XVI






 
   
[Fortsetzung des Heftes XV.]
19.11.37.
Bin heute sehr erregbar. Sehne mich weg & etwas unter Menschen zu kommen mit denen ich reden kann. Möge Gott geben, daß ich leben kann & es zum Guten führt!

 
   
20.11.
Bin durch die Sache mit Anna Rebni beunruhigt. (Bei den Eintragungen in das Tagebuch denke ich oft, ob das auch ein [t|g]utes Licht auf mich werfen wird.)
    Bin, auf einen Einfall hin, zu Anna Rebni gegangen, & habe ihr etwas einige Kuchen mitgebracht. Ich sagte ihr, daß ich Friede mit ihr haben wolle; & noch einiges andre. Wir gingen – gut auseinander. – Fühle mich nicht zur Arbeit fähig. Meine Gedanken sind in dieser
Richtung wie ausgelöscht. Ob das vorübergehend ist oder auf lange Zeit – oder ganz – weiß ich nicht.


 
   
Rot ist doch diese Vorstellung. –” (Dabei schau ich auf etwas Rotes.) Aber wundert es Dich nicht, daß Du ihr einen Namen geben kannst? Wozu dieses aussprechen hervorbringen von Lauten, während Du die Vorstellung hast? Zu was ist
es
sie
nütze? Und es ist uns dabei gar nicht, als hätten wir etwas einen Namen zugeordnet, sondern als hätten wir nur einfach gesagt wie das, was wir sehen, ist. (Nämlich) so als wäre das Wort ‘rot’ und die Farbe eEins. Und das heißt
:
,
wir reagieren mit dem Wort ‘rot’. “Aber doch
auf die rote Farbe!” Ich Ja ich könnte sagen: gleichgültig auf welche Farbe, wenn sie mir nur rot vorkommt. Aber was heißt das ˇhier, eine Farbe käme mir rot vor? Doch Ich habe ja keine anderen Muster dieser Farbe; also kommt mir vor sie heiße ‘rot’.
    Ich kann doch nicht sagen: sie kommt mir vor, wie sie mir vorkommt // sie scheint mir zu sein, wie sie mir zu sein scheint. // Und doch ist es mir, als könnte ich sagen: “Ob ich mich nun irre, oder nicht – diese Farbe erscheint mir rot.” Es ist, als sagte ich einen bestimmten Charakter von der Farbe des Gegenstandes aus, den roten Charakter. Als applizierte ich immer wieder die Röte
die ich sehe, auf etwas Aanderes, zöge sie gleichsam immer wieder der Farben an. (Als hätte es Sinn von Beethoven zu sagen “er ist ein Beethoven!”), Watson machte mich auf eine Stelle in Omar Kayam aufmerksam “and this
round mug
men call ‘the sky’” [beiläufig].)

 
  v  
    “Diese Vorstellung ist doch ‘rot’” als könnte ich bloß durch einen Akt während der Definition von ‘rot’ unterscheiden ob ich die Vorstellung oder den Körper mit, oder seine Farbe, mit “rot” meine. Freilich gibt es ein: die Farbe eintrinken und anderes; Aber aber wie hilft mir das beim Definieren? Inwiefern habe ich der Farbe den Namen gegeben, wenn ich ˇauf die Farbe beim Definieren meine
Aufmerksamkeit gerichtet hatte? Die Definition ist doch zu künftigem Gebrauch da, – & wie nützt dabei jener ˇseelische Akt? Man könnte sagen: Was Du beim Definieren meinst, wenn dies Meinen ein seelischer Akt sein soll, ist für den Gebrauch & daher für die Bedeutung der Definition ganz gleichgültig. Es wird drauf ankommen, was Du mit dieser Def. machst. Was Du also “rot” benannt hast, zeigt der Kalkül mit diesem Wort. Ich verstehe natürlich, daß die verschiedenen Arten des Zeigens & des Anwendens der Aufmerksamkeit beim Definieren nützlich sein kann; z.B. zum Einprägen der Definition. Aber es ist ein Aberglaube, daß man durch einen bestimmten S seelischen Akt beim
Definieren nicht ˇz.B. der Wange sondern der Empfindung den Namen “Zahnschmerz” gibt. Als führte man den Namen dadurch diesem & nicht jenem Gegenstande zu. Als erhielte ihn nun der eine & nicht der andere. Als könne man beim Definieren durch einen Akt des ‘Meinens’ diesem & nicht jenem den Namen anheften. – Damit ist nicht zu verwechseln: ich kann durch einen seelischen Akt den Nah
diese
eine
Assoziative Verbindung herstellen & nicht eine andere. Aberc: ob es mir gelungen ist die & die Verbindung herzustellen, zeigen die Folgen. D.h. ob ich mir etwas durch diese Art des Ansehens einpräge zeigt sich, wenn ich mein Gedächtnis
auf die Probe gestellt wird.


 
   
   In der Religion müßte es so sein, daß jeder Stufe der Religiosität eine Art des Ausdrucks entspräche, die auf einer niedrigeren Stufe keinen Sinn hat. Für den ˇjetzt auf der niedrigern Stufe stehenden ist diese Lehre, die auf der höheren Bedeutung hat, null & nichtig; sie kann nur falsch verstanden werden, & in daher gelten diese Worte für diesen Menschen nicht.
    Die Lehre z.B. von der Gnadenwahl, bei Paulus, ist auf meiner Stufe Irreligiosität, ein häßlicher Unsinn. Daher gehört sie nicht für mich da ich das mir gebotene Bild nur falsch anwenden
kann. Ist es ein frommes & gutes Bild, dann für eine ganz ander Stufe, auf der es gänzlich anders im Leben muß angewandt werden, als ich es anwenden könnte.

 
   
21.11.
Heute Nacht onaniert. Wie schlecht ist es? ich weiß es nicht. Ich denke mir, es ist schlecht, aber habe keinen ⋎ Grund.

 
   
      “Ich erinnere mich, das & das gesehen zu haben.” “Ich muß doch wissen, ob ich mich erinnere.” Nein; ist es nicht möglich, daß man Dir sagen muß: Du glaubst Dich zu erinnern, d.h. nämlich, Du bist geneigt zu sagen Du ‘erinnertest’ Dich[.| .] Aber aber in diesem Fall kann man nicht sagen: Du erinnerst Dich.



 
   
Von der Erinnerung zu sagen, sie sei ein inneres Erlebnis, beschreibt nur einen Teil der Grammatik dieses Wortes.

 
   
    Denn welches Kriterium haben wir dafür, daß er das Wort “erinnern” (oder “rot”), oder “Vorstellung”, etc) richtig anwendet? Und wenn wir uns dächten er wende es regellos einmal so einmal so an, wäre das noch: eine Sprache sprechen?

 
   
    Er gibt sich eine ˇhinweisende Definition; wir nehmen an, er erinnere sich ˇdann an sie – aber das soll nicht heißen, er erinnere sich ‘richtig’, sondern er habe ein Erinnerungserlebnis;
aber wie tritt in dieses jene Def. ein? Etwa so, daß er sagt “ich erinnere mich damals, das so genannt zu haben.” Aber es muß doch auch ohne Worte gehen! Gut, dann sag, wie! Man kann wohl sagen: E[r|s] kommt ihm vor als erinnere er sich diese Def. gegeben zu haben, aber das hat dann mit jener tatsächlichen Def. nichts zu tun. Man könnte es etwa so ausdrücken: er gebe später wieder eine Def., & sie sei erinnerungsbetont. (
Der Gebrauch dieser Wörter
Dies Wort
vermeidet nur die Beziehung auf ein tatsächliches früheres Ereignis.) Also: Er habe eine Def. gegeben; später gibt er wieder Def. und sie sind erinnerungsbetont, oder enthalten
selbst einen Hinweis (durch die Sprache etwa) auf ein [F|f]rüheres Ereignis. – Erstens: Werden wir das nun Sprache nennen, wenn sein Gebrauch, nach andern Kriterien beurteilt regellos ist? – Aber können wir nicht von einer inneren Sprache reden? Wir können es; aber wir haben nun keinen Grund das Bild von der ‘Sprache’ auf seinen Fall anzuwenden. Es ist eine leerlaufende Hypothese. – Zweitens: Werden wir denn noch sagen er habe ein Erinnerungserlebnis, wenn, das sein Benehmen ist? Und wir können ja nicht sagen: Er müsse freilich wissen, ob es eins sei, oder Gott müsse es wissen, wenn nicht er. Das heißt, Gott wüßte dann
daß er das Erlebnis habe, welches man für gewöhnlich “Erinnerungserlebnis” nennt. Nun gibt es aber kein Erlebnis, welches man bedingungslos, ich meine, ohne [b|B]ezug auf andere Tatsachen Erinnerungserlebnis nennt.
        Es gibt – z.B. – eine bestimmtes Erlebnis, das Einfallen eines Namens,
nach einem kurzen Besinnen
den wir im Gedächtnis gesucht haben
: ich meine nämlich den Fall, wenn wir man sag[en|t]: “Wie hieß das nur? – – Ach ja: – ‘Kobaldblau’.” Dies könnte man ein Erinnerungserlebnis nennen. Würden wir es aber so nennen, wenn jemand sich dann an immer auf ganz falsche ˇWörter oder
auch
selbst
unsinnige Lautreihen ‘besänne’? Und angenommen jemand wollte sagen: “Doch; das könnten auch echte
Erinnerungserlebnisse sein” – wäre die Antwort nicht: Man kann es natürlich so nennen – etwa die Geste “Erinnerungsgeste” – aber es hat nun alles was uns am Erinnern interessiert eingebüßt. Man sieht nun daß es nur eine Zutat war, zu dem, was dem Erinnern wesentlich
ist
war
.

 
   
“Ich muß doch wissen, ob ich Schmerzen habe” – Heißt das: ich muß doch wissen, daß, was ich habe ‘Schmerz’ heißt? Nein – wird man sagen – es heißt, ich muß wissen, daß, was ich habe Schmerzc ist. Vergleiche: ich muß doch wissen, daß das ein Sessel ist. Da kann ma[m|n] das Verschiedenste wissen: daß man
sich darauf, setzen kann, daß es sich zu einem Sessel aufklappen läßt etc. etc.. Du meinst eigentlich: “Ich muß doch wissen, was ich habe”. Wohl – aber was hast Du denn? Du kannst doch darauf nur mit Worten oder Gesten antworten. – Richtig ist nur zu sagen: Es heißt nichts zu fragen: “Bist Du sicher daß Du Schmerzen hast?” Aber nicht weil der Andre selbstverständlich sicher ist. Die Redeweise: “Ich muß doch wissen – – –” wird allerdings gebraucht (daher der Wirrwarr) aber überlege, bei welchen Gelegenheiten man sie etwa verwendet. (Der Arzt sagt: “Aber es tut ja gar nicht so weh!”)

 
   
22.11.
Ich zähle jetzt die Tage,
meines Aufenthaltes. Noch etwas weniger als 3 Wochen. Ob ich sie erleben werde. – Ich fürchte mich vor allem; vor dem Aufenthalt, vor der Reise durch Deutschland; sogar etwas vor Wien, & vor der Zukunft. Ja, ich bin jetzt, sozusagen, beschissen. Fuhle mich verloren. Gott dende es!
      Sich in die Welt findendarauf kommt es an. Nicht von ihr fordern. Sondern sich in sie finden, wie sie ist. D.h., : nicht sich einen Roman vormachen, & dann über den Mangel an Übereinstimmung der Welt mit ihm erstaunt & beleidigt sein. Aber ich tue dies eben doch. Ich fühle mich ziemlich elend.

 
  v  
   Unter Erinnerungserlebnis stellt man sich
zuerst
vor allem
vor: Erinnerungsbild. Nun gibt es natürlich Erinnerungsbilder, – ich kann mir leicht welche vor die Seele rufen. Aber wie rufe ich es mir vor die Seele? Und wenn ich es nun fixier[t|e], ist es die Erinnerung?
    Man sagt (etwa): ich sehe mich mit einem Freund da & da spazieren gehen. Aber – wie weiß ich daß ich's bin & mein Freund. Ist
die Portraitähnlichkeit so groß
das Portrait so gut getroffen
? Natürlich nicht. Aber ich sage, daß ich's bin & mit meinem Freund. Ich mache diesen Übergang vom Bild zu Worten, oder von diesem Bild zu gewissen andern; etc..

 
  v  
    Und, wenn ich sage: “Ich habe ein Erinnerungsbild
vor mir” – wie weißt Du, was ich erlebe? Du kannst ja – wie man sagt – nicht in mich hineinschauen (das kann nur ich). Aber erinnere Dich, wie Du ich & Du d[as|ies] Wort haben gebrauchen lernen! Also mache ich mir wohl ˇeigentlich nur selbst eine Mitteilung nicht
dem
einem
Andern Dir. Aber wie teilt es mir etwas mit, bei oder nach einem Erlebnis gewisse Laute (etwa den Satz: ich habe ein ‒ ‒ ‒) auszustoßen?

 
  v  
    Was nennt man denn ˇfür gewöhnlich eine Mitteilung? Da mußt Du an Mitteilungsspiele denken.

 
  v  
    Oder hätte ich gar zu mir selber statt “ich habe ein “Erinnerungsbild” nur sagen sollen: “Ich habe das”?
(oder gar nur: “Das.”?)

 
   
Ziehe den ganzen Tag herum – was nicht recht ist – weil ich mich innerlich bedrückt fühle. Es ist als ob ein Gewicht in der Magengegend auf mir läge; aber ich glaube nicht, daß das vom Essen kommt. Ich om möchte fliehen, aber es wäre unrecht & ich kann es gar nicht. Vielleicht aber könnte ich es auch – ich könnte morgen packen und den nächsten Tag abfehren! Aber möchte ich es? Wäre es richtig? Ist es nicht richtig, hier noch auszuhalten? Gewiß. Ich wurde mit einem schlechten Gefühl morgen abfahren. ‘Halt es aus’, sagt mir eine Stimme. Es ist aber auch Eitelkeit dabei, daß ich aushalten will; & auch etwas
Besseres. – Der einzige triftige Grund hier früher oder gleich abzureisen wäre der, daß ich anderswo jetzt vielleicht besser arbeiten könnte. Denn es ist Tatsache, daß der Druck, der jetzt auf mir liegt mir das Arbeiten fast ˇbeinahe unmöglich macht & vielleicht in einigen Tagen ganz wirklich unmöglich. Und dann verliere ich hier meine Zeit (d.h. meine Arbeitszeit). Und das ist für mich schlimm. Ist es aber nicht, gerade die Reiseunruhe, die mir das Arbeiten so ungemein schwer macht? K[ö|an]nnte ich nicht versuchen mich zu beruhigen? Schlechter Schlaf, wenig Licht, das sind Hindernisse.
 
   
23.11
    Ich könnte mir denken, daß
ein primitiver Philosoph einem anderen Menschen den Kopf einschlägt im Drang zu erfahren, ob er nicht auch Vorstellungsbilder habe.


 
   
    “Entweder es schwebt ihm nun ein solches Bild vor hat ihm ein … vorgeschwebt, oder nicht – ein Drittes gibt es nicht.”


 
   
Konnte heute besser arbeiten. Gott sei Dank. Obwohl ich es nicht verdient habe.
 
   
24.11.
W Der See ist nun eingefroren & ich kann nicht mehr rudern war ein Irrtum. Es ging noch; muß über den Fluß gehen. Schlechter & langer Weg.


 
   
25.11.
Bin ängstlich, hier von Eis eingeschlossen zu werden. F Über den Fluß kann man nicht mehr gehen, weil da das Eis weggeschwemmt ist. Die Angstgedanken hindern mich a[n|m] der Arbeiten.
    Hatte große körperliche Anstrengung, gestern & heute um ins Dorf & zurück zu kommen. Bin dadurch so müde, daß ich ˇgar nicht dnken kann.

 
  v / 2 
    “Wir können es nicht wissen – aber er ˇhat dieses Erlebnis oder er hat es nicht.”
    Was heißt denn dieses “Er hat es, oder er hat es nicht” hier? Wir lassen ja alles offen – & doch behaupten wir etwas. Und zwar geben wir die Auswahl
aus zwei Bildern. Wir sagen: es muß so, do oder so ausschauen. Wir zeichnen gleichsam diese Bilder vor Dich hin. Hier hast Du die Sachlage, jetzt wähle! Dies ist gleichsam ein Taschenspielerkunststück, denn es nimmt gerade das Problematische ‘for granted’ & behauptet dann etwas, was ohnehin jeder
zugibt
jeder zugibt.
zugeben muß
// was
    “Der, der die Reihe ganz sieht, sieht, ob diese Ziffer in ihr vorkommt oder nicht” “Der, welcher in die Seele jenes Menschen sieht, sieht da entweder, daß ˇdort diese Vorstellung ist, oder nicht.” – Aber es handelt sich hier gar nicht darum, daß etwas in ˇetwas, einer Seele (oder dergl.) verborgen ist &, von Gott, etwa, gesehen werde. In diesem Bild
schon liegt die Mißdeutung unserer Grammatik.
    Man spricht davon: “den Blick nach Innen wenden”; man tut dies oft, indem man die Augen zumacht. Und wir fühlen Kummer & manchmal auch Freude innen. Die ‘innere’ Stimme des Gewissens erscheint uns manchmal von innen, manchmal von außen zu sprechen. Man könnte auch sagen, das Wort “innen” & “innere” so gebraucht, steht für eine körperliche Geste die auf eine oder andere Weise durch ein Gefühl im Innern der Brust (hauptsächlich) verursacht scheint. Wir drücken unsre Hand auf's Herz & machen verschiedenerlei Bewegungen, mit Kopf & Schultern als spürten wir etwas dort. Wenn ich aber dagegen etwas
sehe oder [H|h]öre[| ,] wie ja beinahe ununterbrochen während meines wachen Lebens, paßt hier die Bezeichnung ‘inneres Erlebnis’?

 
  v  
    Wenn ich sage: ich habe ein bestimmtes Vorstellungsbild, also könnte es der Andere auch haben[,| ] zu we[nn|m] sage ich das? Hat es Sinn zu mir selbst zu sagen: “Ich habe …”? Wenn ich es nun sage so scheint es als wäre ähnlich zu sein der Aussage: Wenn ein Uhr in dieser Lade liegen kann, dann auch in jener. Die Uhr in dieser La[g|d]e zeigt uns nämlich (dann) wie eine Uhr in einer Lade liegt, wie wir uns das vorzustellen haben. Und es wird also dargestellt, als zeigten mir meine Schmerzen, wie ich es mir
vorzustellen habe, daß der Andre Schmerzen hat.
    Wenn ich mir aber nach meinen Schmerzen die Schmerzen des Anderen vorstellen sollte, so wäre es etwa Schmerzen, die, wie ich es dann ausdrükken müßte, ich im andern Körper habe. Denn ich habe erlebt daß ein Schmerz von einem Ort zum andern gewandert ist. Aber erlebe ich, daß ichc sie habe? Aber was heißt das? Einem Anderen sage ich: “Ich habe Schmerzen”, für mich selbst stöhne ich bloß. Und das Stöhnen entspricht etwa dem [S|W]ort Schmerzen aber von ‘ich’ ist keine Rede. Mein Stöhnen kann auch den Andern anzeigen daß ich Schmerzen habe, dadurch nämlich, daß ich stöhne.
   Wenn aber bei meinen Schmerzen
ich (d.h. mein Körper) stöhne & nicht der Andre so geschieht es nicht weil ich mir zum Stöhnen meinen Mund
gewählt
ausgesucht
habe. D.h. ich will nicht dadurch etwas ausdrücken daß gerade ich und nicht ein Andrer stöhnt.

 
  v  
    Ich sehe einen roten Fleck an & sage: “Das bin doch ich, der das sieht. –” – Aber vor allem, was bedeutet hier ˇder “das” sieht? (Und es bedeutet nicht: was ich damit meine.) Laß ich aber die Bedeutug des “das” in der Schwebe, was hat dann der Satz noch für Sinn?

 
  v  
    “Wenn ich Schm. haben kann, kann sie der Andre auch haben[;| .] Sowie ich sie haben kann, kann sie der An-
dre haben.” – Aber ich kenne gar nicht das Etwas, was vor mir auf ihn übergehen kann.
    Jener Satz heißt doch eigentlich: Du mußt doch verstehen, was es heißt, der Andre habe Schm., wenn Du weißt wie es ist, wenn Du sie hast! (Wie: “Du mußt doch verstehen, was es heißt, in
jener
dieser
Lampe ist ein Docht, wenn ich Dir zeige, daß in dieser einer ist.) Aber wie wenn ich den Übergang nicht machen kann? Oder vielmehr: was heißt es denn ihn machen? Wenn es ein ‘augenblickliches’ Verstehen ist, ist es auf der gleichen Stufe wie
eine Gestikulation
ein Gestikulieren
, woher ◇◇◇ ich, etwa, das Gesicht schmerzlich verziehe & dabei eindringlich auf den Andern deute. (Denk daran wie
man einem kleinen Kind sagt seine Puppe habe ‘weh weh’).
    Aber ich könnte verschiedene Übergänge machen, & das zeigt daß man nicht sagen kann[,| :] das & das bezeichnet man mit “Schmerz” & Du weißt was “ich habe”, “Du hast” etc. bedeutet, so weißt Du, was es heißt: “er hat Schmerzen”.

 
   
    Wenn Du jemand das Wort “haben” erklärst & nun bei einer Gelegenheit, wenn er Schmerzen hat auf die [Sc|sc]hmerzhafte Stelle zeigst & sagst: “Nicht wahr Du hast etwas hier? Und was Du hast, das hat auch ein Anderer” – so wird er Dich wohl nicht verstehen.



 
  v  
    Man muß lernen den Ausdruck “Ich habe Schm.” als einen so übertragene ansehen wie: die Gerade S schneidet
schneidet
beruhr
den Kreis K in zwei immaginären Punkten.

 
  v  
26.11.
   Alle Schwierigkeiten kommen hier daher, daß unsere Ausdrucksweise uns ein Bild (an)bietet, das uns eine andere Art der
Verwendung
Benutzung
der Ausdrücke als die wirkliche erwarten läßt. // … daher, daß wir uns Bilder machen, die uns eine andere Verwendung der
Worte
Ausdrücke
als die tatsächliche erwarten lassen. // Hier ist ein fortwährender Widerstreit.

 
  v  
    Ein Bild wird herauf beschwo-
ren, da[ß|s] eindeutig den Sinn zu bestimmen scheint. Die wirkliche Verwendung des Wortes scheint etwas Verunreinigtes derjenigen gegenüber, die das Bild
uns zeigt.
klar angibt.
Es geht hier wieder wie in der Mengenlehre: Die Ausdrucksform scheint für einen Gott zugeschnitten zu sein der weiß, was wir nicht wissen können[;| ,] er sieht die ganzen unendlichen Reihen & sieht in die Seele des Menschen hinein. Für uns freilich sind diese Ausdrucksformen quasi Ornate, Kronen, Zepter etc. mit die wir zwar anlegen können, mit denen wir aber nicht viel anfangen können da uns die Macht fehlt, die allein dieser Kleidung Sinn & Zweck geben würde.
 
  v  
       In der
tatsächlichen
wirklichen
Verwendung der Ausdrücke machen wir quasi ˇkleinliche Umwege, gehen durch ˇkrumme Nebengassen, während wir wohl die breite gerade Straße vor uns sehen, sie aber freilich nicht benützen können, weil sie leider permanent gesperrt ist.


 
   
Ich zahle die Tage, die ich noch hier bleiben soll. Aber es ist schlecht solche Tage zu zählen! Nicht nur sind sie gute & wichtige Tage für mich, sie unterscheiden sich in sofern nicht von allen früheren, als mir damals geradeso leicht etwas hätte geschehen ka können wie in den nachsten 14 Tagen!
Nur fühle ich mich jetzt müde & gleichsam aufgerieben. Ich ziehe schwer an dem Wagen & fühle Angst ˇdavor, daß ich ihn nicht mehr bis zum Haus ˇwerde ziehen ◇◇◇ können.
       Nur Ruhe in Gott würde mir helfen können.



 
   
   “Nichts im Gesichtsfeld raum deutet darauf hin, daß es er von einem Auge gesehen wird.” – Ja, wie wäre es denn, wenn's anders wäre? Wo ist der Gegensatz zu dem was ich beschreibe?

 
   
27.11.
    ›Ich will mit dem Satz “Ich habe Schmerzen” nicht auf eine bestimmte Person im Raum zeigen.‹

 
   
Konnte heute – Gott sei Dank! wieder besser arbeiten.
      War bei Anna Rebni Milch holen. Sie ist, trotz unserer Aussprache, wenig freundlich & fremd.
 
   
28.11.
Lasse mich ge wegen meines Seelenrheumatismus von religiösen Geistern anstrahlen. [R|J]etzt ˇwieder von Klaudius. Ich glaube es ist richtig, daß ich das tue, obwohl keinerlei Besserung zu sehen ist. Aber es ist wohl auch keine, so ohne weiteres, zu erwarten.
      Ich fühle immer, was nie ein frommer Mensch fühlt, daß Gott dafür verantwortlich ist, was ich bin. Es ist das Gegenteil von Frömmigkeit. Immer wieder möchte ich sagen:
“Gott, wenn Du mir nicht hilfst, was kann ich tun!” Und obwohl ich damit in Übereinstimmung mit manchem bin, was in der Bibel steht, so doch nicht mit der Einstellung fr[m|o]mmer Männer. Ich kann aber diesen Teil meines Denkens nicht – oder nicht direkt – bekämpfen, sondern ich kann nur trachten mich (gleichsam, Gott hin, Gott her) anständig, nich gemein, feig, ungut zu benehmen. Und gelingt mir das, so mag sich auch iene Denkart andern – mein Gebrauch des Wortes “Gott”.
Du mußt trachten – never mind God. Wie es sich dann or mit Lohn & Strafe verhält, – das ist eine andere Sache, auf die [d|D]u doch keinen Einfl[ü|u]ß nehmen kannst.
    Im übrigen kann es dir
nützen dich von anderen Geistern bestrahlen zu lassen & dabei zu trachten, geduldig deine eigene Unklarheit zu leiden.

 
   
   Bei “Er hat …” schwebt uns die menschliche Gestalt vor, aber nicht bei “Ich habe …”.

 
   
Zu Bei[e|E]r hat …” gehört eine zeigende Gebärde; aber nicht zu “Ich habe”.

 
  v  
Kommt es nicht Alles drauf hinaus, daß die Worte: “Ich habe …” einem Stöhnen oder Schrei entsprechen? Daß, wenn ich aus Mitleid stöhne man daraus nicht entnehmen kann, wer der Leidende ist; sondern dafür ein Zeigen oder dergl. nötig
wäre
ist
, während der Schrei des Leidenden
(uns) zu ihm führt.

 
   
Gibt es aber nicht beide Fälle: einmal soll das “ich” die Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Ort lenken; wenn die Frage wäre “wer will noch Kuchen haben” & Einer schreit “Ich, ich!” – anderseits, wenn ich dem Arzt sage: “ich habe starke Schmerzen”, so ist das “ich” sozusagen gänzlich unbetont.

 
  v  
   
Ich könnte über Schmerzen klagen ohne zu wissen wer sie hat.
Man kann eben sagen: Ich kann sagen, daß ich Schmerzen habe, ohne zu wissen, wer sie hat.


 
  ?  
Aber so viel weißt Du denn doch
:
,
daß Du nicht der Andre bist!
    Ich denke aber gar nicht an den Andern




   Wir könnten auch dies Sprachspiel mit dem Wort “Schmerz” gelernt haben, daß jeder es nur für seinen Schmerz gebraucht; nicht sagt “Ich habe Schm.” sondern einfach “Schmerzen!” oder auch “Hier sind Schmerzen”. Würde er bei diesen Worten auf einen Andern zeigen so würden wir den Fall so behandeln als fühle er im andern Körper Schmerzen[:| ,] [D|d].h.: wir
werden
würden
etwa den andern Körper behandeln aber den Sprecher fragen ob nun noch Schmerzen daseien Statt “er hat Schm.” würden wir etwa sagen: “er will sagen ‘Schmerzen’”. Vergl ‘vouloir dire’ statt ‘meinen’.

 
  v  
    Es handelt sich hier um die Tatsache, daß wir uns an den [W|w]enden, der die Klage ausstößt. Der Schmerzen hat ist der, dessen Mund klagt.



 
  v  
29.11.
– – – . – – Ich will natürlich sagen: “Ich habe …” & nicht: “Er hat …” (Obwohl ich die Wahrheit dieser Aussage damit nicht bestreite.) Und “[i|I]ch” steht allerdings in meiner Aussage an der gleichen Stelle wie in der andern “er”; aber diese beiden Worte sind nicht funktionieren nicht auf gleiche in gleicher Weise; sie verhalten sich nicht zu einander wie die Bezeichnungen zweier verschiedener Personen: “der hier” und “der dort”.
      Ich habe ja die Worte “Ich habe” nicht so gelernt daß man mir etwa gesagt hätte: beobachte wer Schmerzen hat & wenn Du's bist zeig auf Dich etc.. Sondern
diese meine Worte sind die direkte Übersetzung einer ausgestoßenen Klage.
      Ich könnte wohl sagen: Ich will daß jemand zu mir kommt & nicht von mir fortgeht; ich will ihn zu mir her ziehen und nicht von mir weg schicken.

 
   
    “Der Andre hat …” sage ich auf Grund von Beobachtung eines gewissen dieses oder jenes Menschens, “ich habe …” aber nicht


 
   
   Es ist merkwürdig daß dieserlei Betrachtung immer den Anschein des Psychologischen hat; während das, was wir zu finden trachten eine irgendeine übersehene grammatische Eigenheit ist, irgend ein
kleiner aber sehr bestimmter Zug in der Anwendung
des
eines
Wortes. Dieser drückt gleichsam auf einen Nerv & wir spüren unbestimmte ausstrahlende Schmerzen.


 
   
    Konnte heute nur sehr wenig arbeiten. War müde & ˇich bin ˇauch in meiner Arbeit stecken geblieben.


 
   
   Dennoch kann der Schmerzerreger nur gefunden werden, indem ich mich in die mehr oder weniger wagen unklaren Beunruhigungen versenke.

 
   
   Ich sage “Ich habe …” & meine, “Ich habe …”. Aber die Frage ist wie
dieser Ausdruck gebraucht wird.

 
  v  
   Was heißt es ihn im Gegensatz zu “er hat …” gebrauchen?
    Ich will immer auf den Einwand, ich gebrauche “Ich habe …” im Gegensatz zu “Er hat …” antworten, dies sei nicht mehr so, ich denke an keine Andern, mein Mund sage die Worte “Ich habe …” die keine Person bezeichnen, & ich wähle den Mund nicht, der so spreche.
         Dieser Mund sagt: “Ich habe …” & daraufhin wird dieser Mensch bedauert.

 
   
    Das [E|e]ine Sprachspiel ist auf jemand zeigen & sagen “Er hat”. Das andere, ganz anders, … … .


 
   
   Man kann sich ein Spiel mit “Ich habe …” denken worin “Er hat …” nicht vorkommt.

 
   
   Es bleibt dabei: ich zeige nicht auf eine Person.

 
   
30.11.
Bin bedrückt; & sehne mich fort. Trachte die Zeit gut zu benützen die Du noch hier bist! Aber ich habe Furcht, daß ich nicht mehr von hier weg komme; daß mir ein Unglück zustößt, Krankheit, oder daß ich auf der Reise Unglück habe!
    Das immer wechselnde, schwierige Wetter, Kälte, Schnee, Glatteis u.s.w. & die Finsternis & meine Müdigkeit machen alles sehr schwer. Ich
gehe keuchend den Berg hinan.

 
  v  
   Das Wort “ich” bezeichnet ‘im Munde einer bestimmten Person’ diese Person. Kann ich aber sagen: “es bezeinet in meinem Munde mich”?


 
  v  
    Der, dessen Mund sagt, er habe Schmerzen, dessen Ohren muß man Trost zusprechen; sagt er aber er habe im Zahn eines Andern schmerzen so muß man den Zahn des Andern behandeln.
    Oder: [d|D]en Ohren muß man trost zusprechen, deren Mund sagt “ich habe Schmerzen”, etc..

 
  v  
   Weiß ich, wer Schmerzen hat, wenn ich weiß, daß ich sie habe?


 
   
“Aber Du weißt doch jedenfalls, daß sie nicht der Andre hat!?” – Erstens weiß ich das nicht ‒ ‒ ‒

 
   
   Ich erkenne doch nicht, daß ich ich & nicht der Andre bin.

 
   
   Erkenne ich, daß ich die Schmerzen habe & nicht der Andre, & sage demgemäß: “ich habe …”? – “Aber Du erkennst doch, daß Du sie hast, denn Du sagst es
ja
doch
!” –

 
   
    “Wenn ich sie fühle, muß ich sie haben.”

 
   
        Wie ist es denn: meint jeder Mensch mit dem Worte “Ich” was anderes? nämlich
jeder sich selbst also einen Anderen als der Andere? Meine ich, z.B., mit “ich”: L.W.? Ich sage: “ich habe …”.

 
  v  
    Lernt er den Gebrauch von “Ich habe …”, indem ihm gesagt wird: wenn diese Person Schmerzen hat, dann sagst Du
mußt
sollst
Du sagen “ich habe …”?

 
  v  
       Er lernt in Worten klagen. Er lernt statt zu stöhnen Worte aussprechen.
 
  v  
Am abend leichter, nicht bedrückt. Früher voll Trotz & Zorn. Ohne Gottvertraun.

 
   
1.12.
    Er lernt nicht auf jemand zeigen, noch eine Person
benennen, sondern er, wie jeder, lernt
die gleiche
diese
Wortform aussprechen

 
  v /  
    Es kann
doch jemand
Einer doch
sagen: “Das sehe ich jetzt rot, aber gestern hab ich es grün gesehen” und unter Umständen z.B. wenn wir eine physiologische Erklärung dafür haben, werden wir diese Aussage gelten lassen. – Wenn aber nun Einer immer wieder solche Aussagen machte, er habe erinnere sich das gestern anders gesehen zu haben, obwohl sonst keine Kriterien dafür vorlägen – da würden wir endlich von dem Ausdruck “er erinnert sich” übergehen zum Ausdruck “er sagt, er erinnert sich”.
Und wir würden etwa hinzusetzen: “aber was das eigentlich heißt, weiß ich nicht”. Wenn nun jemand sagte: “Nun, er hat eben das ˇbesondere innere Erlebnis, das wir “Erinnerungserlebnis nennen”, so wären wir hier plötzlich geneigt das als eine irrele[b|v]ante Bemerkung beiseite zu schieben, & überhaupt wir wüßten mit der Idee
des
dieses
inneren Erlebnisses nun nichts (mehr) anzufangen & wären geneigt sie ganz aus dem Spiel zu lassen. // & sind geneigt, sie fallen zu lassen. //
    Es wird hier plötzlich müßig von ‘einem bestimmten inneren Erlebnis’ zu sprechen.

 
  v  
    Nimm einmal ein Erleb-
nis, was Du Erinnerungserlebnis nennen würdest. Um Dir vor die Seele zu rufen, was Du so nennst, erinnerst Du Dich etwa eines Geschehnisses vom vergangenen Tag. Ja, nun weißt Du also ˇwas ‘E.ne.’ heißt. Aber weißt Du es denn
sicher
gewiß
– ist es nicht möglich, daß Dir morgen ein ganz anderes inneres Erlebnis einfällt, wenn Du versuchst Dir vor die Seele zu rufen, was ‘E.ne.’ heißt? Du wirst Dir dieses Erlebnis also besehen, & beschreiben, worin es besteht. Da wirst Du sehen, daß es verschiedenerlei ‘E.e.’ gibt & Du wi ihre Beschreibung wird etwa darin bestehen, daß Du die Worte angibst, die man in diesem Fall zu sagen geneigt ist, die Gebärde, die man
macht, das Bild was uns vorschwebt.
    Nimm nun irgend ein solches [e|E]rlebnis & frage Dich, ob Du es unter allen Umständen ‘Ee.’ nennen würdest. Wenn Du Dich z.B., nach der Aussage
der
aller
andern Menschen, gänzlich irrtest, so würdest Du wohl in einem oder in wenigen Fällen dennoch sagen: “Ich hatte das E.e. …, wenn es sich auch meine Erinnerung als falsch erwiesen hat.” Wenn ‒ ‒ ‒


 
   
Arbeite schlecht. Soll ich noch 10 Tage hier bleiben, wenn es nicht besser geht? Ist es nicht unsinnige Zeitvergeudung?

 
   
    Wenn ˇsich aber Deine Erinnerung zum Untersuchen
der Vergangenheit
vergangener Ereignisser
als wertlos
erwiese, weil sie immer wieder mit allen übrigen Kriterien stritte, – würdest Du noch denselben Respekt für jene Erlebnisse haben? , wie unter normalen Umständen?

 
  v  
   ⌊⌊ Man sagt in so einem Fall etwa: “ich muß es geträumt haben”. Und hier ist ˇwieder der Gebrauch von “ich muß” interessant. ⌋⌋
 
   
    Mein E.e. kann
Z.B. dies sein,
sehr wohl darin bestehen,
daß ich mir die Worte sage: Mein E.e. kann sehr wohl das E. sein des Aussprechens der Worte: … Mein E.e. kann sehr wohl das E. sein des Aussprechens der Worte: … “Ich erinnere mich …” Und diese Worte haben ihren Sinn
offenbar
doch
nur durch ihre besondere Verwendung. Und so ist es charakteristisch für das E.e., daß es selbst nichts ist, außer in einer bestimmten Umgebung.

 
   
Was wäre unser Interesse für diesen seelischen Zustand, für diese Art der Geste usw.. Dies nimmt sein Interesse offenbar
nur von seiner Verbindung mit andern Tatsachen her.

 
  v /  
    Würden wir es Sprachspiel nennen, wenn jener Mensch beim Betrachten der Zeichen seines Tagebuchs belie[g|b]ige Bilder entwürfe? – Aber bedeutet das Aber würde das kein seelisches Erlebnis in ihm bedeuten? Und warum soll das nicht Sprache sein, wohl aber
was mit einer andern Art von Erlebnissen verknüpft ist?
eine andre Art der Erlebnisse?
Wenn
jene
diese
Bilder nun erinnerungsbetont wären (was immer das heißen mag), was macht sie daran für uns wichtiger? – Nichts; wenn nicht
der
ihr
Zusammenhang mit den Tatsachen, wie wir sie kennen, &
die
ihre
weitere Verwendung der Bilder.



 
  v  
    [|]zeichnerisches Gedächtnis’.
   Unter welchen Umständen würden wir die Zeichnungen [e|E]rinnerungsbilder nennen?

 
   
Denke an meine frühere Liebe, oder Verliebtheit, in Marguerite & an meine Liebe für Francis. Es ist ein schlimmes Zeichen für mich daß meine Gefühle für M. so gänzlich erkalten konnten! Freilich ist hier ein Unterschied; aber meine Herzenskälte besteht. Moge mir vergeben werden; d.h. aber: möge es mir möglich sein, aufrichtig ˇ& liebefoll zu sein.

 
   
2.12.
    Heute nacht onaniert. Gewissensbisse, aber auch die Uberzeugung, daß ich zu schwach bin, dem Drang & der Ver-
suchung zu widerstehen, wenn sie sich mir die & die Vorstellungen sich mir darbieten, ohne daß ich mich in andere flüchten kann. Gestern abend noch satte ich Gedanken über die Notwendigkeit der Reinheit meines Wandels! (Ich dachte an Marguerite & Francis.) –

 
  v /  
    Der Zahnarzt fragt: “Haben sie hier [s|S]chmerzen?” Der Patient: “Ich habe gar nichts – Au weh!”


 
  v  
    “Es gibt doch eine subjektive Regelmäßigkeit, eine R. die nur für mich existiert.” –
   D.h.: wir verwenden das Wort “R.” manchmal so, daß wir sagen: jemand stelle sich
eine R. vor, ˇer sehe etwas r., wa es scheine ihm r. u.s.f.. Aber das heißt nur nicht daß er : er habe // er hat // ein Objekt vor sich hat, – das keiner von uns kennt & das er “R” nennt. Spielt er außer dem Spiel, was ich sehe, noch eins mit sich selbst, wovon ich nichts weiß, so weiß ich auch nicht ob was er treibt “ein Spiel spielen” genannt werden soll. Spricht er außer der öffentlichen Sprache mit sich selbst noch eine private von der ich nichts weiß,
wie weiß ich daß es eine Sprache ist?
warum sage ich es sei eine Sprache?
// Er spielt also ˇscheint es außer dem Spiel, was ich sehe, noch eins mit sich selbst, wovon ich nichts weiß – aber warum nenne
ich das ‘Spiel’? //
    D.h.: Wir gebrauchen das Bild vom ‘privaten Objekt’, welches nur er & kein [a|A]nderer sehen kann. Es ist ein Bild – werde Dir klar darüber! Und nun liegt es im Wesen dieses Bildes, daß wir noch weitere Annahmen über dies Objekt & was er damit tut, machen; (denn) es genügt uns nicht zu sagen: Er hat ein privates Etwas & tut etwas damit.
       Er beschreibt uns z.B. einen Traum & wir sagen: er sieht ein [b|B]ild vor sich & beschreibt es uns: Aber dann A meinen wir doch mit dem ‘Bild’, was wir gewöhnlich so nennen, wenn [m|M]ehrere
das
ein
Bild sehen können. Aber
vielleicht sagst Du: “Nein ich meine kein materielles Bild sondern nur d[as|en] Gesichtsbild ˇeindruck eines solchen Bildes” – Aber dann hätte es ja wieder seinen Sinn den statt dieses Ausdrucks den Ausdruck “Bild welches nur er sehen kann” zu gebrauchen! Nein wir gebrauchen hier [als| das] Gleichnis (Bild) eines ‘materiellen’ Bildes, etwa desjenigen welches wir (selbst) nach seiner Beschreibung herstellen könnten.

 
  v  
Freilich wenn das Wasser im Topf kocht so steigt der Dampf aus dem Topf & auch das Bild des Dampfes aus dem Bild des Topfes.
    Aber wie wenn man sagen
wollte im Bild des Topfes müsse auch etwas kochen?

 
  v  
   Sagen wir nun aber: “wir wissen natürlich nicht eigentlich, wie sein Bild aussieht” so machen wir dadurch unsre Annahme wieder zunichte & man kann fragen: wenn Du also gar nicht weißt was er vor sich hat, was mit welchem Rechte nennst Du es dann ein “Bild”? Wenn es z.B. eine Fläche mit beliebigen Farbflecken wäre hättest Du dann noch ein Recht zu sagen: er beschriebe uns diesen Komplex mit seinen Worten?
    Wenn Du sagst er sähe ein priv. Bild vor sich, so mußt Du ˇnun von außen hinein
arbeiten. ⌊⌊tust Du das nicht so verliert Deine Annahme jeden Sinn.⌋⌋ ⌊⌊Freilich, Du siehst es nicht als Annahme, weil es scheint daß unsere Sprache es sagt, oder Du bleibst auf halbem Wege stehen.⌋⌋ D.h. Du mußt etwas innen annehmen was uns das Äußere
erklärt
erklären hilft
. zur Erkl. d. Äußeren. ¤
      “Er hat ein priv. Objekt. Weiter wissen wir aber nichts darüber.” – Aber was wissen wir denn wenn wir das wissen? – ¤ // was zur Erkl. d. Äußeren dient //


 
  v / ∫  
    Wenn ich die Ausdrücke gebrauche: “Er sieht die & die Vorstellung vor sich”, “Das scheint mir r.” … [,| ] so ist es hier als redeten wir von einem privaten Objekt. Unsre Ausdrucksformen legen dies Bild nahe; oder auch: gebrauchen dies Bild. )


 
  v /  
   Was wäre dagegen zu sagen,
daß das “u” ein doppeltes “i” ist (die Punkte läßt man aus) und daß eben ˇso ein doppeltes “i” anders ausgesprochen wird.

 
  v /  
3.12.
   Sagt man nun eigentlich etwas vom “u” aus, wenn man sagt, es sei ein doppel-i, ohne etwas über die Geschichte des “u” oder seine Aussprache
behaupten
sagen
zu wollen? [Dies hängt mit all dem Obigen zusammen, ich weiß aber noch nicht ganz, wie.]

 
  v /  
      Wenn Du sagst, er sähe ein privates Bild vor sich ˇdas er beschreibe, so machst Du immerhin eine einige Annahme n über das, was er vor sich hat. // so hast Du immerhin eine Annahme gemacht, über das, was er vor sich hat. Und das
⌊⌊heißt[:| ,] daß Du es näher beschreiben kannst, oder beschreibst.⌋⌋ Gibst Du zu, daß Du gar keine Ahnung darüber hast, was, oder vor welchen Art, das, was er vor sich hat, sein könnte, – was verführt dich dann, dennoch, zu sagen, er habe etwas vor sich. Ist das (dann) nicht, als sagtest Du von Einem: Er hat etwas – aber ob es Geld, oder Schulden, oder eine leere Kasse ein r Beutel ist, weiß ich nicht.

 
  v /  
       Ist es nicht so, das Du Dir zuerst von dem was er vor sich hat eine bestimmte Vorstellung machst, –
die
sie
dann für grundlos erklärst, – aber nun dennoch festhältst, er habe etwas vor sich? // , Du wissest, er habe etwas vor sich? //

 
  v /  
        Woher die Idee, daß
Einer ein privates Bild vor sich hat? “Nun, dadu daher, daß ich eines vo habe!” – Aber hast Du denn ein Bild vor Dir?! Das sagst Du ja nur! Und es ist so wenig & so viel Grund diese Wendung in Deinem Fall zu gebrauchen, wie in dem des Andern.
    “Aber ich stelle mir doch z.B. etwas lebhaft vor, sehe es also vor mir & der Andre der neben mir steht sieht es nicht, also gehört es mir allein zu.” – Aber es ist ja nur eine Metapher zu sagen Du sähest etwas “vor Dir” oder “in Dir”; das Gleichnis vom “inneren Auge”. Und wenn sich der Andre dasselbe vorstellt, warum sollst Du nicht sagen, er habe dasselbe
vor sich? – “(Aber) er Er kann doch nicht die
identischen
gleichen
Schmerzen haben die ich habe!” – Warum nicht? Was ist das Kriterium der
Gleichheit
Identitätch
? Und wie ist es: Kann er sie nur nicht mit Dir zugleich haben, aber dann wenn Du sie abgelegt hast; oder kann er das überhaupt nie haben? (Seltsam, was man sich doch für Vorstellungen macht!)
    “Aber wenn ich mir etwas vorstelle, oder auch wirkliche Gegenstände sehe, so habe ich doch etwas, was mein Nachbar nicht hat.” – Ich verstehe Dich. Du willst nur Dich schonen & sagen: “Nur ich habe doch dieses.” – Aber wozu diese Worte?
sie taugen zu nichts.. – Ja kannst Du nicht auch sagen: “Es ist hier von einem ‘Sehen’ (und daher auch von einem ‘Haben’) & von einem Subjekt, also auch vom Ich, nicht die Rede.” Könnte ich Dir nicht sagen: Das, wovon Du redest & sagst, nur Du habest es – inwiefern hast Du es denn? Besitzt Du es? Du siehst es nicht einmal. Ja müßtest Du nicht davon sagen
:
,
niemand habe es? Es ist ja auch klar[,| :] wenn Du logisch ausschließt, daß ein [a|A]ndrer etwas hat, so verliert es auch seinen Sinn zu sagen, Du habest es[?| .] (Im Gegensatz wozu?)
    Aber was ist dann das, wovon Du redest? ! Ich sagte ja: ich wisse ˇin meinem Innern wovon Du redest. Aber daß hieß nun nicht, ich könne
den Gegenstand zeigen, von dem Du gesprochen hast; aber ich weiß, wie Du diesen Gegenstand aufzufassen, zu sehen, wie Du ihn sozusagen durch (den) Blick & (durch) Gesten zu bezeichnen meintest. Ich weiß in welcher Weise man in diesem Fall vor sich & um sich
schaut
stiert
, und anderes. Ich glaube man kann sagen: Du redest, ˇwenn Du im Zimmer sitzt, von dem ‘visuellen Zimmer’, oder der ‘visuellen Landschaft’. Das, was keinen Besitzer hat, ist das ‘visuelle Zimmer’. Ich kann es so wenig besitzen, als ich darin herumgehen kann, oder es anschauen, oder darauf zeigen kann.
⌊⌊→ 2 Seiten⌋⌋
¤
Es gehört in sofern nicht mir an, als es niemand anderem
¤⌊⌊man kann ihm diese Deutung geben⌋⌋
 
   
   
Das
Es
ist ja klar:
es
Es
hat keinen Sinn zu sagen, wenn man von der Vorstellung redet[,| :][i|I]ch habe dieses Bild.” (Wo “dieses” nicht “das folgende” bedeutet). Das kann man nun
so
dadurch
erklären, oder ausdrücken, ⌊⌊man kann ihm diese Deutung geben⌋⌋
indemc
daß
man sagt: das Bild gehöre wesentlich mir allein zu.; Denn [D|d]ann dann daher
kann ich nicht drauf zeigen
hat es keinen Sinn darauf zu deuten
, da ja niemand weiß worauf ich deute; & es hat keinen Sinn zu sagen, ich habe es, da es ja niemand Andrer haben kann.
    (Denk an die “Härte des logischen Zwanges” und ahnliches.)




 
   
4.12.
Auf Zetteln geschrieben, was ich später nachtragen muß. Heute zum ersten mal wieder über den See gegangen (mit Sigurd1 der Sicherheit halber). Daß Eis ist noch nicht sehr gut;
einige
viele
schwache Stellen. Bin aus unbekanntem Grunde sehr müde; schläfrig. Vielleicht [g|w]egen der plötzlichen strengen Kälte seit
gestern
heute
nacht.
   Fühle meine Gemeinheit bei vielerlei Anlässen.
 
  /  
5.12.
     ¤
angehören kann; oder: es gehört insofern nicht mir an, als ich (ja) darauf die
gleiche Ausdrucksform
gleichen Ausdrucksformen
verwenden will, wie (z.B.) auf das materielle Zimmer selbst, in dem ich sitze. Dieses kann doch be
schrieben werden, ohne daß dabei von einem Besitzer des Zimmers die Rede wäre. Und es ist doch auch ganz gut möglich, daß das Zimmer keinen Besitzer hat. Dann aber kann das visuelle Zimmer keinen Besitzer haben. “Denn es hat keinen Herrn außer sich & keinen in sich”
,
könnte man sagen.
Denke Dir doch ein Landschaftsbild (etwa
eine
einer
Phantasielandschaft) & darauf ein Haus – & jemand fragte: “wem gehört das Haus?”. (Es könnte übrigens die Antwort sein: “Dem Bauer der hier auf der Bank vor dem Haus sitzt” – aber hier hat ‘gehören eine andre Grammatik als gewöhnlich, denn der Bauer kann z.B. sein Haus nicht benützen.)


 
  v /  
Du willst sagen: “Ich sage zwar
:
,
“ich habe ˇjetzt die & die Vorstellung’, aber die Worte ‘ich habe’ sind nur ˇein Zeichen für den Andern; die Vorstellungswelt ist ganz in der Beschreibung der Vorstellung dargestellt.” –

 
   
6.12.
Sehr kalt; bin etwas verkuhlt; arbeite schlecht. Gehe jetzt über den See. Bin sinnlich, schwach & gemein.

 
   
¥
     Du meinst “Ich habe” ist ˇbeinahe mehr wie: “Jetzt achtung!”
&
Du
bist geneigt zu sagen, es sollte eigentlich anders ausgedrückt werden. Etwa, einfach, indem man mit der Hand ein Zeichen gibt & dann beschreibt. ⟶ 10 Seiten
    Da es gleichgültig ist ob die Vorstellung ein Phantasiebild ist oder die Vorst das Gesichtsbild wirklicher Gegen-
stände, so
kann
will
ich annehmen ich säße
sähe
schaute
in ein Teleskop & beschriebe durch Worte, aber warum nicht
durch
indem ich
Zeichnen,
die
eine
Konstellation, die ich sehe. (DVielleicht schaue ich auch nicht in ein wirkliches Teleskop sondern presse nur mein Auge an ein Okular & dies ruft in mir Gesichte wach.) Und da werde ich dem Andern nicht sagen müssen “Ich sehe …”, das wird selbstverständlich sein.
      Man möchte sagen, das “ich habe” ist nur eine Art Index der Beschreibung.
      Aber hier ist noch alles falsch. – Es sind nur Anläufe zu irgend einer Formulierung.
7.12.




 
   
Fundamental ist dies: Wenn ich sage “[D|I]ch besitze ein Haus das so & so aussieht” oder “ich besitze dieses & dieses Haus”, – so könnte gefragt werden: gehört dieses Haus wirklich Dir, gehört es nicht vielleicht einem Andern?” – – dies heißt nichts wenn ich sage: “ich besitze die & die Vorstellung”.
    Wie habe ich denn den Ausdruck “Ich habe die Vorstellung …” gebrauchen gelernt? Zeigte man mir wie es ist, wenn ich eine Vorst. habe?
      Wann sage ich denn ich hätte die & die Vorstellung? Soll ich sagen: “Wenn ich glaube sie zu haben”? Hier gibt es eben kein Kriterium.
        Daher ist es ja
auch eine Schwierigkeit, daß wir sagen: “ich beschreibe meine Vorstellung”.

 
   
    Wenn ich sonst etwas besitze, so besitzt es mein Körper. Wie besitze ich eine Vorstellung?

 
   
      Wer besitzt sie? – Der sagt, daß er sie hat?

 
   
    Wenn ich sage, daß ich sie besitze, so brauche ich ja nicht zu wissen, wer sie besitzt. – “Aber Du weißt doch (immerhin) daß Du sie besitzt & nicht ein Andrer.” (Dieser
unsinnige
falsche
Einwand immer wieder[!| .]) Es heißt nichts zu sagen “ich
weiß
wisse
, daß ich diese Vorstellung besitze”, auch nicht: “ich weiß, daß ich
eine solche Vorstellung besitze”.

 
   
   ‘Ich weiß, daß ich die Vorstellung … habe’ – Soll das heißen: ich weiß daß ich diese & nicht eine andre habe, oder soll es heißen[,| :] ich weiß daß ich diese Vorstellung habe? Keines von beiden heißt etwas. a) [w|W]ie wäre es wenn ich eine andre, oder keine Vorst. hätte & mir nur einbildete diese zu haben? – b) Wie wäre es, wenn diese Vorstellg. eine Andrer habätte? Aber halt! Das ist ja durchaus möglich. Ich wolle eben nicht sagen: “diese, die ich so & so beschreibe”, sondern[,| :] “diese, die ich vor mir sehe”, oder: “diese” (
hinweisend
wobei ich zeige
)!

 
   
    Es hat keinen Sinn zu sagen
: “ich weiß nicht ob ich S die Vorstellung … habe” – &
dies
das
deutet man falsch ˇwieder unrichtig, indem man sagt, man müsse es wissen.

 
   
Eine Mensch sagt: “ich habe Schmerzen” – dann sagen wir ˇunter gewissen Umständen
:
,
er, der es sagt, habe Schmerzen
; die
. Die
Person, die es sagt, habe Schmerzen.

 
   
    Könnte man sich nicht denken, daß Einer sagte: das Schachspiel bestehe eigentlich darin daß sich die Figuren ˇsich so & so bewegten – daß Menschen sie mit ihren Fingern berühren, dabei denken, sprechen etc., wei ganz gehöre nicht zum Spiel?

 
  v  
      Wenn ich den Gebrauch des Wortes “Ich” beschreiben
will: genügt es wenn ich beschreibe wie die Personen A, B, C, D, etc., das Wort verwenden – oder muß ich auch sagen wie ich es verwende? Wird also in der Beschreibung des Sprachspiels das Wort “ich” auch in dieser Weise vorkommen? – “Ja willst Du denn sagen, daß Du, L.W., eine besondere Verwendung für dieses Wort hast?” – Nein; aber ich wollte auch nicht sagen “ich, L.W.”, sondern bloß “ich”.‒ ‒ ‒ Diesen Streich kann uns dieses Wort spielen.

 
  v /  
      “Wenn ich Schmerzen habe, so sind doch da einfach Schmerzen, & von einer Person ist überhaupt nicht die Rede.” // & von einer Person kommt
nichts vor.” // – Du möchtest also einfach sagen “Schmerzen!” – dies beschreibt – würdest Du sagen – das ganze Factum. Aber, erstens, ist das eine Beschreibung? & zweitens wozu ist sie nütze? Du vergleichst offenbar die
Situation
Sachlage
der, in welcher Du eine Beschreibung ˇvon Zeichen gewisser Sachverhalte zu geben hast. Die Vorstellung ist eine Welt, die [B|b]eschrieben wird // [z|w]erden soll // ; wie etwa Amerika in einem Geographiebuch beschrieben wird. Sie könnte auch von einem Grammophon gesprochen werden. – Inwiefern ist das aber eine Beschreibung einer Welt; & wozu ist sie nütze?

 
  v /  
    Denke Dir zwei Beschreibungen: in einer sage ich: an dem & dem Ort der Erde
steht ein Haus das so & so aussieht, eingerichtet ist etc.. – & anderseits: “Es gibt irgendwo ˇim Weltraum ein Haus … (folgt die Beschreibung)” oder: “Stell dir ein solches Haus vor: …”. Die Verwendung
der Beschreibung, sie ist für jeden Fall eine andere
dieser Beschreibungen ist ◇◇◇ ganz verschieden.
.
   (Wie, wenn [e|E]iner sagte: die Beschreibg. des Hauses ist eigentlich alles worauf etwas ankommt; das Übrige sei ein Wink für den der sie hört.)
       Es ist
eine falsche Vergleichung die
ein falscher Vergleich der
uns irreführt.

 
  v /  
    Oder eigentlich hundert
irreführende
falsche
Vergleichungen scheinen sich hier zu treffen: Man halt etwa für hinweisende Erklärung, was keine ist, & etwas für Beschreibung was keine ist, &
etwas für eine Personsbezeichnung, was keine ist & etwas für ein Wissen was keines ist. (‘innen & außen)

 
  v  
    Vorsichtig wie auf brüchigem Eis muß man vorwärts gehen; überall nach der Verwendung fragen, nirgends dem Schein des Ausdrucks trauen. Denn jeder der geläufigen Ausdrücke legt eine andere als die ◇◇◇ tatsächliche Verwendung nahe.

 
   
       Wieder etwas arbeiten können. Mit A.R. alles im Gleichen; schlecht. Je länger ich über die Sache denke, desto unbegreiflicher wird sie mir. Bin eitel & gemein.

 
  v  
8.12.
   Hundert irreleitende Bilder kommen hier zusammen, &
das macht die Schwierigkeit dieser Sache aus. // der philosophischen Situation aus. // Wohin wir treten, wankt wieder der Boden. Die ‘großen’, schwierigen Probleme der Philosophie sind ˇes nicht etwa dadurch daß hier ein unerhört
subtiler
feiner
& geheimnisvoller Sachverhalt ist denn wir erforschen sollen, sondern dadurch, daß sich an dieser Stelle eine große Menge von irreführenden Ausdrucksformen kreuzen.

 
  v  
[← 10 Seiten]2 – – – – ein Zeichen gibt & dann beschreibt. – Wenn man, wie hier, mit dem Ausdruck // den Ausdrücken // unsrer gewöhnlichen Sprache (die doch ihre Schuldigkeit tun) un-
zufrieden ist // nicht einverstanden ist // so
ist ein Bild da, das …
sitzt uns ein Bild im Kopf das
mit dem
der gewöhnlichen
unsrer
Ausdrucksweise streitet. Während wir versucht sind zu sagen, unsre Ausdrucksweise beschreibe die Tatsachen nicht ˇso, wie sie wirklich sind. – Als ob (z.B.) der Satz “Er hat
Schmerzen
Zahnschmerzen
” noch auf andre Weise falsch sein könnte, als dadurch, daß er nicht Zahnschmerzen hat. Man will also etwa sagen: “er hat eigentlich nicht Schmerzen” – ohne damit sagen zu wollen, daß er nicht Schmerzen habe. Als sage die Ausdrucksform et'was Falsches, obwohl der Satz, zur Not, etwas Richtiges behauptet.
    Denn so sehen ja die
Streitigkeiten zwischen ↻Realisten,
Idealisten, Solipsisten ¥
aus. Die [e|E]inen greifen die normale Sprache an als griffen sie eine Behauptung an, die aAndern verteidigen sie als konstatierten sie offenbare Fakten (der gesunden Vernunft).

 
  ø  
    Schreibe ruhig, was Du schreiben willst, & klänge es noch so einfältig! & dann denke nach, warum Du das hast schreiben wollen. (Beinahe wie: erst erzähle Deinen Traum, so wie er ist und dann denke ihn.)

 
  v /  
        Warum sagte ich[,| :] das “ich habe” sei nur für den Andern? D.h. doch: nicht für mich, der seine Vorstellung beschreibt ich meine // die eigene // beschreibe. Und das soll doch heißen
:
,
ich
wisse brauche diesen Hinweis nicht – also wohl: ich wisse, daß es meine Vorstellung ist. – // ist, die ich beschreibe. – – Ich sehe es für allzu selbstverständlich an, daß mir diese ‘Beschreibung’ etwas nützt. // irgend etwas für mich bedeutet. // Inwiefern ist sie nicht bloß ein Lärm der
eine
die
Vorstellung begleitet? D.h.: was kann denn ich mit ihr machen.


 
  v /  
        “Was kann er denn mehr erfahren, als

:
mehr wissen, als

:
wie er sich verhält? Und das erfährt er durch die Beschreibung der Vorstellung.” Hier wird
meine
diese
Beschreibung aufgefaßt,
wie
als
die Beschreibung einers Welt Universums, einer Welt.
       Tatsächlich erhält er eine Beschreibung, mit der er noch verschiedenerlei anfangen kann. Das “ich habe” läßt sich etwa mit einem Orientie-
rungspfeil auf einer Landkarte vergleichen, der die Nord-Süd Richtung anzeigt. Und der gehört doch auch mit zur Karte; wenn man auch sagen könnte: nicht zur Karte als Bild.

 
   
     Das Christentum gründet sich nicht auf eine historische Wahrheit, sondern es gibt uns eine (historische) Nachricht & sagt: jetzt glaube! Aber nicht glaube diese Nachricht mit dem Glauben, der zu einer geschichtlichen Nachricht gehört, – sondern: glaube, durch dick und dünn & das kannst Du nur als Resultat eines Lebens. Hier hast Du eine Nachricht! – verhalte Dich zu ihr nicht, wie zu einer andern historischen Nachricht! Laß
sie eine ganz andere Stelle in [d|D]einem Leben einnehmen. – Daran ist nichts Paradoxes!
 
   
9.12.
Sähe ich ganz ein wie gemein & klein ich bin, so würde ich bescheidener werden. Niemand kann ˇmit Wahrheit von sich selbst sagen, daß er Dreck ist. Denn wenn ich es sage, so kann es in irgendeinem Sinne wahr sein, aber ich kann nicht selbst von dieser Wahrheit durchdrungen sein: sonst müßte ich wahnsinnig werden, oder mich ändern.
Mit A.R. Kaffee getrunken; es war nicht so wie früher, aber es war auch nicht schlecht.
      So sonderbar es klingt: Die historischen Berichte der
Evangelien könnten, im historischen Sinn, erweislich falsch sein, & der Glaube verlöre doch nichts dadurch: aber nicht, weil er sich etwa auf ‘allgemeine Vernunftwahrheiten’ bezöge! sondern, weil der historische Beweis (das historische Beweis-Spiel) den
Glauben
glaubenden
gar nichts angeht. Diese Nachricht (die Evangelien) wird glaubend (d.h. liebend) vom Menschen ergriffen: Das ist die Sicherheit desieses Glaubens Für-wahr-haltens; nichts aAnderes.
    Der Glaubende hat zu diesen Nachrichten weder das Verhältnis zur historischen Wahrheit (Wahrscheinlichkeit), noch das zu einer ‘Vernunftwahr
Lehre von ‘Vernunftwahrheiten’. Das gibt's. – (Man hat ja sogar zu verschiedenen Arten dessen, was man Dichtung nennt, ganz verschiedene Einstellungen!)




 
  v  
   Es ist wohl wahr, daß
der Andre
er
mit der Beschreibung meines Gesichtsbildes eine vollständige Beschreibungc erhält, – denn das “ich habe” so fügt ja der Beschreibung nichts hinzu.
    Aber ich will wir wollen sagen: “Was kann er mehr haben, als eine vollständige Beschreibung?!” & vergesse wir vergessen, daß was wir Beschreibung nennen, verschiedene Stellen im Sprachspiel einnehmen kann.
    Wir verwundern uns
nicht, daß die Beschreibung einer Landschaft andere Anwendungsmöglichkeiten erhält wenn wir ihr einen Hinweis ˇdarüber hinzufügen, wie wir dorthin gelangen können. Die Beschreibung des Gesichtsbildes aber ist in einem andern Fall, denn sie beschreibt , möchten wir sagen , eine Welt – & zwar, weil der Gesichtsraum das bild an nichts grenzt.

 
  v /  
    Wir können zu keiner Lösung des philosophischen Problemes // der philosophischen Schwierigkeit // kommen, ehe wir nicht das Blut sozusagen, von
den Wortausdrücken
der Darstellungsart
// von den Worten, // von den Sätzen // , die uns gefangen h[ä|a]lten wollen, abziehen[;| ,] indem wir uns[er|re] Aufmerksamkeit darauf richten, woher wir denn
diese Darstellungsart genommen haben, indem wir sie auf das Vorbilde richten, was als Vorbild dieser Darstellungsart gedient hat. // , indem wir sie auf das Vorbild (zu) dieser Darstellungsart richten. // // ◇◇◇ haben // , also auf das Vorbild zu dieser Darstellungsart. // // ; also auf das Vorbild, welches wir benützt haben. // // ; also auf das dasjenige, was wir als Vorbild benützt haben. // // ; also auf das, was wir als Modell zu ihr benützt haben. // // ; also auf das, was das Modell zu ihr war. // // ; also auf das, was uns zum Modell für sie gedient
hatte
hat
. //

 
  v  
    [Nachtrag] Auf eine neue Möglichkeit kommen, wie etwas hat geschehen können, ist ˇauch eine Entdeckung. Und darum
meint man
oft
manchmalc
, man habe ˇnun den wirklichen Sachverhalt entdeckt, wenn man nur eine neue Möglichkeit gefunden hat, wie es sich verhalten könnte. // wie es sich auch verhalten k[ö|o]nnte.

 
  v /  
      Du denkst, Du mußt doch ˇwohl ein Kleid weben
:
,
weil Du vor einem,–
(zwar leerem)
zwar leerem, –
Webstuhl sitzt & die Bewegungen des Webens machst.

 
  v  
    Man könnte auch sagen: der Besitzer des visuellen Zimmers müßte doch wesensgleich mit ihm sein, aber er befindet sich nicht in ihm, noch gibt es ein Außen.

 
  v  
       “Das visuelle Zimmer hat keinen Besitzer” heißt soviel als:
es hat keinen Nachbar.

 
   
    Wie aber wird der Ausdruck “das visuelle Zimmer” gebraucht?
       Wie, wenn Du jemandem sagst: “Ich habe diese Vorstellung: …” & nun eine Vorstellung beschreibst, während Du Dich in sie versenkst – – Aalso hast Du diese Vorstellung – aber die Vorstellung ist nicht Objekt eines Subjekts. Man kann auch sagen: Der Körper vor Deinen Augen ist Objekt & Dein Sinn Subjekt. Aber im Gegensatz dazu ist die Vorstellung nicht Objekt: man kann von ihr nicht sagen, sie werde gesehen, noch steht sie sonst vor einem Subjekt, denn sie grenzt an nichts, ist nicht Teil eines Raumes. Ich stehe vor diesem Ofen,
aber nicht vor der Vorstellung von diesem Ofen.
    Es steht etwa die mein visueller Körper vor dem visuellen Ofen – aber mein visueller Körper kann nicht sehen. Darum möchten haben wir ja sagen den Eindruck:: es gibt hier kein Subjekt – & also auch kein Objekt.
 
  v /  
    Man sagt aber: “ich habe jetzt diese Vorstellung vor mir: …”. Es handelt sich offenbar um zwei Arten des Gebrauchs des Wortes “vor” & der andern Raumausdrücke.
    Im Gesichtsraum gibt es z.B. kein “hinter mir”. D.h., man kann nicht sagen: “vor mir sehe ich …, hinter mir …”. Ich kann nicht in ihm stehen oder gehen, noch, mich umdrehen & einen
andern Teil des Raumes sehen. Das sind aber lauter grammatische Anmerkungen.
         Denke Dir, jemand, der auf die Sonne schaut, hätte plötzlich die Empfindung, daß nicht sie sich bewegt
:
,
sondern , daß wir an ihr vorüberziehen. Nun
will
möchte
er sagen, er habe einen neuen Bewegungszustand
gesehen
gefunden
, in
welchem
dem
wir uns befinden; & denke
:
,
er möchte nun durch Gebärden zeigen, macht nun Gebärden, welche zeigen sollen
:
,
welche Bewegung er meint, & daß es nicht die der Sonne ist. Womit hätten wir es (hier) zu tun? mit zwei Arten der
Anwendung
Verwendung
des Wortes “[B|b]ewegen” // “Bewegung” // . Hier hätten wir es mit zwei …
    Was der, der gleichsam das ‘visuelle Zimmer’ entdeckt zu haben schien, – was der gefunden hatte, war einerseits eine neue
Ausdrucksform, anderseits eine Empfindung. – – – – – – – [über der Verwendung der Raumwörter
für den
im
visuellen & physikalischen Raum.]

 
  v  
    “Aber wenn ich mir etwas vorstelle, so habe ich doch etwas, was mein Nachbar nicht hat.” Du kannst es so ausdrücken, aber auch anders. – Das heißt: Du kannst davon reden, daß er die gleiche // identische // Vorstellung hat, wie Du, daß ihr dasselbe vor Euch seht, oder auch(,) jeder eine andre aber in gewisser Hinsicht gleichartige Vorstellung hat. Und ich könnte auch sagen: Du kannst es so empfinden, aber auch anders.
         Du deutest die
andere // neue // Auffassung als (ein) Sehen eines neuen Gegenstandes. Du deutest eine grammatische Bewegung, die Du machst, als quasi physikalische Erscheinung. (Fragen wie: “Sind Sinnesdaten der Baustoff des Universums?)
    Wir machen ja wirklich eine neue Erfahrung.


 
   
⌊⌊ Aber es ist nicht einwandfrei, zu sagen Du habest eine ‘grammatische Bewegung’ gemacht. Du hast vor allem eine neue Auffassung gefunden. Nicht anders als hättest Du eine neue Art der Malerei erfunden, ein neues Metrum ⌋⌋

 
   
       Wenn von einem Bild die Rede sein soll & man doch nicht soll sagen können “Ich sehe dieses Bild.” – was muß ich mir da von diesem Bild denken?
Dazu muß es
Es muß
wesentlich in mir & vor meinem inneren Auge sein, daß ich drauf nicht zeigen kann.

 
  v  
    Man kann doch einen Spiegel besitzen; besitzt man dann auch das Spiegelbild, was sich
in ihm zeigt?

 
   
    Wann sage ich denn, ich habe eine Vorstellung? Nun, wenn ich sie habe – oder: nun, wenn ich es sage.

 
  v /  
    “Man sollte eigentlich sagen: …” – Warum soll man eigentlich einen andern Ausdruck gebrauchen
, –
,
wenn
der gewöhnliche
dieser
es auch tut? Doch darum, weil uns das Bild, das in unserm gewöhnlichen Ausdruck enthalten ist (jetzt) nicht paßt; weil wir, aus irgendwelchen Gründen, eine andre
Darstellungsform
Ausdrucksform
Auffassung anstreben; aber nicht darum, weil
ein andrer
dieser
Ausdruck ˇnun das Faktum
genauer
richtiger
beschreibt // der Sache besser angepaßt wäre. //
 
   
10.12.
Mein letzter Abend hier
in meinem
im
Haus.
Ob ich noch einmal hier leben werde? Den Leuten hier habe ich es noch nicht klar genug gemacht wie leicht möglich es ist, daß ich nie wiederkommen werde. Es ist auch schwer klar zu machen, aber ich muß es noch machen.
 
   
12.12.
Auf dem Schiff nach Bergen. Große Kälte, & etwas unwohl. Gestern ordnete ich das Letzte in meiner Hütte, ging dann nach Skjolden & nahm Abschied von [a|A]llen. Habe nicht gearbeitet.

 
  v /  
   “Die Sprachec Sätze dient dienen ja dazu, zu beschreiben,
wie es sich verhält
was der Fall ist” // wie sich ales verhält” //
denken wir. Der Satz als Bild Und das ist recht schön,
aber es gibt doch
Stilleben
Bllumenstücke
, Portrais, Landschaftsbilder, Landkarten, Diagramme, etc. etc..

 
  v  
    Wie machen wir es denn, das ‘visuelle Zimmer’ zu sehen, ich meine das, was eine Welt ist & kein Subjekt außer sich hat // & keinem Subjekt gehört // ? Denn es ist ja eben darum daß wir denken, wir entdeckten es, weil wir uns seiner nicht immer bewußt sind. – Einerseits sehe ich
da
dabei
natürlich alles,
ganz
so
wie gewöhnlich; ich schaue aber auch auf umher, auch auf meinen Körper, denke: “ich kann meine Augen nicht sehen” – – Aber es gibt ja wohl alle möglichen solcher Arten meine
Umgebung // die Welt // zu sehen. So kann ich mir ‘vorstellen’ daß alle Körper, die ich sehe, nur die eine Seite haben, die mir zugewendet ist seien aus bemaltem Papier & sähen nur von dieser meiner Seite wie Tische, Stühle etc aus. // & seien nur auf der Seite körperlich, die ich sehe. // // & körperlich nur, wo ich sie sehe auf der Seite die mir zugewandt ist mir zugewandten Seite. //
    Und worin besteht es denn: die Dinge so & so & so sehen? – Manchmal & teils darin,
daß
ob
man den Blick ruhen oder wandern läßt, & ˇdarin wie
er wandert
man ihn wandern läßt
, ¤
&
teils
in dem, was wir dabei ˇ
& danach
vorher
sagen, & nicht sagen, in Gesten, die wir machen, & vielen andern.
      Manches sieht man ¤
⌊⌊
darin, daß man ganz Auge ist
⌋⌋
nur // kann man nur sehen // , wenn man auf einen Fleck starrt; oder wenn alles um uns in Ruhe ist & nicht wenn sich etwas bewegt; manches wohl nur im Zimmer, ˇd.h. wenn alle Entfernungen nur klein sind; & wenn die Philosophen immer im Freien wären würden sie auf manche Idee nicht kommen.
      Man kann sagen: wenn wir Philosophieren feiert nicht nur unsre Sprache, sondern auch unser Blick. Denn während ich den Ofen heize, sehe ich ihn anders als, wenn ich beim Philosophieren auf ihn starre[.| ,] // heize, denke ich nicht an den ‘visuel-
len Ofen, das Sinnesdatum, etc.
      Ein Philosoph, der beim Philosophieren immer ein Auge zudrückte,
könnte
würde
von andern Anschauungen gefangen werden, als der, welcher immer mit beiden schaut.

 
   
    Man hört ein Musikstück anders, wenn man nahe am Orchester sitzt & die Hörner aus der, die Hoboen aus jener Richtung hört; anders wenn man sieht, wer jetzt spielt & anders, wenn man mit geschlo[ß|ss]enen Augen zuhört.

 
  \\ v  
   Der Philosoph redet sich allerlei ein; & muß versuchen, es sich wieder auszureden.



 
  v ?  
    Wer sagt,
man
er
könne nicht zweimal in den gleichen Fluß steigen, kann das nur unter ganz bestimmten sehr besonderenc speziellen Umständen so empfinden!
d.h.,
D.h.,
nur unter
besondern
ganz
bestimmten Umständen versucht sein, es zu sagen.

 
  v  
       Die [V|v]erschiedenen Stellen, die ein Bild in einer Theorie, in einem Sprachspiel, einnehmen kann ◇◇◇ lassen sich(,
denke
glaube
ich,)
anschaulich machen
darstellen
durch die verschiedenen
Positionen, in
Stellen, an
denen ˇetwa ein algebraischer Ausdruck in einem
(mathematischen)
algebraischen
Ausdruck stehen kann. algebraisches Bild stehen kann. Denn wenn ich nurc weiß, daß ¥ in einem Ausdruck
√a² + 1
vorkommt, aber nicht, ob es heißt (√a² + 1)² ‒ a² ‒ 1 (√a² + 1)²
oder wie sonst, so weiß ich noch (gar) nichts.        // Die verschiedenen Stellen, die ein Bild in einer Theorie, in einem Sprachspiel, in einer Theorie, ˇz.B. etwa, einnehmen kann, erinnern mich immer, & lassen sich, glaube ich,
darstellen
anschaulich machen
daran an die verschiedenen Stellen, an denen ein algebraisches Bild, wie
etwa
z.B.
√x² + y², in einem mathematischen Ausdruck stehen kann. // erinnern mich immer daran wie ein algebraisches Bild (z.B. √x² + y²) an verschiedenerlei denenverschiedenerlei verschiedenen Stellen in einem mathematischen Ausdruck stehen kann; & ich glaube daß man den ersten Fall durch den zweiten veranschaulichen kann. ⌊⌊Denn⌋⌋ [W|w]enn man zwar weiß, daß das
√x² + y² in
eine Rolle
in dem Ausdruck ¥ spielt, aber nicht, ob es heißt (√x² + y²)² ◇◇◇ oder 1√x² + y², oder wie sonst, so weiß man eigentlich noch gar nichts. //

 
   
Es ist unmöglich wahrer über d sich selbst zu schreiben, als man ist! Das ist der Untvrschied zwischen dem Schreiben über sich selbst & über ä[ü|u]ßere Dinge Gegenstände. Über sich schreibt man nicht auf Stelzen oder auf einer Leiter sondern auf den bloßen Füßen.

 
  v  
      In der Diskussion über den Tagebuchschreiber gibt es scheints zwei Arten von Schwierigkeit. Einerseits der Nutzen den er etwa vo[m|n] Erin-
nerungsbildern (oder überhaupt von Vorstellungen) beim Anblick seiner Zeichen haben kann – dann aber: daß es nicht ganz klar zu sein scheint, was ich damit meine, wenn ich sage: er sehe, ˇhabe solche Bilder, oder Vorstellungen.
Warum das [l|L]etztere? Es scheint, als mache ich einen Fehler, wenn ich so ohne weiteres davon spreche, er habe (oder habe vielleicht) Vorstellungsbilder. – Mir kommt als erstes in den Sinn daß ich ja auch von einem Tisch nicht ohne weiters annehmen kann er habe Vorstellungen. Und wenn einer sagte: “ja, weil Du vom Tisch nicht annimmst er habe eine Seele” – so frage ich: warum kann ich das nicht annehmen? Was hindert mich daran? Es muß doch wohl Gestalt & Benehmen
sein. D.h.: die Handlungen sind wohl das Kriterium dafür, ob etwas ‘Seele hat’. – Sagte ich: “Stelle Dir vor, daß dieser Tisch jetzt ein Bild vor sich sieht” – so wüßtest Du nicht recht, wie Du ein ‘Bild’ auf den Tisch applizieren sollest. Warum ˇ◇◇◇ geht es denn aber, wenn Du statt
des Tisches
dessen
einen Menschen vor Dir hast? – Da siehst Du z.B. vor allem nicht auf seine Füßec oder seinen Bauch, wenn Du Dir
vorstellen
denken
willst er sehe
es
ein Bild
vor sich, sondern auf (sein Gesicht &) seinen Kopf. “Sage, was Du willst

:
Du meinst
die Idee ist
das Bild sei
in seinem Kopf. Und man erkennt, daß es da ist aus seinem Gesichtsausdruck – auch Haltung, etc.. Das ist das Bild, was Du gebrauchst; aber was
ist seine Anwendung?
    Es ist also richtig: ich kann mir nicht vorstellen, wie ein Tisch ein Bild vor sich sieht (man könnte hier auch sehr wohl ˇauchc sagen, mit
seiner Teile
welchem Teil
) er ein Bild vor sich sieht) – aber ich kann mir vorstellen // –
aber wohl
wohl aber
, ˇwie // wie ein Mensch dies tut. – Und man wird auch gegen jeden Einwand sagen: “Ich kann mir doch denken, daß
dieser Mensch
er
ein
das & das
Bild vor sich sieht!) D.h. vor allem: Du kannst es sagen & es ist ein
alt eingesessener
altgewohnter
deutscher Satz, mit dem Du
– für gewöhnlich –
– normalerweise –
(wohlc) umgehen kannst. Aber Du wir empfindest n für gewöhnlich auch keine Schwierigkeit zu sagen: wenn wir // darin, zu sagen: // “ich nehme an, er stellt sich dabei … vor”. Wir kommen nämlich dann gar nicht dahin uns
zu fragen wie denn ein Geisteszustand, wie eine Vorstellung, an ihm ˇsozusagen haftet, & dergleichen, sondern wir arbeiten mit diesem Ausdruck. (Wir nehmen Geld ein geben es für das & das & das aus etc. aber starren nicht auf eine Banknote & trachten, den Wert, – der ja an ihr irgendwie haftete, – zu sehen.) Und das nicht, weil wir dann gedankenlos sind – sondern weil wir denken, & nicht nägelbeißen gedankliche Krämpfe haben. // & nicht in einem gedanklichen Krampf sind //

 
  v /  
      Wenn ich also fühle, : ich wisse nicht so recht, was ich damit meine: jener Mann sehe Bilder vor sich, obwohl ich doch anderseits sagen möchte daß ich sehr wohl verstehe,
was das heißt – so ist es, weil ich meine Aussage nicht recht anzuwenden weiß
. Und
; &
daher das Gefühl, als wüßte ich nicht, wie Vorstellungen an diesem Mann hafteten. Sie haften nämlich an dem, was
ein Mensch
Einer
sagt & tut. (An an den Handlungen.)..
 
   
Große Wmhltat für mich heute arbeiten zu können. Aber ich vergesse alle Wohltaten so leicht!
    Ich lese: “& Nniemand kann Jesum einen Herren heißen, ausser durch den heiligen Geist.” – F Und es ist wahr: ich kann ihn keinen Herrn heißen; weil mir das gar nichts sagt. Ich könnte ihn ‘das Vorbild’, ja ‘Gott’ nennen oder eigentlich: ˇich kann verstehen wenn er so genannt wird; aber das
Wort “Herr” kann ich nicht mit Sinn aussprechen. Weil ich nicht glaube, daß er kommen wird mich zu richten; weil mir das nichts sagt. Und das könnte mir nur etwas sagen, wenn ich ganz anders lebte.
    Was neigt auch mich zu dem Glauben an die Auferstehung Christi hin? Ist er nicht Ich spiele gleichsam mit dem Gedanken. – Ist er nicht auferstanden, so ist er im Grab verwest, wie jeder Mensch. Er ist [g|t]ot & verwest. Dann ist er ein Lehrer, wie jeder andere & kann nicht mehr helfen; & wir sind wieder verweist & allein. Und können uns mit der Weisheit & Spekulation begnugen. Wir sind gleichsam in einer Hölle, wo
wir nur träumen
dürfen
können
& vom Himmelˇ, durch eine Decke gleichsam, abgeschlossen. Denn ich aber wirklich [v|e]rlöst werden soll, – so brauche ich Gewißheit – nicht Weisheit, Träumen, Spekulation – und diese Gewißheit ist der Glaube. Und der Glaube ist Glaube an das, was mein Herz, meine Seele braucht, nicht mein ˇspekulierender Verstand. Denn meine Seele, mit ihren Leidenschaften, ˇgleichsam mit ihrem Fleisch & Blut muß erlöst werden, nicht mein abstrakter Geist. Man kann vielleicht sagen: Nur die Liebe kann die Auferstehung glauben. Oder: Es ist die Liebe, was die Auferstehung glaubt. Man könnte sagen: Die erlösende Liebe glaube auch an die [a|A]uferstehung; hält auch an der Auferstehung fest. Was den Zweifel bekämft, ist gleichsam die Erlösund. Das [f|F]esthalten
an ihr muß das Festhalten an diesem Glauben sein.
Das heißt also: sei erst erlöst & halte an Deiner Erlösung (halte Deine Erlösung) fest – dann wirst Du [h|s]ehen daß Du an diesem Glauben festhälst. Das kann also nur geschehen, wenn Du ˇdich nicht mehr auf
die
diese
Erde stützst, sondern am Himmel hängst. Dann ist alles anders und es ist ‘kein Wunder’, wenn dDu dann kannst, was du jetzt nicht kannst. Anzusehen ist freilich der Hängende wie der Stehende aber das Kräftespiel in ihm ist ja ein ganz anderes & er kann daher ganz anderes tun als der Stehende.)
 
   
19.12.
In Wien. Ermüdet, wohl hauptsächlich vom Klimawechsel. Innerlich
recht schlecht, d.h. affektiert, bequem, & doch geschieht mir vielleicht auch etwas Gutes.

 
  v  
      Die Das Interesse
an der
für die
Ursache ist oftc
der
ein
oft wie eine Art als wirkt
oft als
wie ein
Blitzableiter, der der bloßen Tatsache die
die
ihre
Kraft
entzieht
nimmt
. ⌊⌊ Die Ursache ist oft der Blitzableiter, der der Tatsache ihre ursprüngliche Kraft nimmt. // der den Tatsachen
ihre
die
Kraft nimmt. //
⌋⌋
    Man sagt: “das kommt (einfach) daher, daß …” & hat die Kraft von der Tatsache
abgezogen
abgeleitet
. (Man könnte oft sagen, man habe die Tatsache geerdetc.)

 
   
23.12.
Bin sehr matt; körperlich & geistig. Vielleicht ist die Galle die Ursache davon. Lebe hier sehr bequem & auch das ist vielleicht nicht gut für mich.
 
   
31.12.
Die ganze Zeit hier äußerst matt & schwach; die Ursache ist mir
unbekannt, es sei denn daß meine Gallenreizung diese Ursache ist, was ich mir aber kaum denken kann. Ich bin daher unbeweglich, scheue jeden Weg & bin ich mit Menschen so kann ich kaum reden denn mein Kopf ist ganz trübe; wies macht den Verker mit allen Menschen sehr schwer. Ich bin auch verstimmt, denn ich fuhle mich hier so unnütz; aber das sollte nicht sein.

 
  ø  
2.1.38.
Freud's Idee: Das Schloß ist den im Wahnsinn ¥
nur verändert, ↺nicht zerstört; der alte Schlüssel kann es nicht mehr aufsperren, aber ein
anders gebildeter
veränderter
Schlüssel könnte es.

 
   
Stark verkühlt & im bett


 
   
Wie es oft der Fall ist, wenn
4.1.38.
ich verkühlt & unwohl bin, bin ich auch jetzt wieder sinnlichen Gedanken sehr zugänglich, also sinnlich ˇstark reizbar.
    Habe lange nicht eon Francis gehört; bin besorgt. Dachte: Es wäre gerecht & u gut, wenn er stürbe und dadurch meiner ‘Torheit’ entrissen würde. Aber das meine ich doch nur wieder halb.
    Bin hier leider in keinem liebevollem Verhältnis zu den Menschen! Ich bin kalt & in mich gezogen.
 
   
5.1.
Manchmal besorgt darüber, daß ich nicht von Francis höre. Bin immer afu das schlimmste gefaßt. Denke mit sinnlichen Wünschen an ihn & das ist wa◇ schlecht, aber so ist es jetzt.
 
   
6.1.
Von Fr. noch nicht gehört. Bin außer Bett aber in den Beinen furchtbar schwach. – Mit Koder stehe ich nicht befriedigend. Seine liebenswürdige Art wärmt mich nicht & macht mich daher
zarückweisend
abweisend
. Dabei bekommt es den Anschein, als könnte ich ihn morali[c|sc]h tadeln, was natürlich unsinnig ist; denn ich sehe nicht daß er schuldiger ist als ich; wahrscheinlich ist er unschuldiger. Schon weil er sich viel weniger verändert als ich. Ich könnte sagen: das flaue ˇlaue Wesen schmeckt mir nicht. Ich komme der &

 
   
8.2.38.
In Dublin angekommen. In einer provisorischen Wohnung. Übernächtig.

 
  /  
   Ich erkläre einem Dummen
das Damespiel. Ich zeige ihm die Anfangsstellung ˇ& die weißen & schwarzen Steine. & Er sagt:
Ich verstehe! wer …
“Aha – & wer
weiß kriegt, ˇder hat gewonnen”. Ich sage: Nein, das hat mit gewinnen & verlieren noch gar nichts zu tun. –
    
Ähnlich
Dies ist ähnlich wie
: Mit
der Äußerung der Empfindung fängt …
den Worten ‘ich habe Schmerzen’, von jemandem ausgesprochen, fängt
das Spiel erst an.

 
   
9.2.
You could imagine someone saying “space is all full of time”.

 
   
“Die Zeit fließt durch den ganzen Raum.”
// “Überall im Raum verfließt die Zeit.” //

// “Überall im Raum ist Zeit & verfließt ˇdie Zeit.” //
/ // “Die Zeit ist überall im ganzen Raum.” //

    Um zu zeigen, daß es so ist,
stelle ich mich irgendwo hin & mache eine Geste, die das Verfließen andeutet
Und
, &
sage zum Andern: “Du siehst, die Zeit verfließt. –” Und ist es nicht, als sähe, oder fühlte, ich es wirklich? Ist das nicht merkwürdig?! Was nehme ich denn wahr? Etwa eine Handbewegung & was sonst gerade vorgeht & doch möchte ich sagen, ich sei mir ˇjetzt des Verlaufs der Zeit bewußt. Ich bin mir aber eines Bildes bewußt das die Worte “Verfließen der Zeit” herauf bringen.

 
   
   Ein Fußballmatch in meiner Fantasie gespielt.

 
  v  
    Wenn er eine gewisse Erscheinung am Himmel sieht macht er ein Kreuz in's Tagebuch. – Das ist die
Beschreibung eines Sprachspiels. Hier stellen wir uns bestimmte Umstände vor; einen
Menschen
Mann
dessen Zuverläßigkeit auf
normale Weise
eine der gewöhnlichen Weisen
erprobt worden ist.
    Nun sehe ich von diesen Dingen ab & betrachte nur
noch
mehr
das subjektive Sprachspiel. Er macht jetzt ein Kreuz, wenn er jene Erscheinung ‘zu sehen glaubt’. Und dies nehme ich an; denn ich habe ˇweiter keine Anzeichen dafür, daß er die Erscheinung zu sehen glaubt.
    Dann aber nehme ich an daß dort etwas vorgeht, wo niemand hinsieht.

 
  v /  
“Blind ist der, der nicht sieht; wie immer man dies feststellen mag & ob
es jemand
man es
weiß, oder nicht.”
Aber so wird das Wort “blind” nicht verwendet! Freilich ist blind der nicht sieht d.h. die Ausdrucke bedeuten eben dasselbe, sie werden auf die gleiche Weise verwendet.
Durch die
Mit der
Erklärung: “‘blind’ ist der, der nicht sieht” gibt man nur gleichsam ein Bild der Blindheit; etwa dieses
             im Gegensatz zu diesemn
            
  Aber damit eliminiert man nicht
die
unsere
normalen Kriterien
für die
der
Blindheit. // Aber damit hat man nicht unsere Kriterien
für das Blindsein eliminiert.
eliminiert, dafür daß einer blind ist.
Diese bestimmen nach wie vor die Verwendung des Wortes “blind”.



 
  v  
   “Ich weiß doch wie es ist: Schmerzen zu fühlen.” Nun, wie ist es?
Kannst Du fortfahren
Heißt es etwas zu sagen
: “[e|E]s ist so& mich zu indem Du mich nämlich versicherst Du habest
bei dem letzten Wort
jetzt
das entsprechende Gefühl gehabt? Das heißt so wenig wie zu sagen: Ich weiß doch, welche Farbe [| ][s|S]epia’ heißt: diese.” – wenn Du
bei diesem Wort
dabei
auf nichts zeigst.
    “Aber heißt es auch für den nichts, de[s|r] es sagt?” – “Was fangt er damit an? –

 
   
   “[i|I]ch nehme an, daß er alles sieht wie wir, obwohl er sich in jeder Beziehung, wie ein Blinder benimmt.”

 
  v /  
    Und warum soll man
nicht sagen: “Man kann nie wissen, daß
einer nicht sieht
einer blind ist, nicht sieht
,
unsere Beobachtungen
die Tatsachen
können es nur nur es höchst wahrscheinlich machen”? Warum soll man nicht auch diese Ausdrucksform diese Ausdrucksweise gebrauchen, so [c|k]ompliziert sehr verwickelt & irreführend sie ist?

 
   
Wenn ich annehme, daß er die & die Erscheinung vor sich sieht auch gegen alle äußere Evidenz, so nehme ich eigentlich ein Bild an.

 
  v  
10.2.
   Wie geht die Annahme eines Sachverhalts in die Annahme einer Ausdrucksform über? Wie geht das arbeitende Rad in ein leerlaufendes über.

 
   
   Die Annahme leistet keine Arbeit mehr.

 
   
Immer wieder drängt sich das Bild vom
Differentialgetriebe
Planetengetriebe
auf. Ein Rad (etwa [d|D]as Planetenrad) hat zwei mögliche Antriebe. Normalerweise liegt der eine von ihnen still (&) der andere wird, dem Zweck der angetriebenen Maschine entsprechend,
umgetrieben
bewegt
, [E|o]der es werden beide Antriebe ˇdem zZweck|entsprechend im Hinblick auf gedreht bewegt im Hinblick auf gedreht. Oder aber, , ˇes wird die eine wird – aus irgend einem Grund – ohne jeden Bezug auf den Zweck der Maschinerie nach rechts, oder nach links, oder abwechselnd
nach rechts & nach links
hin & her
, gedreht Oder es kann sein, daß der eine Antrieb eine Bewegung erhält, gleichförmig oder ungleichförmig, rotierend oder oszilierend & da ˇseine Bewegung bestimmt dadurch einfach, wie der andre Antrieb zu drehen ist, wenn dem Zweck
des Ganzen entsprochen werden soll. Wer nun den ersten Antrieb bewegt, von dem könnte man sagen, er treibe die Maschine nicht, sondern er bestimme aber ˇallerdings // wohl // durch seine Bewegung die Art & Weise wie der andre Antrieb zu bewegen sei.

 
  v /  
    Wenn
man nun
nun Einer
sagt: “ich kann doch annehmen, daß
dieser Mensch
der Andre
die & die Vorstellung hat – so ist zu
antworten
sagen
// so ist die Antwort // : Du kannst
doch sagen
jedenfalls sagen
“ich nehme an … ” & Du kannst Dir auch dabei etwas vorstellen (denken) & das ist ja wohl alles, was zum Annehmen
gehört
notwendig ist
; aber ist (denn) dadurch auch die Rolle
Dieser
Deiner
Annahme festgelegt? // die Rolle festgelegt, die Deine Annahme
spielen wird
spielt
? // Es kann ja deswegen immer noch – sozusagen – eine tote Annahme sein.

 
  v ∕∕  
    “Die Annahme, daß dieser Mensch, – der sich ganz normal benimmt – blind ist, hat doch Sinn!’ – D.h.: ‘es ist doch eine Annahme’, ‘ich kann doch so etwas wirklich annehmen’. Und das heißt doch: ich mache mir doch (wirklich) ein Bild von dem was ich annehme. Wohl; aber ˇwie geht es weiter? Wenn ich die Annahme, daß einer Blind ist unter andern Umständen mache,
bestätige
sage
ich mir doch nie, daß diese Annahme wirklich Sinn hat. Und daß ich mir dabei wirklich etwas denke, ein Bild habe, spielt dann gar keine Rolle. Dieses Bild wird erst hier wichtig,
wo es sozusagen der einzige Anhaltspunkt dafür ist, daß ich wirklich eine Annahme gemacht habe. Ja es ist alles was von einer Annahme hier (noch) übrig ist.

 
  v /  
   Wenn ich an einer Annahme festhalte, so ist eben die Frage, woran ich mit dieser Annahme festhalten.

 
   
Ich lüge noch immer. Ich sehe immer wieder, daß ich mich nicht entschließen kann mir die Wahrheit über mich zu sagen. Od[r|e]r daß ich sie mir nur für einen Augenblick gestehe & wieder vergesse. ˇBesonders Mmeine kleinliche Eitelkeit, Feigheit, die Methoden, sie zu verhüllen, etc. will ich mir nicht wahrhaben.
Ich suche andere & mich zu hintergehen & ich verstecke die Dinge so lange aus Furcht vor der Wahrheit, bis ich auch nicht mehr gescheit genug bin, sie zu finden.


 
  v /  
11.2.
“Aber Du sagst doch: ‘ich habe Schmerzen’, weil Du Schmerzen hast.”3 – D.h.: Dein “ich habe …” ist doch durch dieses Phänomen gerechtfertigt. Aber das
ist falsch
heißt nichts,
es gibt hier nicht ‘dieses Phänomen’ // es gibt hier keine Verwendung für den hinweisenden Ausdruck “dieses Phänomen”. Ja, denke nur, wie Du die Wörter diesen diesen hinweisenden Ausdruck die Worte “dieses Phänomen” hier verwendest // gebrauchst // !

 
  v /  
   “Aber rechtfertigt nicht ein bestimmtes ˇein Erlebnis, ˇPhänomen, den Ausdruck: “ich habe Schmerzen”?” – Nun, welches? – Zur Antwort rufst Du Dir etwa man sich irgendwelche Schmerzen hervor,
oder in die Vorstellung. Und frage ich: wie weißt Du, daß das die Vorstellung ist, die Du sonst mit diesem Wort verbunden hast, so ist die Antwort, daß [m|s]ein Gedächtnis
uns
ihm
das sagt // , daß da[ß|s] Gedächtnis dies bestätigt // . Aber ist dies nicht, als ließe ich meinen Mund bestätigen, daß das richtig ist, was meine Hand schreibt? Ich meine:
nennt
hieße
man das eine Bestätigung?

 
  v /  
    “Nichts im Gesichtsfeld deutet darauf hin etc.” (L. Ph. Abh.) Das heißt sozusagen: Du wirst vergebens im Gesichtsraum nach dem Seher
umherschauen
// ausschauen //
suchen
Er ist nirgends im Gesichtsraum zu finden. Aber die Wahrheit ist: Du tust nur als suchtest Du nach
etwas
jemand




 
   
Alles, was ich sehe, sind (die) Ansichten // ist
eine
diec
Ansicht der Dinge im Raum von einem Punkt aus.” gesehen

 
   
   Es ist eine Erfahrungstatsache, daß ich, was ich vor mir sehe, mit den Augen sehe.

 
   
   Ich sehe etwas vor mir; das ist doch gesehen

;
aber ist es nicht nur da, ist es wirklich tatsächlich gesehen? Sieht man, daß es gesehen ist? “Sehen” hängt mit einem Bild der Wirkung des Objekts auf das Subjekt zusammen. Ich sage “ich sehe den Vorhang”; soll ich aber auch sagen “ich sehe eine Vision”?
    Ich möchte sagen: im
visuellen Raum wird nichts gesehen, gehen keine Lichtstrahlen von einem Objekt zum Sehenden.
    Was habe ich dann aber ˇfür gewöhnlich vor mir: den [V|v]isuellen Raum oder den physikalischen Raum? Nein, so ist es nicht. Der visuelle Raum ist nicht quasi ein andrer Guckkasten als der physikalische. Wenn ich sage: “durch den [V|v]isuellen Raum gehen keine Lichtstrahlen, so heißt das nur, daß ich nur von einer Gesichtserscheinung sage, sie sei im visuellen Raum.
    Und da nur das Gesehene ein Gegenstand im visuellen Raum ist, so kann man nicht sagen, es werde etwas im visuellen Raum gesehen.
12.2.


 
   
    “Und nichts im Gesichtsraum …” Wenn der Raum das Produkt des Sehens ist, wie soll er selbst wieder gesehen
sein
werden
?

 
   
    Irreligiö[h|s]; unmutig; dumpf. Zur Arbeit nicht fähig. Weiß nicht, was ich machen soll. Vegetiere & warte; ein häßlicher Zustand.

 
   
   Willst Du denn sagen, daß Du das alles nicht siehst?

 
   
   Es hat keinen Sinn, zu sagen daß ich dies – nämlich
meinen
den
Gesichtseindruck – nicht sehe; & ˇalso auch nicht, daß ich ihn sehe.
    Und hier kommt es mir wieder vor als könnte ich sagen: ich kann dies seiner Natur nach nicht sehen.
    “Wenn ich das meine, diese
Art von Gegenstand, so ist es nicht möglichc ihn zu sehen, oder nicht zu sehen.
 
   
13.2.
   ‘Die Erinnerung ein inneres Erlebnis’. Du gebrauchst ein Bild & zwar für die Art der Verwendung des Wortes “Erinnerung”. Es entspricht ihm der Ausdruck: “Nur ich kann wissen, etc..”. Also das grammatische Faktum, – – –
 
   
14.2.
Es geht mir gar nicht gut. Ich habe keine Gedanken bin ganz matt; bedaure daß ich hierher gekommen bin, wo ich scheint'h nichts machen kann. Anderseits muß ich noch warten, weil doch noch nichts klar ist. Verbringe meinen Tag brütend.

 
  v /  
    Wo sehe ich das Haus: hier,
in meinemn Augen, oder dort wo es steht?

 
   
   Es gibt natürlich ein wichtiges Faktum: daß es schwer ist, die Gedanken des Andern zu erraten.

 
   
   M “Ich weiß nicht, welche Gedanken hinter diesem Gesicht vorgehen.”

 
   
   ‘Ich hatte längst den Plan gefaßt, ehe ich ihn
niederschrieb
aussprach
’ Was ist das Kriterium dafür, daß der Plan den ich niederschreibe
der gleiche
derselbe
ist, den ich im Innern gefaßt habe?

 
  v  
   Wenn ich mir im Innern das ABC vorsage, was ist das Kriterium dafür daß ich das Gleiche tue wie ein Andrer der es sich im Stillen vorsagt? Es
könnte gefunden werden, daß in seinem unsern beiden Gehirnen (oder Kehlk[o|ö]pfen) das Gleiche dabei vorgeht, & ebenso wenn wir beide an das gleiche denken, uns das gleiche vorstellen, wünschen, etc. Aber lerne ich denn den Gebrauch der Worte “mir das & das vorstellen” indem sie irgendeinem Gehirnvorgang (oder dergl.) [v|z]ugeordnet werden? Ist es nicht auch ganz gut möglich daß meiner & seiner Klang Vorstellung vom Buchstaben a verschiedene Physiologische Vorgänge entsprechen?

 
  v /  
‘Ich kann nie wissen, daß e[s|r] sich da[ß|s] ABC im
Geiste
Innern
vorsagt.’ – Aber weiß er's selbst? Wie, wenn wir sagten: Er kann es auch nicht wissen, er kann's nur sagen.

   Man könnte sagen: Er kann so wenig wie ich kontrollieren, daß, was er fühlt, wirklich das ist, was wir Schmerzen nennen[,|.] da es ja dafür keine Kontrolle gibt. Das Sprachspiel fängt also
erst
erst
damit an, daß er sagt, er habe Schmerzen, nicht damit, daß er es weiß.

 
  v ⌇  
   Das Sprachspiel fängt erst (erst) also quasi mit einer Beschreibung an, der nichts Beschriebenes entspricht.

 
  v /  
   Die ˇgroße Schwierigkeit ist hier, die Sache nicht so darzustellen, als könnte man etwas nicht:
Als wäre da also zwar
nämlich als wäre da wohl
ein Gegenstand von dem ich die Beschreibung abziehe, aber ich wäre nicht im Stande, ihn jemandem
zu zeigen. Als finge das Sprachspiel also i[m|n] Wirklichkeit nicht mit der Äußerung // dem Ausdruck // an, sondern mit dem ‘privaten Gegenstand’, nur könne ich diese Wurzel
meines
des
Ausdrucks nicht
vorzeigen
aufzeigen
.

 
   
   Wie soll man
nun
also
sagen: es werde nichts beschrieben – oder, es werde ein inneres Erlebnis beschrieben?

 
   
   ‘Die Erinnerung ist doch ein innerer Vorgang’ ist eine grammatische Bemerkung; sie sagt eigentlich, daß der Ausdruck der Erinnerung das Sprachspiel beginnt.
    Der Satz scheint ˇes aber zu rechtfertigen, daß wir irgend eine Annahme über die innern Vorgänge einer Person machen. – Man kann
aber sagen: Weil die Erinnerung ein innerer Vorgang ist, drum hat eine Annahme über Erinnerungsvorgänge keinen Sinn, wenn sie keine Annahme über den Ausdruck dieser Vorgänge ist.

 
  v /  
   Die Auffassung der Erinnerung als innerer Vorgang macht es uns möglich, eine Annahme über den Vorgang zu machen, scheinbar ohne uns darum zu bekümmern, wie sich der innere Vorgang
äußert
ausdrückt
. Nur ist die Annahme leer, solange sie mit keiner Annahme über
die äußeren Vorgänge
Äußeres
gekoppelt ist.

 
   
    Bin fürchterlich ungeduldig & ˇzum [b|B]ösesein geneigt.

 
  v /  
   Oh wie schwer ist es hier, aus
der Metaphysik in die Grammatik zu treten. –
    D.h.: wie schwer ist es, nur beim gesunden Menschenverstand zu bleiben. // , nur ˇüber die Anwendungen des Wortes zu sagen, was sich ˇganz von selbst versteht, & doch damit alles beleuchten. // // & doch damit in alle Ecken hinein leuchten. // ⌊⌊D.h. über allen B bildlichen Ausdrückene aller Bildlichkeit der Sätze, die sich uns aufdrängen nicht ihre d Anwendung zu vergessen.⌋⌋

 
  v  
   Denn das ist ja der Witz, daß alles Aetherische aus der Erklärung
hinaus
verschwinden
muß.

 
  v  
   Es ist als hätten wir eine
Sprachform
Ausdrucksweise
überkommen in der immer gesagt ˇnicht einfach von einem Tisch oder Stuhl die Rede ist, sondern gesagt … wird, daß das Material des Tisches in die Form eines Tisches eingegangen sei, so daß man am Ende glaubt, man dürfe nicht mehr einfach von einem Tisch reden, son-
dern es sei da einmal das Material, & dann die Form, in die es eintritt. ⌊⌊ … überkommen,
welche
die
die Dinge (Tisch, Stuhl ) etc.) ursprünglich als Produkt Erzeugnisse eines Gußes des Gießens betrachtet & daher immer sagt … die
alle
die
Dinge darstellt als Erzeugnisse des Gießens eines ihres Materiales in eine Form.
⌋⌋ Das Resultat der Philosophie wäre hier, daß man rundweg vom Tisch spricht & dies nicht für sich die andre Ausdrucksweise aus dem Kopf schlägt // & dies nicht für eine Zusammenziehung hält. //

 
  v  
Warum soll ich denn leugnen daß ein geistiger Vorgang da ist?!
   Nur heißt “es hat jetzt in mir der geistige Vorgang der Erinnerung an … stattgefunden” eben: ich habe mich jetzt an … erinnert”. Den geistigen Vorgang l[a|e]ugnen, hieße die Erinnerung zu leugnen.

 
  v  
Wenn ich nun sage: “das
Sprachspiel
Spiel
fängt mit
der Äußerung
dem Ausdruck
an”, ist dies eine grammatische
Selbstverständlichkeit? – ⌊⌊“Das Sprachsp. fängt mit der Äußerung an” ist ein gramm. Satz, der einen Unterschied macht zwischen – – – macht eine gr. Unterscheidung zwischen ¤⌋⌋ der Beschr. einer inneren & der Beschr. einer äußeren Tatsache. Vergleiche es damit: “Das Spiel fängt mit der Traumerzählung an”. Das sagt doch nicht, daß man dem Menschen nicht glaubt der erzählt: “ich habe heute nacht folgendes geträumt, daß …”. Man kann offenbar beides sagen: das Spiel fange mit dem Traum an, &: das Spiel fange mit der Erzählung an.

 
   
   Warum gebrauchen wir das Bild vom ‘innern Vorgang’?
 
  v v  
15.2.
Es
Einerseits
finde[t|n] wirklich beim stillen Denken Vorgänge im Innern unseres Körpers ¥
insbesondere
besonders
vielleicht im Kehlkopf ↺statt. Wir halten auch beim [d|D]enken den Kopf mit den Händen; manchmal, als
sei
wäre
er von Gedanken schwer, manch-
mal, als wollten wir dieses kostbare Gefäß der Gedanken schützen.
   Der Kopf, das Gefäß, worin die Gedanken sind, die dann aus dem Mund ausfließen. – – – – ⌊⌊ungemein schwach⌋⌋

¤– – – deutet auf den Untersch. zwischen ‒ ‒ ‒ “– – –” – das ist der Unterschied – – –
 
   
Mein pfilosophischel Denken ist gleichsam eingeschläfert. Es ist ganz als liege meint Talent in einer Art halbschlummer. Ich weiß sozusagen, was um mich herum vorgeht, kann aber nichts machen. Boser Austand.
 
   
16.2.
Kann nicht arbeiten. Denke viel über einen eventuellen Wechsel meiner Nationalität nach. Lese in der heutigen Zeitung daß daß eine weitere zwangsweise Annäherung Österreichs an Deutschland erfolgt ist. – Aber ich weiß nicht was ich eigentlich
machen soll.


 
   
17.2.
Immer wieder fuhle ich in mir die Ansätze sehr allgemeiner Gedanken, oder Betrachtungen, aber sie kommen nicht heraus.
    [D|W]er in der Welt etwas durchsetzen will, muß sich sagen & darüber klar sein, daß er nicht dümmer noch verrückter ist als seine Nebenmenschen.


 
   
   Ich sehe eine Photographie vor mir, die Teilnehmer an einem Diner. Ich sehe also ein Viereck
aus
mit
weißen, schwarzen, grauen Flecken. Ich betrachte es aber auf sehr eigentümliche Weise, indem ich nämlich meinen Blick von einem Gesicht zum andern schweifen lasse & nicht z.B. von einer Schulter zur andern. Auch schaue ich den Gesichtern
größtenteils
meistens
in
die Augen & nicht vornehmlich auf's Kinn oder auf die Ohren.
 
   
Unwohl, vielleicht von der Galle her. Vielleicht auch daher die Arbeitsunfähigkeit.
 
   
18.2.
Besuch im Irrenhaus. See the sane man in the maniac! (& the mad man in yourself.)

 
  /  
19.2.
   Das Bild vom Denkvorgang hinter der Stirne drängt sich uns auf.

 
  ø  
   Von einer Brucknerschen Symphonie kann man sagen, sie habe zwei Anfänge: den Anfang des ersten & den Anfang des zweiten Gedankens. Diese beiden Gedanken
sind miteinander nicht blutsverwandt sondern verhalten sich zu einander
verhalten sich nicht wie Blutsverwandte zu einander sondern
wie Mann und
Weib
Frau
.
 
  ø  
     Die Brucknersche Neunte ist gleichsam
gegen die Beethovensche geschrieben
ein Protest gegen die Beethovensche & dadurch
wird sie erträglich, was sie sonst, als eine Art Nachahmung, nicht wäre. Sie verhält sich zur Beethovenschen ˇsehr ähnlich, wie der Lenausche Faust zum Goetheschen, nämlich der katholische Faust zum aufgeklärten etc. etc.

 
   
    Wer sagt: “ich habe Schmerzen” gibt in gewissem Sinne eine Beschreibung eines Zustandes; & es ist klar
wie
daß
diese Beschreibung nicht unwidersprechlich von einen Andern gegeben werden kann (kan‘kann’, in dem Sinne, in welchem man durch wegnehmen der Dame nicht matt machen kann). Also liegt
es nahe zu sagen, der Zustand sei ein solcher, daß er nur von dem Menschen selber der ihn hat ˇdirekt beobachtet werden kann aber nicht von einem Andern.

 
  v /  
   Oder denke Dir: Einer s[p|t]ieße plötzlich
Klagelaute
Schmerzenslaute
aus & sagt, indem er auf
den
einen
Andern zeigt: “Er hat Schmerzen, er hat Schmerzen!” Der Andre aber sitzt ganz ruhig da & gibt kein Schmerzenszeichen. // ˇDer aber gibt keinerlei Schmerzenszeichen. //
    Angenommen man fände dann immer, daß kalte Umschläge
diesen aufgelegt
dem Andern appliziert
den
Ersten
Einen
beruhigen, so
liegt
läge
es nahe zu sagen
, er
, dieser
habe Schmerzen im Körper des Andern.

 
   
Sich uber sich selbst belügen, sich über die eigene Unechtheit belügen, muß einen schlimmen Einfluß auf den eigenen Strl haben; denn die Folge wird sein, daß man in ihm nicht mehr Echtes von Falschem [U|u]nterscheiden kann. So mag die Unechtheit des Stils Mahlers zu erklären sein & in der gleichen Gefahr bin ich.
    Wenn man vor sich selber schauspielert, so muß der Stil davon der Ausdruck sein. Er kann dann nicht der Eigene sein. Wer sich selbst nicht kennen will, der schreibt eine Art Betrug.
    Wer in sich selbst nicht hinunter steigen will, ˇweil es zu schmerzhaft ist, bleibt naturlich auch mit dem Schreiben an der Oberfläche. (Wer nur das
Nächstbeste will, kann doch nur das [n|N]ächst Surrogat des Guten erreichen.)

 
  v /  
    Man könnte den Ersten ¥ in diesem Fall lehren hier nicht “er hat Schmerzen” zu rufen, sondern: “ich habe Schmerzen”. // nicht … , sondern … zu rufen. //

 
  v /  
    Da wir in diesen Untersuchungen immer fragen: “was
// sollte man //
müßte manmüssen wir // sollen wir
sagen, wenn …”, so genügt uns die Varietät der wirklich auftretenden Fälle nicht, sondern wir müssen eine Stufenleiter von
Fällen
Möglichkeiten
in die Erwägung ziehen, gleichgültig ob sie erdichtete wirkliche, oder wirkliche erdichtete sind. Daher berührt es komischˇ (&), wie eine Irrelevanz,, wenn wir einen Philosophen nach einzelnen
entlegenen
seltenen
Fakten (etwa seltsamen Geisteskrankheiten)
Fällen
fischen sehen. Als
wäre nämlich das Faktische dieser Fälle von Wichtigkeit.

 
  /  
   Wer hat d[ie|en] Schmerz: der, in dessen Körper der Ort des Schmerzes ist, oder der, welcher die Klage ausstößt?

 
  v /  
    “Ich sage doch, daß ich Schmerzen habe, weil es wirklich so ist.” – Soll das den Gebrauch des Ausdrucks “ich habe Schmerzen” erklären? Wie könnte es das[?| –,] es setzt ihn doch voraus! Es kann nur sagen: ich gebrauche diesmal diesen Ausdruck, weil es wirklich so ist, nicht weil …. Z.B. ˇnicht weil es in der Rolle steht, die ich ˇjetzt gerade auswendig lerne. Was man ¥ sagen möchte ist ↺eigentlich: Ich sage
doch, ich habe Schmerzen, weil dies der Fall ist – ( wobei man eine Demonstration des Zustandes gibt der Schmerzen gibt. Und tut man dies so – etwa indem man Zeichen des Schmerzes gibt oder nu den Andern schlägt, oder sticht[,| ] so wird dieser Erklärung niemand widersprechen wollen.

 
  v /  
    “Woher aber dann die Einbildung, daß die Worte die Beschreibung eines Gefühls sind?“ – Dies ist ja keine Einbildung. Eine Einbildung ist es, daß wir die Worte der Satz “’ich habe Schmerzen’ beschreibt dieses Gefühl“ eine ◇◇◇ Erklärung von Wortenc sind ◇◇◇c ist, wenn sie er von keinerc Demonstration begleitet werden wird.. & sondern Dies hängt damit zusammen, daß zwar das Schauen
eine Art des Zeigens genannt werden kann, aber nicht das Sehen. – – Man müßte hier von einer Erklärung reden, die sich nur im eigenen Gedächtnis niederlegen läßt.
   Denken wir uns eine Tabelle, die sich nur im Gedächtnis nachschlagen läßt nur … kann. // die nur
im Gedächtnis
in der Vorstellung
existiert. // Etwa ein Wörterbuch. Mittels eines Wörterbuches kann man den Gebrauch eines eines Wortes statt eines andern rechtfertigen. Sollen wir es aber auch eine Rechtfertigung nennen, wenn die Tabelle ˇselbst nur
in der Vorstellung
im Gedächtnis
existiert? – “Nun es ist dann eben eine subjektive Rechtfertigung.” – Aber die Rechtfertigung bestand doch darin, daß man an eine
neue
bestimmte
Stelle appelliert.” – Aber
ich kann doch man auch von meinemr Gedächtnis Erinnerung an einer Sache an meine Erinnerung einer andern appellieren. Ich weiß
, z.B.,
etwa
nicht ob ich mir die Abfahrzeit des Zuges richtig gemerkt habe &
rufe
stelle
mir nun zur Kontrolle das Bild des Fahrplans ins Gedächtnis. Haben wir hier nicht
den gleichen
denselben
Fall? – Nein, es ist hier wesentlich, daß dieser Prozess
erfahrungsmäßig
wirklich
hilft, sich die richtige Erinnerung hervorzurufen. Wäre das die Vorstellungs Vorstellungsbild des Fahrplans nicht selbst auf seine ihre Richtigkeit ˇhin zu kontrollieren, so würde es nicht als zur eine Bestätigung der Richtigkeit der ersten Erinnerung verwendet werden können abgeben. (Ähnlich wie es keinen Sinn hat 10 Exemplare ein desr Morgenblattes zeitung zu
kaufen um
sich zu versichern
sicher zu sein
daß es die Wahrheit schreibt.)
    In der Vorstellung eine Tabelle nachschlagen ist so wenig eine Nachschlagen wie das vorgestellte die Vorstellung eines Resultats eines vorgestellten ˇphysikalischen Experiments das Resultat eines ˇphysikalischen Experiments ist.

 
  v  
   Ähnlich könnte man wäre es fast, wenn man (vi den Ausdruck einer Regel für die Geltung eines Wurfs im Würfelspiel würfeln.

 
  v /  
   Angenommen etwa man wollte den Bau einer Brücke in der Vorstellung dadurch [R|r]echtfertigen daß man zuerst in der Vorstellung [z|Z]ereißproben mit den Materialien der Brücke macht. Dies wäre
wohl
natürlich
die Vorstellung von dem, was man die Rechtfertigung der Dimensionierung der Brücke nennt.;Aaber
würden
können
wir es auch eine Rechtfertigung der Vorstellung
einer
dieser
Dimensionierung nennen?

Ist das gedachte Resultat eines gedachten Experiments das Resultat eines Gedankenexperiments?
 
   
   Wenn ich nun sage: es
ist
sei
eine Einbildung, daß jene Worte ohne eine Demonstration eine Erklärung seien,
20.2.
so sieht diese Einbildung etwa so aus: Man sagt: “Ich
kann mir doch sagen: ‘Das sind Schmerzen’, & meine Aufmerksamkeit dabei auf einen Schmerz richten. Und ich kann mir doch vornehmen das in Zukunft so (etwa [| ]Schmerz”) zu nennen.” – Aber ich könnte fragen: “Wie
weißt Du, daß Du Dir vornimmst das ‘Schmerz’ zu nennen? Wie tritt
dieser Gegenstand
das das
in Deinen Vorsatz ein? Du wirst wohl sagen: indem Du ih[m|n] meinst. Und wie meinst Du ihn? Ist es dazu gewiß genug, daß Du
die
Deine
Aufmerksamkeit auf ihn konzentrierst? –
Eine
Welche
seltsame Frage[!| . –]

 
  v  
⌊⌊ Ich kann mir doch (im Innern) vornehmen, in Zukunft das Schmerz zu nennen! – Aber hast Du es Dir auch gewiß vorgenommen? Bist Du sicher daß es dazu genug war Deine Aufm. auf den Schm. zu konzentrieren? ⌋⌋

 
  v /  
    Warum kann meine rechte Hand nicht meiner linken ein Geld ˇstück schenken? – Nun ich kann es es läßt sich ja tun, insofern ich meine rechte Hand es in meine linke geben kann,. jJa, meine rechte könnte auch eine Schenkungsurkunde anfertigen & meine linke eine Quittung unterschreiben & einen Dankbrief schreiben & dergleichen mehr. Aber die weiteren ‘praktischen’ Folgen wären nicht die einer Schen-
kung! Wenn die linke Hand das Geld
von
aus
der rechten genommen hat, die Quittung geschrieben ist etc. etc., (so) wird man fragen: “Nun, & was dann?!”
   Und das gleiche
könnte
kann
man fragen, wenn Einer sich die private Worterklärung gegeben hat.

 
  ∕∕ ø  
    Der Geisteskranke, der
schreibt
sagt
: “
mein Name war einmal
ich war einmal
J.B., aber wer wie ich jetzt bin heiße, weiß ich nicht”. – Erkennt er damit an, daß er nun ein gänzlich Anderer ist; ; ˇ& meint daß er
darum
aber
auch anders heißen müßte? Sein Irrtum – wenn man es so nennen soll – ist dann jedenfalls ganz ähnlich dem vieler Philosophen. // dem, den eine Menge von Philosophen machen. //




 
  v /  
   “Im visuellen Raum gehen
keine Lichtstrahlen von einem Objekt zu einem Auge.” – Wenn ich das sage, so habe ich doch förmlich ein Bild von dieser Tatsache. Und ich habe ein Bild vom visuellen Raum, ein anderes vom physikalischen Raum. Die Bilder aber sind
die zweier verschiedener
gleichsam zwei verschiedene
Räumlichkeiten. Im ei an Im einen ist der leere Raum gleichsam von (verschiedenen) Konstruktionslinien ˇaller Art // mannigfacher Art // durchzogen, im andern ist er im strengen Sinne leer – gleichsam dunkel.
Und
Aber
wenn ich
das
dies
sage, so arbeite ich ˇeben damit ˇeben an ˇeben diesem Bilde ˇeben in Worten weiter, ich baue es sozusagen gleichsam (weiter) aus. – Erinnere Dich nun zuerst daran, daß
21.2.
wir in unserem Satz etwas über die ‘Natur’ des V visuellen Raums ausgesagt haben; aber
dadurch
damit
von dem Ausdruck “visueller Raum” (noch) keinen ‘praktischen Gebrauch’ gemacht haben. Wie wollen wir den Ausdruck nun
verwenden
anwenden
? Wohl bei der Mitteilung des subjektiven Gesichtseindrucks: also z.B. in einem psychologischen Experiment;. iIndem
wir sagen
ich sage
: “ˇin meinem visuellen Raum stehen Gegenstände auf folgende weise …”.
      Und statt zu “in meinem visuellen Raum”
kann
könnte
man einfach “im visuellen Raum” sagen, & die Verwendung des Possesivpronomens durch eine andere Praxis ˇin der Anwendung jenes Ausdrucks ersetzen eliminieren ausscheiden. Es ist leicht sich die sich die Regeln einer solchen Anwendungsart Praxis aufzustellen auszudenken. Und wem eine solche sich (aus irgend welchen Gründen) aufdrängt, ⌊⌊Und wem sich diese Art der Darstellg. – aus irgend w.Gr. aufdrängt … –⌋⌋ der wird geneigt sein, zu sagen: Es gibt nicht meinen
& seinen Gesichtsraum; es gibt nur
den
einen
Gesichtsraum.
       ⌊⌊Umarbeiten, Landschaftsbild⌋⌋ Denken wir an
eine Bildbeschribg
die Beschreibung eines Bildes
, es seic ein Interieur. Zwei Formen der Beschreibung sind möglich können wir uns denken: In der einen heißt es etwa: “Durch das Fenster im Hintergrund fällt Licht auf den Tisch der einen langen Schatten auf … wirft.
Durch den
Im
Spiegel sehen wir
in ein weiteres Zimmer
ein weiteres Fenster
& durch dasselbe ˇDas Klavier ist durch, den Reflex der Wand aufgehellt
usw.
….
” In der andern heißt es: “In der Hinterwand ein helles Fenster. Der Tisch in der Mitte des Zimmers ist Die Seite des Tisches, die ihm zugekehrt ist ist hell eine andere … das Klavier an der der Wand zugekehrten Seite heller …. Im Spiegel das Bild eines weiteren Zimmers.
   Vielleicht wird man sagen, die erste Art der Beschreibung sei nur dort anzuwenden, wo die Lichter &
Schatten etc. wirklich durch im Bild motiviert seien. Dem ist aber nicht so. Fal Erscheint z.B., eine ganz unmotivierte Helligkeit an einem Gegenstand des Bildes, so kann man können wir einfach sagen: “Von einer unsichtbaren Quelle fällt ˇein grelles Licht auf ….”
    Wenn nun Einer sagte: “In dem Raum eines Bildes fällt kein Licht von einem Gegenstand des Bildes auf den andern”. , – was könnte er mit
dieser
so einer
Aussage wollen? Wäre es nicht das Hervorheben einer bestimmten Betrachtungsart? Stellt es uns nicht … vor Augen ? Der Satz ist Z zeitlos[:| ;] ich er will nicht sagen: “im Bildraum faällent nie Strahlen Licht …”[.| ,] d.h. nicht, die Erfahrung lehre es, sondern
:
,
es ist im Wesen des Bildraumes.
    Man könnte den Satz aber auch so verwenden: “Es nützt
nichts, daß Du die Sonne auf diesem Bild noch heller malst, die Berge werden dadurch nicht heller.”

 
   
    Die Betrachtungsweise die im ersteren Fall hervorgehoben wird ist etwa die: Auch im Bild gibt es ein [v|V]orn & [h|H]inten & Gegenstände sie sind hier hellen hier dunkel aber es gibt
nicht die uns wohlbekannten kausalen
keine kausalen
Zusammenhänge zwischen diesen Helligkeiten & Dunkelheiten. Eine gewisse Analogie wird also hervorgehoben, eine andere unterdrückt. Für die Unterdrückung Der
Ausdruck
Satz
“im Bildraum fällt kein Licht etc.”
setzt uns auf ein anderes Denkgeleise
zieht uns aber in anderer Richtung
. Wir stellen uns eine ˇphysikalische Räumlichkeit vor, in der die Gegenstände eine gleichsam magische Helligkeit zeigen besitzen aber nicht
in der gewöhnlichen Weise aufeinander einwirken.
    Wen[m|n] ich nun ˇEiner saget: “Im Gesichtsraum gehen keine Lichtstrahlen ….”, so weiß ich zunächst noch nicht (sicher), wie er diese Aussage verwenden will. Er könnte ja ˇz.B. fortfahren: “ich will damit sagen, daß nicht in allen Fällen,
in denen
wenn
gesehen wird, mit dem leiblichen Auge gesehen wird.”
    Aber ich kann den Satz wohl
am deutlichsten
am besten
so erklären Ich kann aber den Satz wohl so erkl.: – Wenn ich sage: “im Gesichtsraum gehen
Strahlen
Lichtstrahlen
von da dorthin” so heiß[en|t] das, es gehe ein lichter Streifen ziehen gehen leuchtende Strahlen Linien durch den Raum: , wo Dunkelheit herrscht solche nicht zu sehen sind ˇoder, wie man auch sagen kann, wo solche im Gesichtsraum nicht vorhanden sind dürfe man (also) nicht von ‘Strahlen im Gesichtsraum’ [re|sp]rechen.
    Ich will zeigen, wie leicht
es ist durch ˇverlockende Übergänge von einer Darstellungsweise zu einer andern ˇzur andern zu einem Satz zu gelangen, der ganz den Charakter einesr Erfahrungssatzes Aussage über
eine fremdartige Welt
fremde Welten
trägt, & der ˇuns doch nur ein uns fremdes // ein fremdartiges // Bild vorhält zur Darstellung wohlvertrauter
Dinge
Tatsachen
.

 
   
    “Das Wort ‘iIch’
vom N ausgesprochen
im Munde des N.
bezeichnet den N..”
    “Das Wort ‘jetzt’ um 5 Uhr ausgesprochen bezeichnet 5 Uhr.”

 
   
    Wir sagen von dem, er habe Schmerzen, der sagt, “ich habe Schmerzen”.

 
  v  
    Die Worte “ich habe Schmerzen” sind ein Schmerzens-
laut, nicht aber die Worte: “er hat Schmerzen”.

 
  v  
   Ist das ‘hier’ eine Art ‘dort’?

 
   
   Ich sage mit geschlossenen Augen: “Der [k|K]lang kommt von dort, nicht von dort.” Wie kommt es, daß dies kein Widerspruch ist? A Denke Dir ich ˇich sage: “der Schall kommt von dort”, und zeige dabei nicht die in der Richtungen sondern drehe mich, ˇmit geschlossenen Augen so, daß mein Gesicht
in der
die
Richtung des Schalls sieht. [i|I]ch weiß dann in einem Sinne aus welcher Richtung der Schall kommt & in einem andern Sinne weiß ich es nicht.

 
  v  
   “Weiß ich, wer Schmerzen hat, wenn ich weiß, daß ich sie habe?” – Weiß ich, wer schreit, wenn ich schreie? Weiß ich, wessen
Mund schreit, wenn ich schreie?

 
   
   Es gibt Doch den Fall in dem ich sage: “Wer macht denn dieses Geräusch? – – Ach, ich bin es selber!” – Also wußte ich zuerst nicht wer es tat & dann wußte ich es.

 
  v ∫  
10 Leute stehen in einem Kreis mit geschlossenen Augen. Einer, der in der Mitten (des Kreises) steht, sticht gibt einem von ihnen einen Schlag. Wenn ich nicht geschlagen wurde, weiß ich nicht, wer den Schlag erhalten hat, weiß ich es, wenn ich ihn erhalten haben? Wie wenn ich sagte: ich weiß im ersten Falle nicht mehr als im zweiten; denn einmal weiß ich, daß es ein Andrer war, einmal, daß ich es war. – Nun kann man entgeg-
nen: “Aber im ersten Falle weißt Du doch nur, daß es irgend einer von 9 Leuten war”. Aber im andern Fall weiß ich nur, daß es einer von 10 Leuten ist! Nein ich weiß nur daß es ˇirgendeiner von 10 Leuten war – & genau das weiß ich auch wenn ich geschlagen worden bin.
    Einem Andern der ˇuns sieht & von mir erfahren will, wer geschlagen wurde kann ich allerdings im ersten Falle sagen, daß ich's nicht war & dann weiß er, daß es einer der 9 [a|A]ndern war[;| ,] im zweiten Falle kann ich ihm mitteilen, wer es war, indem ich sage, : ich war's.

 
  v   
  v  
Man kann auf eine philosophische Frage immer antworten: “Wie Du sie stellst, ist sie unlösbar. Wir müssen sehen, wie
die Frage zu stellen wäre.
sie gestellt werden soll.
// “
Wie die Frage jetzt gestellt, ist
Wie Du die Frage stellst
ist sie unlösbar. – Wir müssen sehen, wie sie zu stellen wäre, um eine Lösung zuzulassen
. Wird
; wird
die Frage so gestellt sein, so wird ihre Beantwortungc keine Schwierigkeit machen.

 
  v  
    “Du weißt doch insoffern wer Schmerzen hat, als Du weißt, daß Du sie hast.” –
das ist
Dies klingt
als sagte man: “Du weißt jedenfalls, daß die Schmerzen jetzt bei Dir sind.” Wie man sagt Wie ich weiß, daß: jetzt weiß ich wo der Plumpsack ist, er ist ˇnämlich bei
mir. // Wie ich weiß, wo der Plumpsack ist, wenn er jetzt bei mir ist.

 
   
   “Aber wenn Du die Schmerzen hast, weißt Du doch ˇjedenfalls wer sie hat relativ zum Koordinatenursprung, der Du bist. Du weißt nämlich, sie sind jetzt im Urssprung.” –

 
  v  
    Eine Gruppe von 10 Menschen, durch irgend einen Einfluß empfinden immer einige von ihnen einen bestimmten Schmerz. Diese Untergruppe wechselt sowohl
ihre
der
Glieder als auch die Zahl ihrer Glieder. Keiner der ganzen Gruppe // Diese Untergruppe der 10 wechselt immer wieder sowohl ihre Glieder, als auch die Zahl ihrer Glieder // D.h. einmal fühlen diec, einmal jenec den Schmerz, einmal mehr von den
Zehn einmal weniger. ˇKeiner von ihnen weiß wieviele wer von den Aandern den Schmerz gerade fühlt Nun fühle auch ichc ihn – & nun fühle ich ihn nicht mehr. Wenn nun mein Schmerz aufhört, weiß ich dann weniger darüber, wer ihn hat, als wenn solange ich ihn habe? Über die Andern weiß ich ja nach wie vor nichts & über mich bin ich ja nach wie vor gleichgut orientiert.

 
  v  
    Angenommen auf einer weißen Fläche bewegen sich rote Kreise.
Denken Dir eEine Z Anzahl ˇgleichgroßer roter Kreise auf einer weißen Fläche; von Zeit zu Zeit ändert sich ihre Lage & ˇauch ihre Zahl. Ich beobachte ein ˇbestimmtes Stück der Fläche von der Größe eines solchen Kreises, das Übrige der Fläche sehe ich nicht.
  Weiß ich dann mehr von der Lage der Gruppe dieser Kreise, wenn
ich gerade einen Kreis sehe, als wenn ich keinen sehe? Man könnte sagen: “Nein, wenn Du einen Kreis siehst, weißt Du doch wenigstens von einem Kreis der Gruppe, wo er sich befindet”.

 
  v /  
    “Wenn Du sagst, Du habest hast Schmerzen, so bist Du doch jedenfalls nicht unentschieden darüber, ob Du ˇihn, oder der Andere ihn hat.” – Also sagst Du doch etwas über
den
seinen
Besitzer. // etwas darüber[;| :] wer ihn besitzt.” – Sagen wir es so: Wenn ich Schmerzen habe, so kann ich dadurch,, daß ich es sage, einen Dritten wissen lassen,
daß eine bestimmte
welche
Person
den
(einen)
Schmerz Schmerzen empfindet. Dadurch erfährt er aber über die andern Personen nichts;




 
  v  
– – – Das
kann doch nur
muß doch
heißen, daß es jedenfalls mehr über den Besitzer des Schmerzes aussagt, wenn Du sagst, Du habest ihn, als wenn Du gesagt hättest: “ich weiß nicht: habe ich ihn, oder hat ihn der Andre”.

 
  v  
– – – Aber ich bin ja unentschieden darüber, ob ihn kein Andrer hat. Und ob ich ihn habe, darüber bin ich auch dann nicht unentschieden, wenn ich ihn nicht habe

 
  v  
– – – Was wäre denn das Gegenteil von dieser Bestimmtheit? Doch, daß ich sagen würde: “Jemand hat hier Schmerzen, aber ich weiß nicht, wer.” –    – – –

 
   
– – – “Du ⌊⌊ Wenn Du auch nicht weißt wie Du heißt, noch wie Du jetzt aussiehst, noch ˇauch Erinnerungen hast, so bist Du … ⌋⌋ bist doch jedenfalls nicht unentschieden darüber, ob … Und es gibt auch diesen Zweifel.” – Ja, es gibt ihn; – – –

 
   
23.2.
Fühle mich lchlecht. Ganz wurzellos hier. Bin in böser ganz liebloser Stimmung. Mein Hiersein scheint mir recht sinnlos, obwohl es ernste Gründe gibt, warum ich trachten sollte m[rx|ic]h hier einzugewöhnen. Ohne Mut noch Entschiedenheit.
    War wieder im Irrenhaus, sprach mit einigen Patienten. Weiß noch nicht wohin das führen kann.


 
  v /  
    Es gibt nicht eine Methode der Philosophie, sondern nur wohl aber gibt es Methoden, gleichsam verschiedene Therapien.



 
   
    “Wenn Du sagst: “ich habe Schmerzen”, so
ist es Dir doch
bist Du doch
jedenfalls klar, daß Du selbst sie hast.” – Nein ich weiß gar nichts über mich selbst; ich klage nur. Ich sage nur “ich habe Schmerzen”, damit Du weißt, daß es eine Klage ist.

 
   
    “Ich habe Schmerzen” ist eine Schmerzensklage, “er hat Schmerzen” aber nicht.

 
  v  
      Der Satz “er hat …” hat keinen Sinn, wenn das Wort “er” sich nicht auf eine Beschreibung, einen Namen, oder eine hinweisende Gebärde ‘bezieht’.

 
  v  
24.2
‒ ‒ ‒ und wenn ich sage “ich
habe Sch.” so klage ich über Schm. & man nennt
denjenigen
den
, der uber die Schmerzen klagt
ihren
den
Besitzer
// den Besitzer der Schmerzen // . // &
denjenigen
denc
der klagt nennt man ‘den der die Schmerzen hat’. //
         Der Klagende ist es, von dem man sagt er habe
den Schmerz
die Schmerzen
; daher kann man die Klage nicht ‘die Aussage’ nennen, der & der habe Schmerzen.

 
   
    ‒ ‒ ‒ besser wäre es vielleicht zu sagen ich lenke die Aufmerksamkeit auf mich & nicht auf ihn.

 
  v  
    “Aber Du gebrauchst doch ‘ich’ im Gegensatz zu ‘er’. Also unterscheidest Du doch
dadurch
(damit)
zwischen Personen.”

 
  v  
‒ ‒ ‒ Aber es ist nicht, als zeigte jetzt
gleichsam derselbe
der
Zeiger auf mich (d.h.
ˇhier: auf meinen Körper), der sonst auf einen Andern zeigt. Auf meinen Körper deutet hier gar nichts. Denn meine Schmerzen könnten auch in einem andern Körper sein.

 
  v  
    “Ich habe Schm.” verhält sich zu “er hat Schm.”, wie ein Stöhnen zur Aussage, daß einer stöhnt.

 
  v  
Siehe 22.2. № 1 [[&| Und] wie verhält es sich mit ‘er’] ◇◇◇ Wie kann jeder
Person meinen, also jeder eine andere Person meinen,
eine andere Person meinen,
wenn jeder ◇◇◇ dasselbe weiß, nämlich: “ich habe …” Mit ‘er’ aber meint er, auf
wen
den
er zeigt.

 
  ø  
25.2.
Der verrückte kann sich nicht an diese Welt gewöhnen.

 
   
Ich will freilich sagen ‘ich’ & nicht
“er”, aber nicht, wie ich sagen will “dieser” & nicht “jener”.

 
  v  
– – – Wenn jeder von
diesen
10
Leuten // von uns // weiß, daß er Schmerzen hat

,
weiß denn jeder etwas anderes, weiß nicht jeder dasselbe? Sagt & meint nicht jeder dasselbe
;
,
das gleiche, nämlich: “ich habe Schmerzen”? Anders aber, ist es, wenn man sagt: “er hat Schmerzen”[:| ,] ist es mit dem Satz … ; denn … // Anders aber, wenn der Satz ist: “er hat … // // Anders aber, wenn gesagt wird … [;| ,] // denn “er” bezieht sich auf einen Namen, ˇoder eine Beschreibung, oder auf eine hinweisende Geste. Ohne
eine solche
diese
Beziehung hat ist der Satz “er hat …” ohne Sinn.
    “[i|I]ch” & “er” dienen eben ganz verschiedenen Zwecken im Satz. // “Ich” & “er”
bekleiden
haben
eben ganz verschiedene Ämter in
unsrer
der
Sprache. // // “Ich & “er” haben eben gar
nicht die gleiche Funktion in der Sprache. // “Ich” & “er” haben eben (ganz) verschiedene Funktionen in der Sprache. //

 
  v  
    Man könnte sich denken daß
Einer
jemand
im Ton der
Klage
Schmerzensklage
sagte:
ich weiß nicht, wer
“Jemand hat (furchtbare) Schmerzen, aber ich weiß nicht, wer.” – Worauf
worauf man versuchen würde ihm zu Hilfe
eilte.
kommen würde.


 
  v  
26.2.
     Ich könnte mit einer hinweisenden
Gebärde
Geste
erklären
definieren
: “‘meine’ Nase ist diese Nase.” Könnte ich nun auch
analog
ähnlich
erklären: “‘meine’ Schmerzen sind diese Schmerzen”? Ich könnte (doch jedenfalls) erklären: Mein Mund ist dieser Mund & mMeine’ Klage ist die,
die
welchec
aus dieser Mund
ausstößt.” Das Wesentliche an dieser Erklärung
ist
wäre
, daß
ihre
die
zeigende Geste reflexiv ist. ⌊⌊Die Frage ist: ist ˇes das Wesentliche dieser Erklärung, daß die zeigende Geste …?⌋⌋
        Anders, wenn ich sage: “‘Meine Bücher’ nenne ich diese Bücher”.
    “‘Meine Bücher’ nenne ich diese Bücher, wei[c|l] ich sie immer benütze.”

 
  v  
    ‘Mein’ reflexi[f|v] oder possessiv.

 
  v  
    ‘Meinc’ ist das, was ich habe; & das (mit einer reflexiven Geste) bin ich.
    Willst Du also wissen, ob etwas
mein ist
mir gehört
so sieh nach, wer es besitzt; habe ich's, so ist es mein. Diese Erklärung könnte man (etwa) auf jene [b|B]ücher anwenden: Wenn Du findest, daß ich sie lese, so weißt Du, daß sie
die meinen sind
mir gehören
. ⌊⌊ Siehst Du, daß ich meinen Mund habe? ⌋⌋ Aber kann man die Erklärung auch auf
den Ausdruck ‘mein Gesicht’ anwenden?
Oder
Und
auf ‘meine Schmerzen’? // Aber kann man die Erklärung auch auf ‘meine Schmerzen’ anwenden? //

 
  v  
    “Das ist mein Körper.” – Wohl, & wer bist [D|d]enn Du? – “Das bin ich.”

 
  v  
    Es kann zweifelhaft sein, ob diese Bücher
meine
die meinen
sind, auch, ob dies Bein meines ist, aber nicht, ‘ob diese Empfindung meine ist’. // ; aber auch: ‘ob diese Empfindung meine ist’? // Welche ist denn ‘diese Empfindung’[?| ,] d.h.: wie verwendet man denn hier das [d|D]emonstrativpronomen hinweisende Fürwort // die demonstrative Bezeichnungsweise? Doch anders, als im ersten Beispiel! Verirrungen ents[f|t]ehen hier wieder dadurch, daß man sich
einbildet ˇman zeige auf eine Empfindung, zu zeigenc, indem man
seine
die
Aufmerksamkeit auf sie konzentriert, oder dergl.

 
  v  
    “Ich denke ˇjetzt an
meinen Schmerz
meine Empfindung
” – Wie macht man das?
    Ich denke etwa
:
,
“er wird bald vergehen”. Aber geht hier nicht doch ein inneres Zeigen vor sich, wodurch ich “er” mit dem Schmerz verbinde? – “Du wirst doch nicht leugnen, ich meine etwas mit diesem Wort in meinem Innern!” – Ich
will gar nichts leugnen
leugne gar nichts
[;| ,] aber wenn z.B. nicht, daß Du ˇetwa bei “er” eine gewisse Bewegung machst, ˇetwa Deine Aufmerksamkeit von allem andern abziehst,
usw.
etc.
; aber in wiefern hilft das dem Gedanken? Wozu dient denn dieser Wortausdruck? D.h. inwiefern hilft es der Funktion des Wortausdrucks? // Was ist die Funktion
jener
dieser
Worte; inwiefern sind sie der Ausdruck eines Gedankens, & inwiefern beeinflußt die
⌊⌊Richtung
der
meiner
Aufmerksamkeit diese Funktion? Gewiß es ist
ein Zusammenhang
eine Verbindung
zwischen der Richtung der Aufmerksamkeit & dem, ‘was gemeint
wurde
ist
’. // wird // //
⌋⌋


 
  / v  
    Denke, Du hättest ˇfühltest einen Schmerz zugleich hörst Du wie jemand Klavier stimmt. Du sagst: “
es
er
wird (hoffentlich) bald aufhören.” “Es ist doch wohl ein Unterschied, ob Du den Schmerz meinst oder den das Klavierstimmern!” – Freilich, aber worin besteht dieser Unterschied. Ich gebe zu: es wird im allgemeinen was Du meinst mit einer ‘Richtung der Aufmerksamkeit’ verknüpft sein, so wie auch oft mit einer Geste einem Richten des Blickes, m oder einem Schließen der Augen,
das
welches
man ein Nach-Innen-Blicken nennen
kann
könnte
.

 
  v /  
    “Ich habe die ganze Zeit nur an meinen Schmerz gedacht” sagt man allerdings, wenn man
seine Aufmerksamkeit auf nichts anderes gerichtet hatte.

 
   
    “Ich habe ˇnur an den Schmerz gedacht, nicht an den Klavierstimmer” wird man allerdings sagen, wenn man seine Aufmerksamkeit nur auf jenen, nicht auf diesen gerichtet hatte.

 
  v /  
    
Denke,
Denk Dir
es simuliert [e|E]iner Schmerzen & sagt nun: “
es
er
wird bald aufhören”, – kann man nicht von ihm sagen, er meine den Schmerz & doch konzentriert er seine Aufmerksamkeit auf keinen Schmerz.

 
  v /  
    Aber kann man nicht auch so lügen, daß man diese Worte sagt & seinen Schmerz meint & dann auf die Frage: “wen meinst
Du?” antwortet: “den
Lärm im Nebenzimmer
Klavierstimmer
.”
Doch, es gibt auch
Gewiß gibt es auch
Vorgänge, die man als diese Lüge bezeichnen würde.

 
  v v  
– – – aber inwiefern hilft das dem Gedanken? Ist denn der ‘innere’ Vorgang der Konzentration auf den Schmerz nicht inkommensurabel mit dem Ausdruck des Gedankens? Ich kann natürlich denken[;| ,] mir innerlich
vorsagen
sagen
, “
er
der Schmerz
wird bald vergehen” & dabei meine Aufmerksamkeit auf den Schmerz richten, was so viel heißen kann als: etwas tun, wodurch der Schmerz mir besonders deutlich wird. Was aber ist es was sich hier zum Gedanken gesellt: das was ich tue – auch wenn es etwa nicht den Erfolg hat mich den Schmerz deut-
licher empfinden zu machen, – oder die Schmerzempfindung selbst. Aber in wiefern Doch das erstere, denn sonst würde ich ja immer mit d “er” den Schmerz meinen, wenn er nur
stark
deutlich
genug ist. Aber jene Tätigkeit des Richtens jenes Das innere Hinblicken auf die Empfindung der Aufmerksamkeit, welche Verbindung Brücke soll sie es denn zwischen Wort & Schmerz Empfindung machen schlagen?
Wozu soll diese Verb. dienen?
Warum ge soll gerade diese Verbindung die hier nötige sein?
Es ist ja hier nicht so wie beim Zeigen, welches wir als Teil der Praxis unsrer Sprache gelernt haben. Denn die Auf[f|m]erksamkeit [R|r]ichten, das ist wie ein Wenden des Kopfes. Und meine ich denn einen Gegenstand, indem ich meinen Kopf nach ihm wende? ⌊⌊ Welche Verbindung besteht zwischen der Funktion des Gedankenausdrucks & derm Tatsache, daß Konzentrieren der Aufm. während des Aussprechens .... ⌋⌋⌊⌊ Zum Gedanken gehört doch, was mir gelehrt wurde, als ich
diesen
den
Gedanken denken
lernte
gelernt habe
.
⌋⌋
Ich richte etwa meinen Blick nacheinander auf 3 vers Möbelstücke meines Zimmers & sage: “Das muß hinaus, & das, & das.” Wer sagt daß ich damit nicht meine die Möbel müßten hinaus die den angeblickten gegenüberstehen? Der Daß ich geneigt bin zu sagen mit “das” meine ich das Möbelstück, welches ich anblicke, kommt doch nur daher, daß ich sehr häufig in der & der Weise nach jenem Satz handle, wenn ich dabei die & die Dinge angeschaut habe. D.h. weil dies Anblicken tatsächlich so & so verwendet wird. Es liegt in ihm keine magische Kraft des Meinens sondern es wird damit meistens ein gewisses Spiel gespielt.

 
   
⌊⌊ Seine Aufmerksamkeit auf eine Empfindung richten ist gleichsam ein inneres Zeigen, möchte man sagen. ⌋⌋
 
  v /  
    Man kann von einem Gegenstand sprechen, indem man auf ihn zeigt. Das Zeigen ist hier ein Teil des Sprachspiels. Nun glaubt man aber man könne spreche dadurch von einer Empfindung, sprechen,, daß daß man seine Aufmerksamkeit auf sie konzentriert. Aber wo ist die Analogie?
zum Zeigen
des Zeigens
?
?
Aber weder das Schauen noch das Sehen gehören hier zum Sprachspiel; außer insofern, als sie eine Begleiterscheinung des Sprachspiels sind.
    Ich kann wohl sagen: “das ist eine sehr merkwürdige empfindung” indem ich meine Aufmerksamkeit auf sie richte & das ist wie wenn ich sage: “welcher merkwürdige Klang” indem ich genau auf ihn hinhorche. Aber ich meine nicht den Klang
indem ich auf ihn hinhorche. Weder durch das Horchen noch durch das Hören.

 
  v /  
27.2.
    “Du hast früher gesagt: [| ]es wird bald aufhören; hast Du den Schmerz gemeint, oder das Klavierspiel(en)?” – “Ich weiß nicht mehr, was ich gemeint habe.” – Hier Also gibt es doch einen Vorgang des Meinens während
des Sagens
// dem Aussprechen //
dem Sagen
, an den er sich erinnern könnte? , & den er vergessen hat? –

 
  v  
    Ich kann doch auf einen Klang horchen & sagen: “welche herrliche
Melodie
Musik
!” Der Andre: “Ich höre keine
Melodie
Musik
” – Ich: “Ich meine nicht, was wir da hören, sondern das Lied …”
    Das zeigt nur, wird Einer sagen, daß [m|M]einen nicht Horchen ist, –
sondern ein anderer spezifischer Vorgang. – Also informiert teilt der welcher sagt “ich habe das Lied … gemeint“ den dem Andern mit, daß dieser der eigentümliche Vorgang den man ‘[M|m]einen’ nennt ˇ& der allerdings niemandem von uns ˇso recht ˇgenau erklärt worden ist in der
Beziehung
Richtung
auf dieses Lied hin, in ihm stattgefunden
habe
hat
. Aber nun
fragt es sich
ist die Frage
: warum teilt er
das dem Andern
ihm das
mit, was interessi inwiefern ist
es
das
für
den
den Andern
von [i|I]nteresse? (Ich würde
so
dies
nicht fragen, wenn es sich hier um ein psychologisches Experiment gehandelt hätte sie ein … angestellt hätten.) Sie sprechen darauf auch von dem Lied weiter, & nicht von dem Vorgang des Meinens. Wenn die Worte: “ich meinte …” eine Mitteilung über diese
recht
ziemlich
unklare
abstruse
Erfahrung waren, so scheint sie diese Mitteilung für das Gepräch
jedenfalls ziemlich
recht
irrelevant gewesen zu sein.
[s|S]o irrelevant etwa, wie in einer Schachpartie die Mitteilung, daß ich ˇder eine Spieler jetzt gerade
die
jene
spezifische
eigentümliche
Empfindung des Schachgebens ˇin [b|B]ezug auf den König des Andern
gehabt habe
hatte
.

 
  v  
    Die Wahrheit ist
:
,
[w|W]enn mir Einer mit den Worten “ich habe jetzt das Lied … gemeint” eine Mitteilung über ein
besonderes
spezifisches
Erlebnis machen will, oder ich glaube, daß er es will, so werde ich ihm antworten müssen: “Ich weiß noch nicht, was Du meinst, . Beschreib' [d|D]ein Erlebnis genauer, ! [i|I]ch könnte mir noch
alles Mögliche
// Verschiedenes //
alle möglichen Vorgänge
vorstellen …”
    D[i|a]s ist offenbar nicht das Spiel,
das
was
wir, für gewöhnlich, mit dem Worte ‘meinen’ spielen[!| .]

 
  v  
    Introspektion könnte uns
doch wenigstens
dahin
dazu
bringen,
zu
daß wirc
sehen, daß es mehrere Abarten
des Vorgangs gibt den man den Vorgang des M. nennen könnte
des Vorgangs des Meinens gibt
. Und dann
sollte
könnte
es uns (doch)
wundern
überraschen
, daß es als höchst irrelevant angesehen würde, wenn Eeiner jemand
dem wir sagen
auf die Bemerkung
: “ich habe den [| N.N.] gemeint” uns ˇnun fragen würde: “
Sag mir: wie
Wie
hast Du ihn gemeint: so oder so … ” & nun verschiedene Erlebnisse beschriebe.

 
  v  
    Man sagt auch: “Ich meine natürlich denie Schmerzen; ich habe auf das Klavierstimmen gar nicht achtgegeben.” – Aber
meinen ≠ achtgeben.
Ja die Art & Weise des Gebrauchs des einen Wortes ist ganz & gar verschieden von der des andern (Wortes). // des einen Wortes ist von der des andern
// gänzlich //
ganz ˇ& gar
verschieden.



 
  v  
    Der Vergleich des Richtens der Aufmerksamkeit mit dem Zeigen ist irreführend.

 
   
    Was macht denn
jene
diese
Lautreihe zum Ausdruck eines Gedankens. Von einem alten Assyrer ausgesprochen wäre sie doch entweder der Ausdruck eines andern Gedankens oder gar keines Gedankensausdruck gewesen. Der Unterschied ist doch einer, der sich in Benutzungsregeln wiedergeben läßt. Ich meine: der Unterschied ist einer, der sich in Regeln darstellen läßt, deren Befolgung oder Nichtbefolgung wir
beobachten
kontrollieren
können; wie wir sehen können ob den Regeln des eines ˇbestimmten Spiels gemäß gespielt wird; oder nicht. – Das heißt: Der
Gedanke ist doch etwas Öffentliches, ; wie kann etwas was ich innerlich tue & wovon niemand weiß, was es ist, dasiesen Ausdruck zum Ausdruck dieses Gedankens machen?
    Oder: Der Gedanke hat doch eine öffentliche Funktion! Und wenn er sie nicht hat was charakterisiert diesen Wortausdruck als Ausdrucks eines bestimmten & nicht eines andern Gedankens.
    Welche[s|n] Unterschied macht es, worauf ich beim während dem Aussprechen des Wortes “
er
es
” meine Aufmerksamkeit richte? Und für wen macht es einen Unterschied? Haben die Worte dann eine andere Wirkung? Und auf mich; oder auf den Andern? Und ist es diese Wirkung die bestimmt, welchen Gedanken sie ausdrücken?


 
  v /  
    Wir lernen doch [a|Alle] diese Worte gebrauchen & wie wir sie gebrauchen lernen d.h. welchen Gebrauch wir von ihnen machen lernen, das bestimmt doch ihren Sinn // welchen Sinn sie haben // . Macht nun der nicht den richtigen Gebrauch von ihnen der seine Aufmerksamkeit nicht so lenkt? Ist es das, was wie wir Haben wir ich denn das gelernt, als wir
das Sprachspiel
den Gebrauch der Worte
lernten? Es ist wohl wahr, daß wir in gewissen Fällen beim Lernen des Sprachspiels lernten, unsere Aufmerksamkeit in bestimmter Weise zu richten. Wir lernen zu beobachten & die Beobachtung zu beschreiben. Aber “meinen” heißt nicht beobachten! Es gehört aber zum richtigen
Spielen eines Sprachspiels daß wir richtig beobachten.

 
  v  
    Sagt man z.B.: “ich habe jetzt eigentlich nicht meinen Schmerz gemeint, ich habe nicht genügend auf ihn achtgegeben”?

 
  ? ∫  
    “Ich habe jetzt gar nichts gemeint; ich habe nur gedankenlos geredet” –
Bestand
Besteht
das darin, daß ich beim Aussprechen der Worte unaufmerksam oder
etwa
vielleicht
zerstreut, war??

 
   
    Ja, es geht ein ‘inneres Zeigen’ vor sich oder oft vor sich (&) dies ist f charakteristisch für die Situation, in der diese Worte ausgesprochen werden. Aber wenn ich fortfahre “ich
meine meinen Schmerz
habe meinen Schmerz gemeint
”, so nicht auf Grund einer Beobachtung
eines inneren Phänomens des Meinens. Vielmehr
substituiere
setze
ich nachträglich eben nun für das Wort ‘er’ das Wort Schmerz. ich fahre in der Rechnung fort & wie ich im Kalkül fortfahre das
ergibt
ist
die Meinung.

 
  v  
    Frage ich mich ˇdenn: ‘Was habe ich denn mit diesem Wort gemeint? Meine Aufmerksamkeit war zwischen meinem Schmerz & dem Lärm nebenan Straßenlärm geteilt – –.

 
  v  
    Das Richten der Aufmerksamkeit greift in den Mechanismus
der Gedanken
des Gedankens
nicht so ein, wie man versucht
sein möchte
ist
es anzunehmen. Diese Richtung der Aufmerksamkeit ist vorhanden, aber sie bestimmt nicht auf die angenommene Weise die Funktion
der Worte, den Gedanken.

 
  v  
    Aber
nimm an
angenomm
, es sagt jemand: “es wird bald aufhören” & kann dann nichts mehr sagen, er fällt etwa in Ohnmacht, hat er nun nichts mit dem Wort “er” gemeint, da er ja d keine Substitution mehr ausführen
kann
konnte
? Und wenn ich nun sage: Er hat die ganze Zeit an das Schießen gedacht, das man ununterbrochen gehört hat, so hat er wohl das Schießen gemeint – müßte man nicht sagen er habe strenggenommen nichts gemeint, als was er gesagt hat, da Vorgänge des Richtens der Aufmerksamkeit u. dergl. die Meinung nicht bestimmen? für I ihn sowenig, wie für uns? Ist der Gedankenstrom unterbrochen, so können wir nur vermuten,
wie er weitergelaufen wäre.
       Aber gilt dies nicht auch für eine unbeendete Schachpartie, daß man nicht sagen kann wie sie weitergespielt worden wäre & also auch nicht ob es wirklich eine Schachpartie war?
       Warum klingt, was ich sage, paradox? Man möchte sagen: “Er hat doch, wenn er nicht gedankenlos gesprochen hat eines gemeint – auch wenn er nicht fortsetzen konnte!” Er hat es doch – mochte man sagen – im Hinblick auf etwas gesagt.


 
  v  
    Denke ˇDir, ich horche aufmerksam auf ein ˇfeines Geräusch das immer leiser wird. Ich sage endlich: “es wird bald aufhören”. Worin bestand es daß ich mit “es” das Geräusch meinte? Köonnte ich in dieser
Situation auch etwas anderes meinen? & wie müßte ich das anstellen? – Was geht mich denn dieses Meinen an? Denke doch an die praktische Verwendung des Gedankens, der Sprache! Von welcher Bedeutung könnte die Frage sein, ob ich mit diesem Wort bereits das & das gemeint habe oder nicht?! Ich sage: “es wird wohl bald aufhören”– [N|n]un, wozu mache ich diesen Lärm überhaupt? Was nützt er? Worin liegt sein Interesse? Hatte denn diese Lautreihe irgend ein Interesse für uns, wenn sie, ohne Glied einer Sprache (d.h. einer
praktisch gebrauchten
gesprochenen & benutzten
Sprache) zu sein, in diesem einen Fall, mit welchen psychischen Begleiterscheinungen immer, ausgestoßen worden wäre?
    Die Frage ist, : welchen Einfluß
hat die Richtung der Aufmerksamkeit auf die Funktion dieser Worte?

 
  ∫ /  
  Man könnte freilich sagen: “Wenn [e|E]iner Schmerzen hat so sagt er manchmal vor sich hin: ‘es wird bald aufhören’, wobei er seine Aufmerksamkeit ganz auf den Schmerz richtet – wir sagen in diesem Falle, er meine mit ‘es’ den Schmerz.”

 
   
28.2.
  Ich will annehmen, man W wisse genau welcher geistige Tätigkeit man ’meinen’ nennt heiße ◇◇◇sie sei oft ˇgenau beschrieben worden, ich nehme an, es sei ein dem Aufmerken ähnlicher Akt. Und wenn ich also sage “es wird bald nachlassen” & das Klopfen in meinem Zahn meine, so
richte
merke
ich bei diese[r|m] Aussage Satz auf bestimmte Weise
meine Aufmerksamkeit auf in bestimmter [w|W]eise auf mei dies Klopfen. Was ˇaber hat dieser
seelische
geistige
Akt mit dem Sprachspiel zu tun, das wir Was für eine Rolle spielt nun aber dieser seelische Akt in dem Sprachspiel, das wir … mit jenem Satz spielen?

 
  v  
     “Es wird bald aufhören.” – “Hast Du Deinen Schmerz gemeint?” – “Ja.” – “Dann werde ich Dir kein schmerzstillendes Pulver mehr geben.”

 
   
     “Was mein hast Du mit ‘ … ’ gemeint? ist das nicht wie: “welches Spiel wolltest Du spielen?” – oder auch: welches Spiel willst Du spielen. Denn wir fragen gar nicht nach dem oder jenem seelischen Akt der Vergangenheit, sondern wollen
wissen
eine Weisung (erhalten)
, wie (denn) das Spiel nun weitergehe.



 
   
     “Ich habe meinen Schmerz gemeint” ist eine praktische Weisung, eine Ergänzung des Gesagten.

 
  v  
     Was interessiert denn den, der in diesem Falle fragt: “Hast Du Deinen Schmerz gemeint?”? Etwa ob er dem Andern noch die Mittel geben soll oder nicht. Aber nicht, worauf jener beim Aussprechen des Satzes seine Aufmerksamkeit gerichtet hatte. Unter andern Umständen hättes er auch fragen können: “Sag mir, was ist in Dir vorgegangen, als Du das Wort ‒ ‒ ‒ aussprachst?” Aber die Antwort darauf wäre nie: “ich habe … gemeint”! [s|S]ondern etwas: “mir schwebte das & das vor” oder “ich viel [k|K]omplizierteres & Unsichereres.

 
  v  
     Es ist wahr, es gibt ein typisches
unter Hinblicken
in Hinblick
auf die & die Empfindung etwas sagen’ aber das geschieht dann wenn man etwa die Empfindung ˇeinem Andern genau beschreiben will, herausbringen will, womit sie etwa zu vergleichen wäre, (u. dergl.). Dieser Akt quasi der Beobachtung, dient dann dazu, in uns die Beschreibung hervorzurufen.

 
  v  
    Aber kann ich, wenn ich keine Schmerzen habe sondern sie nur welche simuliere, & sage “es wird bald nachlassen”, mit dem Wo dabei
ebensogut
ebenso
die Schmerzen meinen,
wie
als
wenn ich ˇwirklich ◇◇◇ welche habe? Oder auch: Wenn man mich nun fragt wi “hast Du Deinen Schmerz gemeint?” & ich sage “ja”, lüge ich dann nicht nur indem ich sage ich habe Schmerzen wenn ich keine habe, sondern auch indem ich
sage ich hätte mit “es” den Schmerz gemeint?
    Wie ist es denn, wenn ich sage: “es hat schon aufgehört” & dann, ich habe den Schmerz gemeint? Ich konnte doch jedenfalls nicht auf den Schmerz achthaben, der nicht mehr da war!
      Ja, aber kann ich nicht doch noch an den Schmerz denken, auch wenn er jetzt nicht vorhanden ist? Und ich will nicht sagen, daß es nicht auch dafür gewisse charakteristische Mienen
&
,
Empfindungen gibt! – Aber wie treten sie ins Sprachspiel ein?

 
   
    Es ist offenbar wesentlich, daß der, der sagt, es wierde bald aufhören
& dabei
wenn er
den Schmerz meint, ihn ˇauch empfinden soll, damit nämlich, was er sagt, die Wahrheit
sei
ist
.


 
  v  
    Man könnte fragen: Angenommen ein Chinese, der nie Deutsch gelernt hatte, bringe durch Zufall bei der richtigen Gelegenheit ˇdie Lautreihe diesens deutschen Satzes hervor, & zwar mit allen den
charakteristischen
typischen
seelischen Begleiterscheinungen, die ein Deutschsprechender dabei so einem Anlass hätte erleben würde sagt dann der Chinese einen sinnvollen deutschen Satz?

 
   
    Man kann sagen: Wenn Du sagst, es werde bald aufhören & Du (dann:) habest den Schmerz gemeint, & Du hast ˇdabei keinen gefühlt, so hast Du gelogen.

 
  /  
    Wir haben also: Zeichen, & ein inneres Aufmerken. – Kann denn das innere Aufmerken eine Bedingung des Sinnes der Zeichen sein, kann es selbst ein
Zeichen sein? D.h., kann das innere Aufmerken so zum Satz gehören, daß er ohne dasselbe keinen Sinn hat, unvollständig ist? So also wie der Satz “diese Blume ist rot” unvollständig ist, wenn auf keine Blume hingewiesen wird? – Ist nicht das die Analogie, die uns führt? – Denn wir möchten sagen: Zu diesem Satz gehören die Worte & die innere Gebärde. Wenn aber die Gebärde, dann das Horchen & nicht das Hören Wenn nun die Worte laut ausgesprochen werden können, so muß sich auch dazu diese Gebärde sichtbar gemacht werden. Wie wäre es uns denn gelehrt worden, die
richtige
rechte
innere Gebärde zu machen? Könnte denn ein Spiel aus ˇeinigen äußeren & aus ˇeinigen inneren Spielhandlungen bestehen? Das Spiel lehrt man; aber wie lehrt
man die inneren Spielhandlungen? Oder, was dasselbe ist: w[ie|as] ist unser Kriterium dafür, daß sie der Regel gemäß ausgeführt wurden? “Aber man prägt doch dem Spielenden ein, er solle auf das & das aufmerksam sein!” – Gewiß; aber das Kriterium dafür, ob er dies befolgt, sind seine Spielhandlungen.

 
  /  
    Wie kann gehört die innere Gebärde zum Satz gehören,? ; wie zum Sprachspiel? Sie ‘begleitet ihn’ nicht in
den
dem
Sinne, in welchem eine Gebärde ihn begleitet; sie ist eben keine Gebärde. ⌊⌊ // In welchem Sinne ‘begleitet’
sie denn
denn eine innere Gebärde
den Satz?
⌋⌋ Eine rezeptive Einstellung ˇ(das Horchen z.B.) kann zwar eine Gebärde sein & einem als ein Zeigen
fungieren
funktionieren
, aber der erhaltene Sinneseindruck
die Gehörsempfindung z.B.
(das Hören z.B.)
entspricht ist dann nicht dem der Gegenstand, auf
welchen gezeigt
wird
wurde
. Durch die Geste des Lauschens zeige ich nicht auf das was man ‘meinen Gehörsempfindung’ nennt.

 
  v  
    Wie gehört das Horchen zum Satz[?| :] “es wird immer leiser”?
      Das Richten der Aufmerksamkeit ist kein Zeichen.

 
  v  
    Wie gehört das Horchen zum Satz: “es wird immer leiser”; wie zum Sprachspiel in dem dieser Satz verwendet wird?

 
  v /  
    Ich horche auf das
Rauschen
Geräusch
ihn heißt gleichsam – möchte ich sagen – ich zeige auf das Rauschen. Nun ich kann auf das Rauschen, oder den Ort des Rauschens, zeigen Aber sage nicht z Du zeigest durch das Horchen auf die Gehörsem-
pfindung den Gehörseindruck. Denn man kann zwar sagen, Du stellst Dich einem Eindrücken einer bestimmten Art gegenüber rezeptiv ein – aber nicht: Du stellest Dich gegen de[m|n] Eindruck denjenigen gegenüber den Du
dadurch
durch diese Einstellung
erhältst, rezeptiv ein.

 
  v /  
    “Beim Horchen zeige ich innerlich auf den Klang.” – Nun[;| ,] es kommt nur drauf an, wie das gemeint ist. Denn
das
es
ist offenbar eine metaphorische übertragene
Redeweise
Ausdrucksweise
. Daß Du das Horchen mit dem Zeigen vergleichst, wundert mich nicht, aber nun
fragt es sich
// handelt sich's darum //
kommt es drauf an
, wie der Vergleich
gezogen
gemacht
wird. ; aber nun wird es sich fragen, wie der Vergleich gezogen wird. //



 
  /  
   Ich werde jemand lehren auf
einen
den
Klang zu horchen um
ihm
das &
das richtig beschreiben zu können. Aber nicht um diesen Gedanken ˇzu denken zu können.

 
  /  
    Verschiedene Kriterien dafür, daß Worte von einer Gebärde – & daß [w|W]orte von einer Empfindung begleitet sind.

 
  /  
    Soweit Zeichen der Ausdruck des Gedankens sind, können Empfindungen, die die Zeichen begleiten, den Gedanken nicht tangieren.

 
  v /  
    Man könnte auch fragen: Hat ˇalso der Satz “es wird immer leiser” dann ˇvielleicht einen sich
immer
fortwährend
ändernden Sinn, da das es
(, fortwährend,)
sich je immer
ändert?
Und das zeigt, daß es nicht klar ohne weiteres klar ist, worauf ich innerlich bei diesem Worte zeige.

 
  v  
   Was zei ich mit einem Wort meine, muß sich im Sprachspiel zeigen.

 
   
Ich will sagen: Was nicht
im Ausdruck des Gedankens zum Ausdruck kommt, gehört …
zum Ausdruck gehört, gehört
nicht zum Gedanken.

 
   
    Ich frage Einen: “wie gefällt Dir dieses Bild?” – Er schaut weg & sagt: “[s|S]ehr gut”. Ich: “Du schaust ja gar nicht hin!”
    Könnte man nun sagen: “Du gibst ja gar nicht auf Deinen Schmerz acht; wie kannst Du denn sagen daß er besser wird!”? Ähnliches kann man allerdings sagen.



 
  v  
    “Ich meine mit ‘er’ meinen Schmerz” heißt: man kann hier statt “er” “mein Schmerz” setzen.
      Und “ich habe gemeint” heißt in den meißten Fällen dasselbe wie “ich meine”.

 
  v  
    “Ich habe … gemeint” benützen wir nicht als Beschreibung eines Erlebnisses. Man könnte stattdessen immer sagen: “Ich hätte auch sagen können ….” “Je voulais dire ….”
    “Ich habe meinen Schmerz gemeint” dabei ˇd.h. beim Aussprechen ging wohl sicherc etwas vor aber das beschreiben jene Worte nicht. Und es kann zwar gelogen sein daß ich (damals) meinen Schmerz gemeint habe, aber hier muß man genau untersuchen, wie so eine Lüge aussieht, wie es also aussieht wenn ich damals etwas
anderes, oder gar nichts gemeint habe; in was für Fällen sagt man dies?

 
  v /  
    “Sie werden bald aufhören” – Du wirst mir doch nicht sagen, daß wer das sagt, dabei nicht schon meint, was er meint! – Kann [e|E]iner der nicht Deutsch kann durch die bloßen begleitenden Vorgänge diese Lautreihe so meinen? Oder denke, daß es die deutsche Sprache gar nicht g[e|ä]be! –

 
   
    Und wie seltsam: ich rede über daiese Sache die ganze Zeit, ohne Schmerzen zu haben!

 
  v  
   Wenn die Worte als Teile der Sprache den Gedanken machen, dann ist nicht einzusehen, wie das private Erlebnis den Gedanken soll ändern
können.

 
  v /  
   Ich habe meine Schmerzen gemeint = = Ich habe es
im
mit
Hinblick auf meine Schmerzen gesagt.
    Und doch [g|b]enützen wir “meinen” nicht zur Bezeichnung eine[r|s] solchen Aktes.
    Die Bedeutung des Wortes “meinen” geht
quasi
gleichsam
an diesem (seelischen) Akt vorbei.
 
  v  
1.3.
   Denn es gibt ein charakteristisches Gesicht, mit
welchem
dem
man sagt: “es wird bald aufhören”, wenn man den Schmerz meint. – Aber niemand wird sagen, daß ich nicht den Schmerz meine, wenn ich nicht dieses Gesicht mache. Man kann vielleicht sagen: “Du schienst gar nicht an Deinen Schmerz zu denken, als Du es sagtest.”


 
  v  
    Wenn man das & das meint, tut man gewisse Dinge. Aber das Verbum “meinen” be
bedeutet
heißt
nicht: sie tun.

 
   
Ich sage: “Möge es meinem Freund gut gehen” & denke dabei an N., stelle mir ihn vor. Habe ich ihn d nicht dadurch gemeint? Ist es dann, z.B., eine Lüge wenn ich fortfahre: “ich meine ins den M.”?

 
   
    Wozu dient so ein Satz; was interessiert mich an ihm; inwiefern interessiert es mich, was
der Sprecher
er
sich bei diesem Wort vorgestellt hatte?

 
  v /  
   Wenn ich frage “was meinst Du mit …?”, so frage ich nach einer bestimmten Verbindung. Aber nicht jede Verbindung in-
teressiert mich, & z.B. im allgemeinen nicht die,
welche
die
darin besteht, daß der
Sprecher
Sprechende
er sich das & das beim Aussprechen des Wortes vorgestellt hat.

 
  v  
Warum solltest Du annehmen, daß der Gedanke “der Schmerz wird bald vergehen” dadurch entsteht, daß jemand sagt “er wird bald vergehen” & bei “er” auf den Schmerz achtgibt?
   Ist denn das das Spiel,
welches
das
wir gelernt haben, mit diesen Worten zu spielen; ? dDaß wir auf
seine
diese
Worte hören, dann herauszufinden trachten, was im Sprecher beim Aussprechen vorgegangen ist & dann daraus, etwa weitere Schlüsse zu ziehen?
   Nun, auch das könnte man
in gewissen Fällen tun.
    
Unser
Das
Spiel geht gewöhnlich an jenen Eindrücken etc vorbei. Wie der eine Schachspieler sich nicht darum kümmert auf welche Figuren der Andere schaut oder mit welchem Gesichtsausdruck er es tut.

 
  v /  
    Warum sollte man diesen Wortausdruck, begleitet von diese[r|m] Richtung der Aufmerk seelischen Akt
diesen
jenen
Gedanken nennen? Haben wir denn gelernt, das diesen Gedanken zu nennen?? Haben wir denn gelernt, ˇdie Aussage “ich meine …” so zu gebrauchen? Deuten wir nicht vielmehr nur nachträglich dies Verbum als Bezeichnung für diesen Akt?!

 
  v  
   Die Verbindung die er schlägt,
wenn er antwortet: “
ich meine …
ich habe … gemeint
schlägt er nicht auf Grund einer Introspektion. ⌊⌊Mit der Antwort “ich habe … gem.” schlägt e[s|r] eine Verbindung & beschreibt nicht eine Verb. aufgrund einer Introspektion.⌋⌋ Und warum sollte er
diese
eine solche
Verbindung machen, die in diesem Falle niemand interessiert.

 
   
    “We[m|n] hast Du gemeint, als Du vorhin sagtest: ‘Einer von ihnen meine Herren …’?” – Wie ging
das
es
zu[;| :] [D|d]aß Du dabei den N. meintest? Nun das wird die Vorgeschichte dieser Äußerung ergeben.
    Das Sprachspiel ist hier
etwa
offenbar
rudimentär
unvollständig
geblieben. Aber es sind Anzeichen vorhanden ˇdafür, wie es
unter andern Umständen
etwa
weitergegangen wäre. Man könnte daher hier sagen, es läge kein vollständiger Fall
eines Meinens
von Meinen
vor.

 
   
    “Meinen” bezeichnet
keinen
ˇdann nicht einen
seelischen Akt. // “Meinen” muß keinen seel. A. bez. //
 
  v  
   Beiläufig gesprochen: Es hat ˇdann ebensowenig Sinn, zu fragen: “Was ging da vor, als Du … meintest?” wie “was ging da vor als in dieser Rechnung z gleich war tang α”.

 
  v  
   Wenn ich aber frage: “Als Du vorhin fluchtest, hast Du es wirklich gemeint?” so
heißt
kann
das etwa soviel wie: “warst Du wirklich ärgerlich?” Und die Antwort kann di auf Grund einer Introspektion gegeben werden, & sie
ist
lautet
oft von der Art: “ich habe es nicht sehr ernst gemeint”, “ich habe es nicht halb & halb im Spaß gesagt” u. dergl. Merke auf die Gradunterschiede in dieser Art von Fällen.
      Man sagt allerdings auch:
“Ich habe bei diesen Worten halb & halb an ihn gedacht”.

 
   
   Aber wenn ich eine dichterische Beschreibung lese,
muß
kann
man nicht sagen ich meine das richtige, wenn mir das & das dabei vorschwebt? “Wenn Du das liest, meinst Du genau dasselbe, wie ich”, kann heißen: Du hast dabei die gleiche Vorstellung. Hier schwebt einem allerdings nicht je ein Bild für ein Wort vor.

 
   
   Der Fall: “ja das Wort habe ich gemeint!”

 
  v  
   “Ich meine …” möchte man vergleichen mit: “es schwebt mir … vor”. Aber diese beiden Diese beiden … Ausdrücke werden aber nicht auf die gleiche Weise verwendet.



 
  v /  
    Wenn mehrere Leute [e|E]inem zurufen: “komm zu mir!” –
will jeder etwas anderes, oder jeder dasselbe?
wollen sie verschiedenes, oder will jeder dasselbe?


 
  v /  
    Angenommen es wird mir gelehrt, auf Personen zu zeigen. Ich lerne zu sagen: “dort ist der N.”, “dort ist der M.”, etc. & auch “hier bin ich”. Wird mir nun das letztere in gleicher Weise gelehrt? Freilich ich zeige auch hier auf jemand, aber was mir gelehrt wurde ist, den Arm zu
beugen
biegen
.

 
  v  
   “Aber Du sagst doch jedenfalls, daß Du die Schmerzen hast!” – Ich behaupte nicht daß dieser Mensch sie hat, ich
klage nur
bin es nur der klagt
& als Klage habe ich die Worte ich habe Schmerzen” gelernt.



 
  v  
   “Aber Du sagst doch jedenfalls, daß Du die Schmerzen hast!” – Warum betonst Du das ‘Du’? ich sage nur ich habec
Schmerzen
sie
.

 
  v  
   – – – “Ich weiß gar nichts darüber, daß ich etwas habe, ich wollte nur ˇüber Schmerzen klagen.”

 
  v /  
   Die Klage sagt doch nicht, wer klagt.

 
  v  
– – – “Ich wollte gar nicht sagen, daß ich etwas habe; ich wollte nur klagen.”

 
  v  
   – – – “Habe ich denn behauptet, ich habe etwas? Ich habe nur geklagt & man hat mich die Klage gelehrt: [| ]ich habe Schmerzen’.”

 
  v /  
    “Aber Du sagst doch jedenfalls, daß Du die Schmerzen hast.” – “Ich wollte
nicht behaupten, daß ich etwas habe; ich wollte nur klagen ....... [wie vorhin]
     ˃ Ich fühle nicht, daß ich etwas habe, ich fühle nur Schmerzen.

 
  v /  
    Denn wenn ich behaupteich habe
.....
etwasc
” so behaupte ich dieeine Beziehung der Sache zu meinem Körper. Hier aber klagt mein Körper zwar aber die Klage sagt nichts über ihn, außer
dadurch, daß
, wenn
sie sagt,
der Schmerz sei in ihm
daß der Schmerz, in ihm ist
.

 
   
   “Aber Du läßt es doch nicht offen, ob Du oder ein andrer den Schmerz hat.” – Ich lasse alles offen, ich klage bloß.

 
  v  
   “Ich will nicht f sagen, daß jetzt etwas bei mir ist; daß jetzt etwas eine Beziehung zu diesem
Leib
Körper
hat, die es sonst ˇetwa zu einem andern hat.”
    “Ich will nicht den gegenwärtigen Aufenthaltsort von etwas angeben.”

 
  v  
   “Ich will nicht sagen, daß der gegenwärtige Aufenthaltsort von etwas, was ich ‘Schmerz’ nenne, bei mir ist.” – Aber schließlich könntest ich Du doch statt der Klage desrn Satzes Worten: “ich habe Schmerzen” auch die gebrauchen: “Der gegenwärtige Aufenthaltsort etc.etc..”. Wenn ich also sage, ich
wollte das nicht sagen
will das nicht sagen
, so heißt es ich
will
wolle
keine Aussage ˇmachen von der derjenigen Art der Anwendung, machen,
wie sie
die
diese Form der Aussage gewöhnlich normalerweise charakterisiert.

 
   
   Die seltsame Metapher “Schmerzen haben”. Kinder lernen oft zuerst
das Wort “Weh-weh” ˇals Klagelaut & dann: “ˇein weh-weh haben”!

 
  v  
    “Ich wollte nicht von mir behaupten, daß ich etwas habe. Also daß etwas in oder bei meinem Körper sei oder eine gewisse Beziehung zu ˇgerde ihm habe.”

 
   
   Wie, wenn man lernte, als Klage die Worte zu gebrauchen: “Ich klage!”?

 
   
   Wie ist es aber mit: “ich hatte Schmerzen”. Dies ist doch keine Klage. Es wird im allgemeinen eine Aussage der Erinnerung sein. Wer aber sagt: “ich erinnere mich …”, der spricht eine Erinnerung aus &
behauptet
sagt
nicht wer sich der & der erinnere sich ….

 
  v  
   Man könnte diese Art von Aussa-
ge “Äußerung” nennen. Schmerzäußerung, Erinnerungsäußerung, u.a..
 
  v  
⌊⌊ Ich merke einen Schmerz, ich merke daß ich ihn habe, ich merke einen Schm., & daß ich ihn habe, also werde ich die Äußerung tun. // also muß ich ihn äußern // . ⌋⌋

 
  v  
   “Ich wähle den Mund nicht, der die Äußerung macht.” – D.h. Die Person, von der gesagt wird, sie habe
die Erinnerung, den Schmerz etc., ist …
was die Äußerung äußert ist
die deren Mund die Äußerung
tut
ausspricht
.
   Man sagt nicht: Ich merke,
ich fühle den Schmerz, & …
daß ich den Schmerz fühle, &
da ich ihn fühle, so muß auch ich ihn äußern. , muß ich ihn äußern. Sondern man nennt den den Besitzer de[s|r] Empfindung, der sie äußert.

 
  v  
   “Ich fühle nicht, daß ich etwas habe usw.” heißt: Es liegt hier kein Fall vor, wie
der & der
Oder auch: Das Sprachspiel welches hier gespielt wird, ist nicht ◇◇◇
von der & der Art.
eins von der & der Art.
Sieh' auf die & die Punkte & erkenne
daß das Sprachspiel von anderer Art ist.

 
   
2.3.
   “Dieser Körper ist mein Körper.”
   “Dieser Körper ist jetzt mein Körper.” Bei dem zweiten Satz könnte man z.B. auf ein Bild zeigen & dann heißt er: so schaue ich jetzt aus. Hätte es aber auch Sin[m|n] ◇◇◇ ih[m|n] mit der reflexiv zeigenden Geste zu sagen? Dagegen kann man mit dieser Geste den ersten der beiden Sätze sagen & er ist dann eine Erklärung des Ausdrucks “mein Körper”.

 
  v  
    Wenn ich klage: “ich habe Schmerzen”, so gebrauche ich ein Bild.”. // eine bildliche Redeweise.” //

 
  v  
   Ich möchte ˇalso sagen: “lLaß Dich nicht von der bildlichen Redeweise ‘ich
habe Schmerzen’ irreleiten.”

 
  v  
    Kann ich zweifeln, ob ich es war, der gestern in ˇim Lesezimmer der Bibliothek gesessen ist, oder
ob es ein Andrer war
eine Andrer
? – Gewiß: indem ich zweifle, ob ich gestern dort gesessen bin & (zweifle), ob ein Andrer dort gesessen ist. – Aber kannst Du denn zweifeln, ob die Erinnerung, die Du ˇdaran hast,
Dich oder einen andern darstellt?
sich auf Dich oder auf einen Andern bezieht?
Nun, es kann (wohl) ein Bild in meiner Erinnerung auftauchen , ich sehe Einen an einem Tisch sitzen, einen neben ihm stehen – & ich kann nicht sagen: war ich's der am Tisch gesessen ist oder der Andre. Diese Worte sind in unserm Gespräch gefallen, aber ich weiß nicht wer von uns beiden sie gesagt hat. Oder aber: ich sehe mich
auf ihn zugehen
dorthin gehen
& meine damit nicht ich sehe eine Gestalt do ˇauf ihn zugehen die ich der Erscheinung nach für mich halte, sondern ich habe das charakteristische Bild dessen der selbst auf
einen
den
Andern zu geht.
Ist die Äußerung meiner Erinnerung: “ich erinnere mich dort gewesen zu sein” so heißt das eben
,
:
ich erinnere mich, daß ich dort war. Und, ‘zweifeln, ob ich es war, den meine Erinnerung mir zeigt’ hieße, zweifeln ob meine Erinnerung mir das Wort “ich”
gibt
zeigt
. Wie wäre es denn, wenn Einer fragte: “bist Du sicher, daß Du Dich daran erinnerst daß es gestern schön
war, & …
gewesen ist &
nicht daran, daß es gestern geregnet hat?” –

 
   
   “Ich weiß, daß ich klage, weil ich es tue.”

 
  v  
   “Jetzt habe ich die Schmerzen” – So weißt Du also, daß Du jetzt das hast, was früher der [a|A]ndre gehabt hat er hatte – Aber wie weißt Du, daß Du dasselbe hast, was er hatte?


 
   
   – – – 168/1 [auch 22.2.] das ist, als sagte man: ich weiß, daß sie jetzt bei mir sind, weil ich sie fühle. So ; analog wie: “Wo der …”.

 
   
   “Ich weiß, wer klagt, weil ich es tue.” Hat es einen Sinn zu sagen: “Ich weiß, daß ich klage” Doch, es kann [z|h]eißen: ich bin mir meines Klagens bewußt – oder auch: ich weiß daß ich die Laute die ich höre au[ß|ss]t[ö|o]ße. (siehe 21.2.)

 
  v  
[22.2]     “Du weißt doch insofern, wer Schmerzen hat, als Du weißt, daß Du sie hast.” – das
klingt (uns) wie
// scheint zu sagen //
ist als sagte man
: “Du weißt jedenfalls daß die Schmerzen jetzt bei Dir sind”;
wie wenn
so wie
man sagt: “Ich weiß jetzt wo der Plumpsack ist, – weil ˇnämlich ich ihn habe.




 
   
   Kann man sagen: ich müsse wissen, wer
schreit
klagt
, wenn ich weiß, daß ich klage, wenn ich mir nämlich
des
meines
Klagens bewußt bin?

 
  v  
– – – Das heißt aber eigentlich: “jetzt bin ich nicht mehr im Zweifel, wer ihn hat, – weil ich ihn nämlich habe.” Aber kann man auch sagen: Jetzt bin ich nicht mehr im Zweifel wer Schmerzen hat, weil ich sie habe. Bin ich über die Andern jetzt weniger in Zweifel & war ichs früher über mich?

 
   
   – – – Anderseits antwortetn auf die Frage “wer …?” die Antwort Worte: “ich …”; & auf die Frage “wo …?” die Antwort Worte “hier …”.     // Anderseits gilt “ich habe …” als ˇeine Antwort auf die Frage “wer hat?”; & “hier ist …”, als eine Antwort auf die Frage “wo ist …?” //

 
   
    Es wäre möglich nicht zu wissen, daß man selbst geschrien hat & zu glauben der Andre habe es getan. Aber man kann nicht sagen: “ich weiß nicht: habe ich die Empfindung des Schreiens oder hat sie der Andre”.
 
  v  
    “Ich weiß nicht habe ich Schmerzen oder hat sie der [a|A]ndere.” – das
heißt vor allem:
muß vor allem dasselbe heißen wie
: “ich weiß nicht habe ich Schmerzen, oder nicht.”; denn was ich vom Andern weiß oder nicht weiß braucht uns nicht zu interessieren. // Was ich von den Schmerzen des Andern weiß oder nicht weiß ist uninteressant & zu sagen “ich
weiß
wisse
nicht, ob ich Schmerzen habe” ist kein deutsche sinnvoller Satz. // // das würde heißen: “Ich weiß nicht ob ich Schmer-
zen habe; & habe ich sie so hat sie der Andre nicht & u.u.”. “ich weiß nicht ob ich Schmerzen habe” ist aber kein sinnvoller Satz.    // Das wäre ein log. Produkt, aus zwei Sätzen dessen ein Faktor
lautet
der Satz wäre
: “ich weiß nicht, ob ich Schmerzen habe” …. // //
 
   
    “Wie Du fühlst, daß der Plumpsack bei Dir ist, kannst Du auch fühlen, daß die Schmerzen der Schmerz bei Dir sind ist; & wenn Du Schmerzen hast, fühlst Du dies.” – Ich kann natürlich statt “ich habe Schmerzen” sagen: “
Ein Schmerz ist
Schmerzen sind
jetzt bei mir” wenn das aber nicht impliziert, daß der Schmerz in meinem Körper ist so ist es eben nur eine Form
meiner
der
Klage & man könnte sagen: Du gebrauchst hier ein wenig glückliches Bild.


 
   
    Die Klage in der Form: “ich habe etwas”.

 
  v  
Zu S. 169 “Ja jetzt weiß ich, wen der Kontakt berührt, – er berührt nämlich mich.” Aber kann ich auch sagen: “ja jetzt weiß ich wer, das Bremseln spürt, ich spüre es nämlich”?
Angenommen er kann …
Aber angenommen er könnte
es im Körper des Andern spüren, so hat es keinen Sinn zu sagen jetzt wisse er wer es spürt denn von den Andern weiß er dann nichts & von sich nach wie vor gleich viel.

 
   
   Aus “er geht jetzt weg” & “es ist jetzt 5 Uhr” folgt “es geht um 5 Uhr wer”. Aus “ich bin 5 fuß hoch” & “Ich bin L.W.” folgt “L.W. ist 5 fuß hoch”.



 
   
    Aus “ich habe Schmerzen” & “ich bin es der dies sagt” folgt:

 
  v  
   “Ich in meinem Munde bezeichnet mich.” Bezeichnet denn dieses Wort in meinem Munde etwas besonderes? Ich wollte wohl sagen: “‘Ich’ im Munde irgend eines bezeichnet immer den Menschen der es ausspricht”. Aber was heißt das, es bezeichne ihn? Gibt es denn da nur eine Möglichkeit?
 
   
3.3.
    Wie, wenn man statt “ich habe Schmerzen”, sagte: “ich weiß jetzt einen, der Schmerzen hat, nämlich mich”?

 
   
    Oder: “Ich weiß jetzt einen, der über Schmerzen klagt, nämlich mich.” Könnte man da nicht ˇetwa antworten: “Du weißt ja gar nicht, wer Du bist!”? oder: Du klagst, aber Du weißt nicht
wer klagt.”

 
   
    “Aber, wenn ich weiß, daß ich klage, so weiß ich doch daß ich klage.” Aber [v|V]order- & Nachsatz, obgleich verschieden betont, sind eben hier derselbe Satz & Du hast also eine Tautologie ausgesprochen.

 
   
   – – – Und könnte man nun schließen: “Wenn er über Schmerzen klagt, so sagt er, daß er [e|E]inen weiß der Schmerzen hat, nämlich sich; also weiß er Einen, denn er klagt ja wirklich”?

 
   
   Es ist klar: ich weiß nur insofern, wer Schmerzen hat, wenn ich sie habe, als ich weiß, wer über Schmerzen klagt, wenn ich es tue.

 
   
“Du sagst etwas, was nicht fehlgehen
kann, Du sagst als Klage: ‘ich klage’”.

 
  v /  
   Wie ist es: teile ich jemand mit wer klagt indem ich sage: “ich klage”?
   Teile ich jemand mit wer das Wort ’ja’ Au sagt, indem ich sage: “ich sage ’ja’ Au”?

 
   
   Bist Du sicher, daß man, was Du hast, “Schmerzen” nennt?

 
  /  
    Du weißt, daß Du einer bist, der Schmerzen hast Du teilst mir damit nicht mehr mit, als mit einer unartikulierten Klage; & mit einer solchen nennst Du mir doch keine Person.

 
  v  
4.3.
Alle diese Worte Un teilen (mir) nicht mehr mit, als eine unartikulierte Klage; [U|u]nd zwar ˇdarum, weil sie nicht
eine
die
Beziehung von etwas
zum Körper des Sprechers behaupten.

 
   
    Nenne ich jemand, wenn ich sage, daß ich es bin, ? der …? Man kann das in gewissen Fällen sagen, wenn ich etwas direkt oder indirekt von meinem Körper aussage. Bezeichne ich aber Sage ich aber etwas dadurch über meinen Körper aus, Tue ich das aber dadurch, daß ich irgend etwas sage, weil ich nämlich durch mein Sprechen die Aufmerksamkeit des Andern auf mich lenke & auf das Faktum das ich
spreche
rede
?

 
   
    ˇBetrachte die Aussage “Ich spreche jetzt”. Ist dies ein Satz, dessen Aussprechen ihn selbst beweist? Vergleiche aber ˇmit diesem Sprachspiel das Sprachspiel mit dem Satz “ich zittere jetzt” oder “ich atme jetzt schwer”,
ooder auch: “ich spreche jetzt gewöhnlich ˇsehr deutlicher als früher”. Anderseits ˇkönnte einer der lange durch Krankheit verhindert war, zu sprechen, in freudigerm Überraschung Erstaunen sagen: “ich spreche jetzt (wieder)!” Dies würde man keine Behauptung nennen, sondern eher einen Ausruf.

 
   
    So könnte man sagen, daß der, welcher sagt: “ich
weiß
kann
einen der jetzt Schmerzen hat, nämlich mich”, dies nicht als Behauptung Angabe einer Person // Ausdruck eines Wissens // verwendet sondern als
Schmerzäußerung
Klage
// dies als
Schmerzäußerung
Klage
verwendet // // dies als Schmerzenslaut verwendet ˇnicht als Ausdruck eines Wissens. // Undes es ist klar, daß [es| dies] als Schmerzenslaut verwendet werden kann. Wenn er “au weh!” so verwenden kann, warum nicht jenen Satz?



 
  v  
   Könnte man antworten: “Du weißt gar nichts über Dich, denn, was Du sagst, sagst Du nicht auf Grund einer Beobachtung einer Relation eines Schmerzes zu einer Person[,| .] Wenn Du ˇhier etwas beobachtest, so ist es der Schmerz, aber nichts weiter, aber nicht außerdem noch, wer ihn hat.”

 
   
    In dem
Wortlaut
Satz
“ich weiß jetzt einen der Schmerzen hat …” kann ja
nicht eine
keine
magische Kraft sein; er ist das, als was er benützt wird.

 
   
    “Ich weiß jetzt, wen es bremselt, nämlich mich” – könnte man sagen heißte eigentlich: ich weiß jetzt, daß die Andern nichts spüren.

 
   
    Man könnte diese Worte vom Mund des N. ausgesprochen als
die Worte eines unbekannten Andern ansehen, in dessen Körper die Schmerzen sind; & tut man das, so ist es als wären sie dur ◇◇◇ von einem Lautsprecher ˇan der Wand ausgesprochen, so daß sie keine Person
angeben
angäben
.

 
   
    “Ich weiß jetzt, wen es .....” – Willst Du damit sagen, daß das Bremseln in Deinem Körper ist, oder bist Du nur der Klagende?

 
  v  
    Mit “nämlich ich” scheinst Du auf eine Person, ˇauf einen Körper zu zeigen. Vergleiche: “Einer hat hier diesen Ausschlag, nämlich ich” – hier heißt es: sieh nach & überzeuge Dich, daß es so ist. Ich weiß, daß es so ist & wenn Du schaust, wirst Du mit mir übereinstimmen. [Aber| Dagegen] im Fall der Schmerzen



 
  v  
    Was ist das Charakteristische
des Falles
für den Fall
, in
welchem
dem
ich weiß” der Ausdruck eines Wissens ist?


 
  v  
    “Ich weiß, wer es ist …
; ich
. Ich
bin es.”
    “Ich weiß einen, der es hat; ich habe es.” –




 
  v  
    Also weißt Du, daß Du dasselbe hast, wie er? Aber wie weißt Du das? Du sagst es – aber Du weißt es nicht.‹

 
   
    “Ich weiß einen, der oft solche Gefühle hat; ich nämlich ich.” Das kann heißen: Ich kenne einen Fall dieser Art
& zwar bin ich es selbst.
// ; ich bin es selbst.
, ich bin selbst dieser Fall.
Hier stehe ich
mit den
& die
Andern auf gleicher Ebene. Und ich vergleiche meine Äußerungen (die Äußerungen meines Körpers) mit denen der Andern. // Wir vergleichen unsˇere Äußerungen //



 
   
    “Ich sage: ‘ich habe Schmerzen’.”
    “Ich weiß
:
,
ich sage: ‘ich habe Schmerzen’.”
        → Dieser Satz kann so gebraucht werden: “Iich weiß, ich pflege das zu sagen”.

 
   
    ‘Ich weiß’ bedingt eigentlich: Du kannst Dich davon überzeugen.

 
   
    ‘Ich weiß’ das heißt es gibt Überzeugung. Ich habe mich davon überzeugt & weiß es nun.

 
   
    “Ich habe mich davon überzeugt daß ich diese Schmerzen haben kann”. Aber kann man sagen: Ich habe mich davon überzeugt, daß ich diese Schmerzen habe”? Und freilich könnte man auch das als diese Worte als
Schmerzensäußerung
Klage
verwenden.

 
   
‒ ‒ ‒ “Ich weiß jetzt, daß dieser
Fall unter uns vorkommt”
    Angenommen ich würde keiner Evidenz trauen als dem eignen Gefühl, könnte ich dann das ˇnoch immer sagen?

 
   
    “Ich habe mich überzeugt, daß ich manchmal geneigt zu [s|b]in zu sagen: ‘au weh!’” – aAber was verstehe ich unter ‘geneigt sein’, ist das ein ˇprivater Ausdruck? ◇◇◇

 
   
    “Ich habe mich überzeugt, daß dieser Fall bei mir vorkommt.” Aber welcher Fall? Es muß doch ein Fall sein der mir beschrieben wurde & ich muß ihn daher auch bei Andern anerkennen.

 
   
    Ich weiß jetzt einen …” Ich habe mich jetzt überzeugt, daß einer von uns das spürt, ich spüre
es nämlich selbst. – Aber habe ich mich (auch) davon überzeugt, daß ich es spüre?

 
   
5.[6|3].
“Ich weiß” ist
das
ein
Ergebnis
Resultat
eines Vorgangs der Überzeugung.

 
   
    “Ich weiß …” hat eine Verifi[c|k]ation.

 
  v  
    Was ich
wissen kann,
weiß,
kann ich auch vermutenc oder bezweifeln.

 
   
    [| ˃ ]Du weißt, daß Du [s|S]chmerzen hast – auf Grund welcher Beobachtung sagst Du das?

 
  v  
    Der Satz “Empfindungen sind [P|p]rivat” ist von der Art: Patience spielt man allein.

 
   
11.3.
In diesen letzten Tagen in ein Notizbuch geschrieben. Mäßig viel gear-
beitet.


 
  v  
    Der Gebrauch der Äußerung wird Dich nicht gelehrt, indem Dir ein Phänomen gezeigt wird da[ß|s] man durch diese Worte
darstellt
beschreibt


 
   
12.3.
Was ich von Österreich höre beunruhigt mich. Bin im Unklaren derüber was ich tun soll, nach Wien fahren oder nicht. Denke hauptsächlich an Francis & daß ich ihn nicht verlassen will.

 
   
    Sieht so mein Körper ˇso aus? = Sehe ich so aus?

 
  v  
– – – In “das ist mein Körper” & “das bin ich” macht er die gleiche zeigende Geste. Aber heißt das willst Du also sagen daß “[i|I]ch” das gleiche heißte, wie “mein Körper”?

    Nein
:
;
Nein
. D.h:
; d.h.:
die beiden Ausdrücke werden nicht in der gleichen Weise verwendet. Aber wenn Du sagst, daß wir in den beiden Fällen auf verschiedene Gegenstände weisen, oder: verschiedene Gegenstände meinen, so bist Du de[n|r] primitiven Deutung unserer Sprachform // unseres Sprachgebrauches // // unserer
Sprache
Sprachweise
// nahe, daß das ‘ich’ imn meinem Körper wohnt.
 
  v  
13.3.
‒ ‒ ‒ In beiden Erklärungen macht er die gleiche hinweisende Geste. Aber soll das heißen, daß “ich” das gleiche heißt, wie “mein Körper”? Kann ich sagen, meinc Körper liebe, rech denke nach, habe etwas vor, etc. etc.? Nun, warum nicht; diese Redeweise ist ja noch nicht ‘besetzt’. Aber wäre es denn wahr,
das
so etwas
zu sagen? Es wäre wahr, wenn
der entsprechende Satz in der jetzt gebräuchlichen Notation wahr wäre.


 
  v  
  Aber ist “[d|D]as bin ich” (mit der reflexiven Geste) überhaupt eine Erklärung? – Wenn es eine[m|n] Andern den Gebrauch von “ich” lehren kann, dann ist es eine Erklärung // , dann kann man es eine Erklärung nennen. //


 
  v  
“Aber es ist doch nicht mein Körper, der liebt, oder sich freut!” – D.h.: ‘Er freut sich’ nicht in demselben Sinn, wie ‘er zuckt’ oder
wie er wächst
sich windet
; aber ‘ich freue mich’ auch nicht in demselben Sinne, wie ‘ich mich zucke’, oder wachse.
      Und es ist allerdings wahr, daß durch die
Ausdrucksform
Redeweise
: “mein
Körper freut sich”, die Ähnlichkeit einer Äußerung
ihrer
der
Erscheinung nach noch viel ähnlicher würde mit [d|e]iner Behauptung auf Grund einer Beobachtung (wie ˇder: “ich habe einen Ausschlag”).


 
   
1[6|4].3.
Ich bin jetzt in einer außerordentlich schwierigen Lage. Durch die Einverleibung Österreichs ins Deutsche Reich bin ich Deutscher Staatsbürger geworden. Dies ist für mich ein furchtbarer Zustand, denn ich bin nun abhängig von einer Macht, die ich in keinem Sinne anerkenne. Die deutsche Staatsbürgerschaft ist für mich wie ein heißes Eisen, das ich ständig halten müßte. Das heiße Eisen will ich also wegwerfen. Ich könnte dies
versuchen
tun
indem ich versuchte die irische, oder brittische Staatsbürgerschaft zu erwerben. Wenn mir aber das gelingt, so ist es ungemein wahrscheinlich, daß ich nicht werde Österreich betreten dürfen, d.h. meine Familie nicht werde wiedersehen können! Ich muß also das heiße Eisen halten, oder meine Familie nicht [w|m]ehr wiedersehen.
    Warum nun ist es ein ‘heißes Eisen’? Warum unterwirfst Du Dich nicht in aller Freundlichkeit der neuen Obrigkeit, die Du ja nicht berufen hast? Was macht es eigentlich, daß Du einen deutschen Judenpass erhälst, statt des alten österreichischen? Warum soll Di[e|ch] dieser in der Tasche brennen, wenn's der andere nicht getan hat? – Ist es wegen der
Schmach, die ihm in Österreich anhaftet? In Österreich wirst Du bei Deinen Verwandten leben & von
ihr
der
nichts spüren; & im Ausland auch nicht. – Dennoch fühle ich daß diese Zugehörigkeit als ständiger Druck auf mir lasten wird. Teils, weil meine Situation dadurch nicht klar ˇ& einfach ausgesprochen ist. Aber warum willst Du sie aussprechen; jeder der Dich kennt, weiß ohnehin, wohin Du gehörst. Etwa, weil der Konflikt solange die Sache nicht klar ausgesprochen ist immer über mir schwebt. Aber ferner weil ich in Österreich nicht arbeiten könnte & arbeiten muß, um leben zu können, ich meine: um bei Verstande zu bleiben. Ich werde daher im Ausland leben müssen. Aber als deutscher Jude werden sie mich, wenn
ich einmal in Österreich bin, nicht mehr hinauslassen.
        Man kann aber sagen: Warum willst Du nicht alles, für Deine Familie, ertragen? Mögliche Gefangenschaft in Österreich, Arbeitslosigkeit, Trennung von Deinem liebsten Freund, Unruhe & Angst ehe Du die Freiheit verlierst, eine schiefe Stellung nach allen Seiten? – Warum es nicht einfach auf Dich nehmen? – Wie müßte ich mich einstellen können, um das auf mich nehmen zu können? Ich fürchte, ich bin zu dieser Einstellung nicht fähig.






 
  v –  
    ‘Aber wie kannst Du Aber Du kannst doch nicht leugnen, daß in der Erinnerung im Erinnern ein innerer Vorgang stattfindet?” – Warum sch macht es denn den Eindruck, als wollten wir
irgend etwas
etwas
leugnen? Wenn man sagt[;| :] “es geht findet doch da dabei ein innerer Vorgang vor statt”, so möchte will man sagen fortsetzen: “Du siehst es doch!”. Und es ist doch dieser innere Vorgang, den man mit dem Wort “sich erinnern” meint. – Wie geht es
nun
aber
zu: einen innern Vorgang mit einem Wort meinen? Nun, ich erinnere mich z.B. daran, daß ich heute in einigen Apotheken war – & sage mir: “dieser Vorgang heißt doch ’(sich) erinnern’.” Und nun möchte ich sagen, ich habe auf eine[m|n] inneren Vorgang mit einem Worte hingewiesen. ⌊⌊ Ich leugne nur, daß das Bild vom ‘innern Vorgang’ uns die richtige Idee von der Verwendung des Worts “Erinnern” gibt. ⌋⌋ Aber das hat etwas sehr merkwürdi
ges. Woher diese Ilusion? – Was für ein Vorgang war es? Wie habe ich auf ihn hingewiesen? Kann ich den Vorgang zeigen? Und was nützt es, auf ihn hingewiesen zu haben? Was heißt es denn er war ein ‘innerer’? Es ist ja da wirklich als sähe man in sein Inneres & sähe den Vorgang dort. Wenn es nun in irgend einem Sinne einen solchen Vorgang gibt, welches Interesse
hätte
habe
ich, ihn zu leugnen? Ist es daß mir die Existenz so eines Vorgangs nicht paßt? Nein! es ist eine grammatische Schwierigkeit, die ich fühle. Es ist, als wollte ich sagen: “So ein Vorgang kann nicht stattfinden!” – etwa, weil wir ihn nicht sehen. Aber ich sage wirklich: “Laß uns sehen, was Du diesen Vorgang nennst, wie diesesr Wort Ausdruck: “innerer Vorgang der des Erinnerungrns” gebraucht
werden soll”. Denn da[ß|s] müssen wir ja jedenfalls bestimmen. “Vorgang” heißt ja für gewöhnlich etwas wie Schreiben, Essen, etc. & “innererheißt hat auch eine ˇandere konkrete Bedeutung; was ist denn das Kriterium der Identität für einen solchen inneren Vorgang; unter wann sagen wir (etwa) daß er sich wiederholt hat. Denn es handelt sich nicht nur darum ob ich zweimal denselben inneren Vorgang soc nenne, sondern auch ob ich beidemal das gleiche einen ‘inneren’ Vorgang nenne. Wenn es keinerlei Bestimmung darüber gibt, was hier das Kriterium der Identität ist, was bleibt dann noch von dem ‘Meinen des innern Vorgangs’, als daß man geneigt ist, diese Worte auszusprechen.
         Fragen wir also: unter in
welchen Fall(e) sagen wir, es finde so ein Vorgang statt, oder, er habe stattgefunden?
        Ich sage z.B.: “ich sehe jetzt das Haus meiner Eltern ˇin der Vorstellung ˇdeutlichc vor mir”. – “Dabei
ging
geht
doch etwas bBestimmtes in Dir vor[!| .]” – Nun ich sagte ja, was vorging! Und kann ich denn, gleichsam, mit größerer [s|S]icherheit sagen, ‘daß etwas Bestimmtes in mir vorging’, als, daß das in mir vorging?
        Muß ich denn sagen es geht etwas vor”, wenn ich noch gar nicht weiß, was man
‘vorgehen’
so
nennt
?
    “Aber es geht doch etwas vor!” Warum sollst Du auch nur das sagen? Was nennt man denn für gewöhnlich so? Oder bedarf dieses Wort etwa keiner Erklärung, weil es so
primär
primitiv
ist?

    Was soll der Lärm: “Es geht
doch etwas vor!”?


 
   
    Warum ist es immer, als wollte ich der gewöhnlichen Sprache Fesseln anlegen? –
Aber ich will ihr keine anlegen; nur …
Und ich will ihr ja keine anlegen, nur
ihren Gebrauch untersuchen.
        Wenn einer sagen will: “Die Erinnerung ist doch ein inneres Erlebnis!” – nun warum nicht? Nur, – wie verwendet er diesen Satz?

 
   
15.3.
Schrieb heute langen Brief an Gilbert wegen Nationalisierung.

 
   
    Er wird sagen: “Du weißt [D|d]och, daß ˇDu etwas innerlich erlebst, wenn Du Dich einer Sache erinnerst”. [I|U]nd ich werde geneigt sein zu antworten: ja. Und warum? Ich werde nicht an
ein Erinnern ‘im Kopf’, nicht an ein lautes Erinnern denken. ⌊⌊ Wenn einer ˇmir sagt: “Du weißt doch …” bin ich geneigt zu sagen: “Ja! Aber was weiter? Was geschieht nun damit? ⌋⌋ Ich werde mir auch so ein Erinnern vormachen. Nun was mach' ich da? Ich schließe ˇvielleicht die Augen & sage nach einiger Zeit: ich habe mich jetzt gerade an … erinnert. Aber es ging doch auch etwas bestimmtes in Dir vor! “Etwas bestimmtes”, das heißt nichts; & es nützt nichts, es zu beschreiben, da Du es ja nicht zeigen kannst & damit, wie Du die Worte der Beschreibung gebraucht hast.

 
   
    Ein innerer Vorgang, das wäre einer, von dem sich gar nichts sagen läßt; auch nicht, daß
er
es
ein Vorgang ist & daß er ˇoder etwas inneres dich ist. Wir haben Worte, die ein ihrer Form nach einen Vorgang zu beschreiben scheinen & ein Vorgang
im gewöhnlichen Sinne des Wortes entspricht ihnen nicht.


 
   
– – – dieser Satz? Er ist doch eine grammatische Aussage darüber, wie der Ausdruck die Worte “ich erinnere mich … sich erinnern“ gebraucht wird werden, daß er sie insbesondere nicht als bBeschreibung eines Vorgangs im ˇursprünglichen, physikalischen Sinne gebraucht wird werden. Und daß bei der Beschreibung des Gebrauchs dieser Worte kein ‘innerer Vorgang’
hergezeigt
gezeigt
wird, ist ja klar[!| .] Was will man also?
 
   
16.3.
  Mir geschah heute beim Aufwachen was mir so oft geschieht, wenn ich den Tag über von irgend einer Situation schwer bedrückt bin: ich erwachte in mich hinein lachend (“chuckling” ist das richtige Wort). Und es ist, als ob
sich die Natur einen Ersatz verschafft hätte. – Die Situation in Wien bedrückt mich außerordentlich. Darum besonders, weil ich mich für eine Handlungsweise entscheiden muß. In meinem Kopf & in meinem Magen bin ich dafür entschieden, meine Staatsbürgerschaft zu verlieren. D.h., das ist die mir natürliche Reaktion, & da ich seit Jahren mit dem Gedanken auszuwandern gegangen bin, so
könnte es nicht anders sein.
ist das nur natürlich.
Aber der Gedanke, meine Leute allein zu lassen, ist schrecklich.
 
   
18.3.
ˇIn Kambridge: Sraffa riet mir gestern vorläufig afu keinen Fall nach Wien zu ge[s|h]en da ich meinen Leuten jetzt nicht helfen könnte & aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr aus Österreich herausgelassen würde. Ich bin nicht völlig klar darüber, was ich tun soll, aber ich glaube vorläu-
fig, Sraffa habe recht.

 
   
    Zu welchem Zwecke könnte ich jetzt nach Wien fahren? Ich glaube nur zu einem: um mit zu leiden. Man könnte sagen: Wenn Deine Leute leiden, so hast Du mitzuleiden (auch wenn Du nicht helfen kannst).
    Ich glaube, das Einzige, was sich darauf antworten läßt, ist, daß die Leiden dazu sehr akut sein müßten & das, soviel ich jetzt weiß, nicht sind.


 
  v  
    “Du
willst
wirst
doch nicht sagen, daß dabei nichts in Dir vorgegangen ist!” Nun ich habe mich
an …
daran
erinnert. Soll|denn noch etwas anderes ˇin mir vorgegangen sein? Und einen Vorgang im Sinn von ‘[e|E]ssen’, ‘Nähen’, habe
ich hast Du ja nicht gemeint.


 
  ?  
   Es ist merkwürdig, daß wir “sich verändern” & “gleichbleiben” von einem Gesichtseindruck, von einem Klang, Geruch, Gefühl, von einer Stimmung sagen, etc..

 
  ? ∫  
    Und wir sagen auch: “ich sehe etwas”, “höre etwas”, rieche, schmecke, denkeetwas”. Ich meine: ist es da ein Wunder, daß wir glauben etwas damit auszusagen, daß wir sagen: “Aber es geht doch etwas vor!”

 
   
        Du verwendest [W|d]ie Worte nicht, wie es das Sprachspiel verlangt & mein glaubst doch, daß sie irgend einen Sinn haben, daß Du doch irgend etwas mit ihnen ausrichtest. Daß sie gleichsam auf eigene Faust Sinn haben. Daß
ihnen das Aetherische der Vorstellung anhaftet & ihnen Sinn gibt Daß das … an ihnen haftet.

 
  v  
    Ich leugne nicht eine Existenz von etwas außerhalb den Worten, sondern ˇich leugne den Sinn der Worte. Ich leugne gar nichts, aber ich weiß nicht wozu Du den Lärm machst. Sondern ich leugne nur daß dieses Bild Dir hilft Dich die Verwendg der Worte zu sehen sehen läßt wie sie ist.
 
   
21.3.
    Wenn [e|E]iner sagt: “Ich erinnere mich …”, so geht doch in ihm oft etwas vor ehe er diese Worte
ausspricht
sagt
! – Ja; nämlich, daß er sich daran erinnert. Aber damit ist ja noch nichts über die Verwendung der Aussage, er habe sich ehe er es
aussprach
sagte
erinnert, gesagt. Und wir sagen ja, daß ein ‘innerer’ Vorgangs stattgefunden habe, also sind andere Verifikationen zu erwarten andere Kriterien der Identität als
im Falle physischer Vorgänge.
 
   
2[2|5].3.
Von Wien beruhigend klingende Nachrichten. Offenbar für die Zensur geschrieben.


 
  v /  
    “Aber es ging ndoch, als ich mich erinnerte, etwas in mir vor!” – Warum sagst Du “es ging doch …”? Ist das eine Mitteilung, daß etwas in Dir vorging, – wozu die Emphase,? iIch wollte ˇes ja nichts leugnen.


 
  v /  
    “Was zu A paßt, ist doch in einem Sinne A gleich!” – Nun, ich kann verstehen, daß man geneigt ist,
das
dies
zu sagen. Der Satz Die Aussage // Diese // setzt voraus, daß man den Gebrauch der Worte “passen“ & “gleich gleich sein“ kennt. Er betont Sie unterstreicht eine Analogie des
Gebrauchs des einem Wortes mit dem des andern. // Analogie, die zwischen dem Gebrauch des einen Wortes & des andern besteht. //
    Man könnte jene Aussage auch einen
Versuch der Überredung
Überredungsversuch
nennen. Sie ist nicht
eine
die
Behauptung der Art: “Damit
dieser
ein
Zyllinder in
den
n
Hohlzyllinder passe müssen sie mit dieser Schubleere gemessen den gleichen Durchmesser zeigen. (Dies ist ein ‘Erfahrungssatz’.)


 
   
    “Es ging doch, als ich mich daran erinnerte, etwas in mir vor!” – Soll mich das überreden die Erinnerung einen “inneren Vorgang” zu nennen. Steht hier der Gebrauch des Ausdrucks
“innerer Vorgang” schon fest, & wird konstatiert, daß in diesem Falle ein innerer Vorgang stattgefunden
hat
habe
[;| ,] oder soll mich der Satz überreden,
etwas
die Erinnerung
einen ‘innern Vorgang’ zu nennen? // überreden, hier die Worte “innerer Vorgang” zu gebrauchen? // Wer diese Aussage macht will offenbar sagen: Du wirst so etwas wie … doch nicht leugnen, daß es
so etwas wie …
innere Vorgänge
gibt; denke nur an den Fall der Erinnerung!” oder: “Denke an den Fall der Erinnerung – hier ist doch ein innerer Vorgang!”. D.h.: hier siehst Du doch, was das [w|W]ort “innerer Vorgang” bedeutet. Dies wäre, wie wenn jemand gezweifelt hätte, daß man ein Gas fühlen kann & ich sagte: denke an den Wind;
hier fühlst Du doch ein Gas.
    Und es ist wahr: Wenn ich an den Gebrauch des Worts “Erinnerung” denke,
so kann ich mich dadurch darauf …
so besinne ich mich darauf
, was man einen ‘innern Vorgang’ nennt. // so besinne ich mich auf den Gebrauch des Wortes “innerer Vorgang” // Aber nun ist es als hätte man mir einen inneren Vorgang gezeigt.

 
   
      Wie kann ich denn leugnen, ‘daß es innere Vorgange gibt’? Das wäre so, wie zu leugnen, ‘daß es Zahlen gibt’ & nicht
bloß
nur
Zahlenzeichen.? Wer leugnet ‘daß es Zahlen gibt’, drückt sich offenbar mißverständlich aus. Denn er will ja nicht leugnen daß es da[ß|s] & das, was man beschreiben kann, wirklich in
der Welt gibt, sondern er will leugnen daß das Wort Zahl überhaupt in der & der Weise gebraucht werde oder: daß es Sinn habe zu sagen “es gibt Zahlzeichen & Zahlen” aber er darf natürlich auch nicht sagen: “es gibt Zahlzeichen aber keine Zahlen”.

 
   
    – – – “Du siehst es doch!” – Was denn? Du kannst mir ja nicht zeigen, was Du glaubst, daß ich sehe


 
   
    “Siehst Du nicht den innern Vorgang, den ich meine?” – Das ist als fragte jemand: “[s|S]chau ˇdoch
dort hinein
dort hin
– siehst Du nicht die Be[g|w]egungc von der ich rede?” Nur daß es hier ein solches
Zeigen & Schauen nicht gibt. Denn ich habe eben den Gebrauch de[r|s] Ausdr[ü|u]ckes “ich stelle mir das & das vor” nicht so gelernt daß mir etwas gezeigt wurde was man diese Vorstellung nannte.

 
   
    Wenn ich nun antwortete: “Ja ˇDu hast recht ich sehe einen ˇbestimmten inneren Vorgang” – wie könnte der [a|A]nd[e|r]e wissen, daß ich mit diesen Worten meine was er meint. Kommt, was ich sage, nicht darauf hinaus: “auch ich bin geneigt ˇhier zu sagen: ein innerer Vorgang hat stattgefunden”? Denk doch nur, wie was wir unsere Erfahrungen miteinander vergleichen, was die Vergleichsmethoden ist sind.



 
   
26.3.
    Ja, ich sehe, daß ein innerer Vorgang stattgefunden hat – – aber sein wir uns klar, was als Evidenz
hierfür
dafür
betrachtet wird.

 
   
    “Du hast doch auf einen innerˇen Vorgang angespielt.” – Gewiß; aber was heißt es: ‘auf einen innern Vorgang anspielen’?

 
   
  “Du scheinst immer zu sagen, es gebe nur den Ausdruck der Erinnerung, nicht
einen
den
innern Vorgang.” – Nein, Das sage ich durchaus nicht; es hieße ja, daß [e|E]iner, der sagt, er habe
jetzt das & das in der Erinnerung vor sich gesehen
sich jetzt gerade an … erinnert
immer lüge. // er sehe jetzt das & das in der Erinnerung vor sich, immer lüge. // Ich mache nur den die Unterschiede klar zwischen
der Grammatik der ‘inneren Vorgänge’ & der der ‘äußeren’ physischen ˇVorgänge. // ich mache nur auf d Diese Unterschiede erscheinen nicht als Unterschiede der Spiele (was sie sind) // denn das sind sie // , sondern als Unterschiede
zwischen den
der
Eigenschaften der ‘äußeren’ & (der) ‘inneren’ Vorgänge, wie es die Verwendung der Adjektive “äußerer” & “innerer” anzudeuten scheint.

 
  v  
    Man ändert die Grammatik des Wortes “die Zahl 3” nicht, dadurch, daß man sie ‘einen Gegenstand’ nennt. Wir willigen damit nur ein, (etwa) statt “die Drei” zu sagen: “der Gegenstand Drei”. Man verwechselt immer wieder Sätze, die ein neues Bild, einen neuen Namen, in Vorschlag bringen, mit sol-
solchen Sätzen über die Natur eines Gegenstandes. Verwende ich ˇirgendwo eine neue, bildliche Ausdrucksweise, so muß ich nun die Grammatik meiner der alten Ausdrucksweise auf meine die ˇneue übertragen. // so muß ich nun die Grammatik des alten, auf meinen neuen Ausdruck übertragen. //
// Will Wende ˇBringe ich eine neue, bildliche Ausdrucksweise zur Anwendung, heran, //
// Wende Führe ich eine neue bildliche Ausdrucksweise an, ins Treffen so muß ich ˇjetzt die Grammatik der alten auf die neue des alten Ausdrucks auf den neuen übertragen. //
// Führe ich … heran, //

 
   
27.3.
    Wir sagen “es ging doch etwas ˇin mir vor”, & haben ˇsoweit noch ganz recht – – nur ist das eben entweder eine gewöhnliche (nicht philosophische) Mitteilung, daß
jetzt tatsächlich in mir etwas vorgegangen ist (was ja nicht immer der Fall ist), oder es ist einer grammati(kali)sche Aussage die sagt, ich habe doch das Recht hier den Ausdruck “innerer Vorgang” zu gebrauchen.

 
   
    “Leugnest Du die Existenz von etwas außerhalb Deinen Worten?” – Würde dies in diesem Falle nicht heißen, die Wahrheit der Worte↻ leugnen: “[e|E]s ist jetzt in mir das & das vorgegangen”? Du vergißt immer, daß, was immer für Worte Du ins Treffen führst, “Existenz”, “Vorgang”, “sehen in sich hinein schauen”, “sSehen desn eines inneren Vorgangs ˇsehen”, etc. etc., diese erst noch angewendet müssen. Und wie sie so werden
 
  v  
28.3.
    “Du meinst doch einen inneren Vorgang” – Freilich meine ich einen innern Vorgang. Wie ich auch mit “3” eine Zahl meine.
 
  v v  
29.3.
  Philosophische Krankheiten durch einseitige Diät hervorgerufen, man nährt sein Denken nur mit einer Art von Beispielen.
// Eine Hauptursache philosophischer Krankheiten ist einseitige Diät des Denkens, man nährt es nur mit einer Art von Beispielen. //

// Eine Hauptursache philosophischer Krankheiten (ist) einseitige Diät, man nährt
das
sein
Denken mit nur einer Art von Beispielen. // (Z.B. Plato)



 
   
    Man möchte das Achten auf die Empfindung ‘ein Zeigen’ nennen. Nun, es kann unter ˇbestimmten Umständen als ein solches Zeigen funktionieren.

 
   
    Was versteh' ich denn unter dem “Achten” ein Erlebnis oder eine Handlung?

 
  v  
    Nennst Du den Gedanken ein ‘Erlebnis’, so ist er das Erlebnis des Gedankenausdrucks
  (das Erlebnis ˇder Spielhandlung des Sprachspiels)

 
   
    Die größte Gefahr Der gefährlichste
Faktor
Feind // Einfluß //
im Philosophieren ist die kommt von der metaphysischen Tendenz die von unserm Geist Besitz
nimmt
ergreift
die den Geist in Besitz nimmt & die grammatische
hinausdrängt
verdrängt
. // Die größte Gefahr im
Philosophieren kommt von der
metaphysischen
grammatischen
Tendenz, die unsern Geist in Besitz nimmt, & die grammatische verdrängt // ¥


 
  v  
    
Frage Dich, in …
In
wiefern gehört das Achten ˇkonzentr. d. Aufm. auf die Empfindung ˇoder ein ähnlicher geistiger Vorgang zum Sprachspiel

;
zum Gedanken? Welche Funktion hat es im Sprachspiel.

 
  v  
    ↺ // Die größte Gefahr im Philosophieren droht dem Geist von der metaphysischen Tendenz, die ihn in Besitz nimmt, & die grammatische
gänzlich verdrängt
verdrängt
. //


 
  v  
– – – Aber auch das Zeigenˇ(, schauen,) auf den Gegenstand, von dem man spricht, kann unt ja (unter Umständen) für das Sprachspiel, für die Gedanken, ganz unwesentlich sein.
// Aber auch auf den Gegenstand [Z|z]eigen, von dem man spricht, kann ja für das Sprachspiel, die Gedanken, unter Umständen ganz unwesentlich sein. //

 
  v  
30.3.
    Könnte ich sagen: die innere Gebärde ‘begleitet den Satz’ so wenig ˇin ebenso übertragenem Sinne, wie Dich meine
Wünsche
Gedanken
auf
Deiner
der
Reise begleiten?


 
   
    “Wie kann denn ein innerer Vorgang zum Gedanken gehören”, möchte ich fragen, “da ich ja nie wissen nicht beschreiben kann, was das fur ein Vorgang ist, da ich ihn nicht
lernen
gelernt haben
kann?”? Das ist natürlich zum Teil
31.3.
unsinnig Unsinn, aber darum
nicht weniger wichtig.

 
  v v  
⌊⌊     Wenn es äußere & innere Spiele gibt
, –
,
so ist das Fußballspiel kein inneres, sondern ein äußeres Spiel.
⌋⌋

 
  v  
    Wie kann man ‘innere Spielhandlungen’ lehren, wie kontrollieren?

 
  v  
  ‘Der Gedanke ist ja etwas, was sich wiederholen lassen muß’, eine Spielhandlung.

 
  v ∫  
    Die innere Gebärde ist keine Spielhandlung. Sowenig wie die Zahl ein Zahlzeichen.

 
   
    Was für eine Rolle spielt das Richten der Aufmerksamkeit in einer Beschreibung des Schachspiels? Man kann ˇjemandem offenbar Ratschläge darüber geben, worauf er beim Spiel die Aufmerksamkeit richten soll. →


 
  / v  
∣     Eein ˇIch hörte einmal wie bekannter Mathematiker & Philosoph sagte einmal in meiner Gegenwart mit einer gewissen Befriedigung ˇmit einer gewissen Befriedigung erzählte daß er sein Sohn gewisse die ˇhabe die Figuren zu ˇeinem seinemr Buücher gezeichnet hatte habe zeichnen müssen, da er selbst nicht
gewußt hätte
wußte
, wie eine Elipse
aussieht
aussähe
. – Der Nächste Schritt wäre offenbar, daß er auch nicht wüßte
, –
,
wie die Gleichung einer Elipse aussieht, oder überhaupt ein mathematischer Satz. // , oder, wie ˇüberhaupt ein mathematischer Satz aussieht. // [| ]

 
   
    ← Und ob diese Ratschläge gut sind wird sich darin zeigen, ob ihre Befolgung gute Resultate zur Folge hat.

 
  v  
⌊⌊ Man rät [e|E]inem: “Um

das & das
zu tun stell Dir … vor” – Wieas ist das Kriterium dafür daß er den Rat befolgt hat?
⌋⌋
 
  v  
    Wenn ich
in
bei
der Beschreibung eines Experiments sage das & das habe eine halbe Stunde lang zu geschehen, so muß es klar vorausgesetzt sein, wonach der Verfluß das Verfließen einer halben Stunde zu beurteilen ist. // so muß bekannt sein, … Und wenn ich sage es gehöre zu einem Sprachspiel, daß Einer seine Aufmerksamkeit auf
dies & dies
das & das
richtet, so
müssen wir wissen,
muß bekannt sein,
wie das festzustellen ist. // , wie diese Sachlage zu beurteilen ist. //


 
   
    Warum kann man sagen: dies Spiel der Aufmerksamkeit (etwa) begleitet für gewöhnlich das die Vorgänge des Sprachspiels; & nicht: es gehöre zum Sprachspiel?

    Oder soll ich fragen: Warum glaubt man, daß es hier zum Sprachspiel, oder zum Gedanken, gehört? Offenbar weil es auf das zeigt, was gemeint ist.

 
   
    Wie wäre es, wenn die ‘innere Gebärde’ darin bestünde, daß ich mir eine äußere vorstellte, aber ohne sie zu machen?

 
   
    Worauf zeigt die innere Gebärde?

 
  v  
    Wenn die innere Gebärde die Worte begleitet,, so sind sie begleitet die Worte vielleicht ◇◇◇ im g normalen gewöhnlichen Sinn(e) gänzlich unbegleitet. gar nichts.

 
  v  
    Wäre es nicht beinahe wie ein Ballspiel, bei dem mir Einer den Ball zuwirft, & ich ihn
in der Vorstellung
in Gedanken
zurückwerfe? Hätte dieses Spiel irgend
eine Ähnlichkeit mit dem, in welchem ich den Ball wirklich zurückwerfe?

 
  v  
    Der Vorgang des Horchens mag auf das zeigen, was man hört; aber das innere Erlebnis des Horchens zeigt
in keinem Sinne
doch nicht
auf das innere Erlebnis des Hörens.
    So zeigt die Aufmerksamkeit auf den Schmerz gleichsam auf den Ort des Schmerzes, aber nicht ˇgleichsam auf die Empfindung, die kommt & geht wie sie will & auf die zu zeigen, nicht in meiner Macht steht.

 
   
    Die innere Gebärde als Bild einer äußern wäre die Vorstellung von einem Sprachakt.
 
   
1.4.
    Gewiß, es geht ein inneres Zeigen vor sich

;
warum soll man das nicht sagen? Aber was hat das mit dem was für eine Rolle spielt das im Sprachspiel zu tun? // Aber was für eine Rolle kann es im Sprachspiel
2.4.
spielen? //

 
  v  
    Denke, Du telefoniertest mit jemandem & sagst ihmc: “dieser Tisch ist mir zu hoch”, wobei Du ˇmit dem Finger auf den Tisch zeigst – welche Rolle spielt hier dieses zeigen? Kann ich sagen: ich meine den betreffenden Tisch, indem ich auf ihn zeige? Wozu dieses Zeigen & wozu diese Worte & was sonst sie begleiten mag?!

 
  v  
  “Meinen”, könnte man sagen, ist kein Tätigkeitswort.



 
   
“Sein Mißgeschick begleitet ihn, wohin immer er sich wendet.”

 
  v  
    Es ist beinahe als sagte man daß im Raum Lichtstrahlen neben Körpern seien.

 
  v  
‒ ‒ ‒ Habe ich Wurde mir denn das gelernt gelehrt, als ich diesen Satz gebrauchen, diesen Gedanken denken lernte?

 
  v  
4.4.
  Im [l|L]auf eines Experiments beobachte ich eine Quecksilbersäule & sage zu meinem Partner: “es steigt” oder “jetzt fällt es”. Ich meine dabei das Quecksilber. Worin liegt dies? Wie geht das vor sich? Ich beobachte & spreche. Gesetzt, ich sagte
einmal
wieder
“es steigt” & meine (nun) damit etwas anderes (etwa mein
Selbstbewußtsein). Wie kann ich das
anfangen
tun
? D.h. was würde ich unter solchen Umständen ‘mein Selbstbewußtsein meinen’ nennen?

 
  v  
    Das Konzentrieren der Aufmerksamkeit auf
meine
// unsere //
die
Empfindung entspricht im Sprachspiel einem Beobachten, nicht einem Zeigen. spielt im Sprachspiel die Rolle des Beobachtens nicht des Zeigens. // entspricht im Sprachspiel nicht dem einem Zeigen ˇim Sprsp sondern einem Beobachten. //
 
  v  
    “Hat er nun die Quecksilbersäule gemeint
:
,
indem er sie beobachtete?” Daß er sie gemeint hat, ˇdas lag in dem ganzen Spiel, das er die beiden spielten.
 
  v  
5.4.
Jeder Jede solche Grund Begründung ist zweischneidig.



 
  ø  
    Eine gesprungenere Topf Glocke klingt nicht wie eine ganzere – Du magst tun, was Du willst. (Gilt für mich, wenn ich k[i|l]ingen will, wie ein ganzer..
 
   
7.4.
    Die Erinnerung ohne andere Bestätigung könnte nur die Rolle einer Art von Traum spielen.


 
   
Nichts ist so schwer, als sich nicht betrügen.

 
   
8.4.
– – – Nimm nun irgend ein solches Erlebnis & frage Dich, ob Du es unter allen Umständen “E.” nennen würdest. – Nun, wer sagt denn, daß
Einer
jemand
, derssen immer Erinnerungen sich immer wieder als wertlos ergibt erweisen, nicht dennoch fortfahren soll zu sagen: “ich erinnere mich deutlich, daß das ˇ& das geschehen ist?c // an dies & dies Erlebnis”? //

 
   
    Was ist das Interesse am E.? Daß es uns in gewisser Weise handeln macht. Wenn ich mich zu erinnern glaube, daß ich die Schlüssel dort aufgehoben habe, werde ich dort nach ihnen suchen.
    Wenn ich aber sagte: “Ich erinnere mich sie dort hingelegt zu haben” & ginge daraufhin an eine andere Stelle, um sie zu suchen (& fände sie auch dort) – so würde man nicht
sagen, ˇdie Verwendung meiner Äußerung entspräche der einer Erinnerungsäußerung.
 
  ø  
9.4.
Gewisse Leute, wenn man sie um ein
Messer zum Käseschneiden
Brotmesser
bittet,
werden Dir ein Rasiermesser geben,
geben einem ein Rasiermesser,
in dem
im
Bestreben das // , um Dir das // [a|A]llerbestec zu geben.

 
   
    Denke Dir dieses Erlebnis: In irgend einer Tätigkeit unterbreche ich mich, schrecke auf, fahre mit der Hand an die Stirn & sage: “Gott[!| ,] das hab' ich vergessen!” worauf ich irgend etwas in ˇgroßer Eile tue. Ich nehme an, daß, das was ich tue, allem Anschein nach jeder ˇandern Begründung entbährt & das ich also dadur Andern durch diese Handlungsweise geistesgestört
erscheinen ˇmuß. – Hatte ich nun ein Erlebnis das welches man mit den Worten beschreibt, es “fiel mir falle einemc jemand plötzlich etwas ein, was ich er manc vergessen hatte”, (oder nicht)? (Ähnlich: Hatte [e|E]iner jemand der
ausruft
sagt
Jetzt ist mir alles klar!”, aber dann keine genügende Auskunft über seine Erleuchtung zu geben weiß,
das
ein
Erlebnis
eines
des
Klarwerdens, oder nicht?)

 
   
    Oder es fährt sich Einer immer wieder an die Stirn& , schrickt zusammen & sagt: “ich hätte ihm sagen sollen …” – wie man es tut wenn man sich plötzlich darauf besinnt. Es ist aber keinerlei äußerer Anlaß dazu da.

 
  /  
10.4.
    Es gibt einen Vorgang: philoso-
phische Schwierigkeiten aufzuclösen auflösenlösen – & einen andern: philosophische Schwierigkeiten zu erzeugen. Und eine HauptmMethoden der, ˇeine philosophische Schwierigkeiten aufzulösen ist ˇdie
:
,
zuvörderst
zuerst
ähnliche Schwierigkeiten zu erzeugen.

 
  /  
12.4.
    Wer sagen will, “das Erinnern ist doch ein bestimmtes Erlebnis”, ist vor allem auf falscher Fährte.

 
   
13.4.
  Worin besteht es,
wenn
daß
der Philosoph etwas ‘sieht’? Etwa dDarin, daß ihm die rechte grammatische Tatsache einfällt, das rechte Bild,
d.i. das, welches die Dinge
d.h., das Bild, das die Dinge
in unserm Geist ordnet, sie leicht zugänglich macht & den Geist
dadurch
so
entlastet. ⌊⌊ˇ(
Der Gesichtspunkt welcher
Das Bild welches
den Wust der Papiere in unserm Geist
in Ordnung bringt.
ordnet
)
⌋⌋ Was würde es nützen, wenn der Philo-
sophAndern , für Andere verborgene, Tatsagen ‘sähe’? Die Andern würden dadurch ja nicht klarer.      // d.i. das, welches den Wust der Papiere in unserm Geist in Ordnung & dadurch zur Ruhe bringt. // Was würde nützte es, wenn der Philosoph Tatsachen ‘sähe’, die Andere nicht sehen? Die Andern würden dadurch um nichts klarer. //

 
  ø  
  Vor einigen Tagen ist ˇhier einer meiner Gedanken entgleist, er liegt jetzt auf der Strecke & sperrt
allen
denc
Verkehr; & ich kann ihn nicht wegbringen.

 
   
14.4.
  Ich wollte doch fragen: “Hat er sich dadurch an etwas erinnert, daß er (unter irgendwelchen Umständen) eines der Erinne-
rungserlebnisse hat??

 
   
  Würden wir es z.B. Erinnerung nennen, wenn Einer mit dem Blick eines in Erinnerung versunkenen sagte: “Ja, das waren schöne Zeiten, wie N & M mit mir in X waren” – obwohl ich Leute dieses Namens nie gekannt habe & nie in X war? – Wir könnten von ihm sagen, er habe ein typisches Erinnerungserlebnis. Zum mindesten, wenn er sonst Deutsch kann.
 
   
20.4.
  
Longfellow:



    

In the elder days of art,
Builders wrought with greatest care
Each minute & unseen part,
For the gods are everywhere.

(Könnte mir als ein Motto dienen.)

 
   
        Denke an eine Aussage
vor Gericht, – inwiefern interessieren den Richter Deine Erinnerungserlebnisse. Würden Deine Träume ihn in gleicher Weise interessieren?

 
   
23.4.
Wenn mir die Erinnerung etwas gänzlich aus der Luft gegriffenes zeigt, & ich komme darauf, werde ich sagen, ich habe mich erinnert?

 
   
    Wenn ich nicht eigentlich ein richtigeres Denken, sondern eine
neue
andere
Gedankenbewegung lehreen ˇwill, so lehre will ich eigentlich ist mein Zweck also eine ’Umwertung von Werten’ ˇlehren so & ich komme ich dadurch auf Nietsche, sowie auch dadurch, daß ich meiner, ˇAnsicht nach,
der
ein
Philosoph sollte ein Dichter sein ˇsollte.
 
   
24.4.
    Was ich sagen will ist
:
,
daß ein Erinnerungsbild sich in seiner Art nicht von irgend einem ˇandern Phantasiebild unterscheidet & die Laute Lautreihen womit wir es begleiten nicht von andern Sätzen, &
ähnliches
das gleiche
gilt von den Gebärdenetc. .

 
   
    Sieht man denn aber auf die Umstände, in denen man dieses Erlebnis hat & beurteilt danach, ob es ein E.e. war??

 
   
    “Ich habe jetzt … vor mir gesehen.” – “Hast Du Dich daran, erinnert, daß es so war?” – “Nein, ich habe es mir nur vorgestellt.” –

 
   
    Wenn wir das Phänomen des
Gedächtnisses
Erinnerns
beschreiben wollen, wer-
den wir die Vor- & Nachgeschichte des
Erinnerungseinfalls
Einfallens
beschreiben, nicht bloß, was beim Einfallen vorsichgeht.

 
   
    Was wir ‘Erinnerung’ nennen, ist, oder bezieht sich auf, ein bestimmtes Sprachspiel, & ist nicht ein Phänomen, welches vorsichgeht, während der Erinnerung [a|A]usdruck gegeben wird.

 
   
      Ich will sagen: Du weißt von keinem ˇcharakteristischen Unterschied zwischen einem Erinnerungsbild
& sonst einem Vorstellungsbild
& einem andern Vorstellungsbild
& eine
Geste der Erinnerung
Erinnerungsgeste
könnte auch etwas anderes bedeuten.

 
   
25.4.
‘The infinite is, to say the least of it, huge.’



 
  /  
26.4.
“The finite can't grasp the infinite” – Man möchte sagen: “Ich schaue auf Deinen Rechnungen
:
,
– Du tust [D|d]och nichts Unendliches, es sind doch lauter gewöhnliche endliche Operationen!” – Aber wie! was konntest Du denn Anderes erwarten? Wie schaut denn eine unendliche Operation aus? Du redest ja, als ob der Mathematiker vorgegeben hätte unendliche Operationen zu machen & Du findest nur endliche. Willst Du nicht vielmehr sagen: “Alles was Du machst kann man auch ganz einfach endlich auffassen”? Denn der Mathematiker hatte ja nicht vorgegeben unendlich
viele Zeichen (oder dergl.) zu gebrauchen, wohl aber das Wort “unendlich viele”. Er hatte bei seinen Zeichen – kann man sagen – eine ins Unendliche weisende Geste gemacht. –
    (Und was ist eine ‘ins Unendliche Weisende Geste?’ kann man fragen.) Das Unendliche wäre etwas unübersehbar großes & ich finde in Deinen Überlegungen nicht daß von so etwas die Rede ist. Die absolute verwendung von ‘klein’ & ‘groß’. Vergleiche: “Je
größer
kleiner
x wird desto kleiner wird y” – &: “Wenn x riesig groß wird, wird y winzig klein”.

 
   
‘Die Vorstellung des Unendlichen ist nicht einfach die Vorstellung von etwas ungeheuer großen’. Gewiß; die Vorstellung einer unendlichen Reihe verschwimmt im Nebel der Ferne.
 

Editorial notes

1) Most probably Sigurd Havreberg; we are indebted to Jon Bolstad and Harald Vatne for this information.

2) See page 34v.

3) The underlining of "hast" was deleted and then the deletion was cancelled.