|
|
| “Ich kann Einem nicht alle Techniken durch eine Technik bei[g|b]ringen.” |
| Man kann wohl die Namen aller Systeme in eine Reihe ordnen, aber sie nicht alle ⌊den⌋ Systemen der Reihe nach zuteilen // aber nicht die Namen allen |
| D.h. man hat, wenn man eine endlose Reihe von Namen hat, nicht zu wenig Namen; wenn man sie ⌊(nur)⌋ nicht so aufteilt, daß dem gan System von Namen ein System von Systemen entspricht. Verwendet man diese besondere Art der Zuteilung, dann hat man zu wenig Namen; und das kann man 2 so ausdrücken: “man
kann nicht alle Namen allen Systemen zuteilen” – weil
man unter dem Zuteilen Verteilen aller
Namen an Systeme das Verteilen aller Namen an ein
System von Systemen versteht. |
| Die Verwirrung entsteht hier durch den Ausdruck “man kann … in eine Reihe ordnenc”. |
| Es gibt Reihen, welche man
“Reihen aller Brüche” nennt.
Es gibt Reihen, von welchen man sagt, sie enthielten alle Brüche. |
| ‘Wir wollen
3 // ‘Wir
wollen unter keinen Umständen von einer Reihe von
Funktionen f1(x), f2(x),
… sagen sie enthielte alle Funktionen, weil
fx(x),
(z.B.) nicht in ihr enthalten
ist.’ // // weil
fx(x)
(z.B.) keines ihrer Glieder
ist.’ // |
| ‘Wir wollen unter keinen Umständen von einer Reihe aller Reihen sprechen.’ ‘Wir wollen unter keinen Umständen von einer Kiste sagen, sie enthielte alle Kisten.’ “Wieviele Multiplikationen hast Du
4
|
| Bestimmen wir, daß alle
|
| Wenn ich jemand die Reihe der Reihen πn erklärt habe, so muß er nun im Stande sein z.B. π520 Schritt Ziffer für Schritt Ziffer zu berechnen. Ich habe ihm also die Technik von π520 erklärt. 5 |
| Was heißt es denn eigentlich die fv(x) seien Funktionen von x? Genügt es dazu, daß ich einerseits die Zeichen fv(x) – d.h ‘f1(x)’, ‘f2(x)’ […| etc.] etc. – ausschreiben kann & etwa f1(1), f2(1) […| etc. etc.] ˇanschreiben kann & anderseits einige von diese[n|r] Zeichen als Namen
|
| Man kann alle Funktionsnamen in
|
| ‘Ein System von Funktionsnamen systematisch erklären’ heißt: eine Erklärung an den Kopf zu stellen. 6 |
| ‘Den Gebrauch
|
| Kann diese Erklärung selbst ein Zeichen des Systems sein? |
| Die Erklärung der Funktionszeichen geschieht systemweise. |
| ‘Habe ich Dich
|
| Meine Aufgabe ist es Euch die Geographie eines Labyrinths zu lehren, so zwar, daß Ihr Euch vollkommen darin auskennt. 7 |
| Wie bewegt man
Menschenˇ dazu,, ˇmit Überzeugung eine
bestimmte Behauptung zu machen? |
| “
|
| Wir würden also nicht erkennen, daß 10.000 Variable in dieser Klammer stehen. Ist das nicht, als sagte man: “wir würden nicht erkennen, 8
wieviele
Jahre
|
| Ist denn das nicht eben, was wir Zahlbestimmung nennen, diese Technik, das Zählen im Dezimalsystem anzuwenden? – Nein; denn wir hätten ebensowohl in einem andern System zählen können. – Aber liegt dies nicht daran, daß wir verschiedene solche Techniken lernen 9 Doch nur durch ˇeine von
unseren Zählmethoden. Also durch die
Übereinstimmung unsrer Resultate. Aber kann man denn
sagen, daß diese Übereinstimmung zeige, daß jene Leute das
Richtige erkennen. (Dann könnte die
Übereinstimmung ja ebensogut zeigen, daß
wir richtig
zählen!) |
| So hatte Frank Ramsey (also) völlig recht damit, [daß| als] er schrieb zu schreiben (Last papers): … Nur, glaube ich, sah er Er sah aber – ˇ– (so glaube ich[–| )] ˇnicht das Problem nicht, welches das darin
10 welches die Beziehung ist
zwischen der logischen Exactheit &
jener Vagheit. // welches darin liegt, anzugeben,
in welcher Beziehung die logische Exactheit
& jene Vagheit stehen. // // Er sah aber Nur sah er
(glaube ich) das Problem nicht,
|
| Warum soll ich nicht sagen: “Wenn 5 die Zahl von φ ist & 7 die Zahl von ψ, so nenne ich 1[3|2] die Zahl von φ ⌵ ψ”? Statt zu sagen: “dann ist die Zahl von φ ⌵ ψ 1[3|2].” 11 |
| We can't describe with words the Relation between
a | & b | ⌊⌊Worte können das Verh. der Längen
… nicht
ausdrücken.⌋⌋ An welche Art von Beschreibung
denken wir denn, wenn wir sagen Worte könnten das nicht
beschreiben? |
| Für diese Relation könnten wir nur einen Namen haben; beschreiben können wir sie nicht. |
| Wann wäre sie aber ⌊⌊beschrieben?⌋⌋ |
| Nun es ist doch hier ein bestimmter Grad des Größenunterschieds, & der läßt sich mit Worten nicht ausdrücken. |
|
| Warum aber nicht 12 als das 27-fache eines
Wi andern Winkels? |
| Was ist das für ein Satz: “Wir können uns das 27-fache eines Winkels nicht vorstellen”? Vor allem ˇeinmal heißt es nicht: das physikalisch 27 fache. |
| An Verwandtes Beispiel: Wir können uns 27 Stücke nicht vorstellen. (Absolutes Gehör.) |
| Ist es ˇnur behaviouristisch bestimmt? |
| Wann würde ich von einem Andern sagen er könne sich 27 Striche vorstellen ‒ ‒ ‒ wann würde ich es von mir selber sagen? |
| Statt ‘vorstellen’ nehmen wir besser Bilder auswählen. |
| Wie wäre es, wenn ich 27 Stücke als ‘bestimmte Figur’ sehen könnte? |
| Wie wäre es wenn ‘27’ etwas analoges für mich bedeutete 13 wie
‘4’? Wenn
z.B. einc
‘27 Eck’ etwas analoges
f. m. bedeutete wie ein
‘4-Eck’? |
| Ich würde z.B. verschiedene Eigenschaften des 27 Ecks zeigen können. Die Mitte etc. “Es paßt hierher & nicht daher”. Ich könnte es mit einem Stern 1-1 verbinden etc. |
| “Diese Farbe liegt in der Mitte zwischen … & …” Wir sind nicht geneigt das zu |
| “Es ist logisch unmöglich, eine Farbe exact zu beschreiben.” |
| Beschreibung eines Farbton durch den 14 [s|S]prechton.
|
| Warum sagt man ein Ton & seine Oktav seien derselbe Ton? “Was haben die beiden ˇmit einander gemein?” – |
| Kann ich mir vorstellen daß ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ als charakteristische Gestalt gesehen wird? |
| D.h.: Kann ich mir vorstellen, daß es gesehen wird wie ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ?
|
| ⌊⌊ Kann ich ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ sehen wie ich ❘ ❘ ❘ sehe? Oder wie ❘ ❘, oder wie ❘ ⌋⌋ Man möchte sagen: |
| Was sagt der Satz: ‘Ich sehe ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ jetzt nicht als Gestalt’? |
| Man möchte
15 nicht vorstellen kann man
könne ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
als Gestalt sehen. Nämlich: dies
S.D. ist keine Gestalt.
Die Frage kann man sich … vorstellen hieße also: kann man sich ein S.D. einer andern Art vorstellen, da[ß|s] das S.D. von 12 Strichen wäre? |
/ | Der Satz: “ich sehe jetzt ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ nicht als Gestalt” hat keinen klaren Sinn. Man kann ihn so erklären: ‘ich |
| ‘Die Zahl 131 ist mit bloßen Strichen unbeschreibbar’ – wie: ‘rot ist durch eine Zeichnung nicht wiederzugeben’. |
| “Der Rhythmus ist 16 nicht beschreibbar”.
Das könnte z.B. heißen: daß er nicht ein gemessener Rh. ist. Sowie – “die Farbe ist nicht mit Worten zu beschreiben”, daß sie keine derjenigen ist, die Namen haben. |
| “Der Eindruck ist nicht mit W. zu beschreiben.” “Ich kann nur eine Geste machen.” Die Ohnmacht der Worte sagt natürlich auch etwas. Kein Wort kommt mir, kein Vers, nur eine Geste. |
|
|
| Das alte Testament gesehen als der Körper ohne Kopf; das neue T., ⌊:⌋ der Kopf; die Briefe der Apostel, ⌊:⌋ die Krone auf dem Haupt. Wenn ich an die Judenbibel denke, das alte Testament allein, möchte ich sagen: diesem Körper 17 fehlt
(noch) der Kopf. ⌊⌊ˇ
Diesen Problemen fehlt die Lösung Diesen
Hoffnungen die Erfüllung. ⌋⌋ Aber ich denke mir
nicht notwendigerweise einen Kopf mit einer
Krone. Ja, im Gegenteil.
|
| ‘Kann ich mir vorstellen ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ als char. Gest. zu sehen?’ Kann ich mir vorstellen, daß sich ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ klärt & mir irgendwie in der Klarheit von ❘ ❘ ❘ ❘ erscheint? Ich scheine es mir halb vorstellen, halb nicht vorstellen zu können. Und man- |
| Nun, was er sich vorstellen kann, kann er sich vorstellen. – |
| Rufen diese Worte eine Vorstellung hervor? Ja, sie rufen eine Vorstellung hervor. Aber wozu ist sie nütze? |
| ‘Diese Worte geben einen Sinn; denn ich weiß genau, wie das wäre, wenn ich 18 die Strichreihe als Gestalt
sähe.’ |
| ‘Ich weiß es, wie ich weiß, wie es wäre, wenn dieser Sessel dort stünde.’ |
| ‘Ich weiß wie es wäre wenn wir in einem 4-dimensionalen Raum lebten.’ |
| ‘Ich weiß, wie es wäre, wenn einer ein 7-Eck konstruierte.’ |
| Wir haben gleichsam d[en|as] Text Wort & eine Illustration ‒ ‒ ‒ aber sollen |
| Hat es [s|S]inn, zu sagen: “die⌊se⌋ Leute sehen ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ als ch. Gestalt”? Denke Dir eine Film-geschichte. Wie würde dies dargestellt? |
| Zeic Beweisen, daß man das regelm. 7-Eck nicht konstruieren kann, heißt eigentlich, zeigen daß keine Vorstellg ˇ gewisser Art zu ihm führt. |
| ↘ Denken wir uns ein [P|p]sychol. Experiment: 19 jemand zeigt mir Tafeln mit
Strichreihen und fragt mich ob ich sie jetzt als Gestalten
sehe. Denke bei 1000 Strichen sagte ich
plötzlich: “die sehe ich als
Gestalt!” ‒ ‒ ‒ Du willst sagen:
das darunter kann man sich
garnicht⌊s⌋ vorstellen.
Man will mich fragen: sind es wirklich
die 1000 Striche die Du siehst erfaßt? Eine Beschreibung ˇdes Phänomens ist möglich, die mich befriedigt! |
| Frage: “Sieht er die- |
| Wieder: “1000 läßt sich nicht durch eine Strichreihe darstellen.” |
| ‘Diese Takte geben eine unbeschreibbare Empfindung.’ |
| Kommt sie uns immer unbeschreibbar vor? Womit vergleichen wir sie, wenn sie uns so erscheint? (Unstil⌊l⌋lbare Sehnsucht) |
| Kannst Du 20
die Empfindung beschreiben,
die Dir diese Takte geben? |
| ‘Ich kann die Zahl der Diagonalen eines 8-Ecks nicht durch eine Strichreihe beschreiben.’ |
| Wann ist es mir geglückt eine Empf. zu beschreiben? Wenn ich selbst befriedigt bin? |
| Zu sagen: “Diese Takte geben mir eine unbeschreibliche Empfg.” – |
| ‘❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ist keine Beschreibung der Zahl 13’ – Aber wie ist man denn ˇüberhaupt auf die Idee gekommen, es könnte eine sein?! Warum soll es denn eine sein?! |
| ‘Es ist unmöglich dies mit Worten zu beschreiben, weil 21 Worte nicht die dazu erforderlichen
logischen Eigenschaften haben.’ |
| ‘Man kann 1000 nicht als die & die Strichgestalt beschreiben.’ |
| ‘Ich kann es mir nicht vorstellen’ |
| Eine Ähnlichkeit zwischen diesen Gesichtern die sich nicht beschreiben läßt. |
| Ich kann mir 1000 |
| Der Neid ist etwas oberflächliches – d.h.: die ˇtypische Farbe des Neides reicht nicht tief, – weiter unten hat die Leidenschaft eine andere Färbung. (Das macht den Neid, natürlich, nicht weniger real.) |
| Ich haIch habe 22 [i|I]magination,
& das unterscheidet mich von allen Lehrern der
Philosophie hier, aber darum bin ich das
macht mich noch kein nicht
zum Genie. |
| Das Maß des Genies ist der Charakter, – wenn auch der Charakter an sich nicht das Genie ausmacht Genie ist nicht ‘Talent und Charakter’, sondern Charakter der sich in der Form eines speziellen Talents kundgibt. W[r|i]e ein Mensch aus Mut |
| Die ‘logische Unmöglichkeit der Beschreibung mittels einer durch ein bestimmtes Beschreibungsmittel’. Das Mittel ‘paßt logisch nicht’ für den Zweck der Beschreibung. |
| Warum sollen Zahlen das Mischungsver- 23 hältnis von Farben beschreiben
können!?! Es ist
uns, als könnten wir versuchen & würden
zurückgestoßen. |
| Worauf beruht es, daß es nicht geht? “Aber das meine ich nicht!” |
∕∕ | Kannst Du Dir absolutes Gehör vorstellen, wenn Du es nicht hast? Kannst Du es Dir vorstellen, wenn Du es hast? – Kann ein Blinder sich das Sehen von rot vorstellen? Kann ich mir es vorstellen? Kann ich mir vorstellen daß ich so & so spontan reagiere, wenn ich's nicht tue? Kann ich mir's besser vorstellen, wenn ich's tue? |
| Kann ich aber das Sprachspiel spielen, wenn ich nicht so reagiere? |
| Beide Überlegungen führen zu dem gleichen Resultat. D.h.: auf beide Arten siehst Du, daß das herankommen muß. 24 |
| Du hast z.B. die ˇrömischen Ziffern von I bis C arabisch numeriert. |
| ∣ Compare chairs, Materials, Lengths numbers ∣ |
| Das Genie hat nicht mehr Licht als ein andrer,
|
| Wa[nn|ri]⌊n⌋ wird die (Wie kann der Wind den Baum bewegen, wo er doch nur
|
| Die Antwort zu manchen Problemen kannst Du nicht einfach durch [d|D]enken, sondern nur durch üÜben erhalten. 25 |
| Ich muß mir eine lange Zeit die Wange streic[s|h]eln, ehe ich wieder bereit bin ein wenig zu arbeiten. |
| Wir sagen nicht: “Aalso so gehen wir!” sondern: “Aalso so geht es!”. |
| Wenn Einer sagt: “das Result. der Rechng. findet man experimentell”, so müßte man antworten: “ja, wie soll er es denn﹖ finden?” |
| Ist der Ausdruck
Der [B|b]ewiesene Satz als Ausdruck einer Entscheidung. |
| Diese Dinge sind feiner gesponnen, als grobe Hände ahnen. |
∕∕ | Ich lasse mich ablaufen & das Ende des Ablaufs ist der bewiesene Satz. Aber sagt dann der Satz etwas über diesen Ablauf? Wir haben ein Experi- 26 ment gemacht – aber im Experiment
wurde ein Satz erzeugt (wie sonst etwa eine
chem. Verbindung). Und
nun gibt es einen ˇandern Satz, der sagt, daß jener Satz
erzeugt wurde. – Aber wie, wenn ich als zum
[a|A]usdruck [d|h]iefür eben jenen Satz
gebrauchte? Sodaß also
“25 × 25
= 625” mir sagen soll, daß die Menschen, so
& so abgerichtet, ˇin
allgemeinem dies herausbringen.
Nun so eine Aussage gibt es doch, hat doch einen guten
Hier liegt der gewisse Unsinn nahe: “es Es kommt drauf an, 27 wie wir den Satz
meinen.” Man kann aber sagen:
[E|e]s kommt drauf an wie wir den Satz verwenden, was
wir mit ihm tun. |
| “Aber daß 25 × 25 = 625 ist etwas, was wir vor dem Ausführen der Mult. nicht wußten.” – K[a|ö]nnte ich nicht auch sagen: dieser Satz ist einer, dessen Beweis wir vorher nicht kannten. |
| ‘Der Beweis schafft einen Begriff.’ // schafft uns einen Begriff.’ // |
∕∕ | Wir sind aAlle gleich gestimmt, wir laufen alle gleich ab
|
/ | Wer sagt, er sei neugierig zu wissen, was die Mult … × … ergeben wird, könnte sagen, er sei neugierig zu sehen, womit er ˇam Schluß übereinstimmen werde. // welcher Rechnung er zustimmen werde. // – Das 28 könnte aber ganz
mißverstanden werden. |
∕∕ | Unsre Zustimmung läuft gleich ab, – aber wir bedienen uns diese[s|r] [g|G]leich[en|he]⌊it⌋ ˇdes Ablaufs nichtˇ einfach, um Zustimmungsabläufe vorauszusagen. Wie wir uns des Satzes “dies Heft ist [R|r]ot” nicht nur dazu bedienen um vorherzusagen, daß die meisten [m|M]enschen es ‘rot’ nennen werden. |
| Worte & Erfahrung inkommensurabel. |
/ | Prüfe: “Das Wort ‘absolutes Gehört hat für mich nicht den Sinn, den es für den hat der das abs. Gehör besitzt.” “‘
|
| Man ist geneigt zu sagen daß für den Menschen mit abs. Geh. gewisse Ausdrücke 29 Sinn haben, die für einen anderen
Menschen keinen Sinn haben. |
∕∕ | ‘Das Multiplizieren lehrt Dich, daß dieses Zeichen herauskommt. Und das hast Du nicht gewußt. – Sie lehrt Dich also ein Dir neues empirisches Faktum.’ Aber halt – lehrt sie mich, daß dieses Zeichen am Ende dieses Beweises steht? Lehrt sie mich daß ich mit dieser Zeichenreihe übereinstimme? |
? / | Habe ich nicht gewußt was diese lange Mult. ergibt, so habe ich auch nicht gewußt was 50 + 1 ergibt. |
? / | Es ist absolut wesentlich für's Rechnen, daß ich immer wieder auf die gleiche Weise rechne & also immer wieder das gleiche Resultat kriege. Daß ich also voraussagen kann, ich werde wieder zu dieser Zahl gelangen. Aber das heißt natürlich auch: immer 30 auf dem gleichen Weg zu dieser Zahl
gelangen! D.h. ich
immer wieder den gleichen Weg gehen. (Und das
klingt schon ganz anders). Aber das Resultat der
Rechnung kann diese Prophezeihung nicht sein. Aber warum nannte ich dann die Übereinstimmung ‘wesentlich für's Rechnen’? Für mich während ich rechne, ist sie nicht wesentlich; wohl aber für das ˇanthropologische Phänomen Rechnen. |
| … Können
wir uns denken, daß dies der die einzige Nutzen
Verwendg. des Mult. wäre? Das Mult wäre dann wie eine Art automatischen
Sprechens, der Zweck lediglich zu erfahren, was der Andre unter
gleichen Umständen sagt. Dabei wäre
natürlich ein Kriterium der Gleichheit der
Umstände & des Gesagten nötig. Und
nun könnte es sein daß der Andere zwar nicht
das Gleiche, aber etwas nach einer gewissen 31 [t|T]ransformationsregel
erhältliche sagte. Ich würde dann nach meinem
automatischen Ablauf berechnen, was des Andern
Ablauf sein wird. Das Rechnen gibt uns
(hier) eine
Vergleichsmethode﹖.
(v) |
∫ | Wenn ich sage: ein bestimmter Farbton sei unbeschreibbar, so habe ich natürlich eine bestimmte Art der Beschreibung im Sinn. Ich sage mir z.B.: nicht so, wie ein einfaches Ornament mit einfachen |
| Ich denke an eine bestimmte Methode der Beschreibung & sage: “sie paßt nicht”. |
|
|
| Von allen diesen Beschr.methoden fühlen wir daß sie in die Nähe dessen kom- 32 men, wovon wir reden, es aber doch
nicht treffen. |
/ | ‘Wir könnten uns denken, daß Engel solche Farbtöne beschreiben könnten.’ Aber wie stellen wir uns das vor? Sie würden, denken wir etwa in Hauchen die Farbe messen & sagen 3000 Hauche von Rot 450 von Gelb oder dergleichen. Gut; [a|A]ber Und was hindert uns daran,
|
| Und das heißt doch: daß wir ˇes uns nicht vorstellen können in dem Sinn, in welchem wir uns vorstellen können, was wir selber erleben. |
| Wir sagen, daß, wer gewisse Erlebnisse gehabt hat, sie sich vorstellen kann, während es ◇
|
| Das ist nun ähnlich, aber auch wieder ganz 33 unähnlich dem
Fall: wer dieses Muster besitzt, kann sich die Farbe
[p|v]orstellen, der Andre nicht. |
| Ist Soll es Erfahrungstatsache sein, daß, wer ein Erlebnis hatte, es sich vorstellen kann, & daß es
|
| Zu dem Sprachspiel mit “er hat Schmerzen” gehört – möchte ˇetwa man sagen – nicht nur das Bild des Benehmens, sondern auch das Bild der Schmerzen. – Aber hier muß man sich in Acht nehmen: Denke an mein Beispiel von den privaten Tabellen, die nicht zum Spiel gehören. – Im Spiel zeigt sich die entsteht der Eindruck der ‘private Tabelle’ ˇeinerseits durch die Abwesenheit einer Tabelle bei gleichzeitiger Ähnlichkeit 34 des Spiels mit einem, welches mit
einer Tabelle gespielt wird. |
| “Aber können die Spielenden nicht in [b|B]ezug auf ihre Erlebnisse lügen?” – Das Lügen ist ein sehr spezielles Sprachspiel – das gelernt
|
| Zu sagen “das Bild des Schmerzes tritt |
| Was lerne ich aus dem Induktionsbeweis des Dist.gesetzes, wenn 35 ich dieses schon annehme?
Wie, wenn ich sagte: Ich lerne einen
[B|b]eliebigen Satz von der Form
[”|‘]a + (b + c) =
(a + b) + c’ aus Satz
[”|‘]a + (b + 1) =
(a + b) + 1 erzeugen
& zwar entsprechend gewissen
ˇTransformations[R|r]egeln?
Wäre, ihn so zu erzeugen, analog einer Euclidischen Konstruktionsaufgabe? Was ist aber davon der grammatische Nutzen? (Hier ist mir noch etwas gänzlich unklar.) |
| Der Philosoph braucht Geduld in dem Leiden der
|
| ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ‘Wir können uns nicht vorstellen, wie es ist, wenn 36 Einer diese Striche als Gestalt
sieht.’ – Wir können uns jede
Reaktion des Menschen vorstellen, von dem wir
sagen würden, er tut es. ‘Wir können uns aber sein Erlebnis nicht vorstellen.’ |
| Wer nun aber sagt, er habe dies Erlebnis, – ist er auch berechtigt, es zu sagen? Sollen wir nicht sagen: das könnten wir nicht wissen, es hinge ja eben
Das ist falsch: Ob er berechtigt ist, diesen Ausdruck zu gebrauchen, können wir wohl wissen, so gut wie er selbst. Die Rechtfertigung des Gebrauches ist nicht ‘das Erlebnis’. Nicht im grammatischen Sinn nämlich. |
| Ich h[b|a]bv in meinem Alter von hervorragenden Menschen ˇgute Manieren gelernt; sozusagen 37 Kinderstube;
zy aber auch das höchst
unvollkommen. |
| Man kann nicht die Wa[hr|h]rheit sagen, wenn man sich noch nicht selber bezwungen hat. Man kann sie nicht sagen; – aber nicht, weil man noch nicht gescheit genug ist. |
| Nur der kann sie sagen der schon in ihr ruht; nicht der, der noch in der Unwahrheit ruht, & nur einmal aus der Unwahrheit heraus nach |
| Wie weiß ich, daß ich mir Purpur vorstellen kann und nicht eine Gestalt ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ˇals Gestalt gesehen? Wie weiß ich, daß, was ich mir vorstelle, Purpur ist?, & daß, was ich mir schon ˇmanchmal vorgestellt habe, nicht die Gestalt ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
|
| Die Vorstellung ist keine Rechtfertigung aber das (materielle) Bild ist eine Rechtfertigung. |
| Es gibt auch eine 38 Rechtfertigung für den Gebrauch
der Worte: “das kann ich mir
vorstellen”. Angenommen, Einer sagte:
“Ich kann mir vorstellen, w[ie|as]
es d[er|ie] Pavlova zu Mute war bei diesem Tanz erlebt
hat.”, so könnte man
fragen: “Wie kannst Du Dir das vorstellen; was
hast Du ähnliches erlebt?” –
Wenn er nun antwortete: “Das ähnlichste
Erlebnis, das ich hatte, war, mir vorzustellen, wie es
Mozart beim
Komponieren zu Mute war”. – |
| Helmholtz sagte, er hätte sich in seltenen Momenten den 4-dimensionalen Raum vorstellen können. – Was ist dazu zu sagen? |
| “Ich kann es mir insofern vorstellen, als ich auch schon …”. |
| Bin ich berechtigt, zu
|
| “Nun, – ˇDein Erlebnis, – daß Du ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ nur als unbestimmte Menge siehst!” – Und was berechtigt mich das zu sagen? Wieder mein Erlebnis? – (Quelle des Mißverständnisses.) |
| Aber ich kann ˇ[e|E]inem Andern antworten: “Nun ich sehe ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ nur als unbe- 40 stimmte Menge, ich könnte
z.B. nicht sagen, wo die Mitte ist, ich kann es
nicht als das wiedererkennen, was sich so zerlegen
läßt ‒ ‒ ‒ ist das keine
Rechtfertigung?” – Und der Andre
könnte dann sagen: “[j|J]a, das
ist eine Rechtfertigung.” |
| The image corresponding to “I can't imagine” is a blanc. |
| Ein Gesellschaftsspiel, in welchem es heißt: “Stell Dir
|
| Wozu sage ich:
|
| “Was ich kann, kann ich mir vorstellen.” – Inwiefern? Nun, ich kann es 41 tun, & ich kann mich dran
erinnern, es getan zu haben. |
| “Das Gefühl, was ich
|
∕∕ | Wie, wenn Einer sagte: “ich kann mir nicht vorstellen, wie das ist, wenn
|
| In welchen ˇGesprächsZusammenhängen sagt man: “Ich kann mir nicht vorstellen w[as|ie] es Mozart zu Mute erlebt hat als …”. |
| Die Erfahrung: neue Erfahrungen kennenzulernen. Etwa beim Schreiben. Wann sagt man, man habe eine neue Erf. kennengelernt? Wie gebraucht 42 man so einen Satz? |
| “Ich kann ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ nicht als Gestalt sehen” – hat das einen Sinn, wenn's niemand kann? Hätte es einen Sinn von einem seelischen Phänomen zu sprechen das nicht existiert? |
| Wie gebraucht man tatsächlich “ich kann ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ nicht als Gest. sehen”, 1) wenn es einen gibt der's kann 2) wenn nicht. Wie weiß ich, daß diese Worte Sinn haben? Wenn ich auch versucht bin, |
| ‘Du kannst Dir's nicht vorstellen, denn Du kannst's nicht tun!’ |
| Auf seinen Lorberen auszuruhen ist so gefährlich, wie auf einer Schneewanderung ausruhen. Man schlaft Du nickst ein & stirbst im Schlaf. 43 |
| Wo
Zweifle ich daran, daß Leute es tun? Zweifle ich daran, daß dieser Ausdruck einen Sinn hat? ‒ ‒ ‒ Es besteht eine Schwierigkeit; die offenbar mit dem Vergleich des Gebrauchs dieses Ausdrucks & andrer Ausdrücke zu tun hat. |
| Erschwert wird dieser Vergleich durch Ausdrücke wie: “Ich bin absolut sicher, daß ich mir das vorgesagt habe” & “Ich |
| Beschreibe – erkläre nicht! |
| Wenn das Spiel ohne Ball gespielt wird, gewöhne Dich daran, es so zu beschreiben & nicht das Bild des Ballspieles zu gebrauchen. |
| “Ich glaube, daß Du es Dir vorgestellt hast.” |
| “Ich glaube, daß Du es ˇwirklich glaubst.” |
| Bleib stehen, renn nicht 44 am philosophischen Ziel
vorbei! |
| “Phantasievorstellungen sind blasser als Sinneswahrnehmungen! .” – Kann man also dem, der die
|
| Ballspiel Spiel, bei dem man sich einen Ball vorstellen muß. |
| ‘Der Gegenstand, von dem wir reden, zerrinnt uns vor den Augen’ – Was heißt das? |
| In einem Ausdauerrennen gibt es kein Ziel. |
| Alle Menschen haben immer gelogen, wenn sie sagten daß sie Schmerzen [F|f]ühlen. |
| Die Sprache ist eine Institution. 45
Beschreibg. & Ausdruck
eines Gefühls: Beschreibung nennen wir wesentlich
etwas in einem System von Beschreibungen. |
| Denn die Beschreibung soll mich lehren, wie es ist: & wie es ist muß ich also anders ausdrücken können als durch die Wiederholung der Beschreibung selbst. |
| Wenn Einer behauptet “ich kann mir ganz vorstellen wie es ist, |
∫ | Welche attitude unsrerseits ist gegen den Andern berechtigt: Er sagt, etwa, ich habe furchtbare Schmerzen, sagt es ohne äußeren Anlaß, & ohne andre Zeichen des Schmerzes, ist ein durchaus wahrheits- 46 liebender Mensch, weiß was
‘Schmerz’ heißt, wünscht kein
Mitleid. We[c|l]che Attitude unsrerseits ist
be berechtigt // gerechtfertigt // die des
Glaubens, die des Unglaubens? Ursprünglich dachte
man sich die Rechtfertigung in ihm; & nun
fühlen wir sie liegt nicht mehr in ihm sondern außer
ihm. Oder: Wir sagen sahen die Rechtfertigung immer unter dem Bilde des innern Vorgangs: Wenn nur der der rechte ist, ist die Äußerung |
∫ / | “Wenn ein Mensch sagt ich habe Schm. so ist er dazu berechtigt, wenn er ein gewisses Gefühl hat, & nicht, wenn er es nicht hat.” Warum sagt man nicht: er ist berechtigt, wenn er Schmerzen hat? Weil man auf ein Ziel hinsteuert, welches man nicht erreicht. Unser [s|S]atz kann auch als grammatischer dienen. 47 |
∫ | “Der Richter ist berechtigt den Mann des Mordes schuldig zu sprechen, wenn der Mann gemordet hat.” “Der Richter ist berechtigt den Mann des Mordes schuldig zu sprechen, wenn der Mann eine bestimmte Tat vollbracht hat.” “…, wenn der Mann absichtlich getötet hat.” – Wie beurteilt der Richter die Absicht? Schaut er in den Mann hinein? Ja, er tut es! – Nun ist dies nicht, in gewissem Sinne wahr? – Aber |
∫ | Das Eisen ist, ist nicht, in FeS enthalten. |
| “Das Kind kann lesen aber nicht sprechen.” |
∫ | ‘Das Erlebnis wird zu einem x’ – Wie wird es das? Nun Wie, wenn ich sagte: “Ich habe x Äpfel
48 |
∫ | Warum hast Du verheimlicht, wie der Richter in den Verbrecher hineinschaut? War das nicht wichtig? – Warum sagst Du nicht, wie wir die Wahrhaftigkeit eines Menschen prüfen? |
| Du willst doch nicht die Wahrheit; Du willst Dich selbst! |
| Der Künstler sieht das Wesentliche? Er lehrt uns das Wesentliche sehen? – Er stellt etwas als das Wesen hin. Er |
∫ / | “Beschreiben” heißt ein Beschreibungsspiel spielen. – Wie sieht so ein Spiel aus? Wir geben dem Andern eine Beschreibung & er soll irgendwie nach ihr Handeln; & dadurch zeigen, daß er die Beschreibung verstanden hat. – Da gibt es sehr verschiedene Fälle! Beschreibungen 49
|
| “Beschreibe Deine Empfindungen bei der Zeile ‘In allen Wipfeln …’!” Ist es klar, was hier gemeint ist? Was hier als Kriterium dafür gilt, daß der Andere aufgefaßt hat? |
/ | Ich beschreibe Einem ein Zimmer & lasse ihn dann zum Zeichen, |
? / | “Aber kannst Du 50 die
Athmosphäre beschreiben die diese Farbe (diese
Zeile) umgibt?” – Warum soll ich nicht
die Atmosphäre zur Farbe rechnen & sagen:
wenn ich die Farbe beschreibe, beschreibe ich damit, was Du
ih diese
‘Atmosphäre’ nennst.
Will ich sie ‘ohne diese
Atmosphäre’ beschreiben, dann muß ich
der Beschreibung etwas hinzufügen. Aber die Frage ist: In welchem Falle sage ich, ich habe die Atmosphäre vermittelt,
|
| Wie﹖ schaut das Beschreibungsspiel, auf das Du ausgehst hinzielst // hinsteuerst // , 51
(tatsächlich) aus? |
/ | “Beschreibe, wie das ist, wenn Du Dich
|
? / | “Aber ist die Empfindung nicht nur dann übertragen, wenn der Andre sie (wirklich) hat? Die Kriterien seines Verhaltens sind nicht die Empfindung.” – Nein, sie sind es nicht ‒ ‒ ‒ aber verschiedene Kriterien entsprechen doch der Übertragung verschiedener Empfindungen. – Oder wenn Du Oder [wenn|willst]: diese Kriterien sind ˇdann [C|K]riterien dafür wie wir ˇhier das [w|W]ort “gleich” 52 verwenden. |
? / | Wie
|
? / | Was heißt es: eine Empfindung mit einem Wort bezeichnen, benennen? Gibt es da nichts zu untersuchen? Denk Dir Du kämest von einem Sprachspiel mit Bausteinen – & nun hieße es, es wer-
|
/ | Der Vorteil der Betrachtung der Sprachspiele ist eben, daß 53 sie uns stufenweise
erblicken läßt, was wir sonst nur in einem
einzigen – verworrenen Knäul
sehen. // in einem Ganzen, und
zwar, in einem verworrenen Knäul
sehen. // |
| Verstehen wir den Satz: ‘Ich habe soviel [p|P]aar Schuhe, als der Gleichung x² ‒ 2x + 2 = 0 genügen’? |
| Die ungeheure Eitelkeit der Wünsche zeigt sich z.B. darin, dadurch, daß ich ˇz.B. den Wunsch habe, ein schönes |
| ‘Sind Nachbilder Vorstellungen? Wo liegt der Unterschied?’ 54 |
| Ein gutes Motto für mein Buch wäre: “Ein Schuft: der mehr gibt, als er hat.” |
| Wenn ich einen Mann für einen Mast halte, – habe ich ein ‘nn’ für ein ‘st’ gehalten? Und wie, wenn ich es so auszudrücken versucht wäre? |
| Auf die Frage: verstehst Du diesen Satz bin ich geneigt ‘ja’ zu sagen, ich bin geneigt zu sagen, das Verstehen sei ein Geistiger Akt, ich bin geneigt zu sagen … – Sind
|
∫ | “Was [s|b]esagt der Satz, dieser Blinde könne sich Farben vorstellen?” – Was für eine Art Antwort willst Du für so eine Frage gelten lassen? Was lassen wir gewöhnlich als Erklärung in so einem Fall gelten? D.h., welche Wirkung
|
∫ / | Warum soll man 55 nicht sagen: “die
Vorstellung ist ein privat”,
“niemand kann wissen, was ich sehe”
etc., etc.? Was schadet
es, das zu sagen? Nehmen wir an, man würde
sagen: ‘es führt zu Verwechslungen’
– wäre das wahr?! Führt es zu
Verwechslungen? Man könnte aber
ˇz.B. sagen: es führt zu
Beunruhigungen
|
| Schopenhauer, könnte man sagen, ist ein ganz roher Geist. D.h.,: [e|E]r hat Verfeinerung, aber in einer gewissen Tiefe hört diese plötzlich auf & er ist so roh, wie der Roheste. Dort, wo eigentliche 56 Tiefe anfängt, hört die
seine auf. |
| Man könnte von Schopenhauer sagen: er geht nie in sich. |
| Ich sitze auf dem Leben, wie der schlechte Reiter auf dem Roß. Ich verdanke es nur der [g|G]utmütigkeit des Pferdes, daß ich jetzt gerade nicht abgeworfen werde. |
/ | ‘Beschreibe mir, wie Du Dich jetzt fühlst! – |
| ‘Beschreibe mir seinen Gesichtsausdruck! Nun – er hat doch irgendeinen Gesichtsausdruck!’ |
? / | ‘Welchen Eindruck macht Dir dieser Tisch?’ – ‘Keinen besonderen Eindruck.’ Könnte man hier sagen: er müsse Einem irgend einen Eindruck machen? ‘Du hattest keinen besonderen Eindruck?! Aber 57 hast Du ihn z.B.
nicht als den Tisch erkannt, & als den Tisch der hier
immer steht, & als einen ˇsehr gewöhnlichen
Tischˇ etc. // u.a. // ?’
|
/ | Die Beschreibung des Eindruckes. Wie Verwenden wir Beschreibungen des Eindruckes? Im Gegensatz zu ‘Beschreibungen des Objekts’. |
| ‘Diese Melodie macht mir einen starken Eindruck’ – Ist es klar, daß es eine Beschreibung dieses Eindrucks gibt? |
/ | Den Eindruck als Atmosphäre gesehen: ‘Diese Melodie ist mit einer starken Atmosphäre umgeben’. Aber mit welcher Atmosphäre? Was würden wir eine Angabe, Beschreibung dieser Atmosphäre nennen? |
/ | Die Beschreibung einer Atmosphäre ist eine spezielles Sprach[spiel|anwen]⌊dung⌋, zu speziellen Zwecken. |
| Deuten des ‘Verstehens’ als Atmosphäre; als
58 kann zu allem, eine Atmosphäre
hinzukonstruieren. |
/ | Beschreib das Aroma des Kaffees! – Warum geht es nicht? Fehlen uns die Worte? Und wofür fehlen sie uns? – Woher aber d[ie|er] Empfindu Gedanke, es müsse doch so eine Beschreibung
|
| Verstehst Du den
|
/ | Ich will unbedingt etwas sagen. Sagt das, als was der [a|A]ndre es werten soll? |
? / | “Das Aroma beschreiben” nennen wir eine bestimmte Sprachverwendung. Z.B.: ‘Das Aroma dieses Kaffees ist ähnlich diesem aber stärker gebrannt.’ Wenn man glaubt, es gebe 59 abgesehen von solchen Beschreibungen
noch etwas anderes was in einem eminenteren Sinn die Beschreibung des
Aromas wäre
|
/ | ‘Der Eindruck (den diese Melodie macht) ist völlig unbeschreibbar.’ – Das heißt: eine Beschreibung tut's (für meinen Zweck) nicht; Du mußt die Melodie hören. Wenn die Kunst dazu dient ‘Gefühle zu erzeugen’, ist, am |
? ∕∕ | Kann man ein Erinnerungserlebnis beschreiben? – Gewiß. – Aber kann man das Erinnerungshafte an diesem Erlebnis beschreiben? Was heißt das? |
| Wie weißt Du, daß es einen Sinn hat zu sagen, man beschreibe ein Gefühl? |
| Meine Originalität, 60 (wenn das das richtige Wort
ist), ist, glaube ich, eine Originalität des
Bodens, nicht des Samens. (Ich habe vielleicht gar
keinen eigenen Samen;) –.
Aber, [w|W]irf einen Samen in meinen Boden, &
er wird anders wachsen, als in irgend einem andern.
Auch die Originalität Freud's war, glaube ich, von dieser Art. Ich habe immer geglaubt – ohne daß ich weiß, warum – daß der eigentliche Same der Psychoanalyse von (Mut ist immer originell.) |
| Die Menschen heute glauben, die Wissenschaft⌊ler⌋ sei⌊en⌋ da, sie zu belehren, die Dichter & Musiker etc., sie zu erfreuen. Daß diese sie etwas zu lehren haben; kommt ihnen nicht in dem Sinn. |
| Das Klavierspielen, 61 ein Tanz der menschlichen
Finger. |
∕∕ | Was für eine Art Satz ist das: “Braun hat nicht den Charakter der primären Farben Rot, Blau, Grün, Gelb.”? ⌊ Nun es ist eine Äußerung. Eine sehr wichtige Äußerung. Ein Anfang von Tätigkeiten. ⌋ |
| Ja, – das sind wir geneigt zu sagen. – Und warum sage ich: wir sind ‘geneigt, das zu sagen’? – |
| Shakespeare, könnte man sagen, zeig[e|t] den Tanz der menschlichen Leidenschaften. Er muß daher |
? / | “Das Wort ‘rien’ ist dasselbe wie das Wort ‘res’.” Verstehst Du das? Ja. Aber verstehst Du es auch gewiß? weißt Du, genau welche Art von Zusammenhang hier gemeint ist? 62 Verstehst Du daß W die Formel H2O, wenn Du zwar weißt, sie sage daß ein Molekül Wasser aus 2 Atomen Sauerstoff … bestehe, aber nicht weißt, welche Art von Experiment, Verifikation, diesen Worten entspricht? |
| Moo[iv|re] hat Gewissen; aber wenig Herz. |
| Er ist, wahrscheinlich in seinen M Zuneigungen & seinen Abneigungen pueril. Sein Herz ist also etwa eine Knospe Er spornt niemand an. |
| Das spezifische Gewicht eines Satzes der Sätze sieht man nicht⌊.⌋ – [s|S]ein Ihr Volumen sieht man. |
? / |
|
? / | Denn nur was von weither genommen ist, kann unsern Gesichtspunkt ändern. 63 |
| Die Gleichnisse des N.T. lassen jede beliebige Tiefe
|
| Auch im höchsten Kunstwerk ist noch etwas, was man ‘Stil’, ja auch, was man ‘Manier’ nennen kann. Sie haben weniger Stil, als das erste Sprechen eines Kindes. |
| Mir ist, als lägen mir hundert Dinge vor den Augen, die nur beschrieben werden brauchen & es wer- |
| ‒ ‒ ‒ Ich kann z.B. sagen: ich bin in eine Rechnung Kalkül hineingekommen, die der mir verschiedene Resultate für eine Mult., z.B., liefert. Ich kann diesen Kalkül daher für die Zwecke des Mult. nicht verwenden. Ich weiß aber nicht, 64 was ich vermeiden muß, um
im [e|E]indeutigen zu bleiben, es sei denn ich
vermeide alles Rechnen mit Klammer
ausdrücken. Nun worin besteht dieses mich nicht Auskennen? Und soll ich nun sagen: hier habe ich überhaupt keinen Kalkül. |
| “Es sollte doch wieder das Gleiche herauskommen; & es kommt etwas |
| ‘Was halb voll ist, ist halb leer; darum ist, was ˇganz voll ist, ˇganz leer.’ |
/ | 10.4.
Die Erfindung eines Mechanismus
zur Erzeugung irgend 65 einer gewünschten Bewegung; ist
sie auch eine physikalische Entdeckung?
Sagt der, der auf die Idee kommt, Zahnräder, Hebel
& Stangen so & so zu verbinden, er habe eine neue
physikalische Entdeckung gemacht?
Freilich entdeckt er daß sich Maschinenteile in dieser
neuen Verbindung so wie gewöhnlich
|
/ | 17.4.
Die Inkonsistenz 66 der
gewohnlichen Sprache ist offenbar ganz
harmlos. Das heißt aber nicht, daß Inkonsistenz in
speziellen Fällen, für gewisse Techniken der Verwendung von
Symbolen, nicht äußerst unerwünscht sein kann.
Und man wird dann Vorsichtsmaßregeln
ergreifen. |
/ | 30.6.
‘Was muß man ˇaus der
Logik
|
/ | Was ist die Schwierigkeit? Die Schwierigkeit ist, den Fall mißzuverstehen, ihn nicht richtig zu verstehen. ⌊.⌋ Warum ist es schwierig ihn richtig zu verstehen? Wir sehen ihn nicht durch das Medium der richtigen Beispiele. Wir sehen nicht die wichtigen Aspekte. Wir phrasieren das Thema nicht, wie es aufschlußreich
|
| Die wichtigsten Aspekte 67 des Falles sind mir unzugänglich,
weil ich die Möglichkeiten nicht übersehe.
|
| Schau es auf eine neue Art, durch ein neues Schema an. |
| Mach⌊(⌋e⌊)⌋ eine and⌊(⌋e⌊)⌋re Art von Vergleich! |
| 2.7.40
Das Verführerische der kausalen Betrachtungsweise ist,
daß sie einen dazu führt zu sagen:
“Natürlich
|
| Wenn wir die ethnologische Betrachtungsweise verwenden, heißt da[ß|s], daß wir die Philosophie für Ethnologie erklären? Nein es heißt nur, daß wir unsern Standpunkt weit draußen einnehmen, um ˇdie Dinge obje[c|k]tiver sehen zu können. 68 |
| ⌊⌊13.8.⌋⌋
Du zeigst mir einen neuen Gegenstand
& sagst: “Was sagst Du nun
dazu?” – Und ich:
“Was kann ich dazu sagen? – doch nur daß
…”. |
| 14.8.
Du kannst die Worte “consequent”
& “inconsequent” nicht
mathematisch definieren. |
| Eine Contradiction p ∙ ~p kann man doch immer auffassen als ~(p) ∙ ~(~p) & das als den Satz: ich
|
| Eine meiner Haupt wichtigsten Methoden ist es mir den historischen Gang der Entwicklung unsrer Gedanken anders vorzustellen als er in Wirklichkeit
|
| Warum sollte ‘p ∙ ~p’ nicht p bedeu- 69 ten? Das
‘~’ ˇim
zweiten ◇◇◇ Teil ist nämlich ironisch
gemeint. – |
| 18.8.
Kommt, was ich sagen will, nicht darauf hinaus,
daß, an einem gewissen Punkt ein Beweis uns nicht
größere Gewißheit gibt als die übrigen
Umstände ohne einen Beweis?
[[d|D]as ist elend ausgedrückt] Aber es handelt sich um Gewißheit &
Beweis. Und |
| 19.8.
Dasjenige, wogegen ich mich wehre, ist
|
| 20.8.
Was ist ‘der ideale 70 Kalkül’?
Ideal f zu welchem Ende? |
| 21.8.
Es ist oft nur sehr wenig unangenehmer die Wahrheit zu
sagen, als eine Lüge; etwa nur so sehr wie bittern Kaffee zu
trinken als süßen; & doch neige ich auch dann stark
dazu, die Lüge zu sagen. |
| Ja, aber hat es nicht auch seinen Grund, warum dieses Bild den Satz rechtfertigt? – Dieser Grund liegt außerhalb der Lage. |
| Der Satz ist sozusagen die Moral an dem Beweis. |
| Warum Du geneigt bist den Satz auf diese formale Prüfung hin zu gebrauchen das hängt mit der unsrer Technik unseres des Gebrauchs der Sätze zusammen. |
1) Continuation from Ms-162a,BCr.
To cite this element you can use the following URL:
BOXVIEW: http://wittgensteinsource.org/BTE/Ms-162b_d