XVI |
19.11.37.
Bin heute sehr erregbar.
Sehne mich weg & etwas unter Menschen zu kommen mit
denen ich reden kann. Möge Gott geben, daß ich leben kann & es zum
Guten führt! |
20.11.
Bin durch die Sache mit Anna Rebni beunruhigt. (Bei den
Eintragungen in das Tagebuch denke ich oft, ob das auch ein
gutes Licht auf mich werfen wird.)
Bin, auf einen Einfall hin, zu Anna Rebni gegangen, || & habe ihr etwas || einige Kuchen mitgebracht. Ich sagte ihr, daß ich Friede mit ihr haben wolle; & noch einiges Andre. Wir gingen – gut auseinander. – Fühle mich nicht zur Arbeit fähig. Meine Gedanken sind in dieser |
“Rot ist doch diese
Vorstellung. –” (Dabei schau ich auf
etwas Rotes.) Aber wundert es Dich nicht, daß Du ihr
einen Namen geben kannst? Wozu dieses
Aussprechen || Hervorbringen von Lauten, während Du die
Vorstellung hast? Zu was ist sie || es nütze? Und es ist uns dabei gar nicht,
als hätten wir etwas einen Namen zugeordnet, sondern
als hätten wir nur einfach gesagt wie das, was wir sehen,
ist. (Nämlich) so als wäre das
Wort ‘rot’ und die Farbe
eins. || Eins.
Und das heißt, || : wir reagieren mit dem
Wort ‘rot’. “Aber doch
Ich kann doch nicht sagen: sie kommt mir vor, wie sie mir vorkommt. || sie scheint mir zu sein, wie sie mir zu sein scheint. Und doch ist es mir, als könnte ich sagen: “Ob ich mich nun irre, oder nicht – diese Farbe erscheint mir rot.” Es ist, als sagte ich einen bestimmten Charakter von der Farbe des Gegenstandes aus, den roten Charakter. Als applizierte ich immer wieder die Röte |
“Diese
Vorstellung ist doch ‘rot’” als
könnte ich bloß durch einen Akt während der Definition
von ‘rot’ unterscheiden ob ich die Vorstellung
oder den Körper, oder seine
Farbe, mit “rot” meine. Freilich gibt es
ein: die Farbe eintrinken und
anderes; aber wie hilft mir das beim
Definieren? Inwiefern habe ich der Farbe
den Namen gegeben, wenn ich auf die Farbe beim Definieren
meine |
In der Religion
müßte es so sein, daß jeder Stufe der Religiosität
eine Art des Ausdrucks entspräche, die auf einer niedrigeren
Stufe keinen Sinn hat. Für den jetzt
auf der niedrigern Stufe
Stehenden ist diese Lehre, die auf der
höheren Bedeutung hat, null & nichtig; sie kann
nur falsch verstanden werden, & daher
gelten diese Worte für diesen Menschen nicht.
Die Lehre z.B. von der Gnadenwahl, bei Paulus, ist auf meiner Stufe Irreligiosität, ein häßlicher Unsinn. Daher gehört sie nicht für mich da ich das mir gebotene Bild nur falsch anwenden |
21.11.
Heute Nacht onaniert. Wie schlecht ist
es? ich weiß es nicht. Ich denke mir, es ist
schlecht, aber habe keinen ⋎
Grund. |
“Ich erinnere mich, das & das gesehen zu
haben.” “Ich muß doch wissen, ob ich
mich erinnere.” Nein; ist es nicht möglich,
daß man Dir sagen muß: Du glaubst Dich zu
erinnern, d.h. nämlich, Du bist
geneigt zu sagen Du
‘erinnertest’
Dich.
Aber || , aber in diesem Fall kann man nicht
sagen: Du erinnerst Dich. |
Von der
Erinnerung zu sagen, sie sei ein inneres Erlebnis, beschreibt
nur einen Teil der Grammatik dieses Wortes.
|
Denn welches Kriterium
haben wir dafür, daß er das Wort “erinnern”
(oder “rot”, oder
“Vorstellung”,
etc.) richtig anwendet? Und
wenn wir uns dächten er wende es regellos einmal so einmal so an,
wäre das noch: eine Sprache sprechen? |
Er gibt sich eine hinweisende
Definition; wir nehmen an, er erinnere sich dann an
sie – aber das soll nicht heißen, er erinnere sich
‘richtig’, sondern er habe ein Erinnerungserlebnis;
Es gibt – z.B. – ein bestimmtes Erlebnis, das Einfallen eines Namens, den wir im Gedächtnis gesucht haben || nach einem kurzen Besinnen: ich meine nämlich den Fall, wenn wir sagen || man sagt: “Wie hieß das nur? – – Ach ja: – ‘Kobaldblau’.” Dies könnte man ein Erinnerungserlebnis nennen. Würden wir es aber so nennen, wenn jemand sich dann immer auf ganz falsche Wörter oder selbst || auch unsinnige Lautreihen ‘besänne’? Und angenommen jemand wollte sagen: “Doch; das könnten auch echte |
“Ich
muß doch wissen, ob ich Schmerzen habe” –
Heißt das: ich muß doch wissen, daß, was ich habe
‘Schmerz’ heißt? Nein
– wird man sagen – es heißt, ich muß wissen, daß,
was ich habe Schmerz ist.
Vergleiche: ich muß doch wissen, daß das ein
Sessel ist. – Da kann
man das Verschiedenste wissen: daß man
|
22.11.
Ich zähle jetzt die Tage, Sich in die Welt finden – darauf kommt es an. Nicht von ihr fordern. Sondern sich in sie finden, wie sie ist. D.h., || : nicht sich einen Roman vormachen, & dann über den Mangel an Übereinstimmung der Welt mit ihm erstaunt & beleidigt sein. Aber ich tue dies eben doch. Ich fühle mich ziemlich elend. |
Unter Erinnerungserlebnis stellt man sich vor
allem || zuerst Man sagt (etwa): ich sehe mich mit einem Freund da & da spazieren gehen. Aber – wie weiß ich daß ich's bin & mein Freund. Ist das Portrait so gut getroffen || die Portraitähnlichkeit so groß? Natürlich nicht. Aber ich sage, daß ich's bin & || mit meinem Freund. Ich mache diesen Übergang vom Bild zu Worten, oder von diesem Bild zu gewissen andern; etc.. |
Und, wenn ich sage:
“Ich habe ein Erinnerungsbild |
Was nennt man denn
für gewöhnlich eine Mitteilung? Da
mußt Du an Mitteilungsspiele denken. |
Oder hätte
ich gar zu mir selber statt “ich habe ein
“Erinnerungsbild” nur sagen sollen:
“Ich habe das”? |
Ziehe den ganzen Tag herum
– was nicht recht ist – weil ich mich innerlich
bedrückt fühle. Es ist als ob ein Gewicht
in der Magengegend auf mir läge; aber ich glaube nicht, daß
das vom Essen kommt. Ich
möchte fliehen, aber es wäre unrecht & ich kann es
gar nicht. Vielleicht aber könnte ich es auch –
ich könnte morgen packen und den nächsten Tag
abfahren! Aber möchte ich
es? Wäre es richtig? Ist es nicht
richtig, hier noch auszuhalten? Gewiß. Ich
würde mit einem schlechten
Gefühl morgen abfahren. ‘Halt es
aus’, sagt mir eine Stimme. Es ist aber auch
Eitelkeit dabei, daß ich aushalten will; & auch etwas
|
23.11
Ich könnte mir denken, daß |
“Entweder es schwebt ihm nun ein
solches Bild vor || hat ihm ein solches Bild
vorgeschwebt, oder nicht – ein Drittes gibt es
nicht.” |
Konnte heute besser arbeiten.
Gott sei Dank.
Obwohl ich es nicht verdient habe.
|
24.11.
Der See ist nun
eingefroren & ich kann nicht mehr rudern …war
ein Irrtum. Es ging noch; muß über den
Fluß gehen. Schlechter & langer Weg. |
25.11.
Bin ängstlich, hier von Eis eingeschlossen zu
werden. Über den Fluß
kann man nicht mehr gehen, weil da das Eis weggeschwemmt ist.
Die Angstgedanken hindern mich an der Arbeit || am
Arbeiten. Hatte große körperliche Anstrengung, gestern & heute um ins Dorf & zurück zu kommen. Bin dadurch so müde, daß ich gar nicht denken kann. |
“Wir können es nicht wissen
– aber er hat dieses Erlebnis oder er hat es
nicht.” Was heißt denn dieses “Er hat es, oder er hat es nicht” hier? Wir lassen ja alles offen – & doch behaupten wir etwas. Und zwar geben wir die Auswahl “Der, der die Reihe ganz sieht, sieht, ob diese Ziffer in ihr vorkommt oder nicht”. “Der, welcher in die Seele jenes Menschen sieht, sieht da entweder, daß dort diese Vorstellung ist, oder nicht.” – Aber es handelt sich hier gar nicht darum, daß etwas in etwas, einer Seele (oder dergl.) verborgen ist &, von Gott, etwa, gesehen werde. In diesem Bild Man spricht davon: “den Blick nach Innen wenden”; man tut dies oft, indem man die Augen zumacht. Und wir fühlen Kummer & manchmal auch Freude innen. Die ‘innere’ Stimme des Gewissens erscheint uns manchmal von innen, manchmal von außen zu sprechen. Man könnte auch sagen, das Wort “innen” & “innere” so gebraucht, steht für eine körperliche Geste die auf eine oder andere Weise durch ein Gefühl im Innern der Brust (hauptsächlich) verursacht scheint. Wir drücken unsre Hand auf's Herz & machen verschiedenerlei Bewegungen, mit Kopf & Schultern als spürten wir etwas dort. Wenn ich aber dagegen etwas |
Wenn ich
sage: ich habe ein bestimmtes Vorstellungsbild, also
könnte es der Andere auch haben, || – zu
wem sage ich das? Hat es Sinn zu mir
selbst zu sagen: “Ich
habe …”? Wenn ich es nun sage so scheint
es ähnlich zu sein der Aussage:
Wenn eine Uhr in dieser Lade liegen kann, dann auch
in jener. Die Uhr in dieser Lade zeigt uns
nämlich (dann) wie eine Uhr in einer
Lade liegt, wie wir uns das vorzustellen haben. Und es wird
also dargestellt, als zeigten mir meine Schmerzen, wie ich
es mir Wenn ich mir aber nach meinen Schmerzen die Schmerzen des Anderen vorstellen sollte, so wäre es etwa Schmerzen, die, wie ich es dann ausdrücken müßte, ich im andern Körper habe. Denn ich habe erlebt daß ein Schmerz von einem Ort zum andern gewandert ist. Aber erlebe ich, daß ich sie habe? Aber was heißt das? Einem Anderen sage ich: “Ich habe Schmerzen”, für mich selbst stöhne ich bloß. Und das Stöhnen entspricht etwa dem Wort “Schmerzen” aber von ‘ich’ ist keine Rede. Mein Stöhnen kann auch den Andern anzeigen daß ich Schmerzen habe, dadurch nämlich, daß ich stöhne. Wenn aber bei meinen Schmerzen |
Ich sehe einen roten Fleck
an & sage: “Das bin doch ich, der
das sieht. –” – Aber vor allem, was
bedeutet hier der “das”
sieht? (Und es bedeutet nicht:
was ich damit meine.) Laß ich aber die
Bedeutung des “das” in der
Schwebe, was hat dann der Satz noch für Sinn? |
“Wenn ich Schmerzen haben
kann, kann sie der Andre auch haben; || . Sowie
ich sie haben kann, kann sie der Andre Jener Satz heißt doch eigentlich: Du mußt doch verstehen, was es heißt, der Andre habe Schmerzen, wenn Du weißt wie es ist, wenn Du sie hast! (Wie: “Du mußt doch verstehen, was es heißt, in dieser || jener Lampe ist ein Docht, wenn ich Dir zeige, daß in dieser einer ist.) Aber wie wenn ich den Übergang nicht machen kann? Oder vielmehr: was heißt es denn ihn machen? Wenn es ein ‘augenblickliches’ Verstehen ist, ist es auf der gleichen Stufe wie ein Gestikulieren || eine Gestikulation, woher ich, etwa, das Gesicht schmerzlich verziehe & dabei eindringlich auf den Andern deute. (Denk daran wie Aber ich könnte verschiedene Übergänge machen, & das zeigt daß man nicht sagen kann, || : das & das bezeichnet man mit “Schmerz” & Du weißt was “ich habe”, “Du hast” etc. bedeutet, so weißt Du, was es heißt: “er hat Schmerzen”. |
Wenn Du jemand das
Wort “haben” erklärst & nun bei einer
Gelegenheit, wenn er Schmerzen hat auf die
schmerzhafte Stelle zeigst & sagst:
“Nicht wahr Du hast etwas hier? Und was Du
hast, das hat auch ein Anderer” – so wird
er Dich wohl nicht verstehen. |
Man muß lernen
den Ausdruck “Ich habe
Schmerzen” als einen so
übertragenen ansehen wie: die Gerade S
schneidet || || schneidet den Kreis K in
zwei imaginären Punkten. |
26.11.
Alle Schwierigkeiten kommen
hier daher, daß unsere Ausdrucksweise uns ein Bild
(an)bietet, das uns eine andere Art der
Benutzung || Verwendung der Ausdrücke als die
wirkliche erwarten läßt. || daher,
daß wir uns Bilder machen, die uns eine andere Verwendung der
Ausdrücke || Worte als die tatsächliche
erwarten lassen. Hier ist ein
fortwährender Widerstreit. |
Ein Bild wird
herauf beschworen, |
In der wirklichen || tatsächlichen
Verwendung der Ausdrücke machen wir quasi
kleinliche Umwege, gehen durch krumme
Nebengassen, während wir wohl die breite gerade || gerade breite Straße vor uns
sehen, sie aber freilich nicht benützen können, weil
sie leider permanent gesperrt ist. |
Ich zähle die
Tage, die ich noch hier bleiben soll. Aber es ist
schlecht solche Tage zu zählen! Nicht nur
sind sie gute & wichtige Tage für mich, sie
unterscheiden sich in sofern nicht
von allen früheren, als mir damals geradeso leicht etwas
hätte geschehen können wie in den
nächsten 14 Tagen!
Nur Ruhe in Gott würde mir helfen können. |
“Nichts im Gesichtsfeld deutet
darauf hin, daß es || Gesichtsraum deutet darauf hin, daß
er von einem Auge gesehen wird.” – Ja,
wie wäre es denn, wenn's anders wäre?
Wo ist der Gegensatz zu dem was ich beschreibe? |
27.11.
›Ich will mit dem Satz
“Ich habe Schmerzen” nicht auf eine bestimmte
Person im Raum zeigen.‹ |
Konnte heute – Gott sei
Dank! wieder besser arbeiten. War bei Anna Rebni Milch holen. Sie ist, trotz unserer Aussprache, wenig freundlich & fremd. |
28.11.
Lasse mich wegen meines
Seelenrheumatismus von religiösen Geistern
anstrahlen. Jetzt wieder von
Claudius. Ich glaube es ist richtig, daß ich das
tue, obwohl keinerlei Besserung zu sehen ist. Aber es
ist wohl auch keine, so ohne weiteres, zu erwarten.
Ich fühle immer, was nie ein frommer Mensch fühlt, daß Gott dafür verantwortlich ist, was ich bin. Es ist das Gegenteil von Frömmigkeit. Immer wieder möchte ich sagen: Du mußt trachten – never mind God. Wie es sich dann mit Lohn & Strafe verhält, – das ist eine andere Sache, auf die Du doch keinen Einfluß nehmen kannst. Im übrigen kann es dir |
Bei
“Er hat …” schwebt uns die
menschliche Gestalt vor, aber nicht bei “Ich
habe …”. |
Zu
“Er hat …” gehört
eine zeigende Gebärde; aber nicht zu “Ich
habe”. |
Kommt es nicht Alles drauf
hinaus, daß die Worte:
“Ich habe …” einem Stöhnen oder
Schrei entsprechen? Daß, wenn ich aus Mitleid
stöhne man daraus nicht entnehmen kann, wer der Leidende ist;
sondern dafür ein Zeigen oder
dergl. nötig ist || wäre, während der Schrei des Leidenden |
Gibt es aber nicht beide
Fälle: einmal soll das “ich” die
Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Ort lenken; wenn die
Frage wäre “wer will noch Kuchen haben”
& Einer schreit “Ich, ich!”
– anderseits, wenn ich dem Arzt sage: “ich habe
starke Schmerzen”, so ist das “ich”
sozusagen gänzlich unbetont. |
Man kann eben
sagen: Ich kann sagen, daß ich Schmerzen habe, ohne zu
wissen, wer sie hat. || Ich könnte
über Schmerzen klagen ohne zu wissen wer sie
hat. |
Aber so viel weißt Du denn doch, || : daß Du nicht der Andre
bist! Ich denke aber gar nicht an den Andern. Wir könnten auch dies Sprachspiel mit dem Wort “Schmerz” gelernt haben, daß jeder es nur für seinen Schmerz gebraucht; nicht sagt “Ich habe Schmerz” sondern einfach “Schmerzen!” oder auch “Hier sind Schmerzen”. Würde er bei diesen Worten auf einen Andern zeigen so würden wir den Fall so behandeln als fühle er im andern Körper Schmerzen: D.h. || , d.h.: wir würden || werden etwa den andern Körper behandeln aber den Sprecher fragen ob nun noch Schmerzen daseien. Statt “er hat Schmerzen” würden wir etwa sagen: “er will sagen ‘Schmerzen’”. Vergleiche ‘vouloir dire’ statt ‘meinen’. |
Es handelt sich
hier um die Tatsache, daß wir uns an den wenden, der
die Klage ausstößt. Der Schmerzen hat ist der,
dessen Mund klagt. |
29.11.
– – – . – –
Ich will natürlich sagen: “Ich
habe …” & nicht:
“Er hat …”.
(Obwohl ich die Wahrheit dieser Aussage damit
nicht bestreite.) Und
“Ich” steht allerdings in
meiner Aussage an der gleichen Stelle wie in der
andern “er”; aber diese beiden Worte
sind nicht || funktionieren nicht auf gleiche || in
gleicher Weise; sie verhalten sich nicht zu
einander wie die Bezeichnungen zweier
verschiedener Personen: “der hier” und
“der dort”. Ich habe ja die Worte “Ich habe” nicht so gelernt daß man mir etwa gesagt hätte: beobachte wer Schmerzen hat & wenn Du's bist zeig auf Dich etc.. Sondern Ich könnte wohl sagen: Ich will daß jemand zu mir kommt & nicht von mir fortgeht; ich will ihn zu mir herziehen und nicht von mir wegschicken. |
“Der Andre
hat …” sage ich auf Grund von
Beobachtung eines gewissen || dieses oder jenes
Menschen, “ich habe …” aber
nicht. |
Es ist merkwürdig daß dieserlei Betrachtung immer den
Anschein des Psychologischen hat; während das, was wir zu finden
trachten eine || irgendeine übersehene
grammatische Eigenheit ist, irgend ein
|
Konnte heute nur sehr
wenig arbeiten. War müde & ich
bin auch in meiner Arbeit stecken geblieben. |
Dennoch
kann der Schmerzerreger nur gefunden werden, indem ich mich
in die mehr oder weniger wagen unklaren
Beunruhigungen versenke. |
Ich sage
“Ich habe …” & meine,
“Ich habe …”. Aber die Frage
ist wie |
Was heißt es
ihn im Gegensatz zu “er hat …”
gebrauchen? Ich will immer auf den Einwand, ich gebrauche “Ich habe …” im Gegensatz zu “Er hat …” antworten, dies sei nicht mehr so, ich denke an keine Andern, mein Mund sage die Worte “Ich habe …” die keine Person bezeichnen, & ich wähle den Mund nicht, der so spreche. Dieser Mund sagt: “Ich habe …” & daraufhin wird dieser Mensch bedauert. |
Das
eine Sprachspiel ist auf jemand zeigen & sagen
“Er hat”. Das andere, ganz anders,
… … . |
Man kann sich ein
Spiel mit “Ich habe …” denken
worin “Er hat …” nicht
vorkommt. |
Es bleibt
dabei: ich zeige nicht auf eine Person. |
30.11.
Bin bedrückt; & sehne mich fort.
Trachte die Zeit gut zu benützen die Du noch hier
bist! Aber ich habe Furcht, daß ich nicht mehr von
hier weg komme; daß mir ein Unglück zustößt,
Krankheit, oder daß ich auf der Reise
Unglück habe! Das immer wechselnde, schwierige Wetter, Kälte, Schnee, Glatteis u.s.w. & die Finsternis & meine Müdigkeit machen alles sehr schwer. Ich |
Das Wort
“ich” bezeichnet ‘im Munde einer bestimmten
Person’ diese Person. Kann ich aber
sagen: “es bezeichnet in
meinem Munde mich”? |
Der,
dessen Mund sagt, er habe Schmerzen, dessen Ohren muß man Trost
zusprechen; sagt er aber er habe im Zahn eines Andern
Schmerzen so muß man den Zahn des Andern
behandeln. Oder: Den Ohren muß man Trost zusprechen, deren Mund sagt “ich habe Schmerzen”, etc.. |
Weiß ich, wer
Schmerzen hat, wenn ich weiß, daß ich sie habe? |
“Aber Du weißt doch jedenfalls, daß sie nicht der
Andre hat!¤” –
Erstens weiß ich das nicht ‒ ‒ ‒ |
Ich erkenne doch
nicht, daß ich ich & nicht der Andre bin.
|
Erkenne ich, daß ich die Schmerzen habe &
nicht der Andre, & sage
demgemäß: “ich
habe …”? – “Aber Du erkennst
doch, daß Du sie hast, denn Du sagst es
doch || ja!” – |
“Wenn
ich sie fühle, muß ich sie
haben.” |
Wie ist es
denn: meint jeder Mensch mit dem Worte
“Ich” was anderes? nämlich
|
Lernt er den
Gebrauch von “Ich habe …”,
indem ihm gesagt wird: wenn diese Person Schmerzen
hat, dann sagst Du || sollst || mußt
Du sagen “ich
habe …”? |
Er lernt in Worten
klagen. Er lernt statt zu
stöhnen Worte aussprechen. |
Am
Abend leichter, nicht
bedrückt. Früher voll Trotz &
Zorn. Ohne Gottvertraun. |
1.12.
Er lernt nicht auf jemand
zeigen, noch eine Person |
Es kann
Einer doch || doch jemand sagen:
“Das sehe ich jetzt rot, aber gestern hab ich
es grün gesehen” und unter Umständen
z.B. wenn wir eine physiologische
Erklärung dafür haben, werden wir diese Aussage gelten
lassen. – Wenn aber nun Einer immer wieder solche
Aussagen machte, er erinnere sich das gestern anders
gesehen zu haben, obwohl sonst keine Kriterien dafür
vorlägen – da würden wir endlich von dem Ausdruck
“er erinnert sich” übergehen zum Ausdruck
“er sagt, er erinnert sich”.
Es wird hier plötzlich müßig von ‘einem bestimmten inneren Erlebnis’ zu sprechen. |
Nimm einmal ein
Erlebnis, Nimm nun irgend ein solches Erlebnis & frage Dich, ob Du es unter allen Umständen ‘Erinnerungserlebnis’ nennen würdest. Wenn Du Dich z.B., nach der Aussage aller || der andern Menschen, gänzlich irrtest, so würdest Du wohl in einem oder in wenigen Fällen dennoch sagen: “Ich hatte das Erinnerungserlebnis …, wenn sich auch meine Erinnerung als falsch erwiesen hat.” Wenn ‒ ‒ ‒ |
Arbeite schlecht. Soll ich
noch 10 Tage hier bleiben, wenn es nicht besser geht? Ist
es nicht unsinnige Zeitvergeudung? |
Wenn sich aber Deine
Erinnerung zum Untersuchen vergangener
Ereignisse || der Vergangenheit als wertlos
|
Man sagt
in so einem Fall etwa: “ich muß es
geträumt haben”. Und hier ist wieder
der Gebrauch von “ich muß” interessant.
|
Mein Erinnerungserlebnis kann
sehr wohl darin bestehen, || z.B. dies sein,
daß ich mir die Worte sage: || Mein
Erinnerungserlebnis kann sehr wohl
das Erlebnis sein des Aussprechens der
Worte: || Mein
Erinnerungserlebnis kann sehr wohl
das Erinnerungserlebnis sein des Aussprechens
der Worte: “Ich
erinnere mich …” Und diese Worte
haben ihren Sinn doch || offenbar nur durch ihre
besondere Verwendung. Und so ist es charakteristisch
für das Erinnerungserlebnis,
daß es selbst nichts ist, außer in einer bestimmten
Umgebung. |
Was wäre unser Interesse
für diesen seelischen Zustand, für diese Art der Geste
usw.. Dies nimmt sein Interesse offenbar
|
Würden wir es Sprachspiel nennen, wenn jener Mensch
beim Betrachten der Zeichen seines Tagebuchs beliebige
Bilder entwürfe? – Aber bedeutet das kein seelisches Erlebnis in ihm || ﹖Aber würde das kein seelisches Erlebnis in
ihm bedeuten? Und warum soll das
nicht Sprache sein, wohl aber eine andre Art der
Erlebnisse? || was mit einer andern Art von Erlebnissen
verknüpft ist? Wenn diese || jene Bilder nun erinnerungsbetont wären (was immer
das heißen mag), was macht sie daran für uns
wichtiger? – Nichts; wenn nicht ihr || der Zusammenhang mit den Tatsachen, wie wir sie kennen,
& ihre || die weitere
Verwendung der Bilder. |
‘zeichnerisches
Gedächtnis’. Unter welchen Umständen würden wir die Zeichnungen Erinnerungsbilder nennen? |
Denke an meine
frühere Liebe, oder Verliebtheit, in
Marguerite &
an meine Liebe für Francis. Es ist ein schlimmes Zeichen für mich
daß meine Gefühle für M. so gänzlich
erkalten konnten! Freilich ist hier ein
Unterschied; aber meine
Herzenskälte besteht.
Möge mir vergeben werden;
d.h. aber: möge es mir
möglich sein, aufrichtig &
liebevoll zu sein. |
2.12.
Heute nacht onaniert.
Gewissensbisse, aber auch die
Überzeugung, daß ich zu schwach bin, dem
Drang & der Versuchung |
Der Zahnarzt
fragt: “Haben Sie hier
Schmerzen?” Der Patient:
“Ich habe gar nichts – Au
weh!” |
“Es gibt doch eine
subjektive Regelmäßigkeit, eine Regelmäßigkeit die nur für mich
existiert.” –
D.h.: wir verwenden das Wort “Regelmäßigkeit” manchmal so, daß wir sagen: jemand stelle sich D.h.: Wir gebrauchen das Bild vom ‘privaten Objekt’, welches nur er & kein Anderer sehen kann. Es ist ein Bild – werde Dir klar darüber! Und nun liegt es im Wesen dieses Bildes, daß wir noch weitere Annahmen über dies Objekt & was er damit tut, machen; (denn) es genügt uns nicht zu sagen: Er hat ein privates Etwas & tut etwas damit. Er beschreibt uns z.B. einen Traum & wir sagen: er sieht ein Bild vor sich & beschreibt es uns: Aber dann meinen wir doch mit dem ‘Bild’, was wir gewöhnlich so nennen, wenn Mehrere ein || das Bild sehen können. Aber |
Freilich wenn das
Wasser im Topf kocht so steigt der Dampf aus dem
Topf & auch das Bild des Dampfes aus dem Bild des
Topfes. Aber wie wenn man sagen |
Sagen wir nun
aber: “wir wissen natürlich nicht
eigentlich, wie sein Bild aussieht” so machen wir
dadurch unsre Annahme wieder zunichte & man kann
fragen: wenn Du also gar nicht weißt was er vor
sich hat, mit welchem Rechte nennst Du es dann ein
“Bild”? Wenn es
z.B. eine Fläche mit beliebigen
Farbflecken wäre hättest Du dann noch ein Recht zu
sagen: er beschriebe uns diesen Komplex mit
seinen Worten? Wenn Du sagst er sähe ein privates Bild vor sich, so mußt Du nun von außen hinein “Er hat ein privates Objekt. Weiter wissen wir aber nichts darüber.” – Aber was wissen wir denn wenn wir das wissen? – |
Wenn ich die Ausdrücke gebrauche: “Er
sieht die & die Vorstellung vor sich”,
“Das scheint mir
richtig” …
, || – so ist es hier als redeten wir
von einem privaten Objekt. Unsre Ausdrucksformen
legen dies Bild nahe; oder auch:
gebrauchen dies Bild. |
Was wäre dagegen zu sagen, |
3.12.
Sagt man nun eigentlich etwas vom “u” aus,
wenn man sagt, es sei ein
Doppel-i, ohne etwas über
die Geschichte des “u” oder seine
Aussprache sagen || behaupten zu
wollen? [Dies hängt mit all dem Obigen zusammen,
ich weiß aber noch nicht ganz, wie.] |
Wenn Du sagst, er sähe ein privates Bild vor sich das er
beschreibe, so machst Du immerhin eine Annahme || einige Annahmen
über das, was er vor sich hat. || so hast Du
immerhin eine Annahme gemacht über das, was er vor
sich hat. Und das |
Ist es nicht so, das Du Dir zuerst von dem was er vor sich hat eine
bestimmte Vorstellung machst, – sie || die
dann für grundlos erklärst, – aber nun dennoch
festhältst, er habe etwas vor
sich? || , Du wissest, er habe etwas vor
sich? |
Woher die Idee, daß “Aber ich stelle mir doch z.B. etwas lebhaft vor, sehe es also vor mir & der Andre der neben mir steht sieht es nicht, also gehört es mir allein zu.” – Aber es ist ja nur eine Metapher zu sagen Du sähest etwas “vor Dir” oder “in Dir”; das Gleichnis vom “inneren Auge”. Und wenn sich der Andre dasselbe vorstellt, warum sollst Du nicht sagen, er habe dasselbe “Aber wenn ich mir etwas vorstelle, oder auch wirkliche Gegenstände sehe, so habe ich doch etwas, was mein Nachbar nicht hat.” – Ich verstehe Dich. Du willst nur Dich schonen & sagen: “Nur ich habe doch dieses.” – Aber wozu diese Worte? Aber was ist dann das, wovon Du redest? || ! Ich sagte ja: ich wisse in meinem Innern wovon Du redest. Aber daß hieß nun nicht, ich könne [→ 2 Seiten]
|
Es || Das ist ja
klar: Es || es hat keinen Sinn zu sagen,
wenn man von der Vorstellung redet, || :
“Ich habe dieses Bild.”
(Wo “dieses” nicht “das
folgende” bedeutet). Das kann man nun
dadurch || so erklären, oder
ausdrücken,
man
kann ihm diese Deutung geben
daß || indem man sagt: das Bild gehöre
wesentlich mir allein zu. Denn dann || . Dann || ; daher
hat es keinen
Sinn darauf zu deuten || kann ich nicht
drauf zeigen, da ja niemand weiß worauf ich deute;
& es hat keinen Sinn zu sagen, ich habe es, da es ja niemand
Andrer haben kann. (Denk an die “Härte des logischen Zwanges” und ähnliches.) |
4.12.
Auf Zetteln geschrieben, was ich später
nachtragen muß. Heute zum ersten
Mal wieder über den See
gegangen (mit Sigurd1
der Sicherheit
halber). Das Eis ist
noch nicht sehr gut; viele || einige schwache
Stellen. Bin aus unbekanntem Grunde sehr müde;
schläfrig. Vielleicht wegen der
plötzlichen strengen Kälte seit
heute || gestern nacht.
Fühle meine Gemeinheit bei vielerlei Anlässen. |
5.12.
[⟶ 2 Seiten]
Es gehört in
sofern nicht mir an, als es
niemand anderem angehören kann; oder:
es gehört insofern nicht mir an, als ich
(ja) darauf die
gleichen Ausdrucksformen || gleiche
Ausdrucksform verwenden will, wie
(z.B.) auf das
materielle Zimmer selbst, in dem ich sitze. Dieses
kann doch beschrieben ← ﹖ Denke Dir doch ein Landschaftsbild (etwa einer || eine Phantasielandschaft) & darauf ein Haus – & jemand fragte: “wem gehört das Haus?”. (Es könnte übrigens die Antwort sein: “Dem Bauern der hier auf der Bank vor dem Haus sitzt” – aber hier hat ‘gehören’ eine andre Grammatik als gewöhnlich, denn der Bauer kann z.B. sein Haus nicht benützen.) |
⍈
Du willst sagen: “Ich sage
zwar, || : “ich habe jetzt die
& die Vorstellung’, aber die Worte ‘ich habe’ sind nur ein Zeichen
für den Andern; die Vorstellungswelt ist ganz in der
Beschreibung der Vorstellung dargestellt.”
– |
6.12.
Sehr kalt; bin etwas
verkühlt; arbeite schlecht. Gehe
jetzt über den See. Bin sinnlich, schwach &
gemein. |
¥
Du meinst “Ich habe” ist beinahe mehr wie: “Jetzt Achtung!” Du || & bist geneigt zu sagen, es sollte eigentlich anders ausgedrückt werden. Etwa, einfach, indem man mit der Hand ein Zeichen gibt & dann beschreibt. [⟶ 10 Seiten] Da es gleichgültig ist ob die Vorstellung ein Phantasiebild ist oder das Gesichtsbild wirklicher Gegenstände, Man möchte sagen, das “ich habe” ist nur eine Art Index der Beschreibung. Aber hier ist noch alles falsch. – Es sind nur Anläufe zu irgend einer Formulierung. 7.12.
|
Fundamental ist dies: Wenn ich sage
“Ich besitze ein Haus das so
& so aussieht” oder “ich besitze
dieses & dieses Haus”, – so könnte gefragt
werden: gehört dieses Haus wirklich Dir, gehört es
nicht vielleicht einem Andern?” – –
dies heißt nichts wenn ich sage: “ich besitze
die & die Vorstellung”. Wie habe ich denn den Ausdruck “Ich habe die Vorstellung …” gebrauchen gelernt? Zeigte man mir wie es ist, wenn ich eine Vorstellung habe? Wann sage ich denn ich hätte die & die Vorstellung? Soll ich sagen: “Wenn ich glaube sie zu haben”? Hier gibt es eben kein Kriterium. Daher ist es ja |
Wenn ich
sonst etwas besitze, so besitzt es mein Körper.
Wie besitze ich eine Vorstellung? |
Wer besitzt
sie? – Der sagt, daß er sie hat? |
Wenn ich sage,
daß ich sie besitze, so brauche ich ja nicht zu wissen,
wer sie besitzt. – “Aber Du
weißt doch (immerhin) daß
Du sie besitzt & nicht ein Andrer.”
(Dieser falsche || unsinnige Einwand
immer wieder! || .) Es heißt nichts
zu sagen “ich wisse || weiß, daß
ich diese Vorstellung besitze”, auch nicht:
“ich weiß, daß ich |
‘Ich weiß, daß ich die
Vorstellung … habe’ – Soll das
heißen: ich weiß daß ich diese & nicht
eine andre habe, oder soll es heißen, || : ich
weiß daß ich diese Vorstellung
habe? Keines von beiden heißt etwas.
a) Wie wäre es wenn
ich eine andre, oder keine Vorstellung
hätte & mir nur einbildete diese zu haben? – b) Wie wäre es, wenn diese
Vorstellung eine Andrer
habe || hätte? Aber halt!
Das ist ja durchaus möglich. Ich wolle
eben nicht sagen: “diese, die ich so & so
beschreibe”, sondern, || :
“diese, die ich vor mir sehe”, oder:
“diese” (wobei ich zeige || hinweisend)! |
Es hat keinen Sinn zu
sagen |
Ein Mensch sagt: “ich habe
Schmerzen” – dann sagen wir unter gewissen
Umständen, || : er, der es sagt, habe
Schmerzen. Die || ; die Person, die es sagt,
habe Schmerzen. |
Könnte man
sich nicht denken, daß Einer sagte: das Schachspiel
bestehe eigentlich darin daß sich die Figuren || die Figuren
sich so & so bewegten – daß Menschen sie mit
ihren Fingern berühren, dabei denken, sprechen
etc., gehöre nicht
zum Spiel? |
Wenn ich den
Gebrauch des Wortes “Ich” beschreiben
|
“Wenn ich Schmerzen habe, so sind doch da
einfach Schmerzen, & von einer Person ist
überhaupt nicht die Rede.” ||
& von einer Person kommt |
Denke Dir zwei Beschreibungen: in einer sage
ich: an dem & dem Ort der Erde (Wie, wenn Einer sagte: die Beschreibung des Hauses ist eigentlich alles worauf etwas ankommt; das Übrige sei ein Wink für den der sie hört.) Es ist ein falscher Vergleich der || eine falsche Vergleichung die uns irreführt. |
Oder
eigentlich hundert falsche || irreführende
Vergleichungen scheinen sich hier zu treffen: Man
hält etwa für hinweisende
Erklärung, was keine ist, & etwas für
Beschreibung was keine ist, & |
Vorsichtig wie auf
brüchigem Eis muß man vorwärts gehen;
überall nach der Verwendung fragen, nirgends dem Schein des
Ausdrucks trauen. Denn jeder der
geläufigen Ausdrücke legt eine andere als die
tatsächliche Verwendung nahe. |
Wieder etwas
arbeiten können. Mit
Anna Rebni alles im Gleichen; schlecht. Je länger
ich über die Sache denke, desto unbegreiflicher wird sie
mir. Bin eitel & gemein.
|
8.12.
Hundert irreleitende
Bilder kommen hier zusammen, & |
[←
10 Seiten]2 Etwa, einfach, indem man
mit der Hand
ein Zeichen gibt &
dann beschreibt. – Wenn man, wie hier, mit dem
Ausdruck || den Ausdrücken
unsrer gewöhnlichen Sprache (die doch ihre
Schuldigkeit tun) unzufrieden Denn so sehen ja die |
Schreibe ruhig, was Du schreiben willst, & klänge es
noch so einfältig! – & dann
denke nach, warum Du das hast schreiben
wollen. (Beinahe wie: erst erzähle
Deinen Traum, so wie er ist und dann denke
ihn.) |
Warum sagte ich, || : das
“ich habe” sei nur für den Andern?
D.h. doch: nicht für mich, der
seine Vorstellung beschreibt || ich meine || die
eigene
Vorstellung beschreibe.
Und das soll doch
heißen, || : ich |
“Was kann er denn mehr erfahren,
als: || – || mehr wissen,
als: || – wie er sich
verhält? Und das erfährt er durch die
Beschreibung der Vorstellung.” Hier wird
diese || meine Beschreibung aufgefaßt, als || wie die Beschreibung einer Welt || eines Universums,
einer Welt. Tatsächlich erhält er eine Beschreibung, mit der er noch verschiedenerlei anfangen kann. Das “ich habe” läßt sich etwa mit einem Orientierungspfeil |
Das Christentum gründet sich
nicht auf eine historische Wahrheit, sondern es gibt uns
eine (historische) Nachricht & sagt: jetzt
glaube! Aber nicht glaube diese Nachricht mit dem Glauben, der zu einer geschichtlichen Nachricht
gehört, – sondern: glaube, durch dick und dünn
& das kannst Du nur als Resultat eines Lebens.
Hier hast Du eine Nachricht! – verhalte Dich zu
ihr nicht, wie zu einer andern historischen
Nachricht! Laß |
9.12.
Sähe ich ganz ein wie gemein & klein ich
bin, so würde ich bescheidener werden.
Niemand kann mit Wahrheit von sich selbst sagen,
daß er Dreck ist. Denn wenn ich es sage, so kann es
in irgendeinem || einem Sinne wahr sein, aber ich kann nicht selbst von dieser
Wahrheit durchdrungen sein: sonst müßte ich
wahnsinnig werden, oder mich ändern. Mit Anna Rebni Kaffee getrunken; es war nicht so wie früher, aber es war auch nicht schlecht. So sonderbar es klingt: Die historischen Berichte der Der Glaubende hat zu diesen Nachrichten weder das Verhältnis zur historischen Wahrheit (Wahrscheinlichkeit), noch das zu einer |
Es ist wohl
wahr, daß er || der Andre mit der Beschreibung meines
Gesichtsbildes eine vollständige
Beschreibung erhält, – denn das “ich
habe” fügt ja der Beschreibung
nichts hinzu. Aber ich will sagen: “Was kann er mehr haben, als eine vollständige Beschreibung? || !” & vergesse || wir wollen sagen: “Was kann er mehr haben, als eine vollständige Beschreibung? || !” & wir vergessen, daß was wir Beschreibung nennen, verschiedene Stellen im Sprachspiel einnehmen kann. Wir verwundern uns |
Wir können zu keiner Lösung des
philosophischen Problemes || der
philosophischen Schwierigkeit kommen, ehe wir
nicht das Blut sozusagen, von der
Darstellungsart || den
Wortausdrücken || von den
Worten¤ || von den
Sätzen, die uns gefangen
halten wollen,
abziehen; || , indem wir unsre
Aufmerksamkeit darauf richten, woher wir denn |
[Nachtrag] Auf eine neue
Möglichkeit kommen, wie etwas hat geschehen können, ist
auch eine Entdeckung. Und darum
|
Du denkst, Du mußt doch wohl ein
Kleid weben, || : weil Du vor einem,–
zwar leerem, – || (zwar
leerem) Webstuhl sitzt & die
Bewegungen des Webens machst. |
Man könnte auch
sagen: der Besitzer des visuellen Zimmers müßte
doch wesensgleich mit ihm sein, aber er befindet sich nicht
in ihm, noch gibt es ein Außen. |
“Das
visuelle Zimmer hat keinen Besitzer” heißt soviel
als: |
Wie aber wird der Ausdruck “das
visuelle Zimmer” gebraucht?
Wie, wenn Du jemandem sagst: “Ich habe diese Vorstellung: …” & nun eine Vorstellung beschreibst, während Du Dich in sie versenkst – – Also || also hast Du diese Vorstellung – aber die Vorstellung ist nicht Objekt eines Subjekts. Man kann auch sagen: Der Körper vor Deinen Augen ist Objekt & Dein Sinn Subjekt. Aber im Gegensatz dazu ist die Vorstellung nicht Objekt: man kann von ihr nicht sagen, sie werde gesehen, noch steht sie sonst vor einem Subjekt, denn sie grenzt an nichts, ist nicht Teil eines Raumes. Ich stehe vor diesem Ofen, Es steht etwa mein visueller Körper vor dem visuellen Ofen – aber mein visueller Körper kann nicht sehen. Darum möchten wir ja sagen || haben wir ja den Eindruck: es gibt hier kein Subjekt – & also auch kein Objekt. |
Man sagt aber: “ich habe jetzt diese
Vorstellung vor mir: …”. Es
handelt sich offenbar um zwei Arten des Gebrauchs des
Wortes “vor” & der andern
Raumausdrücke. Im Gesichtsraum gibt es z.B. kein “hinter mir”. D.h., man kann nicht sagen: “vor mir sehe ich …, hinter mir …”. Ich kann nicht in ihm stehen oder gehen, noch, mich umdrehen & einen Denke Dir, jemand, der auf die Sonne schaut, hätte plötzlich die Empfindung, daß nicht sie sich bewegt, || : sondern || , daß wir an ihr vorüberziehen. Nun möchte || will er sagen, er habe einen neuen Bewegungszustand gefunden || gesehen, in dem || welchem wir uns befinden; & denke, || : er möchte nun durch Gebärden zeigen, || macht nun Gebärden, welche zeigen sollen, || : welche Bewegung er meint, & daß es nicht die der Sonne ist. Womit hätten wir es (hier) zu tun? mit zwei Arten der Verwendung || Anwendung des Wortes “bewegen” || “Bewegung”. || Hier hätten wir es mit zwei Arten der Verwendung || Anwendung des Wortes “bewegen” || “Bewegung” zu tun. Was der, der gleichsam das ‘visuelle Zimmer’ entdeckt zu haben schien, – was der gefunden hatte, war einerseits eine neue |
“Aber
wenn ich mir etwas vorstelle, so habe ich doch etwas, was
mein Nachbar nicht hat.” Du kannst es
so ausdrücken, aber auch anders. – Das
heißt: Du kannst davon reden, daß er die gleiche || identische Vorstellung hat, wie Du,
daß ihr dasselbe vor Euch seht, oder
auch(,) jeder eine andre aber in
gewisser Hinsicht gleichartige Vorstellung
hat. Und ich könnte auch sagen: Du kannst es so
empfinden, aber auch anders.
Du deutest die Wir machen ja wirklich eine neue Erfahrung. |
Aber es
ist nicht einwandfrei, zu sagen Du habest eine
‘grammatische Bewegung’ gemacht.
Du hast vor allem eine neue Auffassung gefunden.
Nicht anders als hättest Du eine neue Art der Malerei
erfunden, ein neues Metrum. |
Wenn von
einem Bild die Rede sein soll & man doch nicht soll sagen
können “Ich sehe dieses
Bild.” – was muß ich mir da von diesem Bild
denken? Es muß || Dazu muß es
wesentlich in mir & vor meinem inneren Auge sein,
daß ich drauf nicht zeigen kann. |
Man kann doch
einen Spiegel besitzen; besitzt man dann auch das Spiegelbild,
was sich |
Wann
sage ich denn, ich habe eine Vorstellung? Nun,
wenn ich sie habe – oder: nun, wenn ich es sage.
|
“Man sollte eigentlich
sagen: …” – Warum soll man
eigentlich einen andern Ausdruck gebrauchen, || ,
– wenn dieser || der gewöhnliche es auch
tut? Doch darum, weil uns das Bild, das in unserm
gewöhnlichen Ausdruck enthalten ist
(jetzt) nicht paßt; weil wir, aus
irgendwelchen Gründen, eine andre
Ausdrucksform || Darstellungsform || Auffassung
anstreben; aber nicht darum, weil dieser || ein
andrer Ausdruck nun das Faktum
richtiger || genauer beschreibt || der Sache besser angepaßt
wäre. |
10.12.
Mein letzter Abend hier im || in
meinem Haus. Ob ich noch
einmal hier leben werde? Den Leuten hier habe ich es noch
nicht klar genug gemacht wie leicht möglich es ist, daß
ich nie wiederkommen werde. Es ist auch schwer klar zu
machen, aber ich muß es noch machen. |
12.12.
Auf dem Schiff nach Bergen.
Große Kälte, & etwas unwohl. Gestern
ordnete ich das Letzte in meiner Hütte, ging dann nach
Skjolden & nahm Abschied von
Allen. Habe nicht gearbeitet. |
“Die
Sprache dient || Sätze dienen ja dazu, zu
beschreiben, was der Fall ist” || wie es
sich verhält || wie sich alles
verhält” denken wir. Der
Satz als Bild. Und das ist recht
schön, |
Wie
machen wir es denn, das ‘visuelle Zimmer’ zu sehen,
ich meine das, was eine Welt ist & kein Subjekt
außer sich hat || & keinem Subjekt
gehört? Denn es ist ja eben darum
daß wir denken, wir entdeckten es, weil wir uns
seiner nicht immer bewußt sind. – Einerseits sehe
ich dabei || da natürlich alles,
so || ganz wie gewöhnlich; ich schaue
umher, auch auf meinen Körper,
denke: “ich kann meine Augen nicht
sehen” – – Aber es gibt ja wohl alle möglichen
solcher Arten meine Und worin besteht es denn: die Dinge so & so & so sehen? – Manchmal & teils darin, ob || daß man den Blick ruhen oder wandern läßt, & darin wie man ihn wandern läßt || er wandert, darin, daß man ganz Auge ist teils || & in dem, was wir dabei vorher || & danach sagen, & nicht sagen, in Gesten, die wir machen, & vielen andern. Manches sieht man Man kann sagen: wenn wir Philosophieren feiert nicht nur unsre Sprache, sondern auch unser Blick. Denn während ich den Ofen heize, sehe ich ihn anders als, wenn ich beim Philosophieren auf ihn starre. || , denke ich nicht an den ‘visuellen Ein Philosoph, der beim Philosophieren immer ein Auge zudrückte, würde || könnte von andern Anschauungen eher gefangen werden, als der, welcher immer mit beiden schaut. |
Man hört
ein
Musikstück || Musik anders, wenn man nahe am
Orchester sitzt & die Hörner aus der, die
Oboen aus jener Richtung hört; anders wenn
man sieht, wer jetzt spielt & anders, wenn man mit
geschlossenen Augen
hört || zuhört. |
Der Philosoph redet sich allerlei ein; &
muß versuchen, es sich wieder auszureden. |
Wer sagt, er || man könne nicht
zweimal in den gleichen Fluß steigen, kann das nur unter
ganz bestimmten || sehr besonderen || speziellen
Umständen so
empfinden! D.h., || d.h., nur unter ganz || besondern bestimmten Umständen versucht sein, es
zu sagen. |
Die verschiedenen Stellen, die ein
Bild in einer Theorie, in einem Sprachspiel,
einnehmen kann lassen sich(, glaube || denke
ich,) darstellen || anschaulich
machen durch die verschiedenen Stellen, an || Positionen, in denen etwa ein
algebraischer Ausdruck in einem algebraischen || (mathematischen) Ausdruck stehen
kann. || algebraisches Bild stehen kann.
Denn wenn ich nur
weiß, daß in einem Ausdruck √a² + 1 || √a² + 1 in
einem Ausdruck vorkommt, aber nicht, ob es
heißt (√a² + 1)² ‒ a² ‒
1 (√a²
+ 1)² |
Es ist unmöglich wahrer über
sich selbst zu schreiben, als man
ist! Das ist der
Unterschied zwischen dem Schreiben
über sich selbst & über
äußere Dinge || Gegenstände. Über sich schreibt man nicht
auf Stelzen oder auf einer Leiter sondern auf den bloßen
Füßen. |
In der Diskussion über den
Tagebuchschreiber gibt es scheint's zwei Arten
von Schwierigkeit. Einerseits der Nutzen den er etwa
von Erinnerungsbildern Warum das Letztere? Es scheint, als mache ich einen Fehler, wenn ich so ohne weiteres davon spreche, er habe (oder habe vielleicht) Vorstellungsbilder. – Mir kommt als erstes in den Sinn daß ich ja auch von einem Tisch nicht ohne weiters annehmen kann er habe Vorstellungen. Und wenn einer sagte: “ja, weil Du vom Tisch nicht annimmst er habe eine Seele” – so frage ich: warum kann ich das nicht annehmen? Was hindert mich daran? Es muß doch wohl Gestalt & Benehmen Es ist also richtig: ich kann mir nicht vorstellen, wie ein Tisch ein Bild vor sich sieht (man könnte hier sehr wohl auch sagen, mit welchem Teil || seiner Teile) er ein Bild vor sich sieht) – aber ich kann mir vorstellen || ¤ – wohl aber || aber wohl, wie || wie ein Mensch dies tut. – (Und man wird auch gegen jeden Einwand sagen: “Ich kann mir doch denken, daß er || dieser Mensch das & das || ein Bild vor sich sieht!) D.h. vor allem: Du kannst es sagen & es ist ein altgewohnter || alt eingesessener deutscher Satz, mit dem Du – normalerweise – || – für gewöhnlich – (wohl) umgehen kannst. Aber Du empfindest für gewöhnlich auch keine Schwierigkeit zu sagen: || darin, zu sagen: || Aber wir empfinden für gewöhnlich auch keine Schwierigkeit wenn wir sagen: || darin, zu sagen: “ich nehme an, er stellt sich dabei … vor”. Wir kommen nämlich dann gar nicht dahin uns |
Wenn ich also fühle, || : ich wisse nicht
so recht, was ich damit meine: jener Mann sehe Bilder vor sich,
obwohl ich doch anderseits sagen möchte daß ich sehr wohl
verstehe, |
Große
Wohltat für mich heute arbeiten zu
können. Aber ich vergesse alle
Wohltaten so leicht!
Ich lese: “Niemand || “& niemand kann Jesum einen Herren || Herrn heißen, außer durch den Heiligen Geist.” – Und es ist wahr: ich kann ihn keinen Herrn heißen; weil mir das gar nichts sagt. Ich könnte ihn ‘das Vorbild’, ja ‘Gott’ nennen oder eigentlich: ich kann verstehen wenn er so genannt wird; aber das Was neigt auch mich zu dem Glauben an die Auferstehung Christi hin? Ich spiele gleichsam mit dem Gedanken. – Ist er nicht auferstanden, so ist er im Grab verwest, wie jeder Mensch. Er ist tot & verwest. Dann ist er ein Lehrer, wie jeder andere & kann nicht mehr helfen; & wir sind wieder verwaist & allein. Und können uns mit der Weisheit & Spekulation begnügen. Wir sind gleichsam in einer Hölle, wo |
19.12.
In Wien.
Ermüdet, wohl hauptsächlich vom
Klimawechsel. Innerlich |
Die || Das Interesse für die || an der Ursache ist
oft
ein || der
|| oft wie eine Art || als || wirkt wie ein || oft als
Blitzableiter, der der bloßen Tatsache
ihre || die Kraft nimmt || entzieht. || Die Ursache ist oft
der Blitzableiter, der der Tatsache ihre ursprüngliche Kraft
nimmt. || der den Tatsachen die || ihre Kraft nimmt.
Man sagt: “das kommt (einfach) daher, daß …” & hat die Kraft von der Tatsache abgeleitet || abgezogen. (Man könnte oft sagen, man habe die Tatsache geerdet.) |
23.12.
Bin sehr matt;
körperlich & geistig.
Vielleicht ist die Galle die Ursache davon. Lebe hier
sehr bequem & auch das ist vielleicht nicht gut für
mich. |
31.12.
Die ganze Zeit hier äußerst
matt & schwach; die Ursache ist mir |
2.1.38.
Freud's Idee: Das Schloß ist im
Wahnsinn
nur verändert,
aber nicht zerstört || nicht zerstört nur
verändert; der alte Schlüssel kann es nicht
mehr aufsperren, aber ein veränderter || anders gebildeter Schlüssel könnte
es. |
Stark verkühlt & im
Bett. |
Wie es oft
der Fall ist, wenn
4.1.38.
ich verkühlt & unwohl bin, bin ich auch jetzt
wieder sinnlichen Gedanken sehr
zugänglich, also sinnlich stark reizbar.
Habe lange nicht von Francis gehört; bin besorgt. Dachte: Es wäre gerecht & gut, wenn er stürbe und dadurch meiner ‘Torheit’ entrissen würde. Aber das meine ich doch nur wieder halb. Bin hier leider in keinem liebevollen Verhältnis zu den Menschen! Ich bin kalt & in mich gezogen. |
5.1.
Manchmal besorgt darüber, daß
ich nicht von Francis höre. Bin immer
auf das Schlimmste
gefaßt. Denke mit sinnlichen Wünschen an ihn
& das ist schlecht, aber so ist es
jetzt. |
6.1.
Von Fr. noch nicht
gehört. Bin außer Bett aber in den Beinen
furchtbar schwach. – Mit Koder stehe ich nicht befriedigend.
Seine liebenswürdige Art wärmt mich nicht
& macht mich daher abweisend || zurückweisend. Dabei
bekommt es den Anschein, als könnte ich ihn
moralisch tadeln, was natürlich unsinnig ist; denn
ich sehe nicht daß er schuldiger ist als
ich; wahrscheinlich ist er unschuldiger. Schon weil er sich
viel weniger verändert als ich. Ich könnte
sagen: das flaue laue Wesen schmeckt
mir nicht. |
8.2.38.
In Dublin
angekommen. In einer provisorischen Wohnung.
Übernächtig. |
Ich erkläre einem Dummen Dies ist ähnlich wie || Ähnlich: Mit den Worten ‘ich habe Schmerzen’, von jemandem ausgesprochen, fängt || der Äußerung der Empfindung fängt das Spiel erst an. |
9.2.
You could imagine someone saying “space is all
full of time”. |
“Die Zeit fließt durch den ganzen
Raum.” || “Überall im Raum verfließt die Zeit.” || “Überall im Raum ist Zeit & verfließt die Zeit.” || “Die Zeit ist überall im ganzen Raum.” Um zu zeigen, daß es so ist, |
Ein Fußballmatch in meiner
Phantasie gespielt. |
Wenn er eine
gewisse Erscheinung am Himmel sieht macht er ein Kreuz in's
Tagebuch. – Das ist die Nun sehe ich von diesen Dingen ab & betrachte nur mehr || noch das subjektive Sprachspiel. Er macht jetzt ein Kreuz, wenn er jene Erscheinung ‘zu sehen glaubt’. Und dies nehme ich an; denn ich habe weiter keine Anzeichen dafür, daß er die Erscheinung zu sehen glaubt. Dann aber nehme ich an daß dort etwas vorgeht, wo niemand hinsieht. |
“Ich weiß doch wie es ist:
Schmerzen zu fühlen.” Nun, wie ist
es? Heißt es etwas zu sagen || Kannst Du
fortfahren: “Es ist
so” indem Du
mich nämlich versicherst Du habest
jetzt || bei dem letzten Wort das
entsprechende Gefühl gehabt? Das heißt so wenig
wie zu sagen: “Ich weiß doch, welche
Farbe “ || ‘Sepia’
heißt: diese.” – wenn Du
dabei || bei diesem Wort auf nichts zeigst.
“Aber heißt es auch für den nichts, der es sagt?” – “Was fängt er damit an? – |
“Ich nehme an, daß er alles sieht
wie wir, obwohl er sich in jeder Beziehung wie ein
Blinder benimmt.” |
Und warum soll man |
Wenn ich annehme, daß er die
& die Erscheinung vor sich sieht auch gegen
alle äußere Evidenz, so nehme ich eigentlich ein Bild
an. |
10.2.
Wie geht die Annahme eines
Sachverhalts in die Annahme einer Ausdrucksform über?
Wie geht das arbeitende Rad in ein leerlaufendes
über. |
Die
Annahme leistet keine Arbeit mehr. |
Immer wieder drängt sich
das Bild vom Planetengetriebe || Differentialgetriebe auf.
Ein Rad (etwa das
Planetenrad) || Das
Planetenrad
hat zwei mögliche Antriebe.
Normalerweise liegt der eine von ihnen still
(&) der andere wird,
dem Zweck der angetriebenen Maschine
entsprechend, bewegt || umgetrieben, oder es werden beide
Antriebe
zweckentsprechend || dem Zweck entsprechend
bewegt || im Hinblick auf den Zweck gedreht.
Oder aber, die eine wird || es wird die eine
– aus irgend einem Grund – ohne
jeden Bezug auf den Zweck der Maschinerie nach rechts, oder nach
links, oder abwechselnd hin & her || nach
rechts & nach links, gedreht
||
Oder es kann sein, daß der eine Antrieb eine Bewegung erhält, gleichförmig oder ungleichförmig, rotierend oder oszilierend
&
seine Bewegung bestimmt
dadurch einfach, wie der andre Antrieb zu drehen ist, wenn
dem Zweck |
Wenn nun
Einer || man nun sagt: “ich kann doch
annehmen, daß der Andre || dieser
Mensch die & die Vorstellung hat – so ist zu
sagen || antworten || so ist die
Antwort: Du kannst jedenfalls sagen || doch
sagen “ich nehme an … ” & Du
kannst Dir auch dabei etwas vorstellen (denken) & das
ist ja wohl alles, was zum Annehmen notwendig ist || gehört; aber ist (denn)
dadurch auch die Rolle Deiner || dieser Annahme
festgelegt? || die Rolle festgelegt, die Deine
Annahme |
“Die Annahme, daß dieser
Mensch, || – der sich ganz normal benimmt
– blind ist, hat doch Sinn!’ –
D.h.: ‘es ist doch
eine Annahme’, ‘ich kann doch so etwas wirklich
annehmen’. Und das heißt doch: ich mache
mir doch (wirklich) ein Bild von dem was
ich annehme. Wohl; aber geht es
weiter? Wenn ich die Annahme, daß einer
blind ist unter andern Umständen
mache, sage || bestätige ich mir doch nie,
daß diese Annahme wirklich Sinn hat. Und daß ich
mir dabei wirklich etwas denke, ein Bild habe, spielt
dann gar keine Rolle. Dieses Bild wird erst
hier wichtig, |
Wenn ich an einer Annahme festhalte, so ist eben die Frage,
woran ich mit dieser Annahme
festhalte. |
Ich lüge noch immer.
Ich sehe immer wieder, daß ich mich nicht entschließen kann
mir die Wahrheit über mich zu sagen.
Oder daß ich sie mir nur für einen
Augenblick gestehe & wieder vergesse.
Meine || Besonders meine
kleinliche Eitelkeit, Feigheit, die Methoden, sie zu
verhüllen, etc. will
ich mir nicht wahrhaben. |
11.2.
“Aber Du sagst doch:
‘ich habe Schmerzen’, weil Du
Schmerzen hast.”3
– D.h.: Dein “ich
habe …” ist doch durch dieses Phänomen
gerechtfertigt.
Aber das heißt
nichts, || ist falsch || es gibt hier nicht
‘dieses Phänomen’ || es gibt hier keine Verwendung für den
hinweisenden Ausdruck “dieses
Phänomen”.
Ja, denke nur, wie Du
die Wörter || diesen || diesen hinweisenden Ausdruck || die Worte
“dieses Phänomen” hier
verwendest || gebrauchst!
|
“Aber rechtfertigt nicht ein bestimmtes
Erlebnis, Phänomen, || Phänomen, ein Erlebnis, den
Ausdruck: “ich habe
Schmerzen”?” – Nun,
welches? – Zur Antwort rufst Du Dir etwa || ruft man
sich irgendwelche Schmerzen hervor, |
“Nichts im Gesichtsfeld deutet darauf hin
etc.”
(L. Ph. Abh.) Das heißt sozusagen: Du
wirst vergebens im Gesichtsraum nach dem Seher
suchen || umherschauen ||
ausschauen Er ist nirgends im
Gesichtsraum zu finden. Aber die Wahrheit ist: Du
tust nur als suchtest Du nach
jemand || etwas. |
“Alles, was ich sehe, sind
(die) Ansichten || ist
die || eine Ansicht der Dinge
im Raum von einem Punkt aus.” gesehen |
Es ist eine Erfahrungstatsache, daß ich, was ich vor mir
sehe, mit den Augen sehe. |
Ich sehe etwas
vor mir; das ist doch gesehen; || – aber
ist es nicht nur da, ist es wirklich || tatsächlich gesehen? Sieht man,
daß es gesehen ist? “Sehen”
hängt mit einem Bild der Wirkung des Objekts auf das
Subjekt zusammen. Ich sage “ich
sehe den Vorhang”; soll ich aber auch sagen “ich
sehe eine Vision”? Ich möchte sagen: im Was habe ich dann aber für gewöhnlich vor mir: den visuellen Raum oder den physikalischen Raum? Nein, so ist es nicht. Der visuelle Raum ist nicht quasi ein andrer Guckkasten als der physikalische. Wenn ich sage: “durch den visuellen Raum gehen keine Lichtstrahlen, so heißt das nur, daß ich nur von einer Gesichtserscheinung sage, sie sei im visuellen Raum. Und da nur das Gesehene ein Gegenstand im visuellen Raum ist, so kann man nicht sagen, es werde etwas im visuellen Raum gesehen. 12.2. |
“Und
nichts im Gesichtsraum …” Wenn der Raum das
Produkt des Sehens ist, wie soll er selbst wieder gesehen
werden || sein? |
Irreligiös; unmutig; dumpf. Zur
Arbeit nicht fähig. Weiß nicht, was ich machen
soll. Vegetiere & warte; ein häßlicher
Zustand. |
Willst Du
denn sagen, daß Du das alles nicht siehst?
|
Es hat keinen Sinn, zu sagen daß ich dies –
nämlich den || meinen Gesichtseindruck – nicht
sehe; & also auch nicht, daß ich ihn
sehe. Und hier kommt es mir wieder vor als könnte ich sagen: ich kann dies seiner Natur nach nicht sehen. “Wenn ich das meine, diese |
13.2.
‘Die Erinnerung ein
inneres Erlebnis’. Du gebrauchst ein
Bild & zwar für die Art der Verwendung des Wortes
“Erinnerung”. Es entspricht ihm der
Ausdruck: “Nur ich kann wissen,
etc..”. Also das grammatische
Faktum, – – – |
14.2.
Es geht mir gar nicht gut.
Ich habe keine Gedanken, bin ganz matt; bedaure daß
ich hierher gekommen bin, wo ich
scheint's nichts machen kann.
Anderseits muß ich noch warten, weil doch noch nichts klar
ist. Verbringe meinen Tag brütend. |
Wo sehe ich das
Haus: hier, |
Es gibt
natürlich ein wichtiges Faktum: daß es schwer ist, die
Gedanken des Andern zu erraten. |
“Ich weiß nicht, welche
Gedanken hinter diesem Gesicht
vorgehen.” |
‘Ich hatte längst den Plan gefaßt, ehe ich ihn
aussprach || niederschrieb.’ Was
ist das Kriterium dafür, daß der Plan den ich niederschreibe
derselbe || der gleiche ist, den ich im Innern gefaßt
habe? |
Wenn ich mir im
Innern das ABC vorsage, was ist das
Kriterium dafür daß ich das Gleiche tue wie
¤ ein Andrer der es sich im Stillen vorsagt? Es
|
‘Ich kann
nie wissen, daß er sich
das ABC im Innern || Geiste vorsagt.’ – Aber weiß
er's selbst? Wie, wenn wir sagten:
Er kann es auch nicht wissen, er kann's nur
sagen. Man könnte sagen: Er kann so wenig wie ich kontrollieren, daß, was er fühlt, wirklich das ist, was wir Schmerzen nennen. da es ja dafür keine Kontrolle gibt. Das Sprachspiel fängt also erst || erst damit an, daß er sagt, er habe Schmerzen, nicht damit, daß er es weiß. |
Das
Sprachspiel fängt
erst || (erst)
also quasi
mit einer Beschreibung an,
der nichts Beschriebenes entspricht. |
﹖
Die große Schwierigkeit ist hier, die Sache nicht so
darzustellen, als könnte man etwas nicht: nämlich als wäre da wohl || Als wäre da also
zwar ein Gegenstand von dem ich die Beschreibung
abziehe, aber ich wäre nicht im Stande,
ihn jemandem |
Wie soll man
also || nun sagen: es werde nichts
beschrieben – oder, es werde ein inneres Erlebnis
beschrieben? |
‘Die Erinnerung ist doch ein innerer
Vorgang’ ist eine grammatische Bemerkung; sie sagt
eigentlich, daß der Ausdruck der
Erinnerung das Sprachspiel beginnt.
Der Satz scheint es aber zu rechtfertigen, daß wir irgend eine Annahme über die innern Vorgänge einer Person machen. – Man kann |
Die Auffassung der Erinnerung als innerer Vorgang
macht es uns möglich, eine Annahme über den Vorgang zu
machen, scheinbar ohne uns darum zu bekümmern, wie sich der
innere Vorgang ausdrückt || äußert.
Nur ist die Annahme leer, solange sie mit keiner Annahme
über Äußeres || die äußeren
Vorgänge gekoppelt ist. |
Bin fürchterlich ungeduldig & zum
Bösesein geneigt. |
Oh wie schwer ist es hier, aus D.h.: wie schwer ist es, nur beim gesunden Menschenverstand zu bleiben. || , nur über die Anwendungen des Wortes zu sagen, was sich ganz von selbst versteht, & doch damit alles || alles damit beleuchten. || & doch damit in alle Ecken hinein leuchten. || D.h. über allen bildlichen Ausdrücken, || alle bildlichen Ausdrücke, || aller Bildlichkeit der Sätze, die sich uns aufdrängen nicht ihre Anwendung zu vergessen. |
Denn das ist ja
der Witz, daß alles Ätherische aus der
Erklärung verschwinden || hinaus
muß. |
Es ist als hätten wir eine
Ausdrucksweise || Sprachform überkommen in der
immer gesagt || nicht einfach von einem Tisch oder Stuhl die
Rede ist, sondern gesagt wird, daß das Material des
Tisches in die Form eines Tisches eingegangen sei, so daß man
am Ende glaubt, man dürfe nicht mehr einfach von einem
Tisch reden, sondern |
Warum soll ich
denn leugnen daß ein geistiger Vorgang da ist?!
Nur heißt “es hat jetzt in mir der geistige Vorgang der Erinnerung an … stattgefunden” eben: ich habe mich jetzt an … erinnert”. Den geistigen Vorgang leugnen, hieße die Erinnerung zu leugnen. |
Wenn ich nun sage:
“das Spiel || Sprachspiel fängt mit
dem Ausdruck || der Äußerung an”, ist
dies eine grammatische |
Warum gebrauchen wir das Bild vom ‘innern
Vorgang’? |
15.2.
Einerseits || Es finden wirklich beim stillen Denken
Vorgänge im Innern unseres Körpers
besonders || insbesondere vielleicht im Kehlkopf
statt || statt besonders || insbesondere vielleicht im
Kehlkopf. Wir halten auch beim Denken
den Kopf mit den Händen; manchmal, als wäre || sei er von Gedanken schwer, manchmal,Der Kopf, das Gefäß, worin die Gedanken sind, die dann aus dem Mund ausfließen. – – – – [ungemein schwach] |
Mein
philosophisches Denken ist
gleichsam eingeschläfert. Es ist ganz als liege
mein Talent in einer Art
Halbschlummer. Ich weiß sozusagen,
was um mich herum vorgeht, kann aber nichts machen.
Böser
Zustand. |
16.2.
Kann nicht arbeiten.
Denke viel über einen eventuellen Wechsel meiner
Nationalität nach. Lese in der heutigen Zeitung
daß ¤ eine weitere zwangsweise Annäherung
Österreichs an Deutschland erfolgt
ist. – Aber ich weiß nicht was ich eigentlich
|
17.2.
Immer wieder
fühle ich in mir die Ansätze sehr
allgemeiner Gedanken, oder Betrachtungen, aber sie kommen
nicht heraus. Wer in der Welt etwas durchsetzen will, muß sich sagen & darüber klar sein, daß er nicht dümmer noch verrückter ist als seine Nebenmenschen. |
Ich sehe eine
Photographie vor mir, die Teilnehmer an einem Diner. Ich
sehe also ein Viereck mit || aus weißen,
schwarzen, grauen Flecken. Ich betrachte es aber auf sehr
eigentümliche Weise, indem ich nämlich
meinen Blick von einem Gesicht zum andern schweifen lasse &
nicht z.B. von einer Schulter zur
andern. Auch schaue ich den Gesichtern
meistens || größtenteils in |
Unwohl, vielleicht
von der Galle her. Vielleicht auch daher die
Arbeitsunfähigkeit.
|
18.2.
Besuch im Irrenhaus. See the sane man in the maniac!
(& the mad man in yourself.) |
19.2.
Das Bild vom
Denkvorgang hinter der Stirne drängt sich uns auf. |
Von einer
Brucknerschen Symphonie kann
man sagen, sie habe zwei Anfänge: den Anfang des
ersten & den Anfang des zweiten Gedankens. Diese
beiden Gedanken verhalten sich nicht wie Blutsverwandte
zu einander sondern || sind miteinander
nicht blutsverwandt sondern verhalten sich zu
einander wie Mann und Frau || Weib. |
Die
Brucknersche
Neunte ist gleichsam ein Protest gegen die
Beethovensche &
dadurch || gegen die
Beethovensche
geschrieben & dadurch wird sie erträglich,
was sie sonst, als eine Art Nachahmung, nicht wäre.
Sie verhält sich zur
Beethovenschen
sehr ähnlich, wie der
Lenausche
Faust zum
Goetheschen, nämlich der katholische
Faust zum
aufgeklärten etc.
etc. |
Wer sagt: “ich habe
Schmerzen” gibt in gewissem Sinne eine Beschreibung eines
Zustandes; & es ist klar daß || wie diese
Beschreibung nicht unwidersprechlich von einen Andern gegeben
werden kann
(‘kann’, in dem
Sinne, in welchem man durch Wegnehmen der Dame
nicht matt machen kann). Also liegt
|
Oder
denke Dir: Einer stieße plötzlich
Schmerzenslaute || Klagelaute aus &
sagt, indem er auf einen || den Andern
zeigt: “Er hat Schmerzen, er hat
Schmerzen!” Der Andre aber
sitzt ganz ruhig da & gibt kein
Schmerzenszeichen. || Der
aber gibt keinerlei Schmerzenszeichen.
Angenommen man fände dann immer, daß kalte Umschläge dem Andern appliziert || diesen aufgelegt den Einen || Ersten beruhigen, so läge || liegt es nahe zu sagen, dieser || , er habe Schmerzen im Körper des Andern. |
Sich
über sich selbst belügen, sich
über die eigene Unechtheit belügen, muß einen schlimmen
Einfluß auf den eigenen Stil haben; denn
die Folge wird sein, daß man in ihm nicht mehr Echtes von
Falschem unterscheiden kann. So mag die
Unechtheit des Stils Mahlers
zu erklären sein & in der gleichen Gefahr bin
ich. Wenn man vor sich selber schauspielert, so muß der Stil davon der Ausdruck sein. Er kann dann nicht der Eigene sein. Wer sich selbst nicht kennen will, der schreibt eine Art Betrug. Wer in sich selbst nicht hinunter steigen will, weil es zu schmerzhaft ist, bleibt natürlich auch mit dem Schreiben an der Oberfläche. (Wer nur das |
Man könnte den Ersten
in diesem Fall lehren, || lehren, in diesem
Fall hier nicht “er hat Schmerzen”
zu rufen, sondern: “ich habe
Schmerzen”. || nicht
“er hat Schmerzen”, sondern
“ich habe Schmerzen” zu
rufen. |
Da wir
in diesen Untersuchungen immer fragen:
“was müßte man || müssen wir || sollen
wir || sollte man
sagen, wenn …”, so genügt uns die
Varietät der wirklich auftretenden Fälle
nicht, sondern wir müssen eine Stufenleiter von
Möglichkeiten || Fällen in die Erwägung
ziehen, gleichgültig ob sie erdichtete, oder wirkliche || wirkliche, oder erdichtete sind. Daher berührt
es
komisch (&) || , wie eine
Irrelevanz¤, wenn wir einen Philosophen nach einzelnen
seltenen || entlegenen Fällen || Fakten
(etwa seltsamen Geisteskrankheiten) fischen sehen.
Als |
Wer hat den Schmerz: der, in dessen
Körper der Ort des Schmerzes ist, oder der, welcher
die Klage ausstößt? |
“Ich sage doch,
daß ich Schmerzen habe, weil es wirklich so
ist.” – Soll das den Gebrauch des
Ausdrucks “ich habe Schmerzen”
erklären? Wie könnte es das? || –, es setzt ihn doch voraus! Es kann
nur sagen: ich gebrauche diesmal diesen Ausdruck, weil es
wirklich so ist, nicht weil ….
Z.B. nicht weil es in der Rolle
steht, die ich jetzt gerade auswendig lerne.
Was man
sagen möchte ist eigentlich || eigentlich sagen möchte
ist: Ich sage |
“Woher aber dann die Einbildung, daß die Worte die
Beschreibung eines Gefühls sind?“ – Dies
ist ja keine Einbildung. Eine Einbildung ist es,
daß die Worte “‘ich habe
Schmerzen’ beschreibt dieses Gefühl”
eine Erklärung von Worten sind, wenn sie von keiner Demonstration begleitet werden || der Satz
“‘ich habe Schmerzen’ beschreibt
dieses Gefühl” eine Erklärung von Worten ist, wenn
er von keiner Demonstration begleitet
wird. Dies
hängt damit zusammen, daß zwar das Schauen
Denken wir uns eine Tabelle, die sich nur im Gedächtnis nachschlagen läßt || man nur im Gedächtnis nachschlagen kann. || die nur im Gedächtnis || in der Vorstellung existiert. Etwa ein Wörterbuch. Mittels eines Wörterbuches kann man den Gebrauch eines Wortes statt eines andern rechtfertigen. Sollen wir es aber auch ¤ eine Rechtfertigung nennen, wenn die Tabelle selbst nur im Gedächtnis || in der Vorstellung existiert? – “Nun es ist dann eben eine subjektive Rechtfertigung.” – “Aber die Rechtfertigung bestand doch darin, daß man an eine bestimmte || neue Stelle appelliert.” – Aber In der Vorstellung eine Tabelle nachschlagen ist so wenig ein Nachschlagen wie das vorgestellte Resultat || die Vorstellung eines Resultats eines vorgestellten physikalischen Experiments das Resultat eines physikalischen Experiments ist. |
Ähnlich
könnte man den
Ausdruck einer Regel für die Geltung eines Wurfs im
Würfelspiel würfeln. || wäre es fast, wenn man den
Ausdruck einer Regel für die Geltung eines Wurfs im
Würfelspiel würfelt. |
Angenommen etwa man wollte den Bau einer Brücke
in der Vorstellung dadurch rechtfertigen daß man
zuerst in der Vorstellung Zerreißproben
mit den Materialien der Brücke macht. Dies wäre
natürlich || wohl Ist das gedachte Resultat eines gedachten Experiments das Resultat eines Gedankenexperiments? |
Wenn ich nun
sage: es sei || ist eine Einbildung, daß
jene Worte ohne eine Demonstration eine Erklärung seien,
20.2.
so sieht diese Einbildung etwa so aus:
Man sagt: “Ich kann mir doch
sagen: ‘Das sind Schmerzen’, &
meine Aufmerksamkeit dabei auf einen Schmerz richten.
Und ich kann mir doch vornehmen das in Zukunft so
(etwa “ || “Schmerz”) zu
nennen.” – Aber ich könnte fragen:
“Wie |
Ich kann mir doch (im
Innern) vornehmen, in Zukunft das Schmerz zu
nennen! – Aber hast Du es Dir auch gewiß
vorgenommen? Bist Du sicher daß es dazu genug war
Deine Aufmerksamkeit auf den
Schmerz zu konzentrieren?
|
Warum kann meine rechte Hand nicht meiner linken
Geld || ein
Geldstück schenken? – Nun ich kann
es || es läßt sich ja tun, insofern meine
rechte Hand es in meine linke geben kann, ja || .
Ja, meine rechte könnte auch eine
Schenkungsurkunde anfertigen & meine linke eine Quittung
unterschreiben & einen Dankbrief schreiben || & einen Dankbrief schreiben & dergleichen
mehr. Aber die weiteren ‘praktischen’ Folgen wären nicht
die einer Schenkung! Und das gleiche kann || könnte man fragen, wenn Einer sich die private Worterklärung gegeben hat. |
Der Geisteskranke, der sagt || schreibt:
“ich war einmal || mein Name war einmal
J.B., aber wer ich jetzt bin || wie ich jetzt
heiße, weiß ich nicht”. –
Erkennt er damit an, daß er nun ein gänzlich Anderer
ist; & meint daß er
aber || darum auch anders heißen
müßte? Sein Irrtum – wenn man es so
nennen soll – ist dann jedenfalls ganz ähnlich
dem vieler Philosophen. || dem, den eine Menge von Philosophen
machen. |
“Im visuellen Raum gehen 21.2. Und statt “in meinem visuellen Raum” könnte || kann man einfach “im visuellen Raum” sagen, & die Verwendung des Possessivpronomens durch eine andere Praxis in der Anwendung jenes Ausdrucks ersetzen || eliminieren || ausscheiden. Es ist leicht die Regeln einer solchen Anwendungsart || Praxis aufzustellen || sich die Regeln einer solchen Anwendungsart || Praxis auszudenken. Und wem eine solche sich (aus irgend welchen Gründen) aufdrängt, || Und wem sich diese Art der Darstellung – aus irgendwelchen Gründen aufdrängt – der wird geneigt sein, zu sagen: Es gibt nicht meinen [Umarbeiten, Landschaftsbild] Denken wir an die Beschreibung eines Bildes || eine Bildbeschreibung, es sei ein Interieur. Zwei Formen der Beschreibung sind möglich können wir uns denken: In der einen heißt es etwa: “Durch das Fenster im Hintergrund fällt Licht auf den Tisch der einen langen Schatten auf … wirft. Im || Durch den Spiegel sehen wir ein weiteres Fenster || in ein weiteres Zimmer & durch dasselbe || . Das Klavier ist durch¤ den Reflex der Wand aufgehellt …. || usw.” In der andern heißt es: “In der Hinterwand ein helles Fenster. Der Tisch in der Mitte des Zimmers ist || Die Seite des Tisches, die ihm zugekehrt ist ist hell eine andere || … das Klavier an der der Wand zugekehrten Seite heller …. Im Spiegel das Bild eines weiteren Zimmers. Vielleicht wird man sagen, die erste Art der Beschreibung sei nur dort anzuwenden, wo die Lichter & Wenn nun Einer sagte: “In dem Raum eines Bildes fällt kein Licht von einem Gegenstand des Bildes auf den andern”. || , – was könnte er mit so einer || dieser Aussage wollen? Wäre es nicht das Hervorheben einer bestimmten Betrachtungsart? || Stellt er uns nicht das Hervorheben einer bestimmten Betrachtungsart vor Augen? Der Satz ist zeitlos: || ; ich er will nicht sagen: “im Bildraum fallen nie Strahlen || fällt nie Licht …”. || , d.h. nicht, die Erfahrung lehre es, sondern, || : es ist im Wesen des Bildraumes. Man könnte den Satz aber auch so verwenden: “Es nützt |
Die Betrachtungsweise die
im ersteren Fall hervorgehoben wird ist etwa die:
Auch im Bild gibt es ein Vorn
& Hinten & Gegenstände
sie sind hier heller || hel¤l hier dunkel
aber es gibt keine kausalen || nicht die uns wohlbekannten
kausalen Zusammenhänge zwischen diesen
Helligkeiten & Dunkelheiten. Eine
gewisse Analogie wird also hervorgehoben, eine andere
unterdrückt. Der Satz || Ausdruck “im Bildraum fällt kein Licht
etc.” zieht uns aber in
anderer Richtung || setzt uns auf ein anderes
Denkgeleise. Wir stellen uns eine
physikalische Räumlichkeit vor, in der die
Gegenstände eine gleichsam magische Helligkeit
zeigen || besitzen aber nicht Wenn ich nun sage || nun Einer sagt: “Im Gesichtsraum gehen keine Lichtstrahlen ….”, so weiß ich zunächst noch nicht (sicher), wie er diese Aussage verwenden will. Er könnte ja z.B. fortfahren: “ich will damit sagen, daß nicht in allen Fällen, wenn || in denen gesehen wird, mit dem leiblichen Auge gesehen wird.” Aber ich kann den Satz wohl am besten || am deutlichsten so erklären || Ich kann aber den Satz wohl so erklären: – Wenn ich sage: “im Gesichtsraum gehen Lichtstrahlen || Strahlen von da dorthin” so heißt das, es gehe ein lichter Streifen || ziehen || gehen leuchtende Strahlen || Linien durch den Raum: || , wo solche nicht zu sehen sind oder, wie man auch sagen kann, wo solche im Gesichtsraum nicht vorhanden sind dürfe man (also) nicht von ‘Strahlen im Gesichtsraum’ sprechen. Ich will zeigen, wie leicht |
“Das Wort
‘ich || Ich’
im Munde des N. || vom N. ausgesprochen bezeichnet
den N..”
“Das Wort ‘jetzt’ um 5 Uhr ausgesprochen bezeichnet 5 Uhr.” |
Wir
sagen von dem, er habe Schmerzen, der sagt, “ich
habe Schmerzen”. |
Die Worte
“ich habe Schmerzen” sind ein
Schmerzenslaut, |
Ist das
‘hier’ eine Art ‘dort’?
|
Ich sage mit
geschlossenen Augen: “Der Klang
kommt von dort, nicht von dort.”
Wie kommt es, daß dies kein Widerspruch ist?
Denke Dir ich || ich sage: “der Schall kommt von
dort”, und zeige dabei nicht
die
Richtungen || in der Richtung sondern drehe mich,
mit geschlossenen Augen so, daß mein Gesicht
die || in der Richtung des Schalls
sieht. Ich weiß dann in einem Sinne
aus welcher Richtung der Schall kommt & in einem andern
Sinne weiß ich es nicht. |
“Weiß ich, wer Schmerzen hat, wenn ich weiß, daß
ich sie habe?” – Weiß ich, wer schreit,
wenn ich schreie? Weiß ich, wessen |
Es gibt doch den
Fall in dem ich sage: “Wer macht denn dieses
Geräusch? – – Ach, ich bin es
selber!” – Also wußte ich zuerst
nicht wer es tat & dann wußte ich es.
|
10 Leute stehen in einem Kreis mit geschlossenen Augen.
Einer, der in der Mitte (des
Kreises) steht, gibt
einem von ihnen einen Schlag. Wenn ich
nicht geschlagen wurde, weiß ich nicht, wer den Schlag
erhalten hat, weiß ich es, wenn ich ihn erhalten
habe? Wie wenn ich sagte: ich weiß im
ersten Falle nicht mehr als im zweiten; denn einmal weiß ich,
daß es ein Andrer war, einmal, daß ich es war. –
Nun kann man entgegnen: Einem Andern der uns sieht & von mir erfahren will, wer geschlagen wurde kann ich allerdings im ersten Falle sagen, daß ich's nicht war & dann weiß er, daß es einer der 9 Andern war; || , im zweiten Falle kann ich ihm mitteilen, wer es war, indem ich sage, || : ich war's. |
Man kann auf eine
philosophische Frage immer antworten:
“Wie Du sie stellst, ist sie unlösbar.
Wir müssen sehen, wie sie gestellt werden
soll. || die Frage zu stellen
wäre.” || “Wie Du die Frage stellst || Wie die Frage jetzt gestellt, ist ist sie
unlösbar. – Wir müssen sehen, wie sie zu
stellen wäre, um eine Lösung zuzulassen;
wird || . Wird die Frage so gestellt sein, so
wird ihre Beantwortung keine Schwierigkeit
machen. |
“Du
weißt doch insofern wer Schmerzen hat, als Du weißt,
daß Du sie hast.” –
Dies klingt || das ist als sagte man:
“Du weißt jedenfalls, daß die Schmerzen jetzt bei
Dir sind.” ¤ Wie man sagt
: jetzt weiß
ich wo der Plumpsack ist, er ist nämlich bei |
“Aber wenn Du die Schmerzen hast, weißt Du doch
jedenfalls wer sie hat relativ zum
Koordinatenursprung, der Du bist. Du
weißt nämlich, sie sind jetzt im
Ursprung.” – |
Eine Gruppe von
10 Menschen, durch irgend einen
Einfluß empfinden immer einige von ihnen einen bestimmten
Schmerz. Diese Untergruppe wechselt sowohl die || ihre Glieder als auch die Zahl ihrer Glieder.
|| Diese Untergruppe der 10 wechselt immer wieder
sowohl ihre Glieder, als auch die Zahl ihrer
Glieder.
D.h. einmal fühlen die,
einmal jene den Schmerz, einmal mehr von den |
Angenommen auf einer weißen
Fläche bewegen sich rote Kreise.
Von || Denke Dir eine || Eine Anzahl gleichgroßer roter Kreise auf einer weißen Fläche; von Zeit zu Zeit ändert sich ihre Lage & auch ihre Zahl. Ich beobachte ein bestimmtes Stück der Fläche von der Größe eines solchen Kreises, das Übrige der Fläche sehe ich nicht. Weiß ich dann mehr von der Lage der Gruppe dieser Kreise, wenn |
“Wenn
Du sagst, Du habest || hast Schmerzen, so bist Du doch
jedenfalls nicht unentschieden darüber, ob Du ihn,
oder der Andere ihn hat.
Also sagst Du doch etwas über seinen || den Besitzer. || etwas
darüber; || : wer
ihn besitzt.” – Sagen wir es so:
Wenn ich Schmerzen habe, so kann ich dadurch¤,
daß ich es sage, einen Dritten wissen lassen, welche || daß eine bestimmte Person
(einen) || den
Schmerz || Schmerzen empfindet. Dadurch
erfährt er aber über die andern
Personen nichts; |
– – – Das muß doch || kann doch nur heißen,
daß es jedenfalls mehr über den Besitzer des Schmerzes
aussagt, wenn Du sagst, Du habest ihn, als wenn Du
gesagt hättest: “ich weiß nicht: habe ich
ihn, oder hat ihn der Andre”. |
– – – Aber ich bin
ja unentschieden darüber, ob ihn kein || ein Andrer hat. Und ob ich ihn
habe, darüber bin ich auch dann nicht unentschieden,
wenn ich ihn nicht habe. |
– – – Was wäre denn das
Gegenteil von dieser Bestimmtheit? Doch, daß ich
sagen würde: “Jemand hat hier Schmerzen,
aber ich weiß nicht, wer.” – – – – |
– – – “Du || Wenn Du auch
nicht weißt wie Du heißt, noch wie Du jetzt aussiehst, noch
auch Erinnerungen hast, so bist Du
bist doch jedenfalls nicht unentschieden darüber,
ob … Und es gibt auch
diesen Zweifel.” – Ja, es gibt ihn;
– – – |
23.2.
Fühle mich
schlecht. Ganz
wurzellos hier. Bin in böser ganz
liebloser Stimmung. Mein Hiersein scheint mir recht
sinnlos, obwohl es ernste Gründe gibt, warum ich trachten
sollte mich hier einzugewöhnen.
Ohne Mut noch Entschiedenheit. War wieder im Irrenhaus, sprach mit einigen Patienten. Weiß noch nicht wohin das führen kann. |
Es
gibt nicht eine Methode der Philosophie, wohl aber gibt es Methoden, gleichsam verschiedene
Therapien. |
“Wenn Du
sagst: “ich habe Schmerzen”, so bist Du
doch || ist es Dir doch jedenfalls klar, daß Du
selbst sie hast.” – Nein ich weiß gar
nichts über mich selbst; ich klage nur. Ich
sage nur “ich habe Schmerzen”, damit
Du weißt, daß es eine Klage ist.
|
“Ich habe Schmerzen” ist eine Schmerzensklage,
“er hat Schmerzen” aber nicht. |
Der
Satz “er hat …” hat keinen
Sinn, wenn das Wort “er” sich nicht auf eine
Beschreibung, einen Namen, oder eine hinweisende Gebärde
‘bezieht’. |
24.2
‒ ‒ ‒ und wenn ich sage
“ich Der Klagende ist es, von dem man sagt er habe die Schmerzen || den Schmerz; daher kann man die Klage nicht ‘die Aussage’ nennen, der & der habe Schmerzen. |
‒ ‒ ‒
besser wäre es vielleicht zu sagen ich lenke
die Aufmerksamkeit auf mich & nicht
auf ihn. |
“Aber Du
gebrauchst doch ‘ich’ im Gegensatz zu
‘er’. Also unterscheidest
Du doch (damit) || dadurch
zwischen Personen.” |
‒ ‒ ‒ Aber es ist nicht, als
zeigte jetzt der || gleichsam derselbe Zeiger
auf mich (d.h. |
“Ich habe
Schmerzen” verhält sich zu
“er hat Schmerzen”, wie
ein Stöhnen zur Aussage, daß einer stöhnt.
|
⇒
Siehe
22.2.
№ 1
[& || Und wie verhält es sich mit
‘er’?] Wie kann jeder
eine andere Person meinen, || Person meinen, also jeder
eine andere Person meinen, wenn jeder dasselbe
weiß, nämlich: “ich
habe …” Mit ‘er’ aber
meint er, auf den || wen er zeigt. |
25.2.
Der Verrückte kann sich nicht an diese
Welt gewöhnen. |
Ich will freilich sagen
‘ich’ & nicht |
– – – Wenn jeder von
10 || diesen
Leuten || von
uns weiß, daß er Schmerzen hat, || – weiß denn jeder etwas anderes, weiß nicht jeder
dasselbe? Sagt & meint nicht jeder
dasselbe, || ;
|| das gleiche, nämlich:
“ich habe Schmerzen”?
Anders aber,
ist es, wenn man sagt:
“er hat
Schmerzen”: || , || ist es mit dem
Satz: “er hat
Schmerzen”; ¤ || Anders
aber, wenn der Satz ist: “er hat
Schmerzen || Anders aber, wenn gesagt wird
“er hat
Schmerzen”; || ,
denn
“er” bezieht sich auf einen Namen, oder eine
Beschreibung, oder auf eine hinweisende Geste.
Ohne diese || eine solche Beziehung
ist der Satz “er
hat …” ohne Sinn.
“Ich” & “er” dienen eben ganz verschiedenen Zwecken im Satz. || “Ich” & “er” haben || bekleiden eben ganz verschiedene Ämter in der || unsrer Sprache. || “Ich & “er” haben eben gar |
Man könnte sich
denken daß jemand || Einer im Ton der
Schmerzensklage || Klage sagte:
“Jemand hat
(furchtbare) Schmerzen, aber ich weiß
nicht, wer.” –
|| “Irgend
jemand hat Schmerzen, ich weiß nicht,
wer!” – worauf man
ihm zu Hilfe
kommen würde. || eilte. |
26.2.
Ich könnte mit einer
hinweisenden Geste || Gebärde
definieren || erklären:
“‘meine’ Nase ist diese
Nase.” Könnte ich nun auch
ähnlich || analog erklären:
“‘meine’ Schmerzen sind diese
Schmerzen”? Ich könnte (doch
jedenfalls) erklären: “Mein Mund ist dieser Mund
& ‘meine’ Klage die || “‘Meine’ Klage ist die,
welche || die
dieser Mund Anders, wenn ich sage: “‘Meine Bücher’ nenne ich diese Bücher”. “‘Meine Bücher’ nenne ich diese Bücher, weil ich sie immer benütze.” |
‘Mein’
reflexiv oder possessiv.
|
‘Mein’ ist das, was ich
habe; & das (mit einer reflexiven
Geste) bin ich. Willst Du also wissen, ob etwas mir gehört || mein ist so sieh nach, wer es besitzt; habe ich's, so ist es mein. Diese Erklärung könnte man (etwa) auf jene Bücher anwenden: Wenn Du findest, daß ich sie lese, so weißt Du, daß sie mir gehören || die meinen sind. Siehst Du, daß ich meinen Mund habe? Aber kann man die Erklärung auch auf |
“Das
ist mein Körper.”
– Wohl, & wer bist denn
Du? – “Das bin
ich.” |
Es kann zweifelhaft
sein, ob diese Bücher die meinen || meine sind, auch, ob dies Bein meines ist, aber nicht,
‘ob diese Empfindung meine
ist’. || ; aber auch: ‘ob
diese Empfindung meine ist’?
Welche ist denn ‘diese
Empfindung’? || , d.h.:
wie verwendet man denn hier das
Demonstrativpronomen || hinweisende
Fürwort || die demonstrative
Bezeichnungsweise? Doch anders, als im
ersten Beispiel! Verirrungen
entstehen hier wieder dadurch, daß man sich
|
“Ich denke
jetzt an meine Empfindung || meinen
Schmerz.” – Wie macht man
das? Ich denke etwa, || : “er wird bald vergehen”. Aber geht hier nicht doch ein inneres Zeigen vor sich, wodurch ich “er” mit dem Schmerz verbinde? – “Du wirst doch nicht leugnen, ich meine etwas mit diesem Wort in meinem Innern!” – Ich leugne gar nichts || will gar nichts leugnen; || , z.B. nicht, daß Du etwa bei “er” eine gewisse Bewegung machst, etwa Deine Aufmerksamkeit von allem andern abziehst, etc. || usw.; aber in wiefern hilft das dem Gedanken? Wozu dient denn dieser Wortausdruck? || D.h. inwiefern hilft es der Funktion des Wortausdrucks? || Was ist die Funktion dieser || jener Worte; inwiefern sind sie der Ausdruck eines Gedankens, & inwiefern beeinflußt die Richtung meiner || der Aufmerksamkeit diese Funktion? Gewiß es ist eine Verbindung || ein Zusammenhang zwischen der Richtung der Aufmerksamkeit & dem, ‘was gemeint ist || wurde’. || wird’. |
Denke, Du
hättest || fühltest einen
Schmerz zugleich hörst Du wie jemand Klavier stimmt.
Du sagst: “er || es wird
(hoffentlich) bald
aufhören.” “Es ist doch
wohl ein Unterschied, ob Du den Schmerz meinst oder den
Klavierstimmer || das
Klavierstimmen!.”
– Freilich, aber worin besteht dieser
Unterschied. Ich gebe zu: es wird im
allgemeinen was Du meinst mit einer ‘Richtung der
Aufmerksamkeit’ verknüpft sein, so
wie auch oft mit einer Geste einem Richten
des Blickes, oder einem
Schließen der Augen, welches || das man
ein Nach-Innen-Blicken nennen könnte || kann. |
“Ich
habe die ganze Zeit nur an meinen Schmerz gedacht” sagt man
allerdings, wenn man |
“Ich habe
nur an den Schmerz gedacht, nicht an den
Klavierstimmer” wird man allerdings sagen, wenn man seine
Aufmerksamkeit nur auf jenen, nicht auf diesen gerichtet
hatte. |
Denk
Dir || Denke, es simuliert Einer
Schmerzen & sagt nun: “er || es
wird bald aufhören”, – kann man nicht von ihm
sagen, er meine den Schmerz & doch konzentriert er seine
Aufmerksamkeit auf keinen Schmerz. |
Aber kann man
nicht auch so lügen, daß man diese Worte sagt & seinen
Schmerz meint & dann auf die Frage: “wen meinst
|
– – –
aber inwiefern hilft das dem Gedanken? Ist denn der
‘innere’ Vorgang der Konzentration auf den Schmerz
nicht inkommensurabel mit dem Ausdruck des
Gedankens? Ich kann natürlich
denken; || , mir innerlich sagen || vorsagen,
“der Schmerz || er wird bald
vergehen” & dabei meine Aufmerksamkeit auf den
Schmerz richten, was soviel heißen kann
als: etwas tun, wodurch der Schmerz mir besonders
deutlich wird. Was aber ist es was sich hier zum
Gedanken gesellt: das was ich tue – auch wenn es etwa
nicht den Erfolg hat mich den Schmerz
deutlicher |
Seine
Aufmerksamkeit auf eine Empfindung richten ist
gleichsam ein inneres Zeigen, möchte man
sagen. |
Man kann
von einem Gegenstand sprechen, indem man auf ihn
zeigt. Das Zeigen ist hier ein Teil des
Sprachspiels. Nun glaubt man aber man
könne
dadurch von einer Empfindung sprechen,¤ daß || spreche dadurch von einer Empfindung, daß ¤
man seine Aufmerksamkeit auf sie konzentriert.
Aber wo ist die Analogie des Zeigens || zum
Zeigen? || ?
Aber weder das Schauen noch das Sehen gehören hier
zum Sprachspiel; außer insofern, als sie eine
Begleiterscheinung des Sprachspiels sind. Ich kann wohl sagen: “das ist eine sehr merkwürdige Empfindung” indem ich meine Aufmerksamkeit auf sie richte & das ist wie wenn ich sage: “welcher merkwürdige Klang” indem ich genau auf ihn hinhorche. Aber ich meine nicht den Klang |
27.2.
“Du hast
früher gesagt: “ || ‘es wird
bald aufhören’; – hast Du
den Schmerz gemeint, oder das
Klavierspielen || Klavierspiel?” –
“Ich weiß nicht mehr, was ich gemeint
habe.” – Hier || Also gibt es doch einen Vorgang des Meinens
während dem Sagen || des Sagens || dem Aussprechen, an den er sich
erinnern könnte? || , & den er
vergessen hat? – |
Ich kann doch auf einen
Klang horchen & sagen: “welche
herrliche Musik || Melodie!” Der Andre:
“Ich höre keine Musik || Melodie.” – Ich: “Ich
meine nicht, was wir da hören, sondern das
Lied …” Das zeigt nur, wird Einer sagen, daß Meinen nicht Horchen ist, – |
Die Wahrheit
ist, || : Wenn mir Einer mit
den Worten “ich habe jetzt das
Lied … gemeint” eine
Mitteilung über ein spezifisches || besonderes Erlebnis machen will, oder ich
glaube, daß er es will, so werde ich ihm antworten
müssen: “Ich weiß noch nicht, was Du
meinst, || .
Beschreib' Dein Erlebnis
genauer, || !
Ich könnte mir noch alle
möglichen Vorgänge || alles
Mögliche || Verschiedenes
vorstellen …” Das ist offenbar nicht das Spiel, was || das wir, für gewöhnlich, mit dem Worte ‘meinen’ spielen! || . |
Introspektion
könnte uns |
Man sagt
auch: “Ich meine natürlich
den
Schmerz || die Schmerzen; ich habe auf das Klavierstimmen
gar nicht achtgegeben.” – Aber
meinen ≠ achtgeben. Ja die
Art & Weise des Gebrauchs des einen Wortes ist ganz
& gar verschieden von der des andern
(Wortes). || des
einen Wortes ist von der des andern ganz & gar || gänzlich
verschieden. |
Der Vergleich des
Richtens der Aufmerksamkeit mit dem Zeigen ist
irreführend. |
Was macht denn
diese || jene Lautreihe zum Ausdruck eines
Gedankens. Von einem alten Assyrer ausgesprochen
wäre sie doch entweder der Ausdruck eines andern Gedankens oder gar kein
Gedankenausdruck || der Ausdruck eines andern Gedankens oder gar
keines Gedankens gewesen. Der Unterschied
ist doch einer, der sich in Benutzungsregeln
wiedergeben läßt. Ich meine: der Unterschied
ist einer, der sich in Regeln darstellen läßt,
deren Befolgung oder Nichtbefolgung wir
kontrollieren || beobachten können;
wie wir sehen können ob den Regeln des || eines bestimmten Spiels gemäß gespielt
wird; oder nicht. – Das heißt: Der
Oder: Der Gedanke hat doch eine öffentliche Funktion! Und wenn er sie nicht hat was charakterisiert diesen Wortausdruck als Ausdruck eines bestimmten & nicht eines andern Gedankens. Welchen Unterschied macht es, worauf ich während dem Aussprechen des Wortes “es || er” meine Aufmerksamkeit richte? Und für wen macht es einen Unterschied? Haben die Worte dann eine andere Wirkung? Und auf mich; oder auf den Andern? Und ist es diese Wirkung die bestimmt, welchen Gedanken sie ausdrücken? |
Wir lernen
doch Alle diese Worte gebrauchen &
wie wir sie gebrauchen lernen d.h.
welchen Gebrauch wir von ihnen machen lernen, das
bestimmt doch ihren Sinn || welchen Sinn sie
haben. Macht nun der nicht den richtigen
Gebrauch von ihnen der seine Aufmerksamkeit nicht so
lenkt?
Haben wir das gelernt, als wir den Gebrauch
der Worte || das Sprachspiel lernten? || Habe
ich denn
das gelernt, als ich den Gebrauch
der Worte || das Sprachspiel lernte?
Es ist
wohl wahr, daß wir in gewissen Fällen beim
Lernen des Sprachspiels lernten, unsere
Aufmerksamkeit in bestimmter Weise zu richten.
Wir lernen zu beobachten & die Beobachtung
zu beschreiben. Aber “meinen” heißt
nicht beobachten! Es gehört aber zum richtigen
|
Sagt man
z.B.: “ich habe jetzt eigentlich
nicht meinen Schmerz gemeint, ich habe nicht genügend auf ihn
achtgegeben”? |
“Ich
habe jetzt gar nichts gemeint; ich habe nur gedankenlos
geredet.” –
Besteht || Bestand das darin, daß
ich beim Aussprechen der Worte unaufmerksam oder vielleicht || etwa zerstreut, war?? |
Ja, es geht
ein ‘inneres Zeigen’ vor sich oder oft vor
sich (&) dies ist
charakteristisch für die Situation, in
der diese Worte ausgesprochen werden. Aber wenn ich
fortfahre “ich habe meinen Schmerz gemeint || meine
meinen Schmerz”, so nicht auf
Grund einer Beobachtung |
Frage ich mich
denn: ‘Was habe ich denn mit diesem
Wort gemeint?’ Meine Aufmerksamkeit war zwischen
meinem Schmerz & dem Lärm nebenan || Straßenlärm geteilt – –.
|
Das
Richten der Aufmerksamkeit greift in den Mechanismus
des Gedankens || der Gedanken nicht so ein,
wie man versucht ist || sein möchte es
anzunehmen. Diese
Richtung der Aufmerksamkeit ist vorhanden, aber sie
bestimmt nicht auf die angenommene Weise die
Funktion |
Aber
angenommen || nimm an, es sagt
jemand: “es wird bald aufhören” &
kann dann nichts mehr sagen, er fällt etwa in Ohnmacht,
– hat er nun nichts mit dem Wort
“er” gemeint, da er ja keine
Substitution mehr ausführen konnte || kann? Und wenn ich nun sage: Er hat
die ganze Zeit an das Schießen gedacht, das man
ununterbrochen gehört hat, so hat er wohl das
Schießen gemeint – müßte man nicht sagen er habe
strenggenommen nichts gemeint, als was er gesagt hat,
da Vorgänge des Richtens der Aufmerksamkeit
u. dergl. die Meinung nicht
bestimmen? für ihn
sowenig, wie für uns? Ist der Gedankenstrom
unterbrochen, so können wir nur vermuten, Aber gilt dies nicht auch für eine unbeendete Schachpartie, daß man nicht sagen kann wie sie weitergespielt worden wäre & also auch nicht ob es wirklich eine Schachpartie war? Warum klingt, was ich sage, paradox? Man möchte sagen: “Er hat doch, wenn er nicht gedankenlos gesprochen hat eines gemeint – auch wenn er nicht fortsetzen konnte!” Er hat es doch – möchte man sagen – im Hinblick auf etwas gesagt. |
Denke
Dir, ich horche aufmerksam auf ein feines
Geräusch das immer leiser wird. Ich sage
endlich: “es wird bald aufhören”.
Worin bestand es daß ich mit “es” das
Geräusch meinte?
Könnte || Konnte ich in dieser Die Frage ist, || : welchen Einfluß |
Man
könnte freilich sagen: “Wenn
Einer Schmerzen hat so sagt er manchmal vor sich
hin: ‘es wird bald aufhören’, wobei er
seine Aufmerksamkeit ganz auf den Schmerz richtet – wir
sagen in diesem Falle, er meine mit ‘es’ den
Schmerz.” |
28.2.
Ich will annehmen, man wisse genau
welche geistige Tätigkeit man ‘meinen’ nennt
sie sei oft & genau beschrieben worden || ‘meinen’ heiße sie sei oft & genau
beschrieben worden, ich nehme an, es sei ein dem Aufmerken
ähnlicher Akt. Und wenn ich also sage “es
wird bald nachlassen” & das Klopfen in meinem Zahn meine, so
merke || richte ich bei
dieser
Aussage || diesem Satz |
“Es wird bald aufhören.” –
“Hast Du Deinen Schmerz gemeint?”
– “Ja.” – “Dann
werde ich Dir kein schmerzstillendes Pulver mehr
geben.” |
“Was
hast Du mit ‘ … ’
gemeint?” ist das nicht wie:
“welches Spiel wolltest Du spielen?” –
oder auch: welches Spiel willst Du spielen.
Denn wir fragen gar nicht nach dem oder jenem seelischen Akt der
Vergangenheit, sondern wollen eine Weisung
(erhalten) || wissen, wie
(denn) das Spiel nun weitergehe.
|
“Ich
habe meinen Schmerz gemeint” ist eine praktische Weisung, eine Ergänzung des
Gesagten. |
Was interessiert
denn den, der in diesem Falle fragt: “Hast Du Deinen
Schmerz gemeint?” || ”? Etwa
ob er dem Andern noch die Mittel geben soll oder nicht.
Aber nicht, worauf jener beim Aussprechen des Satzes seine
Aufmerksamkeit gerichtet hatte. Unter andern Umständen
hätte er auch fragen können:
“Sag mir, was ist in Dir vorgegangen, als Du das Wort
‒ ‒ ‒ aussprachst?” Aber die Antwort darauf
wäre nie: “ich habe …
gemeint”! Sondern
etwa: “mir schwebte das & das vor”
oder “ich …” || etwas viel Komplizierteres &
Unsichereres.
|
Es
ist wahr, es gibt ein typisches |
Aber kann ich,
wenn ich keine Schmerzen habe sondern nur welche || sie nur simuliere,
& sage “es wird bald nachlassen”, dabei ebenso || ebensogut die
Schmerzen meinen, als || wie wenn ich
wirklich welche habe? Oder
auch: Wenn man mich nun fragt
“hast Du Deinen Schmerz gemeint?” &
ich sage “ja”, lüge ich dann nicht nur indem
ich sage ich habe Schmerzen wenn ich keine habe, sondern auch indem
ich Wie ist es denn, wenn ich sage: “es hat schon aufgehört” & dann, ich habe den Schmerz gemeint? Ich konnte doch jedenfalls nicht auf den Schmerz achthaben, der nicht mehr da war! Ja, aber kann ich nicht doch noch an den Schmerz denken, auch wenn er jetzt nicht vorhanden ist? Und ich will nicht sagen, daß es nicht auch dafür gewisse charakteristische Mienen, || & Empfindungen gibt! – Aber wie treten sie ins Sprachspiel ein? |
Es ist offenbar
wesentlich, daß der, der sagt, “es wird bald aufhören” || es werde
bald aufhören wenn er || & dabei
den Schmerz meint, ihn auch empfinden soll, damit
nämlich, was er sagt, die Wahrheit ist || sei. |
Man
könnte fragen: Angenommen ein Chinese, der nie
Deutsch gelernt hatte, bringe durch Zufall bei der richtigen
Gelegenheit diesen deutschen Satz || die
Lautreihe dieses deutschen Satzes hervor, & zwar mit
allen den typischen || charakteristischen || seelischen
Begleiterscheinungen, die ein Deutschsprechender
bei so einem Anlaß
hätte || dabei erleben würde – sagt
dann der Chinese einen sinnvollen deutschen Satz? |
Man
kann sagen: Wenn Du sagst, es werde bald aufhören
&
(dann:) Du
habest den Schmerz gemeint, & Du hast dabei keinen
gefühlt, so hast Du gelogen. |
Wir haben
also: Zeichen, & ein inneres
Aufmerken. – Kann denn das innere Aufmerken eine Bedingung
des Sinnes der Zeichen sein, kann es selbst ein |
Wie
kann die innere
Gebärde zum Satz gehören, || ? || ; || gehört die innere Gebärde zum Satz, || ? || ; wie zum
Sprachspiel? Sie ‘begleitet ihn’ nicht
in dem || den Sinne, in
welchem eine Gebärde ihn begleitet; sie ist eben keine
Gebärde. In welchem Sinne
‘begleitet’ denn eine innere Gebärde || sie denn den Satz? Eine rezeptive
Einstellung (das Horchen z.B.)
kann zwar eine Gebärde sein & als
ein Zeigen funktionieren || fungieren, aber der
erhaltene Sinneseindruck (das Hören
z.B.) || die Gehörsempfindung
z.B. entspricht dann nicht dem || ist dann nicht
der Gegenstand, auf |
Wie gehört
das Horchen zum Satz? || :
“es wird immer leiser”?
Das Richten der Aufmerksamkeit ist kein Zeichen. |
Wie gehört
das Horchen zum Satz: “es wird immer leiser”;
wie zum Sprachspiel in dem dieser Satz verwendet wird?
|
Ich
horche auf das Geräusch || Rauschen || ihn heißt gleichsam
– möchte ich sagen – ich zeige auf das
Rauschen. Nun ich kann auf das Rauschen, oder den Ort des
Rauschens, zeigen. Aber sage nicht
Du zeigest durch das Horchen auf
die Gehörsempfindung |
“Beim Horchen zeige ich innerlich auf
den Klang.” – Nun; || , es kommt
nur drauf an, wie das gemeint ist. Denn es || das ist offenbar eine metaphorische || übertragene Ausdrucksweise || Redeweise. Daß Du das Horchen mit dem Zeigen
vergleichst, wundert mich nicht, aber nun kommt es drauf
an || fragt es sich || handelt
sich's darum, wie der
Vergleich gemacht || gezogen wird. || ; aber nun
wird es sich fragen, wie der Vergleich gezogen
wird. |
Ich werde
jemand lehren auf den || einen Klang zu horchen um
das & || ihm das richtig beschreiben zu
können. Aber nicht um diesen Gedanken zu denken || denken zu
können. |
Verschiedene Kriterien dafür, daß Worte
von einer Gebärde – & daß Worte
von einer Empfindung begleitet sind. |
Soweit Zeichen der Ausdruck des Gedankens sind,
können Empfindungen, die die Zeichen begleiten, den
Gedanken nicht tangieren. |
Man könnte auch fragen: Hat also der
Satz “es wird immer leiser” dann
vielleicht einen sich fortwährend || immer ändernden Sinn, da das es sich immer || (, fortwährend,) sich
ändert? |
Was
ich mit einem Wort
meine, muß sich im Sprachspiel zeigen. |
Ich will sagen: Was nicht
zum Ausdruck gehört, gehört || im Ausdruck des
Gedankens zum Ausdruck kommt, gehört nicht
zum Gedanken. |
Ich frage
Einen: “wie gefällt Dir dieses
Bild?” – Er schaut weg &
sagt: “Sehr gut”.
Ich: “Du schaust ja gar nicht
hin!” Könnte man nun sagen: “Du gibst ja gar nicht auf Deinen Schmerz acht; wie kannst Du denn sagen daß er besser wird!”? Ähnliches kann man allerdings sagen. |
“Ich
meine mit ‘er’ meinen Schmerz”
heißt: man kann hier statt “er”
“mein Schmerz” setzen. Und “ich habe gemeint” heißt in den meisten Fällen dasselbe wie “ich meine”. |
“Ich
habe … gemeint” benützen wir nicht als
Beschreibung eines Erlebnisses. Man könnte
stattdessen immer sagen:
“Ich hätte auch sagen können
….” “Je voulais dire
….” “Ich habe meinen Schmerz gemeint” dabei d.h. beim Aussprechen ging wohl sicher etwas vor aber das beschreiben jene Worte nicht. Und es kann zwar gelogen sein daß ich (damals) meinen Schmerz gemeint habe, aber hier muß man genau untersuchen, wie so eine Lüge aussieht, wie es also aussieht wenn ich damals etwas |
“Sie werden bald aufhören”
– Du wirst mir doch nicht sagen, daß wer das sagt,
dabei nicht schon meint, was er meint! –
Kann Einer der nicht Deutsch kann durch die
bloßen begleitenden Vorgänge diese Lautreihe so
meinen? Oder denke, daß es die deutsche Sprache
gar nicht gäbe! – |
Und wie seltsam: ich rede
über das || diese
Sache die ganze Zeit, ohne Schmerzen zu haben! |
Wenn die Worte
als Teile der Sprache den Gedanken machen, dann ist nicht
einzusehen, wie das private Erlebnis den Gedanken soll ändern
|
Ich habe meine Schmerzen gemeint = = Ich habe es
mit || im Hinblick auf meine Schmerzen gesagt.
Und doch benützen wir “meinen” nicht zur Bezeichnung eines solchen Aktes. Die Bedeutung des Wortes “meinen” geht gleichsam || quasi an diesem (seelischen) Akt vorbei. |
1.3. Denn es gibt ein charakteristisches Gesicht, mit
dem || welchem man sagt: “es wird bald
aufhören”, wenn man den Schmerz meint. –
Aber niemand wird sagen, daß ich nicht den Schmerz meine, wenn
ich nicht dieses Gesicht mache. Man kann vielleicht
sagen: “Du schienst gar nicht an Deinen Schmerz zu
denken, als Du es sagtest.” |
Wenn man das
& das meint, tut man gewisse
Dinge. Aber das Verbum
“meinen” heißt || bedeutet nicht: sie tun. |
Ich sage:
“Möge es meinem Freund gut gehen”
& denke dabei an N., stelle mir ihn
vor. Habe ich ihn nicht
dadurch gemeint? Ist es dann,
z.B., eine Lüge wenn ich fortfahre:
“ich meine den
M.”? |
Wozu dient so ein Satz;
was interessiert mich an ihm; inwiefern interessiert es mich, was
er || der Sprecher sich bei diesem Wort vorgestellt
hatte? |
Wenn ich frage “was meinst Du mit
…?”, so frage ich nach einer bestimmten
Verbindung. Aber nicht jede Verbindung
interessiert |
Warum
solltest Du annehmen, daß der Gedanke “der Schmerz wird
bald vergehen” dadurch entsteht, daß jemand sagt
“er wird bald vergehen” & bei
“er” auf den Schmerz achtgibt?
Ist denn das das Spiel, das || welches wir gelernt haben, mit diesen Worten zu spielen; daß || ? Daß wir auf diese || seine Worte hören, dann herauszufinden trachten, was im Sprecher beim Aussprechen vorgegangen ist & dann daraus, || daraus dann, etwa weitere Schlüsse zu ziehen? Nun, auch das könnte man Das || Unser Spiel geht gewöhnlich an jenen Eindrücken etc. vorbei. Wie der eine Schachspieler sich nicht darum kümmert auf welche Figuren der Andere schaut oder mit welchem Gesichtsausdruck er es tut. |
Warum sollte man diesen Wortausdruck, begleitet von
diesem
seelischen Akt jenen || diesen
Gedanken nennen? Haben wir denn gelernt, das
diesen Gedanken zu nennen?? Haben wir denn
gelernt, die Aussage “ich meine …”
so zu gebrauchen? Deuten wir nicht vielmehr nur
nachträglich dies Verbum als Bezeichnung für
diesen Akt?! |
Die
Verbindung die er schlägt, |
“Wen hast Du gemeint, als Du vorhin
sagtest: ‘Einer von ihnen meine Herren …’?” – Wie ging es || das zu; || : daß Du
dabei den N. meintest? Nun das wird die
Vorgeschichte dieser Äußerung ergeben.
Das Sprachspiel ist hier offenbar || etwa unvollständig || rudimentär geblieben. Aber es sind Anzeichen vorhanden dafür, wie es etwa || unter andern Umständen weitergegangen wäre. Man könnte daher hier sagen, es läge kein vollständiger Fall von Meinen || eines Meinens vor. |
“Meinen” bezeichnet dann
nicht einen || keinen seelischen Akt. || “Meinen” muß keinen
seelischen Akt
bezeichnen.
|
Beiläufig gesprochen: Es hat dann
ebensowenig Sinn, zu fragen: “Was ging da
vor, als Du … meintest?” wie “was ging
da vor als in dieser Rechnung z gleich war
tang
α”. |
Wenn ich aber
frage: “Als Du vorhin fluchtest, hast Du es
wirklich gemeint?” so kann || heißt das etwa soviel wie: “warst
Du wirklich ärgerlich?” Und die Antwort
kann auf Grund
einer Introspektion gegeben werden, & sie
lautet || ist oft von der Art:
“ich habe es nicht sehr ernst gemeint”,
“ich habe es halb & halb
im Spaß gesagt” u. dergl. Merke auf die Gradunterschiede in dieser
Art von Fällen. Man sagt allerdings auch: |
Aber wenn ich eine dichterische
Beschreibung lese, kann || muß man nicht sagen ich
meine das Richtige, wenn mir das
& das dabei vorschwebt?
“Wenn Du das liest, meinst Du genau dasselbe, wie
ich”, kann heißen: Du hast dabei die gleiche
Vorstellung. Hier schwebt einem allerdings nicht je ein
Bild für ein Wort vor. |
Der Fall: “ja
das Wort habe ich gemeint!” |
“Ich meine …” möchte man
vergleichen mit: “es schwebt mir …
vor”.
Aber diese beiden Ausdrücke werden || Diese
beiden Ausdrücke werden aber
nicht auf die
gleiche Weise verwendet. |
Wenn mehrere Leute Einem
zurufen: “komm zu mir!” –
wollen sie Verschiedenes, oder will jeder
dasselbe? || will jeder etwas anderes, oder jeder
dasselbe? |
Angenommen es wird mir gelehrt, auf
Personen zu zeigen. Ich lerne zu sagen:
“dort ist der N.”,
“dort ist der M.”,
etc. & auch “hier bin
ich”. Wird mir nun das letztere in
gleicher Weise gelehrt? Freilich ich zeige auch hier auf
jemand, aber was mir gelehrt wurde ist, den Arm zu biegen || beugen. |
“Aber Du
sagst doch jedenfalls, daß Du die Schmerzen
hast!” – Ich behaupte nicht
daß dieser Mensch sie hat, ich bin es nur
der klagt || klage nur & als Klage habe ich die Worte
“ich habe Schmerzen” gelernt.
|
“Aber Du
sagst doch jedenfalls, daß Du die Schmerzen
hast!” – Warum betonst Du das
‘Du’? ich sage nur ich
habe sie || Schmerzen. |
– – – “Ich weiß gar nichts darüber, daß ich
etwas habe, ich wollte nur über Schmerzen
klagen.” |
Die
Klage sagt doch nicht, wer klagt. |
– – – “Ich wollte
gar nicht sagen, daß ich etwas habe; ich wollte nur
klagen.” |
– – – “Habe ich denn behauptet, ich habe
etwas? Ich habe nur geklagt & man
hat mich die Klage gelehrt:
“ || ‘ich habe
Schmerzen’.” |
“Aber Du sagst doch jedenfalls, daß Du die
Schmerzen hast.” – “Ich wollte
˃ Ich fühle nicht, daß ich etwas habe, ich fühle nur Schmerzen. |
Denn
wenn ich behaupte “ich
habe
etwas || .....
” so behaupte ich die || eine Beziehung der Sache zu meinem
Körper. Hier aber klagt mein Körper
zwar aber die Klage sagt nichts über ihn, außer,
wenn || dadurch, daß sie sagt, daß der
Schmerz, in ihm ist || der Schmerz sei in
ihm. |
“Aber Du läßt es doch nicht offen, ob Du oder ein
andrer den Schmerz hat.” – Ich lasse alles
offen, ich klage bloß. |
“Ich
will nicht sagen, daß jetzt etwas bei
mir ist; daß jetzt etwas eine Beziehung zu diesem
Körper || Leib “Ich will nicht den gegenwärtigen Aufenthaltsort von etwas angeben.” |
“Ich will nicht sagen, daß der gegenwärtige
Aufenthaltsort von etwas, was ich ‘Schmerz’
nenne, bei mir ist.” – Aber
schließlich könnte ich || könntest Du
doch statt
der Klage || des Satzes || der
Worte || den
Worten: “ich habe Schmerzen” auch
die gebrauchen: “Der gegenwärtige
Aufenthaltsort
etc. etc..”.
Wenn ich also sage, ich will das nicht sagen || wollte das nicht sagen, so heißt es ich wolle || will keine Aussage von der || derjenigen Art der Anwendung
machen, || machen von der || derjenigen Art
der Anwendung,¤ die || wie sie
diese Form der Aussage gewöhnlich || normalerweise charakterisiert. |
Die seltsame
Metapher “Schmerzen haben”.
Kinder lernen oft zuerst |
“Ich
wollte nicht von mir behaupten, daß ich etwas
habe. Also daß etwas in oder bei meinem
Körper sei oder eine gewisse Beziehung zu
gerade ihm
habe.” |
Wie, wenn man
lernte, als Klage die Worte zu gebrauchen: “Ich
klage!”? |
Wie ist es
aber mit: “ich hatte
Schmerzen”. Dies ist doch keine
Klage. Es wird im allgemeinen eine Aussage der
Erinnerung sein. Wer aber sagt: “ich
erinnere mich …”, der spricht eine
Erinnerung aus & sagt || behauptet nicht
der & der erinnere sich
…. |
Man könnte
diese Art von Aussage |
Ich merke einen
Schmerz, ich merke daß ich ihn habe, || ich merke
einen Schmerz, & daß ich ihn
habe, also werde ich die Äußerung
tun. || also muß ich ihn
äußern. |
“Ich
wähle den Mund nicht, der die Äußerung
macht.” – D.h.
Die Person, von der gesagt wird, sie habe
was die Äußerung äußert ist || die Erinnerung,
den Schmerz etc., ist die deren Mund die
Äußerung ausspricht || tut. Man sagt nicht: Ich merke, daß ich den Schmerz fühle, & || ich fühle den Schmerz, & da ich ihn fühle, so muß auch ich ihn äußern. || , muß ich ihn äußern. Sondern man nennt den den Besitzer der Empfindung, der sie äußert. |
“Ich
fühle nicht, daß ich etwas habe
usw.” heißt: Es liegt hier
kein Fall vor, wie … || der &
der. Oder auch: Das Sprachspiel
welches hier gespielt wird, ist nicht eins
von der & der Art. || von der & der
Art. Sieh' auf die & die
Punkte & erkenne |
2.3.
“Dieser Körper ist mein
Körper.” “Dieser Körper ist jetzt mein Körper.” Bei dem zweiten Satz könnte man z.B. auf ein Bild zeigen & dann heißt er: so schaue ich jetzt aus. Hätte es aber auch Sinn ihn mit der reflexiv zeigenden Geste zu sagen? Dagegen kann man mit dieser Geste den ersten der beiden Sätze sagen & er ist dann eine Erklärung des Ausdrucks “mein Körper”. |
Wenn ich
klage: “ich habe Schmerzen”, so
gebrauche ich ein
Bild¤¤. || eine bildliche
Redeweise.¤ |
Ich
möchte also sagen:
“laß || Laß
Dich nicht von der bildlichen Redeweise ‘ich |
Kann ich
zweifeln, ob ich es war, der gestern in || im Lesezimmer der Bibliothek gesessen ist, oder
ein Andrer || ob es ein Andrer war? – Gewiß: indem ich zweifle, ob ich gestern
dort gesessen bin & (zweifle),
ob ein Andrer dort gesessen ist. – Aber kannst Du denn
zweifeln, ob die Erinnerung, die Du daran hast,
sich auf Dich oder auf einen Andern bezieht? || Dich
oder einen andern darstellt? Nun, es kann
(wohl) ein Bild in meiner
Erinnerung auftauchen –, ich sehe Einen an
einem Tisch sitzen, einen neben ihm stehen –
& ich kann nicht sagen: war ich's der am
Tisch gesessen ist oder der Andre. Diese Worte sind in
unserm Gespräch gefallen, aber ich weiß nicht wer von uns
beiden sie gesagt hat. Oder aber: ich sehe mich
dorthin gehen || auf ihn zugehen & meine damit
nicht ich sehe eine Gestalt auf ihn zugehen
die ich der Erscheinung nach für mich halte, sondern
ich habe das charakteristische Bild dessen der selbst auf den || einen Andern zugeht.
|
“Ich weiß, daß
ich klage, weil ich es tue.”
|
“Jetzt habe ich die Schmerzen.”
– So weißt Du also, daß Du jetzt das hast, was
früher der Andre gehabt hat || er hatte. – Aber wie weißt Du, daß
Du dasselbe hast, was er hatte? |
– – – 168/1 [auch
⇒22.2.] das ist, als sagte man: ich weiß,
daß sie jetzt bei mir sind, weil ich sie
fühle. So || ; analog
wie: “Wo der …”. |
“Ich weiß, wer klagt, weil ich es
tue.” Hat es einen Sinn zu sagen:
“Ich weiß, daß ich
klage”. Doch, es kann
heißen: ich bin mir meines Klagens bewußt
– oder auch: ich weiß daß ich die
Laute die ich höre
ausstoße.
⇒(siehe 21.2.) |
⇒[22.2.]
“Du weißt doch insofern, wer Schmerzen hat, als
Du weißt, daß Du sie hast.” – das
ist als sagte man || klingt
(uns) wie || scheint
zu sagen: “Du weißt jedenfalls
daß die Schmerzen jetzt bei Dir sind”; so
wie || wie wenn man sagt: “Ich weiß
jetzt wo der Plumpsack ist, – weil nämlich
ich ihn habe. |
Kann man sagen: ich müsse
wissen, wer klagt || schreit, wenn ich
weiß, daß ich klage, wenn ich mir nämlich
meines || des Klagens bewußt bin? |
– – – Das heißt
aber eigentlich: “jetzt bin ich nicht mehr im Zweifel,
wer ihn hat, – weil ich ihn nämlich habe.”
Aber kann man auch sagen: Jetzt bin ich nicht mehr im
Zweifel wer Schmerzen hat, weil ich sie habe. Bin ich
über die Andern jetzt weniger in Zweifel & war
ich es früher über mich?
|
– – – Anderseits
antwortete auf die Frage
“wer …?” die Antwort
“ich …”; & auf die Frage:
“wo …?” die
Antwort || antworten auf die Frage
“wer …?” die Worte
“ich …”; & auf die Frage:
“wo …?” die
Worte “hier …”. || Anderseits gilt “ich
habe …” als eine Antwort auf die Frage
“wer hat …?”; &
“hier ist …”, als eine Antwort auf die Frage
“wo ist …?”. |
Es wäre möglich
nicht zu wissen, daß man selbst geschrien hat & zu
glauben der Andre habe es getan. Aber man kann nicht
sagen: “ich weiß nicht: habe ich die
Empfindung des Schreiens oder hat sie der Andre”.
|
“Ich weiß nicht habe ich Schmerzen oder
hat sie der Andere.” – das muß vor allem dasselbe heißen wie || heißt vor allem:¤ “ich
weiß nicht habe ich Schmerzen, oder
nicht.”; denn was ich vom Andern weiß oder
nicht weiß braucht uns nicht zu interessieren. || Was ich von den Schmerzen des Andern weiß oder
nicht weiß ist uninteressant & zu sagen “ich
wisse || weiß nicht, ob ich
Schmerzen habe” ist kein sinnvoller
Satz. || das würde
heißen: “Ich weiß nicht ob ich
Schmerzen |
“Wie Du
fühlst, daß der Plumpsack bei Dir ist, kannst Du auch
fühlen, daß die Schmerzen bei Dir sind || der Schmerz bei Dir ist; & wenn Du
Schmerzen hast, fühlst Du dies.” –
Ich kann natürlich statt “ich habe
Schmerzen” sagen: “Schmerzen sind || Ein Schmerz ist jetzt bei mir” wenn das
aber nicht impliziert, daß der Schmerz in
meinem Körper ist so ist es eben nur eine Form der || meiner Klage & man könnte sagen: Du
gebrauchst hier ein wenig glückliches
Bild. |
Die Klage in der
Form: “ich habe etwas”. |
⇒Zu
S. 169
“Ja jetzt weiß ich, wen der Kontakt berührt, – er
berührt nämlich mich.” Aber kann
ich auch sagen: “ja jetzt weiß ich wer,
das Bremseln spürt, ich spüre es
nämlich”?
Aber angenommen er könnte || Angenommen er kann es im Körper des
Andern spüren, so hat es keinen Sinn zu sagen jetzt wisse er wer es spürt denn von den Andern weiß er dann nichts &
von sich nach wie vor gleich viel. |
Aus “er geht jetzt
weg” & “es ist jetzt 5 Uhr” folgt
“es geht um 5 Uhr wer”. Aus
“ich bin 5 Fuß hoch”
& “Ich bin
L.W.” folgt
“L.W. ist 5
Fuß hoch”. |
Aus “ich habe
Schmerzen” & “ich bin es der dies
sagt” folgt: |
“‘Ich’ in meinem Munde
bezeichnet mich.” Bezeichnet denn
dieses Wort in meinem Munde etwas
besonderes? Ich wollte wohl sagen:
“‘Ich’ bezeichnet immer den
Menschen der es ausspricht”. Aber was heißt das, es
bezeichne ihn? Gibt es denn da nur eine
Möglichkeit? |
3.3.
Wie, wenn man statt “ich habe
Schmerzen” sagte: “ich weiß
jetzt einen, der Schmerzen hat, nämlich mich”?
|
Oder: “Ich
weiß jetzt einen, der über Schmerzen klagt, nämlich
mich.” Könnte man da nicht etwa
antworten: “Du weißt ja gar nicht, wer Du
bist!”? oder: “Du
klagst, aber Du weißt nicht |
“Aber, wenn ich weiß, daß ich klage, so
weiß ich doch daß ich klage.”
Aber Vorder- & Nachsatz,
obgleich verschieden betont, sind eben hier derselbe Satz
& Du hast also eine Tautologie ausgesprochen.
|
– – – Und könnte man nun schließen:
“Wenn er über Schmerzen klagt, so sagt er, daß
er Einen weiß der Schmerzen hat,
nämlich sich; also weiß er Einen, denn er klagt ja
wirklich”? |
Es ist
klar: ich weiß nur insofern, wer Schmerzen hat,
wenn ich sie habe, als ich weiß, wer über Schmerzen
klagt, wenn ich es tue. |
“Du sagst etwas, was nicht fehlgehen
|
Wie
ist es: teile ich jemand mit wer klagt indem ich sage:
“ich klage”? Teile ich jemand mit wer das Wort ‘ja’ sagt, indem ich sage: “ich sage ‘ja’” || ‘Au’ sagt, indem ich sage: “ich sage ‘Au’”? |
Bist
Du sicher, daß man, was Du hast, “Schmerzen”
nennt? |
Du weißt, daß Du einer bist, der Schmerzen
hat. Du teilst mir damit nicht
mehr mit, als mit einer unartikulierten Klage;
& mit einer solchen nennst Du mir doch keine Person.
|
4.3.
“Alle diese Worte teilen (mir)
nicht mehr mit, als eine unartikulierte Klage;” || ›Alle diese Worte
teilen (mir) nicht mehr mit, als eine
unartikulierte Klage;‹ und zwar
darum, weil sie nicht die || eine
Beziehung von etwas |
Nenne ich jemand, wenn ich sage, daß ich es
bin, || ? der …? Man
kann das in gewissen Fällen sagen, wenn ich etwas direkt
oder indirekt von meinem Körper aussage.
Bezeichne ich aber || Sage ich aber
etwas dadurch über meinen Körper aus, || Tue ich
das aber dadurch, daß ich irgend etwas sage,
weil ich nämlich durch mein Sprechen die
Aufmerksamkeit des Andern auf mich lenke & auf das
Faktum das ich rede || spreche? |
Betrachte die Aussage “Ich spreche
jetzt”. Ist dies ein Satz, dessen Aussprechen ihn
selbst beweist? Vergleiche aber mit diesem
Sprachspiel das Sprachspiel mit dem Satz “ich
zittere jetzt” oder “ich atme jetzt
schwer”, |
So
könnte man sagen, daß der, welcher sagt: “ich
kann || weiß einen der jetzt Schmerzen
hat, nämlich mich”, dies nicht als
Behauptung || Angabe einer Person || Ausdruck eines Wissens
verwendet sondern als Klage || Schmerzäußerung. || dies als
Klage || Schmerzäußerung
verwendet. || dies als Schmerzenslaut verwendet
nicht als Ausdruck eines Wissens.
Und es ist klar, daß es || dies als
Schmerzenslaut verwendet werden kann.
Wenn er “au weh!” so verwenden kann, warum nicht jenen
Satz? |
Könnte man
antworten: “Du weißt gar nichts über Dich,
denn, was Du sagst, sagst Du nicht auf Grund
einer Beobachtung einer Relation eines Schmerzes zu einer
Person, || . Wenn Du hier etwas
beobachtest, so ist es der Schmerz, aber nichts weiter, aber nicht
außerdem noch, wer ihn hat.” |
In dem
Satz || Wortlaut “ich weiß jetzt
einen der Schmerzen hat …” kann ja keine || nicht eine magische Kraft sein; er ist das, als was er
benützt wird. |
“Ich weiß jetzt, wen es bremselt,
nämlich mich” – könnte man sagen
heißt || heiße eigentlich: ich weiß jetzt, daß die Andern || , daß die Andern
jetzt nichts spüren. |
Man
könnte diese Worte vom Mund des N. ausgesprochen
als |
“Ich weiß jetzt, wen es
.....” – Willst Du damit sagen,
daß das Bremseln in Deinem Körper ist,
oder bist Du nur der Klagende? |
Mit
“nämlich ich” scheinst Du auf eine Person,
auf einen Körper zu zeigen. Vergleiche:
“Einer hat hier diesen Ausschlag,
nämlich ich” – hier heißt
es: sieh nach & überzeuge Dich, daß es so
ist. Ich weiß, daß es so ist & wenn Du
schaust, wirst Du mit mir
übereinstimmen. Aber || Dagegen im Fall der Schmerzen … |
Was ist das Charakteristische für den
Fall || des Falles, in dem || welchem
“ich weiß …” der Ausdruck
eines Wissens ist? |
“Ich
weiß, wer es ist …. Ich || ;
ich bin es.” – “Ich weiß einen, der es hat; ich habe es.” – |
›Also weißt Du, daß Du dasselbe hast, wie
er? Aber wie weißt Du das? Du sagst
es – aber Du weißt es nicht.‹ |
“Ich weiß
einen, der oft solche Gefühle hat;
ich || nämlich ich.” Das
kann heißen: Ich kenne einen Fall dieser Art, ich
bin selbst dieser Fall. || , & zwar bin ich
es selbst. || ; ich bin es
selbst. Hier stehe ich &
die || mit den Andern auf gleicher Ebene.
Und ich vergleiche meine Äußerungen (die
Äußerungen meines Körpers) mit denen der
Andern. || Wir vergleichen
unsre || unsere
Äußerungen. |
“Ich
sage: ‘ich habe Schmerzen’.”
“Ich weiß, || : ich sage: ‘ich habe Schmerzen’.” → Dieser Satz kann so gebraucht werden: “Ich || ich weiß, ich pflege das zu sagen”. |
‘Ich
weiß’ bedingt eigentlich: Du kannst Dich davon
überzeugen. |
‘Ich
weiß’ das heißt es gibt Überzeugung.
Ich habe mich davon überzeugt & weiß es
nun. |
“Ich habe
mich davon überzeugt daß ich diese Schmerzen haben
kann”. Aber kann man sagen: Ich habe
mich davon überzeugt, daß ich diese Schmerzen
habe”? Und freilich könnte man auch
das als || diese Worte als Klage || Schmerzensäußerung verwenden. |
‒ ‒ ‒
“Ich weiß jetzt, daß dieser Angenommen ich würde keiner Evidenz trauen als dem eignen Gefühl, könnte ich dann das noch immer sagen? |
“Ich
habe mich überzeugt, daß ich manchmal geneigt
bin zu sagen: ‘au
weh!’” – aber || Aber was verstehe ich unter
‘geneigt sein’, ist das ein privater
Ausdruck? |
“Ich habe mich
überzeugt, daß dieser Fall bei mir vorkommt.”
Aber welcher Fall? Es muß doch ein Fall
sein der mir beschrieben wurde & ich muß ihn daher auch bei
Andern anerkennen. |
“Ich
weiß jetzt einen …” Ich habe mich jetzt
überzeugt, daß einer von uns das spürt, ich spüre
|
5.3.
“Ich weiß” ist ein || das Resultat || Ergebnis eines Vorgangs der
Überzeugung. |
“Ich
weiß …” hat eine
Verifikation. |
Was ich weiß, || wissen kann, kann ich auch vermuten
oder bezweifeln. |
‘ || ˃ Du weißt, daß Du
Schmerzen hast – auf
Grund welcher Beobachtung sagst Du das?
|
Der Satz
“Empfindungen sind privat” ist von
der Art: Patience spielt man allein. |
11.3.
In diesen letzten Tagen in ein
Notizbuch geschrieben. Mäßig viel
gearbeitet. |
Der Gebrauch der
Äußerung wird Dich nicht gelehrt, indem Dir ein
Phänomen gezeigt wird das man durch diese Worte
beschreibt || darstellt. |
12.3.
Was ich von Österreich höre
beunruhigt mich. Bin im Unklaren
darüber was ich tun soll, nach
Wien fahren oder nicht. Denke
hauptsächlich an Francis & daß ich ihn nicht verlassen will. |
Sieht so mein
Körper || mein Körper so aus? =
Sehe ich so aus? |
– – – In
“das ist mein Körper” &
“das bin ich” macht er die
gleiche zeigende Geste. Aber heißt
das || willst Du also sagen daß
“Ich” das gleiche
heißt || heiße, wie
“mein Körper”? Nein; || : || Nein; d.h.: || . D.h.: die beiden Ausdrücke werden nicht in der gleichen Weise verwendet. Aber wenn Du sagst, daß wir in den beiden Fällen auf verschiedene Gegenstände weisen, oder: verschiedene Gegenstände meinen, so bist Du der primitiven Deutung unserer Sprachform || unseres Sprachgebrauches || unserer Sprachweise || Sprache nahe, daß das ‘ich’ im || in meinem Körper wohnt. |
13.3.
‒ ‒ ‒ In beiden Erklärungen macht er
die gleiche hinweisende Geste. Aber soll das
heißen, daß “ich” das gleiche heißt, wie
“mein Körper”? Kann ich sagen,
mein Körper liebe,
denke nach, habe etwas vor,
etc. etc.? Nun, warum
nicht; diese Redeweise ist ja noch nicht
‘besetzt’. Aber wäre es denn
wahr, so etwas || das zu sagen?
Es wäre wahr, wenn |
Aber ist
“Das bin ich” (mit
der reflexiven Geste) überhaupt eine Erklärung? – Wenn es einen Andern den Gebrauch
von “ich” lehren kann, dann ist es eine
Erklärung. || , dann kann man es
eine Erklärung nennen. |
“Aber es ist doch
nicht mein Körper, der liebt, oder sich
freut!” – D.h.:
‘Er freut sich’ nicht in demselben Sinn, wie
‘er zuckt’ oder sich windet || wie er wächst; aber ‘ich
freue mich’ auch nicht in demselben Sinne, wie
‘ich mich
zucke’ || zucke oder wachse’ || zucke’,
oder wachse. Und es ist allerdings wahr, daß durch die Redeweise || Ausdrucksform: “mein |
14.3.
Ich bin jetzt in einer außerordentlich
schwierigen Lage. Durch die Einverleibung Österreichs
ins Deutsche Reich bin ich deutscher
Staatsbürger geworden. Dies ist für mich
ein furchtbarer Zustand, denn ich bin nun abhängig von einer
Macht, die ich in keinem Sinne anerkenne. Die deutsche
Staatsbürgerschaft ist für mich wie ein
heißes Eisen || wie ein heißes Eisen für mich, das ich
ständig halten müßte. Das heiße
Eisen will ich also wegwerfen. Ich könnte dies
Warum nun ist es ein ‘heißes Eisen’? Warum unterwirfst Du Dich nicht in aller Freundlichkeit der neuen Obrigkeit, die Du ja nicht berufen hast? Was macht es eigentlich, daß Du einen deutschen Judenpaß erhältst, statt des alten österreichischen? Warum soll Dich dieser in der Tasche brennen, wenn's der andere nicht getan hat? – Ist es wegen der Man kann aber sagen: Warum willst Du nicht alles, für Deine Familie, ertragen? Mögliche Gefangenschaft in Österreich, Arbeitslosigkeit, Trennung von Deinem liebsten Freund, Unruhe & Angst ehe Du die Freiheit verlierst, eine schiefe Stellung nach allen Seiten? – Warum es nicht einfach auf Dich nehmen? – Wie müßte ich mich einstellen können, um das auf mich nehmen zu können? Ich fürchte, ich bin zu dieser Einstellung nicht fähig. |
“Aber wie kannst Du
leugnen, daß in der Erinnerung || im Erinnern ein
innerer Vorgang stattfindet? || Aber Du kannst doch nicht
leugnen, daß in der Erinnerung || im Erinnern ein
innerer Vorgang
stattfindet?” –
Warum macht es denn den
Eindruck, als wollten wir etwas || irgend
etwas leugnen? Wenn man
sagt; || : “es geht doch
da ein innerer Vorgang vor || findet doch dabei ein innerer Vorgang
statt”, so möchte man sagen || will man
fortsetzen: “Du siehst es
doch!”. Und es ist doch dieser innere
Vorgang, den man mit dem Wort “sich
erinnern” meint. – Wie geht es aber || nun zu: einen innern Vorgang mit einem Wort
meinen? Nun, ich erinnere mich
z.B. daran, daß ich heute in einigen
Apotheken war – & sage mir: “dieser
Vorgang heißt doch ‘(sich)
erinnern’ || ‘erinnern’.” Und nun
möchte ich sagen, ich habe auf einen inneren
Vorgang mit einem Worte hingewiesen. Ich
leugne nur, daß das Bild vom ‘innern Vorgang’ uns
die richtige Idee von der Verwendung des Worts
“Erinnern” gibt. Aber das hat etwas
sehr merkwürdiges. Fragen wir also: in Ich sage z.B.: “ich sehe jetzt das Haus meiner Eltern in der Vorstellung || deutlich vor mir”. – “Dabei geht || ging doch etwas bestimmtes || Bestimmtes in Dir vor! || .” – Nun ich sagte ja, was vorging! Und kann ich denn, gleichsam, mit größerer Sicherheit sagen, ‘daß etwas Bestimmtes in mir vorging’, als, daß das in mir vorging? Muß ich denn sagen “es geht etwas vor”, wenn ich noch gar nicht weiß, was man so || ‘vorgehen’ nennt? “Aber es geht doch etwas vor!” Warum sollst Du auch nur das sagen? Was nennt man denn für gewöhnlich so? Oder bedarf dieses Wort etwa keiner Erklärung, weil es so primitiv || primär ist? Was soll der Lärm: “Es geht |
Warum ist es immer, als wollte ich der gewöhnlichen
Sprache Fesseln anlegen? – Und ich will ihr ja
keine anlegen, nur || Aber ich will ihr keine anlegen; nur
ihren Gebrauch untersuchen.
Wenn einer sagen will: “Die Erinnerung ist doch ein inneres Erlebnis!” – nun warum nicht? Nur, || – wie verwendet er diesen Satz? |
15.3.
Schrieb heute langen Brief an
Gilbert wegen
Nationalisierung. |
Er wird sagen:
“Du weißt doch, daß Du etwas
innerlich erlebst, wenn Du Dich einer Sache
erinnerst”. Und ich werde
geneigt sein zu antworten: ja. Und
warum? Ich werde an
|
Ein innerer Vorgang, das
wäre einer, von dem sich gar nichts sagen läßt; auch
nicht, daß es || er ein Vorgang ist & daß er oder etwas in dich || oder etwas
inneres ist. Wir haben Worte, die
ihrer Form nach einen Vorgang zu beschreiben
scheinen & ein Vorgang |
– – – dieser
Satz? Er ist doch eine grammatische Aussage
darüber, wie der
Ausdruck “ich erinnere mich … || sich
erinnern” gebraucht wird, daß er insbesondere nicht als
Beschreibung eines Vorgangs im ursprünglichen physikalischen
Sinne gebraucht wird || die Worte “ich erinnere mich
… || sich erinnern” gebraucht werden, daß sie
insbesondere nicht als Beschreibung eines Vorgangs im
ursprünglichen, physikalischen Sinne gebraucht
werden. Und daß bei der Beschreibung des
Gebrauchs dieser Worte kein ‘innerer Vorgang’
gezeigt || hergezeigt wird, ist ja
klar! || . Was will man
also? |
16.3.
Mir geschah heute beim Aufwachen was mir so oft
geschieht, wenn ich den Tag über von irgend einer Situation schwer bedrückt bin:
ich erwachte in mich hinein lachend
(“chuckling” ist das richtige
Wort). Und es ist, als ob |
18.3.
In
Cambridge:
Sraffa riet mir gestern
vorläufig auf keinen Fall nach
Wien zu gehen da ich meinen Leuten jetzt
nicht helfen könnte & aller
Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr aus Österreich
herausgelassen würde. Ich bin nicht
völlig klar darüber, was
ich tun soll, aber ich glaube
vorläufig, |
Zu welchem Zwecke könnte
ich jetzt nach Wien fahren? Ich glaube nur zu
einem: um mit zu leiden. Man könnte
sagen: Wenn Deine Leute leiden, so hast Du
mitzuleiden (auch wenn Du nicht helfen
kannst). Ich glaube, das Einzige, was sich darauf antworten läßt, ist, daß die Leiden dazu sehr akut sein müßten & das, soviel ich jetzt weiß, nicht sind. |
“Du wirst || willst doch nicht sagen,
daß dabei nichts in Dir vorgegangen ist!” Nun
ich habe mich daran || an …
erinnert. Soll denn
noch etwas anderes in mir vorgegangen
sein? Und einen Vorgang im Sinn von
‘Essen’,
‘Nähen’, habe |
Es ist merkwürdig, daß wir “sich
verändern” &
“gleichbleiben” von einem Gesichtseindruck, von
einem Klang, Geruch, Gefühl, von einer Stimmung sagen,
etc.. |
Und wir sagen
auch: “ich sehe etwas”, “höre
etwas”, rieche, schmecke, denke
“etwas”. Ich meine: ist
es da ein Wunder, daß wir glauben etwas damit auszusagen,
daß wir sagen: “Aber es geht doch
etwas vor!” |
Du
verwendest die Worte nicht, wie es das Sprachspiel
verlangt & meinst || glaubst doch, daß sie irgend einen
Sinn haben, daß Du doch irgend etwas mit ihnen
ausrichtest. Daß sie gleichsam auf
eigene Faust Sinn haben. Daß |
Ich leugne nicht eine
Existenz von etwas außerhalb den Worten,
sondern ich leugne den Sinn der Worte.
Ich leugne gar nichts, aber ich weiß nicht wozu Du den Lärm
machst. Sondern ich leugne nur daß dieses Bild
Dir hilft die Verwendung der Worte zu sehen || Dich die Verwendung der Worte sehen läßt wie sie
ist. |
21.3.
Wenn Einer sagt: “Ich
erinnere mich …”, so geht doch in ihm oft etwas
vor ehe er diese Worte sagt || ausspricht! – Ja; nämlich,
daß er sich daran erinnert. Aber damit ist ja noch
nichts über die Verwendung der Aussage, er habe sich ehe er es
sagte || aussprach erinnert, gesagt. Und wir
sagen ja, daß ein ‘innerer’
Vorgang stattgefunden habe, also sind
andere Verifikationen zu erwarten andere Kriterien der
Identität als |
25.3.
Von Wien beruhigend
klingende Nachrichten. Offenbar für die
Zensur geschrieben. |
“Aber es ging noch || doch, als ich mich erinnerte,
etwas in mir vor!” – Warum sagst Du
“es ging doch …”? Ist
das eine Mitteilung, daß etwas in Dir vorging, –
wozu die Emphase, ich || ? Ich wollte ja nichts || es ja
nicht leugnen. |
“Was
zu A paßt, ist doch in einem Sinne A
gleich!” – Nun, ich kann
verstehen, daß man geneigt ist, dies || das zu
sagen. Der Satz setzt voraus, daß man den Gebrauch der Worte
“passen” & “gleich || gleich
sein” kennt. Er betont || Die || Diese Aussage setzt voraus, daß man den
Gebrauch der Worte “passen” &
“gleich || gleich sein” kennt. Sie
unterstreicht eine Analogie des Man könnte jene Aussage auch einen Überredungsversuch || Versuch der Überredung nennen. Sie ist nicht die || eine Behauptung der Art: “Damit ein || dieser Zylinder in einen || den Hohlzylinder passe müssen sie mit dieser Schublehre gemessen den gleichen Durchmesser zeigen.” (Dies ist ein ‘Erfahrungssatz’.) |
“Es ging doch,
als ich mich daran erinnerte, etwas in mir vor!”
– Soll mich das überreden die
Erinnerung einen “inneren Vorgang” zu
nennen. Steht hier der Gebrauch des
Ausdrucks Und es ist wahr: Wenn ich an den Gebrauch des Worts “Erinnerung” denke, so besinne ich mich darauf || so kann ich mich dadurch darauf besinnen, was man einen ‘innern Vorgang’ nennt. || so besinne ich mich auf den Gebrauch des Wortes “innerer Vorgang”. Aber nun ist es als hätte man mir einen inneren Vorgang gezeigt. |
Wie kann ich denn
leugnen, ‘daß es innere
Vorgänge gibt’? Das
wäre so, wie zu leugnen, ‘daß es Zahlen
gibt’ & nicht nur || bloß
Zahlenzeichen. Wer leugnet
‘daß es Zahlen gibt’, drückt sich offenbar
mißverständlich aus. Denn er will ja nicht leugnen
daß es das & das, was man beschreiben
kann, wirklich in |
– – – “Du
siehst es doch!” – Was denn?
Du kannst mir ja nicht zeigen, was Du glaubst,
daß ich sehe. |
“Siehst Du nicht den innern
Vorgang, den ich meine?” – Das ist als
fragte jemand: “Schau
doch dort hin || dort
hinein – siehst Du nicht die
Bewegung von der ich
rede?” Nur daß es hier ein solches
|
Wenn ich nun antwortete:
“Ja Du hast recht ich sehe einen
bestimmten inneren Vorgang”
– wie könnte der Andre
wissen, daß ich mit diesen Worten meine was er meint.
Kommt, was ich sage, nicht darauf hinaus: “auch ich
bin geneigt hier zu sagen: ein innerer Vorgang
hat stattgefunden”? Denk doch nur, wie
¤ wir unsere Erfahrungen miteinander
vergleichen, was die Vergleichsmethode ist || Vergleichsmethoden sind.
|
26.3.
Ja, ich sehe, daß ein innerer
Vorgang stattgefunden hat – – aber sein wir uns klar, was als Evidenz
dafür || hierfür betrachtet
wird. |
“Du hast doch auf einen
innern || inneren Vorgang
angespielt.” – Gewiß; aber was heißt
es: ‘auf einen innern Vorgang
anspielen’? |
“Du scheinst
immer zu sagen, es gebe nur den Ausdruck der
Erinnerung, nicht den || einen innern
Vorgang.” – Das sage
ich durchaus nicht; es hieße ja, daß
Einer, der sagt, er habe sich jetzt gerade an
… erinnert || jetzt das & das in der Erinnerung vor
sich gesehen immer lüge. || er sehe
jetzt das & das in der Erinnerung vor sich, immer
lüge. Ich mache nur den Unterschied || die
Unterschiede klar zwischen |
Man
ändert die Grammatik des Wortes “die Zahl 3”
nicht, dadurch, daß man sie ‘einen Gegenstand’
nennt. Wir willigen damit nur ein,
(etwa) statt “die
Drei” zu sagen: “der Gegenstand
Drei”. Man verwechselt immer wieder Sätze,
die ein neues Bild, einen neuen Namen, in Vorschlag bringen, mit
|
27.3.
Wir sagen “es ging doch etwas
in mir vor”, & haben soweit noch ganz
recht – – nur ist das eben entweder eine gewöhnliche
(nicht philosophische) Mitteilung, daß |
“Leugnest Du
die Existenz von etwas außerhalb Deinen
Worten?” – Würde dies in
diesem Falle nicht heißen, die Wahrheit der Worte
leugnen:
“Es ist jetzt in mir das & das
vorgegangen”? || :
“Es ist jetzt in mir das & das
vorgegangen” leugnen?
Du vergißt immer, daß, was immer für Worte Du ins
Treffen führst, “Existenz”,
“Vorgang”, “in
sich hinein schauen”,
“sehen || Sehen des || eines inneren Vorgangs || den inneren Vorgang
sehen”, etc. etc.,
diese erst noch angewendet müssen. |
28.3.
“Du meinst doch einen
inneren Vorgang.” – Freilich meine
ich einen innern Vorgang. Wie ich auch mit
“3” eine Zahl meine. |
29.3.
Philosophische
Krankheiten durch einseitige Diät hervorgerufen, man
nährt sein Denken nur mit einer Art von
Beispielen.|| Eine Hauptursache philosophischer Krankheiten ist einseitige Diät des Denkens, man nährt es nur mit einer Art von Beispielen. || Eine Hauptursache philosophischer Krankheiten (ist) einseitige Diät, man nährt sein || das Denken mit nur einer Art von Beispielen. (Z.B. Plato) |
Man möchte das Achten auf die
Empfindung ‘ein Zeigen’ nennen. Nun, es
kann unter bestimmten Umständen als ein solches Zeigen
funktionieren. |
Was versteh' ich denn unter
dem “Achten” ein Erlebnis oder
eine Handlung? |
Nennst Du den Gedanken ein
‘Erlebnis’, so ist er das Erlebnis des
Gedankenausdrucks (das Erlebnis der Spielhandlung des Sprachspiels). |
Die
größte Gefahr || Der gefährlichste Feind || Faktor || Einfluß im
Philosophieren ist die metaphysische || kommt von der
metaphysischen Tendenz die von unserm Geist Besitz
ergreift || nimmt || die den Geist in
Besitz nimmt & die grammatische verdrängt || hinausdrängt. || Die
größte Gefahr im |
In || Frage
Dich, in wiefern gehört das
Achten, Konzentrieren der Aufmerksamkeit auf die Empfindung oder
ein ähnlicher geistiger Vorgang zum
Sprachspiel; || – zum
Gedanken? Welche Funktion hat es im Sprachspiel.
|
⍈Die
größte Gefahr im Philosophieren droht dem Geist von der
metaphysischen Tendenz, die ihn in Besitz nimmt, &
die grammatische verdrängt || gänzlich
verdrängt.
|
– – –
Aber auch das Zeigen(,
Schauen,) auf den Gegenstand,
von dem man spricht, kann ja
(unter
Umständen) für das Sprachspiel,
für die Gedanken, || für das Sprachspiel,
für die Gedanken, (unter
Umständen) ganz unwesentlich
sein. || |
30.3.
Könnte ich sagen: die
innere Gebärde ‘begleitet den Satz’
so wenig || in ebenso übertragenem
Sinne, wie Dich meine Gedanken || Wünsche || meine Gedanken || Wünsche Dich auf der || Deiner
Reise begleiten? |
“Wie kann denn ein
innerer Vorgang zum Gedanken gehören”, möchte ich
fragen, “da ich ja nie
wissen || nicht
beschreiben kann, was das
für ein Vorgang ist, da ich
ihn nicht gelernt haben || lernen
kann?” Das ist
natürlich zum Teil
31.3.
unsinnig || Unsinn, aber darum |
Wenn es äußere &
innere Spiele gibt, – || , – so ist das
Fußballspiel kein inneres, sondern ein äußeres
Spiel.
|
Wie kann man ‘innere
Spielhandlungen’ lehren, wie
kontrollieren? |
‘Der Gedanke ist ja etwas, was sich wiederholen lassen
muß’, eine Spielhandlung. |
Die innere
Gebärde ist keine Spielhandlung. Sowenig wie die Zahl
ein Zahlzeichen. |
Was für eine Rolle spielt das
Richten der Aufmerksamkeit in einer Beschreibung des
Schachspiels? Man kann jemandem offenbar
Ratschläge darüber geben, worauf er beim Spiel die
Aufmerksamkeit richten soll. → |
∣
Ein || Ich hörte einmal wie ein
bekannter Mathematiker & Philosoph
sagte einmal in meiner Gegenwart mit einer
gewissen Befriedigung || mit einer gewissen Befriedigung
erzählte daß sein
Sohn gewisse || die Figuren zu seinem Buch || einem
seiner Bücher gezeichnet hatte || habe zeichnen
müssen || sein Sohn habe die Figuren zu einem seiner
Bücher zeichnen müssen, da er selbst nicht
wußte || gewußt hätte, wie eine
Ellipse aussähe || aussieht. – Der
nächste Schritt wäre offenbar, daß
er auch nicht wüßte, || , – wie die
Gleichung einer Ellipse aussieht, oder
überhaupt ein mathematischer Satz. || , oder,
wie überhaupt ein mathematischer Satz
aussieht. ∣ || ∣
|
← Und ob diese
Ratschläge gut sind wird sich darin zeigen, ob ihre
Befolgung gute Resultate zur Folge hat. |
Man rät
Einem: “Um das &
das || … zu tun stell Dir …
vor”. –
Was ist das Kriterium dafür daß er den Rat
befolgt hat? |
Wenn ich bei || in der Beschreibung eines Experiments sage das
& das habe eine halbe Stunde lang zu geschehen,
so muß es klar || vorausgesetzt sein, || so
muß bekannt sein, wonach der Verfluß || das
Verfließen einer halben Stunde zu beurteilen ist.
Und wenn ich sage es gehöre zu einem Sprachspiel, daß
Einer seine Aufmerksamkeit auf das &
das || dies & dies richtet, so muß
bekannt sein, || müssen wir wissen, wie das
festzustellen ist. || ¤ wie diese
Sachlage zu beurteilen ist. |
Warum kann man
sagen: dies Spiel der Aufmerksamkeit (etwa)
begleitet für gewöhnlich das Sprachspiel || die
Vorgänge des Sprachspiels; & nicht: es
gehöre zum Sprachspiel? Oder soll ich fragen: Warum glaubt man, daß es hier zum Sprachspiel, oder zum Gedanken, gehört? Offenbar weil es auf das zeigt, was gemeint ist. |
Wie wäre
es, wenn die ‘innere
Gebärde’ darin bestünde, daß ich mir eine
äußere vorstellte, aber ohne sie zu
machen? |
Worauf zeigt die innere
Gebärde? |
Wenn die innere Gebärde
die Worte begleitet,¤ so sind sie vielleicht im normalen || gewöhnlichen Sinne || Sinn gänzlich
unbegleitet. || begleitet die Worte vielleicht im
normalen || gewöhnlichen Sinne || Sinn gar
nichts. |
Wäre es nicht beinahe wie ein
Ballspiel, bei dem mir Einer den Ball zuwirft, & ich ihn
in Gedanken || in der Vorstellung
zurückwerfe? Hätte dieses Spiel
irgendeine |
Der Vorgang des Horchens mag auf das
zeigen, was man hört; aber das innere Erlebnis des Horchens zeigt
doch nicht || in keinem Sinne auf das innere Erlebnis
des Hörens. So zeigt die Aufmerksamkeit auf den Schmerz gleichsam auf den Ort des Schmerzes, aber nicht gleichsam auf die Empfindung, die kommt & geht wie sie will & auf die zu zeigen, nicht in meiner Macht steht. |
Die innere Gebärde
als Bild einer äußern wäre die Vorstellung von
einem Sprachakt. |
1.4.
2.4.
spielen? |
Denke, Du telefoniertest mit
jemandem || jemand
& sagst ihm: “dieser Tisch ist mir zu
hoch”, wobei Du mit dem Finger auf den Tisch zeigst
– welche Rolle spielt hier dieses
Zeigen? Kann ich sagen: ich
meine den betreffenden Tisch, indem ich auf ihn
zeige? Wozu dieses Zeigen & wozu diese Worte
& was sonst sie begleiten mag?!
|
“Meinen”, könnte man sagen, ist kein
Tätigkeitswort. |
“Sein
Mißgeschick begleitet ihn, wohin immer er sich
wendet.” |
Es ist beinahe als sagte man daß im
Raum Lichtstrahlen neben Körpern seien. |
‒ ‒ ‒
Habe ich denn das gelernt || Wurde mir denn das gelehrt, als ich diesen Satz
gebrauchen, diesen Gedanken denken lernte? |
4.4.
Im Lauf eines
Experiments beobachte ich eine Quecksilbersäule &
sage zu meinem Partner: “es steigt”
oder “jetzt fällt es”. Ich
meine dabei das Quecksilber. Worin liegt
dies? || Wie geht das vor sich? Ich
beobachte & spreche. Gesetzt, ich sagte
wieder || einmal “es steigt” &
meine (nun) damit etwas anderes
– (etwa mein |
Das Konzentrieren der
Aufmerksamkeit auf die || meine ||
unsere Empfindung entspricht im
Sprachspiel einem Beobachten, nicht einem Zeigen. || spielt im
Sprachspiel die Rolle des Beobachtens nicht des Zeigens. || entspricht
im Sprachspiel nicht
dem || einem Zeigen || nicht dem || einem
Zeigen im Sprachspiel sondern einem
Beobachten. |
“Hat er nun die
Quecksilbersäule gemeint, || :
indem﹖ er sie
beobachtete?” Daß er sie gemeint hat,
das lag in dem ganzen Spiel, das er spielte || die beiden
spielten. |
5.4.
Jeder solche Grund || Jede
solche Begründung ist zweischneidig. |
Ein
gesprungener Topf klingt nicht wie ein ganzer || Eine
gesprungene Glocke klingt nicht wie eine ganze – Du
magst tun, was Du willst. (Gilt für mich, wenn ich
klingen will, wie ein ganzer.. |
7.4.
Die Erinnerung ohne andere
Bestätigung könnte nur die Rolle einer Art von Traum
spielen. |
Nichts ist so schwer, als sich nicht
betrügen. |
8.4.
– – – Nimm nun irgend ein solches Erlebnis & frage Dich, ob Du es
unter allen Umständen
“Erlebnis” nennen
würdest. – Nun, wer sagt denn, daß |
Was ist das Interesse am
Erlebnis? Daß es uns in
gewisser Weise handeln macht. Wenn ich mich zu
erinnern glaube, daß ich die Schlüssel dort aufgehoben
habe, werde ich dort nach ihnen suchen.
Wenn ich aber sagte: “Ich erinnere mich sie dort hingelegt zu haben” & ginge daraufhin an eine andere Stelle, um sie zu suchen (& fände sie auch dort) – so würde man nicht |
9.4. Gewisse Leute, wenn man sie um ein
Brotmesser || Messer zum Käseschneiden bittet,
geben einem ein Rasiermesser, || werden Dir
ein Rasiermesser geben, im || in dem
Bestreben das || ¤ um Dir
das
Allerbeste zu geben.
|
Denke Dir dieses
Erlebnis: In irgend einer
Tätigkeit unterbreche ich mich, schrecke auf, fahre mit der
Hand an die Stirn & sage:
“Gott! || ,
das hab' ich vergessen!” worauf ich irgend
etwas in großer Eile tue. Ich nehme an, daß,
das was ich tue, allem Anschein nach jeder andern
Begründung entbehrt & das
ich also Andern durch diese Handlungsweise
geistesgestört |
Oder es fährt sich Einer immer
wieder an die Stirn& || , schrickt
zusammen & sagt: “ich hätte ihm sagen
sollen …” – wie man es tut wenn man sich
plötzlich darauf besinnt. Es ist aber keinerlei
äußerer Anlaß dazu da. |
10.4.
Es gibt einen
Vorgang: philosophische |
12.4.
Wer sagen will, “das
Erinnern ist doch ein bestimmtes Erlebnis”, ist vor allem
auf falscher Fährte. |
13.4.
Worin besteht es,
daß || wenn der Philosoph etwas
‘sieht’? Etwa darin || Darin, daß ihm die rechte grammatische
Tatsache einfällt, das rechte Bild,
d.h., das Bild, das die Dinge || d.i. das, welches die Dinge
in unserm Geist ordnet, sie leicht zugänglich macht & den
Geist so || dadurch entlastet.
(Das Bild welches || Der
Gesichtspunkt welcher den Wust der Papiere in unserm
Geist ordnet. || in Ordnung
bringt.) Was würde es nützen, wenn
der Philosoph |
Vor einigen
Tagen ist hier einer meiner Gedanken || ein
Gedanke ◇ entgleist, er liegt jetzt auf der
Strecke & sperrt den || allen Verkehr;
& ich kann ihn nicht wegbringen. |
14.4.
Ich wollte doch fragen:
“Hat er sich dadurch an etwas erinnert, daß er
(unter irgendwelchen Umständen) eines der
Erinnerungserlebnisse |
Würden wir es z.B. Erinnerung nennen,
wenn Einer mit dem Blick eines in Erinnerung
Versunkenen sagte: “Ja, das
waren schöne Zeiten, wie N & M mit mir in
X waren” – obwohl ich Leute dieses Namens nie
gekannt habe & nie in X war? – Wir
könnten von ihm sagen, er habe ein typisches
Erinnerungserlebnis. Zum mindesten, wenn er sonst
Deutsch kann. |
20.4.
(Könnte mir als ein Motto dienen.) |
Denke
an eine Aussage |
23.4.
Wenn mir die Erinnerung etwas gänzlich
aus der Luft gegriffenes zeigt, & ich komme darauf, werde ich
sagen, ich habe mich erinnert? |
Wenn ich nicht eigentlich ein
richtigeres Denken, sondern eine andere || neue Gedankenbewegung lehre || lehren will, so
lehre ich eigentlich eine
‘Umwertung von Werten’ || will ich also eine
‘Umwertung von Werten’ lehren || ist mein Zweck
eine ‘Umwertung von Werten’ so komme ich || &
ich komme dadurch auf
Nietzsche,
wie || sowie auch dadurch,
daß ich meine, || meiner Ansicht nach,
ein || der Philosoph sollte ein Dichter sein || ein Dichter sein sollte. |
24.4.
Was ich sagen will
ist, || : daß ein Erinnerungsbild
sich in seiner Art nicht von irgend einem andern
Phantasiebild unterscheidet & die
Laute || Lautreihen || Lautreihe womit wir es
begleiten nicht von andern Sätzen, & das
gleiche || ähnliches gilt von den
Gebärdenetc. || . |
Sieht man
denn aber auf die Umstände, in denen man dieses Erlebnis hat
& beurteilt danach, ob es ein
Erinnerungserlebnis
war?? |
“Ich habe jetzt … vor
mir gesehen.” – “Hast Du
Dich daran, erinnert, daß es so war?”
– “Nein, ich habe es mir nur
vorgestellt.” – |
Wenn wir das Phänomen des
Erinnerns || Gedächtnisses beschreiben
wollen, werden |
Was wir ‘Erinnerung’
nennen, ist, oder bezieht sich auf, ein bestimmtes Sprachspiel,
& ist nicht ein Phänomen, welches
vor sich geht, während der
Erinnerung Ausdruck gegeben wird. |
Ich
will sagen: Du weißt von keinem charakteristischen
Unterschied zwischen einem Erinnerungsbild & einem
andern Vorstellungsbild || & sonst einem
Vorstellungsbild & eine Erinnerungsgeste || Geste der Erinnerung könnte auch etwas anderes
bedeuten. |
25.4.
‘The infinite is, to say the least of it,
huge.’ |
26.4.
“The
finite can't grasp the infinite.” –
Man möchte sagen: “Ich schaue auf
Deine Rechnungen, || : – Du tust
doch nichts Unendliches, es sind doch lauter
gewöhnliche endliche Operationen!”
– Aber wie! was konntest Du denn
Anderes erwarten? Wie schaut
denn eine unendliche Operation aus? Du redest ja,
als ob der Mathematiker vorgegeben hätte unendliche
Operationen zu machen & Du
findest nur endliche. Willst Du nicht
vielmehr sagen: “Alles was Du machst kann man
auch ganz einfach endlich
auffassen”? Denn der Mathematiker hatte ja
nicht vorgegeben unendlich (Und was ist eine ‘ins Unendliche weisende Geste?’ kann man fragen.) Das Unendliche wäre etwas unübersehbar großes & ich finde in Deinen Überlegungen nicht daß von so etwas die Rede ist. Die absolute Verwendung von ‘klein’ & ‘groß’. Vergleiche: “Je kleiner || größer x wird desto kleiner wird y” – &: “Wenn x riesig groß wird, wird y winzig klein”. |
‘Die Vorstellung des Unendlichen ist nicht einfach die
Vorstellung von etwas ungeheuer großen’.
Gewiß; die Vorstellung einer unendlichen Reihe verschwimmt
im Nebel der Ferne. |
1) Most probably Sigurd Havreberg; we are indebted to Jon Bolstad and Harald Vatne for this information.
2) See page 34v.
3) The underlining of "hast" was deleted and then the deletion was cancelled.
To cite this element you can use the following URL:
BOXVIEW: http://wittgensteinsource.org/BTE/Ms-120_n