“Ich kann Einem nicht alle Techniken durch eine
Technik beibringen.”
|
Man kann wohl die Namen aller Systeme
in eine Reihe ordnen, aber sie nicht
alle den Systemen der Reihe
nach zuteilen || aber nicht die Namen allen |
D.h. man
hat, wenn man eine endlose Reihe von Namen hat, nicht zu
wenig Namen; wenn man sie (nur) nicht
so aufteilt, daß dem System von
Namen ein System von Systemen entspricht.
Verwendet man diese besondere Art der Zuteilung, dann hat
man zu wenig Namen; und das kann man 2 so ausdrücken: “man
kann nicht alle Namen allen Systemen zuteilen” – weil
man unter dem Zuteilen || Verteilen aller
Namen an Systeme das Verteilen aller Namen an ein
System von Systemen versteht. |
Die Verwirrung entsteht hier durch den Ausdruck
“man kann … in eine Reihe
ordnen”. |
Es gibt Reihen, welche man
“Reihen aller Brüche” nennt.
Es gibt Reihen, von welchen man sagt, sie enthielten alle Brüche. |
‘Wir wollen nicht || unter keinen
Umständen sagen: eine Reihe von Funktionen
enthielte alle Funktionen weil || denn,
wenn sie alle Funktionen fn(x)
enthält || f1(x), f2(x),
f3(x), … enthielte alle
Funktionen, da sie fx(x) nicht
enthält.’ || 3 ‘Wir
wollen unter keinen Umständen von einer Reihe von
Funktionen f1(x), f2(x),
… sagen sie enthielte alle Funktionen, weil
fx(x),
(z.B.) nicht in ihr enthalten
ist.’ || weil
fx(x)
(z.B.) keines ihrer Glieder
ist.’ |
‘Wir wollen unter keinen Umständen von
einer Reihe aller Reihen sprechen.’
‘Wir wollen unter keinen Umständen von einer Kiste sagen, sie enthielte alle Kisten.’ “Wieviele Multiplikationen hast Du zu machen || auszuführen gelernt?” – – ℵ0 – (d.h. ein || immer neue, & ein unbegrenztes System von Multiplikationen || ihnen). – “Und wieviele Funktionen hast Du zu bilden gelernt?” – “Viel mehr || Oh viel mehr als ℵ0, 2(ℵ1)!” (d.h. ich habe gelernt, aus irgend einem unbegrenzten || dem Ausdruck für ein unbegrenztes System von ihnen, neue Systeme || Funktionen zu erzeugen). – “Aber Du hast doch auch gelernt, aus irgend einem unbegrenzten System der Größe nach geordneter Brüche 4 weitere || neue solche Systeme zu
erzeugen.” |
Bestimmen
wir, daß alle Systeme || Funktionen φ(ξ) mit
Brüchen benannt werden sollen!
Man kann alle Brüche in eine Reihe ordnen – hat man damit
nun alle Systeme || Funktionen || φ(ξ)
in eine Reihe geordnet? ‘Systeme || Funktionen in eine Reihe ordnen’ heißt:
aus einer Reihe von Reihen in gewisser Weise
eine Reihe abzuleiten. || aus einem
Begriff der uns durch eine Reihe || ein System von
|
Wenn ich jemand
die Reihe der Reihen πn erklärt habe, so
muß er nun im Stande sein z.B.
π520 Schritt für
Schritt || Ziffer für Ziffer zu berechnen.
Ich habe ihm also die Technik von π520 erklärt.
5 |
Was heißt es denn eigentlich die fv(x) seien
Funktionen von x? Genügt es dazu,
daß ich einerseits die Zeichen fv(x) –
d.h. ‘f1(x)’,
‘f2(x)’
… || etc. etc.
f1(1),
f2(1)
… || etc. etc.
anschreiben kann & anderseits einige von diesen || dieser
Zeichen als Namen gewisser || von Techniken der
Reihenentwicklung benütze? So ist es doch offenbar
nicht, denn es muß vielmehr mit dem System fv(x) eine
bestimmte Technik verbunden
sein, Techniken der Entwicklung zu bilden. |
Man kann alle Funktionsnamen in
eine Reihe || ein System ordnen; aber man kann sie nicht
alle systematisch erklären. |
‘Ein System von
Funktionsnamen systematisch erklären’
heißt: eine Erklärung an den Kopf zu stellen.
6 |
‘Den Gebrauch
eines Systems von Zeichen || der Zeichen eines Systems
systematisch erklären’ heißt: eine
Erklärung an den Kopf des Systems stellen, die die richtige
Verwendung der Zeichen des Systems bewirkt || verbürgt. |
Kann
diese Erklärung selbst ein Zeichen des Systems
sein? |
Die Erklärung
der Funktionszeichen geschieht systemweise. |
‘Habe ich
Dich gelehrt || geübt, ein System von
Funktionen zu beherrschen, so habe ich Dich damit auch
abgerichtet, eine weitere || außerhalb des
Systems stehende Funktion zu
beherrschen.’ |
Meine Aufgabe ist es Euch die Geographie eines Labyrinths zu
lehren, so zwar, daß Ihr Euch vollkommen darin
auskennt. 7 |
Wie bewegt man
Menschen dazu¤, mit Überzeugung eine
bestimmte Behauptung zu machen? |
“Sei || Aber sei nicht
lächerlich! Freilich bedienen wir uns zum Erkennen
der Anzahl gewisser Mittel, die Anzahl übersichtlich zu machen;
z.B. des Dezimalsystems.”
– Aber was ist hier Zweck, & was
Mittel? |
Wir
würden also nicht erkennen, daß 10.000
Variable in dieser Klammer stehen. Ist das nicht, als sagte
man: “wir würden nicht erkennen, 8
wieviele || wieviel
Jahre ein || der
Elefant || Mensch
lebt, wenn die Erde nicht um die Sonne ginge”?
|
Ist denn das nicht eben, was wir
Zahlbestimmung nennen, diese Technik, das Zählen
im Dezimalsystem anzuwenden? – Nein; denn wir
hätten ebensowohl in einem andern System zählen
können. – Aber liegt dies nicht daran,
daß wir verschiedene solche Techniken lernen 9 Doch nur durch eine von
unseren Zählmethoden. Also durch die
Übereinstimmung unsrer Resultate. Aber kann man denn
sagen, daß diese Übereinstimmung zeige, daß jene Leute das
Richtige erkennen. (Dann könnte die
Übereinstimmung ja ebensogut zeigen, daß
wir richtig
zählen!) |
So hatte
Frank Ramsey
(also) völlig recht damit,
daß || als er schrieb || zu
schreiben (Last papers):
… Nur, glaube ich, sah er || Er sah
aber – – || (so glaube
ich– || ) das Problem nicht || nicht das
Problem, welches || das darin
liegt || lag, die Beziehung
dieser || der logischen
Exaktheit & dieser Vagheit
anzugeben. || das || welches darin
lag || liegt, anzugeben || zu zeigen welche Beziehung
zwischen der Exaktheit der Logik & jener
Vagheit, von der er spricht, besteht. || das darin liegt,
anzugeben, welches 10 ¤ die Beziehung ist
zwischen der logischen Exaktheit &
jener Vagheit. || welches darin liegt, anzugeben,
in welcher Beziehung die logische Exaktheit
& jene Vagheit stehen. || Er sah aber || Nur sah er
(glaube ich) das Problem nicht, das || welches darin liegt, anzugeben, in welcher Beziehung die
logische Exaktheit & jene Vagheit
stehen. || , das darin liegt,
die Beziehung anzugeben zwischen jener Vagheit & der
logischen
Exaktheit.
|
Warum soll
ich nicht sagen: “Wenn 5 die Zahl von
φ ist & 7 die Zahl von
ψ, so nenne ich
12 die Zahl von φ ⌵ ψ”?
Statt zu sagen: “dann ist die Zahl von
φ ⌵ ψ
12.” 11 |
We
can't describe with words the relation
between
a | & b |. || Worte können das Verhältnis der Längen
a | & b |. nicht
ausdrücken. An welche Art von Beschreibung
denken wir denn, wenn wir sagen Worte könnten das nicht
beschreiben? |
Für diese
Relation könnten wir nur einen Namen haben;
beschreiben können wir sie nicht. |
Wann wäre sie aber
beschrieben? |
Nun es ist doch hier ein
bestimmter Grad des Größenunterschieds, &
der läßt sich mit Worten nicht
ausdrücken. |
Warum aber nicht 12 als das 27-fache eines
andern Winkels? |
Was ist das für ein Satz:
“Wir können uns das 27-fache eines Winkels
nicht vorstellen”? Vor allem einmal heißt es nicht: das physikalisch 27-fache. |
Verwandtes Beispiel: Wir
können uns 27 Stücke nicht vorstellen.
(Absolutes Gehör.) |
Ist es nur behaviouristisch bestimmt?
|
Wann würde ich von einem Andern
sagen er könne sich 27 Striche vorstellen ‒ ‒ ‒ wann würde
ich es von mir selber sagen? |
Statt ‘vorstellen’ nehmen wir besser
Bilder auswählen. |
Wie wäre es, wenn ich 27 Stücke als
‘bestimmte Figur’ sehen könnte? |
Wie wäre es wenn
‘27’ etwas analoges für mich bedeutete
13 wie
‘4’? Wenn
z.B. ein
‘27-Eck’ etwas analoges
für mich bedeutete wie ein
‘4-Eck’? |
Ich würde z.B. verschiedene
Eigenschaften des 27-Ecks zeigen
können. Die Mitte etc.
“Es paßt hierher & nicht
daher”. Ich könnte es mit einem Stern
1-1 verbinden
etc. |
“Diese Farbe liegt in der Mitte zwischen …
& …” Wir sind nicht geneigt
das zu |
“Es ist logisch
unmöglich, eine Farbe exakt zu
beschreiben.” |
Beschreibung eines Farbtons durch den 14 Sprechton.
|
Warum sagt man ein Ton &
seine Oktav seien derselbe Ton? “Was haben die
beiden mit einander gemein?” – |
Kann ich mir vorstellen
daß ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
als charakteristische Gestalt gesehen wird? |
D.h.: Kann ich mir
vorstellen, daß es gesehen wird wie
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ?
|
Kann ich
❘ ❘ ❘ ❘ ❘
sehen wie ich ❘ ❘ ❘
sehe? Oder wie ❘ ❘, oder wie
❘ Man
möchte sagen: |
Was sagt der Satz:
‘Ich sehe ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
jetzt nicht als Gestalt’? |
Man möchte sagen || antworten: die beiden S.D.
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
& ❘ ❘ ❘ ❘ sind
von verschiedener Art. Und das ist
sozusagen der logische Grund weshalb man sich
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
15 nicht vorstellen kann man
könne ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
als Gestalt sehen. Nämlich: dies
S.D. ist keine Gestalt.
Die Frage kann man sich … vorstellen hieße also: kann man sich ein S.D. einer andern Art vorstellen, das das S.D. von 12 Strichen wäre? |
Der Satz: “ich sehe jetzt
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
nicht als Gestalt” hat keinen klaren Sinn.
Man kann ihn so erklären: ‘ich |
‘Die Zahl 131 ist mit bloßen
Strichen unbeschreibbar’ – wie:
‘rot ist durch eine Zeichnung nicht
wiederzugeben’. |
“Der Rhythmus ist 16 nicht beschreibbar”.
Das könnte z.B. heißen: daß er nicht ein gemessener Rhythmus ist. Sowie – “die Farbe ist nicht mit Worten zu beschreiben”, daß sie keine derjenigen ist, die Namen haben. |
“Der
Eindruck ist nicht mit Worten zu
beschreiben.” “Ich kann nur
eine Geste machen.” Die Ohnmacht der
Worte sagt natürlich auch etwas. Kein Wort kommt mir,
kein Vers, nur eine Geste. |
Du mußt
Dich || Wir müssen uns immer fragen:
“arbeitet dieser Satz
(z.B. ‘ich
bin hier || sehe dies’) & wie
arbeitet er?” |
Das alte Testament gesehen als der Körper ohne Kopf; das neue Testament, || : der Kopf; die Briefe der Apostel, || : die Krone auf dem Haupt. Wenn ich an die Judenbibel denke, das alte Testament allein, möchte ich sagen: diesem Körper 17 fehlt
(noch) der Kopf.
Diesen Problemen fehlt die Lösung. Diesen
Hoffnungen die Erfüllung. Aber ich denke mir
nicht notwendigerweise einen Kopf mit einer
Krone. Ja, im Gegenteil.
|
‘Kann ich mir
vorstellen ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
als charakteristische
Gestalt zu sehen?’
Kann ich mir vorstellen, daß sich ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
klärt & mir irgendwie in der Klarheit von
❘ ❘ ❘ ❘
erscheint? Ich scheine es mir halb vorstellen, halb nicht vorstellen zu können. Und mancher |
Nun,
was er sich vorstellen kann, kann er sich vorstellen. – |
Rufen diese Worte eine
Vorstellung hervor? Ja, sie rufen eine
Vorstellung hervor. Aber wozu ist sie
nütze? |
‘Diese Worte geben einen Sinn; denn ich weiß genau, wie
das wäre, wenn ich 18 die Strichreihe als Gestalt
sähe.’ |
‘Ich weiß es, wie ich weiß, wie es wäre, wenn
dieser Sessel dort stünde.’ |
‘Ich weiß wie es wäre wenn wir in
einem 4-dimensionalen Raum lebten.’ |
‘Ich weiß, wie es wäre,
wenn einer ein 7-Eck konstruierte.’ |
Wir haben gleichsam
den Text || das
Wort & eine Illustration ‒ ‒ ‒ aber sollen
|
Hat es
Sinn, zu sagen:
“die || diese
Leute sehen ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
als charakteristische
Gestalt”? Denke Dir eine
Filmgeschichte. Wie würde dies
dargestellt? |
Beweisen, daß man das
regelmäßige 7-Eck nicht
konstruieren kann, heißt eigentlich, zeigen daß keine
Vorstellung in gewisser Art zu ihm
führt. |
Denken wir uns ein
psychologisches
Experiment: 19 jemand zeigt mir Tafeln mit
Strichreihen und fragt mich ob ich sie jetzt als Gestalten
sehe. Denke bei 1000 Strichen sagte ich
plötzlich: “die sehe ich als
Gestalt!” ‒ ‒ ‒ Du willst sagen:
das kann man sich gar nicht || darunter kann man sich gar nichts vorstellen.
Man will mich fragen: sind es wirklich
die 1000 Striche die Du siehst || erfaßt? Eine Beschreibung des Phänomens ist möglich, die mich befriedigt! |
Frage: “Sieht er dieselbe |
Wieder: “1000
läßt sich nicht durch eine Strichreihe
darstellen.” |
‘Diese Takte geben eine unbeschreibbare
Empfindung.’ |
Kommt sie uns immer unbeschreibbar vor? Womit
vergleichen wir sie, wenn sie uns so
erscheint? (Unstillbare
Sehnsucht) |
Kannst Du
20
die Empfindung beschreiben,
die Dir diese Takte geben? |
‘Ich kann die Zahl der Diagonalen eines 8-Ecks nicht
durch eine Strichreihe beschreiben.’ |
Wann ist es mir geglückt eine
Empfindung zu
beschreiben? Wenn ich selbst befriedigt
bin? |
Zu sagen:
“Diese Takte geben mir eine unbeschreibliche
Empfindung” – |
‘❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
ist keine Beschreibung der Zahl 13.’ –
Aber wie ist man denn überhaupt auf die Idee
gekommen, es könnte eine sein?! Warum
soll es denn eine sein?! |
‘Es ist unmöglich dies mit Worten zu
beschreiben, weil 21 Worte nicht die dazu erforderlichen
logischen Eigenschaften haben.’ |
‘Man kann 1000 nicht als die & die
Strichgestalt beschreiben.’ |
‘Ich kann es mir nicht
vorstellen.’ |
Eine Ähnlichkeit zwischen diesen
Gesichtern die sich nicht beschreiben läßt.
|
Ich kann mir 1000 |
Der Neid ist etwas
oberflächliches – d.h.: die
typische Farbe des Neides reicht nicht tief, –
weiter unten hat die Leidenschaft eine andere Färbung.
(Das macht den Neid, natürlich, nicht weniger
real.) |
Ich habe 22 Imagination,
& das unterscheidet mich von allen Lehrern der
Philosophie hier, aber darum bin ich noch kein || das macht mich noch
nicht zum Genie. |
Das Maß des Genies ist
der Charakter, – wenn auch der Charakter an sich
nicht das Genie ausmacht. Genie ist nicht ‘Talent und Charakter’, sondern Charakter der sich in der Form eines speziellen Talents kundgibt. Wie ein Mensch aus Mut |
Die ‘logische Unmöglichkeit der
Beschreibung durch ein bestimmtes
Beschreibungsmittel’. Das Mittel ‘paßt
logisch nicht’ für den Zweck der
Beschreibung. |
Warum
sollen Zahlen das Mischungsverhältnis 23 von Farben beschreiben
können!? Es ist
uns, als könnten wir versuchen & würden
zurückgestoßen. |
Worauf beruht es, daß es nicht
geht? “Aber das meine ich
nicht!” |
Kannst Du Dir absolutes
Gehör vorstellen, wenn Du es nicht hast? Kannst Du
es Dir vorstellen, wenn Du es hast? – Kann
ein Blinder sich das Sehen von rot vorstellen? Kann
ich mir es vorstellen? Kann ich mir vorstellen daß ich so & so spontan reagiere, wenn ich's nicht tue? Kann ich mir's besser vorstellen, wenn ich's tue? |
Kann ich aber das Sprachspiel spielen, wenn ich nicht so
reagiere? |
Beide Überlegungen führen zu dem gleichen
Resultat. D.h.: auf beide Arten
siehst Du, daß das herankommen muß.
24 |
Du hast z.B. die römischen
Ziffern von I bis C arabisch numeriert. |
∣ Compare chairs,
materials, lengths,
numbers ∣ |
Das Genie hat nicht mehr Licht als ein
andrer, guter || rechtschaffener
Mensch, – aber es sammelt
dieses || dies Licht
durch eine bestimmte Art von Linse in einem Brennpunkt.
|
Wann || Worin wird die (Wie kann der Wind den Baum bewegen, wo er doch nur Wind || Luft ist? Nun er bewegt ihn; & vergiß es nicht.) |
Die Antwort zu manchen Problemen kannst Du
nicht einfach durch Denken, sondern nur durch
Üben erhalten.
25 |
Ich
muß mir eine lange Zeit die Wange streicheln,
ehe ich wieder bereit bin ein wenig zu arbeiten.
|
Wir sagen nicht:
“Also || also
so gehen wir!” sondern:
“Also || also
so geht es!”. |
Wenn Einer sagt: “das
Resultat der Rechnung findet man experimentell”, so müßte man
antworten: “ja, wie soll er es
denn﹖ finden?”
|
Ist der Ausdruck der || einer Entscheidung ein Der bewiesene Satz als Ausdruck einer Entscheidung. |
Diese Dinge sind feiner gesponnen, als grobe
Hände ahnen. |
Ich lasse mich ablaufen &
das Ende des Ablaufs ist der bewiesene Satz. Aber
sagt dann der Satz etwas über diesen Ablauf?
Wir haben ein Experiment 26 gemacht – aber im Experiment
wurde ein Satz erzeugt (wie sonst etwa eine
chemische Verbindung). Und
nun gibt es einen andern Satz, der sagt, daß jener Satz
erzeugt wurde. – Aber wie, wenn ich als zum
Ausdruck hiefür eben jenen Satz
gebrauchte? Sodaß also
“25 × 25
= 625” mir sagen soll, daß die Menschen, so
& so abgerichtet, in allgemeinem || allgemein dies herausbringen.
Nun so eine Aussage gibt es doch, hat doch einen guten Hier liegt der gewisse Unsinn nahe: “es || Es kommt drauf an, 27 wie wir den Satz
meinen.” Man kann aber sagen:
es kommt drauf an wie wir den Satz verwenden, was
wir mit ihm tun. |
“Aber daß
25 × 25 =
625 ist etwas, was wir vor dem Ausführen der
Multiplikation nicht
wußten.” – Könnte ich
nicht auch sagen: dieser Satz ist einer, dessen
Beweis wir vorher nicht kannten. |
‘Der Beweis schafft einen
Begriff.’ || schafft uns einen
Begriff.’ |
Wir sind alle || Alle gleich
gestimmt, wir laufen alle gleich ab; || ‒ ‒ ‒ aber heißt das, daß wir diese Gleichheit des
Ablaufs unbedingt || nun
immer dazu verwenden, den Ablauf des Einen
aus dem Ablauf des Andern vorherzusagen || vorauszusagen? |
Wer sagt, er sei neugierig zu
wissen, was die Multiplikation
… × … ergeben wird,
könnte sagen, er sei neugierig zu sehen, womit er am
Schluß übereinstimmen werde. || welcher Rechnung er zustimmen
werde. – Das 28 könnte aber ganz
mißverstanden werden. |
Unsre Zustimmung läuft gleich ab,
– aber wir bedienen uns dieses gleichen || dieser Gleichheit
des Ablaufs nicht einfach, um
Zustimmungsabläufe vorauszusagen. Wie wir
uns des Satzes “dies Heft ist rot”
nicht nur dazu bedienen um vorherzusagen, daß die meisten
Menschen es ‘rot’ nennen
werden. |
Worte & Erfahrung inkommensurabel. |
Prüfe: “Das Wort
‘absolutes Gehör’ hat
für mich nicht den Sinn, den es für den hat der das
absolutes Gehör
besitzt.”
“‘Sehen || Rot’ hat für mich einen andern Sinn als für den Blinden.” Soll ich auch sagen: “‘Blindheit’ hat für einen blinden einen andern Sinn als für mich.”? |
Man ist geneigt zu sagen daß für
den Menschen mit absolutem Gehör gewisse Ausdrücke 29 Sinn haben, die für einen anderen
Menschen keinen Sinn haben. |
‘Das Multiplizieren lehrt
Dich, daß dieses Zeichen herauskommt. Und
das hast Du nicht gewußt. – Sie
lehrt Dich also ein Dir neues empirisches Faktum.’
Aber halt – lehrt sie mich, daß dieses Zeichen am
Ende dieses Beweises steht? Lehrt sie mich
daß ich mit dieser Zeichenreihe
übereinstimme? |
Habe ich
nicht gewußt was diese lange Multiplikation ergibt, so habe ich auch nicht gewußt was
50 + 1
ergibt. |
Es ist absolut wesentlich
für's Rechnen, daß ich immer wieder auf die gleiche
Weise rechne & also immer wieder das gleiche
Resultat kriege. Daß ich also
voraussagen kann, ich werde wieder zu dieser
Zahl gelangen. Aber das heißt natürlich
auch: immer 30 auf dem gleichen Weg zu dieser Zahl
gelangen! D.h.
immer wieder den gleichen Weg gehen. (Und das
klingt schon ganz anders). Aber das Resultat der
Rechnung kann diese Prophezeiung nicht sein. Aber warum nannte ich dann die Übereinstimmung ‘wesentlich für's Rechnen’? Für mich während ich rechne, ist sie nicht wesentlich; wohl aber für das anthropologische Phänomen Rechnen. |
… Können
wir uns denken, daß dies der einzige
Nutzen || die einzige Verwendung des Multiplizierens wäre? Das Multiplizieren wäre dann wie eine Art automatischen
Sprechens, der Zweck lediglich zu erfahren, was der Andre unter
gleichen Umständen sagt. Dabei wäre
natürlich ein Kriterium der Gleichheit der
Umstände & des Gesagten nötig. Und
nun könnte es sein daß der Andere zwar nicht
das Gleiche, aber etwas nach einer gewissen 31 Transformationsregel
erhältliches sagte. Ich würde dann nach meinem
automatischen Ablauf berechnen, was des Andern
Ablauf sein wird. Das Rechnen gibt uns
(hier) eine
Vergleichsmethode﹖.
(v) |
Wenn ich sage: ein bestimmter Farbton sei unbeschreibbar, so habe ich natürlich eine bestimmte Art der Beschreibung im Sinn. Ich sage mir z.B.: nicht so, wie ein einfaches Ornament mit einfachen |
Ich denke an eine bestimmte Methode der Beschreibung
& sage: “sie paßt nicht”.
|
Wir denken dann || Dann denken wir an Beschreibungen, die der
gewünschten Beschreibung noch am nächsten kommen,
z.B. die Beschreibung
von Farbenmischungen || Farbstoff in
verschiedenen Verhältnissen. Oder an Mischungen
durch den Farbenkreisel. |
Von
allen diesen Beschreibungsmethoden fühlen wir daß sie in die Nähe
dessen kommen, 32 wovon wir reden, es aber doch
nicht treffen. |
‘Wir könnten uns
denken, daß Engel solche Farbtöne beschreiben
könnten.’ Aber wie stellen wir uns das vor? Sie würden, denken wir etwa in Hauchen die Farbe messen & sagen 3000 Hauche von Rot 450 von Gelb oder dergleichen. Gut; aber || Aber || Und was hindert uns daran, dies || dasselbe zu tun? Daß uns dies feine Verständnis mangelt || fehlt. || Daß wir dies feine Verständnis nicht besitzen. Können wir's uns aber vorstellen? |
Und das heißt doch: daß
wir es uns nicht vorstellen können in dem Sinn, in
welchem wir uns vorstellen können, was wir selber
erleben. |
Wir sagen, daß,
wer gewisse Erlebnisse gehabt hat, sie sich vorstellen kann,
während es der Andre || ein
Andrer nicht kann. |
Das ist nun ähnlich, aber auch wieder ganz
33 unähnlich dem
Fall: wer dieses Muster besitzt, kann sich die Farbe
vorstellen, der Andre nicht. |
Ist es
Erfahrungstatsache || Soll es Erfahrungstatsache
sein, daß, wer ein Erlebnis hatte, es sich
vorstellen kann, & daß es der
Andre || ein Andrer nicht kann?
(Wie weiß ich, daß der Blinde sich die Farben nicht
vorstellen kann.) Aber: er kann ein
Sprachspiel nicht spielen. Aber wie:
erfahrungsgemäß, oder eo ipso? Das
Letztere. |
Zu dem Sprachspiel mit
“er hat Schmerzen” gehört –
möchte etwa man sagen – nicht nur das Bild des
Benehmens, sondern auch das Bild der Schmerzen. – Aber
hier muß man sich in Acht nehmen: Denke an mein
Beispiel von den privaten Tabellen, die nicht zum
Spiel gehören. – Im Spiel zeigt sich die ‘private || entsteht
der Eindruck der ‘privaten
Tabelle’ einerseits durch die
Abwesenheit einer Tabelle bei gleichzeitiger
Ähnlichkeit 34 des Spiels mit einem, welches mit
einer Tabelle gespielt wird. |
“Aber können die Spielenden nicht in
Bezug auf ihre Erlebnisse lügen?”
– Das Lügen ist ein sehr spezielles Sprachspiel –
das gelernt wird. || sein will.
Betrachte andre Fälle, die nicht Lügen sind
& in welchen wir doch nicht sagen würden, er
habe das Erlebnis. |
Zu sagen “das Bild des Schmerzes tritt
|
Was lerne ich
aus dem Induktionsbeweis des Distributionsgesetzes, wenn 35 ich dieses schon annehme?
Wie, wenn ich sagte: Ich lerne einen
beliebigen Satz von der Form
‘a + (b + c) =
(a + b) + c’ aus Satz
‘a + (b + 1) =
(a + b) + 1’ erzeugen
& zwar entsprechend gewissen
Regeln || Transformationsregeln?
Wäre, ihn so zu erzeugen, analog einer euklidischen Konstruktionsaufgabe? Was ist aber davon der grammatische Nutzen? (Hier ist mir noch etwas gänzlich unklar.) |
Der Philosoph braucht Geduld in dem Leiden der |
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
‘Wir können uns nicht vorstellen, wie es ist, wenn 36 Einer diese Striche als Gestalt
sieht.’ – Wir können uns jede
Reaktion des Menschen vorstellen, von dem wir
sagen würden, er tut es. ‘Wir können uns aber sein Erlebnis nicht vorstellen.’ |
Wer nun aber sagt, er habe dies Erlebnis, – ist er auch
berechtigt, es zu sagen? Sollen wir nicht
sagen: das könnten wir nicht wissen, es hinge ja eben
vom || von seinem Erlebnis, von
der Natur ab? || Sollen wir nicht
Das ist falsch: Ob er berechtigt ist, diesen Ausdruck zu gebrauchen, können wir wohl wissen, so gut wie er selbst. Die Rechtfertigung des Gebrauches ist nicht ‘das Erlebnis’. Nicht im grammatischen Sinn nämlich. |
Ich
habe in meinem Alter
von hervorragenden Menschen gute Manieren gelernt;
sozusagen 37 Kinderstube;
aber auch das höchst
unvollkommen. |
Man kann nicht die Wahrheit sagen, wenn
man sich noch nicht selber bezwungen hat. Man
kann sie nicht sagen; – aber nicht, weil man noch
nicht gescheit genug ist. |
Nur der kann sie sagen der schon in ihr
ruht; nicht der, der noch in der Unwahrheit ruht,
& nur einmal aus der Unwahrheit heraus nach |
Wie weiß ich, daß ich mir Purpur
vorstellen kann und nicht eine Gestalt
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ || ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
als Gestalt gesehen? Wie weiß ich, daß,
was ich mir vorstelle, Purpur ist, &
daß, was ich mir schon manchmal vorgestellt habe,
nicht die Gestalt ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
ist || war? |
Die Vorstellung ist keine Rechtfertigung aber das
(materielle) Bild ist eine Rechtfertigung.
|
Es gibt auch eine 38 Rechtfertigung für den Gebrauch
der Worte: “das kann ich mir
vorstellen”. Angenommen, Einer sagte:
“Ich kann mir vorstellen, wie es der Pavlova bei diesem Tanz zu Mute war || was die
Pavlova bei diesem Tanz erlebt
hat¤”, so könnte man
fragen: “Wie kannst Du Dir das vorstellen; was
hast Du ähnliches erlebt?” –
Wenn er nun antwortete: “Das ähnlichste
Erlebnis, das ich hatte, war, mir vorzustellen, wie es
Mozart beim
Komponieren zu Mute war”. – |
Helmholtz sagte, er hätte
sich in seltenen Momenten den 4-dimensionalen Raum
vorstellen können. – Was ist dazu zu
sagen? |
“Ich kann es mir
insofern vorstellen, als ich auch schon
…”. |
Bin
ich berechtigt, zu |
“Nun, – Dein Erlebnis, – daß Du
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
nur als unbestimmte Menge siehst!” –
Und was berechtigt mich das zu sagen? Wieder
mein Erlebnis? – (Quelle des
Mißverständnisses.) |
Aber ich kann einem Andern || Einem
antworten: “Nun ich sehe
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
nur als unbestimmte 40 Menge, ich könnte
z.B. nicht sagen, wo die Mitte ist, ich kann es
nicht als das wiedererkennen, was sich so zerlegen
läßt ‒ ‒ ‒ ist das keine
Rechtfertigung?” – Und der Andre
könnte dann sagen: “Ja, das
ist eine Rechtfertigung.” |
The image corresponding to “I
can't imagine” is a
blank. |
Ein Gesellschaftsspiel, in welchem es
heißt: “Stell Dir das &
das || … vor.”
Z.B.: “Denk Dir eine |
Wozu sage ich: ich kann mir || wir
können uns nicht vorstellen
was man da für Empfindungen hat, wenn man
jongliert wie Rastelli? |
“Was ich kann, kann ich mir
vorstellen.” – Inwiefern?
Nun, ich kann es 41 tun, & ich kann mich dran
erinnern, es getan zu haben. |
“Das Gefühl, was ich
(selber) || (selbst) hatte, kann ich mir
vorstellen.” –
Notwendigerweise? Wie, wenn ich's
gänzlich vergessen habe? – Wenn ich mich aber
daran erinnere – dann eher durch diese
Erinnerung. – Wie aber wenn sich mein
Gedächtnis irrt? |
Wie, wenn Einer sagte:
“ich kann mir nicht vorstellen, wie das ist, wenn
|
In welchen
Zusammenhängen || Gesprächszusammenhängen sagt man:
“Ich kann mir nicht vorstellen
wie es Mozart erlebt hat als
…”. |
Die
Erfahrung: neue Erfahrungen kennenzulernen.
Etwa beim Schreiben. Wann sagt man, man habe eine neue
Erfahrung kennengelernt?
Wie gebraucht 42 man so einen Satz? |
“Ich kann
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
nicht als Gestalt sehen” – hat das einen Sinn,
wenn's niemand kann? Hätte es einen Sinn
von einem seelischen Phänomen zu sprechen das nicht
existiert? |
Wie gebraucht
man tatsächlich “ich kann ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
nicht als Gestalt sehen”, 1)
wenn es einen gibt der's kann 2) wenn nicht.
Wie weiß ich, daß diese Worte Sinn
haben? Wenn ich auch versucht bin, |
‘Du kannst Dir's
nicht vorstellen, denn Du kannst's nicht
tun!’ |
Auf
seinen Lorbeeren auszuruhen
ist so gefährlich, wie auf einer Schneewanderung
ausruhen. Du nickst ein & stirbst im Schlaf.
43 |
Wo ist || liegt das Problem, das Sprechen zu sich selbst
betreffend? Zweifle ich daran, daß Leute es tun? Zweifle ich daran, daß dieser Ausdruck einen Sinn hat? ‒ ‒ ‒ Es besteht eine Schwierigkeit; die offenbar mit dem Vergleich des Gebrauchs dieses Ausdrucks & andrer Ausdrücke zu tun hat. |
Erschwert wird dieser Vergleich durch
Ausdrücke wie: “Ich bin absolut sicher,
daß ich mir das vorgesagt habe” &
“Ich |
Beschreibe
– erkläre nicht! |
Wenn das Spiel ohne Ball gespielt wird, gewöhne Dich daran, es
so zu beschreiben & nicht das Bild des
Ballspiels zu gebrauchen. |
“Ich glaube, daß Du es Dir
vorgestellt hast.” |
“Ich glaube, daß Du es wirklich
glaubst.” |
Bleib
stehen, renn nicht 44 am philosophischen Ziel
vorbei! |
“Phantasievorstellungen sind blasser als
Sinneswahrnehmungen! || .”
– Kann man also dem, der die
letzteren || ersteren || jene nicht
kennt, sie durch diesen Satz erklären? |
Ballspiel || Spiel, bei
dem man sich einen Ball vorstellen muß. |
‘Der Gegenstand, von dem wir
reden, zerrinnt uns vor den Augen.’
– Was heißt das? |
In einem
Ausdauerrennen gibt es kein Ziel. |
Alle Menschen haben immer gelogen, wenn sie sagten
daß sie Schmerzen fühlen. |
Die Sprache ist eine Institution.
45
Beschreibung & Ausdruck
eines Gefühls: Beschreibung nennen wir wesentlich
etwas in einem System von Beschreibungen. |
Denn die Beschreibung soll mich lehren,
wie es ist: & wie es ist muß ich
also anders ausdrücken können als durch die
Wiederholung der Beschreibung selbst. |
Wenn Einer behauptet “ich kann
mir ganz vorstellen wie es ist, |
Welche attitude unsrerseits ist gegen den Andern
berechtigt: Er sagt, etwa, ich habe furchtbare Schmerzen,
sagt es ohne äußeren Anlaß, & ohne andre
Zeichen des Schmerzes, ist ein durchaus wahrheitsliebender 46 Mensch, weiß was
‘Schmerz’ heißt, wünscht kein
Mitleid. Welche Attitude unsrerseits ist
berechtigt || gerechtfertigt die des
Glaubens, die des Unglaubens? Ursprünglich dachte
man sich die Rechtfertigung in ihm; & nun
fühlen wir sie liegt nicht mehr in ihm sondern außer
ihm. Oder: Wir sahen die Rechtfertigung immer unter dem Bilde des innern Vorgangs: Wenn nur der der rechte ist, ist die Äußerung |
“Wenn ein Mensch
sagt ich habe Schmerzen so ist er
dazu berechtigt, wenn er ein gewisses Gefühl hat,
& nicht, wenn er es nicht hat.”
Warum sagt man nicht: er ist berechtigt, wenn er
Schmerzen hat? Weil man auf ein Ziel
hinsteuert, welches man nicht erreicht. Unser
Satz kann auch als grammatischer
dienen. 47 |
“Der Richter ist berechtigt den Mann des Mordes schuldig
zu sprechen, wenn der Mann gemordet hat.”
“Der Richter ist berechtigt den Mann des Mordes schuldig zu sprechen, wenn der Mann eine bestimmte Tat vollbracht hat.” “…, wenn der Mann absichtlich getötet hat.” – Wie beurteilt der Richter die Absicht? Schaut er in den Mann hinein? Ja, er tut es! – Nun ist dies nicht, in gewissem Sinne wahr? – Aber |
Das Eisen ist,
ist nicht, in FeS enthalten. |
“Das Kind kann lesen aber nicht
sprechen.” |
‘Das Erlebnis wird zu einem
x’ – Wie wird es das?
Wie, wenn ich sagte:
“Ich habe x Äpfel gekauft || gegessen & mir daher den Magen
verdorben”? Ist dies eine
Erklärung? Aber es kann die
Einleitung zu einer sein. 48 |
Warum hast Du verheimlicht,
wie der Richter in den Verbrecher
hineinschaut? War das nicht wichtig? – Warum sagst Du nicht, wie wir die
Wahrhaftigkeit eines Menschen prüfen? |
Du willst doch nicht die
Wahrheit; Du willst Dich selbst! |
Der Künstler sieht das
Wesentliche? Er lehrt uns das Wesentliche sehen? – Er stellt etwas als das Wesen hin. Er
|
“Beschreiben” heißt ein Beschreibungsspiel
spielen. – Wie sieht so ein Spiel aus?
Wir geben dem Andern eine Beschreibung & er soll irgendwie nach ihr handeln; & dadurch zeigen, daß er die Beschreibung verstanden hat. – Da gibt es sehr verschiedene Fälle! Beschreibungen 49 einer || von || einer Anordnung von Körpern,
Beschreibung einer
Farbe || Beschreibung von Farben, Beschreibungen von
Körperempfindungen, von Stimmungen,
etc. |
“Beschreibe Deine Empfindungen bei der Zeile
‘In allen Wipfeln …’!” Ist es klar, was
hier gemeint ist? Was hier als Kriterium dafür gilt,
daß der Andere aufgefaßt hat? |
Ich beschreibe Einem ein
Zimmer & lasse ihn dann zum Zeichen, |
“Aber kannst Du
50 die
Atmosphäre beschreiben die diese Farbe (diese
Zeile) umgibt?” – Warum soll ich nicht
die Atmosphäre zur Farbe rechnen & sagen:
wenn ich die Farbe beschreibe, beschreibe ich damit, was Du
diese
‘Atmosphäre’ nennst.
Will ich sie ‘ohne diese
Atmosphäre’ beschreiben, dann muß ich
der Beschreibung etwas hinzufügen. Aber die Frage ist: In welchem Falle sage ich, ich habe die Atmosphäre vermittelt, |
Wie﹖ schaut das
Beschreibungsspiel, auf das Du ausgehst || hinzielst || hinsteuerst, 51
(tatsächlich) aus? |
“Beschreibe, wie das ist, wenn Du Dich an … || daran erinnerst.” –
“Beschreibe Dein
Erinnerungserlebnis!” – Nun
Du hast doch ein
Erinnerungserlebnis! – läßt es sich nicht
beschreiben? Wie, wenn ich sagte:
“Es ist eine Atmosphäre um meine Worte ‒ ‒ ‒
aber wie soll ich diese Atmosphäre übermitteln?
Was
wirst Du eine (solche)
‘Übermittelung’ nennen?”
– |
“Aber ist die Empfindung nicht nur dann
übertragen, wenn der Andre sie
(wirklich) hat? Die
Kriterien seines Verhaltens sind nicht die
Empfindung.” – Nein, sie sind es nicht
‒ ‒ ‒ aber verschiedene Kriterien entsprechen doch der
Übertragung verschiedener
Empfindungen. – Oder wenn Du
willst: diese Kriterien sind dann
Kriterien dafür wie wir hier das
Wort “gleich” 52 verwenden. |
Wie, wenn ich
Dir zugäbe: “ || , wenn ich Dir
entgegenkäme & sagte:
“ …Ja, eine Empfindung muß
übertragen worden sein, – die Frage ist bloß, ob
ich sie die ‘gleiche’, wie
meine Empfindung, nennen
soll.” |
Was heißt es:
eine Empfindung mit einem Wort bezeichnen, benennen?
Gibt es da nichts zu untersuchen? Denk Dir Du kämest von einem Sprachspiel mit Bausteinen – & nun hieße es, es werden |
Der Vorteil der
Betrachtung der Sprachspiele ist eben, daß 53 sie uns stufenweise
erblicken läßt, was wir sonst nur in einem
einzigen – verworrenen Knäuel
sehen. || in einem Ganzen, und
zwar, in einem verworrenen Knäuel
sehen. |
Verstehen wir den Satz: ‘Ich habe soviel
Paar Schuhe, als der Gleichung
x² ‒ 2x + 2 = 0
genügen’? |
Die ungeheure Eitelkeit der Wünsche
zeigt sich
z.B.
darin, daß ich || dadurch,
daß ich z.B.
den Wunsch habe, ein
schönes |
‘Sind Nachbilder
Vorstellungen? Wo liegt der
Unterschied?’ 54 |
Ein gutes Motto
für mein Buch wäre: “Ein Schuft:
der mehr gibt, als er hat.” |
Wenn ich einen Mann für einen Mast halte,
– habe ich ein ‘nn’ für ein
‘st’ gehalten? Und wie, wenn ich
es so auszudrücken versucht wäre? |
Auf die Frage: verstehst Du
diesen Satz bin ich geneigt ‘ja’ zu sagen, ich bin
geneigt zu sagen, das Verstehen sei ein
geistiger Akt, ich bin geneigt zu sagen
… – Sind |
“Was
besagt
der Satz, dieser Blinde könne sich Farben
vorstellen?” – Was für eine
Art Antwort willst Du für so eine Frage gelten lassen?
Was lassen wir gewöhnlich als Erklärung in so einem Fall gelten? D.h., welche Wirkung erwarten || fordern wir von einer Erklärung? Die Erklärung soll in die Ferne wirken. |
Warum soll man 55 nicht sagen: “die
Vorstellung ist privat”,
“niemand kann wissen, was ich sehe”
etc., etc.? Was schadet
es, das zu sagen? Nehmen wir an, man würde
sagen: ‘es führt zu Verwechslungen’
– wäre das wahr?! Führt es zu
Verwechslungen? Man könnte aber
z.B. sagen: es führt zu
Beunruhigungen zu der Erfahrung || dazu, daß wir uns nicht auskennen,
d.h., verwirrt werden. Manchmal dazu,
daß wir gewissen Dingen unsre Aufmerksamkeit |
Schopenhauer,
könnte man sagen, ist ein ganz roher
Geist. D.h., er || : Er hat
Verfeinerung, aber in einer gewissen Tiefe hört diese
plötzlich auf & er ist so roh, wie der
Roheste. Dort, wo eigentliche 56 Tiefe anfängt, hört die
seine auf. |
Man könnte
von Schopenhauer
sagen: er geht nie in sich. |
Ich sitze
auf dem Leben, wie der schlechte
Reiter auf dem Roß. Ich verdanke es nur der
Gutmütigkeit des Pferdes,
daß ich jetzt
gerade nicht abgeworfen werde. |
‘Beschreibe mir, wie Du Dich jetzt fühlst! – |
‘Beschreibe mir seinen
Gesichtsausdruck! Nun – er hat doch
irgendeinen Gesichtsausdruck!’
|
‘Welchen Eindruck macht Dir dieser Tisch?’
– ‘Keinen besonderen
Eindruck.’ Könnte man hier sagen: er müsse Einem irgend einen Eindruck machen? ‘Du hattest keinen besonderen Eindruck?! Aber 57 hast Du ihn z.B.
nicht als den Tisch erkannt, & als den Tisch der hier
immer steht, & als einen sehr gewöhnlichen
Tisch etc. || u.a.?’
|
Die
Beschreibung des Eindruckes. Wie
verwenden wir Beschreibungen des
Eindruckes? Im Gegensatz zu
‘Beschreibungen des Objekts’. |
‘Diese Melodie macht mir einen
starken Eindruck’ – Ist es klar, daß es eine
Beschreibung dieses Eindrucks gibt? |
Den
Eindruck als Atmosphäre gesehen: ‘Diese
Melodie ist mit einer starken Atmosphäre
umgeben’. Aber mit welcher Atmosphäre? Was würden wir eine Angabe, Beschreibung dieser Atmosphäre nennen? |
Die Beschreibung einer
Atmosphäre ist eine spezielles
Sprachspiel || spezielle Sprachanwendung, zu speziellen
Zwecken. |
Deuten des
‘Verstehens’ als Atmosphäre; als
geistiger || seelischer Akt. Man 58 kann zu allem, eine Atmosphäre
hinzukonstruieren. |
Beschreib das Aroma des Kaffees! – Warum geht es nicht? Fehlen uns die
Worte? Und wofür fehlen sie uns? – Woher aber die
Empfindung || der Gedanke, es müsse doch
so eine Beschreibung möglich sein? || geben? Ist Dir so eine Beschreibung je
abgegangen? Hast Du versucht das Aroma zu
beschreiben & es ist Dir nicht gelungen? |
Verstehst Du
den Satz || Befehl: “Beschreib das
Aroma des Kaffees”? |
Ich will unbedingt etwas sagen.
Sagt das, als was der Andre es werten
soll? |
“Das Aroma
beschreiben” nennen wir eine bestimmte
Sprachverwendung. Z.B.:
‘Das Aroma dieses Kaffees ist ähnlich diesem aber
stärker gebrannt.’ Wenn man glaubt, es
gebe 59 abgesehen von solchen Beschreibungen
noch etwas anderes was in einem eminenteren Sinn die Beschreibung des
Aromas wäre, || : so läuft man einer
philosophischen Schimäre nach. |
‘Der
Eindruck (den diese Melodie macht) ist völlig
unbeschreibbar.’ – Das heißt:
eine Beschreibung tut's (für meinen Zweck) nicht;
Du mußt die Melodie hören. Wenn die Kunst dazu dient ‘Gefühle zu erzeugen’, ist, am |
Kann man ein
Erinnerungserlebnis beschreiben? –
Gewiß. – Aber kann man das
Erinnerungshafte an diesem Erlebnis beschreiben?
Was heißt das? |
Wie weißt Du, daß es einen Sinn hat zu
sagen, man beschreibe ein Gefühl? |
Meine Originalität, 60 (wenn das das richtige Wort
ist), ist, glaube ich, eine Originalität des
Bodens, nicht des Samens. (Ich habe vielleicht gar
keinen eigenen Samen;) – aber, wirf || .)
Wirf einen Samen in meinen Boden, &
er wird anders wachsen, als in irgend einem andern. || Boden || Boden. Auch die Originalität Freud's war, glaube ich, von dieser Art. Ich habe immer geglaubt – ohne daß ich weiß, warum – daß der eigentliche Same der Psychoanalyse von (Mut ist immer originell.) |
Die Menschen heute glauben, die
Wissenschaft sei || Wissenschaftler
seien da, sie zu belehren, die Dichter &
Musiker etc., sie zu erfreuen.
Daß diese sie etwas zu lehren haben; kommt ihnen nicht
in dem Sinn. |
Das
Klavierspielen, 61 ein Tanz der menschlichen
Finger. |
Was für eine Art Satz ist
das: “Braun hat nicht den Charakter der
primären Farben Rot, Blau, Grün,
Gelb.”? Nun es ist eine
Äußerung. Eine sehr wichtige
Äußerung. Ein Anfang von
Tätigkeiten. |
Ja,
– das sind wir geneigt zu sagen. – Und warum sage
ich: wir sind ‘geneigt, das zu sagen’? – |
Shakespeare,
könnte man sagen,
zeige || zeigt
den Tanz der menschlichen
Leidenschaften. Er muß daher |
“Das Wort
‘rien’ ist dasselbe wie das Wort
‘res’.” Verstehst Du
das? Ja. Aber verstehst Du es auch
gewiß?
Weißt Du, genau welche Art von Zusammenhang hier
gemeint ist? 62 Verstehst Du die Formel H2O, wenn Du zwar weißt, sie sage daß ein Molekül Wasser aus 2 Atomen Sauerstoff … bestehe, aber nicht weißt, welche Art von Experiment, Verifikation, diesen Worten entspricht? |
Moore hat Gewissen; aber wenig Herz. |
Er ist, wahrscheinlich in seinen
Zuneigungen & seinen Abneigungen
pueril. Sein Herz ist also etwa eine Knospe
Er spornt niemand an. |
Das spezifische
Gewicht eines Satzes sieht man nicht–
sein || . Sein || der Sätze sieht man
nicht. Ihr Volumen sieht man. |
Gute || Nützliche Gedanken in der
Philosophie müssen von weither kommen. |
Denn nur was
von weither genommen ist, kann unsern Gesichtspunkt
ändern. 63 |
Die Gleichnisse des N.T. lassen jede
beliebige Tiefe der Interpretation || des Verstandes
zu. Sie sind ohne Boden. || ohne einen
Boden. |
Auch im
höchsten Kunstwerk ist noch etwas, was man
‘Stil’, ja auch, was man ‘Manier’
nennen kann. Sie haben weniger Stil, als das
erste Sprechen eines Kindes. || Sie haben weniger Stil, als das
erste Sprechen eines Kindes. Auch im
höchsten Kunstwerk ist noch etwas, was man
‘Stil’, ja auch, was man ‘Manier’
nennen kann. |
Mir ist, als lägen mir hundert Dinge vor den
Augen, die nur beschrieben werden brauchen & es
werden |
‒ ‒ ‒ Ich
kann z.B. sagen: ich bin in eine
Rechnung hineingekommen, die || einen Kalkül
hineingekommen, der mir verschiedene Resultate für eine
Multiplikation,
z.B., liefert. Ich kann diesen
Kalkül daher für die Zwecke des
Multiplizierens nicht verwenden.
Ich weiß aber nicht, 64 was ich vermeiden muß, um
im Eindeutigen zu bleiben, es sei denn ich
vermeide alles Rechnen mit Klammer
ausdrücken. Nun worin besteht dieses mich nicht Auskennen? Und soll ich nun sagen: hier habe ich überhaupt keinen Kalkül. |
“Es sollte doch wieder das Gleiche
herauskommen; & es kommt etwas |
‘Was
halb voll ist, ist
halb leer; darum ist, was ganz voll ist, ganz
leer.’ |
10.4.
Die Erfindung eines Mechanismus
zur Erzeugung irgend 65 einer gewünschten Bewegung; ist
sie auch eine physikalische Entdeckung?
Sagt der, der auf die Idee kommt, Zahnräder, Hebel
& Stangen so & so zu verbinden, er habe eine neue
physikalische Entdeckung gemacht?
Freilich entdeckt er daß sich Maschinenteile in dieser
neuen Verbindung so wie gewöhnlich,
|
17.4.
Die Inkonsistenz 66 der
gewöhnlichen Sprache ist offenbar ganz
harmlos. Das heißt aber nicht, daß Inkonsistenz in
speziellen Fällen, für gewisse Techniken der Verwendung von
Symbolen, nicht äußerst unerwünscht sein kann.
Und man wird dann Vorsichtsmaßregeln
ergreifen. |
30.6.
‘Was muß man aus der
Logik ausschneiden || herausschneiden, um die
Möglichkeit des Widerspruchs zu
beseitigen?’ |
Was ist die Schwierigkeit? Die
Schwierigkeit ist, den Fall mißzuverstehen, ihn nicht
richtig zu verstehen. || .
Warum ist es schwierig ihn richtig zu verstehen? Wir
sehen ihn nicht durch das Medium der richtigen Beispiele.
Wir sehen nicht die wichtigen Aspekte. Wir phrasieren
das Thema nicht, wie es aufschlußreich wäre || ist, ¤ es zu phrasieren.
|
Die wichtigsten Aspekte 67 des Falles sind mir unzugänglich,
weil ich die Möglichkeiten nicht übersehe.
|
Schau es auf eine neue Art, durch
ein neues Schema an. |
Mache || Mach
eine
andere || andre
Art von
Vergleich! |
2.7.40
Das Verführerische der kausalen Betrachtungsweise ist,
daß sie einen dazu führt zu sagen:
“Natürlich, || – so |
Wenn wir die ethnologische
Betrachtungsweise verwenden, heißt das,
daß wir die Philosophie für Ethnologie
erklären? Nein es heißt nur, daß wir unsern
Standpunkt weit draußen einnehmen, um die Dinge
objektiver sehen zu können.
68 |
13.8.
Du zeigst mir einen neuen Gegenstand
& sagst: “Was sagst Du nun
dazu?” – Und ich:
“Was kann ich dazu sagen? – doch nur daß
…”. |
14.8.
Du kannst die Worte “consequent”
& “inconsequent” nicht
mathematisch definieren. |
Eine Kontradiktion
p ∙ ~p kann man doch
immer auffassen als ~(p) ∙ ~(~p)
& das als den Satz: ich will || kann weder
p
|
Eine meiner wichtigsten
Methoden ist es mir den historischen Gang der
Entwicklung unsrer Gedanken anders vorzustellen als er in
Wirklichkeit verlaufen ist. || war. Tut
man das so zeigt uns das Problem eine ganz neue Seite.
|
Warum sollte
‘p ∙ ~p’
nicht p bedeuten? 69 Das
‘~’ im
zweiten Teil ist nämlich ironisch
gemeint. – |
18.8.
Kommt, was ich sagen will, nicht darauf hinaus,
daß, an einem gewissen Punkt ein Beweis uns nicht
größere Gewißheit gibt als die übrigen
Umstände ohne einen Beweis?
[Das ist elend ausgedrückt.] Aber es handelt sich um Gewißheit &
Beweis. Und |
19.8.
Dasjenige, wogegen ich mich wehre, ist
die Idee || der Begriff einer
vollkommenen || idealen
Exaktheit der uns sozusagen a
priori gegeben wäre. Zu verschiedenen
Zeiten sind unsere Ideale der
Exaktheit verschieden; & keines ist
das höchste. |
20.8.
Was ist ‘der ideale 70 Kalkül’?
Ideal zu welchem Ende? |
21.8.
Es ist oft nur sehr wenig unangenehmer die Wahrheit zu
sagen, als eine Lüge; etwa nur so sehr wie bittern Kaffee zu
trinken als süßen; & doch neige ich auch dann stark
dazu, die Lüge zu sagen. |
Ja, aber hat es nicht auch seinen Grund,
warum dieses Bild den Satz rechtfertigt? –
Dieser Grund liegt außerhalb der Lage. |
Der Satz ist sozusagen die Moral an
dem Beweis. |
Warum Du geneigt
bist den Satz auf diese formale Prüfung hin zu
gebrauchen das hängt mit der Technik
unseres || unsrer Technik
des Gebrauchs der Sätze zusammen.
|
1) Continuation from Ms-162a,BCr.
To cite this element you can use the following URL:
BOXVIEW: http://wittgensteinsource.org/BTE/Ms-162b_n