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⇒[Fortsetzung des
Heftes XV.]
19.11.37.
Bin heute sehr erregbar.
Sehne mich weg & etwas unter Menschen zu kommen mit
denen ich reden kann. Möge Gott geben, daß ich leben kann & es zum
Guten führt!
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20.11.
Bin durch die Sache mit Anna Rebni beunruhigt. (Bei den
Eintragungen in das Tagebuch denke ich oft, ob das auch ein
[t|g]utes Licht auf mich werfen wird.)
Bin, auf einen Einfall hin, zu Anna Rebni gegangen, ⌊&⌋
habe ihr etwas einige Kuchen
mitgebracht. Ich sagte ihr, daß ich Friede mit ihr
haben wolle; & noch einiges andre. Wir gingen
– gut auseinander. – Fühle mich nicht zur
Arbeit fähig. Meine Gedanken sind in dieser
Richtung wie ausgelöscht. Ob
das vorübergehend ist oder auf lange Zeit – oder ganz –
weiß ich nicht.
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“Rot ist doch diese
Vorstellung. –” (Dabei schau ich auf
etwas Rotes.) Aber wundert es Dich nicht, daß Du ihr
einen Namen geben kannst? Wozu dieses
aussprechen hervorbringen von Lauten, während Du die
Vorstellung hast? Zu was ist nütze? Und es ist uns dabei gar nicht,
als hätten wir etwas einen Namen zugeordnet, sondern
als hätten wir nur einfach gesagt wie das, was wir sehen,
ist. (Nämlich) so als wäre das
Wort ‘rot’ und die Farbe
eEins.
Und das heißt wir reagieren mit dem
Wort ‘rot’. “Aber doch
auf die rote
Farbe!” Ich Ja ich
könnte sagen: gleichgültig auf welche Farbe,
wenn sie mir nur ‘rot’ vorkommt.
Aber was heißt das ˇhier, eine Farbe käme mir rot
vor? Doch Ich habe ja keine
anderen Muster dieser Farbe; also kommt mir vor sie
heiße ‘rot’. Ich kann
doch nicht sagen: sie kommt mir vor, wie sie mir
vorkommt // sie scheint mir zu sein, wie
sie mir zu sein scheint. // Und doch ist es
mir, als könnte ich sagen: “Ob ich
mich nun irre, oder nicht – diese Farbe erscheint mir
rot.” Es ist, als sagte ich einen
bestimmten Charakter von der Farbe des Gegenstandes aus, den roten
Charakter. Als applizierte ich immer wieder
die Röte die ich sehe,
auf etwas Aanderes,
zöge sie gleichsam immer wieder der Farben
an.
(Als hätte es Sinn von
Beethoven zu sagen
“er ist ein Beethoven!”),
Watson machte mich auf eine
Stelle in Omar Kayam
aufmerksam “and this
men call ‘the
sky’”
[beiläufig].)
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| | v | | | “Diese
Vorstellung ist doch ‘rot’” als
könnte ich bloß durch einen Akt während der Definition
von ‘rot’ unterscheiden ob ich die Vorstellung
oder den Körper mit⌊,⌋ oder seine
Farbe, mit “rot” meine. Freilich gibt es
ein: die Farbe eintrinken und
anderes; Aber aber wie hilft mir das beim
Definieren? Inwiefern habe ich der Farbe
den Namen gegeben, wenn ich ˇauf die Farbe beim Definieren
meine Aufmerksamkeit gerichtet
hatte? Die Definition ist doch zu
künftigem Gebrauch da, – & wie nützt
dabei jener ˇseelische Akt? Man
könnte sagen: Was Du beim Definieren
meinst, wenn dies Meinen ein seelischer Akt sein soll,
ist für den Gebrauch & daher für die Bedeutung
der Definition ganz gleichgültig. Es
wird drauf ankommen, was Du mit dieser
Def. machst. Was
Du also “rot” benannt hast, zeigt der Kalkül
mit diesem Wort. Ich verstehe natürlich, daß
die vers⌊c⌋hiedenen Arten des Zeigens & des
Anwendens der Aufmerksamkeit beim Definieren
nützlich sein kann; z.B. zum
Einprägen der Definition. Aber es ist
ein Aberglaube, daß man durch einen bestimmten
S seelischen Akt beim Definieren nicht ˇz.B. der
Wange sondern der Empfindung den Namen
“Zahnschmerz” gibt. Als führte man
den Namen dadurch diesem & nicht jenem Gegenstande zu.
Als erhielte ihn nun der eine & nicht der andere.
Als könne man beim Definieren durch einen Akt des
‘Meinens’ diesem & nicht jenem den Namen
anheften. – Damit ist nicht zu verwechseln: ich
kann durch einen seelischen Akt den Nah
Assoziative Verbindung herstellen & nicht
eine andere. Aberc: ob es mir gelungen
ist die & die Verbindung herzustellen, zeigen die
Folgen. D.h. ob ich mir
etwas durch diese Art des Ansehens einpräge zeigt sich, wenn
ich mein Gedächtnis auf die Probe gestellt wird.
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In der Religion
müßte es so sein, daß jeder Stufe der Religiosität
eine Art des Ausdrucks entspräche, die auf einer niedrigeren
Stufe keinen Sinn hat. ◇Für den ˇjetzt
auf der niedrigern Stufe
stehenden ist diese Lehre, die auf der
höheren Bedeutung hat, null & nichtig; sie kann
nur falsch verstanden werden, & in daher
gelten diese Worte für diesen Menschen nicht.
Die Lehre z.B. von der
Gnadenwahl, bei Paulus, ist auf
meiner Stufe Irreligiosität, ein häßlicher
Unsinn. Daher gehört sie nicht für mich da ich
das mir gebotene Bild nur falsch anwenden kann. Ist es ein frommes & gutes Bild,
dann für eine ganz ander Stufe, auf der
es gänzlich anders im Leben muß angewandt werden, als ich es
anwenden könnte.
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21.11.
Heute Nacht onaniert. Wie schlecht ist
es? ich weiß es nicht. Ich denke mir, es ist
schlecht, aber habe keinen ⋎
Grund.
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“Ich erinnere mich, das & das gesehen zu
haben.” “Ich muß doch wissen, ob ich
mich erinnere.” Nein; ist es nicht möglich,
daß man Dir sagen muß: Du glaubst Dich zu
erinnern, d.h. nämlich, Du bist
geneigt zu sagen Du
‘erinnertest’
Dich[.| .] Aber aber in diesem Fall kann man nicht
sagen: Du erinnerst Dich.
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| | | | | Von der
Erinnerung zu sagen, sie sei ein inneres Erlebnis, beschreibt
nur einen Teil der Grammatik dieses Wortes.
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| | | | | Denn welches Kriterium
haben wir dafür, daß er das Wort “erinnern”
(oder “rot”), oder
“Vorstellung”,
etc) richtig anwendet? Und
wenn wir uns dächten er wende es regellos einmal so einmal so an,
wäre das noch: eine Sprache sprechen?
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| | | | | Er gibt sich eine ˇhinweisende
Definition; wir nehmen an, er erinnere sich ˇdann an
sie – aber das soll nicht heißen, er erinnere sich
‘richtig’, sondern er habe ein Erinnerungserlebnis;
aber wie tritt in dieses jene
Def. ein? Etwa so,
daß er sagt “ich erinnere mich damals, das so
genannt zu haben.” Aber es muß doch auch ohne
Worte gehen! Gut, dann sag, wie!
Man kann wohl sagen: E[r|s] kommt ihm vor
als erinnere er sich diese Def.
gegeben zu haben, aber das hat dann mit jener tatsächlichen
Def. nichts zu tun. Man
könnte es etwa so ausdrücken: er gebe später
wieder eine Def., & sie sei
erinnerungsbetont. (Der
Gebrauch dieser Wörter Dies Wort | vermeidet nur die Beziehung auf ein
tatsächliches früheres
Ereignis.) Also: Er habe eine
Def. gegeben; später gibt er
wieder Def. und sie sind
erinnerungsbetont, oder enthalten selbst einen Hinweis (durch die Sprache etwa) auf
ein [F|f]rüheres Ereignis. –
Erstens: Werden wir das nun Sprache nennen, wenn sein
Gebrauch, nach andern Kriterien beurteilt regellos ist? – Aber können wir nicht von einer inneren
Sprache reden? Wir können es; aber wir haben
nun keinen Grund das Bild von der ‘Sprache’ auf
seinen Fall anzuwenden. Es ist eine leerlaufende
Hypothese. – Zweitens: Werden wir
denn noch sagen er habe ein Erinnerungserlebnis, wenn,
das sein Benehmen ist? Und wir können ja
nicht sagen: Er müsse freilich wissen, ob
es eins sei, oder Gott müsse es
wissen, wenn nicht er. Das heißt, Gott wüßte dann daß er
das Erlebnis habe, welches man für gewöhnlich
“Erinnerungserlebnis” nennt.
Nun gibt es aber kein Erlebnis, welches man bedingungslos,
ich meine, ohne [b|B]ezug auf andere Tatsachen
Erinnerungserlebnis nennt. Es gibt –
z.B. – eine bestimmtes Erlebnis,
das Einfallen eines Namens, nach einem kurzen Besinnen den wir im Gedächtnis
gesucht haben | : ich
meine nämlich den Fall, wenn wir
man sag[en|t]: “Wie hieß das nur?
– – Ach ja: –
‘Kobaldblau’.” Dies könnte
man ein Erinnerungserlebnis nennen. Würden wir es aber
so nennen, wenn jemand sich dann an immer auf ganz
falsche ˇWörter oder unsinnige Lautreihen
‘besänne’? Und
angenommen jemand wollte sagen: “Doch; das
könnten auch echte Erinnerungserlebnisse sein” – wäre die
Antwort nicht: Man kann es natürlich so nennen –
etwa die Geste “Erinnerungsgeste” – aber
es hat nun alles was uns am Erinnern interessiert
eingebüßt. Man sieht nun daß es nur eine Zutat
war, zu dem, was dem Erinnern wesentlich .
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| | | | | “Ich
muß doch wissen, ob ich Schmerzen habe” –
Heißt das: ich muß doch wissen, daß, was ich habe
‘Schmerz’ heißt? Nein
– wird man sagen – es heißt, ich muß wissen, daß,
was ich habe Schmerzc ist.
Vergleiche: ich muß doch wissen, daß das ein
Sessel ist. – Da kann
ma[m|n] das Verschiedenste wissen: daß man
sich darauf, setzen kann, daß es
sich zu einem Sessel aufklappen läßt
etc. etc.. Du meinst
eigentlich: “Ich muß doch wissen, was ich
habe”. Wohl – aber was hast Du
denn? Du kannst doch darauf nur mit Worten
oder Gesten antworten. – Richtig ist
nur zu sagen: Es heißt nichts zu
fragen: “Bist Du sicher daß Du Schmerzen
hast?” Aber nicht weil der Andre
selbstverständlich sicher ist. Die
Redeweise: “Ich muß doch wissen
– – –” wird allerdings gebraucht (daher
der Wirrwarr) aber überlege, bei welchen Gelegenheiten man sie
etwa verwendet. (Der Arzt sagt:
“Aber es tut ja gar nicht so
weh!”)
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22.11.
Ich zähle jetzt die Tage, meines Aufenthaltes. Noch
etwas weniger als 3 Wochen. Ob ich sie erleben
werde. – Ich fürchte mich vor allem; vor dem
Aufenthalt, vor der Reise durch Deutschland; sogar
etwas vor Wien, & vor der Zukunft. Ja,
ich bin jetzt, sozusagen, beschissen.
Fuhle mich verloren.
Gott
dende es!
Sich in die Welt finden – darauf
kommt es an. Nicht von ihr
fordern. Sondern sich in sie finden,
wie sie ist.
D.h., ⌊:⌋
nicht sich einen Roman vormachen, & dann über
den Mangel an Übereinstimmung der Welt mit ihm erstaunt
& beleidigt sein. Aber ich tue dies eben
doch. Ich fühle mich ziemlich elend.
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| | v | | |
Unter Erinnerungserlebnis stellt man sich vor:
Erinnerungsbild. Nun gibt es natürlich
Erinnerungsbilder, – ich kann mir leicht welche vor die
Seele rufen. Aber wie rufe ich es mir vor die
Seele? Und wenn ich es nun fixier[t|e],
ist es die Erinnerung?
Man sagt (etwa): ich sehe mich mit einem Freund da
& da spazieren gehen. Aber – wie
weiß ich daß ich's bin & mein
Freund. Ist die Portraitähnlichkeit so groß das Portrait so gut getroffen | ?
Natürlich nicht. Aber ich sage, daß
ich's bin & ⌊mit⌋
meinem Freund. Ich mache diesen Übergang vom Bild zu
Worten, oder von diesem Bild zu gewissen andern;
etc..
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| | v | | | Und, wenn ich sage:
“Ich habe ein Erinnerungsbild vor mir” – wie weißt
Du, was ich erlebe? Du kannst ja – wie man
sagt – nicht in mich hineinschauen (das kann nur
ich). Aber erinnere Dich, wie Du
ich & Du
d[as|ies] Wort
haben gebrauchen lernen! Also mache ich mir wohl
ˇeigentlich nur selbst eine Mitteilung nicht
Andern Dir. Aber wie teilt es mir etwas
mit, bei oder nach einem Erlebnis gewisse Laute
(etwa den Satz: ich habe ein ‒ ‒ ‒)
auszustoßen?
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| | v | | | Was nennt man denn
ˇfür gewöhnlich eine Mitteilung? Da
mußt Du an Mitteilungsspiele denken.
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| | v | | | Oder hätte
ich gar zu mir selber statt “ich habe ein
“Erinnerungsbild” nur sagen sollen:
“Ich habe das”? (oder gar nur:
“Das.”?)
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| | | | | Ziehe den ganzen Tag herum
– was nicht recht ist – weil ich mich innerlich
bedrückt fühle. Es ist als ob ein Gewicht
in der Magengegend auf mir läge; aber ich glaube nicht, daß
das vom Essen kommt. Ich om
möchte fliehen, aber es wäre unrecht & ich kann es
gar nicht. Vielleicht aber könnte ich es auch –
ich könnte morgen packen und den nächsten Tag
abfehren! Aber möchte ich
es? Wäre es richtig? Ist es nicht
richtig, hier noch auszuhalten? Gewiß. Ich
wurde mit einem schlechten
Gefühl morgen abfahren. ‘Halt es
aus’, sagt mir eine Stimme. Es ist aber auch
Eitelkeit dabei, daß ich aushalten will; & auch etwas
Besseres. –
Der einzige triftige Grund hier früher oder gleich
abzureisen wäre der, daß ich anderswo jetzt vielleicht besser
arbeiten könnte. Denn es ist Tatsache, daß der
Druck, der jetzt auf mir liegt mir das Arbeiten fast ˇbeinahe unmöglich macht & vielleicht in
einigen Tagen ganz wirklich
unmöglich. Und dann verliere ich hier meine Zeit
(d.h. meine Arbeitszeit). Und
das ist für mich schlimm. Ist es aber nicht,
gerade die Reiseunruhe, die mir das Arbeiten so ungemein schwer
macht? K[ö|an]nnte ich nicht versuchen
mich zu beruhigen? Schlechter Schlaf, wenig Licht,
das sind Hindernisse. | | |
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23.11
Ich könnte mir denken, daß ein primitiver Philosoph einem anderen Menschen den Kopf
einschlägt im Drang zu erfahren, ob er nicht auch
Vorstellungsbilder habe.
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“Entweder es schwebt ihm nun ein solches Bild vor
hat ihm ein … vorgeschwebt, oder nicht – ein Drittes gibt es
nicht.”
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Konnte heute besser arbeiten.
Gott sei Dank.
Obwohl ich es nicht verdient habe.
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24.11.
W Der See ist nun
eingefroren & ich kann nicht mehr rudern war
ein Irrtum. Es ging noch; muß über den
Fluß gehen. Schlechter & langer Weg.
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25.11.
Bin ängstlich, hier von Eis eingeschlossen zu
werden. F Über den Fluß
kann man nicht mehr gehen, weil da das Eis weggeschwemmt ist.
Die Angstgedanken hindern mich a[n|m] der
Arbeit⌊en⌋. Hatte große körperliche
Anstrengung, gestern & heute um ins Dorf &
zurück zu kommen. Bin dadurch so müde, daß ich
ˇgar nicht dnken kann.
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| | v / 2 | | | “Wir können es nicht wissen
– aber er ˇhat dieses Erlebnis oder er hat es
nicht.” Was heißt denn dieses
“Er hat es, oder er hat es nicht”
hier? Wir lassen ja alles offen – & doch
behaupten wir etwas. Und zwar geben wir die Auswahl
aus zwei Bildern. Wir sagen:
es muß so, do oder so
ausschauen. Wir zeichnen gleichsam diese
Bilder vor Dich hin. Hier hast Du die Sachlage, jetzt
wähle! Dies ist gleichsam ein
Taschenspielerkunststück, denn es nimmt gerade das Problematische
‘for granted’ & behauptet
dann etwas, was
ohnehin jeder
zugibt jeder
zugibt. zugeben muß |
//
was
“Der, der die Reihe ganz sieht, sieht,
ob diese Ziffer in ihr vorkommt oder
nicht” “Der, welcher in die
Seele jenes Menschen sieht, sieht da entweder, daß ˇdort
diese Vorstellung ist, oder nicht.” –
Aber es handelt sich hier gar nicht darum, daß etwas
in ˇetwas, einer Seele (oder
dergl.) verborgen ist &,
von Gott, etwa, gesehen werde.
In diesem Bild schon liegt die Mißdeutung unserer
Grammatik. Man spricht davon: “den
Blick nach Innen wenden”; man tut dies oft, indem man die Augen zumacht. Und wir fühlen Kummer &
manchmal auch Freude innen. Die ‘innere’
Stimme des Gewissens erscheint uns manchmal von innen, manchmal
von außen zu sprechen. Man könnte auch sagen, das
Wort “innen” & “innere” so
gebraucht, steht für eine körperliche Geste die auf eine
oder andere Weise durch ein Gefühl im Innern der Brust
(hauptsächlich) verursacht scheint. Wir
drücken unsre Hand auf's Herz & machen
verschiedenerlei Bewegungen, mit Kopf & Schultern
als spürten wir etwas dort. Wenn ich aber dagegen
etwas sehe oder
[H|h]öre[–| ,] wie ja beinahe
ununterbrochen während mein⌊es⌋ wachen Lebens, paßt hier
die Bezeichnung ‘inneres
Erlebnis’?
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| | v | | | Wenn ich
sage: ich habe ein bestimmtes Vorstellungsbild, also
könnte es der Andere auch haben[,| –] zu
we[nn|m] sage ich das? Hat es Sinn zu mir
selbst zu sagen: “Ich
habe …”? Wenn ich es nun sage so scheint
es als wäre ähnlich zu sein der Aussage:
Wenn ein Uhr in dieser Lade liegen kann, dann auch
in jener. Die Uhr in dieser La[g|d]e zeigt uns
nämlich (dann) wie eine Uhr in einer
Lade liegt, wie wir uns das vorzustellen haben. Und es wird
also dargestellt, als zeigten mir meine Schmerzen, wie ich
es mir vorzustellen habe, daß der Andre Schmerzen hat.
Wenn ich mir aber nach meinen Schmerzen die Schmerzen
des Anderen vorstellen sollte, so wäre es etwa
Schmerzen, die, wie ich es dann
ausdrükken müßte, ich im
andern Körper habe. Denn ich
habe erlebt daß ein Schmerz von einem Ort zum andern gewandert
ist. Aber erlebe ich, daß ichc sie
habe? Aber was heißt das? Einem
Anderen sage ich: “Ich habe
Schmerzen”, für mich selbst stöhne ich
bloß. Und das Stöhnen entspricht etwa dem
[S|W]ort Schmerzen aber von
‘ich’ ist keine Rede. Mein Stöhnen
kann auch den Andern anzeigen daß ich Schmerzen habe,
dadurch nämlich, daß ich stöhne.
Wenn aber bei meinen Schmerzen
ich (d.h. mein
Körper) stöhne & nicht der Andre so geschieht es
nicht weil ich mir zum Stöhnen meinen Mund
habe.
D.h. ich will nicht dadurch etwas
ausdrücken daß gerade ich und nicht ein Andrer
stöhnt.
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| | v | | | Ich sehe einen roten Fleck
an & sage: “Das bin doch ich, der
das sieht. –” – Aber vor allem, was
bedeutet hier ˇder “das”
sieht? (Und es bedeutet nicht:
was ich damit meine.) Laß ich aber die
Bedeutug des “das” in der
Schwebe, was hat dann der Satz noch für Sinn?
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| | v | | |
“Wenn ich Schm. haben
kann, kann sie der Andre auch haben[;| .] Sowie
ich sie haben kann, kann sie der An-dre haben.” –
Aber ich kenne gar nicht das Etwas, was vor mir auf ihn
übergehen kann. Jener Satz heißt doch
eigentlich: Du mußt doch verstehen, was es heißt,
der Andre habe Schm., wenn Du weißt
wie es ist, wenn Du sie hast!
(Wie: “Du mußt doch verstehen, was es
heißt, in Lampe ist ein
Docht, wenn ich Dir zeige, daß in dieser einer
ist.) Aber wie wenn ich den Übergang nicht
machen kann? Oder vielmehr: was heißt es
denn ihn machen? Wenn es ein
‘augenblickliches’ Verstehen ist, ist es auf
der gleichen Stufe wie eine
Gestikulation ein Gestikulieren | , woher ◇◇◇ ich, etwa, das Gesicht
schmerzlich verziehe & dabei eindringlich auf den Andern
deute. (Denk daran wie man einem
kleinen Kind sagt seine Puppe habe ‘weh
weh’). Aber ich könnte
verschiedene Übergänge machen, & das
zeigt daß man nicht sagen kann[,| :] das &
das bezeichnet man mit “Schmerz” & Du
weißt was “ich habe”, “Du hast”
etc. bedeutet, so weißt Du, was es heißt:
“er hat
Schmerzen”.
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| | ∫ | | | Wenn Du jemand das
Wort “haben” erklärst & nun bei einer
Gelegenheit, wenn er Schmerzen hat auf die
[Sc|sc]hmerzhafte Stelle zeigst & sagst:
“Nicht wahr Du hast etwas hier? Und was Du
hast, das hat auch ein Anderer” – so wird
er Dich wohl nicht verstehen.
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| | v | | | Man muß lernen
den Ausdruck “Ich habe
Schm.” als einen so
übertragene ansehen wie: die Gerade S
schneidet den Kr⌊e⌋is K in
zwei immaginären Punkten.
| | |
| | v | | |
26.11.
Alle Schwierigkeiten kommen
hier daher, daß unsere Ausdrucksweise uns ein Bild
(an)bietet, das uns eine andere Art der
der Ausdrücke als die
wirkliche erwarten läßt. // … daher,
daß wir uns Bilder machen, die uns eine andere Verwendung der
als die tatsächliche
erwarten lassen. // Hier ist ein
fortwährender Widerstreit.
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| | v | | | Ein Bild wird
herauf beschwo-ren,
da[ß|s] eindeutig den Sinn zu bestimmen
scheint. Die wirkliche Verwendung des Wort⌊e⌋s
scheint etwas Verunreinigtes derjenigen gegenüber, die das Bild
Es geht
hier wieder wie in der Mengenlehre: Die Ausdrucksform
scheint für einen Gott
zugeschnitten zu sein der weiß, was wir nicht wissen
können[;| ,] er sieht die ganzen unendlichen Reihen
& sieht in die Seele des Menschen hinein.
Für uns freilich sind diese Ausdrucksformen quasi Ornate,
Kronen, Zepter etc. mit die wir zwar
anlegen können, mit denen wir aber nicht viel anfangen
können da uns die Macht fehlt, die allein dieser Kleidung Sinn
& Zweck geben würde. | | |
| | v | | |
In der
Verwendung der Ausdrücke machen wir quasi
ˇkleinliche Umwege, gehen durch ˇkrumme
Nebengassen, während wir wohl die breite gerade Straße vor uns
sehen, sie aber freilich nicht benützen können, weil
sie leider permanent gesperrt ist.
| | |
| | | | | Ich zahle die
Tage, die ich noch hier bleiben soll. Aber es ist
schlecht solche Tage zu zählen! Nicht nur
sind sie gute & wichtige Tage für mich, sie
unterscheiden sich in sofern nicht
von allen früheren, als mir damals geradeso leicht etwas
hätte geschehen ka können wie in den
nachsten 14 Tagen!
Nur fühle ich mich jetzt
müde & gleichsam aufgerieben. Ich ziehe schwer
an dem Wagen & fühle Angst ˇdavor, daß
ich ihn nicht mehr bis zum Haus ˇwerde ziehen
◇◇◇ können. Nur Ruhe in
Gott würde mir helfen
können.
| | |
| | ∫ | | |
“Nichts im Gesichtsfeld raum deutet
d⌊a⌋rauf hin, daß es er von einem Auge gesehen wird.” – Ja,
wie wäre es denn, wenn's anders wäre?
Wo ist der Gegensatz zu dem was ich beschreibe?
| | |
| | ∫ | | |
27.11.
›Ich will mit dem Satz
“Ich habe Schmerzen” nicht auf eine bestimmte
Person im Raum zeigen.‹
| | |
| | | | |
Konnte heute – Gott sei
Dank! wieder besser arbeiten. War bei
Anna Rebni Milch holen.
Sie ist, trotz unserer Aussprache, wenig freundlich &
fremd. | | |
| | | | |
28.11.
Lasse mich ge wegen meines
Seelenrheumatismus von religiösen Geistern
anstrahlen. [R|J]etzt ˇwieder von
Klaudius. Ich glaube es ist richtig, daß ich das
tue, obwohl keinerlei Besserung zu sehen ist. Aber es
ist wohl auch keine, so ohne weiteres, zu erwarten.
Ich fühle immer, was nie ein frommer
Mensch fühlt, daß Gott
dafür verantwortlich ist, was ich bin. Es ist
das Gegenteil von Frömmigkeit.
Immer wieder
möchte ich sagen:
“Gott, wenn Du mir nicht
hilfst, was kann ich tun!” Und obwohl ich
damit in Übereinstimmung mit manchem bin, was
in der Bibel steht, so doch nicht mit
der Einstellung fr[m|o]mmer Männer. Ich kann
aber diesen Teil meines Denkens nicht – oder nicht
direkt – bekämpfen, sondern ich kann nur trachten
mich (gleichsam, Gott hin,
Gott her) anständig,
nich gemein, feig, ungut zu benehmen. Und
gelingt mir das, so mag sich auch iene
Denkart andern – mein
Gebrauch des Wortes “Gott”. Du mußt
trachten – never mind God. Wie es sich dann
or mit Lohn & Strafe
verhält, – das ist eine andere Sache, auf die [d|D]u
doch keinen Einfl[ü|u]ß nehmen
kannst. Im übrigen kann es dir nützen dich von anderen
Geistern bestrahlen zu lassen & dabei zu trachten,
geduldig deine eigene Unklarheit zu leiden.
| | |
| | ∫ | | | Bei
“Er hat …” schwebt uns die
menschliche Gestalt vor, aber nicht bei “Ich
habe …”.
| | |
| | ∫ ∫ | | |
⌊Zu⌋
Bei
“[e|E]r hat …” gehört
eine zeigende Gebärde; aber nicht zu “Ich
habe”.
| | |
| | v | | | Kommt es nicht Alles drauf
hinaus, daß die Worte“:
“Ich habe …” einem Stöhnen oder
Schrei entsprechen? Daß, wenn ich aus Mitleid
stöhne man daraus nicht entnehmen kann, wer der Leidende ist;
sondern dafür ein Zeigen oder
dergl. nötig , während der Schrei des Leidenden (uns) zu ihm
führt.
| | |
| | ∫ | | | Gibt es aber nicht beide
Fälle: einmal soll das “ich” die
Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Ort lenken; wenn die
Frage wäre “wer will noch Kuchen haben”
& Einer schreit “Ich, ich!”
– anderseits, wenn ich dem Arzt sage: “ich habe
starke Schmerzen”, so ist das “ich”
sozusagen gänzlich unbetont.
| | |
| | v | | | Ich könnte
über Schmerzen klagen ohne zu wissen wer sie
hat. Man kann eben
sagen: Ich kann sagen, daß ich Schmerzen habe, ohne zu
wissen, wer sie hat. |
| | |
| | ∫ ? | | |
Aber so viel weißt Du denn doch daß Du nicht der Andre
bist! Ich denke aber gar nicht an den
Andern
Wir
könnten auch dies Sprachspiel mit dem
Wort “Schmerz” gelernt haben, daß jeder es nur
für seinen Schmerz gebraucht; nicht sagt “Ich habe
Schm.” sondern einfach
“Schmerzen!” oder auch
“Hier sind Schmerzen”. Würde
er bei diesen Worten auf einen Andern zeigen so würden wir den
Fall so behandeln als fühle er im andern Körper
Schmerzen[:| ,]
[D|d].h.: wir etwa den andern Körper behandeln aber den
Sprecher fragen ob nun noch Schmerzen
daseien Statt “er hat
Schm.” würden wir etwa
sagen: “er will sagen
‘Schmerzen’”.
Vergl
‘vouloir dire’ statt
‘meinen’.
| | |
| | v | | | Es handelt sich
hier um die Tatsache, daß wir uns an den [W|w]enden, der
die Klage ausstößt. Der Schmerzen hat ist der,
dessen Mund klagt.
| | |
| | v ∫ | | |
29.11.
– – – . – –
Ich will natürlich sagen: “Ich
habe …” & nicht:
“Er hat …”
(Obwohl ich die Wahrheit dieser Aussage damit
nicht bestreite.) Und
“[i|I]ch” steht allerdings in
meiner Aussage an der gleichen Stelle wie in der
andern “er”; aber diese beiden Worte
sind nicht funktionieren nicht auf gleiche in
gleicher Weise; sie verhalten sich nicht zu
einander wie die Bezeichnungen zweier
verschiedener Personen: “der hier” und
“der dort”. Ich habe ja die
Worte “Ich habe” nicht so gelernt daß man
mir etwa gesagt hätte: beobachte wer Schmerzen hat
& wenn Du's bist zeig auf Dich
etc.. Sondern diese meine Worte sind die direkte Übersetzung einer
ausgestoßenen Klage.
Ich könnte wohl sagen: Ich will daß jemand zu
mir kommt & nicht von mir fortgeht; ich
will ihn zu mir her ziehen und nicht von
mir weg schicken.
| | |
| | ∫ | | | “Der Andre
hat …” sage ich auf Grund von
Beobachtung eines gewissen dieses oder jenes
Menschens, “ich habe …” aber
nicht
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| | | | |
Es ist merkwürdig daß dieserlei Betrachtung immer den
Anschein des Psychologischen hat; während das, was wir zu finden
trachten eine irgendeine übersehene
grammatische Eigenheit ist, irgend ein
kleiner aber sehr bestimmter Zug in der
Anwendung Wortes. Dieser
drückt gleichsam auf einen Nerv & wir spüren
unbestimmte ausstrahlende Schmerzen.
| | |
| | | | | Konnte heute nur sehr
wenig arbeiten. War müde & ˇich
bin ˇauch in meiner Arbeit stecken geblieben.
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| | | | | Dennoch
kann der Schmerzerreger nur gefunden werden, indem ich mich
in die mehr oder weniger wagen unklaren
Beunruhigungen versenke.
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| | ∫ | | | Ich sage
“Ich habe …” & meine,
“Ich habe …”. Aber die Frage
ist wie dieser Ausdruck gebraucht wird.
| | |
| | v | | | Was heißt es
ihn im Gegensatz zu “er hat …”
gebrauchen? Ich will immer auf den Einwand,
ich gebrauche “Ich habe …” im Gegensatz
zu “Er hat …” antworten, dies sei
nicht mehr so, ich denke an keine Andern, mein Mund sage
die Worte “Ich habe …” die keine Person
bezeichnen, & ich wähle den Mund nicht, der so
spreche. Dieser Mund sagt:
“Ich habe …” & daraufhin wird
dieser Mensch bedauert.
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| | ∫ | | | Das
[E|e]ine Sprachspiel ist auf jemand zeigen & sagen
“Er hat”. Das andere, ganz anders,
… … .
| | |
| | ∫ | | | Man kann sich ein
Spiel mit “Ich habe …” denken
worin “Er hat …” nicht
vorkommt.
| | |
| | ∫ | | | Es bleibt
dabei: ich zeige nic⌊h⌋t auf eine Person.
| | |
| | | | |
30.11.
Bin bedrückt; & sehne mich fort.
Trachte die Zeit gut zu benützen die Du noch hier
bist! Aber ich habe Furcht, daß ich nicht mehr von
hier weg komme; daß mir ein Unglück zustößt,
Krankheit, oder daß ich auf der Reise
Unglück habe! Das immer wechselnde,
schwierige Wetter, Kälte, Schnee, Glatteis
u.s.w. & die Finsternis
& meine Müdigkeit machen alles sehr schwer.
Ich gehe keuchend den Berg hinan.
| | |
| | v | | | Das Wort
“ich” bezeichnet ‘im Munde einer bestimmten
Person’ diese Person. Kann ich aber
sagen: “es bezeinet in
meinem Munde mich”?
| | |
| | v | | | Der,
dessen Mund sagt, er habe Schmerzen, dessen Ohren muß man Trost
zusprechen; sagt er aber er habe im Zahn eines Andern
schmerzen so muß man den Zahn des Andern
behandeln. Oder:
[d|D]en Ohren muß man
trost zusprechen, deren Mund
sagt “ich habe Schmerzen”,
etc..
| | |
| | v | | | Weiß ich, wer
Schmerzen hat, wenn ich weiß, daß ich sie habe?
| | |
| | ∫ | | |
“Aber Du weißt doch jedenfalls, daß sie nicht der
Andre hat!?” –
Erstens weiß ich das nicht ‒ ‒ ‒
| | |
| | ∫ | | | Ich erkenne doch
nicht, daß ich ich & nicht der Andre bin.
| | |
| | ∫ | | |
Erkenne ich, daß ich die Schmerzen habe &
nicht der Andre⌊,⌋ & sage
demgemäß: “ich
habe …”? – “Aber Du erkennst
doch, daß Du sie hast, denn Du sagst es
!” –
| | |
| | ∫ | | | “Wenn
ich sie fühle, muß ich sie
haben.”
| | |
| | ∫ | | | Wie ist es
denn: meint jeder Mensch mit dem Worte
“Ich” was anderes? nämlich
jeder sich selbst also
einen Anderen als der Andere? Meine ich,
z.B., mit “ich”:
L.W.?
Ich sage: “ich
habe …”.
| | |
| | v | | | Lernt er den
Gebrauch von “Ich habe …”,
indem ihm gesagt wird: wenn diese Person Schmerzen
hat, dann sagst Du
Du sagen “ich
habe …”?
| | |
| | v | | |
Er lernt in Worten
klagen. Er lernt statt zu
stöhnen Worte aussprechen. | | |
| | v | | | Am
abend leichter, nicht
bedrückt. Früher voll Trotz &
Zorn. Ohne Gottvertraun.
| | |
| | ∫ | | |
1.12.
Er lernt nicht auf jemand
zeigen, noch eine Person benennen,
sondern er, wie jeder, lernt
Wortform aussprechen
| | |
| | v / | | | Es kann
sagen:
“Das sehe ich jetzt rot, aber gestern hab ich
es grün gesehen” und unter Umständen
z.B. wenn wir eine physiologische
Erklärung dafür haben, werden wir diese Aussage gelten
lassen. – Wenn aber nun Einer immer wieder solche
Aussagen machte, er habe erinnere sich das gestern anders
gesehen zu haben, obwohl sonst keine Kriterien dafür
vorlägen – da würden wir endlich von dem Ausdruck
“er erinnert sich” übergehen zum Ausdruck
“er sagt, er erinnert sich”.
Und wir würden etwa
hinzusetzen: “aber was das eigentlich heißt, weiß
ich nicht”. Wenn nun jemand sagte:
“Nun, er hat eben das ˇbesondere innere
Erlebnis, das wir “Erinnerungserlebnis
nennen”, so wären wir hier plötzlich geneigt das
als eine irrele[b|v]ante Bemerkung beiseite zu
schieben, & überhaupt
wir wüßten mit der Idee
inneren Erlebnisses nun nichts
(mehr) anzufangen &
wären geneigt sie ganz aus dem Spiel zu
lassen. // & sind geneigt, sie fallen zu
lassen. // Es wird hier plötzlich
müßig von ‘einem bestimmten inneren
Erlebnis’ zu sprechen.
| | |
| | v | | | Nimm einmal ein
Erleb-nis,
was Du Erinnerungserlebnis nennen würdest.
Um Dir vor die Seele zu rufen, was Du so nennst, erinnerst Du Dich
etwa eines Geschehnisses vom vergangenen Tag. Ja,
nun weißt Du also ˇwas
‘E.ne.’
heißt. Aber weißt Du es denn – ist es nicht möglich, daß Dir morgen
ein ganz anderes inneres Erlebnis einfällt, wenn Du versuchst Dir
vor die Seele zu rufen, was
‘E.ne.’
heißt? Du wirst Dir dieses Erlebnis also
besehen, & beschreiben, worin es besteht. Da wirst
Du sehen, daß es verschiedenerlei
‘E.e.’
gibt & Du wi ihre Beschreibung
wird etwa darin bestehen, daß Du die Worte angibst, die man in
diesem Fall zu sagen geneigt ist, die Gebärde, die man
macht, das Bild
was uns vorschwebt. Nimm nun irgend ein solches [e|E]rlebnis &
frage Dich, ob Du es unter allen Umständen
‘Ee.’ nennen
würdest. Wenn Du Dich
z.B., nach der Aussage andern Menschen, gänzlich irrtest, so würdest
Du wohl in einem oder in wenigen Fällen dennoch sagen:
“Ich hatte das
E.e. …, wenn
es sich auch meine Erinnerung als falsch erwiesen
hat.” Wenn ‒ ‒ ‒
| | |
| | | | | Arbeite schlecht. Soll ich
noch 10 Tage hier bleiben, wenn es nicht besser geht? Ist
es nicht unsinnige Zeitvergeudung?
| | |
| | | | | Wenn ˇsich aber Deine
Erinnerung zum Untersuchen der Vergangenheit vergangener
Ereignisser | als wertlos
erwiese, weil sie immer wieder mit allen
übrigen Kriterien stritte, – würdest Du noch
denselben Respekt für jene Erlebnisse
haben? , wie unter normalen
Umständen?
| | |
| | v | | | ⌊⌊ Man sagt
in so einem Fall etwa: “ich muß es
geträumt haben”. Und hier ist ˇwieder
der Gebrauch von “ich muß” interessant.
⌋⌋ | | |
| | | | |
Mein E.e. kann
Z.B. dies sein, sehr wohl darin bestehen, |
daß ich mir die Worte sage: Mein
E.e. kann sehr wohl
das E. sein des Aussprechens der
Worte: …
Mein
E.e. kann sehr wohl
das E. sein des Aussprechens
der Worte: …
“Ich
erinnere mich …” Und diese Worte
haben ihren Sinn nur durch ihre
besondere Verwendung. Und so ist es charakteristisch
für das E.e.,
daß es selbst nichts ist, außer in einer bestimmten
Umgebung.
| | |
| | | | | • Was wäre unser Interesse
für diesen seelischen Zustand, für diese Art der Geste
usw.. Dies nimmt sein Interesse offenbar
nur von seiner Verbindung
mit andern Tatsachen her.
| | |
| | v / | | |
Wü⌊r⌋den wir es Sprachspiel nennen, wenn jener Mensch
beim Betrachten der Zeichen seines Tagebuchs belie[g|b]ige
Bilder ent⌊w⌋ürfe? – Aber
bedeutet das ﹖Aber würde das kein
seelisches Erlebnis in ihm bedeuten? Und warum soll das
nicht Sprache sein, wohl aber was mit einer andern Art von Erlebnissen
verknüpft ist? eine andre Art der
Erlebnisse? | Wenn Bilder nun erinnerungsbetont wären (was immer
das heißen mag), was macht sie daran für uns
wichtiger? – Nichts; wenn nicht Zusammenhang mit den Tatsachen, wie wir sie kennen,
& weitere
Verwendung der Bilder.
| | |
| | v | | |
[“|‘]zeichnerisches
Gedächtnis’. Unter welchen
Umständen würden wir die Zeichnungen
[e|E]rinnerungsbilder nennen?
| | |
| | | | | Denke an meine
frühere Liebe, oder Verliebtheit, in
Marguerite &
an meine Liebe für Francis. Es ist ein schlimmes Zeichen für mich
daß meine Gefühle für M. so gänzlich
erkalten konnten! Freilich ist hier ein
Unterschied; aber meine
Herzenskälte besteht.
Moge mir vergeben werden;
d.h. aber: möge es mir
möglich sein, aufrichtig ˇ&
liebefoll zu sein.
| | |
| | | | |
2.12.
Heute nacht onaniert.
Gewissensbisse, aber auch die
Uberzeugung, daß ich zu schwach bin, dem
Drang & der Ver-suchung zu widerstehen, wenn
sie sich mir die
& die Vorstellungen sich mir darbieten, ohne daß ich mich
in andere flüchten kann. Gestern
abend noch satte ich Gedanken
über die Notwendigkeit der Reinheit
meines Wandels! (Ich dachte an
Marguerite & Francis.) –
| | |
| | v / | | | Der Zahnarzt
fragt: “Haben sie hier
[s|S]chmerzen?” Der Patient:
“Ich habe gar nichts – Au
weh!”
| | |
| | v | | |
“Es gibt doch eine
subjektive Regelmäßigkeit, eine R. die nur für mich
existiert.” –
D.h.: wir verwenden das Wort
“R.”
manchmal so, daß wir sagen: jemand stelle sich
eine R. vor, ˇer sehe etwas
r.,
wa es scheine ihm r. u.s.f..
Aber das heißt nur nicht daß er : er habe
// er hat // ein Objekt vor sich hat, – das keiner von uns kennt
& das er “R” nennt.
Spielt er außer dem Spiel, was ich sehe, noch eins mit sich
selbst, wovon ich nichts weiß, so weiß ich auch nicht
ob was er treibt “ein Spiel
spielen” genannt werden
soll. Spricht er außer der öffentlichen Sprache mit
sich selbst noch eine private von der ich nichts weiß,
wie weiß ich
daß es eine Sprache ist? warum sage ich es sei eine Sprache? | // Er
spielt also ˇscheint es außer dem Spiel, was ich sehe, noch
eins mit sich selbst, wovon ich nichts weiß – aber
warum nenne ich das
‘Spiel’? //
D.h.: Wir gebrauchen das
Bild vom ‘privaten Objekt’, welches nur er
& kein [a|A]nderer sehen kann. Es ist
ein Bild – werde Dir klar darüber! Und nun liegt
es im Wesen dieses Bildes, daß wir noch weitere Annahmen über
dies Objekt & was er damit tut, machen;
(denn) es genügt uns nicht zu
sagen: Er hat ein privates Etwas & tut etwas
damit. Er beschreibt uns
z.B. einen Traum & wir
sagen: er sieht ein [b|B]ild vor sich
& beschreibt es uns: Aber dann
A meinen wir doch mit dem
‘Bild’, was wir gewöhnlich so nennen, wenn
[m|M]ehrere Bild
sehen können. Aber vielleicht
sagst Du: “Nein ich meine kein
materielles Bild sondern nur d[as|en]
Gesichtsbild ˇeindruck eines solchen Bildes” –
Aber dann hätte es ja wieder seinen Sinn
den statt dieses Ausdrucks den Ausdruck
“Bild welches nur er sehen kann” zu
gebrauchen! Nein wir gebrauchen hier [als| das]
Gleichnis (Bild) eines
‘materiellen’ Bildes, etwa
desjenigen welches wir (selbst) nach
seiner Beschreibung herstellen könnten.
| | |
| | v | | | Freilich wenn das
Wasser im Topf kocht so steigt der Dampf aus dem
Topf & auch das Bild des Dampfes aus dem Bild des
Topfes. Aber wie wenn man sagen wollte im Bild des Topfes müsse
auch etwas kochen?
| | |
| | v | | | Sagen wir nun
aber: “wir wissen natürlich nicht
eigentlich, wie sein Bild aussieht” so machen wir
dadurch unsre Annahme wieder zunichte & man kann
fragen: wenn Du also gar nicht weißt was er vor
sich hat, was mit welchem Rechte nennst Du es dann ein
“Bild”? Wenn es
z.B. eine Fläche mit beliebigen
Farbflecken wäre hättest Du dann noch ein Recht zu
sagen: er beschriebe uns diesen Komplex mit
seinen Worten? Wenn Du sagst er sähe ein
priv. Bild vor sich, so mußt Du
ˇnun von außen hinein arbeiten. ⌊⌊tust Du das nicht so
verliert Deine Annahme jeden Sinn.⌋⌋
⌊⌊Freilich, Du siehst es nicht als Annahme, weil
es scheint daß unsere Sprache es sagt, oder Du bleibst auf halbem
Wege stehen.⌋⌋
D.h. Du mußt etwas innen annehmen
was uns das Äußere . zur
Erkl.
d. Äußeren. ¤
“Er hat ein
priv. Objekt. Weiter wissen
wir aber nichts darüber.” – Aber was
wissen wir denn wenn wir das wissen? –
⌊
¤ // was
zur Erkl.
d. Äußeren
dient // ⌋
| | |
| | v / ∫ | | |
Wenn ich die Ausdrücke gebrauche: “Er
sieht die & die Vorstellung vor sich”,
“Das scheint mir
r.” …
[,| –] so ist es hier als redeten wir
von einem privaten Objekt. Unsre Ausdrucksformen
legen dies Bild nahe; oder auch:
gebrauchen dies Bild. )
| | |
| | v / | | |
Was wäre dagegen zu sagen, daß das “u” ein doppeltes
“i” ist (die Punkte läßt
man aus) und daß eben ˇso ein doppeltes
“i” anders ausgesprochen wird.
| | |
| | v / | | |
3.12.
Sagt man nun eigentlich etwas vom “u” aus,
wenn man sagt, es sei ein
doppel-i, ohne etwas über
die Geschichte des “u” oder seine
Aussprache zu
wollen? [Dies hängt mit all dem Obigen zusammen,
ich weiß aber noch nicht ganz, wie.]
| | |
| | v / | | |
Wenn Du sagst, er sähe ein privates Bild vor sich ˇdas er
beschreibe, so machst Du immerhin eine einige
Annahme n
über das, was er vor sich hat. // so hast Du
immerhin eine Annahme gemacht, über das, was er vor
sich hat. Und das
⌊⌊heißt[:| ,] daß Du es näher
beschreiben kannst, oder beschreibst.⌋⌋ Gibst Du zu,
daß Du gar keine Ahnung darüber hast, was, oder vor
welchen Art, das, was er vor sich hat, sein
könnte, – was verführt dich dann,
dennoch, zu sagen, er habe etwas vor sich. Ist das
(dann) nicht, als sagtest Du von
Einem: Er hat etwas – aber ob es Geld, oder
Schulden, oder eine leere Kasse ein r Beutel ist, weiß ich
nicht.
| | |
| | v / | | |
Ist es nicht so, das Du Dir zuerst von dem was er vor sich hat eine
bestimmte Vorstellung machst, –
dann für grundlos erklärst, – aber nun dennoch
festhältst, er habe etwas vor
sich? // , Du wissest, er habe etwas vor
sich? //
| | |
| | v / | | |
Woher die Idee, daß Einer ein privates Bild vor sich hat?
“Nun, dadu daher, daß ich eines
vo habe!” – Aber hast
Du denn ein Bild vor Dir?! Das
sagst Du ja nur! Und es ist so wenig &
so viel Grund diese Wendung in Deinem Fall zu gebrauchen, wie in dem
des Andern. “Aber ich stelle mir doch
z.B. etwas lebhaft vor, sehe es also vor mir
& der Andre der neben mir steht sieht es nicht, also gehört es mir allein zu.” – Aber es ist
ja nur eine Metapher zu sagen Du sähest etwas “vor
Dir” oder “in Dir”; das
Gleichnis vom “inneren Auge”.
Und wenn sich der Andre dasselbe vorstellt, warum sollst Du nicht
sagen, er habe dasselbe vor
sich? –
“(Aber) er
Er kann
doch nicht die
Schmerzen haben die ich
habe!” – Warum nicht? Was ist
das Kriterium der
? Und wie ist es:
Kann er sie nur nicht mit Dir zugleich haben, aber
dann wenn Du sie abgelegt hast; oder kann er das überhaupt nie
haben? (Seltsam, was man sich doch für
Vorstellungen macht!) “Aber wenn ich
mir etwas vorstelle, oder auch wirkliche Gegenstände sehe, so
habe ich doch etwas, was mein Nachbar nicht
hat’.” – Ich verstehe
Dich. Du willst nur Dich schonen
& sagen: “Nur ich habe doch
dieses.” – Aber wozu diese
Worte? sie taugen zu nichts..
– Ja kannst Du nicht auch sagen:
“Es ist hier von einem
‘Sehen’ (und daher auch von einem
‘Haben’) & von einem Subjekt, also auch
vom Ich, nicht die Rede.” Könnte ich
Dir nicht sagen: Das, wovon Du redest & sagst, nur
Du habest es – inwiefern hast Du es denn?
Besitzt Du es? Du siehst es nicht
einmal. Ja müßtest Du nicht davon sagen
niemand habe es? Es ist ja auch
klar[,| :] wenn Du logisch
ausschließt, daß ein [a|A]ndrer etwas
hat, so verliert es auch seinen Sinn zu sagen, Du
habest es[?| .] (Im Gegensatz
wozu?) Aber was ist dann das,
wovon Du redest? ! Ich
sagte ja: ich wisse ˇin meinem Innern wovon Du
redest. Aber daß hieß nun nicht, ich könne
den Gegenstand zeigen, von dem Du gesprochen
hast; aber ich weiß, wie Du diesen Gegenstand aufzufassen, zu
sehen, wie Du ihn sozusagen durch (den)
Blick & (durch) Gesten zu
bezeichnen meintest. Ich weiß in welcher Weise man in
diesem Fall vor sich & um sich
, und anderes.
Ich glaube man kann sagen: Du redest, ˇwenn Du im Zimmer
sitzt⌊,⌋ von dem ‘visuellen Zimmer’,
oder der ‘visuellen Landschaft’. Das,
was keinen Besitzer hat, ist das ‘visuelle
Zimmer’. Ich kann es so wenig besitzen, als ich
darin herumgehen kann, oder es anschauen, oder darauf zeigen
kann.
⌊⌊→ 2 Seiten⌋⌋
¤Es
gehört in sofern nicht mir an, als es niemand
anderem
¤⌊⌊man
kann ihm diese Deutung geben⌋⌋ | | |
| | | | | ist ja
klar: hat keinen Sinn zu sagen,
wenn man von der Vorstellung redet[,| :]
“[i|I]ch habe dieses Bild.”
(Wo “dieses” nicht “das
folgende” bedeutet). Das kann man nun
erklären, oder
ausdrücken,
⌊⌊man
kann ihm diese Deutung geben⌋⌋
man sagt: das Bild gehöre
wesentlich mir allein zu.; Denn [D|d]ann dann daher
kann ich nicht
drauf zeigen hat es keinen
Sinn darauf zu deuten | , da ja niemand weiß worauf ich deute;
& es hat keinen Sinn zu sagen, ich habe es, da es ja niemand
Andrer haben kann. (Denk an die
“Härte des logischen Zwanges” und
ahnliches.)
| | |
| | | | |
4.12.
Auf Zetteln geschrieben, was ich später
nachtragen muß. Heute zum ersten
mal wieder über den See
gegangen (mit Sigurd1
der Sicherheit
halber). Daß Eis ist
noch nicht sehr gut; schwache
Stellen. Bin au⌊s⌋ unbekanntem Grunde sehr müde;
schläfrig. Vielleicht [g|w]egen der
plötzlichen strengen Kälte seit
nacht.
Fühle meine Gemeinheit bei vielerlei
Anlässen. | | |
| | / | | |
5.12.
¤ angehören kann; oder:
es gehört insofern nicht mir an, als ich
(ja) darauf die
gleiche
Ausdrucksform gleichen Ausdrucksformen | verwenden will, wie
(z.B.) auf das
materielle Zimmer selbst, in dem ich sitze. Dieses
kann doch be schrieben werden, ohne daß dabei von einem
Besitzer des Zimmers die Rede wäre. Und es ist
doch auch ganz gut möglich, daß das Zimmer keinen
Besitzer hat. Dann aber kann das visuelle
Zimmer keinen Besitzer haben. “Denn es hat keinen
Herrn außer sich & keinen in sich” könnte man sagen.
← ﹖
Denke Dir doch ein Landschaftsbild (etwa Phantasielandschaft) & darauf ein Haus –
& jemand fragte: “wem gehört das
Haus?”. (Es könnte übrigens
die Antwort sein: “Dem Bauer der
hier auf der Bank vor dem Haus sitzt” – aber hier hat
‘gehören eine andre Grammatik als
gewöhnlich, denn der Bauer kann z.B. sein
Haus nicht benützen.)
| | |
| | v / | | | ⍈
Du willst sagen: “Ich sage
zwar “ich habe ˇjetzt die
& die Vorstellung’, aber die Worte ‘ich habe’ sind nur ˇein Zeichen
für den Andern; die Vorstellungswelt ist ganz in der
Beschreibung der Vorstellung dargestellt.”
–
| | |
| | | | |
6.12.
Sehr kalt; bin etwas
verkuhlt; arbeite schlecht. Gehe
jetzt über den See. Bin sinnlich, schwach &
gemein.
| | |
| | ∫ | | | ¥ •
Du meinst “Ich habe” ist
ˇbeinahe mehr wie: “Jetzt
achtung!” bist geneigt zu sagen, es sollte eigentlich
anders ausgedrückt werden. Etwa, einfach, indem man
mit der Hand ein Zeichen gibt & dann beschreibt. ⟶ 10 Seiten
Da es
gleichgültig ist ob die Vorstellung ein
Phantasiebild ist oder die
Vorst das Gesichtsbild wirklicher
Gegen-stände, so ich annehmen ich
säße
in ein Teleskop & beschriebe durch Worte, aber warum nicht
Zeichnen,
Konstellation, die ich sehe.
(DVielleicht schaue ich auch nicht in
ein wirkliches Teleskop sondern presse nur mein Auge an ein Okular
& dies ruft in mir
Gesichte
wach.) Und da werde ich dem Andern nicht sagen
müssen “Ich sehe …”, das wird
selbstverständlich sein. Man möchte
sagen, das “ich habe” ist nur eine Art Index der
Beschreibung.
⌊
Aber hier ist noch alles falsch. – Es sind nur
Anläufe zu irgend einer
Formulierung.⌋ 7.12.
| | |
| | ∫ | | |
Fundamental ist dies: Wenn ich sage
“[D|I]ch besitze ein Haus das so
& so aussieht” oder “ich besitze
dieses & dieses Haus”, – so könnte gefragt
werden: gehört dieses Haus wirklich Dir, gehört es
nicht vielleicht einem Andern?” – –
dies heißt nichts wenn ich sage: “ich besitze
die & die Vorstellung”. Wie habe ich
denn den Ausdruck “Ich habe die
Vorstellung …” gebrauchen gelernt?
Zeigte man mir wie es ist, wenn ich eine
Vorst. habe?
Wann sage ich denn ich hätte die & die
Vorstellung? Soll ich sagen: “Wenn
ich glaube sie zu haben”? Hier gibt es
eben kein Kriterium. Daher ist es ja
auch eine
Schwierigkeit, daß wir sagen: “ich
beschreibe meine Vorstellung”.
| | |
| | ∫ | | | Wenn ich
sonst etwas besitze, so besitzt es mein Körper.
Wie besitze ich eine Vorstellung?
| | |
| | ∫ | | | Wer besitzt
sie? – Der sagt, daß er sie hat?
| | |
| | ∫ | | | Wenn ich sage,
daß ich sie besitze, so brauche ich ja nicht zu wissen,
wer sie besitzt. – “Aber Du
weißt doch (immerhin) daß
Du sie besitzt & nicht ein Andrer.”
(Dieser Einwand
immer wieder[!| .]) Es heißt nichts
zu sagen “ich , daß
ich diese Vorstellung besitze”, auch nicht:
“ich weiß, daß ich eine solche
Vorstellung besitze”.
| | |
| | | | | ‘Ich weiß, daß ich die
Vorstellung … habe’ – Soll das
heißen: ich weiß daß ich diese & nicht
eine andre habe, oder soll es heißen[,| :] ich
weiß daß ich diese Vorstellung
habe? Keines von beiden heißt etwas.
a) [w|W]ie wäre es wenn
ich eine andre, oder keine Vorst.
hätte & mir nur einbildete diese zu haben? – b) Wie wäre es, wenn diese
Vorstellg. eine Andrer
habätte? Aber halt!
Das ist ja durchaus möglich. Ich wolle
eben nicht sagen: “diese, die ich so & so
be⌊s⌋chreibe”, sondern[,| :]
“diese, die ich vor mir sehe”, oder:
“diese” (hinweisend wobei ich zeige | )!
| | |
| | ∫ | | | Es hat keinen Sinn zu
sagen : “ich weiß nicht ob ich
S die Vorstellung … habe”
– & deutet man
falsch ˇwieder
unrichtig, indem man sagt, man müsse es
wissen.
| | |
| | ∫ | | |
Eine Mensch sagt: “ich habe
Schmerzen” – dann sagen wir ˇunter gewissen
Umständen er, der es sagt, habe
Schmerzen Person, die es sagt,
habe Schmerzen.
| | |
| | ∫ | | | Könnte man
sich nicht denken, daß Einer sagte: das Schachspiel
bestehe eigentlich darin daß sich die Figuren
ˇsich so & so bewegten – daß Menschen sie mit
ihren Fingern berühren, dabei denken, sprechen
etc., wei ganz gehöre nicht
zum Spiel?
| | |
| | v | | | Wenn ich den
Gebrauch des Wortes “Ich” beschreiben
will: genügt es wenn ich
beschreibe wie die Personen A, B, C, D, etc.,
das Wort verwenden – oder muß ich auch sagen
wie ich es verwende? Wird also in der
Beschreibung des Sprachspiels das Wort “ich” auch in
dieser Weise vorkommen? – “Ja
willst Du denn sagen, daß Du,
L.W., eine
besondere Verwendung für dieses Wort hast?”
– Nein; aber ich wollte auch nicht sagen “ich,
L.W.”, sondern bloß
“ich”.‒ ‒ ‒ Diesen Streich
kann uns dieses Wort spielen.
| | |
| | v / | | |
“Wenn ich Schmerzen habe, so sind doch da
einfach Schmerzen, & von einer Person ist
überhaupt nicht die Rede.” //
& von einer Person kommt nichts vor.” // –
Du möchtest also einfach sagen
“Schmerzen!” – dies
beschreibt – würdest Du sagen – das ganze
Factum. Aber, erstens, ist das
eine Beschreibung? & zweitens wozu ist sie
nütze? Du vergleichst offenbar
die der, in
welcher Du eine Beschreibung
ˇvon Zeichen
gewisser Sachverhalte zu geben hast.
Die Vorstellung ist eine Welt, die [B|b]eschrieben
wird // [z|w]erden
soll // ; wie etwa Amerika in einem
Geographiebuch beschrieben wird. Sie könnte auch
von einem Grammophon gesprochen werden. – Inwiefern
ist das aber eine Beschreibung einer Welt; &
wozu ist sie nütze?
| | |
| | v / | | |
Denke Dir zwei Beschreibungen: in einer sage
ich: an dem & dem Ort der Erde steht ein Haus das so & so
aussieht, eingerichtet ist
etc.. – &
anderseits: “Es gibt irgendwo
ˇim Weltraum ein Haus … (folgt die
Beschreibung)” oder: “Stell dir ein
solches Haus vor: …”. Die
Verwendung der Beschreibung, sie ist
für jeden Fall eine andere dieser Beschreibungen ist ◇◇◇
ganz verschieden. | .
(Wie, wenn [e|E]iner sagte: die
Beschreibg. des Hauses ist
eigentlich alles worauf etwas ankommt; das Übrige sei ein
Wink für den der sie hört.) Es
ist eine falsche
Vergleichung die ein falscher Vergleich der | uns irreführt.
| | |
| | v / | | | Oder
eigentlich hundert
Vergleichungen scheinen sich hier zu treffen: Man
halt etwa für hinweisende
Erklärung, was keine ist, & etwas für
Beschreibung was keine ist, & etwas für eine
Personsbezeichnung, was keine ist & etwas
für ein Wissen was keines ist. (‘innen
& außen’)
| | |
| | v | | | Vorsichtig wie auf
brüchigem Eis muß man vorwärts gehen;
überall nach der Verwendung fragen, nirgends dem Schein des
Ausdrucks trauen. Denn jeder der
geläufigen Ausdrücke legt eine andere als die
◇◇◇ tatsächliche Verwendung nahe.
| | |
| | | | | Wieder etwas
arbeiten können. Mit
A.R. alles im Gleichen; schlecht. Je länger
ich über die Sache denke, desto unbegreiflicher wird sie
mir. Bin eitel & gemein.
| | |
| | v | | |
8.12.
Hundert irreleitende
Bilder kommen hier zusammen, &
das macht die Schwierigkeit dieser Sache aus. // der philosophischen Situation
aus. // Wohin wir treten, wankt
wieder der Boden. Die ‘großen’,
schwierigen Probleme der Philosophie sind ˇes nicht etwa
dadurch daß hier ein unerhört & geheimnisvoller Sachverhalt ist
denn wir erforschen sollen, sondern dadurch, daß sich
an dieser Stelle eine große Menge von
irreführenden Ausdrucksformen kreuzen.
| | |
| | v | | | [←
10 Seiten]2 – – – –
ein Zeichen gibt &
dann beschreibt. – Wenn man, wie hier, mit dem
Ausdruck // den Ausdrücken //
unsrer gewöhnlichen Sprache (die doch ihre
Schuldigkeit tun) un-zufrieden ist // nicht einverstanden
ist // so ist ein Bild da, das … sitzt uns ein Bild im Kopf
das | mit dem Ausdrucksweise streitet.
Während wir versucht sind zu sagen, unsre Ausdrucksweise
beschreibe die Tatsachen nicht ˇso, wie sie wirklich
sind. – Als ob (z.B.) der
Satz “Er hat ” noch auf andre Weise falsch sein
könnte, als dadurch, daß er nicht Zahnschmerzen
hat. Man will also etwa sagen: “er
hat eigentlich nicht Schmerzen” – ohne damit
sagen zu wollen, daß er nicht Schmerzen habe. Als sage
die Ausdrucksform ⌊et⌋'was Falsches, obwohl der
Satz, zur Not, etwas Richtiges behauptet. Denn
so sehen ja die
Streitigkeiten zwischen
⍈↻Realisten,
Idealisten, Solipsisten
¥ • aus. Die
[e|E]inen greifen die
normale Sprache an als griffen sie eine Behauptung an, die
aAndern verteidigen sie als konstatierten sie
offenbare Fakten (der gesunden
Vernunft).
| | |
| | ø | | |
Schreibe ruhig, was Du schreiben willst, & klänge es
noch so einfältig! – & dann
denke nach, warum Du das hast schreiben
wollen. (Beinahe wie: erst erzähle
Deinen Traum, so wie er ist und dann denke
ihn.)
| | |
| | v / | | |
Warum sagte ich[,| :] das
“ich habe” sei nur für den Andern?
D.h. doch: nicht für mich, der
seine Vorstellung beschreibt ich meine // die
eigene // beschreibe.
Und das soll doch
heißen ich wisse brauche diesen Hinweis nicht
– also wohl: ich wisse, daß es meine
Vorstellung ist. – // ist, die ich
beschreibe. – – –Ich sehe es
für allzu selbstverständlich an, daß mir diese
‘Beschreibung’ etwas nützt. // irgend etwas für mich
bedeutet. // ⌊
Inwiefern ist sie nicht bloß ein Lärm der Vorstellung begleitet?
D.h.: was kann denn ich mit
ihr machen. ⌋
| | |
| | v / | | |
“Was kann er denn mehr erfahren,
als mehr wissen,
als wie er sich
verhält? Und das erfährt er durch die
Beschreibung der Vorstellung.” Hier wird
Beschreibung aufgefaßt, die Beschreibung einers Welt
Universums, einer Welt. Tatsächlich
erhält er eine Beschreibung, mit der er noch
verschiedenerlei anfangen kann. Das
“ich habe” läßt sich etwa mit einem
Orientie-rungspfeil
auf einer Landkarte vergleichen, der die Nord-Süd
Richtung anzeigt. Und der gehört doch auch mit zur
Karte; wenn man auch sagen könnte: nicht zur Karte
als Bild.
| | |
| | | | |
Das Christentum gründet sich
nicht auf eine historische Wahrheit, sondern es gibt uns
eine (historische) Nachricht & sagt: jetzt
glaube! Aber nicht glaube diese Nachricht mit dem Glauben, der zu einer geschichtlichen Nachricht
gehört, – sondern: glaube, durch dick und dünn
& das kannst Du nur als Resultat eines Lebens.
Hier hast Du eine Nachricht! – verhalte Dich zu
ihr nicht, wie zu einer andern historischen
Nachricht! Laß sie eine ganz andere Stelle in
[d|D]einem Leben einnehmen. –
Daran ist nichts Paradoxes! | | |
| | | | |
9.12.
Sähe ich ganz ein wie gemein & klein ich
bin, so würde ich bescheidener werden.
Niemand kann ˇmit Wahrheit von sich selbst sagen,
daß er Dreck ist. Denn wenn ich es sage, so kann es
in irgendeinem Sinne wahr sein, aber ich kann nicht selbst von dieser
Wahrheit durchdrungen sein: sonst müßte ich
wahnsinnig werden, oder mich ändern. Mit
A.R. Kaffee getrunken; es war nicht so wie früher, aber
es war auch nicht schlecht.
So sonderbar es klingt: Die historischen Berichte der
Evangelien könnten, im historischen Sinn,
erweislich falsch sein, & der Glaube
verlöre doch nichts dadurch: aber nicht, weil er
sich etwa auf ‘allgemeine
Vernunftwahrheiten’ bezöge! sondern, weil der
historische Beweis (das historische Beweis-Spiel) den
gar nichts
angeht. Diese Nachricht (die Evangelien)
wird glaubend (d.h. liebend) vom Menschen
ergriffen: Das ist die Sicherheit
desieses
Glaubens Für-wahr-haltens;
nichts aAnderes. Der Glaubende hat zu diesen
Nachrichten weder das Verhältnis zur historischen
Wahrheit (Wahrscheinlichkeit), noch
das zu einer ‘Vernunftwahr
Lehre von
‘Vernunftwahrheiten’. Das
gibt's. – (Man hat ja sogar zu
verschiedenen Arten dessen, was man Dichtung nennt, ganz verschiedene
Einstellungen!)
| | |
| | v | | | Es ist wohl
wahr, daß mit der Beschreibung meines
Gesichtsbildes eine vollständige
Beschreibungc erhält, – denn das “ich
habe” so fügt ja der Beschreibung
nichts hinzu. Aber ich will wir
wollen sagen: “Was kann er mehr
haben, als eine vollständige
Beschreibung?!” & vergesse wir
vergessen, daß was wir Beschreibung
nennen, verschiedene Stellen im Sprachspiel einnehmen
kann. Wir verwundern uns nicht, daß die Beschreibung einer Landschaft andere
Anwendungsmöglichkeiten erhält wenn wir ihr einen
Hinweis ˇdarüber
hinzufügen, wie wir dorthin gelangen
können.– Die Beschreibung des
Gesichtsbildes aber ist in einem andern Fall, denn sie
beschreibt– , möchten wir
sagen– , eine Welt ––
& zwar, weil der Gesichtsraum das bild an nichts
grenzt.
| | |
| | v / | | |
Wir können zu keiner Lösung des
philosophischen Problemes // der
philosophischen Schwierigkeit // kommen, ehe wir
nicht das Blut sozusagen, von den
Wortausdrücken der
Darstellungsart | // von den
Worten, // von den
Sätzen // , die uns gefangen
h[ä|a]lt⌊e⌋n wollen,
abziehen[;| ,] indem wir uns[er|re]
Aufmerksamkeit darauf richten, woher wir denn diese Darstellungsart genommen
haben, indem wir sie auf das Vorbilde
richten, was als Vorbild dieser Darstellungsart gedient
hat. // , indem wir sie auf das Vorbild
(zu) dieser Darstellungsart
richten. // // ◇◇◇
haben // , also auf das Vorbild zu dieser
Darstellungsart. // // ; also auf das
Vorbild, welches wir benützt
haben. // // ; also auf
das dasjenige, was wir als Vorbild benützt
haben. // // ; also auf das, was
wir als Modell zu ihr benützt
haben. // // ; also auf das, was
das Modell zu ihr war. // // ; also auf
das, was uns zum Modell für sie gedient . //
| | |
| | v | | |
[Nachtrag] Auf eine neue
Möglichkeit kommen, wie etwas hat geschehen können, ist
ˇauch eine Entdeckung. Und darum
meint man , man habe ˇnun den wirklichen
Sachverhalt entdeckt, wenn man nur eine neue Möglichkeit
gefunden hat, wie es sich verhalten
könnte. // wie es sich auch verhalten
k[ö|o]nnte.
| | |
| | v / | | |
Du denkst, Du mußt doch ˇwohl ein
Kleid weben weil Du vor einem,–
(zwar
leerem) zwar leerem, – | Webstuhl sitzt & die
Bewegungen des Webens machst.
| | |
| | v | | | Man könnte auch
sagen: der Besitzer des visuellen Zimmers müßte
doch wesensgleich mit ihm sein, aber er befindet sich nicht
in ihm, noch gibt es ein Außen.
| | |
| | v | | | “Das
visuelle Zimmer hat keinen Besitzer” heißt soviel
als: es hat keinen Nachbar.
| | |
| | | | | Wie aber wird der Ausdruck “das
visuelle Zimmer” gebraucht?
Wie, wenn Du jemandem sagst: “Ich habe
diese Vorstellung: …” &
nun eine Vorstellung beschreibst, während Du Dich in sie
versenkst – – Aalso hast Du diese Vorstellung – aber die Vorstellung ist
nicht Objekt eines Subjekts. Man kann auch sagen:
Der Körper vor Deinen Augen ist Objekt & Dein Sinn
Subjekt. Aber im Gegensatz dazu ist die Vorstellung nicht
Objekt: man kann von ihr nicht sagen, sie werde
gesehen, noch steht sie sonst vor einem
Subjekt, denn sie grenzt an nichts, ist nicht Teil
eines Raumes. Ich stehe vor diesem Ofen, aber nicht vor der Vorstellung von diesem Ofen.
Es steht etwa die mein visueller Körper vor
dem visuellen Ofen – aber mein visueller Körper kann
nicht sehen. Darum möchten haben wir
ja sagen den Eindruck:: es gibt hier kein Subjekt
– & also auch kein Objekt. | | |
| | v / | | |
Man sagt aber: “ich habe jetzt diese
Vorstellung vor mir: …”. Es
handelt sich offenbar um zwei Arten des Gebrauchs des
Wortes “vor” & der andern
Raumausdrücke. Im Gesichtsraum gibt es
z.B. kein “hinter
mir”. D.h., man kann
nicht sagen: “vor mir sehe ich …, hinter mir
…”. Ich kann nicht in ihm stehen
oder gehen, noch, mich umdrehen & einen andern Teil des Raumes
sehen. Das sind aber lauter grammatische
Anmerkungen.
Denke
Dir, jemand, der auf die Sonne schaut, hätte plötzlich die
Empfindung, daß nicht sie sich
bewegt sondern ,
daß wir an ihr vorüberziehen. Nun
er sagen, er habe einen neuen
Bewegungszustand , in wir uns befinden; &
denke er möchte nun durch
Gebärden zeigen, macht nun Gebärden, welche zeigen
sollen welche Bewegung er meint,
& daß es nicht die der Sonne ist.
Womit hätten wir es (hier)
zu tun? mit zwei Arten der des
Wortes “[B|b]ewegen” // “Bewegung” // . Hier hätten wir es mit zwei
…
Was der, der gleichsam das
‘visuelle Zimmer’ entdeckt zu haben
schien, – was der gefunden hatte, war einerseits eine neue
Ausdrucksform, anderseits eine
Empfindung. – – – – – – – [über
der Verwendung der Raumwörter
visuellen & physikalischen Raum.]
| | |
| | v | | | “Aber
wenn ich mir etwas vorstelle, so habe ich doch etwas, was
mein Nachbar nicht hat.” Du kannst es
so ausdrücken, aber auch anders. – Das
heißt: Du kannst davon reden, daß er die gleiche // identische // Vorstellung hat, wie Du,
daß ihr dasselbe vor Euch seht, oder
auch(,) jeder eine andre aber in
gewisser Hinsicht gleichartige Vorstellung
hat. Und ich könnte auch sagen: Du kannst es so
empfinden, aber auch anders.
Du deutest die andere // neue //
Auffassung als (ein) Sehen eines neuen
Gegenstandes. Du deutest eine
grammatische Bewegung, die Du machst, als quasi physikalische
Erscheinung. (Fragen wie:
“Sind Sinnesdaten der Baustoff des
Universums?) ⌊ Wir machen ja wirklich
eine neue Erfahrung.⌋
| | |
| | | | | ⌊⌊ Aber es
ist nicht einwandfrei, zu sagen Du habest eine
‘grammatische Bewegung’ gemacht.
Du hast vor allem eine neue Auffassung gefunden.
Nicht anders als hättest Du eine neue Art der Malerei
erfunden, ein neues Metrum ⌋⌋
| | |
| | ∫ | | | Wenn von
einem Bild die Rede sein soll & man doch nicht soll sagen
können “Ich sehe dieses
Bild.” – was muß ich mir da von diesem Bild
denken?
wesentlich in mir & vor meinem inneren Auge sein,
daß ich drauf nicht zeigen kann.
| | |
| | v | | | Man kann doch
einen Spiegel besitzen; besitzt man dann auch das Spiegelbild,
was sich in ihm
zeigt?
| | |
| | | | | Wann
sage ich denn, ich habe eine Vorstellung? Nun,
wenn ich sie habe – oder: nun, wenn ich es sage.
| | |
| | v / | | |
“Man sollte eigentlich
sagen: …” – Warum soll man
eigentlich einen andern Ausdruck gebrauchen wenn es auch
tut? Doch darum, weil uns das Bild, das in unserm
gewöhnlichen Ausdruck enthalten ist
(jetzt) nicht paßt; weil wir, aus
irgendwelchen Gründen, eine andre
Darstellungsform Ausdrucksform | Auffassung
anstreben; aber nicht darum, weil Ausdruck ˇnun das Faktum
beschreibt // der Sache besser angepaßt
wäre. // | | |
| | | | |
10.12.
Mein letzter Abend hier Haus. Ob ich noch
einmal hier leben werde? Den Leuten hier habe ich es noch
nicht klar genug gemacht wie leicht möglich es ist, daß
ich nie wiederkommen werde. Es ist auch schwer klar zu
machen, aber ich muß es noch machen. | | |
| | | | |
12.12.
Auf dem Schiff nach Bergen.
Große Kälte, & etwas unwohl. Gestern
ordnete ich das Letzte in meiner Hütte, ging dann nach
Skjolden & nahm Abschied von
[a|A]llen. Habe nicht gearbeitet.
| | |
| | v / | | |
“Die Sprachec
Sätze dient dienen ja dazu, zu
beschreiben, wie es
sich verhält was der Fall ist” // wie sich ales
verhält” // | denken wir. Der
Satz als Bild Und das ist recht
schön, aber es
gibt doch , Portrais,
Landschaftsbilder, Landkarten, Diagramme,
etc. etc..
| | |
| | v | | | Wie
machen wir es denn, das ‘visuelle Zimmer’ zu sehen,
ich meine das, was eine Welt ist & kein Subjekt
außer sich hat // & keinem Subjekt
gehört // ? Denn es ist ja eben darum
daß wir denken, wir entdeckten es, weil wir uns
seiner nicht immer bewußt sind. – Einerseits sehe
ich natürlich alles,
wie gewöhnlich; ich schaue
aber auch auf umher, auch auf meinen Körper,
denke: “ich kann meine Augen nicht
sehen” – – Aber es gibt ja wohl alle möglichen
solcher Arten meine Umgebung // die Welt // zu
sehen. So kann ich mir ‘vorstellen’
daß alle Körper, die ich sehe, nur die eine
Seite haben, die mir zugewendet ist seien aus bemaltem Papier
& sähen nur von dieser meiner Seite wie Tische, Stühle
etc aus. // &
seien nur auf der Seite körperlich,
die ich sehe. // // &
körperlich nur, wo ich sie sehe auf
der Seite die mir zugewandt ist mir zugewandten
Seite. //
Und worin besteht es
denn: die Dinge so & so & so sehen? – Manchmal & teils darin, man den Blick ruhen oder wandern läßt,
& ˇdarin wie er wandert man ihn wandern läßt | ,
¤
in dem, was wir dabei
ˇ sagen,
& nicht sagen, in Gesten, die wir machen, &
vielen andern. Manches sieht man
¤⌊⌊↺darin,
daß man ganz Auge ist ⌋⌋
nur // kann man nur
sehen // , wenn man auf einen Fleck starrt; oder wenn
alles um uns in Ruhe ist & nicht wenn sich etwas bewegt;
manches wohl nur im Zimmer, ˇd.h. wenn
alle Entfernungen nur klein sind; & wenn die Philosophen
immer im Freien wären würden sie auf manche Idee nicht
kommen. Man kann sagen: wenn wir
Philosophieren feiert nicht nur unsre Sprache, sondern auch
unser Blick. Denn während ich den Ofen heize, sehe ich
ihn anders als, wenn ich beim Philosophieren auf ihn
starre[.| ,] // heize, denke
ich nicht an den ‘visuel-len Ofen, das Sinnesdatum,
etc.
Ein Philosoph, der beim Philosophieren immer ein Auge
zudrückte, von
andern Anschauungen gefangen werden, als der, welcher immer mit beiden
schaut.
| | |
| | | | | Man hört
ein Musikstück anders, wenn man nahe am
Orchester sitzt & die Hörner aus der, die
Hoboen aus jener Richtung hört; anders wenn
man sieht, wer jetzt spielt & anders, wenn man mit
geschlo[ß|ss]enen Augen
⌊zu⌋hört.
| | |
| | \\ v | | |
Der Philosoph redet sich allerlei ein; &
muß versuchen, es sich wieder auszureden.
| | |
| | v ? | | |
Wer sagt, könne nicht
zweimal in den gleichen Fluß steigen, kann das nur unter
ganz bestimmten sehr besonderenc speziellen
Umständen so
empfinden! nur unter bestimmten Umständen versucht sein, es
zu sagen.
| | |
| | v | | |
Die [V|v]erschiedenen Stellen, die ein
Bild in einer Theorie, in einem Sprachspiel,
einnehmen kann ◇◇◇ lassen sich(,
ich,) anschaulich
machen darstellen | durch die verschiedenen Positionen, in Stellen, an | denen ˇetwa ein
algebraischer Ausdruck in einem (mathematischen) algebraischen | Ausdruck stehen
kann. algebraisches Bild stehen kann.
Denn wenn ich nurc
weiß, daß ¥
• in einem Ausdruck
⍈↺
√a² +
1 vorkommt, aber nicht, ob es
heißt (√a² + 1)² ‒ a² ‒
1 (√a²
+ 1)²
oder wie sonst, so weiß ich noch
(gar) nichts.
// Die verschiedenen Stellen, die ein Bild in einer Theorie, in einem Sprachspiel, in einer Theorie,
ˇz.B. etwa,
einnehmen kann,
erinnern mich immer,
& lassen sich, glaube ich, darstellen anschaulich machen |
daran
an die verschiedenen Stellen, an denen ein algebraisches Bild, wie
√x²
+ y²,
in einem mathematischen Ausdruck stehen kann.
// erinnern mich immer daran wie ein algebraisches Bild (z.B. √x²
+ y²)
an
verschiedenerlei denenverschiedenerlei verschiedenen
Stellen in einem mathematischen Ausdruck stehen kann; & ich glaube daß man den ersten Fall durch den zweiten veranschaulichen kann.
⌊⌊Denn⌋⌋ [W|w]enn man zwar weiß, daß das
√x² + y² in
⍈↻eine
Rolle in dem Ausdruck
¥ •
spielt, aber nicht, ob es heißt (√x² +
y²)² ◇◇◇ oder
1√x² +
y², oder wie sonst, so weiß man eigentlich
noch gar nichts. //
| | |
| | | | |
Es ist unmöglich wahrer über
d sich selbst zu schreiben, als man
ist! Das ist der
Untvrschied zwischen dem Schreiben
über sich selbst & über
ä[ü|u]ßere Dinge Gegenstände. Über sich schreibt man nicht
auf Stelzen oder auf einer Leiter sondern auf den bloßen
Füßen.
| | |
| | v ∫ | | |
In der Diskussion über den
Tagebuchschreiber gibt es scheints zwei Arten
von Schwierigkeit. Einerseits der Nutzen den er etwa
vo[m|n] Erin-nerungsbildern (oder überhaupt von
Vorstellungen) beim Anblick seiner Zeichen haben kann – dann
aber: daß es nicht ganz klar zu sein scheint, was ich damit
meine, wenn ich sage: er sehe⌊,⌋
ˇhabe solche Bilder, oder
Vorstellungen.
Warum das [l|L]etztere?
Es scheint, als mache ich einen Fehler, wenn ich so ohne weiteres
davon spreche, er habe (oder habe vielleicht)
Vorstellungsbilder. – Mir kommt als erstes in den Sinn
daß ich ja auch von einem Tisch nicht ohne weiters
annehmen kann er habe Vorstellungen. Und wenn einer sagte: “ja, weil Du vom Tisch nicht annimmst er
habe eine Seele” – so frage ich:
warum kann ich das nicht annehmen?
Was hindert mich daran? Es muß doch wohl
Gestalt & Benehmen
sein. D.h.: die
Handlungen sind wohl das Kriterium dafür, ob etwas
‘Seele hat’. – Sagte ich:
“Stelle Dir vor, daß dieser Tisch jetzt ein Bild vor
sich sieht” – so wüßtest Du nicht recht, wie Du
ein ‘Bild’ auf den Tisch applizieren
sollest.
Warum ˇ◇◇◇ geht es denn aber,
wenn Du statt einen
Menschen vor Dir hast? – Da siehst Du
z.B. vor allem nicht auf seine
Füßec oder seinen Bauch, wenn Du
Dir willst er sehe vor sich, sondern auf (sein Gesicht
&) seinen Kopf.
“Sage, was Du willst Du meinst
in seinem Kopf.– Und man erkennt, daß es da
ist aus seinem Gesichtsausdruck – auch Haltung,
etc.. Das ist das Bild, was Du
gebrauchst; aber was ist seine Anwendung? Es ist
also richtig: ich kann mir nicht vorstellen, wie ein Tisch ein
Bild vor sich sieht (man könnte
hier auch sehr wohl ˇauchc sagen, mit
) er ein
Bild vor sich sieht) – aber ich kann mir vorstellen // – ,
ˇwie // wie ein Mensch dies tut. –
Und man wird auch gegen jeden Einwand sagen:
“Ich kann mir doch denken, daß Bild vor sich
sieht!) D.h. vor allem: Du
kannst es sagen & es ist ein alt
eingesessener altgewohnter | deutscher Satz, mit dem Du
– für gewöhnlich
– –
normalerweise – | (wohlc) umgehen
kannst.
Aber Du wir empfindest n für
gewöhnlich auch keine Schwierigkeit zu sagen: wenn
wir // darin, zu sagen: // “ich nehme an, er stellt sich
dabei … vor”. Wir kommen nämlich
dann gar nicht dahin uns zu fragen
wie denn ein Geisteszustand, wie eine Vorstellung, an ihm
ˇsozusagen haftet, & dergleichen, sondern wir
arbeiten mit diesem Ausdruck. (Wir
nehmen Geld ein geben es für das & das & das aus
etc. aber starren nicht auf eine Banknote &
trachten, den Wert, – der ja an ihr irgendwie
haftete, – zu sehen.) Und das
nicht, weil wir dann gedankenlos sind – sondern weil wir
denken, & nicht
nägelbeißen gedankliche Krämpfe
haben. // & nicht in einem
gedanklichen Krampf sind //
| | |
| | v / | | |
Wenn ich also fühle, ⌊:⌋ ich wisse nicht
so recht, was ich damit meine: jener Mann sehe Bilder vor sich,
obwohl ich doch anderseits sagen möchte daß ich sehr wohl
verstehe, was das heißt – so ist es, weil ich meine Aussage
nicht recht anzuwenden weiß daher das Gefühl, als wüßte ich nicht,
wie Vorstellungen an diesem Mann hafteten. Sie
haften nämlich an dem, was sagt
& tut. (An an den
Handlungen.).⌊.⌋ | | |
| | | | | Große
Wmhltat für mich heute arbeiten zu
können. Aber ich vergesse alle
Wohltaten so leicht!
Ich lese:
“⌊&⌋ Nniemand
kann Jesum einen
Herren heißen,
ausser durch den
heiligen Geist.” – F
Und es ist wahr: ich kann ihn keinen Herrn
heißen; weil mir das gar nichts sagt. Ich könnte
ihn ‘das Vorbild’, ja
‘Gott’ nennen oder
eigentlich: ˇich kann verstehen wenn er so genannt wird;
aber das Wort
“Herr” kann ich nicht mit Sinn aussprechen.
Weil ich nicht glaube, daß er kommen wird mich zu
richten; weil mir das nichts sagt. Und das
könnte mir nur etwas sagen, wenn ich ganz anders
lebte. Was neigt auch mich zu dem Glauben an die
Auferstehung Christi hin? Ist er nicht
Ich spiele gleichsam mit dem Gedanken. – Ist er
nicht auferstanden, so ist er im Grab verwest, wie jeder
Mensch. Er ist [g|t]ot &
verwest. Dann ist er ein Lehrer, wie jeder andere
& kann nicht mehr helfen; & wir sind
wieder verweist & allein.
Und können uns mit der Weisheit & Spekulation
begnugen. Wir sind gleichsam in
einer Hölle, wo wir nur träumen & vom Himmelˇ, durch eine Decke
gleichsam, abgeschlossen.
Denn ich aber wirklich
[v|e]rlöst werden soll, – so
brauche ich Gewißheit – nicht Weisheit,
Träumen, Spekulation – und diese Gewißheit
ist der Glaube. Und der Glaube ist Glaube an das, was mein
Herz, meine Seele braucht, nicht mein
ˇspekulierender Verstand. Denn meine Seele, mit
ihren Leidenschaften, ˇgleichsam mit ihrem Fleisch &
Blut muß erlöst werden, nicht mein abstrakter
Geist. Man kann vielleicht sagen: Nur die
Liebe kann die Auferstehung glauben.
Oder: Es ist die Liebe, was die
Auferstehung glaubt. Man könnte sagen:
Die erlösende Liebe glaube auch an die
[a|A]uferstehung; hält auch an der Auferstehung
fest. Was den Zweifel bekämft, ist
gleichsam die
Erlösund. Das
[f|F]esthalten an
ihr muß das Festhalten an diesem Glauben sein. ⋎
Das heißt also: sei erst erlöst
& halte an Deiner Erlösung (halte Deine
Erlösung) fest – dann wirst Du [h|s]ehen
daß Du an diesem Glauben
festhälst. Das
kann also nur geschehen, wenn Du ˇdich nicht mehr auf
Erde stützst, sondern am Himmel
hängst. Dann ist alles anders und es ist
‘kein Wunder’, wenn dDu dann kannst, was du jetzt nicht
kannst. Anzusehen ist freilich der Hängende wie
der Stehende aber das Kräftespiel in ihm ist ja ein ganz anderes
& er kann daher ganz anderes tun als der
Stehende.) | | |
| | | | |
19.12.
In Wien.
Ermüdet, wohl hauptsächlich vom
Klimawechsel. Innerlich recht schlecht, d.h. affektiert,
bequem, & doch geschieht mir vielleicht auch etwas
Gutes.
| | |
| | v | | |
Die Das Interesse Ursache ist
oftc
oft wie eine Art als wirkt
Blitzableiter, der der bloßen Tatsache die
Kraft . ⌊⌊ Die Ursache ist oft
der Blitzableiter, der der Tatsache ihre ursprüngliche Kraft
nimmt. // der den Tatsachen Kraft nimmt. // ⌋⌋
Man sagt: “das kommt
(einfach) daher, daß
…” & hat die Kraft von der Tatsache
. (Man könnte
oft sagen, man habe die Tatsache geerdetc.)
| | |
| | | | |
23.12.
Bin sehr matt;
körperlich & geistig.
Vielleicht ist die Galle die Ursache davon. Lebe hier
sehr bequem & auch das ist vielleicht nicht gut für
mich. | | |
| | | | |
31.12.
Die ganze Zeit hier äußerst
matt & schwach; die Ursache ist mir unbekannt, es sei denn daß meine Gallenreizung diese
Ursache ist, was ich mir aber kaum denken kann.
Ich bin daher unbeweglich, scheue jeden Weg & bin ich mit
Menschen so kann ich kaum reden denn mein Kopf ist ganz
trübe; wies macht den Verker mit
allen Menschen sehr schwer. Ich bin auch verstimmt, denn
ich fuhle mich hier so
unnütz; aber das sollte nicht sein.
| | |
| | ø | | |
2.1.38.
Freud's Idee: Das Schloß ist den im
Wahnsinn
¥ •
nur verändert,
⍈↺nicht
zerstört; der alte Schlüssel kann es nicht
mehr aufsperren, aber ein anders gebildeter veränderter | Schlüssel könnte
es.
| | |
| | | | | Wie es oft
der Fall ist, wenn
4.1.38.
ich verkühlt & unwohl bin, bin ich auch jetzt
wieder sinnlichen Gedanken sehr
zugänglich, also sinnlich ˇstark reizbar.
Habe lange nicht eon
Francis gehört; bin
besorgt. Dachte: Es wäre gerecht &
u gut, wenn er stürbe und dadurch meiner
‘Torheit’ entrissen würde. Aber das
meine ich doch nur wieder halb. Bin hier
leider in keinem liebevollem Verhältnis zu
den Menschen! Ich bin kalt & in mich
gezogen. | | |
| | | | |
5.1.
Manchmal besorgt darüber, daß
ich nicht von Francis höre. Bin immer
afu das schlimmste
gefaßt. Denke mit sinnlichen Wünschen an ihn
& das ist wa◇ schlecht, aber so ist es
jetzt. | | |
| | | | |
6.1.
Von Fr. noch nicht
gehört. Bin außer Bett aber in den Beinen
furchtbar schwach. – Mit Koder stehe ich nicht befriedigend.
Seine liebenswürdige Art wärmt mich nicht
& macht mich daher . Dabei
bekommt es den Anschein, als könnte ich ihn
morali[c|sc]h tadeln, was natürlich unsinnig ist; denn
ich sehe nicht daß er schuldiger ist als
ich; wahrscheinlich ist er unschuldiger. Schon weil er sich
viel weniger verändert als ich. Ich könnte
sagen: das flaue ˇlaue Wesen schmeckt
mir nicht. Ich komme der &
| | |
| | | | |
8.2.38.
In Dublin
angekommen. In einer provisorischen Wohnung.
Übernächtig.
| | |
| | ∫ / ∫ | | |
Ich erkläre einem Dummen
das Damespiel. Ich zeige ihm die Anfangsstellung
ˇ& die weißen & schwarzen Steine.
& Er sagt:
Ich
verstehe! wer … “Aha – & wer | weiß kriegt, ˇder hat
gewonnen”. Ich sage: Nein, das hat mit gewinnen
& verlieren noch gar nichts zu tun. –
Ähnlich Dies ist ähnlich wie | : Mit der Äußerung der Empfindung
fängt … den Worten
‘ich habe Schmerzen’, von jemandem ausgesprochen,
fängt | das Spiel erst an.
| | |
| | | | |
9.2.
You could imagine someone saying “space is all
full of time”.
| | |
| | | | | “Die Zeit fließt durch den ganzen
Raum.”
// “Überall im Raum
verfließt die Zeit.” //
// “Überall im Raum ist Zeit &
verfließt ˇdie Zeit.”
//
/ // “Die Zeit
ist überall im ganzen
Raum.” //
Um zu zeigen, daß es so ist, stelle ich
mich irgendwo hin & mache eine Geste, die das Verfließen
andeutet sage zum Andern: “Du siehst, die
Zeit verfließt. –” Und ist es nicht,
als sähe, oder fühlte, ich es wirklich? Ist das
nicht merkwürdig?! Was nehme ich
denn wahr? Etwa eine Handbewegung & was
sonst gerade vorgeht & doch möchte ich sagen,
ich sei mir ˇjetzt des Verlaufs der Zeit
bewußt. Ich bin mir aber eines Bildes
bewußt das die Worte “Verfließen der Zeit”
herauf bringen.
| | |
| | | | | Ein Fußballmatch in meiner
Fantasie gespielt.
| | |
| | v | | | Wenn er eine
gewisse Erscheinung am Himmel sieht macht er ein Kreuz in's
Tagebuch. – Das ist die Beschreibung eines Sprachspiels. Hier stellen
wir uns bestimmte Umstände vor; einen dessen
Zuverläßigkeit auf normale Weise eine der
gewöhnlichen Weisen | erprobt
worden ist.
Nun sehe ich von diesen Dingen ab
& betrachte nur
das subjektive Sprachspiel. Er
macht jetzt ein Kreuz, wenn er jene Erscheinung ‘zu sehen
glaubt’. Und dies nehme ich an; denn ich
habe ˇweiter keine Anzeichen dafür, daß er
die Erscheinung zu sehen glaubt. Dann aber nehme ich
an daß dort etwas vorgeht, wo niemand hinsieht.
| | |
| | v / | | |
“Blind ist der, der nicht sieht;” wie
immer man dies feststellen mag & ob weiß, oder nicht.” Aber so wird das Wort “blind” nicht
verwendet! Freilich ist blind der nicht sieht
d.h. die Ausdrucke
bedeuten eben dasselbe, sie werden auf die gleiche Weise
verwendet.
Erklärung: “‘blind’ ist der, der
nicht sieht” gibt man nur gleichsam ein Bild der Blindheit;
etwa dieses
im
Gegensatz zu diesemn
Aber damit eliminiert man nicht normalen Kriterien
Blindheit. // Aber damit hat man nicht unsere
Kriterien für das Blindsein
eliminiert. eliminiert, dafür daß einer blind ist. |
Diese bestimmen nach wie vor die Verwendung des Wortes
“blind”.
| | |
| | v | | |
“Ich weiß doch wie es ist:
Schmerzen zu fühlen.” Nun, wie ist
es? Kannst Du
fortfahren Heißt es etwas zu sagen | : “[e|E]s ist
so” & mich zu indem Du
mich nämlich versicherst Du habest
bei dem letzten Wort jetzt | das
entsprechende Gefühl gehabt? Das heißt so wenig
wie zu sagen: Ich weiß doch, welche
Farbe [“| ‘][s|S]epia’
heißt: diese.” – wenn Du
auf nichts zeigst.
“Aber heißt es auch für den nichts,
de[s|r] es sagt?” –
“Was fangt er damit an? –
| | |
| | | | |
“[i|I]ch nehme an, daß er alles sieht
wie wir, obwohl er sich in jeder Beziehung, wie ein
Blinder benimmt.”
| | |
| | v / | | |
Und warum soll man nicht
sagen: “Man kann nie wissen, daß
einer nicht sieht einer blind ist, nicht sieht | ,
unsere Beobachtungen die
Tatsachen |
können es nur nur es
höchst wahrscheinlich machen”? Warum
soll man nicht auch die⌊se⌋ Ausdrucksform diese
Ausdrucksweise gebrauchen, so [c|k]ompliziert sehr verwickelt & irreführend sie ist?
| | |
| | | | | Wenn ich annehme, daß er die
& die Erscheinung vor sich sieht auch gegen
alle äußere Evidenz, so nehme ich eigentlich ein Bild
an.
| | |
| | v | | |
10.2.
Wie geht die Annahme eines
Sachverhalts in die Annahme einer Ausdrucksform über?
Wie geht das arbeitende Rad in ein leerlaufendes
über.
| | |
| | | | | Die
Annahme leistet keine Arbeit mehr.
| | |
| | | | | Immer wieder drängt sich
das Bild vom Differentialgetriebe Planetengetriebe | auf.
Ein Rad (etwa [d|D]as
Planetenrad)
hat zwei mögliche Antriebe.
Normalerweise liegt der eine von ihnen still
(&) der andere wird,
dem Zweck der angetriebenen Maschine
entsprechend, , [E|o]der es werden beide
Antriebe
ˇdem zZweck⌊|⌋entsprechend im Hinblick auf gedreht
bewegt
im Hinblick auf gedreht.
Oder aber, , ˇes wird die eine
wird
– aus irgend einem Grund – ohne
jeden Bezug auf den Zweck der Maschinerie nach rechts, oder nach
links, oder abwechselnd nach
rechts & nach links hin & her | , gedreht
Oder es kann sein, daß der eine Antrieb eine Bewegung erhält, gleichförmig oder ungleichförmig, rotierend oder oszilierend
&
da ˇseine Bewegung bestimmt
dadurch einfach, wie der andre Antrieb zu drehen ist, wenn
dem Zweck des Ganzen
entsprochen werden soll. Wer nun den ersten Antrieb
bewegt, von dem könnte man sagen, er treibe die
Maschine nicht, sondern er bestimme aber
ˇallerdings // wohl // durch
seine Bewegung die Art & Weise wie der andre Antrieb zu
bewegen sei.
| | |
| | v / | | | Wenn sagt: “ich kann doch
annehmen, daß die & die Vorstellung hat – so ist zu
// so ist die
Antwort // : Du kannst doch
sagen jedenfalls sagen | “ich nehme an … ” & Du
kannst Dir auch dabei etwas vorstellen (denken) & das
ist ja wohl alles, was zum Annehmen ; aber ist (denn)
dadurch auch die Rolle Annahme
festgelegt? // die Rolle festgelegt, die Deine
Annahme ? // Es kann ja deswegen immer
noch – sozusagen – eine tote Annahme sein.
| | |
| | v ∕∕ | | |
“Die Annahme, daß dieser
Mensch, – der sich ganz normal benimmt
– blind ist, hat doch Sinn!’ –
D.h.: ‘es ist doch
eine Annahme’, ‘ich kann doch so etwas wirklich
annehmen’. Und das heißt doch: ich mache
mir doch (wirklich) ein Bild von dem was
ich annehme. Wohl; aber ˇwie geht es
weiter? Wenn ich die Annahme, daß einer
Blind ist unter andern Umständen
mache, ich mir doch nie,
daß diese Annahme wirklich Sinn hat. Und daß ich
m⌊i⌋r dabei wirklich etwas denke, ein Bild habe, spielt
dann gar keine Rolle. Dieses Bild wird erst
hier wichtig, wo es
sozusagen der einzige Anhaltspunkt dafür ist, daß ich
wirklich eine Annahme gemacht habe. Ja es ist alles was von
einer Annahme hier (noch) übrig
ist.
| | |
| | v / | | |
Wenn ich an einer Annahme festhalte, so ist eben die Frage,
woran ich mit dieser Annahme
festhalten.
| | |
| | | | |
Ich lüge noch immer.
Ich sehe immer wieder, daß ich mich nicht entschließen kann
mir die Wahrheit über mich zu sagen.
Od[r|e]r daß ich sie mir nur für einen
Augenblick gestehe & wieder vergesse.
ˇBesonders Mmeine
kleinliche Eitelkeit, Feigheit, die Methoden, sie zu
verhüllen, etc. will
ich mir nicht wahrhaben. Ich s⌊u⌋che
andere & mich zu hintergehen & ich verstecke die
Dinge so lange aus Furcht vor der Wahrheit, bis ich auch nicht mehr
gescheit genug bin, sie zu finden.
| | |
| | v / | | |
11.2.
“Aber Du sagst doch:
‘ich habe Schmerzen’, weil Du
Schmerzen hast.”3
– D.h.: Dein “ich
habe …” ist doch durch dieses Phänomen
gerechtfertigt.
Aber das es gibt hier nicht
‘dieses Phänomen’ // es gibt hier keine Verwendung für den
hinweisenden Ausdruck “dieses
Phänomen”.
Ja, denke nur, wie Du
die Wörter
diesen
diesen hinweisenden Ausdruck
die Worte
“dieses Phänomen” hier
verwendest // gebrauchst // !
| | |
| | v / | | |
“Aber rechtfertigt nicht ein bestimmtes
ˇein Erlebnis, ˇPhänomen, den
Ausdruck: “ich habe
Schmerzen”?” – Nun,
welches? – Zur Antwort rufst Du Dir etwa
man sich irgendwelche Schmerzen hervor, oder in die Vorstellung. Und frage ich:
wie weißt Du, daß das die Vorstellung ist, die Du sonst mit
diesem Wort verbunden hast, so ist die Antwort, daß
[m|s]ein Gedächtnis das sagt // , daß
da[ß|s] Gedächtnis dies
bestätigt // . Aber ist dies nicht, als
ließe ich meinen Mund bestätigen, daß das richtig ist, was
meine Hand schreibt? Ich meine: man das eine Bestätigung?
| | |
| | v / | | |
“Nichts im Gesichtsfeld deutet darauf hin
etc.”
(L. Ph. Abh.) Das heißt sozusagen: Du
wirst vergebens im Gesichtsraum nach dem Seher
umherschauen
// ausschauen // suchen | Er ist nirgends im
Gesichtsraum zu finden. Aber die Wahrheit ist: Du
tust nur als suchtest Du nach
| | |
| | | | |
“Alles, was ich sehe, sind
(die) Ansichten // ist
Ansicht der Dinge
im Raum von einem Punkt aus.” gesehen
| | |
| | ∫ | | |
Es ist eine Erfahrungstatsache, daß ich, was ich vor mir
sehe, mit den Augen sehe.
| | |
| | ∫ | | | Ich sehe etwas
vor mir; das ist doch gesehen aber
ist es nicht nur da, ist es wirklich tatsächlich gesehen? Sieht man,
daß es gesehen ist? “Sehen”
hängt mit einem Bild der Wirkung des Objekts auf das
Subjekt zusammen. Ich sage “ich
sehe den Vorhang”; soll ich aber auch sagen “ich
sehe eine Vision”? Ich möchte
sagen: im
visuellen Raum wird nichts gesehen, gehen keine
Lichtstrahlen von einem Objekt zum Sehenden.
Was habe ich dann aber ˇfür gewöhnlich vor
mir: den [V|v]isuellen Raum oder den
physikalischen Raum? Nein, so ist es nicht.
Der visuelle Raum ist nicht quasi ein andrer Guckkasten als der
physikalische. Wenn ich sage: “durch den
[V|v]isuellen Raum gehen keine Lichtstrahlen, so
heißt das nur, daß ich nur von einer
Gesichtserscheinung sage, sie sei im visuellen
Raum. Und da nur das Gesehene ⌊ein⌋ Gegenstand
im visuellen Raum ist, so kann man nicht sagen, es werde etwas im
visuellen Raum gesehen.
12.2.
| | |
| | ∫ | | | “Und
nichts im Gesichtsraum …” Wenn der Raum das
Produkt des Sehens ist, wie soll er selbst wieder gesehen
?
| | |
| | | | |
Irreligiö[h|s]; unmutig; dumpf. Zur
Arbeit nicht fähig. Weiß nicht, was ich machen
soll. Vegetiere & warte; ein häßlicher
Zustand.
| | |
| | ∫ | | | Willst Du
denn sagen, daß Du das alles nicht siehst?
| | |
| | ∫ | | |
Es hat keinen Sinn, zu sagen daß ich dies –
nämlich Gesichtseindruck – nicht
sehe; & ˇalso auch nicht, daß ich ihn
sehe. Und hier kommt es mir wieder vor als
könnte ich sagen: ich kann dies seiner Natur
nach nicht sehen. “Wenn ich
das meine, diese Art von
Gegenstand, so ist es nicht möglichc ihn zu
sehen, oder nicht zu sehen. | | |
| | ∫ | | |
13.2.
‘Die Erinnerung ein
inneres Erlebnis’. Du gebrauchst ein
Bild & zwar für die Art der Verwendung des Wortes
“Erinnerung”. Es entspricht ihm der
Ausdruck: “Nur ich kann wissen,
etc..”. Also das grammatische
Faktum, – – – | | |
| | | | |
14.2.
Es geht mir gar nicht gut.
Ich habe keine Gedanken bin ganz matt; bedaure daß
ich hierher gekommen bin, wo ich
scheint'h nichts machen kann.
Anderseits muß ich noch warten, weil doch noch nichts klar
ist. Verbringe meinen Tag brütend.
| | |
| | v / | | |
Wo sehe ich das
Haus: hier, in
meinemn Augen, oder dort wo es
steht?
| | |
| | ∫ | | | Es gibt
natürlich ein wichtiges Faktum: daß es schwer ist, die
Gedanken des Andern zu erraten.
| | |
| | ∫ | | |
M “Ich weiß nicht, welche
Gedanken hinter diesem Gesicht
vorgehen.”
| | |
| | ∫ | | |
‘Ich hatte längst den Plan gefaßt, ehe ich ihn
’ Was
ist das Kriterium dafür, daß der Plan den ich niederschreibe
ist, den ich im Innern gefaßt
habe?
| | |
| | v | | | Wenn ich mir im
Innern das ABC vorsage, was ist das
Kriterium dafür daß ich das Gleiche tue wie
ein Andrer der es sich im Stillen vorsagt? Es
könnte gefunden werden, daß
in
seinem unsern beiden Gehirn⌊en⌋ (oder Kehlk[o|ö]pfen)
das Gleiche dabei vorgeht, &
ebenso wenn wir beide an das gleiche denken, uns das gleiche
vorstellen, wünschen, etc. Aber lerne ich
denn den Gebrauch der Worte “mir das & das
vorstellen” indem sie irgendeinem Gehirnvorgang (oder
dergl.) [v|z]ugeordnet
werden? Ist es nicht auch ganz gut möglich daß
meiner & seiner Klang Vorstellung vom Buchstaben a
verschiedene Physiologische Vorgänge
entsprechen?
| | |
| | v / | | | ‘Ich kann
nie wissen, daß e[s|r] sich
da[ß|s] ABC im vorsagt.’ – Aber weiß
er's selbst? Wie, wenn wir sagten:
Er kann es auch nicht wissen, er kann's nur
sagen. Man könnte sagen:
Er kann so wenig wie ich kontrollieren, daß,
was er fühlt, wirklich das ist, was
wir Schmerzen nennen[,|.]
da es ja dafür keine Kontrolle
gibt. Das Sprachspiel fängt
also
damit an, daß er
sagt, er habe Schmerzen, nicht damit, daß er es
weiß.
| | |
| | v ⌇ | | | Das
Sprachspiel fängt
erst (erst)
also quasi
mit einer Beschreibung an,
der nichts Beschriebenes entspricht.
| | |
| | v / | | | ﹖
Die ˇgroße Schwierigkeit ist hier, die Sache nicht so
darzustellen, als könnte man etwas nicht: Als wäre da also
zwar nämlich als wäre da wohl | ein Gegenstand von dem ich die Beschreibung
abziehe, aber ich wäre nicht im Stande,
ihn jemandem zu
zeigen. Als finge das Sprachspiel also i[m|n]
Wirklichkeit nicht mit der
Äußerung // dem Ausdruck //
an, sondern mit dem ‘privaten Gegenstand’, nur
könne ich diese Wurzel Ausdrucks nicht .
| | |
| | ∫ | | | Wie soll man
sagen: es werde nichts
beschrieben – oder, es werde ein inneres Erlebnis
beschrieben?
| | |
| | ∫ | | |
‘Die Erinnerung ist doch ein innerer
Vorgang’ ist eine grammatische Bemerkung; sie sagt
eigentlich, daß der Ausdruck der
Erinnerung das Sprachspiel beginnt.
Der Satz scheint ˇes aber zu rechtfertigen, daß wir
irgend eine Annahme über die
innern Vorgänge einer Person machen. – Man kann
aber sagen:
Weil die Erinnerung ein innerer Vorgang ist, drum hat
eine Annahme über Erinnerungsvorgänge
keinen Sinn, wenn sie keine Annahme über den Ausdruck
dieser Vorgänge ist.
| | |
| | v / | | |
Die Auffassung der Erinnerung als innerer Vorgang
macht es uns möglich, eine Annahme über den Vorgang zu
machen, scheinbar ohne uns darum zu bekümmern, wie sich der
innere Vorgang .
Nur ist die Annahme leer, solange sie mit keiner Annahme
über die äußeren
Vorgänge Äußeres | gekoppelt ist.
| | |
| | | | |
Bin fürchterlich ungeduldig & ˇzum
[b|B]ösesein geneigt.
| | |
| | v / | | |
Oh wie schwer ist es hier, aus der Metaphysik in die Grammatik zu treten. – D.h.: wie schwer
ist es, nur beim gesunden Menschenverstand zu
bleiben. // , nur ˇüber die Anwendungen des
Wortes zu sagen, was sich ˇganz von selbst versteht,
& doch damit alles beleuchten. // // & doch damit in alle Ecken hinein
leuchten. //
⌊⌊D.h. über
alle⌊n⌋ B
bildlichen Ausdrückene aller Bildlichkeit der
Sätze,
die sich uns aufdrängen nicht
ihre d Anwendung zu
vergessen.⌋⌋
| | |
| | v | | | Denn das ist ja
der Witz, daß alles Aetherische aus der
Erklärung
muß.
| | |
| | v | | |
Es ist als hätten wir eine
überkommen in der
immer gesagt ˇnicht einfach von einem Tisch oder Stuhl die
Rede ist, sondern gesagt … wird, daß das Material des
Tisches in die Form eines Tisches eingegangen sei, so daß man
am Ende glaubt, man dürfe nicht mehr einfach von einem
Tisch reden, son-dern es sei da einmal das Material, & dann
die Form, in die es eintritt.
⌊⌊
…
überkommen, die Dinge (Tisch,
Stuhl ) etc.)
ursprünglich als Produkt Erzeugnisse eines Gußes des Gießens betrachtet & daher immer
sagt …
die Dinge darstellt als
Erzeugnisse des Gießens eines ihres Materiales in eine
Form.⌋⌋ Das Resultat der Philosophie wäre
hier, daß man rundweg vom Tisch spricht & dies nicht
für sich die andre Ausdrucksweise aus dem Kopf
schlägt // & dies nicht für eine
Zusammenziehung hält. //
| | |
| | v | | | Warum soll ich
denn leugnen daß ein geistiger Vorgang da ist?!
Nur heißt “es hat jetzt in mir der
geistige Vorgang der Erinnerung an … stattgefunden”
eben: ich habe mich jetzt an …
erinnert”. Den geistigen Vorgang
l[a|e]ugnen, hieße die Erinnerung zu
leugnen.
| | |
| | v | | | Wenn ich nun sage:
“das fängt mit
an”, ist
dies eine grammatische
Selbstverständlichkeit? –
⌊⌊“Das
Sprachsp. fängt mit der
Äußerung an”
ist ein
gramm. Satz, der einen Unterschied
macht zwischen
– – – macht eine
gr. Unterscheidung zwischen ¤⌋⌋
der
Beschr. einer inneren & der
Beschr. einer äußeren
Tatsache.
Vergleiche es damit: “Das Spiel
fängt mit der Traumerzählung an”.
Das sagt doch nicht, daß man dem Menschen nicht glaubt der
erzählt: “ich habe heute nacht folgendes
geträumt, daß …”. Man kann
offenbar beides sagen: das Spiel fange mit dem Traum
an,– &: das Spiel fange mit der
Erzählung an.
| | |
| | | | |
Warum gebrauchen wir das Bild vom ‘innern
Vorgang’? | | |
| | v v | | |
15.2.
finde[t|n] wirklich beim stillen Denken
Vorgänge im Innern unseres Körpers
¥ •
vielleicht im Kehlkopf
⍈↺statt. Wir halten auch beim [d|D]enken
den Kopf mit den Händen; manchmal, als er von Gedanken schwer, manch-mal, als wollten wir dieses
kostbare Gefäß der Gedanken schützen.
Der Kopf, das Gefäß, worin die Gedanken sind,
die dann aus dem Mund ausfließen.
– – – – ⌊⌊ungemein schwach⌋⌋
¤– – –
deutet auf den Untersch. zwischen
‒ ‒ ‒
“– – –” – das ist der
Unterschied
– – – | | |
| | | | |
Mein
pfilosophischel Denken ist
gleichsam eingeschläfert. Es ist ganz als liege
meint Talent in einer Art
halbschlummer. Ich weiß sozusagen,
was um mich herum vorgeht, kann aber nichts machen.
Boser
Austand. | | |
| | | | |
16.2.
Kann nicht arbeiten.
Denke viel über einen eventuellen Wechsel meiner
Nationalität nach. Lese in der heutigen Zeitung
daß daß eine weitere zwangsweise Annäherung
Österreichs an Deutschland erfolgt
ist. – Aber ich weiß nicht was ich eigentlich
machen soll.
| | |
| | | | |
17.2.
Immer wieder
fuhle ich in mir die Ansätze sehr
allgemeiner Gedanken, oder Betrachtungen, aber sie kommen
nicht heraus. [D|W]er in der Welt
etwas durchsetzen will, muß sich sagen & darüber
klar sein, daß er nicht dümmer noch verrückter ist als
seine Nebenmenschen.
| | |
| | | | | Ich sehe eine
Photographie vor mir, die Teilnehmer an einem Diner. Ich
sehe also ein Viereck weißen,
schwarzen, grauen Flecken. Ich betrachte es aber auf sehr
eigentümliche Weise, indem ich nämlich
meinen Blick von einem Gesicht zum andern schweifen lasse &
nicht z.B. von einer Schulter zur
andern. Auch schaue ich den Gesichtern
in die Augen & nicht
vornehmlich auf's Kinn oder auf die Ohren. | | |
| | | | | Unwohl, vielleicht
von der Galle her. Vielleicht auch daher die
Arbeitsunfähigkeit.
| | |
| | | | |
18.2.
Besuch im Irrenhaus. See the sane man in the maniac!
(& the mad man in yourself.)
| | |
| | ∫ / | | |
19.2.
Das Bild vom
Denkvorgang hinter der Stirne drängt sich uns auf.
| | |
| | ø | | |
Von einer
Brucknerschen Symphonie kann
man sagen, sie habe zwei Anfänge: den Anfang des
ersten & den Anfang des zweiten Gedankens. Diese
beiden Gedanken sind miteinander
nicht blutsverwandt sondern verhalten sich zu
einander verhalten sich nicht wie Blutsverwandte
zu einander sondern | wie Mann und . | | |
| | ø | | |
Die
Brucknersche
Neunte ist gleichsam gegen die
Beethovensche
geschrieben ein Protest gegen die
Beethovensche &
dadurch | wird sie erträglich,
was sie sonst, als eine Art Nachahmung, nicht wäre.
Sie verhält sich zur
Beethovenschen
ˇsehr ähnlich, wie der
Lenausche
Faust zum
Goetheschen, nämlich der katholische
Faust zum
aufgeklärten etc.
etc.
| | |
| | | | | Wer sagt: “ich habe
Schmerzen” gibt in gewissem Sinne eine Beschreibung eines
Zustandes; & es ist klar diese
Beschreibung nicht unwidersprechlich von einen Andern gegeben
werden kann
(kan‘kann’, in dem
Sinne, in welchem man durch wegnehmen der Dame
nicht matt machen kann). Also liegt
es nahe zu sagen, der
Zustand sei ein solcher, daß er nur von dem Menschen selber der ihn
hat ˇdirekt beobachtet werden kann aber nicht von einem
Andern.
| | |
| | v / | | | Oder
denke Dir: Einer s[p|t]ieße plötzlich
Klagelaute Schmerzenslaute | aus &
sagt, indem er auf Andern
zeigt: “Er hat Schmerzen, er hat
Schmerzen!” Der Andre aber
sitzt ganz ruhig da & gibt kein
Schmerzenszeichen. // ˇDer
aber gibt keinerlei Schmerzenszeichen. //
Angenommen man fände dann immer, daß
kalte Umschläge diesen
aufgelegt dem Andern appliziert | den
beruhigen, so
es nahe zu sagen habe Schmerzen im Körper des
Andern.
| | |
| | | | | Sich
uber sich selbst belügen, sich
über die eigene Unechtheit belügen, muß einen schlimmen
Einfluß auf den eigenen Strl haben; denn
die Folge wird sein, daß man in ihm nicht mehr Echtes von
Falschem [U|u]nterscheiden kann. So mag die
Unechtheit des Stils Mahlers
zu erklären sein & in der gleichen Gefahr bin
ich. Wenn man vor sich selber schauspielert, so
muß der Stil davon der Ausdruck sein. Er kann
dann nicht der Eigene sein. Wer sich selbst nicht kennen
will, der schreibt eine Art Betrug. Wer in
sich selbst nicht hinunter steigen
will, ˇweil es zu schmerzhaft ist, bleibt
naturlich auch mit dem Schreiben an der
Oberfläche. (Wer nur das Nächstbeste will, kann
doch nur das [n|N]ächst
Surrogat des Guten erreichen.)
| | |
| | v / | | |
Man könnte den Ersten
¥ • in
diesem Fall
⍈↺lehren hier nicht “er hat Schmerzen”
zu rufen, sondern: “ich habe
Schmerzen”. // nicht
… , sondern
… zu
rufen. //
| | |
| | v / | | | Da wir
in diesen Untersuchungen immer fragen:
“was // sollte man // müßte manmüssen wir // sollen
wir |
sagen, wenn …”, so genügt uns die
Varietät der wirklich auftretenden Fälle
nicht, sondern wir müssen eine Stufenleiter von
in die Erwägung
ziehen, gleichgültig ob sie erdichtete wirkliche,
oder wirkliche erdichtete sind. Daher berührt
es
komischˇ (&), wie eine
Irrelevanz,, wenn wir einen Philosophen nach einzelnen
Fakten
(etwa seltsamen Geisteskrankheiten) Fällen | fischen sehen.
Als wäre
nämlich das Faktische dieser Fälle von Wichtigkeit.
| | |
| | / | | |
Wer hat d[ie|en] Schmerz: der, in dessen
Körper der Ort des Schmerzes ist, oder der, welch⌊e⌋r
die Klage ausstößt?
| | |
| | v / | | |
“Ich sage doch,
daß ich Schmerzen habe, weil es wirklich so
ist.” – Soll das den Gebrauch des
Ausdrucks “ich habe Schmerzen”
erklären? Wie könnte es das[?| –,] es setzt ihn doch voraus! Es kann
nur sagen: ich gebrauche diesmal diesen Ausdruck, weil es
wirklich so ist, nicht weil ….
Z.B. ˇnicht weil es in der Rolle
steht, die ich ˇjetzt gerade auswendig lerne.
Was man
¥ • sagen
möchte ist
⍈↺eigentlich: Ich sage doch, ich habe Schmerzen, weil
dies der Fall ist – ( wobei man eine
Demonstration des Zustandes gibt der Schmerzen
gibt. Und tut man dies so – etwa indem man
Zeichen des Schmerzes gibt oder nu den
Andern schlägt, oder sticht[,| –] so wird dieser
Erklärung niemand widersprechen wollen.
| | |
| | v / | | |
“Woher aber dann die Einbildung, daß die Worte die
Beschreibung eines Gefühls sind?“ – Dies
ist ja keine Einbildung. Eine Ei⌊n⌋bildung ist es,
daß wir die Worte der Satz
“’ich habe Schmerzen’ beschreibt dieses
Gefühl“ eine ◇◇◇ Erklärung von Wortenc
sind ◇◇◇c ist, wenn sie er
von keinerc Demonstration begleitet werden
wird.⌊.⌋ & sondern Dies
hängt damit zusammen, daß zwar das Schauen
eine Art des Zeigens genannt werden kann, aber
nicht das Sehen. – – Man müßte
hier von einer Erklärung reden, die sich nur im
eigenen Gedächtnis niederlegen läßt.
Denken wir uns eine Tabelle, die sich nur
im Gedächtnis nachschlagen läßt nur …
kann. // die nur
im Gedächtnis in der Vorstellung |
existiert. // Etwa ein
Wörterbuch. Mittels eines Wörterbuches kann
man den Gebrauch eines eines Wortes statt eines andern
rechtfertigen. Sollen wir es aber auch
eine Rechtfertigung nennen, wenn die Tabelle ˇselbst nur
in der Vorstellung im Gedächtnis |
existiert? – “Nun es ist dann eben eine
subjektive Rechtfertigung.” – Aber die
Rechtfertigung bestand doch darin, daß man an eine
Stelle
appel⌊l⌋iert.” – Aber ich kann doch man auch von
meinemr Gedächtnis Erinnerung
an einer Sache an meine
Erinnerung einer andern appellieren. Ich weiß nicht ob ich mir die
Abfahrzeit des Zuges richtig gemerkt habe &
mir nun zur
Kontrolle das Bild des Fahrplans ins
Gedächtnis. Haben wir hier nicht
Fall? –
Nein, es ist hier wesentlich, daß dieser
Prozess
hilft, sich die richtige Erinnerung
hervorzurufen.
Wäre
das die
Vorstellungs Vorstellungsbild des
Fahrplans nicht selbst auf seine ihre
Richtigkeit ˇhin zu kontrollieren, so würde es
nicht
als zur eine Bestätigung der Richtigkeit der ersten Erinnerung verwendet
werden können abgeben.
(Ähnlich wie es keinen Sinn hat 10
Exemplare ein desr
Morgenblattes zeitung zu kaufen um
sich zu versichern sicher zu sein | daß
es die Wahrheit schreibt.) In der
Vorstellung eine Tabelle nachschlagen ist so wenig eine
Nachschlagen wie das vorgestellte die Vorstellung
eines Resultat⌊s⌋ eines vorgestellten
ˇphysikalischen Experiments das Resultat eines
ˇphysikalischen Experiments ist.
| | |
| | v | | | Ähnlich
könnte man wäre es fast, wenn man
(vi den Ausdruck einer Regel für die
Geltung eines Wurfs im Würfelspiel
würfeln.
| | |
| | v / | | |
Angenommen etwa man wollte den Bau einer Brücke
in der Vorstellung dadurch [R|r]echtfertigen daß man
zuerst in der Vorstellung [z|Z]ereißproben
mit den Materialien der Brücke macht. Dies wäre
die Vorstellung von dem,
was man die Rechtfertigung der Dimensionierung der Brücke
nennt.;Aaber wir es auch eine Rechtfertigung der Vorstellung
Dimensionierung
nennen?
Ist das gedachte Resultat
eines gedachten Experiments das Resultat eines
Gedankenexperiments? | | |
| | ∫ ∫ | | | Wenn ich nun
sage: es eine Einbildung, daß
jene Worte ohne eine Demonstration eine Erklärung seien,
20.2.
so sieht diese Einbildung etwa so aus:
Man sagt: “Ich kann mir doch
sagen: ‘Das sind Schmerzen’, &
meine Aufmerksamkeit dabei auf einen Schmerz richten.
Und ich kann mir doch vornehmen das in Zukunft so
(etwa [“| “]Schmerz”) zu
nennen.” – Aber ich könnte fragen:
“Wie weißt
Du, daß Du Dir vornimmst das ‘Schmerz’
zu nennen? Wie tritt in Deinen Vorsatz ein? Du wirst
wohl sagen: indem Du ih[m|n]
meinst. Und wie meinst Du
ihn? Ist es dazu gewiß genug, daß Du Aufmerksamkeit auf ihn konzentrierst? –
seltsame
Frage[!| . –]
| | |
| | v | | | ⌊⌊ Ich kann mir doch (im
Innern) vornehmen, in Zukunft das Schmerz zu
nennen! – Aber hast Du es Dir auch gewiß
vorgenommen? Bist Du sicher daß es dazu genug war
Deine Aufm. auf den
Schm. zu konzentrieren?
⌋⌋
| | |
| | v / | | |
Warum kann meine rechte Hand nicht meiner linken
ein Geld ˇstück schenken? – Nun ich kann
es es läßt sich ja tun, insofern ich meine
rechte Hand es in meine linke geben kann,.
jJa, meine rechte könnte auch eine
Schenkungsurkunde anfertigen & meine linke eine Quittung
unterschreiben & einen Dankbrief schreiben & dergleichen
mehr. Aber die weiteren ‘praktischen’ Folgen wären nicht
die einer Schen-kung!
Wenn die linke Hand das Geld der rechten genommen hat, die Quittung
geschrieben ist etc. etc.,
(so) wird man fragen:
“Nun, & was
dann?!” Und das
gleiche man fragen, wenn Einer sich
die private Worterklärung gegeben hat.
| | |
| | ∕∕ ø | | |
Der Geisteskranke, der :
“mein Name war einmal ich war einmal |
J.B., aber wer wie ich jetzt bin
heiße, weiß ich nicht”. –
Erkennt er damit an, daß er nun ein gänzlich Anderer
ist; ; ˇ& meint daß er
auch anders heißen
müßte? Sein Irrtum – wenn man es so
nennen soll – ist dann jedenfalls ganz ähnlich
dem vieler Philosophen. // dem, den eine Menge von Philosophen
machen. //
| | |
| | v / | | |
“Im visuellen Raum gehen keine
Lichtstrahlen von einem Objekt zu einem Auge.” –
Wenn ich das sage, so habe ich doch förmlich ein Bild von
dieser Tatsache. Und ich habe ein Bild vom
visuellen Raum, ein anderes vom physikalischen Raum. Die
Bilder aber sind die zweier verschiedener gleichsam zwei verschiedene | Räumlichkeiten.
Im ei an Im einen ist der
leere Raum gleichsam von (verschiedenen)
Konstruktionslinien ˇaller Art // mannigfacher Art // durchzogen, im andern ist er
im strengen Sinne leer – gleichsam dunkel.
wenn ich sage, so arbeite ich ˇeben damit
ˇeben an ˇeben diesem Bilde
ˇeben in Worten weiter, ich baue es
sozusagen gleichsam (weiter) aus.
– Erinnere Dich nun zuerst daran,
daß
wir in unserem Satz etwas über die
‘Natur’ des V
visuellen Raums ausgesagt haben; aber
von dem Ausdruck
“visueller Raum”
(noch) keinen ‘praktischen
Gebrauch’ gemacht haben. Wie wollen wir den
Ausdruck nun ? Wohl bei der
Mitteilung des subjektiven Gesichtseindrucks: also
z.B. in einem psychologischen
Experiment;. iIndem : “ˇin meinem visuellen Raum stehen
Gegenstände auf folgende weise
…”. Und statt zu
“in meinem visuellen Raum”
man einfach “im
visuellen Raum” sagen, & die Verwendung des
Possesivpronomens durch eine andere Praxis ˇin der
Anwendung jenes Ausdrucks ersetzen
eliminieren ausscheiden. Es ist leicht
sich die sich die Regeln einer solchen
Anwendungsart Praxis aufzustellen
auszudenken. Und wem eine solche sich
(aus irgend welchen
Gründen) aufdrängt, ⌊⌊Und wem
sich diese Art der Darstellg. –
aus irgend w.Gr. aufdrängt … –⌋⌋ der wird
geneigt sein, zu sagen: Es gibt nicht meinen
& seinen Gesichtsraum; es
gibt nur
Gesichtsraum. ⌊⌊Umarbeiten,
Landschaftsbild⌋⌋ Denken wir an
eine
Bildbeschribg die Beschreibung eines Bildes | , es
seic ein Interieur. Zwei Formen der
Beschreibung sind möglich können wir uns
denken: In der einen heißt es
etwa: “Durch das Fenster im Hintergrund
fällt Licht auf den Tisch der einen langen Schatten auf …
wirft. Spiegel sehen wir in ein weiteres Zimmer ein weiteres Fenster | & durch dasselbe
ˇDas Klavier ist durch,
den Reflex der Wand aufgehellt
”
In der andern heißt es:
“In der Hinterwand ein helles Fenster.
Der Tisch in der Mitte des Zimmers ist Die
Seite des Tisches, die ihm zugekehrt ist ist hell
eine andere … das Klavier an
der der Wand zugekehrten Seite heller …. Im Spiegel
das Bild eines weiteren Zimmers. Vielleicht
wird man sagen, die erste Art der Beschreibung sei nur dort
anzuwenden, wo die Lichter & Schatten etc. wirklich
durch im Bild motiviert seien. Dem ist
aber nicht so. Fal Erscheint
z.B., eine ganz unmotivierte Helligkeit an einem
Gegenstand des Bildes, so kann man können wir einfach sagen: “Von einer
unsichtbaren Quelle fällt ˇein grelles Licht auf
….” Wenn nun Einer sagte:
“In dem Raum eines Bildes fällt kein Licht von einem
Gegenstand des Bildes auf den
andern”. ⌊, –⌋ was
könnte er mit Aussage
wollen? Wäre es nicht das
Hervorheben einer bestimmten Betrachtungsart?
Stellt es uns nicht … vor Augen ? Der Satz ist Z
zeitlos[:| ;] ich er will nicht
sagen: “im Bildraum
faällent nie
Strahlen Licht …”[.| ,]
d.h. nicht, die Erfahrung lehre es,
sondern es ist im Wesen des
Bildraumes. Man könnte den Satz aber
auch so verwenden: “Es nützt nichts, daß Du die Sonne auf diesem Bild noch heller
malst, die Berge werden dadurch nicht heller.”
| | |
| | | | | Die Betrachtungsweise die
im ersteren Fall hervorgehoben wird ist etwa die:
Auch im Bild gibt es ein [v|V]orn
& [h|H]inten & Gegenstände
sie sind hier hellen hier dunkel
aber es gibt nicht die uns wohlbekannten
kausalen keine kausalen | Zusammenhänge zwischen diesen
Helligkeiten & Dunkelheiten. Eine
gewisse Analogie wird also hervorgehoben, eine andere
unterdrückt. Für die
Unterdrückung Der “im Bildraum fällt kein Licht
etc.” setzt uns auf ein anderes
Denkgeleise zieht uns aber in
anderer Richtung | . Wir stellen uns eine
ˇphysikalische Räumlichkeit vor, in der die
Gegenstände eine gleichsam magische Helligkeit
zeigen besitzen aber nicht in der gewöhnlichen Weise
aufeinander einwirken.
Wen[m|n] ich nun ˇEiner
saget: “Im Gesichtsraum gehen keine
Lichtstrahlen ….”, so weiß ich
zunächst noch nicht (sicher), wie
er diese Aussage verwenden will. Er
könnte ja ˇz.B.
fortfahren: “ich will damit sagen, daß nicht in
allen Fällen, gesehen
wird, mit dem leiblichen Auge gesehen wird.”
Aber ich kann den Satz wohl so erklären Ich
kann aber den Satz wohl so
erkl.: – Wenn
ich sage: “im Gesichtsraum gehen von da dorthin” so heiß[en|t]
das, es gehe ein lichter Streifen ziehen gehen leuchtende Strahlen Linien durch den Raum: ,
wo Dunkelheit herrscht
solche nicht zu sehen sind ˇoder, wie man auch sagen kann, wo
solche im Gesichtsraum nicht vorhanden sind dürfe
man (also) nicht von
‘Strahlen im Gesichtsraum’
[re|sp]rechen. Ich will zeigen, wie leicht
es ist durch ˇverlockende
Übergänge von einer Darstellungsweise zu einer
andern ˇzur andern zu einem Satz zu gelangen,
der ganz den Charakter einesr
Erfahrungssatzes Aussage über eine
fremdartige Welt fremde Welten | trägt, & der ˇuns doch nur
ein uns fremdes // ein
fremdartiges // Bild vorhält zur Darstellung
wohlvertrauter .
| | |
| | | | | “Das Wort
‘iIch’
vom N ausgesprochen im Munde des N. | bezeichnet
den N..”
“Das Wort ‘jetzt’ um 5 Uhr
ausgesprochen bezeichnet 5
Uhr.”
| | |
| | ∫ | | | Wir
sagen von dem, er habe Schmerzen, der sagt, “ich
habe Schmerzen”.
| | |
| | v | | | Die Worte
“ich habe Schmerzen” sind ein
Schmerzens-laut, nicht aber die Worte: “er hat
Schmerzen”.
| | |
| | v | | | Ist das
‘hier’ eine Art ‘dort’?
| | |
| | | | | Ich sage mit
geschlossenen Augen: “Der [k|K]lang
kommt von dort, nicht von dort.”
Wie kommt es, daß dies kein Widerspruch ist?
A Denke Dir ich ˇich sage: “der Schall kommt von
dort”, und zeige dabei nicht
die in der Richtungen sondern drehe mich,
ˇmit geschlossenen Augen so, daß mein Gesicht
Richtung des Schalls
sieht. [i|I]ch weiß dann in einem Sinne
aus welcher Richtung der Schall kommt & in einem andern
Sinne weiß ich es nicht.
| | |
| | v | | |
“Weiß ich, wer Schmerzen hat, wenn ich weiß, daß
ich sie habe?” – Weiß ich, wer schreit,
wenn ich schreie? Weiß ich, wessen Mund schreit, wenn ich schreie?
| | |
| | | | | Es gibt Doch den
Fall in dem ich sage: “Wer macht denn dieses
Geräusch? – – Ach, ich bin es
selber!” – Also wußte ich zuerst
nicht wer es tat & dann wußte ich es.
| | |
| | v ∫ | | |
10 Leute stehen in einem Kreis mit geschlossenen Augen.
Einer, der in der Mitten (des
Kreises) steht, sticht gibt
einem von ihnen einen Schlag. Wenn ich
nicht geschlagen wurde, weiß ich nicht, wer den Schlag
erhalten hat, weiß ich es, wenn ich ihn erhalten
haben? Wie wenn ich sagte: ich weiß im
ersten Falle nicht mehr als im zweiten; denn einmal weiß ich,
daß es ein Andrer war, einmal, daß ich es war. –
Nun kann man entgeg-nen: “Aber im ersten Falle
weißt Du doch nur, daß es irgend einer von 9 Leuten war”. Aber im andern Fall weiß ich nur, daß es einer von
10 Leuten ist! Nein ich weiß nur
daß es ˇirgendeiner von 10 Leuten war – & genau
das weiß ich auch wenn ich geschlagen worden bin.
Einem Andern der ˇuns sieht
& von mir erfahren will, wer geschlagen wurde kann ich
allerdings im ersten Falle sagen, daß ich's nicht war
& dann weiß er, daß es einer der 9 [a|A]ndern
war[;| ,] im zweiten Falle kann ich
ihm mitteilen, wer es war, indem ich
sage, : ich war's.
| | |
| | v | | |
22.2.
Wenn jeder von drei Leuten
weiß, daß er Schmerzen hat, weiß nicht jeder
dasselbe? // weiß denn jeder etwas
anderes, weiß nicht
jeder dasselbe? //
| | |
| | v | | | Man kann auf eine
philosophische Frage immer antworten:
“Wie Du sie stellst, ist sie unlösbar.
Wir müssen sehen, wie die Frage zu stellen
wäre. sie gestellt werden
soll. | ” // “Wie die Frage jetzt gestellt, ist Wie Du die Frage stellst | ist sie
unlösbar. – Wir müssen sehen, wie sie zu
stellen wäre, um eine Lösung zuzulassen die Frage so gestellt sein, so
wird ihre Beantwortungc keine Schwierigkeit
machen.
| | |
| | v | | | “Du
weißt doch insoffern wer Schmerzen hat, als Du weißt,
daß Du sie hast.” –
als sagte man:
“Du weißt jedenfalls, daß die Schmerzen jetzt bei
Dir sind.” Wie man sagt
Wie ich weiß, daß: jetzt weiß
ich wo der Plumpsack ist, er ist ˇnämlich bei mir. // Wie
ich weiß, wo der Plumpsack ist, wenn er ⌊jetzt⌋ bei
mir ist.
| | |
| | ∫ | | |
“Aber wenn Du die Schmerzen hast, weißt Du doch
ˇjedenfalls wer sie hat relativ zum
Koordinatenursprung, der Du bist. Du
weißt nämlich, sie sind jetzt im
Urssprung.” –
| | |
| | v | | | Eine Gruppe von
10 Menschen, durch irgend einen
Einfluß empfinden immer einige von ihnen einen bestimmten
Schmerz. Diese Untergruppe wechselt sowohl Glieder als auch die Zahl ihrer Glieder.
Keiner der ganzen Gruppe // Diese Untergruppe der 10 wechselt immer wieder
sowohl ihre Glieder, als auch die Zahl ihrer
Glieder //
D.h. einmal fühlen diec,
einmal jenec den Schmerz, einmal mehr von den Zehn einmal weniger. ˇKeiner von ihnen
weiß wieviele wer von den Aandern den Schmerz gerade
fühlt Nun fühle auch
ichc ihn – & nun fühle ich ihn nicht
mehr. Wenn nun mein Schmerz aufhört, weiß ich dann
weniger darüber, wer ihn hat, als
wenn solange ich ihn habe? Über die
Andern weiß ich ja nach wie vor nichts & über mich bin
ich ja nach wie vor gleichgut
orientiert.
| | |
| | v | | |
Angenommen auf einer weißen
Fläche bewegen sich rote Kreise.
Denken Dir
eEine Z Anzahl
ˇgleichgroßer roter Kreise auf einer weißen Fläche;
von Zeit zu Zeit ändert sich ihre Lage &
ˇauch ihre Zahl. Ich beobachte ein
ˇbestimmtes Stück der Fläche von der Größe
eines solchen Kreises, das Übrige der Fläche sehe
ich nicht. Weiß ich dann mehr von der Lage
der Gruppe dieser Kreise, wenn ich gerade einen Kreis sehe, als wenn
ich keinen sehe? Man könnte sagen:
“Nein, wenn Du einen Kreis siehst, weißt Du doch
wenigstens von einem Kreis der Gruppe, wo er sich
befindet”.
| | |
| | v / | | | “Wenn
Du sagst, Du habest hast Schmerzen, so bist Du doch
jedenfalls nicht unentschieden darüber, ob Du ˇihn,
oder der Andere ihn hat.” –
Also sagst Du doch etwas über Besitzer. // etwas
darüber[;| :] wer
ihn besitzt.” – Sagen wir es so:
Wenn ich Schmerzen habe, so kann ich dadurch⌊,⌋,
daß ich es sage, einen Dritten wissen lassen, Person
Schmerz Schmerzen empfindet. Dadurch
erfährt er aber über die andern
Personen nichts;
| | |
| | v | | |
– – – Das heißen,
daß es jedenfalls mehr über den Besitzer des Schmerzes
aussagt, wenn Du sagst, Du habest ihn, als wenn Du
gesagt hättest: “ich weiß nicht: habe ich
ihn, oder hat ihn der Andre”.
| | |
| | v | | | – – – Aber ich bin
ja unentschieden darüber, ob ihn kein Andrer hat. Und ob ich ihn
habe, darüber bin ich auch dann nicht unentschieden,
wenn ich ihn nicht habe
| | |
| | v | | | – – – Was wäre denn das
Gegenteil von dieser Bestimmtheit? Doch, daß ich
sagen würde: “Jemand hat hier Schmerzen,
aber ich weiß nicht, wer.” – – – –
| | |
| | | | |
– – – “Du
⌊⌊ Wenn Du auch
nicht weißt wie Du heißt, noch wie Du jetzt aussiehst, noch
ˇauch Erinnerungen hast, so bist Du … ⌋⌋
bist doch jedenfalls nicht unentschieden darüber,
ob …” Und es gibt auch
diesen Zweifel.” – Ja, es gibt ihn;
– – –
| | |
| | | | |
23.2.
Fühle mich
lchlecht. Ganz
wurzellos hier. Bin in böser ganz
liebloser Stimmung. Mein Hiersein scheint mir recht
sinnlos, obwohl es ernste Gründe gibt, warum ich trachten
sollte m[rx|ic]h hier einzugewöhnen.
Ohne Mut noch Entschiedenheit. War wieder im
Irrenhaus, sprach mit einigen Patienten. Weiß noch nicht
wohin das führen kann.
| | |
| | v / | | | Es
gibt nicht eine Methode der Philosophie, sondern
nur wohl aber gibt es Methoden, gleichsam verschiedene
Therapien.
| | |
| | ∫ | | | “Wenn Du
sagst: “ich habe Schmerzen”, so ist es Dir doch bist Du
doch | jedenfalls klar, daß Du
selbst sie hast.” – Nein ich weiß gar
nichts über mich selbst; ich klage nur. Ich
sage nur “ich habe Schmerzen”, damit
Du weißt, daß es eine Klage ist.
| | |
| | ∫ | | |
“Ich habe Schmerzen” ist eine Schmerzensklage,
“er hat Schmerzen” aber nicht.
| | |
| | v | | | Der
Satz “er hat …” hat keinen
Sinn, wenn das Wort “er” sich nicht auf eine
Beschreibung, einen Namen, oder eine hinweisende Gebärde
‘bezieht’.
| | |
| | v | | |
24.2
‒ ‒ ‒ und wenn ich sage
“ich habe Sch.” so klage ich über
Schm. & man
nennt , der
uber die Schmerzen klagt
Besitzer // den Besitzer der
Schmerzen // . // &
der klagt nennt
man ‘den der die Schmerzen
hat’. // Der Klagende
ist es, von dem man sagt er habe ; daher kann man die Klage
nicht ‘die Aussage’ nennen, der & der habe
Schmerzen.
| | |
| | | | | ‒ ‒ ‒
⌊besser wäre es vielleicht zu sagen⌋ ich lenke
die Aufmerksamkeit auf mich & nicht
auf ihn.
| | |
| | v | | | “Aber Du
gebrauchst doch ‘ich’ im Gegensatz zu
‘er’. Also unterscheidest
Du doch
zwischen Personen.”
| | |
| | v | | | ‒ ‒ ‒ Aber es ist nicht, als
zeigte jetzt Zeiger
auf mich (d.h. ˇhier: auf meinen
Körper), der sonst auf einen Andern zeigt. Auf
meinen Körper deutet hier gar nichts. Denn meine
Schmerzen könnten auch in einem andern Körper
sein.
| | |
| | v | | | “Ich habe
Schm.” verhält sich zu
“er hat Schm.”, wie
ein Stöhnen zur Aussage, daß einer stöhnt.
| | |
| | v | | | ⇒
Siehe
22.2.
№ 1
[[&| Und] wie verhält es sich mit
‘er’] ◇◇◇ Wie kann jeder
Person meinen, also jeder
eine andere Person meinen, eine andere Person meinen, | wenn jeder ◇◇◇ dasselbe
weiß, nämlich: “ich
habe …” Mit ‘er’ aber
meint er, auf er zeigt.
| | |
| | ø | | |
25.2.
Der verrückte kann sich nicht an diese
Welt gewöhnen.
| | |
| | ∫ | | | Ich will freilich sagen
‘ich’ & nicht “er”, aber nicht,
wie ich sagen will “dieser” & nicht
“jener”.
| | |
| | v | | | – – – Wenn jeder von
Leuten
// von
uns // weiß, daß er Schmerzen hat weiß denn jeder etwas anderes, weiß nicht jeder
dasselbe? Sagt & meint nicht jeder
dasselbe
das gleiche, nämlich:
“ich habe Schmerzen”?
Anders aber,
ist es, wenn man sagt:
“er hat
Schmerzen”[:| ,]
ist es mit dem
Satz … ; denn …
// Anders
aber, wenn der Satz ist: “er hat
… // // Anders aber, wenn gesagt wird
… [;| ,]
//
denn
“er” bezieht sich auf einen Namen, ˇoder eine
Beschreibung, oder ⌊auf⌋ eine hinweisende Geste.
Ohne Beziehung
hat ist der Satz “er
hat …” ohne Sinn.
“[i|I]ch” &
“er” dienen eben ganz verschiedenen Zwecken im
Satz. // “Ich” &
“er” eben
ganz verschiedene Ämter in Sprache. // // “Ich & “er”
haben eben gar nicht die
gleiche Funktion in der Sprache. // “Ich” & “er” haben
eben (ganz) verschiedene
Funktionen in der Sprache. //
| | |
| | v | | | Man könnte sich
denken daß im Ton der
sagte:
ich weiß nicht,
wer “Jemand hat
(furchtbare) Schmerzen, aber ich weiß
nicht, wer.” –
Worauf | worauf man
versuchen würde ihm zu Hilfe
| | |
| | v | | |
26.2.
Ich könnte mit einer
hinweisenden
:
“‘meine’ Nase ist diese
Nase.” Könnte ich nun auch
erklären:
“‘meine’ Schmerzen sind diese
Schmerzen”? Ich könnte (doch
jedenfalls) erklären: Mein Mund ist
dieser Mund &
⌊“⌋’mMeine’ Klage ⌊ist⌋ die,
aus
dieser Mund ausstößt.”
Das Wesentliche an dieser Erklärung
, daß zeigende Geste reflexiv ist. ⌊⌊Die Frage ist: ist ˇes das
Wesentliche dieser Erklärung, daß die zeigende Geste
…?⌋⌋
Anders, wenn ich sage:
“‘Meine’
Bücher’ nenne ich diese
Bücher”.
“‘Meine’
Bücher’ nenne ich diese Bücher,
wei[c|l] ich sie immer
benütze.”
| | |
| | v | | | ‘Mein’
reflexi[f|v] oder possessiv.
| | |
| | v | | |
‘Meinc’ ist das, was ich
habe; & das (mit einer reflexiven
Geste) bin ich. Willst Du also wissen,
ob etwas so sieh nach, wer es besitzt; habe
ich's, so ist es mein. Diese
Erklärung könnte man
(etwa) auf jene
[b|B]ücher anwenden: Wenn Du findest,
daß ich sie lese, so weißt Du, daß sie die meinen sind mir
gehören | . ⌊⌊ Siehst Du,
daß ich meinen Mund habe? ⌋⌋ Aber kann man
die Erklärung auch auf den
Ausdruck ‘mein Gesicht’ anwenden?
auf ‘meine
Schmerzen’? // Aber kann man die
Erklärung auch auf ‘meine
Schmerzen’
anwenden? //
| | |
| | v | | | “Das
ist ‘mein Körper.”
– Wohl, & wer bist [D|d]enn
Du? – “Das bin
ich.”
| | |
| | v | | | Es kann zweifelhaft
sein, ob diese Bücher sind, auch, ob dies Bein meines ist, aber nicht,
‘ob diese Empfindung meine
ist’. // ; aber auch: ‘ob
diese Empfindung meine ist’? //
Welche ist denn ‘diese
Empfindung’[?| ,] d.h.:
wie verwendet man denn hier das
[d|D]emonstrativpronomen hinweisende
Fürwort // die demonstrative
Bezeichnungsweise? Doch anders, als im
ersten Beispiel! Verirrungen
ents[f|t]ehen hier wieder dadurch, daß man sich
einbildet ˇman
zeige auf eine Empfindung⌊,⌋ zu
zeigenc, indem
man Aufmerksamkeit auf sie
konzentriert, oder
de⌊r⌋gl.
| | |
| | v | | | “Ich denke
ˇjetzt an meinen
Schmerz meine Empfindung | ” – Wie macht man
das? Ich denke etwa
“er wird bald vergehen”. Aber geht hier
nicht doch ein inneres Zeigen vor sich, wodurch ich
“er” mit dem Schmerz verbinde? –
“Du wirst doch nicht leugnen, ich meine
etwas mit diesem Wort in meinem Innern!” –
Ich will gar nichts
leugnen leugne gar nichts | [;| ,] aber wenn
z.B. nicht, daß Du ˇetwa
bei “er” eine gewisse Bewegung machst, ˇetwa
Deine Aufmerksamkeit von allem andern abziehst,
; aber in
wiefern hilft das dem Gedanken? Wozu dient
denn dieser Wortausdruck? D.h. inwiefern hilft es der Funktion
des Wortausdrucks? // Was ist die
Funktion Worte; inwiefern sind sie der
Ausdruck eines Gedankens, & inwiefern beeinflußt
die ⌊⌊Richtung Aufmerksamkeit
diese Funktion? Gewiß es ist ein Zusammenhang eine
Verbindung | zwischen der Richtung der
Aufmerksamkeit & dem,
‘was
‘gemeint ’. // wird // // ⌋⌋
| | |
| | / v | | | Denke, Du
hättest ˇfühltest einen
Schmerz zugleich hörst Du wie jemand Klavier stimmt.
Du sagst: “ wird
(hoffentlich) bald
aufhören.” “Es ist doch
wohl ein Unterschied, ob Du den Schmerz meinst oder den
das Klavierstimmern!”
– Freilich, aber worin besteht dieser
Unterschied. Ich gebe zu: es wird im
allgemeinen was Du meinst mit einer ‘Richtung der
Aufmerksamkeit’ verknüpft sein, so
wie auch oft mit einer Geste einem Richten
des Blickes, m oder einem
Schließen der Augen, man
ein Nach-Innen-Blicken nennen .
| | |
| | v / | | | “Ich
habe die ganze Zeit nur an meinen Schmerz gedacht” sagt man
allerdings, wenn man seine Aufmerksamkeit auf nichts
anderes gerichtet hatte.
| | |
| | ∫ | | | “Ich habe
ˇnur an den Schmerz gedacht, nicht an den
Klavierstimmer” wird man allerdings sagen, wenn man seine
Aufmerksamkeit nur auf jenen, nicht auf diesen gerichtet
hatte.
| | |
| | v / | | | es simuliert [e|E]iner
Schmerzen & sagt nun: “
wird bald aufhören”, – kann man nicht von ihm
sagen, er meine den Schmerz & doch konzentriert er seine
Aufmerksamkeit auf keinen Schmerz.
| | |
| | v / | | | Aber kann man
nicht auch so lügen, daß man diese Worte sagt & seinen
Schmerz meint & dann auf die Frage: “wen meinst
Du?” antwortet:
“den Lärm im
Nebenzimmer Klavierstimmer | .” Doch, es gibt auch Gewiß gibt
es auch | Vorgänge, die man
als diese Lüge bezeichnen würde.
| | |
| | v v | | | – – –
aber inwiefern hilft das dem Gedanken? Ist denn der
‘innere’ Vorgang der Konzentration auf den Schmerz
nicht inkommensurabel mit dem Ausdruck des
Gedankens? Ich kann natürlich
denken[;| ,] mir innerlich ,
“ wird bald
vergehen” & dabei meine Aufmerksamkeit auf den
Schmerz richten, was so viel heißen kann
als: etwas tun, wodurch der Schmerz mir besonders
deutlich wird. Was aber ist es was sich hier zum
Gedanken gesellt: das was ich tue – auch wenn es etwa
nicht den Erfolg hat mi⌊c⌋h den Schmerz
deut-licher empfinden zu machen, – oder die Schmerzempfindung
selbst. Aber in
wiefern Doch das erstere, denn sonst
würde ich ja immer mit d
“er” den Schmerz meinen, wenn er nur
genug ist.
Aber jene
Tätigkeit des Richtens jenes Das innere
Hinblicken auf die Empfindung der Aufmerksamkeit, welche
Verbindung Brücke soll sie es denn zwischen Wort
& Schmerz Empfindung machen schlagen?
Wozu soll diese
Verb. dienen? Warum
ge soll gerade diese Verbindung die
hier nötige sein? | Es
ist ja hier nicht so wie beim Zeigen, welches wir als Teil
der Praxis unsrer Sprache gelernt haben. Denn die
Auf[f|m]erksamkeit [R|r]ichten, das ist wie ein
Wenden des Kopfes. Und meine ich denn einen Gegenstand,
indem ich meinen Kopf nach ihm wende?
⌊⌊ Welche Verbindung besteht zwischen der
Funktion des Gedankenausdrucks &
derm Tatsache, daß Konzentrieren der
Aufm. während des
Aussprechens .... ⌋⌋⌊⌊ Zum Gedanken gehört doch,
was mir gelehrt wurde, als ich Gedanken
denken . ⌋⌋ Ich richte etwa meinen Blick nacheinander auf
3 vers Möbelstücke meines
Zimmers & sage: “Das muß
hinaus, & das, &
das.” Wer sagt daß ich damit
nicht meine die Möbel müßten hinaus die den
angeblickten gegenüberstehen?
Der Daß ich geneigt bin zu sagen mit
“das” meine ich das
Möbelstück, welches ich anblicke, kommt
doch nur daher, daß ich sehr häufig in der & der Weise
nach jenem Satz handle, wenn ich dabei die & die Dinge
angeschaut habe. D.h. weil dies
Anblicken tatsächlich so & so verwendet wird.
Es liegt in ihm keine magische Kraft des Meinens
sondern es wird damit meistens ein gewisses Spiel
gespielt.
| | |
| | | | | ⌊⌊ Seine
Aufmerksamkeit auf eine Empfindung richten ist
gleichsam ein inneres Zeigen, möchte man
sagen. ⌋⌋ | | |
| | v / | | | Man kann
von einem Gegenstand sprechen, indem man auf ihn
zeigt. Das Zeigen ist hier ein Teil des
Sprachspiels. Nun glaubt man aber man
könne spreche dadurch von einer
Empfindung, sprechen,, daß daß
man seine Aufmerksamkeit auf sie konzentriert.
Aber wo ist die Analogie?? ⌊?⌋
Aber weder das Schauen noch das Sehen gehören hier
zum Sprachspiel; außer insofern, als sie eine
Begleiterscheinung des Sprachspiels sind. Ich kann
wohl sagen: “das ist eine sehr merkwürdige
empfindung” indem ich meine
Aufmerksamkeit auf sie richte & das ist wie wenn ich
sage: “welcher merkwürdige Klang” indem
ich genau auf ihn hinhorche. Aber ich meine nicht
den Klang indem ich
auf ihn hinhorche. Weder durch das Horchen noch durch das
Hören.
| | |
| | v / | | |
27.2.
“Du hast
früher gesagt: [“| ‘]es wird
bald aufhören’⌊;⌋ – hast Du
den Schmerz gemeint, oder das
Klavierspiel(en)?” –
“Ich weiß nicht mehr, was ich gemeint
habe.” – Hier Also gibt es doch einen Vorgang des Meinens
während des Sagens // dem Aussprechen // dem Sagen | , an den er sich
erinnern könnte? , & den er
vergessen hat? –
| | |
| | v | | | Ich kann doch auf einen
Klang horchen & sagen: “welche
herrliche !” Der Andre:
“Ich höre keine ” – Ich: “Ich
meine nicht, was wir da hören, sondern das
Lied …” Das zeigt nur, wird Einer sagen,
daß [m|M]einen nicht Horchen ist, –
sondern ein anderer
spezifischer Vorgang. – Also informiert
teilt der welcher sagt “ich habe das Lied … gemeint“
den dem Andern mit, daß
dieser der eigentümliche Vorgang den man
‘[M|m]einen’ nennt ˇ& der
allerdings niemandem von uns ˇso recht ˇgenau
erklärt worden ist in der
auf dieses Lied
hin, in ihm stattgefunden .
Aber nun fragt es
sich ist die Frage | : warum teilt er mit, was interessi
inwiefern ist für
von
[i|I]nteresse? (Ich würde
nicht fragen, wenn es sich hier um
ein psychologisches Experiment gehandelt hätte sie ein
… angestellt
hätten.) Sie sprechen darauf auch
von dem Lied weiter, & nicht von dem Vorgang des
Meinens. Wenn die Worte: “ich
meinte …” eine Mitteilung über diese
Erfahrung waren, so scheint sie diese
Mitteilung für das Gepräch
irrelevant gewesen zu sein.
[s|S]o irrelevant etwa, wie in einer
Schachpartie die Mitteilung, daß ich ˇder eine Spieler
jetzt gerade
spezifische eigentümliche |
Empfindung des Schachgebens ˇin
[b|B]ezug auf den König des
Andern .
| | |
| | v | | | Die Wahrheit
ist [w|W]enn mir Einer mit
den Worten “ich habe ⌊jetzt⌋ das
Lied …” gemeint” eine
Mitteilung über ein Erlebnis machen will, oder ich
glaube, daß er es will, so werde ich ihm antworten
müssen: “Ich weiß noch nicht, was Du
meinst, ⌊.⌋
Beschreib' [d|D]ein Erlebnis
genauer, ⌊!⌋
[i|I]ch könnte mir noch alles
Mögliche // Verschiedenes // alle
möglichen Vorgänge |
vorstellen …” D[i|a]s ist
offenbar nicht das Spiel, wir,
für gewöhnlich, mit dem Worte ‘meinen’
spielen[!| .]
| | |
| | v | | | Introspektion
könnte uns doch wenigstens bringen,
sehen, daß es mehrere Abarten des Vorgangs gibt den man den Vorgang des M. nennen könnte des Vorgangs des Meinens gibt | . Und dann
es uns
(doch)
, daß es als
höchst irrelevant angesehen würde, wenn
Eeiner jemand
dem wir
sagen auf die Bemerkung | : “ich habe den [ … | N.N.] gemeint” uns ˇnun
fragen würde: “ hast Du ihn gemeint:
so … oder so … ”
& nun verschiedene Erlebnisse beschriebe.
| | |
| | v | | | Man sagt
auch: “Ich meine natürlich
denie Schmerz⌊en⌋; ich habe auf das Klavierstimmen
gar nicht achtgegeben.” – Aber
meinen ≠ achtgeben. Ja die
Art & Weise des Gebrauchs des einen Wortes ist ganz
& gar verschieden von der des andern
(Wortes). // des
einen Wortes ist von der des andern // gänzlich // ganz ˇ& gar |
verschieden.
| | |
| | v | | | Der Vergleich des
Richtens der Aufmerksamkeit mit dem Zeigen ist
irreführend.
| | |
| | ∫ | | | Was macht denn
Lautreihe zum Ausdruck eines
Gedankens. Von einem alten Assyrer ausgesprochen
wäre sie doch entweder der Ausdruck eines andern
Gedankens oder gar kein⌊es⌋ Gedanken⌊s⌋ausdruck gewesen. Der Unterschied
ist doch einer, der sich in Benutzungsregeln
wiedergeben läßt. Ich meine: der Unterschied
ist einer, der sich in Regeln darstellen läßt,
deren Befolgung oder Nichtbefolgung wir
können;
wie wir sehen können ob den Regeln des eines ˇbestimmten Spiels gemäß gespielt
wird; oder nicht. – Das heißt: Der
Gedanke ist doch etwas
Öffentliches, ⌊;⌋ wie kann
etwas was ich innerlich tue & wovon niemand weiß, was es
ist, dasiesen Ausdruck zum Ausdruck dieses Gedankens
machen? Oder: Der Gedanke hat doch eine
öffentliche Funktion! Und wenn er sie nicht hat was
charakterisiert diesen Wortausdruck als Ausdrucks
eines bestimmten & nicht eines andern Gedankens.
Welche[s|n] Unterschied macht es, worauf
ich beim während dem
Aussprechen des Wortes “” meine Aufmerksamkeit richte? Und
für wen macht es einen Unterschied?
Haben die Worte dann eine andere Wirkung?
Und auf mich; oder auf den Andern? Und ist es diese
Wirkung die bestimmt, welche⌊n⌋ Gedanken sie
ausdrücken?
| | |
| | v / | | | Wir lernen
doch [a|Alle] diese Worte gebrauchen &
wie wir sie gebrauchen lernen d.h.
welchen Gebrauch wir von ihnen machen lernen, das
bestimmt doch ihren Sinn // welchen Sinn sie
haben // . Macht nun der nicht den richtigen
Gebrauch von ihnen der seine Aufmerksamkeit nicht so
lenkt? Ist es das, was wie wir
Haben wir ich denn das gelernt, als wir das Sprachspiel den Gebrauch
der Worte | lernten?
Es ist
wohl wahr, daß wir in gewissen Fällen beim
Lernen des Sprachspiels lernten, unsere
Aufmerksamkeit in bestimmter Weise zu richten.
Wir lernen zu beobachten & die Beobachtung
zu beschreiben. Aber “meinen” heißt
nicht beobachten! Es gehört aber zum richtigen
Spielen eines Sprachspiels
daß wir richtig beobachten.
| | |
| | v | | | Sagt man
z.B.: “ich habe jetzt eigentlich
nicht meinen Schmerz gemeint, ich habe nicht genügend auf ihn
achtgegeben”?
| | |
| | ? ∫ | | | “Ich
habe jetzt gar nichts gemeint; ich habe nur gedankenlos
geredet” –
das darin, daß
ich beim Aussprechen der Worte unaufmerksam oder zerstreut, war??
| | |
| | ∫ | | | Ja, es geht
ein ‘inneres Zeigen’ vor sich oder oft vor
sich (&) dies ist
f charakteristisch für die Situation, in
der diese Worte ausgesprochen werden. Aber wenn ich
fortfahre “ich meine
meinen Schmerz habe meinen Schmerz gemeint | ”, so nicht auf
Grund einer Beobachtung eines inneren Phänomens des
Meinens. Vielmehr ich
nachträglich eben nun für das Wort
‘er’ das Wort Schmerz.
ich fahre in der Rechnung fort &
wie ich im Kalkül fortfahre das die Meinung.
| | |
| | v | | | Frage ich mich
ˇdenn: ‘Was habe ich denn mit diesem
Wort gemeint? Meine Aufmerksamkeit war zwischen
meinem Schmerz & dem Lärm nebenan Straßenlärm geteilt – –.
| | |
| | v ∫ | | | Das
Richten der Aufmerksamkeit greift in den Mechanismus
der Gedanken des Gedankens | nicht so ein,
wie man versucht es
anzunehmen. Diese
Richtung der Aufmerksamkeit ist vorhanden, aber sie
bestimmt nicht auf die angenommene Weise die
Funktion der Worte, den Gedanken.
| | |
| | v | | | Aber
, es sagt
jemand: “es wird bald aufhören” &
kann dann nichts mehr sagen, er fällt etwa in Ohnmacht,
– hat er nun nichts mit dem Wort
“er” gemeint, da er ja d keine
Substitution mehr ausführen ? Und wenn ich nun sage: Er hat
die ganze Zeit an das Schießen gedacht, das man
ununterbrochen gehört hat, so hat er wohl das
Schießen gemeint – müßte man nicht sagen er habe
strenggenommen nichts gemeint, als was er gesagt hat,
da Vorgänge des Richtens der Aufmerksamkeit
u. dergl. die Meinung nicht
bestimmen? für I ihn
sowenig, wie für uns? Ist der Gedankenstrom
unterbrochen, so können wir nur vermuten, wie er weitergelaufen wäre.
Aber gilt dies nicht auch für eine unbeendete
Schachpartie, daß man nicht sagen kann wie sie weitergespielt
worden wäre & also auch nicht ob es wirklich eine
Schachpartie war? Warum klingt, was ich
sage, paradox? Man möchte sagen:
“Er hat doch, wenn er nicht gedankenlos
gesprochen hat eines gemeint – auch wenn er nicht
fortsetzen konnte!” Er hat es doch –
mochte man sagen – im
Hinblick auf etwas gesagt.
| | |
| | v | | | Denke
ˇDir, ich horche aufmerksam auf ein ˇfeines
Geräusch das immer leiser wird. Ich sage
endlich: “es wird bald aufhören”.
Worin bestand es daß ich mit “es” das
Geräusch meinte?
Köonnte ich in dieser Situation auch etwas anderes
meinen? & wie müßte ich das anstellen? – Was geht mich denn dieses Meinen an? Denke
doch an die praktische Verwendung des Gedankens, der
Sprache! Von welcher Bedeutung könnte die
Frage sein, ob ich mit diesem Wort bereits das & das gemeint
habe oder nicht?! Ich sage: “es
wird wohl bald aufhören”– [N|n]un,
wozu mache ich diesen Lärm überhaupt? Was
nützt er? Worin liegt sein Interesse?
Hatte denn diese Lautreihe
irgend ein Interesse
für uns, wenn sie, ohne Glied einer Sprache
(d.h. einer praktisch gebrauchten gesprochenen
& benutzten |
Sprache) zu sein, in diesem einen Fall, mit welchen
psychischen Begleiterscheinungen immer, ausgestoßen
worden wäre? Die Frage
ist, ⌊:⌋ welchen
Einfluß hat die
Richtung der Aufmerksamkeit auf die Funktion dieser
Worte?
| | |
| | ∫ / | | | Man
könnte freilich sagen: “Wenn
[e|E]iner Schmerzen hat so sagt er manchmal vor sich
hin: ‘es wird bald aufhören’, wobei er
seine Aufmerksamkeit ganz auf den Schmerz richtet – wir
sagen in diesem Falle, er meine mit ‘es’ den
Schmerz.”
| | |
| | ∫ | | |
28.2.
Ich will annehmen, man W wisse genau
welcher geistige Tätigkeit man
’meinen’ nennt heiße ◇◇◇sie sei oft ˇgenau
beschrieben worden, ich nehme an, es sei ein dem Aufmerken
ähnlicher Akt. Und wenn ich also sage “es
wird bald nachlassen” & das Klopfen in meinem Zahn meine, so
ich bei
diese[r|m] Aussage Satz auf bestimmte Weise
meine Aufmerksamkeit
auf in bestimmte⌊r⌋ [w|W]eise
auf
mei dies Klopfen. Was
ˇaber hat dieser Akt mit dem Sprachspiel zu tun, das
wir Was für eine Rolle spielt nun aber dieser
seelische Akt in dem Sprachspiel, das wir … mit jenem Satz
spielen?
| | |
| | v | | |
“Es wird bald aufhören.” –
“Hast Du Deinen Schmerz gemeint?”
– “Ja.” – “Dann
werde ich Dir kein schmerzstillendes Pulver mehr
geben.”
| | |
| | ∫ | | | “Was
mein hast Du mit ‘ … ’
gemeint?” ist das nicht wie:
“welches Spiel wolltest Du spielen?” –
oder auch: welches Spiel willst Du spielen.
Denn wir fragen gar nicht nach dem oder jenem seelischen Akt der
Vergangenheit, sondern wollen wissen eine Weisung
(erhalten) | , wie
(denn) das Spiel nun weitergehe.
| | |
| | ∫ | | | “Ich
habe meinen Schmerz gemeint” ist eine praktische Weisung, eine Ergänzung des
Gesagten.
| | |
| | v | | | Was interessiert
denn den, der in diesem Falle fragt: “Hast Du Deinen
Schmerz gemeint?”? Etwa
ob er dem Andern noch die Mittel geben soll oder nicht.
Aber nicht, worauf jener beim Aussprechen des Satzes seine
Aufmerksamkeit gerichtet hatte. Unter andern Umständen
hättes er auch fragen können:
“Sag mir, was ist in Dir vorgegangen, als Du das Wort
‒ ‒ ‒ aussprachst?” Aber die Antwort darauf
wäre nie: “ich habe …
gemeint”! [s|S]ondern
etwa⌊s⌋: “mir schwebte das & das vor”
oder “ich
viel [k|K]omplizierteres &
Unsichere⌊res.⌋
| | |
| | v | | | Es
ist wahr, es gibt ein typisches ‘unter Hinblicken in Hinblick | auf die & die
Empfindung’ etwas sagen’ aber das
geschieht dann wenn man etwa die Empfindung ˇeinem
Andern genau beschreiben will, herausbringen will, womit
sie etwa zu vergleichen wäre,
⌊(⌋u. dergl.⌊)⌋. Dieser Akt
quasi der Beobachtung, dient dann dazu, in uns die
Beschreibung hervorzurufen.
| | |
| | v | | | Aber kann ich,
wenn ich keine Schmerzen habe sondern sie nur
welche simuliere,
& sage “es wird bald nachlassen”, mit
dem Wo dabei die
Schmerzen meinen, wenn ich
ˇwirklich ◇◇◇ welche habe? Oder
auch: Wenn man mich nun fragt wi
“hast Du Deinen Schmerz gemeint?” &
ich sage “ja”, lüge ich dann nicht nur indem
ich sage ich habe Schmerzen wenn ich keine habe, sondern auch indem
ich sage ich hätte mit “es” den Schmerz
gemeint? Wie ist es denn, wenn ich sage:
“es hat schon aufgehört” & dann, ich habe den
Schmerz gemeint? Ich konnte doch jedenfalls nicht auf den
Schmerz achthaben, der nicht mehr da war!
Ja, aber kann ich nicht doch noch an den Schmerz
denken, auch wenn er jetzt nicht vorhanden ist?
Und ich will nicht sagen, daß es nicht auch dafür gewisse
charakteristische Mienen
Empfindungen gibt! – Aber wie treten sie ins
Sprachspiel ein?
| | |
| | ∫ | | | Es ist offenbar
wesentlich, daß der, der sagt, “es
wierd⌊e⌋ bald aufhören”
den Schmerz meint, ihn ˇauch empfinden soll, damit
nämlich, was er sagt, die Wahrheit .
| | |
| | v ∫ | | |
Man
könnte fragen: Angenommen ein Chinese, der nie
Deutsch gelernt hatte, bringe durch Zufall bei der richtigen
Gelegenheit ˇdie Lautreihe diesens
deutschen Satz⌊es⌋ hervor, & zwar mit
allen den charakteristischen typischen | seelischen
Begleiterscheinungen, die ein Deutschsprechender
⌊da⌋bei so einem Anlass
hätte erleben würde ⌊–⌋ sagt
dann der Chinese einen sinnvollen deutschen Satz?
| | |
| | ∫ | | | Man
kann sagen: Wenn Du sagst, es werde bald aufhören
&
Du (dann:)
habest den Schmerz gemeint, & Du hast ˇdabei keinen
gefühlt, so hast Du ge⌊l⌋ogen.
| | |
| | / | | | Wir haben
also: Zeichen, & ein inneres
Aufmerken. – Kann denn das innere Aufmerken eine Bedingung
des Sinnes der Zeichen sein, kann es selbst ein Zeichen sein?
D.h., kann das innere Aufmerken so zum Satz
gehören, daß er ohne dasselbe keinen Sinn hat,
unvollständig ist? So also wie der Satz
“diese Blume ist rot” unvollständig ist, wenn
auf keine Blume hingewiesen wird? – Ist nicht das
die Analogie, die uns führt? – Denn wir
möchten sagen: Zu diesem Satz gehören die Worte
& die innere Gebärde.
Wenn aber die Gebärde, dann das Horchen
& nicht das Hören
Wenn nun die Worte laut ausgesprochen werden
können, so muß sich auch dazu
diese Gebärde
sichtbar gemacht werden. Wie
wäre es uns denn gelehrt worden, die
innere Gebärde zu
machen? Könnte denn ein Spiel aus ˇeinigen
äußeren & aus ˇeinigen inneren
Spielhandlungen bestehen? Das Spiel lehrt man; aber wie
lehrt man die inneren
Spielhandlungen? Oder, was dasselbe ist:
w[ie|as] ist unser Kriterium dafür, daß sie
der Regel gemäß ausgeführt wurden? “Aber man
prägt doch dem Spielenden ein, er solle auf das &
das aufmerksam sein!” – Gewiß; aber das
Kriterium dafür, ob er dies befolgt, sind seine
Spielhandlungen.
| | |
| | / | | | Wie
kann gehört die innere Gebärde zum Satz
gehören,? ; wie zum
Sprachspiel? Sie ‘begleitet ihn’ nicht
in Sinne, in
welchem eine Gebärde ihn begleitet; sie ist eben keine
Gebärde. ⌊⌊ // In welchem Sinne
‘begleitet’ sie denn denn eine innere Gebärde | den Satz?⌋⌋ Eine rezeptive
Einstellung ˇ(das Horchen z.B.)
kann zwar eine Gebärde sein & einem als
ein Zeigen , aber der
erhaltene Sinneseindruck die Gehörsempfindung
z.B. (das Hören
z.B.) | entspricht ist dann nicht
dem der Gegenstand, auf welchen
gezeigt . Durch die Geste des
Lauschens zeige ich nicht auf das was man ‘meinen
Gehörsempfindung’ nennt.
| | |
| | v | | | Wie gehört
das Horchen zum Satz[?| :]
“es wird immer leiser”?
Das Richten der Aufmerksamkeit ist kein
Zeichen.
| | |
| | v | | | Wie gehört
das Horchen zum Satz: “es wird immer leiser”;
wie zum Sprachspiel in dem dieser Satz verwendet wird?
| | |
| | v / | | | Ich
horche auf das ihn heißt gleichsam
– möchte ich sagen – ich zeige auf das
Rauschen. Nun ich kann auf das Rauschen, oder den Ort des
Rauschens, zeigen Aber sage nicht
z Du zeigest durch das Horchen auf
die Gehörsem-pfindung den
Gehörseindruck. Denn man kann zwar
sagen, Du stellst Dich einem Eindrücken einer
bestimmten Art gegenüber rezeptiv ein – aber
nicht: Du
stell⌊e⌋st
Dich
gegen de[m|n] Eindruck denjenigen
gegenüber den Du
dadurch durch diese Einstellung | erhältst,
rezeptiv ein.
| | |
| | v / | | |
“Beim Horchen zeige ich innerlich auf
den Klang.” – Nun[;| ,] es kommt
nur drauf an, wie das gemeint ist. Denn ist offenbar eine metaphorische übertragene . Daß Du das Horchen mit dem Zeigen
vergleichst, wundert mich nicht, aber nun fragt es sich // handelt
sich's darum // kommt es drauf
an | , wie der
Vergleich wird. ; aber nun
wird es sich fragen, wie der Vergleich gezogen
wird. //
| | |
| | / | | | Ich werde
jemand lehren auf Klang zu horchen um
das richtig beschreiben zu
können. Aber nicht um diesen Gedanken ˇzu
denken zu können.
| | |
| | ∫ / | | |
Verschiedene Kriterien dafür, daß Worte
von einer Gebärde – & daß [w|W]orte
von einer Empfindung begleitet sind.
| | |
| | ∫ / | | |
Soweit Zeichen der Ausdruck des Gedankens sind,
können Empfindungen, die die Zeichen begleiten, den
Gedanken nicht tangieren.
| | |
| | v / | | |
Man könnte auch fragen: Hat ˇalso der
Satz “es wird immer leiser” dann
ˇvielleicht einen sich ändernden Sinn, da das es(, fortwährend,) sich je immer |
ändert? Und das zeigt, daß es
nicht klar ohne weiteres klar ist, worauf ich
innerlich bei diesem Worte zeige.
| | |
| | v | | | Was
zei ich mit einem Wort
meine, muß sich im Sprachspiel zeigen.
| | |
| | | | | Ich will sagen: Was nicht
im Ausdruck des
Gedankens zum Ausdruck kommt, gehört … zum Ausdruck gehört, gehört | nicht
zum Gedanken.
| | |
| | | | | Ich frage
Einen: “wie gefällt Dir dieses
Bild?” – Er schaut weg &
sagt: “[s|S]ehr gut”.
Ich: “Du schaust ja gar nicht
hin!” Könnte man nun
sagen: “Du gibst ja gar nicht auf Deinen
Schmerz acht; wie kannst Du denn sagen daß er besser
wird!”? Ähnliches kann man
allerdings sagen.
| | |
| | v | | | “Ich
meine mit ‘er’ meinen Schmerz”
heißt: man kann hier statt “er”
“mein Schmerz” setzen. Und
“ich habe gemeint” heißt in den
meißten Fällen dasselbe wie “ich
meine”.
| | |
| | v | | | “Ich
habe … gemeint” benützen wir nicht als
Beschreibung eines Erlebnisses. Man könnte
stattdessen immer sagen:
“Ich hätte auch sagen können
….” “Je voulais dire
….” “Ich habe meinen
Schmerz gemeint” dabei ˇd.h. beim
Aussprechen ging wohl sicherc etwas vor aber das
beschreiben jene Worte nicht. Und es kann zwar
gelogen sein daß ich
(damals) meinen Schmerz
gemeint habe, aber hier muß man genau untersuchen, wie so eine
Lüge aussieht, wie es also aussieht wenn ich damals etwas
anderes, oder gar nichts
gemeint habe; in was für Fällen sagt man
dies?
| | |
| | v / | | |
“Sie werden bald aufhören”
– Du wirst mir doch nicht sagen, daß wer das sagt,
dabei nicht schon meint, was er meint! –
Kann [e|E]iner der nicht Deutsch kann durch die
bloßen begleitenden Vorgänge diese Lautreihe so
meinen? Oder denke, daß es die deutsche Sprache
gar nicht g[e|ä]be! –
| | |
| | | | | Und wie seltsam: ich rede
über da⌊ie⌋se
Sache die ganze Zeit, ohne Schmerzen zu haben!
| | |
| | v | | | Wenn die Worte
als Teile der Sprache den Gedanken machen, dann ist nicht
einzusehen, wie das private Erlebnis den Gedanken soll ändern
können.
| | |
| | v / | | |
Ich habe meine Schmerzen gemeint = = Ich habe es
Hinblick auf meine Schmerzen gesagt.
Und doch [g|b]enützen wir
“meinen” nicht zur Bezeichnung
eine[r|s] solchen Aktes. Die Bedeutung des
Wortes “meinen” geht an diesem (seelischen)
Akt vorbei. | | |
| | v | | |
1.3. Denn es gibt ein charakteristisches Gesicht, mit
man sagt: “es wird bald
aufhören”, wenn man den Schmerz meint. –
Aber niemand wird sagen, daß ich nicht den Schmerz meine, wenn
ich nicht dieses Gesicht mache. Man kann vielleicht
sagen: “Du schienst gar nicht an Deinen Schmerz zu
denken, als Du es sagtest.”
| | |
| | v | | | Wenn man das
& das meint, tut man gewisse
Dinge. Aber das Verbum
“meinen” be nicht: sie tun.
| | |
| | ∫ | | | Ich sage:
“Möge es meinem Freund gut gehen”
& denke dabei an N., stelle mir ihn
vor. Habe ich ihn d nicht
dadurch gemeint? Ist es dann,
z.B., eine Lüge wenn ich fortfahre:
“ich meine ins den
M.”?
| | |
| | ∫ | | | Wozu dient so ein Satz;
was interessiert mich an ihm; inwiefern interessiert es mich, was
sich bei diesem Wort vorgestellt
hatte?
| | |
| | v / | | |
Wenn ich frage “was meinst Du mit
…?”, so frage ich nach einer bestimmten
Verbindung. Aber nicht jede Verbindung
in-teressiert
mich, & z.B. im allgemeinen nicht
die, darin besteht, daß der
er sich das &
das beim Aussprechen des Wortes vorgestellt
hat.
| | |
| | v | | | Warum
solltest Du annehmen, daß der Gedanke “der Schmerz wird
bald vergehen” dadurch entsteht, daß jemand sagt
“er wird bald vergehen” & bei
“er” auf den Schmerz achtgibt?
Ist denn das das Spiel, wir gelernt haben, mit diesen Worten zu
spielen; ? dDaß wir auf Worte hören, dann herauszufinden trachten, was
im Sprecher beim Aussprechen vorgegangen ist &
dann daraus, etwa weitere Schlüsse zu
ziehen? Nun, auch das könnte
man in gewissen Fällen
tun. Spiel geht
gewöhnlich an jenen Eindrücken
etc vorbei. Wie der
eine Schachspieler sich nicht darum kümmert auf welche Figuren
der Andere schaut oder mit welchem Gesichtsausdruck er
es tut.
| | |
| | v / | | |
Warum sollte man diesen Wortausdruck, begleitet von
diese[r|m] Richtung der Aufmerk
seelischen Akt
Gedanken nennen? Haben wir denn gelernt, das
diesen Gedanken zu nennen?? Haben wir denn
gelernt, ˇdie Aussage “ich meine …”
so zu gebrauchen? Deuten wir nicht vielmehr nur
nachträglich dies Verbum als Bezeichnung für
diesen Akt?!
| | |
| | v | | | Die
Verbindung die er schlägt, wenn er
antwortet: “ich
meine … ich habe … gemeint | ” schlägt er nicht
auf Grund einer Introspektion. ⌊⌊Mit der Antwort “ich habe …
gem.” schlägt
e[s|r] eine Verbindung & beschreibt nicht eine
Verb. aufgrund einer
Introspektion.⌋⌋ Und warum sollte er Verbindung machen, die in
diesem Falle niemand interessiert.
| | |
| | ∫ | | |
“We[m|n] hast Du gemeint, als Du vorhin
sagtest: ‘Einer von ihnen meine Herren …’?” – Wie ging zu[;| :] [D|d]aß Du
dabei den N. meintest? Nun das wird die
Vorgeschichte dieser Äußerung ergeben.
Das Sprachspiel ist hier
geblieben. Aber es sind Anzeichen vorhanden
ˇdafür, wie es unter andern
Umständen etwa | weitergegangen wäre.
Man könnte daher hier sagen, es läge kein
vollständiger Fall vor.
| | |
| | ∫ | | |
“Meinen” bezeichnet seelischen Akt. // “Meinen” muß keinen
seel. A.
bez. //
| | |
| | v | | |
Beiläufig gesprochen: Es hat ˇdann
ebensowenig Sinn, zu fragen: “Was ging da
vor, als Du … meintest?” wie “was ging
da vor als in dieser Rechnung z gleich war
tang
α”.
| | |
| | v | | | Wenn ich aber
frage: “Als Du vorhin fluchtest, hast Du es
wirklich gemeint?” so das etwa soviel wie: “warst
Du wirklich ärgerlich?” Und die Antwort
kann di auf Grund
einer Introspektion gegeben werden, & sie
oft von der Art:
“ich habe es nicht sehr ernst gemeint”,
“ich habe es nicht halb & halb
im Spaß gesagt” u. dergl. Merke auf die Gradunterschiede in dieser
Art von Fällen. Man sagt allerdings
auch:
“Ich habe bei diesen Worten halb & halb an
ihn gedacht”.
| | |
| | | | | Aber wenn ich eine dichterische
Beschreibung lese, man nicht sagen ich
meine das richtige, wenn mir das
& das dabei vorschwebt?
“Wenn Du das liest, meinst Du genau dasselbe, wie
ich”, kann heißen: Du hast dabei die gleiche
Vorstellung. Hier schwebt einem allerdings nicht je ein
Bild für ein Wort vor.
| | |
| | | | | Der Fall: “ja
das Wort habe ich gemeint!”
| | |
| | v | | |
“Ich meine …” möchte man
vergleichen mit: “es schwebt mir …
vor”.
Aber diese beiden Diese
beiden … Ausdrücke werden aber
nicht auf die
gleiche Weise verwendet.
| | |
| | v / | | |
Wenn mehrere Leute [e|E]inem
zurufen: “komm zu mir!” –
will jeder etwas anderes, oder jeder
dasselbe? wollen sie verschiedenes, oder will jeder
dasselbe? |
| | |
| | v / | | |
Angenommen es wird mir gelehrt, auf
Personen zu zeigen. Ich lerne zu sagen:
“dort ist der N.”,
“dort ist der M.”,
etc. & auch “hier bin
ich”. Wird mir nun das letztere in
gleicher Weise gelehrt? Freilich ich zeige auch hier auf
jemand, aber was mir gelehrt wurde ist, den Arm zu .
| | |
| | v | | | “Aber Du
sagst doch jedenfalls, daß Du die Schmerzen
hast!” – Ich behaupte nicht
daß dieser Mensch sie hat, ich klage nur bin es nur
der klagt | & als Klage habe ich die Worte
“ich habe Schmerzen” gelernt.
| | |
| | v | | | “Aber Du
sagst doch jedenfalls, daß Du die Schmerzen
hast!” – Warum betonst Du das
‘Du’? ich sage nur ich
habec .
| | |
| | v | | |
– – – “Ich weiß gar nichts darüber, daß ich
etwas habe, ich wollte nur ˇüber Schmerzen
klagen.”
| | |
| | v / | | | Die
Klage sagt doch nicht, wer klagt.
| | |
| | v | | | – – – “Ich wollte
gar nicht sagen, daß ich etwas habe; ich wollte nur
klagen.”
| | |
| | v | | |
– – – “Habe ich denn behauptet, ich habe
etwas? Ich habe nur geklagt & man
hat mich die Klage gelehrt:
[“| ‘]ich habe
Schmerzen’.”
| | |
| | v / | | |
“Aber Du sagst doch jedenfalls, daß Du die
Schmerzen hast.” – “Ich wollte
nicht behaupten, daß
ich etwas habe; ich wollte nur klagen .......
[wie vorhin]”
˃ Ich fühle nicht, daß ich etwas habe,
ich fühle nur Schmerzen.
| | |
| | v / | | | Denn
wenn ich behaupte “ich
habe
” so behaupte ich dieeine Beziehung der Sache zu meinem
Körper. Hier aber klagt mein Körper
zwar aber die Klage sagt nichts über ihn, außer sie sagt, der Schmerz sei in
ihm daß der
Schmerz, in ihm ist | .
| | |
| | ∫ | | |
“Aber Du läßt es doch nicht offen, ob Du oder ein
andrer den Schmerz hat.” – Ich lasse alles
offen, ich klage bloß.
| | |
| | v | | | “Ich
will nicht f sagen, daß jetzt etwas bei
mir ist; daß jetzt etwas eine Beziehung zu diesem
hat, die
es sonst ˇetwa zu einem andern hat.”
“Ich will nicht ⌊den⌋
gegenwärtigen Aufenthaltsort
von etwas angeben.”
| | |
| | v | | |
“Ich will nicht sagen, daß der gegenwärtige
Aufenthaltsort von etwas, was ich ‘Schmerz’
nenne, bei mir ist.” – Aber
schl⌊i⌋eßlich könnte⌊st⌋ ich
Du
doch statt
der Klage desrn Satzes
Worte⌊n⌋: “ich habe Schmerzen” auch
die gebrauchen: “Der gegenwärtige
Aufenthaltsort
etc.etc..”.
Wenn ich also sage, ich wollte das nicht sagen will das nicht sagen | , so heißt es ich keine Aussage ˇmachen von der
derjenigen Art der Anwendung⌊,⌋ machen,
diese Form der Aussage gewöhnlich normalerweise charakterisiert.
| | |
| | ∫ | | | Die seltsame
Metapher “Schmerzen haben”.
Kinder lernen oft zuerst das Wort
“Weh-weh” ˇals Klagelaut &
dann: “ˇein weh-weh
haben”!
| | |
| | v | | | “Ich
wollte nicht von mir behaupten, daß ich etwas
habe. Also daß etwas in oder bei meinem
Körper sei oder eine gewisse Beziehung zu
ˇgerde ihm
habe.”
| | |
| | ∫ | | | Wie, wenn man
lernte, als Klage die Worte zu gebrauchen: “Ich
klage!”?
| | |
| | ∫ | | | Wie ist es
aber mit: “ich hatte
Schmerzen”. Dies ist doch keine
Klage. Es wird im allgemeinen eine Aussage der
Erinnerung sein. Wer aber sagt: “ich
erinnere mich …”, der spricht eine
Erinnerung aus & nicht
wer sich der & der erinnere sich
….
| | |
| | v | | | Man könnte
diese Art von Aussa-ge
“Äußerung” nennen.
Schmerzäußerung”,
Erinnerungsäußerung, u.a.. | | |
| | v | | | ⌊⌊ Ich merke einen
Schmerz, ich merke daß ich ihn habe, ich merke
einen Schm., & daß ich ihn
habe, also werde ich die Äußerung
tun. // also muß ich ihn
äußern // . ⌋⌋
| | |
| | v | | | “Ich
wähle den Mund nicht, der die Äußerung
macht.” – D.h.
Die Person, von der gesagt wird, sie habe
die Erinnerung,
den Schmerz etc., ist … was die Äußerung äußert ist | die deren Mund die
Äußerung . Man sagt nicht:
Ich merke, ich fühle den Schmerz, &
… daß ich den Schmerz fühle,
& | da ich ihn fühle, so muß auch
ich ihn äußern. , muß ich ihn
äußern. Sondern man nennt den den
Besitzer de[s|r] Empfindung, der sie
äußert.
| | |
| | v | | | “Ich
fühle nicht, daß ich etwas habe
usw.” heißt: Es liegt hier
kein Fall vor, wie Oder auch: Das Sprachspiel
welches hier gespielt wird, ist nicht ◇◇◇ von der & der
Art. eins
von der & der Art. | Sieh' auf die & die
Punkte & erkenne daß das Sprachspiel von
anderer Art ist.
| | |
| | | | |
2.3.
“Dieser Körper ist mein
Körper.” “Dieser
Körper ist jetzt mein Körper.” Bei dem
zweiten Satz könnte man z.B. auf ein Bild
zeigen & dann heißt er: so schaue ich jetzt
aus. Hätte es aber auch Sin[m|n]
◇◇◇ ih[m|n] mit der reflexiv zeigenden Geste zu
sagen? Dagegen kann man mit dieser Geste den ersten der
beiden Sätze sagen & er ist dann eine
Erklärung des Ausdrucks “mein
Körper”.
| | |
| | v | | | Wenn ich
klage: “ich habe Schmerzen”, so
gebrauche ich ein
Bild.”. // eine bildliche
Redeweise.” //
| | |
| | v | | | Ich
möchte ˇalso sagen:
“lLaß
Dich nicht von der bildlichen Redeweise ‘ich habe Schmerzen’
irreleiten.”
| | |
| | v | | | Kann ich
zweifeln, ob ich es war, der gestern in ˇim Lesezimmer der Bibliothek gesessen ist, oder
ob es ein Andrer war eine Andrer | ? – Gewiß: indem ich zweifle, ob ich gestern
dort gesessen bin & (zweifle),
ob ein Andrer dort gesessen ist. – Aber kannst Du denn
zweifeln, ob die Erinnerung, die Du ˇdaran hast,
Dich
oder einen andern darstellt? sich auf Dich oder auf einen Andern bezieht? | Nun, es kann
(wohl) ein Bild in meiner
Erinnerung auftauchen –, ich sehe Einen an
einem Tisch sitzen, einen neben ihm stehen –
& ich kann nicht sagen: war ich's der am
Tisch gesessen ist oder der Andre. Diese Worte sind in
unserm Gespräch gefallen, aber ich weiß nicht wer von uns
beiden sie gesagt hat. Oder aber: ich sehe mich
auf ihn zugehen dorthin gehen | & meine damit
nicht ich sehe eine Gestalt do ˇauf ihn zugehen
die ich der Erscheinung nach für mich halte, sondern
ich habe das charakteristische Bild dessen der selbst auf Andern zu geht.
Ist die
Äußerung meiner Erinnerung: “ich erinnere mich
dort gewesen zu sein” so heißt das
eben ich erinnere mich, daß ich dort
war. Und, ‘zweifeln, ob
ich es war, den meine Erinnerung mir zeigt’
hieße, zweifeln ob meine Erinnerung mir das Wort
“ich” . Wie wäre es denn, wenn Einer
fragte: “bist Du sicher, daß Du Dich daran erinnerst
daß es gestern schön nicht daran, daß es gestern geregnet
hat?” –
| | |
| | | | | “Ich weiß, daß
ich klage, weil ich es tue.”
| | |
| | v | | |
“Jetzt habe ich die Schmerzen”
– So weißt Du also, daß Du jetzt das hast, was
früher der [a|A]ndre gehabt hat er hatte – Aber wie weißt Du, daß
Du dasselbe hast, was er hatte?
| | |
| | | | |
– – – 168/1 [auch
⇒22.2.] das ist, als sagte man: ich weiß,
daß sie jetzt bei mir sind, weil ich sie
fühle. So ; analog
wie: “Wo der …”.
| | |
| | ∫ | | |
“Ich weiß, wer klagt, weil ich es
tue.” Hat es einen Sinn zu sagen:
“Ich weiß, daß ich
klage” Doch, es kann
[z|h]eißen: ich bin mir meines Klagens bewußt
– oder auch: ich weiß daß ⌊ich⌋ die
Laute die ich höre
au[ß|ss]t[ö|o]ße.
⇒(siehe 21.2.)
| | |
| | v | | | ⇒[22.2]
“Du weißt doch insofern, wer Schmerzen hat, als
Du weißt, daß Du sie hast.” – das
klingt
(uns) wie // scheint
zu sagen // ist als sagte man | : “Du weißt jedenfalls
daß die Schmerzen jetzt bei Dir sind”; man sagt: “Ich weiß
jetzt wo der Plumpsack ist, – weil ˇnämlich
ich ihn habe.
| | |
| | | | | Kann man sagen: ich müsse
wissen, wer , wenn ich
weiß, daß ich klage, wenn ich mir nämlich
Klagens bewußt bin?
| | |
| | v | | | – – – Das heißt
aber eigentlich: “jetzt bin ich nicht mehr im Zweifel,
wer ihn hat, – weil ich ihn nämlich habe.”
Aber kann man auch sagen: Jetzt bin ich nicht mehr im
Zweifel wer Schmerzen hat, weil ich sie habe. Bin ich
über die Andern jetzt weniger in Zweifel & war
ichs früher über mich?
| | |
| | | | | – – – Anderseits
antwortetn auf die Frage
“wer …?” die Antwort
Worte: “ich …”; & auf die
Frage “wo …?” die
Antwort Worte “hier …”. // Anderseits gilt “ich
habe …” als ˇeine Antwort auf die Frage
“wer hat⌊ …⌋?”; &
“hier ist …”, als eine Antwort auf die Frage
“wo ist …?” //
| | |
| | ∫ | | | Es wäre möglich
nicht zu wissen, daß man selbst geschrien hat & zu
glauben der Andre habe es getan. Aber man kann nicht
sagen: “ich weiß nicht: habe ich die
Empfindung des Schreiens oder hat sie der Andre”.
| | |
| | v | | |
“Ich weiß nicht habe ich Schmerzen oder
hat sie der [a|A]ndere.” – das heißt vor allem: muß vor allem dasselbe heißen wie | : “ich
weiß nicht habe ich Schmerzen, oder
nicht.”; denn was ich vom Andern weiß oder
nicht weiß braucht uns nicht zu interessieren. // Was ich von den Schmerzen des Andern weiß oder
nicht weiß ist uninteressant & zu sagen “ich
nicht, ob ich
Schmerzen habe” ist kein deutsche sinnvoller
Satz. // // das würde
heißen: “Ich weiß nicht ob ich
Schmer-zen habe; & habe ich sie so
hat sie der Andre nicht & u.u.”. “ich weiß
nicht ob ich Schmerzen habe” ist aber kein sinnvoller
Satz. // Das wäre ein
log. Produkt, aus zwei
Sätzen dessen ein Faktor : “ich weiß nicht, ob ich
Schmerzen habe”
…. // // | | |
| | ∫ | | | “Wie Du
fühlst, daß der Plumpsack bei Dir ist, kannst Du auch
fühlen, daß die Schmerzen der Schmerz bei Dir
sind ist; & wenn Du
Schmerzen hast, fühlst Du dies.” –
Ich kann natürlich statt “ich habe
Schmerzen” sagen: “Ein Schmerz ist Schmerzen sind | jetzt bei mir” wenn das
aber nicht impliziert, daß der Schmerz in
meinem Körper ist so ist es eben nur eine Form Klage & man könnte sagen: Du
gebrauchst hier ein wenig glückliches
Bild.
| | |
| | ∫ | | | Die Klage in der
Form: “ich habe etwas”.
| | |
| | v | | | ⌊ ⇒Zu
S. 169⌋
“Ja jetzt weiß ich, wen der Kontakt berührt, – er
berührt nämlich mich.” Aber kann
ich auch sagen: “ja jetzt weiß ich wer,
das Bremseln spürt, ich spüre es
nämlich”?
•Angenommen er kann … Aber angenommen er könnte | es im Körper des
Andern spüren, so hat es keinen Sinn zu sagen jetzt wisse er wer es spürt denn von den Andern weiß er dann nichts &
von sich nach wie vor gleich viel.
| | |
| | | | | Aus “er geht jetzt
weg” & “es ist jetzt 5 Uhr” folgt
“es geht um 5 Uhr wer”. Aus
“ich bin 5 fuß hoch”
& “Ich bin
L.W.” folgt
“L.W. ist 5
fuß hoch”.
| | |
| | | | | Aus “ich habe
Schmerzen” & “ich bin es der dies
sagt” folgt:
| | |
| | v | | |
“‘Ich’ in meinem Munde
bezeichnet mich.” Bezeichnet denn
dieses Wort in meinem Munde etwas
besonderes? Ich wollte wohl sagen:
“‘Ich’ im Munde irgend
eines bezeichnet immer den
Menschen der es ausspricht”. Aber was heißt das, es
bezeichne ihn? Gibt es denn da nur eine
Möglichkeit? | | |
| | ∫ | | |
3.3.
Wie, wenn man statt “ich habe
Schmerzen”, sagte: “ich weiß
jetzt einen, der Schmerzen hat, nämlich mich”?
| | |
| | | | | Oder: “Ich
weiß jetzt einen, der über Schmerzen klagt, nämlich
mich.” Könnte man da nicht ˇetwa
antworten: “Du weißt ja gar nicht, wer Du
bist!”? oder: Du
klagst, aber Du weißt nicht wer klagt.”
| | |
| | ∫ | | |
“Aber, wenn ich weiß, daß ich klage, so
weiß ich doch daß ich klage.”
Aber [v|V]order- & Nachsatz,
obgleich verschieden betont, sind eben hier derselbe Satz
& Du hast also eine Tautologie ausgesprochen.
| | |
| | ∫ | | |
– – – Und könnte man nun schließen:
“Wenn er über Schmerzen klagt, so sagt er, daß
er [e|E]inen weiß der Schmerzen hat,
nämlich sich; also weiß er Einen, denn er klagt ja
wirklich”?
| | |
| | ∫ | | | Es ist
klar: ich weiß nur insofern, wer Schmerzen hat,
wenn ich sie habe, als ich weiß, wer über Schmerzen
klagt, wenn ich es tue.
| | |
| | | | | “Du sagst etwas, was nicht fehlgehen
kann, Du sagst als
Klage: ‘ich klage’”.
| | |
| | v / | | | Wie
ist es: teile ich jemand mit wer klagt indem ich sage:
“ich klage”? Teile ich
jemand mit wer das Wort ’ja’ Au sagt, indem
ich sage: “ich sage ’ja’ Au”?
| | |
| | ∫ | | | Bist
Du sicher, daß man, was Du hast, “Schmerzen”
nennt?
| | |
| | / | | |
Du weißt, daß Du einer bist, der Schmerzen
hast Du teilst mir damit nicht
mehr mit, als mit einer unartikulierten Klage;
& mit einer solchen nennst Du mir doch keine Person.
| | |
| | v | | |
4.3.
“ ›Alle diese
Worte Un teilen
(mir) nicht mehr mit, als eine
unartikulierte Klage;”‹ [U|u]nd zwar
ˇdarum, weil sie nicht
Beziehung von etwas zum
Körper des Sprechers behaupten.
| | |
| | ∫ | | |
Nenne ich jemand, wenn ich sage, daß ich es
bin, ? der …? Man
kann das in gewissen Fällen sagen, wenn ich etwas direkt
oder indirekt von meinem Körper aussage.
Bezeichne ich aber Sage ich aber
etwas dadurch über meinen Körper aus, Tue ich
das aber dadurch, daß ich irgend etwas sage,
weil ich nämlich durch mein Sprechen die
Aufmerksamkeit des Andern auf mich lenke & auf das
Faktum das ich ?
| | |
| | ∫ | | |
ˇBetrachte die Aussage “Ich spreche
jetzt”. Ist dies ein Satz, dessen Aussprechen ihn
selbst beweist? Vergleiche aber ˇmit diesem
Sprachspiel das Sprachspiel mit dem Satz “ich
zittere jetzt” oder “⌊ich⌋ atme jetzt
schwer”, ooder
auch: “ich spreche jetzt gewöhnlich
ˇsehr deutlicher als früher”. Anderseits ˇkönnte
einer der lange durch Krankheit verhindert war, zu sprechen,
in freudigerm Überraschung
Erstaunen sagen: “ich spreche jetzt
(wieder)!” Dies
würde man keine Behauptung nennen, sondern eher einen
Ausruf.
| | |
| | ∫ | | | So
könnte man sagen, daß der, welcher sagt: “ich
einen der jetzt Schmerzen
hat, nämlich mich”, dies nicht als
Behauptung Angabe einer Person // Ausdruck eines Wissens //
verwendet sondern als // dies als
verwendet // // dies als Schmerzenslaut verwendet
ˇnicht als Ausdruck eines Wissens. //
Undes es ist klar, daß [es| dies] als
Schmerzenslaut verwendet werden kann.
Wenn er “au weh!” so verwenden kann, warum nicht jenen
Satz?
| | |
| | v | | | Könnte man
antworten: “Du weißt gar nichts über Dich,
denn, was Du sagst, sagst Du nicht auf Grund
einer Beobachtung einer Relation eines Schmerzes zu einer
Person[,| .] Wenn Du ˇhier etwas
beobachtest, so ist es der Schmerz, aber nichts weiter, aber nicht
außerdem noch, wer ihn hat.”
| | |
| | ∫ | | | In dem
“ich weiß jetzt
einen der Schmerzen hat …” kann ja magische Kraft sein; er ist das, als was er
benützt wird.
| | |
| | ∫ | | |
“Ich weiß jetzt, wen es bremselt,
nämlich mich” – könnte man sagen
heißte eigentlich: ich weiß jetzt, daß
die Andern nichts spüren.
| | |
| | ∫ | | | Man
könnte diese Worte vom Mund des N. ausgesprochen
als die Worte eines unbekannten Andern
ansehen, in dessen Körper die Schmerzen sind;
& tut man das, so ist es als wären sie
dur ◇◇◇ von einem Lautsprecher
ˇan der Wand ⌊aus⌋gesprochen, so daß sie
keine Person .
| | |
| | ∫ | | |
“Ich weiß jetzt, wen es
.....” – Willst Du damit sagen,
daß das Bremseln in Deinem Körper ist,
oder bist Du nur der Klagende?
| | |
| | v | | | Mit
“nämlich ich” scheinst Du auf eine Person,
ˇauf einen Körper zu zeigen. Vergleiche:
“Einer hat hier diesen Ausschlag,
nämlich ich” – hier heißt
es: sieh nach & überzeuge Dich, daß es so
ist. Ich weiß, daß es so ist & wenn Du
schaust, wirst Du mit mir
übereinstimmen. [Aber| Dagegen] im Fall der Schmerzen
| | |
| | v ∫ | | |
Was ist das Charakteristische , in
“ich weiß …” der Ausdruck
eines Wissens ist?
| | |
| | v | | | “Ich
weiß, wer es ist … bin es.” – “Ich
weiß einen, der es hat; ich habe es.”
–
| | |
| | ∫ v | | |
⌊ ›⌋Also weißt Du, daß Du dasselbe hast, wie
er? Aber wie weißt Du das? Du sagst
es – aber Du weißt es nicht.‹
| | |
| | ∫ | | | “Ich weiß
einen, der oft solche Gefühle hat;
ich nämlich ich.” Das
kann heißen: Ich kenne einen Fall dieser Art& zwar bin ich
es selbst. // ; ich bin es
selbst. , ich
bin selbst dieser Fall. | Hier stehe ich Andern auf gleicher Ebene.
Und ich vergleiche meine Äußerungen (die
Äußerungen meines Körpers) mit denen der
Andern. // Wir vergleichen
unsˇere
Äußerungen //
| | |
| | ∫ | | | “Ich
sage: ‘ich habe Schmerzen’.”
“Ich weiß ich sage:
‘ich habe Schmerzen’.”
→ Dieser Satz kann so gebraucht
werden:
“Iich
weiß, ich pflege das zu sagen”.
| | |
| | ∫ | | | ‘Ich
weiß’ bedingt eigentlich: Du kannst Dich davon
überzeugen.
| | |
| | ∫ | | | ‘Ich
weiß’ das heißt es gibt Überzeugung.
Ich habe mich davon überzeugt & weiß es
nun.
| | |
| | ∫ | | | “Ich habe
mich davon überzeugt daß ich diese Schmerzen haben
kann”. Aber kann man sagen: Ich habe
mich davon überzeugt, daß ich diese Schmerzen
habe”? Und freilich könnte man auch
das als diese Worte als verwenden.
| | |
| | ∫ | | | ‒ ‒ ‒
“Ich weiß jetzt, daß dieser Fall unter uns
vorkommt” Angenommen ich
würde keiner Evidenz trauen als dem eignen Gefühl,
könnte ich dann das ˇnoch immer sagen?
| | |
| | ∫ | | | “Ich
habe mich überzeugt, daß ich manchmal geneigt
zu [s|b]in zu sagen: ‘au
weh!’” – aAber was verstehe ich unter
‘geneigt sein’, ist das ein ˇprivater
Ausdruck? ◇◇◇
| | |
| | ∫ | | | “Ich habe mich
überzeugt, daß dieser Fall bei mir vorkommt.”
Aber welcher Fall? Es muß doch ein Fall
sein der mir beschrieben wurde & ich muß ihn daher auch bei
Andern anerkennen.
| | |
| | ∫ | | | “Ich
weiß jetzt einen …” Ich habe mich jetzt
überzeugt, daß einer von uns das spürt, ich spüre
es nämlich
selbst. – Aber habe ich mich
⌊(⌋auch⌊)⌋ davon
überzeugt, daß ich es spüre?
| | |
| | ∫ | | |
5.[6|3].
“Ich weiß” ist eines Vorgangs der
Überzeugung.
| | |
| | ∫ | | | “Ich
weiß …” hat eine
Verifi[c|k]ation.
| | |
| | v | | | Was ich kann ich auch vermutenc
oder bezweifeln.
| | |
| | | | |
[‘| ˃ ]Du weißt, daß Du
[s|S]chmerzen hast – auf
Grund welcher Beobachtung sagst Du das?
| | |
| | v | | | Der Satz
“Empfindungen sind [P|p]rivat” ist von
der Art: Patience spielt man allein.
| | |
| | | | |
11.3.
In diesen letzten Tagen in ein
Notizbuch geschrieben. Mäßig viel
gear-beitet.
| | |
| | v | | | Der Gebrauch der
Äußerung wird Dich nicht gelehrt, indem Dir ein
Phänomen gezeigt wird da[ß|s] man durch diese Worte
| | |
| | | | |
12.3.
Was ich von Österreich höre
beunruhigt mich. Bin im Unklaren
derüber was ich tun soll, nach
Wien fahren oder nicht. Denke
hauptsächlich an Francis & daß ich ihn nicht verlassen will.
| | |
| | | | |
Sieht so mein Körper ˇso aus? =
Sehe ich so aus?
| | |
| | v | | | – – – In
“das ist mein Körper” &
“das bin ich” macht er die
gleiche zeigende Geste. Aber heißt
das willst Du also sagen daß
“[i|I]ch” das gleiche
heißte, wie
“mein Körper”?
Nein Nein die
beiden Ausdrücke werden nicht in der gleichen Weise
verwendet. Aber wenn Du sagst, daß wir in den
beiden Fällen auf verschiedene Gegenstände weisen,
oder: verschiedene Gegenstände meinen, so bist Du
de[n|r] primitiven Deutung unserer
Sprachform // unseres
Sprachgebrauches // // unserer
// nahe, daß das
‘ich’ imn meinem Körper wohnt. | | |
| | v | | |
13.3.
‒ ‒ ‒ In beiden Erklärungen macht er
die gleiche hinweisende Geste. Aber soll das
heißen, daß “ich” das gleiche heißt, wie
“mein Körper”? Kann ich sagen,
meinc Körper liebe,
rech denke nach, habe etwas vor,
etc. etc.? Nun, warum
nicht; diese Redeweise ist ja noch nicht
‘besetzt’. Aber wäre es denn
wahr, zu sagen?
Es wäre wahr, wenn der
entsprechende Satz in der jetzt gebräuchlichen Notation wahr
wäre.
| | |
| | v | | | Aber ist
“[d|D]as bin ich” (mit
der reflexiven Geste) überhaupt eine Erklärung? – Wenn es eine[m|n] Andern den Gebrauch
von “ich” lehren kann, dann ist es eine
Erklärung // , dann kann man es
eine Erklärung nennen. //
| | |
| | v | | | “Aber es ist doch
nicht mein Körper, der liebt, oder sich
freut!” – D.h.:
‘Er freut sich’ nicht in demselben Sinn, wie
‘er zuckt’ oder ; aber ‘ich
freue mich’ auch nicht in demselben Sinne, wie
‘ich mich
zucke’⌊’,⌋ oder wachse’. Und es ist allerdings
wahr, daß durch die :
“mein Körper freut sich”,
die Ähnlichkeit einer Äußerung
Erscheinung nach noch viel
ähnlicher würde mit [d|e]iner Behauptung
auf Grund einer Beobachtung (wie
ˇder: “ich habe einen
Ausschlag”).
| | |
| | | | |
1[6|4].3.
Ich bin jetzt in einer außerordentlich
schwierigen Lage. Durch die Einverleibung Österreichs
ins Deutsche Reich bin ich Deutscher
Staatsbürger geworden. Dies ist für mich
ein furchtbarer Zustand, denn ich bin nun abhängig von einer
Macht, die ich in keinem Sinne anerkenne. Die deutsche
Staatsbürgerschaft ist für mich wie ein
heißes Eisen, das ich
ständig halten müßte. Das heiße
Eisen will ich also wegwerfen. Ich könnte dies
indem
ich versuchte die irische, oder brittische
Staatsbürgerschaft zu erwerben. Wenn
mir aber das gelingt, so ist es ungemein wahrscheinlich, daß ich
nicht werde Österreich betreten dürfen,
d.h. meine Familie nicht werde wiedersehen
können! Ich muß also das heiße
Eisen halten, oder meine Familie nicht [w|m]ehr
wiedersehen. Warum nun ist es ein
‘heißes Eisen’?
Warum unterwirfst Du Dich nicht in aller
Freundlichkeit der neuen Obrigkeit, die Du ja nicht
berufen hast? Was macht es eigentlich, daß Du einen
deutschen Judenpass
erhälst, statt des alten
österreichischen? Warum soll Di[e|ch]
dieser in der Tasche brennen, wenn's der andere nicht getan
hat? – Ist es wegen der Schmach, die ihm in Österreich
anhaftet? In Österreich wirst Du bei Deinen
Verwandten leben & von nichts
spüren; & im Ausland auch nicht. –
Dennoch fühle ich daß diese Zugehörigkeit als
ständiger Druck auf mir lasten wird. Teils, weil meine
S⌊i⌋tuation dadurch nicht klar ˇ& einfach
ausgesprochen ist. Aber warum willst Du sie
aussprechen; jeder der Dich kennt, weiß ohnehin, wohin Du
gehörst. Etwa, weil der Konflikt solange die Sache
nicht klar ausgesprochen ist immer über mir
schwebt. Aber ferner weil ich in Österreich nicht
arbeiten könnte & arbeiten muß, um leben zu
können, ich meine: um bei Verstande zu bleiben.
Ich werde daher im Ausland leben müssen. Aber
als deutscher Jude werden sie mich, wenn ich einmal
in Österreich bin, nicht mehr hinauslassen.
Man kann aber sagen: Warum willst Du nicht alles,
für Deine Familie, ertragen?
Mögliche Gefangenschaft in Österreich,
Arbeitslosigkeit, Trennung von Deinem liebsten Freund, Unruhe
& Angst ehe Du die Freiheit verlierst, eine schiefe
Stellung nach allen Seiten? – Warum es nicht einfach
auf Dich nehmen? – Wie müßte ich
mich einstellen können, um das auf mich nehmen zu
können? Ich fürchte, ich bin zu
dieser Einstellung nicht fähig.
| | |
| | v – | | |
‘Aber wie kannst Du Aber Du kannst doch nicht
leugnen, daß in der Erinnerung im Erinnern ein
innerer Vorgang stattfindet?” –
Warum sch macht es denn den
Eindruck, als wollten wir leugnen? Wenn man
sagt[;| :] “es geht findet doch
da dabei ein innerer Vorgang vor statt”, so möchte will man sagen
fortsetzen: “Du siehst es
doch!”. Und es ist doch dieser innere
Vo⌊r⌋gang, den man mit dem Wort “sich
erinnern” meint. – Wie geht es zu: einen innern Vorgang mit einem Wort
meinen? Nun, ich erinnere mich
z.B. daran, daß ich heute in einigen
Apotheken war – & sage mir: “dieser
Vorgang heißt doch ’(sich)
⌊’⌋erinnern’.” Und nun
möchte ich sagen, ich habe auf eine[m|n] inneren
Vo⌊r⌋gang mit einem Worte hingewiesen. ⌊⌊ Ich
leugne nur, daß das Bild vom ‘innern Vorgang’ uns
die richtige Idee von der Verwendung des Worts
“Erinnern” gibt. ⌋⌋ Aber das hat etwas
sehr merkwürdi ges. Woher diese Ilusion? – Was für ein Vorgang war es?
Wie habe ich auf ihn hingewiesen? Kann ich
den Vorgang zeigen? Und was nützt es, auf ihn
hingewiesen zu haben? Was heißt es denn er war ein
‘innerer’? Es ist ja da
wirklich als sähe man in sein Inneres & sähe den
Vorgang dort. Wenn es nun in irgend einem Sinne
einen solchen Vorgang gibt, welches Interesse ich, ihn zu leugnen? Ist es daß
mir die Existenz so eines Vorgangs nicht paßt?
Nein! es ist eine grammatische Sc⌊h⌋wierigkeit,
die ich fühle. Es ist, als wollte ich
sagen: “So ein Vorgang kann nicht
stattfinden!” – etwa, weil wir ihn nicht
sehen. Aber ich sage wirklich:
“Laß uns sehen, was Du diesen Vorgang nennst, wie
diesesr Wort Ausdruck: “innerer
Vorgang der des Erinnerungrns” gebraucht werden soll”.
Denn da[ß|s] müssen wir ja jedenfalls
bestimmen. “Vorgang” heißt ja
für gewöhnlich etwas wie Schreiben, Essen,
etc. & “innerer”
heißt hat auch eine ˇandere konkrete
Bedeutung; was ist denn das Kriterium der Identität
für einen solchen inneren Vorgang; unter wann
sagen wir (etwa) daß er sich
wiederholt hat. Denn es handelt sich nicht nur darum
ob ich zweimal denselben inneren Vorgang
soc nenne, sondern auch ob ich beidemal das
g⌊l⌋eiche einen ‘inneren’ Vorgang
nenne. Wenn es keinerlei Bestimmung
darüber gibt, was hier das Kriterium der Identität
ist, was bleibt dann noch von dem ‘Meinen des innern
Vorgangs’, als daß man geneigt ist, diese Worte
auszusprechen. Fragen wir also:
unter in
welchen
Fall⌊(⌋e⌊)⌋ sagen wir, es finde so ein Vorgang statt,
oder, er habe stattgefunden? Ich sage
z.B.: “ich sehe jetzt” das
Haus meiner Eltern ˇin der Vorstellung ˇdeutlichc vor mir”. –
“Dabei doch etwas
bBestimmtes
in Dir vor[!| .]” – Nun ich
sagte ja, was vorging! Und kann ich denn, gleichsam, mit
größerer [s|S]ich⌊e⌋rheit sagen,
‘daß etwas Bestimmtes in mir vorging’,
als, daß das in mir vorging?
Muß ich denn sagen “es geht etwas
vor”, wenn ich noch gar nicht weiß, was man
nennt? “Aber es geht doch
etwas vor!” Warum sollst Du auch nur
das sagen? Was nennt man denn für
gewöhnlich so? Oder bedarf
dieses Wort etwa keiner Erklärung, weil
es so
ist? Was soll der Lärm:
“Es geht doch etwas
vor!”?
| | |
| | | | |
Warum ist es immer, als wollte ich der gewöhnlichen
Sprache Fesseln anlegen? – Aber ich will ihr keine anlegen; nur
… Und ich will ihr ja
keine anlegen, nur | ihren Gebrauch untersuchen.
Wenn einer sagen will: “Die Erinnerung ist
doch ein inneres Erlebnis!” – nun warum
nicht? Nur, – wie verwendet er
diesen Satz?
| | |
| | | | |
15.3.
Schrieb heute langen Brief an
Gilbert wegen
Nationalisierung.
| | |
| | ∫ | | | Er wird sagen:
“Du weißt [D|d]och, daß ˇDu etwas
innerlich erlebst, wenn Du Dich einer Sache
erinnerst”. [I|U]nd ich werde
geneigt sein zu antworten: ja. Und
warum? Ich werde nicht an
ein Erinnern ‘im Kopf’, nicht
an ein lautes Erinnern denken. ⌊⌊ Wenn einer
ˇmir sagt: “Du weißt doch
…” bin ich geneigt zu sagen:
“Ja! Aber was weiter?
Was geschieht nun damit? ⌋⌋ Ich
werde mir auch so ein Erinnern vormachen. Nun was
mach' ich da? Ich schließe
ˇvielleicht die Augen & sage nach einiger Zeit:
ich habe mich jetzt gerade an … erinnert. Aber es
ging doch auch etwas bestimmtes in Dir vor!
“Etwas bestimmtes”, das heißt nichts;
& es nützt nichts, es zu beschreiben, da Du es ja nicht
zeigen kannst & damit, wie Du die Worte der Beschreibung
gebraucht hast.
| | |
| | ∫ | | | Ein innerer Vorgang, das
wäre einer, von dem sich gar nichts sagen läßt; auch
nicht, daß ein Vorgang ist &
daß er ˇoder etwas in⌊neres⌋ dich ist. Wir haben Worte, die
ein ihrer Form nach einen Vorgang zu beschreiben
scheinen & ein Vorgang im gewöhnlichen Sinne des Wortes
entspricht ihnen nicht.
| | |
| | ∫ | | | – – – dieser
Satz? Er ist doch eine grammatische Aussage
darüber, wie der Ausdruck die Worte “ich
erinnere mich … sich erinnern“ gebraucht wird
werden, daß er sie insbesondere nicht als
bBeschreibung eines Vorgangs im ˇursprünglichen,
physikalischen Sinne gebraucht wird werden. Und daß bei der Beschreibung des
Gebrauchs dieser Worte kein ‘innerer Vorgang’
wird, ist ja
klar[!| .] Was will man
also? | | |
| | | | |
16.3.
Mir geschah heute beim Aufwachen was mir so oft
geschieht, wenn ich den Tag über von irgend einer Situation schwer bedrückt bin:
ich erwachte in mich hinein lachend
(“chuckling” ist das richtige
Wort). Und es ist, als ob sich die
Natur einen Ersatz verschafft hätte. – Die
Situation in Wien bedrückt mich
außerordentlich. Darum besonders, weil
ich mich für eine Handlungsweise
entscheiden muß. In meinem Kopf & in
meinem Magen bin ich dafür entschieden, meine
Staatsbürgerschaft zu verlieren.
D.h., das ist die mir natürliche
Reaktion, & da ich seit Jahren mit dem Gedanken auszuwandern
gegangen bin, so könnte es nicht anders sein. ist das nur natürlich. | Aber der
Gedanke, meine Leute allein zu lassen, ist schrecklich. | | |
| | | | |
18.3.
ˇIn
Kambridge:
Sraffa riet mir gestern
vorläufig afu keinen Fall nach
Wien zu ge[s|h]en da ich meinen Leuten jetzt
nicht helfen könnte & aller
Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr aus Österreich
herausgelassen würde. Ich bin nicht
völlig klar darüber, was
ich tun soll, aber ich glaube
vorläu-fig, Sraffa habe
recht.
| | |
| | | | | Zu welchem Zwecke könnte
ich jetzt nach Wien fahren? Ich glaube nur zu
einem: um mit zu leiden. Man könnte
sagen: Wenn Deine Leute leiden, ⌊so⌋ hast Du
mitzuleiden (auch wenn Du nicht helfen
kannst). Ich glaube, das Einzige, was sich darauf
antworten läßt, ist, daß die Leiden dazu sehr akut sein
müßten & das, sovi⌊e⌋l ich jetzt weiß,
nicht sind.
| | |
| | v | | |
“Du doch nicht sagen,
daß dabei nichts in Dir vorgegangen ist!” Nun
ich habe mich
erinnert. Soll|denn
noch etwas anderes ˇin mir vorgegangen
sein? Und einen Vorgang im Sinn von
‘[e|E]ssen’,
‘Nähen’, habe ich hast Du ja nicht gemeint.
| | |
| | ? ∫ | | |
Es ist merkwürdig, daß wir “sich
verändern” &
“gleichbleiben” von einem Gesichtseindruck, von
einem Klang, Geruch, Gefühl, ⌊von⌋ einer Stimmung sagen,
etc..
| | |
| | ? ∫ | | | Und wir sagen
auch: “ich sehe etwas”, “höre
etwas”, rieche, schmecke, denke
“etwas”. Ich meine: ist
es da ein Wunder, daß wir glauben etwas damit auszusagen,
daß wir sagen: “Aber es geht doch
etwas vor!”
| | |
| | ∫ | | | Du
verwendest [W|d]ie Worte nicht, wie es das Sprachspiel
verlangt & mein glaubst doch, daß sie irgend einen
Sinn haben, daß Du doch irgend etwas mit ihnen
ausrichtest. Daß sie gleichsam auf
eigene Faust Sinn haben. Daß ihnen das
Aetherische der Vorstellung anhaftet
& ihnen Sinn gibt Daß das
… an ihnen
haftet.
| | |
| | v | | | Ich leugne nicht eine
Existenz von etwas außerhalb den Worten,
sondern ˇich leugne den Sinn der Worte.
Ich leugne gar nichts, aber ich weiß nicht wozu Du den Lärm
machst. Sondern ich leugne nur daß dieses Bild
Dir hilft Dich die Verwendg der Worte zu sehen sehen
läßt wie sie
ist. | | |
| | | | |
21.3.
Wenn [e|E]iner sagt: “Ich
erinnere mich …”, so geht doch in ihm oft etwas
vor ehe er diese Worte ! – Ja; nämlich,
daß er sich daran erinnert. Aber damit ist ja noch
nichts über die Verwendung der Aussage, er habe sich ehe er es
erinnert, gesagt. Und wir
sagen ja, daß ein ‘innerer’
Vorgangs’ stattgefunden habe, also sind
andere Verifikationen zu erwarten andere Kriterien der
Identität als
im Falle physischer Vorgänge. | | |
| | | | |
2[2|5].3.
Von Wien beruhigend
klingende Nachrichten. Offenbar für die
Zensur geschrieben.
| | |
| | v / | | |
“Aber es ging ndoch, als ich mich erinnerte,
etwas in mir vor!” – Warum sagst Du
“es ging doch …”? Ist
das eine Mitteilung, daß etwas in Dir vorging, –
wozu die Emphase,? iIch wollte ˇes
ja nichts leugnen.
| | |
| | v / | | | “Was
zu A paßt, ist doch in einem Sinne A
gleich!” – Nun, ich kann
verstehen, daß man geneigt ist, zu
sagen. Der Satz Die Aussage
// Diese // setzt voraus, daß man den
Gebrauch der Worte “passen“ & “gleich gleich
sein“ kennt. Er betont Sie unterstreicht eine Analogie des Gebrauchs des einem Wortes mit dem
des andern. // Analogie, die zwischen dem Gebrauch
des einen Wortes & des andern
besteht. // Man könnte
jene Aussage auch einen
Versuch der
Überredung Überredungsversuch | nennen. Sie ist nicht
Behauptung der Art:
“Damit
Zyllinder in Hohlzyllinder passe müssen sie
mit dieser Schubleere gemessen den gleichen
Durchmesser zeigen. (Dies ist ein
‘Erfahrungssatz’.)
| | |
| | ∫ | | | “Es ging doch,
als ich mich daran erinnerte, etwas in mir vor!”
– Soll mich das überreden die
Erinnerung einen “inneren Vorgang” zu
nennen. Steht hier der Gebrauch des
Ausdrucks
“innerer Vorgang” schon fest, & wird
konstatiert, daß in diesem Falle ein innerer Vorgang
stattgefunden [;| ,] oder soll mich der Satz
überreden, einen ‘innern Vorgang’ zu
nennen? // überreden, hier die Worte
“innerer Vorgang” zu
gebrauchen? // Wer diese
Aussage macht will offenbar sagen:
“Du wirst so etwas wie …
doch nicht leugnen, daß es
so etwas wie … innere
Vorgänge |
gibt; denke nur an den Fall der
Erinnerung!” oder:
“Denke an den Fall der Erinnerung – hier ist doch
ein innerer Vorgang!”.
D.h.: hier siehst Du doch, was das
[w|W]ort “innerer
Vo⌊r⌋gang” bedeutet.
Dies wäre, wie wenn jemand gezweifelt hätte, daß man
ein Gas fühlen kann & ich sagte: denke an den
Wind; hier fühlst Du doch ein
Gas. Und es ist wahr: Wenn ich an den
Gebrauch des Worts “Erinnerung” denke, so kann ich mich dadurch darauf
… so
besinne ich mich darauf | , was man einen
‘innern Vorgang’ nennt. // so
besinne ich mich auf den Gebrauch des Wortes “innerer
Vorgang” // Aber nun ist
es als hätte man mir einen inneren Vorgang
gezeigt.
| | |
| | ∫ | | |
Wie kann ich denn
leugnen, ‘daß es innere
Vorgange gibt’? Das
wäre so, wie zu leugnen, ‘daß es Zahlen
gibt’ & nicht
Zahlenzeichen.? Wer leugnet
‘daß es Zahlen gibt’, drückt sich offenbar
mißverständlich aus. Denn er will ja nicht leugnen
daß es da[ß|s] & das, was man beschreiben
kann, wirklich in der Welt
gibt, sondern er will leugnen daß das Wort Zahl überhaupt in
der & der Weise gebraucht werde oder: daß
es Sinn habe zu sagen “es gibt Zahlzeichen
& Zahlen” aber er darf natürlich auch nicht
sagen: “es gibt Zahlzeichen aber keine
Zahlen”.
| | |
| | ∫ | | |
⌊– – – ⌋ “Du
siehst es doch!” – Was denn?
Du kannst mir ja nicht zeigen, was Du glaubst,
daß ich sehe
| | |
| | ∫ | | |
“Siehst Du nicht den innern
Vorgang, den ich meine?” – Das ist als
fragte jemand: “[s|S]chau
ˇdoch – siehst Du nicht die
Be[g|w]egungc von der ich
rede?” Nur daß es hier ein solches
Zeigen &
Schauen nicht gibt. Denn ich habe eben den
Gebrauch de[r|s]
Ausdr[ü|u]cke⌊s⌋ “ich stelle mir das & das
vor” nicht so gelernt daß mir etwas gezeigt wurde was
man diese Vorstellung nannte.
| | |
| | ∫ | | |
Wenn ich nun antwortete:
“Ja ˇDu hast recht ich sehe einen
ˇbestimmten inneren Vorgang”
– wie könnte der [a|A]nd[e|r]e
wissen, daß ich mit diesen Worten meine was er meint.
Kommt, was ich sage, nicht darauf hinaus: “auch ich
bin geneigt ˇhier zu sagen: ein innerer Vorgang
hat stattgefunden”? Denk doch nur, wie
was wir unsere Erfahrungen miteinander
vergleichen, was die Vergleichsmethoden ist sind.
| | |
| | ∫ | | |
26.3.
Ja, ich sehe, daß ein innerer
Vorgang stattgefunden hat – – aber sein wir uns klar, was als Evidenz
betrachtet
wird.
| | |
| | ∫ | | |
“Du hast doch auf einen
innerˇen Vorgang
angespielt.” – Gewiß; aber was heißt
es: ‘auf einen innern Vorgang
anspielen’?
| | |
| | ∫ | | |
“Du scheinst
immer zu sagen, es gebe nur den Ausdruck der
E⌊r⌋innerung, nicht innern
Vorgang.” – Nein, Das sage
ich durchaus nicht; es hieße ja, daß
[e|E]iner, der sagt, er habe jetzt das & das in der Erinnerung vor
sich gesehen sich jetzt gerade an
… erinnert | immer lüge. // er sehe
jetzt das & das in der Erinnerung vor sich, immer
lüge. // Ich mache nur den
die Unterschiede klar zwischen der Grammatik der ‘inneren
Vorgänge’ & der der
‘äußeren’ physischen
ˇVorgänge. // ich mache nur auf
d Diese Unterschiede erscheinen nicht als
Unterschiede der Spiele (was
sie sind) // denn das sind
sie // , sondern als Unterschiede Eigenschaften der
‘äußeren’ &
(der) ‘inneren’
Vorgänge, wie es die Verwendung der Adjektive
“äußerer” &
“innerer” anzudeuten scheint.
| | |
| | v | | | Man
ändert die Grammatik des Wortes “die Zahl 3”
nicht, dadurch, daß man sie ‘einen Gegenstand’
nennt. Wir willigen damit nur ein,
(etwa) statt “die
Drei” zu sagen: “der Gegenstand
Drei”. Man verwechselt immer wieder Sätze,
die ein neues Bild, einen neuen Namen, in Vorschlag bringen, mit
sol-
solchen Sätzen über die Natur eines
Gegenstandes. Verwende ich ˇirgendwo
eine neue, bildliche Ausdrucksweise, so muß ich nun
die Grammatik meiner der alten Ausdrucksweise auf meine
die ˇneue übertragen. // so muß ich
nun die Grammatik des alten, auf meinen neuen Ausdruck
übertragen. // // Will
Wende ˇBringe ich eine neue, bildliche
Ausdrucksweise zur Anwendung, heran, //
// Wende Führe ich eine neue bildliche
Ausdrucksweise an, ins Treffen so muß ich ˇjetzt die
Grammatik der alten auf die neue des alten Ausdrucks auf
den neuen übertragen. //
// Führe ich … heran, //
| | |
| | ∫ | | |
27.3.
Wir sagen “es ging doch etwas
ˇin mir vor”, & haben ˇsoweit noch ganz
recht – – nur ist das eben entweder eine gewöhnliche
(nicht philosophische) Mitteilung, daß jetzt tatsächlich in mir etwas
vorgegangen ist (was ja nicht immer der Fall ist), oder es ist
einer grammati(kali)sche Aussage die sagt, ich
habe doch das Recht hier den Ausdruck “innerer
Vorgang” zu gebrauchen.
| | |
| | ∫ | | | “Leugnest Du
die Existenz von etwas außerhalb Deinen
Worte⌊n⌋?” – Würde dies in
diesem Falle nicht heißen, die Wahrheit der Worte↻ leugnen:
“[e|E]s ist jetzt in mir das & das
vorgegangen”•?
Du vergißt immer, daß, was immer für Worte Du ins
Treffen führst, “Existenz”,
“Vorgang”, “sehen in
sich hinein schauen”,
“sSehen
desn eines inneren Vorgangs
ˇsehen”, etc. etc.,
diese erst noch angewendet müssen. Und
wie sie so werden | | |
| | v | | |
28.3.
“Du meinst doch einen
inneren Vorgang” – Freilich meine
ich einen innern Vorgang. Wie ich auch mit
“3” eine Zahl meine. | | |
| | v v | | |
29.3.
Philosophische
Krankheiten durch einseitige Diät hervorgerufen, man
nährt sein Denken nur mit einer Art von
Beispielen. // Eine Hauptursache
philosophischer Krankheiten ist einseitige Diät des
Denkens, man nährt es nur mit einer Art von
Beispielen. //
// Eine Hauptursache philosophischer
Krankheiten (ist) einseitige
Diät, man nährt Denken
mit nur einer Art von Beispielen. //
(Z.B. Plato)
| | |
| | ∫ | | |
Man möchte das Achten auf die
Empfindung ‘ein Zeigen’ nennen. Nun, es
kann unter ˇbestimmten Umständen als ein solches Zeigen
funktionieren.
| | |
| | ∫ | | |
Was versteh' ich denn unter
dem “Achten” ein Erlebnis oder
eine Handlung?
| | |
| | v | | |
Nennst Du den Gedanken ein
‘Erlebnis’, so ist er das Erlebnis des
Gedankenausdrucks (das Erlebnis ˇder Spielhandlung des
Sprachspiels)
| | |
| | ∫ | | | Die
größte Gefahr Der gefährlichste Faktor Feind // Einfluß // | im
Philosophieren ist die kommt von der
metaphysischen Tendenz die von unserm Geist Besitz
die den Geist in
Besitz nimmt & die grammatische . // Die
größte Gefahr im
Philosophieren kommt von der metaphysischen grammatischen | Tendenz, die unsern Geist in Besitz
nimmt, & die grammatische
verdrängt // ¥ •
| | |
| | v | | |
wiefern gehört das
Achten ˇkonzentr. d. Aufm. auf die Empfindung ˇoder
ein ähnlicher geistiger Vorgang zum
Sprachspiel zum
Gedanken? Welche Funktion hat es im Sprachspiel.
| | |
| | v | | |
⍈↺ // Die
größte Gefahr im Philosophieren droht dem Geist von der
metaphysischen Tendenz, die ihn in Besitz nimmt, &
die grammatische gänzlich
verdrängt verdrängt | . //
| | |
| | v | | | – – –
Aber auch das Zeigenˇ(,
schauen,) auf den Gegenstand,
von dem man spricht, kann unt ja
(unter Umständen)
für das Sprachspiel, für die
Gedanken, ganz unwesentlich
sein. // Aber auch auf den
Gegenstand [Z|z]eigen, von dem man spricht,
kann ja für das Sprachspiel, die Gedanken, unter Umständen
ganz unwesentlich sein. //
| | |
| | v | | |
30.3.
Könnte ich sagen: die
innere Gebärde ‘begleitet den Satz’
so wenig ˇin ebenso übertragenem
Sinne, wie Dich meine auf
Reise begleiten?
| | |
| | ∫ | | |
“Wie kann denn ein
innerer Vorgang zum Gedanken gehören”, möchte ich
fragen, “da ich ja nie
wissen nicht
beschreiben kann, was das
fur ein Vorgang ist, da ich
ihn nicht
kann?”? Das ist
natürlich zum Teil
31.3.
unsinnig Unsinn, aber darum nicht weniger wichtig.
| | |
| | v v | | |
⌊⌊ Wenn es äußere &
innere Spiele gibt so ist das
Fußballspiel kein inneres, sondern ein äußeres
Spiel. ⌋⌋
| | |
| | v | | |
Wie kann man ‘innere
Spielhandlungen’ lehren, wie
kontrollieren?
| | |
| | v ∫ | | |
‘Der Gedanke ist ja etwas, was sich wiederholen lassen
muß’, eine Spielhandlung.
| | |
| | v ∫ | | | Die innere
Gebärde ist keine Spielhandlung. Sowenig wie die Zahl
ein Zahlzeichen.
| | |
| | ∫ | | |
Was für eine Rolle spielt das
Richten der Aufmerksamkeit in einer Beschreibung des
Schachspiels? Man kann ˇjemandem offenbar
Ratschläge darüber geben, worauf er beim Spiel die
Aufmerksamkeit richten soll. →
| | |
| | / v | | | ∣
Eein ˇIch hörte einmal wie
bekannter Mathematiker & Philosoph
sagte einmal in meiner Gegenwart mit einer
gewissen Befriedigung ˇmit einer gewissen Befriedigung
erzählte daß er sein Sohn
gewisse die ˇhabe die Figuren zu ˇeinem
seinemr Buüch⌊er⌋ gezeichnet
hatte habe zeichnen müssen, da er selbst nicht
, wie eine
Elipse . – Der
Nächste Schritt wäre offenbar, daß
er auch nicht wüßte wie die
Gleichung einer Elipse aussieht, oder
überhaupt ein mathematischer Satz. // , oder,
wie ˇüberhaupt ein mathematischer Satz
aussieht. // [ ∣ | ∣ ]
| | |
| | | | | ← Und ob diese
Ratschläge gut sind wird sich darin zeigen, ob ihre
Befolgung gute Resultate zur Folge hat.
| | |
| | v | | | ⌊⌊ Man rät
[e|E]inem: “Um zu tun stell Dir …
vor” –
Wieas ist das Kriterium dafür daß er den Rat
befolgt hat? ⌋⌋ | | |
| | v | | | Wenn ich der Beschreibung eines Experiments sage das
& das habe eine halbe Stunde lang zu geschehen,
so muß es klar vorausgesetzt sein, wonach
der Verfluß das Verfließen einer halben Stunde zu
beurteilen ist. // so muß bekannt sein, …
Und wenn ich sage es gehöre zu einem Sprachspiel, daß
Einer seine Aufmerksamkeit auf richtet, so müssen wir wissen, muß
bekannt sein, | wie das
festzustellen ist. // , wie diese
Sachlage zu beurteilen ist. //
| | |
| | ∫ | | | Warum kann man
sagen: dies Spiel der Aufmerksamkeit (etwa)
begleitet für gewöhnlich das die Vorgänge
des Sprachspiels; & nicht: es
gehöre zum Sprachspiel? Oder soll ich fragen:
Warum glaubt man, daß es hier zum
Sprachspiel, oder zum Gedanken, gehört?
Offenbar weil es auf das zeigt, was gemeint ist.
| | |
| | ∫ | | | Wie wäre
es, wenn die ‘innere
Gebärde’ darin bestünde, daß ich mir eine
äußere vorstellte, aber ohne sie zu
machen?
| | |
| | ∫ | | |
Worauf zeigt die innere
Gebärde?
| | |
| | v | | |
Wenn die innere Gebärde
die Worte begleitet,, so sind sie begleitet die
Worte vielleicht ◇◇◇ ⌊im⌋ g normalen
gewöhnlichen Sinn(e) gänzlich unbegleitet.
gar nichts.
| | |
| | v | | |
Wäre es nicht beinahe wie ein
Ballspiel, bei dem mir Einer den Ball zuwirft, & ich ihn
in der Vorstellung in Gedanken |
zurückwerfe? Hätte dieses Spiel
irgend eine
Ähnlichkeit mit dem, in welchem ich den Ball wirklich
zurückwerfe?
| | |
| | v | | |
Der Vorgang des Horchens mag auf das
zeigen, was man hört; aber das innere Erlebnis des Horchens zeigt
in keinem Sinne doch nicht | auf das innere Erlebnis
des Hörens. So zeigt die Aufmerksamkeit
auf den Schmerz gleichsam auf den Ort des
Schmerzes, aber nicht ˇgleichsam auf die
Empfindung, die kommt & geht wie sie will & auf
die zu zeigen, nicht in meiner Macht steht.
| | |
| | ∫ | | | Die innere Gebärde
als Bild einer äußern wäre die Vorstellung von
einem Sprachakt. | | |
| | ∫ | | |
1.4.
Gewiß, es geht ein inneres Zeigen vor sich warum soll man das nicht sagen? Aber
was hat das mit dem was für eine Rolle spielt das
im Sprachspiel zu tun? // Aber was für
eine Rolle kann es im Sprachspiel
2.4.
spielen? //
| | |
| | v | | |
Denke, Du telefoniertest mit
jemandem
& sagst ihmc: “dieser Tisch ist mir zu
hoch”, wobei Du ˇmit dem Finger auf den Tisch zeigst
– welche Rolle spielt hier dieses
zeigen? Kann ich sagen: ich
meine den betreffenden Tisch, indem ich auf ihn
zeige? Wozu dieses Zeigen & wozu diese Worte
& was sonst sie begleiten mag?!
| | |
| | v | | |
“Meinen”, könnte man sagen, ist kein
Tätigkeitswort.
| | |
| | ∫ | | | “Sein
Mißgeschick begleitet ihn, wohin immer er sich
wendet.”
| | |
| | v | | |
Es ist beinahe als sagte man daß im
Raum Lichtstrahlen neben Körpern seien.
| | |
| | v | | | ‒ ‒ ‒
Habe ich Wurde mir denn das gelernt
gelehrt, als ich diesen Satz
gebrauchen, diesen Gedanken denken lernte?
| | |
| | v | | |
4.4.
Im [l|L]auf eines
Experiments beobachte ich eine Quecksilbersäule &
sage zu meinem Partner: “es steigt”
oder “jetzt fällt es”. Ich
meine dabei das Quecksilber. Worin liegt
dies? Wie geht das vor sich? Ich
beobachte & spreche. Gesetzt, ich sagte
“es steigt” &
meine (nun) damit etwas anderes
– (etwa mein Selbstbewußtsein). Wie kann ich das
?
D.h. was würde ich unter solchen
Umständen ‘mein Selbstbewußtsein meinen’
nennen?
| | |
| | v | | |
Das Konzentrieren der
Aufmerksamkeit auf Empfindung entspricht im
Sprachspiel einem Beobachten, nicht einem Zeigen. spielt im
Sprachspiel die Rolle des Beobachtens nicht des Zeigens. // entspricht
im Sprachspiel nicht dem
einem Zeigen ˇim Sprsp sondern einem
Beobachten. // | | |
| | v | | |
“Hat er nun die
Quecksilbersäule gemeint
indem﹖ er sie
beobachtete?” Daß er sie gemeint hat,
ˇdas lag in dem ganzen Spiel, das er die
beiden spielten. | | |
| | v | | |
5.4.
Jeder Jede solche Grund
Begründung ist zweischneidig.
| | |
| | ø | | | Eine
gesprungenere Topf Glocke klingt nicht wie
eine ganzere – Du
magst tun, was Du willst. (Gilt für mich, wenn ich
k[i|l]ingen will, wie ein ganzer.. | | |
| | ∫ | | |
7.4.
Die Erinnerung ohne andere
Bestätigung könnte nur die Rolle einer Art ⌊von⌋ Traum
spielen.
| | |
| | | | |
Nichts ist so schwer, als sich nicht
betrügen.
| | |
| | ∫ | | |
8.4.
– – – Nimm nun irgend ein solches Erlebnis & frage Dich, ob Du es
unter allen Umständen
“E.” nennen
würdest. – Nun, wer sagt denn, daß ,
derssen immer Erinnerung⌊en⌋ sich immer
wieder als we⌊r⌋tlos ergibt erweisen, nicht
dennoch fortfahren soll zu sagen: “ich erinnere mich
deutlich, daß das ˇ& das geschehen
ist?c // an dies
& dies Erlebnis”? //
| | |
| | | | | Was ist das Interesse am
E.? Daß es uns in
gewisser Weise handeln macht. Wenn ich mich zu
erinnern glaube, daß ich die Schlüssel dort aufgehoben
habe, werde ich dort nach ihnen suchen.
Wenn ich aber sagte: “Ich erinnere mich
sie dort hingelegt zu haben” & ginge
daraufhin an eine andere Stelle, um sie zu suchen (&
fände sie auch dort) – so würde man nicht
sagen, ˇdie Verwendung meiner
Äußerung entspräche der einer
Erinnerungsäußerung. | | |
| | ø | | | 9.4. Gewisse Leute, wenn man sie um ein
Messer zum Käseschneiden Brotmesser | bittet,
werden Dir
ein Rasiermesser geben, geben einem ein Rasiermesser, |
Bestreben das // , um Dir
das //
[a|A]llerbestec zu geben.
| | |
| | | | | Denke Dir dieses
Erlebnis: In irgend einer
Tätigkeit unterbreche ich mich, schrecke auf, fahre mit der
Hand an die Stirn & sage:
“Gott[!| ,]
das hab' ich vergessen!” worauf ich irgend
etwas in ˇgroßer Eile tue. Ich nehme an, daß,
das was ich tue, allem Anschein nach jeder ˇandern
Begründung entbährt & das
ich also dadur Andern durch diese Handlungsweise
geistesgestört erscheine⌊n⌋
ˇmuß. – Hatte ich nun ein Erlebnis
das welches man mit den Worten beschreibt, “es “fiel mir falle
einemc jemand plötzlich etwas ein, was ich
er manc vergessen hatte”,
(oder nicht)?
(Ähnlich: Hatte [e|E]iner jemand der
“Jetzt ist mir alles klar!”,
aber dann
keine genügende Auskunft über seine Erleuchtung zu geben
weiß, Erlebnis
Klarwerdens, oder
nicht?)
| | |
| | ∫ | | |
Oder es fährt sich Einer immer
wieder an die Stirn& , schrickt
zusammen & sagt: “ich hätte ihm sagen
sollen …” – wie man es tut wenn man sich
plötzlich darauf besinnt. Es ist aber keinerlei
äußerer Anlaß dazu da.
| | |
| | / | | |
10.4.
Es gibt einen
Vorgang: philoso-phische
Schwierigkeiten aufzuclösen auflösenlösen – & einen andern:
philosophische Schwierigkeiten zu erzeugen. Und eine
HauptmMethode⌊n⌋ der, ˇeine
philosophische Schwierigkeiten
aufzulösen ist ˇdie
ähnliche
Schwierigkeiten zu erzeugen.
| | |
| | / | | |
12.4.
Wer sagen will, “das
Erinnern ist doch ein bestimmtes Erlebnis”, ist vor allem
auf falscher Fährte.
| | |
| | ∫ | | |
13.4.
Worin besteht es,
der Philosoph etwas
‘sieht’? Etwa
dDarin, daß ihm die rechte grammatische
Tatsache einfällt, das rechte Bild,
d.i. das, welches die Dinge d.h., das Bild, das die Dinge |
in unserm Geist ordnet, sie leicht zugänglich macht & den
Geist entlastet.
⌊⌊ˇ(Der
Gesichtspunkt welcher Das Bild welches | den Wust der Papiere in unserm
Geist )⌋⌋ Was würde es nützen, wenn
der Philo-sophAndern , für Andere
verborgene, Tatsagen
‘sähe’? Die Andern
würden dadurch ja nicht klarer.
// d.i. das, welches den
Wust der Papiere in unserm Geist in Ordnung & dadurch zur Ruhe
bringt. // Was
würde nützte es, wenn der Philosoph Tatsachen
‘sähe’, die Andere nicht sehen?
Die Andern würden dadurch um nichts
klarer. //
| | |
| | ø | | | Vor einigen
Tagen ist ˇhier einer meiner
Gedanken ◇ entgleist, er liegt jetzt auf der
Strecke & sperrt Verkehr;
& ich kann ihn nicht wegbringen.
| | |
| | ∫ | | |
14.4.
Ich wollte doch fragen:
“Hat er sich dadurch an etwas erinnert, daß er
(unter irgendwelchen Umständen) eines der
Erinne-rungserlebnisse
hat“?⌊“⌋?
| | |
| | ∫ | | |
Würden wir es z.B. Erinnerung nennen,
wenn Einer mit dem Blick eines in Erinnerung
versunkenen sagte: “Ja, das
waren schöne Zeiten, wie N & M mit mir in
X waren” – obwohl ich Leute dieses Namens nie
gekannt habe & nie in X war? – Wir
könnten von ihm sagen, er habe ein typisches
Erinnerungserlebnis. Zum mindesten, wenn er sonst
Deutsch kann. | | |
| | | | |
20.4.
Longfellow:
|
|
|
In the elder days of
art, Builders wrought with greatest care Each
minute & unseen part, For the gods are
everywhere. |
(Könnte mir als
ein Motto dienen.)
| | |
| | ∫ | | | Denke
an eine Aussage vor Gericht, – inwiefern
interessieren den Richter Deine
Erinnerungserlebnisse. Würden Deine Träume
ihn in gleicher Weise interessieren?
| | |
| | ∫ | | |
23.4.
Wenn mir die Erinnerung etwas gänzlich
aus der Luft gegriffenes zeigt, & ich komme darauf, werde ich
sagen, ich habe mich erinnert?
| | |
| | | | |
Wenn ich nicht eigentlich ein
richtigeres Denken, sondern eine Gedankenbewegung lehreen
ˇwill, so
lehre will ich eigentlich ist mein Zweck
also eine ’Umwertung von Werten’
ˇlehren so
& ich komme ich dadurch auf
Nietsche,
⌊so⌋wie auch dadurch,
daß ich meine⌊r⌋, ˇAnsicht nach,
Philosoph sollte ein
Dichter sein ˇsollte. | | |
| | ∫ | | |
24.4.
Was ich sagen will
ist daß ein Erinnerungsbild
sich in seiner Art nicht von irgend einem ˇandern
Phantasiebild unterscheidet & die
Laute Lautreihen womit wir es
begleiten nicht von andern Sätzen, & gilt von den
Gebärdenetc. ⌊.⌋
| | |
| | ∫ | | | Sieht man
denn aber auf die Umstände, in denen man dieses Erlebnis hat
& beurteilt danach, ob es ein
E.e.
war??
| | |
| | ∫ | | |
“Ich habe jetzt … vor
mir gesehen.” – “Hast Du
Dich daran, erinnert, daß es so war?”
– “Nein, ich habe es mir nur
vorgestellt.” –
| | |
| | ∫ | | |
Wenn wir das Phänomen des
beschreiben
wollen, wer-den wir die Vor- &
Nachgeschichte des Erinnerungseinfalls Einfallens |
beschreiben, nicht bloß, was beim Einfallen vorsichgeht.
| | |
| | ∫ | | |
Was wir ‘Erinnerung’
nennen, ist, oder bezieht sich auf, ein bestimmtes Sprachspiel,
& ist nicht ein Phänomen, welches
vorsichgeht, während der
Erinnerung [a|A]usdruck gegeben wird.
| | |
| | ∫ | | | Ich
will sagen: Du weißt von keinem ˇcharakteristischen
Unterschied zwischen einem Erinnerungsbild & sonst einem
Vorstellungsbild & einem
andern Vorstellungsbild | & eine Geste der Erinnerung Erinnerungsgeste | könnte auch etwas anderes
bedeuten.
| | |
| | | | |
25.4.
‘The infinite is, to say the least of it,
huge.’
| | |
| | / | | |
26.4.
“The
finite can't grasp the infinite” –
Man möchte sagen: “Ich schaue auf
Deinen Rechnungen – Du tust
[D|d]och nichts Unendliches, es sind doch lauter
gewöhnliche endliche Operationen!”
– Aber wie◇! was konntest Du denn
Anderes erwarten? Wie schaut
denn eine unendliche Operation aus? Du redest ja,
als ob der Mathematiker vorgegeben hätte unendliche
Operationen zu machen & Du
findest nur endliche. Willst Du nicht
vielmehr sagen: “Alles was Du machst kann man
auch ganz einfach endlich
auffassen”? Denn der Mathematiker hatte ja
nicht vorgegeben unendlich viele
Zeichen (oder
dergl.) zu
gebrauchen, wohl
aber das Wort “unendlich viele”.
Er hatte bei seinen Zeichen – kann man sagen – eine ins
Unendliche weisende Geste gemacht. –
(Und was ist eine
‘ins Unendliche Weisende
Geste?’ kann man fragen.) Das Unendliche
wäre etwas unübersehbar großes & ich finde in
Deinen Überlegungen nicht daß von so etwas die Rede
ist. Die absolute verwendung von
‘klein’ &
‘groß’. Vergleiche:
“Je
x wird desto kleiner wird y” –
&: “Wenn x riesig groß wird, wird
y winzig
klein”.
| | |
| | | | |
‘Die Vorstellung des Unendlichen ist nicht einfach die
Vorstellung von etwas ungeheuer großen’.
Gewiß; die Vorstellung einer unendlichen Reihe verschwimmt
im Nebel der Ferne. | | |