausdrucksweise.)
Kann ich sagen: ich entfalte die Eigenschaften einer Gruppe von Kugeln – & nehme nun, was hier geschieht (was hier tatsächlich geschieht) zum Paradigma für die Erklärung (Definition) eines Begriffes. Und ich tue dies, weil, was hier geschieht immer wieder & wieder geschieht & weil |
Die Rechnung ist das Bild eines
Experiments || Vorgangs das wir als Paradigma
niederlegen zum Maß – Vergleichsobjekt –
für die Beschreibung von Vorgängen. |
Man kann
von religiösen Gleichnissen sagen, sie bewegen sich am
Rande des Abgrundes.
Z.B.
von der Allegorie Bunyans.
Denn wie,
wenn wir bloß dazusetzen: “und alle diese
Fallen, Sümpfe, Abwege, sind vom Herrn des Weges
angelegt, die Ungeheuer, Diebe, Räuber von ihm geschaffen
worden”? Gewiß, das ist nicht der Sinn des Gleichnisses! aber diese Fortsetzung liegt zu nahe! Sie nimmt dem Gleichnis, für Viele & für mich, seine Kraft. Dann aber besonders, wenn dies – sozusagen – verschwiegen wird. Anders wäre es, wenn auf Schritt & Tritt offen gesagt würde: ‘Ich brauche dies als Gleichnis, aber schau: hier stimmt es nicht’. Dann hätte man nicht das Gefühl, daß man hintergangen wird, daß jemand versucht auch auf Schleichwegen zu überzeugen. Man kann Einem z.B. sagen: “Danke Gott für das Gute, was Du empfängst, aber beklage Dich nicht über das Übel, || : wie Du es natürlich tätest, wenn ein Mensch Dir abwechselnd Gutes & Übles widerfahren ließe”. Es werden Die Religion sagt: Tu dies! – Denk so! – aber sie kann es nicht begründen, & versucht sie es auch nur, so stößt sie ab; denn zu jedem Grund, den sie gibt, gibt es einen stichhältigen Gegengrund. Überzeugender ist es, zu sagen: “Denke so! – so seltsam dies scheinen mag. –” Oder: “Möchtest Du das nicht tun? – so abstoßend es ist. –” |
Gnadenwahl: So darf
man nur schreiben unter den fürchterlichsten
Leiden – & dann heißt es etwas ganz
anderes. –
Aber darum darf dies auch
niemand als Wahrheit zitieren, es sei denn, er selbst sage es
unter Qualen. –
Es ist eben keine Theorie. –
Oder auch: Ist dies Wahrheit, so ist es nicht
die, die damit auf den ersten Blick ausgesprochen zu sein
scheint.
Eher als eine Theorie, ist es ein Seufzer, oder
ein Schrei. |
1) Arrow indicating continuation on page 31r.
2) Arrow indicating continuation from page 30r.
3) See facsimile; line connecting this sentence with the following one.
To cite this element you can use the following URL:
BOXVIEW: http://wittgensteinsource.org/BTE/Ms-118_n