28.12.41. Habe nichts zu
schreiben
fühle mich aber so leer & deprimiert, daß es
eine Erleichterung ist irgend etwas
aufzuschreiben.
Bin sehr
schwermütig. Denke
viel an
Francis, aber immer
nur mit Reue wegen meiner Lieblosigkeit; nicht mit
Dankbarkeit. Sein Leben
&
Tod scheint mich nur
anzuklagen, denn
ich war in den letzten 2 Jahren seines Lebens
sehr oft
sehr lieblos & im Herzen untreu gegen ihn.
Wäre er nicht so unendlich sanftmütig & treu
gewesen, Keith sehe ich oft, und was das eigentlich heißt, weiß ich Ich habe kein positives Leben, oder einen Zweck oder Ziel. Ich fahre fort zu leben, ohne eigentliche Hoffnung. Bei der Arbeit – die manuell ist – ist mir am wohlsten. Ich denke da oft mit Trauer an Fr., aber die Trauer ist ruhig & nicht schlecht. |
Manchmal, wie heute, scheint mir mein Leben kaum erträglich. Es scheint durch verschiedene Umstände zu einem Schluß gekommen zu sein, während ich noch bei guter Gesundheit & gar nicht alt bin. |
3.1.42 Jedes Wort steht in
einem Feld von Beziehungen, an einem bestimmten
Punkt des Sprachfeldes: Wer also geneigt
ist dies Wort zu wählen & nicht jenes,
wählt einen Ort des Feldes statt eines anderen, eine
|
4.1.
Warum sind die Menschen viel mehr geneigt
für
als || für das
Charakteristische des Gedächtnisses ein Gesichtsbild
anzusehen || zu halten, als
‘eine Rede’. Man ist geneigt von
“bloßen Worten” zu reden, aber nicht von einem
“bloßen Gesichtsbild”. Die Weise, wie
dies || ein
Bild anzuwenden ist
scheint viel selbstverständlicher als die Weise wie Sätze
anzuwenden sind. |
Der Mathematiker (Pascal) der die Schönheit
eines Theorems der Zahlentheorie || von den Zahlen bewundert; er
bewundert gleichsam eine Naturschönheit. Es ist
wunderbar, sagt er, welch herrliche Eigenschaften die Zahlen
haben. Es ist als bewunderte er die
Gesetzmäßigkeiten eines Kristalls || die Regelmäßigkeiten einer Art von
Kristall.
|
Man
könnte sagen: welch herrliche Gesetze hat der
Schöpfer in die Zahlen gelegt! |
Wolken
kann man nicht
bauen. Und darum wird die
erträumte Zukunft nie wahr. |
Ehe man ein Flugzeug hatte hat man
Flugzeuge erträumt & wie die Welt
mit ihnen aussehen würde. Aber, wie die Wirklichkeit
nichts weniger als diesem Traume glich, so hat man überhaupt
keinen Grund zu glauben, die Wirklichkeit |
Wenn ich die (2)
ringsherum getreu kopiere so ist das erste || letzte Zeichen dasselbe wie das letzte || erste. |
Betrachte den
mathematischen Satz als eine Bildbeschreibung; also so wie man
etwa den Satz betrachten
kann: “Der Engel führt
|
Der Beweis zeigt
50 +
25
75
gebend. |
Man kann
das || ein Sprachspiel, im allgemeinen, nicht
rechtfertigen. So tun wir's. |
“Die Axiome
eines mathematischen Axiomsystems sollen einleuchtend
sein.” Wie leuchten sie denn ein?
|
Wie wenn ich sagte:
so || So kann ich mir's am
leichtesten vorstellen. Und hier hat || ist Vorstellen nicht ein bestimmter seelischer Vorgang bei dem man zumeist die Augen schließt, oder mit den Händen bedeckt. |
Was sagen wir, wenn uns
so ein Axiom dargeboten wird, z.B. das
Parallelenaxiom? Hat Erfahrung uns gezeigt, daß
es sich so verhält? Nun vielleicht; aber welche Erfahrung? Ich meine: Erfahrung spielt eine Rolle; |
Dies Bild ist uns annehmbar. Wie es uns annehmbar
ist, die ungenaue || beiläufige Kenntnis einer Zahl
durch Abrunden auf ein Vielfaches von
10
anzudeuten. |
‘Wir nehmen diesen Satz an.’ Aber als
was nehmen wir ihn an? |
Ich will sagen:
Wenn der Wortlaut des Parallelen-Axioms,
z.B., gegeben ist (& wir die Sprache
verstehen) so ist die Art der Verwendung dieses Satzes
|
Daß wir nämlich
hier nicht Versuche machen, sondern das Einleuchten gelten
lassen || anerkennen legt schon die
Verwendung fest. Denn wir sind
|
Nicht, || Ich will
sagen: Nicht
… daß er uns als wahr einleuchtet, sondern
daß wir das Einleuchten gelten lassen, macht ihn zum
mathem. Satz. |
Lehrt uns die
Erfahrung, daß zwischen je
2 Punkten eine
Gerade möglich ist? Oder, daß
zwei verschiedene Farben nicht an einem Orte sein
können? Man könnte sagen: die |
Vor
dem Satz ist der Begriff noch geschmeidig. |
Aber könnten nicht
(Wahrheiten), Erfahrungen uns bestimmen das Axiom zu
verwerfen?! Ja. Und dennoch spielt es nicht die Rolle des Erfahrungssatzes. |
Warum ist || sind die
Newtonschen Gesetze keine
Axiome der Mathematik? Weil man sich sehr || ganz wohl vorstellen könnte, daß
alles || es
sich |
Der Satz den man sich
nicht anders als wahr soll vorstellen können hat eine andere
Funktion als der für den es sich |
Die
mathem. Axiome
funktionieren dergestalt, daß, wenn
Erfahrung uns dazu brächte || bewegte, ein Axiom
aufzugeben, sein || das Gegenteil
darin nicht zum Axiom würde. ‘2 ×
2 ≠
5’
heißt nicht, ‘2 ×
2 =
5’ habe
sich nicht bewährt. |
Man könnte den
Axiomen, sozusagen, ein spezielles Behauptungszeichen
vorsetzen. |
Axiom ist etwas
nicht |
Wir geben dem Axiom eine andere Art
der Anerkennung als dem Erfahrungssatz. Und damit meine ich
nicht daß der ‘seelische Akt des Anerkennens’ ein
anderer ist. |
Das Axiom ist, möchte ich sagen, ein andrer Redeteil.
|
Man nimmt, wenn man das
math. Axiom, das & das
sei möglich, hört, ohne weiteres an,
man wisse, was hier ‘möglich sein’ bedeutet;
weil uns die Satzform gebräuchlich ist. || diese Satzform uns natürlich geläufig ist.
|
Man wird nicht gewahr, wie
verschiedenerlei die Verwendung der Aussage, etwas || dies sei möglich || ‘… ist
möglich’, ist |
Ohne die Verwendung im
geringsten zu übersehen, können wir hier gar nicht
zweifeln, daß wir den Satz verstehen. |
Ist der Satz, daß es keine Wirkung in die
Ferne gibt von dem Geschlecht der math. Sätze? Man möchte so auch
sagen: der Satz ist nicht dazu bestimmt eine
|
Zu sagen
zwischen zwei Punkten sei – geometrisch – immer eine Gerade
möglich, heißt: Von mehr als zwei
Punkten auszu sagen, sie lägen auf einer Geraden ist
eine Aussage sagt etwas; es von zweien zu sagen ist
keine. || heißt: ein Satz “die
Punkte .... liegen auf einer
Geraden” sagt etwas über die Lage der Punkte nur, wenn
er von mehr als 2 Punkten |
So wie man sich auch
nicht fragt, was ein Satz der Form “Es gibt
kein …” (z.B.)
“Es gibt keinen Beweis
den Satz || dieses
Satzes”) im besonderen Fall
bedeutet. Auf die Frage was er
bedeutet antwortet man dem
Anderen & sich selbst mit
einem Beispiel des Nicht-existierens |
Der
math. Satz steht auf
vier Füßen, nicht auf |
Wenn wir das Tun eines Menschen, z.B.,
durch eine Regel beschreiben, so wollen wir, daß der, dem wir die
Beschreibung geben, durch Anwendung der Regel wisse, was im
besonderen Fall geschieht.
Gebe ich ihm nun durch die Regel eine indirekte
Beschreibung? |
Es gibt natürlich einen Satz, der
sagt,: wenn Einer die Zahlen nach |
Eine Anwendung des
math. Satzes muß immer das
Rechnen selber sein. Das ist || bestimmt das Verhältnis der Rechentätigkeit
zum Sinn der math.
Sätze. |
Wir beurteilen
Gleichheit & Übereinstimmung nach den Resultaten unseres
Rechnens, darum können wir nicht das Rechnen
mit Hilfe der Übereinstimmung erklären.
|
Seit zehn Tagen
schreibe ich wieder, trotz körperlicher
Arbeit & schwacher Gesundheit. Das zeigt wie
unabhängig Ideen (wenn auch schwache) von
äußeren Umständen sind. Bin körperlich
sehr matt. |
Wir beschreiben mit
Hilfe der Regel: wozu? Warum? das
ist eine andre Frage. || Die Frage steht auf einem
andern Blatt. |
‘Die Regel, auf diese Zahlen angewandt, gibt
jene’, könnte heißen: der
Regelausdruck |
Man fühlt ganz richtig
daß dies kein math.
Satz wäre. |
Der
math. Satz setzt
einen gewissen Weg fest. || steckt einen
bestimmten Weg aus || Der
math. Satz bestimmt
(für uns) einen Weg; legt (für
uns) einen Weg fest! |
Es ist kein
Widerspruch |
Wer mit
einer || durch eine Regel beschreibt, weiß selbst auch
nicht mehr als er sagt. D.h., er
sieht auch nicht die Anwendung voraus, die er im
besondern Fall von der Regel machen wird. Wer
“u.s.w.” sagt, weiß
selbst auch nicht mehr als
“u.s.w.”.
|
Wie könnte
man |
Man ist versucht zu
erklären: vor allem einmal muß er || tu das
Einfachste (wenn die
Regel z.B. ist immer das gleiche zu
wiederholen. Und daran ist natürlich
etwas. Es ist von Bedeutung, daß wir sagen können,
es sei einfacher eine Ziffernreihe || Zahlenreihe anzuschreiben, in der jede Zahl gleich der
vorhergehenden ist, |
Ist es denn nicht
übereilt, einen Satz, den man an Stäbchen & Bohnen
erprobt hat, auf Wellenlängen des Lichts anzuwenden? Ich meine: daß
2 × 5000 =
10000 ist. Rechnet man wirklich damit, daß, was sich in so viel || vielen Fällen |
Die
Arithmetik als die
Naturgeschichte
(Mineralogie) der Zahlen. Wer spricht
aber so von ihr? Unser ganzes Denken ist von dieser Idee
durchsetzt. |
Die Zahlen sind
Gestalten (ich meine nicht die Zahlzeichen) & die
Arithmetik teilt uns die Eigenschaften
dieser Gestalten mit. Aber die
|
Wir
beurteilen nicht die Bilder, sondern mittels der Bilder. |
Wir erforschen sie nicht sondern mittels ihrer
etwas anderes. |
Du bringst ihn
zu der || zur Entscheidung dies Bild
aufzunehmen. Und zwar durch Beweis,
d.i., durch Vorführung einer Bilderreihe,
oder einfach dadurch, daß Du ihm das Bild zeigst.
Was zu dieser |
Das Bild
einer Zusammensetzung; || des
Zusammensetzens; ist keine
Zusammensetzung || kein Zusammensetzen; das Bild
einer Zerlegung keine Zerlegung; || des Zerlegens kein
Zerlegen; das Bild des || keines Passens kein
Passen.
Aber diese Bilder sind von der || Aber || Und
doch sind diese Bilder von
der größten Bedeutung;
So sieht es aus, wenn
zusammengesetzt wird; wenn zerlegt wird;
usw.
|
Wie
wäre
es, wenn Tiere oder Kristalle so schöne
Eigenschaften hätten wie die Zahlen || Anzahlen. Es gäbe also
z.B. eine Reihe von Gestalten, eine
immer um eine Einheit größer als die andere. || Gegenständen, einer immer um eine Einheit größer als der
andere. |
Ich möchte
darstellen können, wie es kommt, daß die
Math. |
Könnte man aber
nicht Transformationen von Tiergestalten
(z.B.) studieren? Aber
wie ‘studieren’? Ich meine:
könnte es nicht nützlich sein, sich Transformationen von
Tiergestalten vorzuführen? Und doch wäre
dies kein Zweig der Zoologie. – |
Ein
math. Satz wäre es dann
(z.B.), daß diese
Transformation diese Gestalt in diese
überleitet. |
Wir
müssen uns aber dessen || daran erinnern,
daß der math. Beweis durch
seine Transformationen || Umformung
nicht bloß || nur
zeichengeometrische Sätze, sondern Sätze des
verschiedenartigsten Inhalts
beweist. als wahr
erweist |
So
beweist || beweisen die Umformungen || Transformationen
eines Russellschen
Beweises, daß dieser
Tautologie || logische Satz sich mit Hilfe
dieser Regeln || mit Hilfe dieser Regeln sich aus den
Grundgesetzen bilden lasse. |
Aber der Beweis wird als Beweis
der Wahrheit des Schlußsatzes angesehen, oder als Beweis
dafür, daß der Schlußsatz nichts sagt.
Das ist nun nur durch eine Beziehung des Satzes nach außen möglich; d.h. durch seine Beziehung zu andern Sätzen, z.B., & deren Anwendung. |
‘Die Tautologie
(‘p ⌵
~p’,
z.B.) sagt nichts’ ist ein Satz
der sich auf das Sprachspiel bezieht, worin die ein der
Satz der Satz wie p
angewendet || verwendet |
Die
R.sche Logik sagt
nichts darüber, welcher Art &
Verwendung Sätze, ich meine nicht
logische Sätze, sind: Und doch
erhält die || diese
Logik ihren ganzen Sinn (nur) von der supponierten
Anwendung auf die Sätze. |
Man kann aber den
R.schen Beweis auch
z.B. als Beweis
dafür ansehen daß der bewiesene Satz |
Bewiesen
wird durch Reden oder
Schreiben, || – ein Beweis
fungiert im Gebiete der Sprache. Ein Beweis geht in der Sprache vor sich. Im Geschriebenen oder Gesprochenen. |
Wenn sich ein Körper einer Parabel entlang bewegt, so
kann ich für einen Satz der sagt auf welcher Abszisse
er steht einen Satz konstruieren, der sagt, |
Was ist
z.B. an einem Russellschen P.p.
mathematisch?! |
Als Erfahrungssatz ist so ein Satz
nicht aufzufassen. – |
Wir nehmen
dieses Bild
1
1
÷ 3 =
0˙
3 dafür
an. |
Der
Math. ist nichts |
Die
math. Sätze werden in einem
Gedankenzug wie die nicht-mathematischen verwendet; ich meine:
es
werden aus beiden zusammen Schlüsse gezogen; || es werden
Schlüsse aus beiden zusammen gezogen; sie spielen
in der Rede die || eine ähnliche || gleichartige Rolle. (Das erinnert an die
Rolle des Satzes “der Winkel α
ist sich selbst gleich”) |
Es ist
Erfahrungstatsache, daß, z.B., bei
einer Multiplikation immer oder so gut wie immer
dasselbe |
Ich meine, diese Tatsache bestimmt unsere
Einstellung || Stellungnahme || [Attitude]
zu dem
Rechenvorgang |
Die
populärwissenschaftlichen
Schriften unserer Wissenschaftler sind nicht der
Ausdruck der harten Arbeit, sondern des Ruhens || der Ruhe auf ihren
Lorbeeren. || …
Wissenschaftler drücken nicht (harte) Arbeit aus,
sondern das Ruhn auf den
Lorbeeren. || … Wissenschaftler drücken nicht harte Arbeit aus, sondern sie sind der Ausdruck des Ruhens auf den Lorbeeren. |
Wenn Du die
Liebe eines Menschen hast,
so kannst |
Denken wir uns Leute die
z.B. zwei Gedichte auswendig
lernen || gelernt
haben als z.B. den
Feuerreiter & Schön-Rohtraut, diese aus
irgendeinem Grunde einander Wort für Wort zuordnen
& nun sagen, die Erfahrung lehre, daß das
zweite || eine
immer bis zum Wort …
des andern reiche. Das klingt || klänge
seltsam. Warum? – |
Ist diese Erfahrung eine
ihr Gedächtnis betreffend, oder ihre Neigung so & nicht
anders zuzuordnen, oder betrifft sie Eigenschaften
des niedergeschriebenen
Gedichts? || der Niederschriften der
Gedichte? |
Ich
könnte sagen: Erfahrung lehrt, daß diese Leute
(oder Leute in diesem || dem
& dem Zustand) gemeinhin Worte in Gedichten
auslassen, oder solche dazusetzen & daß daher jene
Zuordnung nicht immer zum gleichen Resultat führt.
|
Daß
das Gedicht A auf diese Weise
bis zum Wort … so & so des Gedichtes
B reicht, kann ein mathematischer Satz sein, & hat die
mathematische Gewißheit, wenn das als wesentliche
Eigenschaft dieser || der Gedichte aufgefaßt
wird. || Daß das Gedicht A bis zu
dem Wort so & so des Gedichtes B reicht,
ist |
Was wirklich absurd
wäre, || Wirklich absurd wäre –
zu sagen, das Gedicht A reiche
immer bis zu diesem Wort des Gedichts von
B. Oder zum mindesten ließe dieser Satz eine Menge
verschiedener Interpretationen zu. |
Wäre das
ein mathematischer Satz, || : zu
sagen, |
Wir haben,
z.B., das kommutative Gesetz für
das Multiplizieren im Dezimalsystem
rekursiv bewiesen: & nun finden wir eine Multiplikation
(etwa eine sehr lange), für die a × b
nicht dasselbe wie b × a ergibt. – (Der Raum, in dem die Rechnungen vor sich gehen
– könnten wir annehmen – wäre gleichsam
kein gerader.) Was sollten wir |
‘Es muß || muß ja so
herauskommen!’ – das Auge des Geistes eilt
scheinbar dem körperlichen
Auge || den besonderen Rechnungen voran, & sieht, schon, was das körperliche Auge noch
nicht sieht || gesehen hat:
|| & sieht, was das körperliche Auge noch nicht sieht.
|| & sieht, was wir mit unseren
leiblichen Augen noch nicht gesehen haben.
|
1.4.42 Es geht mir
außerordentlich schlecht: Ich habe
|
Daß an der
Stelle der periodischen Division, die mir die
fünfzigste scheinen wird
‘5’
stehen werde, ist eine echte Voraussage. |
Stell' ich mir etwa
die |
Ist es nun Erfahrung, die uns erlaubt,
so
etwas |
Man könnte wohl
sagen, daß die Math. eine
Leistung der Vorstellung ist. |
Der
math. Satz sagt nicht vorher,
daß es herauskommen wird, sondern sagt, daß es so
richtig ist. |
‘Ein Pfund Käse
kostet so & so viel’: damit
|
Beim Denken verwenden wir die
Vorstellung. |
Nur (auf dem Weg)
über die Sprachspiele kann man die Mathematik
verstehen. |
Man kann sich
denken daß Leute eine angewandte Mathematik haben ohne
eine reine Mathematik. Sie können
z.B. – nehmen wir an , || – die Bahn berechnen, die || welche gewisse sich bewegende Körper beschreiben
werden & deren Ort zu einer gegebenen Zeit
vorhersagen. Dazu benutzen sie ein Koordinatensystem, die
Gleichung || Gleichungen von Kurven,
als (eine Form der Beschreibung
wirklicher Bewegung) & die Technik des Rechnens
Die Idee eines Satzes der reinen Mathematik kann ihnen ganz fremd sein. Diese Leute haben also Regeln denen gemäß sie die betreffenden Zeichen insbesondere z.B. Zahlzeichen handhaben transformieren zum Zweck der Voraussage des Eintreffens gewisser Ereignisse. |
Aber
wenn sie nun z.B. multiplizieren, werden sie
da nicht einen Satz gewinnen, der sagt || des
Inhalts, daß das Resultat der Multiplikation Nun, sie brauchen so einen Satz nicht zu erhalten – selbst wenn sie das Vertauschen der Faktoren erlauben. |
Ich denke mir die Sache so, daß
diese Mathematik ganz in Form von Geboten
betrieben wird. “Du mußt das
& das tun” – um nämlich die Antwort
darauf zu erhalten, || – ‘wo
|
Der Schwerpunkt
der || ihrer
Mathem. liegt für diese
Menschen ganz im Tun. |
Ist das aber möglich? Ist es
möglich, daß sie das kommutative Gesetz
(z.B.) nicht als Satz
ansprechen? |
Ich
will doch sagen: Diese Leute sollen |
Frage:
Müssen sie mathem. Entdeckungen als Entdeckungen machen?
Was geht ihnen ab wenn sie keine machen? Könnten
sie (z.B.) den Beweis des
kommutativen Gesetzes gebrauchen, aber ohne
sein |
Das bloße Bild
|
6.4.42. Ein Blick auf die
Vorlage & die Steine überzeugt ihn, daß er mit ihnen
die Figur wird legen können, d.h., er
unternimmt darauf, || daraufhin, sie zu
legen. |
Ich
fühle mich fürchterlich
unglücklich. |
‘Ja,
aber nur, wenn |
‘Aber es ist doch wesentlich, daß sich die
Figur tatsächlich allemal aus den Steinen
legen läßt! Was
geschähe wenn sie sich nicht legen
ließe?’ – Vielleicht
würden wir uns dann für geistesgestört || irgendwie gestört halten. Aber –
what of it || was weiter? –
Vielleicht würden wir die Sache auch
|
Es ist
klar, daß die Mathematik als
Technik des Transformierens || Umwandelns von Zeichen zum Zweck von
Vorhersagungen || der Vorhersagung || des
Vorhersagens mit (der) Grammatik
nichts zu tun hat. |
(Jene) Leute, deren Mathematik nur eine solche Technik ist,
sollen nun auch Beweise anerkennen, |
Ein
Bild überzeugt uns von etwas Wenn uns das Rechnen als
maschinelle Tätigkeit erscheint, so ist der
Mensch, der
|
Die Rechnung wäre dann gleichsam ein
Diagramm, von || das
ein Teil der
Maschine
hinschreibt || aufzeichnet. |
Und das bringt mich darauf daß
ein Bild
uns sehr wohl davon überzeugen kann
daß ein bestimmter Teil eines Mechanismus sich so
& so bewegen werde wenn man den Mechanismus in Gang
setzt. |
Ist es nicht seltsam, daß es nicht
augenblicklich klar ist, wie uns das Bild der
Periode im || beim
Dividieren von der
Wiederkehr der Ziffernreihe überzeugt? |
The
mathematical proof makes him change his
tune. It convinces him that the || a
new tune
will in a certain way agree with the old tune. |
Er nimmt eine Regel statt
der andern an. |
(Es
ist so schwer für mich, die innere Beziehung von der
äußeren zu scheiden; || – das Bild von der
Vorhersage.) |
Du tust etwas auf
den Beweis hin. |
Der Beweis sagt nicht
voraus daß wir an der … ten Stelle die Zahl
so & so schreiben werden – das könnte durch
Experimente gefunden werden. Sondern er macht es
unvorstellbar, daß etwas anderes geschrieben wird, wenn den
Regeln nach gerechnet wird. |
Das Experiment macht nichts unvorstellbar, es
macht nicht den Ausgang, den es nicht nimmt, Der Beweis zwingt die || leitet die Vorstellung. |
Der Doppelcharakter
des math. Satzes : || – als Gesetz & als
Regel. |
‘Es ist eben eine Leistung unseres
Vorstellungsvermögens, daß wir uns vorstellen, wie
es weiter gehen wird.’ Ja wie kann
|
‘Die
Rechnung lehrt uns etwas Neues!’ Ist
denn ein neuer Entschluß nichts?
|
Wie,
wenn man statt “Intuition” sagen würde
“richtiges Erraten || Raten? Das
würde den
Wert einer Intuition in einem ganz andern Lichte zeigen.
Denn |
Daß wir die Technik gelernt
haben, macht, daß wir sie nun, auf den Anblick dieses Bildes hin,
so & so abändern.
9.2. |
Ich leide sehr
unter
Furcht vor der gänzlichen Vereinsamung, die
mir jetzt droht. Ich kann nicht sehen, wie ich dieses Leben
ertragen kann. Ich sehe es
als ein Leben in dem
|
“Er schreibt, wie
25 ×
5
125
gibt.”
Wie, wenn man sagte: “Der Beweis zeigt, wie 25 × 5 125 gibt.”? |
Was ist das für ein
Satz: ‘wenn ich diese beiden Zahlen richtig
miteinander multipliziere muß immer das gleiche
herauskommen’? “Es wird immer so herauskommen; Du wirst es immer für richtig anerkennen, wenn es so herauskommt” – das ist eines – – “wenn das richtig war, wenn ich mich bei dieser Rechnung nicht geirrt habe, so soll es immer so herauskommen – das ist etwas andres. |
Wenn ich (wie in
der vorigen Figur) immer von einer Semmel eine Linie ziehe
& so alle in einer Reihe von parallelen Strichen
verbinde & diese in
2 gleiche Gruppen
teile, so kann ich auf diese Weise zwei Gruppen von Semmeln
bilden die zu verschiedenen Zwecken sich als gleichzahlig
erweisen werden. Das ist eine große
physikalische Sicherheit. |
Zu dem Beweis gehört, daß
man ihn mit Sicherheit |
Wie, wenn Einer sagte: die Sicherheit
des Kopierens sei nicht geringer als
mathematische Sicherheit, ja sei die mathematische
Sicherheit selbst? |
Wie verhält es sich mit dem
Satz, daß alle richtigen Kopien eines Beweises richtige Kopien
von einander sein müssen? – |
Was ist das für ein Satz:
‘Wenn ich ein das gleiche |
Oder das: “wenn ich
zwei Zeichenreihen einander mit grünen Strichen
‘zu’ zuordnen kann, dann kann ich es auch mit blauen
Strichen, wenn
|
“Daß es mit
grünen Strichen geht, beweist
daß es auch mit blauen Strichen geht.”
Und zwar beweist es das im mathematischen, aber nicht
im physikalischen Sinn. |
‘Wir entschließen uns zu
einem neuen Sprachspiel.’
‘Wir entschließen uns spontan (möchte ich sagen) zu einem andern || neuen Sprachspiel.’ |
Ja – || ; es
scheint: wenn
unser Gedächtnis Wie aber können wir die Grundlage unsrer Sprache durch Erfahrungssätze ausdrücken || beschreiben?! |
Angenommen, eine Division wenn wir sie
ganz ausführen würde nicht zu demselben Resultat
|
Was ist der Unterschied
zwischen nicht rechnen & falsch
rechnen. – Oder: ist eine scharfe
Grenze zwischen dem, die Zeit nicht zu messen |
Gib auf das
Geschwätz acht, wodurch wir jemand von der Wahrheit eines
math. Satzes
überzeugen. Es gibt einen Aufschluß über die
Rolle || Funktion
dieser
Überzeugung. || die diese Überzeugung
spielt. Ich meine das Geschwätz womit die
Intuition wachgerufen || geweckt wird.
Womit also die Maschine einer Technik || Rechentechnik in Gang gesetzt wird. |
Kann man sagen, daß,
wer eine Technik lernt, sich dadurch von der Gleichförmigkeit || Gleichheit der
Resultate überzeugt?? |
Die Grenze der
Empirie – ist die
Begriffsbildung. |
Welchen Übergang
mache ich von “es wird so sein” zu “es
muß so sein”? Ich bilde einen
andern Begriff. Einen, in dem inbegriffen
ist was Wenn ich sage: “Wenn diese Ableitungen gleich sind, dann || so muß … ”, || dann mache ich etwas zu einem Kriterium der Gleichheit. Bilde also meinen Begriff der Gleichheit um. |
Wie aber, wenn
Einer nun sagt: “Ich bin
mir nicht dieser zwei Vorgänge bewußt, ich bin
mir nur der Empirie bewußt, nicht einer von ihr unabhängigen
Begriffsbildung &
Begriffsumbildung”.
“Alles || ; alles scheint mir im Dienste
Mit andern Worten: wir scheinen nicht bald mehr, bald weniger rational zu werden, oder die Form unseres Denkens zu verändern, so daß damit sich das ändert, was wir “Denken” nennen. Wir scheinen es nur immer der || nur immer unser Denken der Erfahrung anzupassen. |
Das ist
klar, || : daß, wenn Einer sagt:
“wenn Du der
|
Oder auch so:
Er hat keinen klaren Begriff davon, wie es
aussähe, wenn es anders wäre. Und das
ist sehr wichtig. |
Förmlich wie es einen tiefen & einen
seichten Schlaf gibt, so
|
Was zwingt uns den Begriff der
Gleichheit so zu formen, daß wir etwa
sagen: “wenn Du beide Male wirklich das Gleiche tust, muß auch dasselbe herauskommen”? – Was zwingt uns, nach einer Regel vorzugehen, etwas als Regel aufzufassen? |
Denn das Wort
“muß” drückt doch aus, daß wir von
diesem Begriff nicht abgehen können.
(Oder soll ich sagen “wollen”?)
|
Ja,
auch wenn ich von einer Begriffsbildung zu einer andern
übergegangen bin, so bleibt der
|
Kann ich sagen: “Ein
Beweis bringt uns zu einer gewissen Entscheidung,
& zwar zu der, eine bestimmte Begriffsbildung
anzunehmen,”?? |
Aber was ist mit einer neuen Begriffsbildung
getan? Denn auf den ersten Blick erscheint sie
höchstens als eine bequeme Zusammenziehung.
|
Du kannst den
Keim nicht aus dem
Boden ziehen. Du kannst ihm nur
Wärme, Feuchtigkeit & etwa Licht geben || gibst ihm Wärme … & dann muß er
wachsen. (Nur mit Vorsicht darfst Du ihn selbst
berühren. || angreifen)
|
Sieh den Beweis nicht
als einen Vorgang an der Dich zwingt, sondern der Dich
führt. – Und zwar führt er Deine
Auffassung eines (gewissen) Sachverhalts.
|
Aber wie kommt
es, daß er jeden
von uns so führt, daß wir übereinstimmend von ihm
beeinflußt werden. Nun, wie kommt es daß wir
übereinstimmend zählen? ‘Wir
sind eben so abgerichtet’, kann man sagen.,
‘und die Übereinstimmung die
so erzeugt wird setzt sich durch die Beweise
fort’. |
Während dieses
Beweises |
Während
des Beweises ist
dies die herrschende Anschauungsweise
geworden. || Wie der Beweis sich
entwickelte, ist dies die … |
Dadurch,
daß wir einen Satz als selbstverständlich
anerkennen, sprechen wir
|
Während des Beweises wird unsere Anschauung
geändert – & daß das mit Erfahrungen
zusammenhängt tut dem keinen Eintrag. |
Unsre Anschauung wird
umgemodelt. |
Es muß so sein,
heißt nicht, es wird so sein. Im |
Der Beweis leitet unsere Erfahrungen sozusagen in bestimmte
Kanäle.
Wer das & das immer wieder
versucht hat gibt den Versuch
auf den Beweis hin auf || nach dem Beweis
auf. || läßt auf den Beweis hin vom
Versuch ab. |
Es versucht Einer
Die Vorlage war der Beweis dafür, daß sein Vorhaben unmöglich ist. |
Auch die Vorlage, sowie die, die ihm
zeigt daß er wird ein Bild aus diesen |
Ist es gesagt, daß Einer, der
sieht, daß man mit diesen Steinen einen Teil des Bildes
|
Muß man hier nicht zwischen (dem)
Denken & dem praktischen Erfolg || success des Denkens
unterscheiden? |
“… die nicht, wie wir, eine || gewisse Wahrheiten unmittelbar
|
Mich interessiert
nicht das unmittelbare Einsehen einer Wahrheit,
sondern das Phänomen des unmittelbaren Einsehens.
Nicht (zwar) als das einer besondern seelischen
Phänomens || Erscheinung sondern
als einer Erscheinung im Handeln der
Menschen. |
Ja; es ist, als ob die
Begriffsbildung unsre || die Erfahrung in
bestimmte Kanäle leitete so daß man nun
|
Denke Dir, der Beweis
wäre eine Dichtung ja ein Theaterstück. Kann mich
das Ansehen eines solchen zu nichts bringen? || nicht zu etwas bringen? |
Ich wußte nicht
wie es gehen werde, – aber
Das Bild verhalf mir zur Vorhersage. Nicht als ein Experiment– –es war nur der Geburtshelfer der Vorhersage. |
Erst wenn Du
Dir
nicht so viel aus Deinen eigenen Leiden
machen wirst, wirst Du leben können! |
Denn, was immer
|
[Sei
nicht undankbar. Sieh
Dein Leben nicht immer als eine fürchterliche Tragödie
an. Hast Du nicht Dummheiten gemacht?
Willst Du nicht auch für sie leiden? – Denk
nicht immer ans Zusammenbrechen!] |
Dann ist es ja kein so großes Wunder, daß der Beweis uns zur
Vorhersage hilft. Ohne dieses Bild hätte ich nicht
sagen können, wie es werden wird, aber wenn ich es sehe so
ergreife ich es zur Vorhersage. |
Welche Farbe eine chemische
Verbindung haben wird kann ich nicht mit Hilfe eines Bildes
vorhersagen, das mir die Substanzen in der Proberöhre
|
Kann man sagen:
“E || ein Begriff
wird || werde
so gebildet || geformt daß er einer gewissen
Vorhersage angepaßt ist, d.h.,
sie
|
Das philosophische Problem
ist: wie können wir die Wahrheit sagen,
& dabei diese starken
Vorurteile beruhigen? |
Es ist ein
Unterschied: ob ich etwas als ein Versehen von mir deute || eine Täuschung meiner
Sinne oder als ein äußeres Ereignis deute, ob ich
diesen Gegenstand zum Maß jenes nehmen oder umgekehrt, ob ich mich
entschließe, zwei Kriterien entscheiden |
Wenn
richtig gerechnet wurde, so muß das herauskommen.
Muß es dann auch so
herauskommen? Natürlich. |
Indem wir
in || zu einer Technik erzogen sind,
sind wir auch zu einer Betrachtungsweise abgerichtet, die || wir es auch zu einer Betrachtungsweise,
die … ebenso fest sitzt als jene
Technik. |
Sei dankbar für das, was Du genossen
hast!!
|
Der math. Satz scheint
weder von den Zeichen, noch von den Menschen zu
handeln, & er tut es daher auch nicht. |
Er zeigt
die Verbindungen die wir als starr
betrachten. Wir schauen aber sozusagen || gewissermaßen, von diesen Verbindungen weg &
auf etwas anderes. Wir drehen ihnen sozusagen den
Rücken. Oder, || : wir lehnen
uns an sie oder fußen auf ihnen. |
Nochmals: wir
sehen den math. Satz nicht
|
Wir
erkennen ihn an, indem wir ihn den Rücken
drehen. |
Wie ist es,
z.B., mit den Grundgesetzen der
Mechanik? Wer sie versteht, muß wissen, auf
welche Erfahrungen sie sich stützen. Anders
verhält es sich mit den Sätzen der reinen
Mathematik. |
Ein Satz kann ein Bild
beschreiben
& dieses |
“Jeder Körper hat eine bestimmte Größe
& Form. D.h.,,
z.B., wir || Das,
z.B., heißt, wir … können
immer fragen welche Form hat dieser Körper?” wir können
immer dieses Sprachspiel spielen. Der Satz steht
sozusagen für die Beschreibung eines
Sprachspiels. |
Ist nicht dieser || der Beweis |
… Der Effekt
des Beweises sei, daß er || sei, (so meine ich),
daß … || der Mensch sich in die neue Regel
hineinstürzt. |
Er hatte bisher nach der & der Regel gerechnet || die Bahn berechnet; nun zeigt ihm Einer den Beweis, man
könne auch anders rechnen, & er schaltet nun (auf die
andre Technik) um – nicht weil er sich sagt, es
werde so auch gehen, sondern weil er die neue Technik mit der alten
als identisch empfindet, weil er ihr denselben
Sinn geben muß weil er sie als gleich anerkennt wie er diese Farbe
als grün anerkennt.
D.h.: das Einsehen der |
‘Wenn Du das Glück
nicht in der Ruhe finden
kannst, finde es
im
Laufen!’ Wenn ich aber zu müde werde zu
laufen? ‘Sprich nicht vom Zusammenbrechen
ehe Du zusammenbrichst.’
Wie ein Radfahrer muß ich nun beständig treten, mich beständig bewegen um |
Man
könnte sagen:
Die Gründe warum er nun
von
einer Technik auf eine andere || auf eine andere Technik
umschaltet, sind von gleicher Art wie die, die ihn
eine
genaue || die
Multiplikation so
ausführen lassen, wie er sie ausführt; indem er die
Technik als die gleiche anerkennt, wie die, die
er bei andern Multiplikationen angewandt hatte. |
[Was hübsch ist,
kann nicht schön sein. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒]
|
26.4.
Im Krankensaal, warte auf die morgige
Operation. Es scheint ein echt
abscheulicher Ort. Außer Männern
sind auch
ein paar kranke Kinder da, eines wimmert
unaufhörlich. Es ist zugig unbequem &
ungemütlich. Ungemütlich auch die
Pflegerinnen. |
18.5. Ein Mensch
ist in einem Zimmer gefangen, wenn die
Türe || Tür
nicht
unversperrt ist, aber sich nach innen öffnet;
während er || er
aber nicht auf die
Idee kommt an ihr zu ziehen, statt gegen
|
Bring den Menschen in die unrichtige
Atmosphäre & nichts wird funktionieren wie es
soll. Er wird an allen Teilen krank || ungesund erscheinen. Bring ihn wieder in
das richtige Element, & alles wird sich entfalten &
gesund erscheinen. Wenn er nun aber im unrechten Element
ist? Dann muß er sich also damit abfinden, als
Krüppel zu erscheinen. |
Wenn Weiß zu Schwarz
wird, sagen manche
Menschen: “Es ist im
wesentlichen |
26.5.42 Mein Unglück
ist so komplex,
daß es schwer zu beschreiben ist. Aber
wahrscheinlich ist doch Vereinsamung die
Hauptsache. |
27.5.
Höre seit
10 Tagen
nichts mehr von K. obwohl
ich ihn vor einer Woche um dringende Nachricht
gebeten habe. Ich denke, daß er vielleicht mit mir
|
Ich habe
viel gelitten, aber
|
Die Sätze
“a = a”, “p ⊃
p” “Das Wort
‘Bismarck’ hat 8 Buchstaben,
“Es gibt
kein rötlichgrün”, sind
alle einleuchtend &
Sätze über das Wesen: was haben sie
gemeinsam? Sie sind offenbar
Man kann sagen: wenn einer die Zahlenreihe & die || mit der Buchstabenreihe nicht zusammenhält, kann er nicht wissen, wieviel Buchstaben das Wort hat. |
15.9.42 Eine Figur aus der
andern nach einer Regel abgeleitet. (Etwa die Umkehrung
vom Thema.) |
Dann das
Resultat als Äquivalent der Operation gesetzt. |
Wenn ich schrieb
“der Beweis muß übersichtlich sein” so
hieß das:
Kausalität spielt im Beweis keine
Rolle. Oder auch: der Beweis muß sich durch bloßes Kopieren reproduzieren lassen. |
Daß bei der
Fortsetzung der Division von
1 ÷
3 immer wieder
3
herauskommen muß ist || wird
ebenso wenig durch Intuition erkannt, wie, daß die
Multiplikation 25
× 25 wenn
man sie wiederholt immer wieder dasselbe Produkt
liefert. |
Man könnte
vielleicht sagen daß der synthetische
Charakter der Sätze der
Math. sich am klarsten in der
unregelmäßigen Verteilung der Primzahlen |
Aber weil sie
synthetisch sind (in diesem Sinne), sind sie
darum nicht
|
Könnte man nicht
wirklich von Intuition in der Math.
reden? Nicht so aber, daß eine
mathem. Wahrheit
intuitiv erfaßt würde wohl aber eine physikalische, oder
psychologische. So weiß ich mit
größter Sicherheit, daß ich jedesmal
625 errechnen
werde, wenn ich zehnmal
25
× || mit
25
multipliziere. D.h. ich weiß
die psychologische Tatsache, daß mir immer wieder diese
Rechnung als richtig erscheinen |
Ist ein versteckter
Widerspruch ähnlich wie ein verstecktes perpetuum
mobile? |
Du
willst sagen, daß jeder Beweis || jeder neue Beweis in
einer oder der anderen Weise den Begriff des Beweises
ändert || verändert. |
Aber nach welchem Prinzip wird denn
etwas als neuer Beweis anerkannt? Oder vielmehr
gibt es da gewiß || natürlich kein
‘Prinzip’. |
Wenn Rechenmaschinen in der Natur vorkämen
& von den Menschen gefunden &
benützt würden, so hätten wir
z.B. eine Arithmetik ohne Sätze
& ohne Beweise. |
23.9.42 Wenn ich mir aber das Resultat von
25 ×
25
anmerke statt es wieder zu rechnen, habe ich schon eine Gabe der
Math. benützt. – Oder ich habe auch nur meine Technik
geändert. |
Man
könnte hier sagen, der Gebrauch
mathem. Sätze &
Beweise fange da an, wo eine Rechnung, die
früher schon einmal || einmal gemacht wurde, nicht wiederholt, wird
& || & ihr Resultat einfach aber || einfach
übernommen
wird. Wo gesagt wird: “das
|
Soll ich nun
sagen: “ich bin || wir sind
überzeugt, daß immer wieder dasselbe Resultat
herauskommen wird”? Nein, das ist nicht
genug.
Wir sind überzeugt, daß immer dieselbe
Rechnung herauskommen, gerechnet werden, wird. Ist
das nun eine mathematische Überzeugung?
Nein – denn würde nicht immer dasselbe gerechnet so
könnten wir nicht folgern, daß die Rechnung |
Wir sind
freilich auch überzeugt, daß wir beim wiederholten
Rechnen das Bild der || die Rechnung reproduzieren || wiederholen werden. – |
Ich will sagen, daß die
Beschreibung “Er hat
25 ×
24 den Regeln
gemäß multipliziert” & die
“Er hat die & die Rechnung
hingeschrieben” äquivalent sind.
|
Unsre
Rechenmaschine in der wir die Operationen verfolgen
können – & eine Rechenmaschine, die
durch einen chemischen Prozeß, den
wir das richtige Resultat auf einem besonderen
Papier, worauf wir die Angabe schreiben, durch einen
chemischen Vorgang das richtige Ergebnis erscheinen
läßt. – |
So könnte man den
Kubus einer Zahl finden indem man einen
|
Denke Dir den Fall, in welchem Menschen zwar
immer gleiche Endresultate bei einer Rechnung erzeugten |
Warum
sollte man den
Russellschen Widerspruch nicht als etwas
Überpropositionales
auffassen, etwas
das über den Sätzen thront &
|
Der sich selbst
widersprechende Satz stünde wie ein Denkmal (mit einem
Januskopf) über den Sätzen der Logik. |
‘Das
Wort … lautet umgekehrt … ’ – muß es
für uns unbedingt etwas heißen vom umgekehrten Klang eines
Wortes zu reden? |
Daß eine
Fünffigur &
..... &
eine Dreifigur ... eine
Achtfigur ........
ergibt |
Könnte ich nicht sagen: wer die Multiplikation
macht findet jedenfalls nicht das math. Faktum, aber den
math. Satz? Denn, was er findet
ist das nicht-math.
Faktum, & so den math.
Satz. Denn der math.
Satz ist eine Begriffsbestimmung die auf eine
Entdeckung |
Es ist eine
neue Form gefunden, konstruiert worden. Aber sie
wird dazu benützt mit der alten einen neuen Begriff zu
geben: Man ändert den Begriff so, daß das hat herauskommen müssen. |
Es ist
z.B. ein
Unterschied: ob ich die Figur mit einem Blick
übersehe nachdem sie gezeichnet ist, oder etwa jeden Strich
verdecke & vergesse, sobald er gezeichnet
ist. |
Ich finde nicht das
Resultat; sondern ich finde, daß ich |
Und nicht das
ist eine Erfahrungstatsache, daß dieser Weg
da anfängt & da endet, || ;
sondern, daß ich diesen Weg, oder einen Weg zu diesem Ende,
gegangen bin. |
Aber könnte man
nicht sagen, daß die Regeln diesen Weg führen, auch
wenn niemand ihn ginge?
|
Denn das ist es ja, was man sagen möchte
– und hier ist die Vorstellung von einem
math. Mechanismus, einem,
der nicht den Gesetzen der Physik, sondern nur denen der
Math.
gehorcht. || und hier denkt man an einen
math. Mechanismus … ||
und hier
denkt man || stellt man sich eine
math. Maschine vor, die sozusagen
vo von Regeln getrieben wird. || und hier sehen wir die
math.
|
Ich will sagen: das Arbeiten der
math. Maschine ist nur das
|
Die Regel
arbeitet nicht, denn, was immer der Regel nach
geschieht ist eine Interpretation || Deutung der
Regel. |
Es ist seltsam, daß ich einen Satz von einem
Bild soll ablesen können. |
Der Satz aber handelt nicht von dem Bild das
ich sehe. Er sagt nicht, daß auf diesem Bild das
& das zu sehen ist. Er sagt aber auch nicht, was
der wirkliche Mechanismus tun wird, obwohl er dies andeutet.
|
Aber könnte ich von der Bewegung des
Mechanismus wenn ihre Teile sich nicht
ändern, auch andere Zeichnungen anfertigen?
D.h., bin ich nicht gezwungen eben
dies als Bild der Bewegung, unter diesen Bedingungen,
anzunehmen. |
Denken wir
uns die Konstruktion der Stadien des Mechanismus
mit Strichen von wechselnder Farbe
ausgeführt. Die Striche seien zum |
Das umgekehrte Wort hat ein
neues Gesicht. |
Und der Erfahrungssatz ist, daß wir dieses Gesicht
erhalten wenn wir das Wort umkehren. – Aber was
heißt es: ‘es umkehren’?
Es darf
|
“Wenn ich es umzukehren
versuche, erhalte ich das” – das ist
natürlich ein Erfahrungssatz.
|
Wenn ich aber
dies als das Bild des Umkehrens & der
Umkehrung ansehe || annehme, so kann ich mir
freilich keine andere Umkehrung der Reihe denken. –
Aber kann ich überhaupt etwas anderes als Bild der Umkehrung
ansehen? Kann ich z.B.
zwei Bilder als Umkehrungen eines desselben
Wortes annehmen? Bei sehr langen Worten gewiß; aber
wie ist es mit solchen, die man übersehen kann? |
Es ist natürlich
denkbar, daß man beim Versuch ein kurzes Wort umzukehren zwei
verschiedene Resultate erhält.
Normalerweise aber stellt sich das eine gleich als irgend ein
Versehen heraus. |
Denk
Dir eine Maschine, die ‘so konstruiert ist’, daß
sie eine Buchstabenreihe umkehrt. Und nun den Satz,
daß das Resultat im Falle ABER REBA ist. – |
16.10. Ein Traum: Mir
träumte heute nacht, meine Schwester
Gretl gebe der
L. Pollitzer ein
Geschenk: eine Tasche. Ich sah
die Tasche
im Traum oder vielmehr nur den
stählernen Verschluß der sehr
groß & viereckig war und sehr
fein gearbeitet.
Er
sah aus wie eines
von den
komplizierten alten Schlössern, die
man
manchmal in Museen sieht. In diesem
Verschluß war unter anderem ein Mechanismus
durch den beim Öffnen
|
Die Regel, wie sie
wirklich gemeint ist, scheint eine treibende Kraft zu sein, die
eine ideale
Sie ist also || Dieser ist also der Mechanismus, der für den wirklichen als Maßstab, als Ideal zu gelten hat. || der für den wirklichen der Maßstab, das Ideal ist. |
Und das ist
verständlich. Denn wird
das Resultat der Umkehrung zum Kriterium dafür
genommen, ob || daß
die Reihe wirklich
umgekehrt worden ist || wurde, & übersetzen || drücken wir dies so aus,
daß
|
Kann man nun sagen: daß die Begriffe,
die die Math. schafft, eine
Bequemlichkeit sind, daß es, wesentlich auch, ohne sie
ginge? |
Zuvörderst drückt die
Annahme dieser Begriffe die sichere Erwartung gewisser
Erfahrungen aus. |
Wir nehmen es,
z.B. nicht hin, daß eine Multiplikation
zweimal einmal nicht jedesmal || immer
das gleiche || dasselbe Resultat
ergibt. || einmal dies, einmal ein anderes Resultat
ergibt. |
Und
was wir mit Sicherheit erwarten, ist für unser ganzes Leben
wesentlich. |
Warum soll ich
aber dann nicht sagen, daß die math. Sätze eben
jene bestimmten Erwartungen,
d.h.
|
Es ist schwer den Tatsachenkörper auf
die richtige Fläche zu stellen: das Gegebene als
|
Was Einen von einem synthetischen Satz reden macht, ist
die neue Form. |
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