⌊⌊
Malvaviscus [m|M]olle
S. Am.
⌋⌋

 
  /  
  Wie fangt man an das zu sagen? – (
Worin liegt
Was ist
die Wichtigkeit dieser Frage?)


 
   
  “Warum hast Du mich bei diesem Wort angeschaut? Hast Du an … gedacht?” – Fragt man aber je “Wie hast Du an ihn gedacht; erschien Dir fiel Dir sein Name ein, sein Gesicht?”
Das fragt man selten &
Gewiß
nicht zu demselben Zweck.c


 
   

Das Signal “Ich habe dabei an … gedacht” hat andere Folgen.
  Was entnimmt man daraus? Hat es Kann
1
es im Gerichtssaal ausgesagt werden? (Die Frage “Wie hast Du es gemeint?” schon.)

 
   
Philosophie ist nicht Sprachbeschreibung; aber doch kann man sie durch's Aufmerken auf die Sprache lernen. ¤

 
   
  “Bei diesem Wort habe ich an ihn gedacht”: dadurch sieht man gleichsam eine Linie von ihm (seinem Namen z.B.) zu dem Wort.

 
   
  Denk Einer sagte das
& das Wort hätte keinen Bezug auf ihn. Denk, Einer sagte das immer – würden wir es noch verstehen? Würde er noch unser Sprachspiel spielen?

 
   
  Untersuche: “Bei diesem Wort fiel mir sein Name ein”
  Auch: “Bei diesem Wort fiel mir sein Name ein & ich wußte erst gar nicht, daß es der seine war.

 
   
   ¤Philosophie ist nicht Beschreibung des Sprach-
2
gebrauchs & doch kann man sie durch's lernen, indem Aufmerken auf den Sprachgebrauch lernen. // auf den Gebrauch Formenschatz der Sprache lernen. //
// auf alle ihre Äußerungen hinhört. // ⌊⌊ // indem man auf alle Äußerungen eine jede Äußerung der Sprache hinhört. // ⌋⌋

 
   
‒ ‒ ‒ Wenn es nun geschehen wäre daß [b|B]eide beim Hören dieses Wortes
denselben
einen
Satz sagen – & mehr kann es doch nicht heißen. Nehmen wir an jeder vor uns hätte sich wir hätten uns [b|B]eide damals zu den gleichen Satz das gleiche gesagt
  Nehmen wir an, jeden von uns hätte sich dabei
damals das Gleiche ˇdie gleichen Worte, zu sich selbst gesagt – & mehr kann es doch nicht heißen.

 
   
  “Er ist angekommen.” – “Ich weiß.” Steht hier “Ich weiß” für eine Wiederholung der Mitteilung?

 
   
  “Er ist angekommen.” – ˇ“Ich weiß,” oder “Ich wußte es.” “Ich Diese Antworten stehen hier nicht für eine Wiederholung der
Feststellung
Mitteilung
. Sie beziehen sich unbedingt auf mich.


 
   
  Kann man sagen “Ich
3
wußte schon seit morgen, daß er angekommen war” beschreibe einen Zustand meines Geistes? oder eine Disposition? Ich könnte doch auch sagen: “Ich habe es heute früh erfahren & es nicht vergessen.”


 
   
Wenn man fragt: ist dies ein Zustand der Seele, – so sieht man, daß weder die Antwort “Ja” noch die Antwort “Nein” etwas nützt. Es gibt zu viele verschiedene ˇpsychologische Kategorien, die man alle “Zustände
der Seele” nennen könnte. Die
Klassifizierung
Einteilung
hilft hier nichts mehr. Man muß die
Begriffen
Kathegorien
einzeln voneinander unterscheiden.


 
   
 Wenn alles seinen normalen Gang geht, denkt niemand an etwas, was die Rede begleitet.

 
  /  
Wissen, Glauben, Hoffen, Fürchten, Erwarten
(u.a.)
etc.
sind lauter so verschiedenartige
sind so sehr verschiedenartige
Begriffe, daß eine
Klassifikation
Einteilung
, ein Einordnen
4
– (verschiedene)
Fächer
Laden
uns keinen Nutzen bringt.
nicht nützlich ist.
Es ist nützlich unter ihnen Verschiedenheiten & Ähnlichkeiten zu erkennen.
// für uns keinen Nutzen hat. Wir wollen aber (ihre) Verschiedenheiten & Ähnlichkeiten unter ihnen erkennen. //

 
   
Man hört manchmal “Eine Photographie lügt nicht”.
  Die Wahrheit ist: Die Photographie lügt immer. Oder sie lügt nur in seltenen Ausnahmen nicht. Sie ist eine vom Standpunkt der Portraitahnlichkeit willkürliche Übersetzung der Farben
des Räumlichen gesehenen räumlichen Objekts in schwärzliche & weißliche Flecken. // in dunkle & helle Töne in der Fläche. // // in Dunkelheiten & Helligkeiten
. //
in der Fläche. //
// in Hell & Dunkel. // Form, Farbe, Bewegung, oder Ruhe,
auf welche Unterschiede
auf die
doch alles ankommt, ¤
alle sollen wir aus einer Darstellung ablesen, die doch gar nicht dazu eingerichtet ist, sie zu unterscheiden. ¤

// auf deren Unterscheidung doch alles ankommt,


 
   
  Ich bin bei dem Wort nicht in dieser Richtung
5
gegangen.


 
   
  “Der N. ist
da
gekommen
”. Ich mache ein erfreutes Gesicht. Dann kommt er herein & ich sehe daß es nicht den war den ich erwartet hätte. Es zeigt sich etwas in meinem Gesicht. – Wäre es den gewesen den ich erwartet hatte, – was müßte da bei der Anmeldung in mir vor sich gegangen sein? [Gar nichts.] Also auch nichts, da ich es nun falsch verstanden hatte. Aber ich sage doch “Ich glaubte, als ich Dich reden
hörte, Du meintest dein … ”!


 
  /  
Vergleiche: “Ich glaubte,
als Du N. sagtest
als Du vom N. sprachst
, Du meintest den …” & “Ich wußte, als d Du den vom N. sprachst, … meintest, als Du vom N. sprachst. // Ich wußte, daß Du
mit N.
damit
den … meintest. // Gehört zum zweiten ein besondres Erlebnis? Und warum also zum ersten?


 
   
“Ich meinte, als ich “Bank” sagte natürlich nicht die SitzGartenbank”. Mußte
6
dazu ein Erlebnis ˇBedeutungserlebnis das Wort begleiten? Warum aber dann, wenn ich damit doch ˇan die Gartenbank dachte?

 
   
  Mir ist die Gartenbank durch den Kopf gegangen.

 
   
Ich mache im
Denken
Kopf
einen Zusammenhang der den Zusammenhang meiner Rede nicht vermuten ließe.


 
   
  Nein, mir ging dabei unsre Gartenbank durch den Kopf.
Wäre mir also andernfalls // im normalen Fall // die … Bank durch den Kopf gegangen? [Mußte sie es? Konnte sie es?]


 
   
Denk an diesen Bericht: “Ich dachte (wohl) ursprünglich an die Geldbank dann aber gleich an unsre Gartenbank die ich reparieren muß. Obwohl ich davon nichts sagte.”

 
  /  
  “Ich habe mich heute schon dreimal daran erinnert, daß ich [| an N. schreiben] muß.” Welche Wichtigkeit hat was dabei geschah?!
7
Aber welche Wichtigkeit, welches Interesse hat der Bericht selbst?


 
  /  
Man könnte hier fragen: Hat er ein großes Interesse?

 
  C  
Ja, es ist als geschähe bei diesem Worte etwas, was dann als Notiz für einen
Gedanken
Gedankengang
verstanden wird. Verstanden, nicht nachträglich gedeutet.


 
   
Wenn er auf die Frage “Was ging dabei in Dir vor?” gar nicht zu antworten weiß ist dann die Äußerung
ohne Sinn?


 
   
  “Ich hab mich heute dreimal heute daran erinnert” Das zeigt einen gewissen Geisteszustand, läßt gewisse Schlüsse zu.

 
   
  “Es war mir nicht ganz entfallen, ich hab mich … ” Ja,
ich kann es bezeugen
ich weiß
, daß Du Dir bei dem Wort an den Kopf gegriffen hast.


 
   
   ¤ // – – – und doch kann man sie durch's // durch ständiges // Aufmerken stete Achthaben auf alle Äußerungen der Sprache lernen. //
8
‒ ‒ ‒ so wie er eine Äußerung tut, uns immer von den seelichen Vorgängen in seinem Geist, die sich dabei abgespielt haben, unterhalten. was sich in seinem Geist dabei abgespielt hat.

 
   
“Ich meinte, als ich Bank sagte, natürlich die Bank auf die Du gehen sollst” – Mmußte ein Bedeutungserlebnis das Wort begleiten? (Unsinn!) Warum aber dann, wenn [I|i]ch – gegen den Zusammenhang – an unsre Gartenbank ˇdabei dachte?




 
   
  There must at the dénoument be surprise, & yet the surprise must not be complete. Hence the criminal must not be an outsider of whom we've hardly heard.
Nor
he must not be
the detective, unless the detective[,| w]as unless made out the sort of man, one might have suspected[;|.] the criminal must not be Nor the nice young man, or nice young woman to whom during the whole course of the story we wish happiness[,|:] [o|O]n the other hand he must not be the man
9
we've one obvious suspect. These rules are very stringent & leave only a very
narow
small
margin for the writer, as it were a tiny dance floor on which to perform.

 
   
   Was ist die primitive Reaktion, mit der das Sprachspiel anfängt? Die dann in Worte umgesetzt werden kann?

 
   
Das Sprachsp. mit “Ich meine oder meinte das” die nachträgliche Worterklärung, ist ein ganz anderes als das mit “Ich dachte dabei an …”.
Dieses ist verwandt mit “Es erinnerte mich an …”.


 
   
Hier ist zur Zeit des Meinens, dran Denkens, Erinnerns, eine charakteristische Reaktion möglich.

 
   
 Wenn ich mit jemandem ein Gespräch über
Dr
Herrn
N. habe & ich sage in Mitten dieses Gesprächs “Ich dachte bei dem Namen “N” jetzt an
Dr
Herrn
N. (worauf ich ihn etwa beschreibe) – so wird mich der Andre
nicht
kaum
verstehen. Hätte ich gesagt “Ich meinte mit “N” jetzt der
Dr
Herrn
N, der …” so wäre das
10
klar aber überflüssig. Hätte ich gesagt beim Namen N sah ich jetzt den Dr N vor mir, so wäre das meistens nicht zur Sache gehörig.

 
   
‒ ‒ ‒ Das ist keine ˇDefinition, keine allgemeine Zeichenerklärung sondern eine Erklärung dieses Winkes, von so & so viel Minuten.

 
   
  Ist “Ich wollte Dir mit dem Zeichen zu verstehen geben, Du solltest kommen” vergleichbar mit: “Wie ich früher den Mund geöffnet habe, wollte ich sagen …”.


 
   
‒ ‒ ‒ das übereinkunftsgemäß dies[e|e]n Mitteil Sinn übermittelt (?)

 
   
  Architektur verherrlicht etwas (den sie dauert) // denn sie ist eine Geste die dauert // Sie verherrlicht ihren Zweck.

 
   
‒ ‒ ‒ auf alle Lebensäußerungen der Sprache ‒ ‒ ‒

 
   
  Architektur & verherrlicht & verewigt etwas. Darum kann es ˇnicht Architektur nicht geben, wo nichts (zu verewigen &) zu verherrlichen ist.

 
   
  “Das sollte ein L sein.”
11


 
   
“Ich wollte ein … schreiben, es ist mir mislungen.”

 
   
“Wie kommt es denn dazu, daß Menschen diese Worte gebrauchen?”

 
   
  Architektur verewigt & verherrlicht etwas. Darum kann es Architektur nicht geben, wo nichts zu verherrlichen ist.

 
   
Architektur verherrlicht etwas (denn sie dauert). Darum kann es Architektur nicht geben, wo nichts zu verherrlichen ist.
 
   
Und zwar vergißt man, sich Rechenschaft davon darüber zu geben, in ob in
dieser
der & der
Situation diese Worte noch eine Mitteilung sind, oder nicht. // ob
diese
die
Worte in dieser Situation noch (eine) Mitteilung sind, oder
keine
nicht
(mehr) //


 
   
   ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘

 
   
‒ ‒ ‒ Wie kommen mir die Dinge vor?

 
   
  “Ich sehe in einem viel wichtigeren Sinne verschiedenes, als dasselbe”
12


 
   
Ein Kind könnte zu verschiedenen Zeiten die H.E. Zeichng sehen, sie einmal als Hase, einmal als Ente sehen & nicht wissen daß es beidemale die gleiche Zeichng gesehen hat. Würden wir von ihm sagen es habe verschiedene Aspekte einer Zeichnung gesehen? – Es hat keinen Aspektwechsel gesehen. Es sagt nicht jetzt ist es das, jetzt das.

 
   
Einen Aspekt sehen – sich des Aspektes bewußt sein.


 
   
  Das Talent zu hypnotisieren könnte ein Schauspielertalent sein. Oder auch ähnlich dem eines reproduzierende Künstlers. Er trifft den Schlafrhythmus genau.

 
   
  ‒ ‒ ‒ Nun, der Ausdruck dieses Sehens ist verwandt dem Ausdruck des Denkens.

 
   
  Wenn der Löwe sprechen könnte, wir könnten ihn nicht verstehen.

 
   
  Er wird uns durch ein gewisses Benehmen
13
ein Rätsel, rätselhaft.


 
   
“Konnte es sich nicht ˇnur verstellen?” – Aber könnte er sich nicht nur einbilden, er verstellte sich! (
Wäre dies nicht denkbar? & auf …
Denn dieser Fall ließe sich doch auch denken; & auf
die Denkbarkeit kommt es uns hier an.) // hier an, nicht auf die Wahrscheinlichkeit.) //
  Verstellen ist ja eben nicht
nur ein spezieller Fall
nur der einzige Fall
nur ein besonderer Fall
in dem
davon daß
Einer äußert ohne zu fühlen.


 
   
Der Begriff ‘Verstellung’ hat
es mit
den Erscheinungen
Fällen
der Verstellung zu tun; & das sind ganz besondere Erscheinungen im menschlichen Leben. Und damit meine ich äußere nicht innere Erscheinungen.
  Darum kann nicht alles Verstellung sein.


 
   
  Wie Fälle von Verstellung ausschauen, zeigt kann Dir Dir ˇz.B. ein Drama Schauspiel zeigen.

 
   
(Zur ‘Verstellung’ gehört der Anlaß, das Motiv, etc.)

14


 
   
Die
Unsre
typischen Erscheinungen der Verstellung könnte man sich
freilich nun in variierter Forme vorstellen
(natürlich) variiert denken
. ⌊⌊Man könnte sich Ersch. d. Verst. variiert denken.⌋⌋
  Die Dramen solcher ◇◇◇ andrer Menschen verliefen dann ganz anders. Und wir würden sie gar nicht verstehen. Was bei uns ganz unmotiviert wäre schiene ihnen natürlich.
  (Iphigenie).


 
   
Ein Schauspiel dieser Leute wäre uns unverständlich. (Und ist uns denn die griechische Tragödie ver-
ständlich?) Und was heißt hier ‘verstehen’?


 
   
Ein schärferer Begriff wäre nicht derselbe Begriff. Das heißt: der schärfere Begriff hätte für uns nicht den Wert des unscharfen. Eben weil wir Leute, die dort ihrer Sache ganz sicher sind, wo wir es nicht sein können, nicht verstehen (würden). // , die dort mit vollen Sicherheit handeln, wo wir zweifeln & unsicher sind, nicht verstehen würden. //
15


 
   
  Der griechische & der gothische Baustil.

 
   
  Angeboren nicht nur anerzogen.

 
   
‒ ‒ ‒ Soll ich sagen: sie haben immer gedacht, es ist dasselbe? – Gewiß nicht.
  Oder: es sei ihnen kein Unterschied aufgefallen? Aber warum nicht: es sei ihnen nicht darauf angekommen? (Zahlung)


 
   
‒ ‒ ‒ Kommen uns auch Farbbegriffe, die von den unsern verschieden sind nicht mehr unnatürlich vor.
… kommen uns auch Begriffe, die sich von den unsern unterscheiden, nicht mehr unnatürlich vor.


 
   
  Ein Lebensmuster kann die Basis einer Wortverwendung sein. Die Abrichtung zu ihn bezieht sich auf das Muster. Ändert sich das Muster uns weniges

 
   
  
Stellen wir uns vor, die Farben
Wenn wir uns vorstellen, die Farben
spiel(t)en in unserer Welt eine andere Rolle
als das was wir
als die, welche wir
gewohnt sind, // als wir es
16
gewöhnt sind. //
  Stellen wir uns eine Welt vor, in der die Farben in eine andere Rolle spielen als in der unsern, so werden andere Begriffe als die
gewohnten
unsern
uns nicht (mehr) unnatürlich erscheinen.


 
   
  Ein Lebensmuster
ist die
dient als
Basis
einer
für eine
Wortverwendung. Das Muster ändert sich. Das Sprachspiel kommt ins Wanken.


 
   
  Das Lebensmuster ist ja nicht genaue Regelmäßigkeit.




 
   
  Die scharfe & die stumpfe Blattfarbe.

 
   
  Vielleicht werden sie, sobald wir sie mit einer größern Mannigfaltigkeit bekanntmachen, unser System als das einzig natürliche empfinden, d.h. zu ihm übergehen & das andre ohne Schwierigkeit verlassen. Vielleicht aber (auch) nicht.

 
   
 Eine Malerei in welcher die Lichtseite der Körper immer grün, die Schatten rot sind.

 
   
  Könnten wir uns denken, daß Leute einen vom
17
unsern verschiedenen Begriff der Verstellung hätten? – Aber wäre es dann der Begriff der Verstellung? – Nun, es könnte
ein dem
ja ein
unsern Begriff verwandter Begriff sein.


 
   
 Aber gibt es nicht wesentlichere & unwesentlichere Züge eines (solchen) Begriffs? Also D.h.: Ändert man dies, so wird man es noch Verstellung nennen, ändert man dies, so nicht mehr. Und daran ist nichts das Benennen bedeutet hier eine Einstellung.


 
   
  Leute, deren Gesicht ihre Empfindungen ˇden Andern
unfehlbar
unbedingt
⌊⌊sogleich⌋⌋ verraten,
verbergen
verstecken
es, wenn sie heucheln wollen.


 
   
  Die Leute sagen nicht, man könne in das Innere, in das Herz, nicht schauen, sondern, man könne die Züge nicht lesen, wenn sie verhüllt sind.

 
   
  “Man kann nicht in sein Herz sehen.” Die Frage ist: Kann er's? (Das bestimmt den Begriff.)

 
   
  “Man kann den Menschen
18
nicht in das Herz schauen.” Dabei ist eigentlich angenommen, daß er selbst es kann. – Ist es ein Satz der Erfahrung? // Ist es Erfahrung, die uns das gelehrt hat? //
Ja & nein, möchte ich antworten.


 
   
  Und das muß einen Grund haben.

 
   
  “Er könnte mir über sich sagen, was ich sonst nicht wüßte.”

 
   
Dies
Eines
ist sicher: Er kann z.B. Bewegungen seines Körpers vorhersagen, die ich nicht vorhersagen kann; ◇◇◇ wenn nicht aus
den Gründen & sag ich seine Handlungen voraus, dann auf andere Weise.


 
   
  Und ist das Erfahrungstatsache? & welche
oder: von
Oder: Von
welchen rede ich hier?
  Ich kann z.B. seinen Arm nicht willkürlich bewegen, wie den meinen. Was damit aber gemeint ist, ist nicht ganz einfach zu erklären. // klar zu machen //


 
   
Ich kann nicht wissen was er im Innern plant. Aber angenommen er machte immer geschriebene Pläne; von welcher Wichtigkeit
19
wären sie? Wenn er sich z.B. nie nach ihnen richtete.


 
   
  Vielleicht sagt man: Dann sind's eigentlich keine Pläne. Aber so wären's also auch keine wenn sie in ihm wären & in ihm zu sehen würde uns nichts nützen.

 
   
ˇSiehst du nicht, [E|e]r hat [s|S]chmerzen!” – “Schmerz dort? Wieso?
  Er würde nicht verstehen was es heißt, der Andere habe Schmerz.


 
   
 Nur wenn man noch viel verrückter denkt, als die Philosophen, kann man ihre Probleme lösen.


 
   
Wie, wenn Einem beigebracht
würde
worden wäre
, die Pflanzen empfinden ◇◇◇ Schmerz & er später aber glaubt er es nicht mehr?


 
   
Wie wird Einer handeln der nicht ‘glaubt’, der andre Mensch fühle Schmerzen? Man kann sich das vorstellen. Er behandelt ihn wie ein lebloses Wesen, oder wie die Meisten eines der niederen Tiere.

 
   
Wir alle kennen die Frage des Doktors etwa, “Hat er Schmerzen”. Auch die Unsicher-
20
heit, ob Einer ˇder stöhnt, in der Narkose etwa, Schmerzen hat. Aber die Frage des Philosophen, ob der Andre Schmerzen hat, ist von ganz andrer Art; es ist nicht der Zweifel im bestimmten Fall auf jeden Einzelnen
gerichtet
angewendet
. // gegen jeden Einzelnen gerichtet. //


 
   
  Kommt uns dieser Zweifel im gewöhnlichen Leben unter? Nein. Aber vielleicht etwas ihm ähnliches: die Gleichgültigkeit gegen die Schmerzäußerung des Andern.

 
   
  Der Glaube Einer habe nicht
Schmerzen, da er keine außert, oder er … er heuchle sie nur, oder er habe nicht Sch. denn er sei bewußtlos in Narkose hat andre Gründe als der, eine Qualle habe keine Schmerzen & auch als der Glaube des fiktiven Unmenschen, der die Schmerzäußerungen der Andern wie die seltsamen, belustigenden, oder unangenehmen Erscheinungen lebloser Dinge betrachtet.
Würde dieser nun überhaupt sagen “Ich glaube, sie haben keine Schmerzen”? Vielleicht; aber würde er dasselbe meinen wie der Doktor? Die Äußerung – wie immer er sie
21
gelernt haben mag, // er ihrer habhaft geworden ist, // steht bei ihm in einem anderen Zusammenhang; obwohl auch gewisses an den Situationen ähnlich ist.


 
   
 “Die Unsicherheit, ob der Andre Schmerzen hat” liegt sie darin daß er er ist & ich ich? (Darin muß sie immer vorhanden sein.) (Aber frag Dich doch: “Kann er's wissen er hat ja keinen Vergleichsgegenstand. Nein hier täuscht mich ein (falsches) Bild. Die Unsicherheit ist eine von Fall zu Fall & das Schwanken des Be-
griffes. Aber das ist unser Spiel, wir spielen (eben) mit einem elastischen Instrument.

 
   
  Und könnten Leute dies es nicht mit einem starren spielen? Dann wär's von dem unsern verschiedener als Du denkst. Denn wo alle Begriffe elastisch sind in dem Wechsel des Lebens wäre ein starrer Begriff ein seltsamer Anblick.

 
   
Es könnte ja Einen geben, der den Andern gegenüber in einem ernsten, – hoff
22


 
   
  Denk, jemand sähe ein Pendel an & dächte dabei: So läßt Gott es gehen. Hat denn Gott nicht das Recht einmal // auch einmal // in übereinstimmung mit einer Rechnung zu handeln?

 
   
Muß nicht auch jeder Begriff des bloßen Benehmens vag sein, wenn er nützlich sein soll?

 
   
Ein weit talentierterer Schriftsteller als ich hätte noch immer geringes Talent.


 
   
  Warum spielen wir nur dieses Spiel?! – Aber wonach fragst Du da? Nach seiner Umgebung nicht nach seinen Ursachen.

 
   
Verst. ist ja eben nur ein besonderer unter den F[ä|a]llen
besonderer Fall
  Nnur unter
sehr speziellen
ganz besondern
Umständen können wir ein Benehmen als Verstellung deuten.

 
   
Aber ist der Begriff nicht eben solcher Art, daß
23
man sich zu jedem Benehmen etc. eine ˇnoch weitere Umgebung denken
kann
könnte
(
ausmalen
konstruieren
kann) in der es
ein
auch
Benehmen der Verstellung wäre? Ist nicht z.B. darauf die Unsicherheit ˇdas Spannende vieler Detektivgeschichten aufgebaut? // darauf das Problem jeder Detektivgeschichte gegründet? //

 
   
Man könnte auch sagen: Der Begriff der Verstellung hat es mit einem praktischen Problem zu tun. Und die verschwommene Grenze des Be-
griffs
ändert
hindert
daran nichts.

 
   
  Schon das Erkennen des philos. Problems als eines logischen ist ein Fortschritt. Es bedeutet
erzeugt
bewirkt
sichere
die rechte
Einstellung & die rechte Inangriffnahme Methode der Untersuchung. // ; es bringt die rechte Einstellung (mit (sich) // // ; es
zeugt
erzeugt
die rechte Einstellung, &
mit ihr
damit
die rechte Methode. //

// es bringt mit sich uns die rechte Einstellung mit, & auch
eine
die
Methode. // // Es hat die
rechte
richtige
Einstellung bei sich … // ⌊⌊ // Es kommt die rechte Einstellungˇ mit ihm, … // ⌋⌋⌊⌊ // Mit ihm kommt … // ⌋⌋
24


 
   
  “Es könnte theoretisch Verstellung sein”: Was heißt das?

 
   
Es muß doch heißen: dDer Begriff der Verst. ließe es zu.

 
   
Und das heißt: Wenn ich nun vielleicht noch das & das & das erführe, würde ich vielleicht sagen, es sei Verstellung. // Verstellung gewesen. //
  (Euklid. Geometrie.)

 
   
Aber hier machen wir uns ein falsches Bild
unseres
des
Begriffes.


 
   
Aber Aber wo steht es denn, daß man das sagen würde;; oder woraus schließe ich's denn?

 
  ∫ ∫  
So denk Dir also eine Geschichte in der das dann noch Verstellung genannt würde. Würde sie Dir nur unwahrscheinlich vorkommen? Oder würdest Du sagen: “Das ist nicht mehr ein Fall der Verstellung; sondern etwas des Wahnsinns”?

 
   
 Der Begriff (der) ‘Verst.’ dient praktischen Zwecken.

25


 
   
  ‘Soweit dieser Begriff bestimmt ist, laßt er auch das zu.’

 
   
Der Begriff ‘Verstllg’ hat es mit den Fällen der Verstellung zu tun.
  Bilden diese wirklich eine unendliche Reihe?

 
   
Und was hab ich nun mit allem dem erreicht?
(Den Gebrauch statt das Bild gesetzt?)
In der Erklärung des Begriffes den Gebrauch an die Stelle des Bilds gesetzt.


 
   
  Was willst Du mit der Entscheidg, das Wort habe nur eine, oder nicht nur eine, Bedeutg?
  Du kannst ja seinen Gebrauch lernen, ohne das zu entscheiden. (ohne darüber nachzudenken).

 
   
Sagst Du, es hat zwei Bedeutgen, so mußt Du sie nun trennen. // durch
eine
die
Erklärung trennen. // (Das kann verschiedene Zwecke haben)

 
   
  Aber die Unterscheidg
26
kann in's Auge springen, oder auch nicht.

 
   
  Sie mag schon beim ersten Lernen der Sprechenlernen gemacht werden, oder auch erst von
dem
Einemc
, der die Sprache ˇeinmal erforscht. // von dem Logiker, der … // // von einem
Grammatiker
Sprachforscher
. // // von einem Grammatiker der sie erforscht. //

 
   
(Du mußt ja hier von der lebenden Sprache ausgehen.

 
   
Die Unterscheidung von Verwendungsweisen hat verschiedene Zwecke.


 
   
  Ich schaue die Sprache an & sage “Verschiedene Wörter werden ganz verschieden gebraucht.”
  Dann aber auch: “Diese haben ähnliche Verwendung.” Ja: “Diese (hier) haben die gleiche”. Und ferner: “Dieses Wort hat zwei ganz verschiedene Verwendungen”. Aber auch “[e|E]s hat zwei verschiedene & doch ähnliche Verwendungen.” – Und soweit beschreibe ich, was mir auffällt. (D.h., es ist hier noch kein Problem) (Soweit bin ich noch ganz naiv)
27


 
   
  Zu
jeder
einer
Bedeutung gehört hier immer [die| eine] eine Erklärung der Bedeutg. Und die Erklärungen können ihrer Art nach ungemein von einander verschieden sein & wieder in verschiedener Weise mit einander ähnlich sei.
  [
Eine
Die
Erkl. von ‘gehen’, & vom ‘gegangen’]
  Die Unterschiede können primitiver & weniger primitiv sein.

 
   
  Du kommst in eine neue Lage, wenn Du mehrere Sprachen betrachtest & miteinander vergleichst.



 
   
  Die Erklärung mancher Wortverwendung wird uns einfach, lapidar, ursprünglich, vorkommen; einer andern künstlich, willkürlich, zwecklos.

 
   
  “Wir brauchen ein Wort, um diesen Gegenstand zu bezeichnen; aber wozu ein Wort, das dieses jeden Montag, jenes an Dienstag etc. bezeichnet.” Hat dieses Wort überhaupt eine Bedeutg, oder sieben?

 
   
  Nicht jeder Gebrauch willst Du sagen, ist eine Bedeutung.

 
   
  Hat das Wort eine Funktion
28
in unserm Leben, oder hat es sieben Funktionen?
  Eine Funktion, : dafür hat man gewisse Vorbilder.
  Und was diesen
verwandt
ähnlich
ist, nennen wir eine Funktion. // heißt so. // (Ein unscharfer Begriff.)

 
   

Bedeutung
Funktion
Zweck
Nutzen
Zusammenhängende Begriffe.




 
   
  Ich denke mir hier einen Menschen, der ganz naiv (ohne philosophische Hintergedanken) die Varietäten der Wortverwendung anschaut & für sich beschreibt.
  Er könnte z.B. das Wort, das an jedem Wochentag etwas andres bedeutet, wie das gewöhnliche Substantiv beschreiben & es käme ihm nicht die Frage: “Hat dies eine Funktion, oder mehrere?”
  Die Frage kommt ihm gar nicht “Haben non & ne die gleiche Bedeutung?”

29


 
  ∫ \  
  Wenn er nun aber die Worte mit
den
primitiven
Zeichen einer primitiven Zeichensprache vergleicht dann könnte er das ein Zeichen mit einer Bedeutung nennen was einer demonstrativen Erklärung entspricht.

 
  C \  
  Ob aber Ist aber z.B. die prim. Funkt. der Verneing im Bericht & der Abwehr im Befehl die gleiche? – Was man die gleiche Funktion, & was nicht, nennen wird, wird von der menschlichen Natur abhängen. Sowie natürlich auch: was
primitives Bedurfnis
Notwendigkeit
ist, & was nicht.

 
  C \  
  Der Begriff “Bedeutg” wird dazu dienen ˇdas was man die die kapriziösen Formen ⋎ Bildungen der Sprache ˇnennen könnte von den wesentlichen oder wichtigen ˇin der Natur ihres Zweckes gelegenen zu unterscheiden.

 
   
  Der Begriff der ‘Bedg.’ wird in
die
unsre
Klassifikation // Beschreibg // der WortVervendungen einen neuen Gesichtspunkt einführen.

 
   
  Steige immer wieder vom
öden
kahlen
Berge der Gescheitheit in das gründende Tal der Dummheit.

 
   
Ein
Verbum
Wort
, das in der ersten
30
 
   
wäre die
[Aspektblinder]
Eine A. von verwandter Art wäre ˇetwa ⌊⌊ˇvielleicht⌋⌋ die, daß Leute Photogr. abstoßend fänden, weil sie farblosen die Menschen zeigen. // daß jemand darstellen als hätten sie keine Farben.
ein
daß jemand von Photgr. abgestoßen würde, weil sie Menschen darstellen als hätten sie keine Farben. Oder daß er in Miniaturen die Bilder winziger Menschen sieht.


Eine A.
von verwandter
einer verwandte
Art wäre
dies
(vielleicht)
¤
wenn jemand Photogr.
als die Bilder farbl. & winziger Menschen sähe & vielleicht darum von ihnen abgestoßen würde
ungern sähe, weil farblose Menschen abstoßend seien, und sie farblose Menschen darstellen.
wenn jemandem Photg. abstoßen weil sie farblose Menschen darstellen; oder wenn Einer in Miniaturen die Bilder winziger Menschen sähe.wenn jemand Phot. abstoßend fände, weil sie farblose & winzige Menschen darstellen.
wenn jemand in Photogr. die Bilder farbloser & winziger Menschen sähe & daher vielleicht von ihnen abgestoßen würde.
31


 
   
  Welche herrliche Welt: der Himmel ist blau & 2 × 2 vier!

 
   
  [Aspektblindheit] ¤Von ahnlicher Art wäre diese Anomalie wenn

 
   
  Tradition ist nichts, was Einen nach Belieben aufnehmen kann.

 
   
  Ich habe eines von diesen Talenten das immer wieder aus der Not eine Tugend machen muß.

 
   
Die größte Schwierigkeit in diesen Untersuchungen ist, eine Darstellungsweise für die Vagheit ⌊⌊finden.⌋⌋


 
   
⌊⌊ Die Evolution des Menschen & das Erwachen des Geistes, Bewußtseins, auf einer bestimmten Stufe. ⌋⌋

 
   
   Man kann von der Funktion des Worts im Satz, im Sprachspiel, in der Sprache, reden. Aber “Funktion” heißt in jedem dieser Fälle “Technik” Bezieht sich also auf eine allgemeine Erklärung & Abrichtung.

 
   
  Unsere Sprache beschreibt zuerst einmal ein Bild. Was mit dem Bild zu geschehen hat, wie es zu verwenden (ist), bleibt im Dunkeln. Aber es ist ja klar daß
dies
es
erforscht werden muß,
⌊⌊wenn man den Sinn unsrer Aussage verstehen will.⌋⌋ Das Bild aber scheint uns dieser Aufgabe Mühe Arbeit dessen zu überheben, denn es scheint ˇschon auf eine ˇganz bestimmte Verwendung zu denken. // denn überheben; es deutet ˇja schon auf eine ganz bestimmte Verwendung // Dadurch hat es uns ˇeben zum [b|B]esten.

 
   
  Wie soll man ein Gefühl erklären? Es ist etwas unerklärbares,
besonderes
spezifisches
.