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‒ ‒ ‒ || non & ne Es hat denselben Zweck, dieselbe Verwendung – bis auf eine Bestimmung.

   
      Du Narr, der Du Dich mit den Großen vergleichst! Du betrügst Dich selbst.

   
     So gibt es also zwischen Verwendungen wesentliche & unwesentliche Unterschiede? Erst wenn man vom Zweck des Wortes redet taucht diese Unterscheidung auf.

   
‒ ‒ ‒ Es würde uns vielleicht befremden. “Er spielt gar nicht unser Spiel” möchte man sagen.
Es ist ein anderer Typus.
|| Oder auch das ist ein anderer Typus.


   
     Der Psychologe berichtet die Äußerungen des Subjekts. Aber diese Äußerungen “Ich sehe …” “Ich höre …” “Ich fühle” etc. handeln nicht vom Benehmen.

   
     ‒ ‒ ‒ Von beidem, aber nicht im Nebeneinander sondern vom einen durch das andere.

   
     ← Aber wir würden so auch sehen daß es || dies für das Verstehen & Gebrauchen der Worte ohne Folgen || unwesentlich wäre.

   
     Aber konnte dieser die Verwendung von “wenn” & von “daß” nicht ganz ebenso beherrschen wie wir?
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Würde er diese Worte nicht verstehen? & meinen wie wir.


   
     Würde ich (von diesem) nicht glauben, er verstehe die Worte “daß” & “wenn” wie wir, wenn er sie ganz so verwendet wie wir?

   
     Aber || Und würden wir von diesem ◇ nicht glauben, er verstehe die Worte “daß” & “wenn” so ganz || so wie wir sie verstehen, wenn er sie ganz so verwendet wie wir?

   
     Das ist ein anderer Typus.
     Aber welche Wichtigkeit hat es eigentlich?



   
     Es wäre doch ähnlich, wie wenn jemand, statt mit jedem Vokal eine eigene Farbe zu verbinden, eine mit a, e, i, & eine (zweite) mit o & u verbände: Vielleicht gibt es solches. “Das ist dann ein anderer Typus”, möchte man sagen.

   
     ‒ ‒ ‒ Weil nur dieses Wort, dieser Klang dieser Ton, diese Grammatik.

   
     Hat also das Wort “Beethoven” ein Beethovengefühl?

   
     Er ist der Blick mit welchem mich dieses Wort anschaut.

   
     Aber der Blick kann man vom Gesicht nicht
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trennen.
     ‒ ‒ ‒ mit ganz besonderem Ausdruck Dieser Ausdruck ist nicht etwas was man von der Stelle trennen kann. (Nicht notwendigerweise.) Es ist ein anderer Begriff. (Ein anderes Spiel.)


   
     “Du hast die Stelle jetzt mit einem andern Ausdruck gespielt” – “– jetzt mit demselben” & man kann ihn auch charakterisieren durch ein Wort, eine Geste, ein Gleichnis; aber dennoch macht man mit diesem Ausdruck nicht etwas was in anderer Verbindung vorkommen kann.
   
     Das Erlebnis ist diese Stelle, so gespielt (so, wie ich es etwa vormache; eine Beschreibung könnte es nur andeuten.)

   
∣ Die lustigen Farben. ∣


   
     Die ‘Atmosphäre’ ist gerade das, was man sich nicht wegdenken kann.

   
     Der Name Schubert, umschwebt von den Geistern seines Gesichts, seiner Werke. – Also doch eine Atmosphäre? – Aber man kann sie sich nicht von ihm abgelöst denken.

   
     Der Name S., wenigstens,
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wenn wir vom Komponisten reden, ist so umgeben.
     Aber diese Umgebung scheint mit dem Namen selbst, mit diesem Wort, verwachsen.


   
     ‒ ‒ ‒Denke, ich höre, es muß jemand ein Bild ….

   
     & Ich höre, es habe jemand ein Bild “ …”.

   
     – Wenn sie nicht mit dieser Stelle einhergingen.

   
‒ ‒ ‒ganz hirnverrückt
& lächerlich wäre.
|| gänzlich widerwärtig &
lächerlich wäre.
|| gänzlich lächerlich
& widerwärtig wäre.


   
     Meine kinästhetischen Empfindungen belehren mich über die Bewegungen & Lagen meiner Glieder.
     Ich bewege jetzt meinen Finger. || Zeigefinger rhythmisch hin & her. Spüre nichts. || Ich spüre es kaum oder gar nicht. Vielleicht ein wenig in der Fingerspitze & manchmal an einer Stelle der Haut (gar nicht im Gelenk) Und diese Empfindung belehrt mich daß & wie ich den Finger bewege? Denn er kann es genau beschreiben.


   
     Du mußt die Bewegung eben doch fühlen, sonst
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könntest Du nicht wissen wie er sich bewegt. Aber “es wissen” heißt nur, es angeben, beschreiben können.
     Ich mag die Richtung aus der der Schall kommt nur angeben können, weil er eines || das eine meiner Ohren anders affiziert als andre; aber das höre ich nicht.


   
     Ganz so ist es mit der Idee ein Merkmal der Empfindung belehre uns über ihren Ort am Körper, || Schmerzempfindung müsse uns … oder ein Merkmal des Erinnerungsbildes über die Zeit auf die es sich bezieht.


   
     Eine Empfindung kann uns über die Bewegung oder Lage eines Gliedes, oder auch eines Körpers belehren. Es kann auch der Charakter des Schmerzes uns über den Sitz einer Ursache || der Krankheit belehren.

   
     Wie weiß || merkt man z.B. || ich daß den Blinden sein Tastgefühl & den Sehenden sein Gesicht über die Gestalt & Lage der Dinge belehrt?

   
     Weiß ich's nur aus eigener Erfahrung & vermute es nur bei den
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Andern?


   
     Es gibt hier außer jener Beschreibung noch eine Beschreibung der Empfindung. (dessen, was man manchmal das Sinnesdatum nennt).



   
     Was ist das Kriterium dafür, daß mich ein Sinneseindruck über die Form & Farbe belehrt?

   
     Welcher Sinneseindruck? Nun dieser. Ich kann ihn beschreiben “Er ist derselbe wie der …” oder auf ein || ihn an einem Muster || Bild zeigen.
     Und nun: was fühlst
Du, wenn deine Finger in dieser Lage sind?
“Wie soll man ein Gefühl erklären? Jeder || Man kann es nur in sich selbst kennen.” Aber den Gebrauch der Worte muß man doch lehren können!


   
     Ich suche nun nach dem grammatischen Unterschied.

   
     Die Worte rau & glatt, kalt & warm. süß”, sauer, bitter
     Aber warum nicht auch dünn & dick?
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     ‒ ‒ ‒ Kann da nicht ein Zweifel sein? muß nicht einer sein, wenn ein Gefühl gemeint ist?

   
     Was würden wir sagen wenn Einer uns mitteilt er sähe an einem bestimmten Ding eine Farbe, die er nicht weiter beschreiben könnte? Muß er sich richtig ausdrücken? Muß er eine Farbe meinen?

   
     Das schaut so aus; das schmeckt so, das fühlt sich so an. Das & so müssen verschieden erklärt werden.



   
     Ich kann den Zustand meiner Depression beobachten, ich beobachte dann das, was ich z.B. beschreibe.

   
     Ein Gedanke, der mir vor einem Monat noch unerträglich war ist es mir heute nicht mehr. (Eine Berührung die gestern schmerzhaft war ist es heute nicht.) Das ist das Resultat einer Beobachtung.

   
     Sich an die gestrige Stimmung zu erinnern trachten kann man beobachten nennen.
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     Was nennt man “beobachten”? Ungefähr dies: sich in die günstigste Lage versetzen gewisse Eindrücke zu empfangen, mit der Absicht etwa sie zu beschreiben.

   
     Wann sagt man jemand beobachtet || beobachte? Beiläufig || Ungefähr: Wenn er sich in eine günstige Lage versetzt gewisse Eindrücke zu erhalten, z.B. mit der Absicht sie zu beschreiben. || was sie ihn lehren zu beschreiben.

   
     Ich fürchte mich im Grunde noch immer. – Ich fürchte mich, ich halte diese Furcht
nicht aus. – Ich fürchte mich vor seinem Kommen darum bin ich so unruhig. – O, ich fürchte mich jetzt viel weniger davor als früher. – Ich fürchte mich, jetzt wo ich furchtlos sein sollte!


   
     Ich könnte ihm || (Aber) es || Es könnte verschiedene Erklärungen geben:
      Ich fürchte mich! Geh weg! Ich halte diese Furcht nicht aus!
     Ich fürchte mich vor seinem Kommen deshalb bin ich so unruhig.
     Ich fürchte mich noch immer etwas, aber viel || obwohl schon weniger als früher.
     Ich fürchte mich im Grunde noch immer, obwohl ich's mir || ich mir's nicht gestehen will.
     Ich fürchte mich, jetzt, wo
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ich furchtlos sein sollte!
     Ich fürchte mich. Ich || ; ich muß es leider gestehn.
     Ich glaube, ich fürchte mich noch immer.


   
     Die Zusammenhänge in denen ein Wort steht sind am besten in einem Drama dargestellt zu finden daher das beste Beispiel für einen Satz in einer bestimmten Bedeutung ein Zitat aus einem Drama ist. || in einem Drama zu finden.
Und wer fragt die Person im Drama, was sie während des Sprechens erlebt?


   
     Das beste Beispiel für einen Ausdruck in ganz bestimmter Bedeutung ist eine Stelle
in einem Drama.


   
     ‒ ‒ ‒ Nun, wir setzen manches voraus. Z.B. daß sie ihre eigenen Stimmen hören auch manchmal manches bei ihren Gebärden fühlen & was sonst noch zum menschlichen Leben gehörte.

   
     In ein philosophisches Wespennest stechen. Moore.

   
     Das Sprachspiel der Meldung kann so gedreht werden, daß dem Frager die Meldung eine Information über den Meldenden gilt nicht über den Gegenstand der Meldung
(Messen um den Maßstab zu prüfen.)
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     Die augenblickliche Bewegung.

   
     Wer eine Bewegung sieht, der sieht überhaupt nicht was || die Lage in einem Zeitpunkt. Er könnte sie nicht abbilden.

   
     Anstückeln.

   
     Ich glaubte damals, die Erde sei eine Scheibe. – Nur so? –

   
     “Wie ich mich kenne, werde ich jetzt so handeln.”

   
     Die Linie verläuft ins Dunkel.
Sie hat keinen realen Punkt für …

     Auch wenn man anders anstückeln will, muß man's nach einem andern Prinzip tun.


   
     Man kann ja fragen Ist ein Zustand den ich an seinen Äußerungen erkenne wirklich derselbe wie der den er nicht auf diese Weise erkennt. || den er auf diese Weise nicht erkennt. Und die Antwort ist eine Entscheidung.

   
     Die Kurve “Ich bin im Irrtum” || “im Irrtum sein”.

   
     “Zu glauben scheinen”, ein
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Verb. Die erste Person Indikativ Präsens ist sinnlos, weil ich meine Absichten kenne. Aber das wäre eine Fortsetzung von “Er glaubt”.


   
     Oder: Wenn Glaube ein Zustand des Geistes ist so hat er Dauer. Er dauert nicht nur während ich sage, ich glaube. Also ist er eine Disposition. Warum kann ich nicht von mir sagen ich hätte sie? Wie erkennen die Andern meinen Zustand? || meine Disposition? Sie beobachten mich, sie fragen mich: Meine Antwort ist nicht unbedingt “Ich glaube …” sondern vielleicht “Es ist
so” daraus erkennen sie meine Disposition Und wie erkenne ich sie? Durch Stichproben? – Meine Disposition ist etwa “Es läßt sich das & das von mir erwarten”. Interessiert sie mich nicht?


   
     Ich habe zu meinen eigenen Worten eine ganz andre Einstellung als die Andern.

   
     Ich horche nicht auf sie & lerne daraus etwas über mich. Sie haben zu meinen Taten eine ganz andre Beziehung als zu den
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Taten Andrer.


   
     Horchte ich auf die Rede meines Mundes, so würde ich sagen können, ein Andrer spreche aus meinem Mund.

   
     “Ich bin in diesen Tagen geneigt zu sagen …”

   
     Wenn Einer etwas mit großer Überzeugungskraft sagt: glaubt er es jedenfalls während er's sagt? Ist Glauben so ein Zustand?

   
     Er spricht seinen Glauben
um nichts besser aus durch “Ich glaube …” als durch die bloße Behauptung


   
     Mich interessieren meine Worte & meine Handlungen ganz anders als den Andern. (Auch z.B. mein Tonfall.) Ich verhalte mich zu ihnen nicht beobachtend.

   
     Ich kann mich nicht beobachten wie der Andere mich fragen “Was wird dieser jetzt wohl tun?” etc.

   
     Daher kann das Verb
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“Er glaubt”, “Ich glaubte” nicht die Fortsetzung in der ersten Person haben wie das Verb “essen”.


   


   
     “Was wäre aber die Fortsetzung die ich mir erwartete?!” Ich kann keine sehen.

   
     “Ich glaube das.” – “Da schein ich also das zu glauben.”
“Nach meinen Äußerungen glaube ich das; aber es ist nicht so.”

     “Mir scheint ich glaube || mein Ego glaubt das, aber es ist nicht so.”


   
     Meine Worte sind meinen Handlungen parallel. Seine seinen.

   
     Andere Koordinaten.

   
     Ich schließe nicht von meinen Worten auf meine vermutlichen Handlungen.

   
     Jene konsequente Fortsetzung wäre “Ich scheine zu glauben”.

   
     Die Annahme ist von vornherein umgeben von allen den Formen des Wortes “glauben”
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von allen den verschiedenen Implikationen.
     Denn ich beherrsche seine Technik, lang ehe ich über sie nachdenke.

   
     “Nach meiner Äußerung zu urteilen glaube ich das.” (Nun, es ließen sich Umstände ausdenken, in denen so eine Äußerung Sinn hätte. Aber von diesem Gebrauch des Wortes Glauben” reden || der Worte reden wir nicht.)

   
     Und dann || es könnte Einer auch sagen “Es wird regnen, aber ich glaube es nicht” wenn Anzeichen dafür da wären, daß zwei
Personen aus seinem Munde reden. Es würden hier Sprachspiele gespielt die wir uns zwar ausmalen können, die wir aber für gewöhnlich nicht antreffen.


   
     Und dann könnte Einer auch sagen “Es regnet, aber ich glaube es nicht”. Man müßte sich dazu Anzeichen ausmalen daß zwei Personen || Persönlichkeiten aus seinem Munde sprechen. || Man müßte sich dazu ein Benehmen ausmalen welches darauf deutet daß zwei …
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     Da scheint es ja als wäre die Behauptung “Ich glaube” nicht die Behauptung dessen, wer die Annahme “ich glaube” annimmt!
     Ich bin also versucht nach einer anderen Fortsetzung des Verbums in der 1. Person Indikativ zu suchen || fahnden.


   
     Ich denke so: Glauben ist ein Zustand der Seele. Er existiert während einer Zeit er ist nicht an die Zeit seines Ausdrucks gebunden. Er ist also eine Art Disposition Die offenbart mir im Andern sein Benehmen seine Worte. Und zwar ebensowohl sein Ausdruck “Ich glaube”
wie die einzige Behauptung Wie ist es nun mit mir? Studiere ich meine Disposition um die Behauptung oder die Äußerung ‘Ich glaube’ zu machen? – Aber könnte ich nicht doch wie der Andre ein Urteil über diese Disposition abgeben? Da müßte ich ja wie der Andre auf mich acht geben, auf meine Worte hören! etc.


   
     Jene Fortsetzung fände sich leicht || könnte ich finden wenn es Sinn hätte zu sagen || ich nur sagen könnte “Ich scheine zu glauben.”

   
     Eine fleckige Wand; &
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ich beschäftige mich damit, Gesichter in ihr zu sehen; aber nicht um die Natur des Aspekts zu studieren, sondern weil mich jene Gestalten interessieren & das Verlangnis das mich von einer zur andern führt.


   
     Aspekte leuchten immer wieder vor mir auf, andere vergehen, manchmal ‘starre ich wie blind’ auf die Wand.

   
Unter dem Fleck könnte auch das Doppelkreuz & der Hase-Entenkopf sein & sie könnten
wie die andern & mit ihnen einmal so einmal so gesehen werden.


   
     Das Aufleuchten von Aspekten ist dem Aufleuchten von Vorstellungsbildern verwandt. || ähnlich.

   
     Wenn ich es immer als ein ef verwendet habe so habe ich's darum nicht als ein ef gesehen.

   
     “Das kann ein F sein”.

   
     Der Aspekt scheint zur Struktur der inneren Materialisation zu gehören.
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     Wir lernen Sprachspiele. Wir lernen Gegenstände nach ihren Farben ordnen, die Farben von Gegenständen melden, Farbbegriffe werden auf verschiedene Weise erzeugt || Farbe auf verschiedene Weise erzeugen, Formen vergleichen, melden, messen etc. etc.
     Lernen wir auch, sie uns vorzustellen?


   
     Es gibt ein Sprachspiel “Melde die Farbe …” aber nicht “Melde diese Farbe hier.”

   
     Es gibt ein Sprachspiel “Melde ob diese Figur in jener vorkommt”. (Auch “wie oft” oder “wo”.)
Was Du meldest ist eine Wahrnehmung.


   
     Man könnte also auch sagen: “Melde ob hier ein Spiegel-ef vorkommt”, & es kann einem plötzlich auffallen. Dies könnte von größter Wichtigkeit sein.

   
     Die Meldung aber “Jetzt sehe ich's als– jetzt als–” meldet keine Wahrnehmung.

   
     Du kannst daran so denken, oder so, dann siehst Du es einmal so einmal so. Wie?
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     Du kannst daher einmal an das denken, einmal an das, es einmal als das ansehen einmal als das & dann wirst Du's einmal so einmal so sehen . Wie denn?! Es gibt ja keine weitere Bestimmung.

   
     Freilich wenn Du so schaust, die Brauen zusammenziehst z.B. dann siehst Du's grün, aber sonst rot. Da || So könnte mich die Farbe doch übers Objekt belehren. Die Vorschrift wäre eben Du mußt so schaun.


   
     Ich kann die Aspekte des F wechseln & mir keiner andern Willenshandlung dabei bewußt sein.

   
     ‒ ‒ ‒ Denn der || Der Ausdruck der Verwandlung des Aspekts ist auch der Ausdruck der

Kongruenz & Unähnlichkeit.


   
     Sehen & denken im Aspekt.

   
     Ich schaue auf ein Tier. Man fragt mich “Was siehst Du dort?” Ich antworte “Einen
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Hasen”. – Ich sehe in die Landschaft; plötzlich läuft ein Hase vorbei. Ich rufe aus: “Ein Hase!”
     Beides, die Meldung & der Ausruf, kann man (einen) Ausdruck der Wahrnehmung & des Seherlebnisses nennen. Aber der Ausruf ist es in anderem Sinn als die Meldung, er entringt sich uns. Er verhält sich zum Erlebnis ähnlich wie der Schrei zum Schmerz.


   
     Aber da er die Beschreibung einer Wahrnehmung ist, kann man ihn auch
den Ausdruck eines Gedankens nennen. Und man kann also sagen, daß wer das Tier anschaute nicht an das Tier || den Gegenstand anschaute nicht an ihn denken mußte || muß; wer aber das Seherlebnis hat dessen Ausdruck der Ausruf ist, der denkt auch an das was er sieht.


   
     Und darum scheint der Aspektwechsel || das Erlebnis des Aspektwechsels halb Seh- halb Gedankenerlebnis.

   
     Beim Sehen des Aspektwechsels beschäftige ich mich mit dem Objekt. || scheine ich mich mit dem Objekt
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beschäftigen zu müssen. || muß ich mich mit dem Objekt beschäftigen.


   
     Mit dem, was ich jetzt bemerke, was mir auffällt, beschäftige ich mich. Darum || Insofern ist das Erleben des Aspektwechsels wie ein || gleich einem Tun.

   
Es ist ein Aufmerken.




   
     Was ist das Kriterium des Seherlebnisses? Was soll das Kriterium sein?
     Die Darstellung dessen, “was
     gesehen wird”.


   
     Kann ich nun dieses
Aufleuchten des Aspekts ein Seherlebnis vor einem Denkerlebnis trennen? (& was heißt das?) Wenn Du es trennst, dann geht der Aspekt verloren.


   
     Wie ist es hier mit dem Doppelkreuz? Es ist wieder Sehen einer Deutung gemäß. Sehen als.


   
     Wenn ich nun diesen Menschen in der Menge erkenne, nachdem ich vielleicht schon längere Zeit in seiner Richtung geschaut habe, – ist es ein Sehen? ein Denken? Der Ausdruck des Erlebnisses ist “Schau,
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da ist der …!” – aber es könnte natürlich auch eine Skizze sein. Auch in der Skizze & im Skizzieren mag es sich ausdrücken daß ich diesen erkenne. (Aber das plötzliche Erkennen drückt sich darin nicht aus.)
|| , – ist das ein besonderes Sehen? ist es ein Sehen & Denken? eine Verschmelzung der beiden – wie man beinahe sagen möchte?
Die Frage ist: warum will man das sagen? Nun, wenn man so fragt, ist es nicht sehr || so schwer zu beantworten.

     Nimm an, das Kind erkennt plötzlich einen Menschen. Es sei das erste Mal, das es jemand plötzlich erkennt. – Es ist als wären ihm plötzlich die Augen aufgegangen.
     Man kann z.B. fragen: Wenn es das so & so plötzlich erkennt, – könnte es dasselbe plötzliche Seherlebnis haben, aber ohne das Erkennen? || aber ohne den Menschen zu erkennen? Nun, es könnte ihn z.B. falsch erkennen.


   
     [Ich habe den Anfang vom Kind noch nicht
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richtig ausgewertet.]


   
      ∣ Denk, Einer fragte: “Tu ich denn das mit den Augen?” ∣

   
     Derselbe Ausdruck der früher Meldung des Gesehenen war, ist jetzt Ausruf.

   
     Es läuft ein Hase über den Weg. Er kennt ihn nicht & sagt: “Etwas Seltsames ist dort vorbeigefahren” & beschreibt nun die Erscheinung. Der Andre sagt “Ein Hase!” & er kann ihn nicht so genau beschreiben .

     Und warum will ich nun demnach sagen daß der, der ihn erkennt, ihn anders sieht, als der ihn nicht erkennt?


   
     Es ist der wohlbekannte Eindruck.

   
     Sieht der das Lächeln welches es nicht als solches erkennt anders als der es als Lächeln erkennt? Er reagiert anders drauf.

   
     Was ist dafür zu sagen, daß er es anders sieht?
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     “Wenn man weiß, was es ist, schaut's anders aus” – Wieso?


   
     Wie wäre es, wenn Einer es zwar nicht kennte, sich aber gleich darin auskennt? Sieht er's dann wie der, der es kennt || kannte? Was soll ich sagen?

   
     Es ist eine Frage der Begriffsbestimmung.



   
      ∣ Ich erwähne diese Arten der Aspekte um zu zeigen mit welcher Art der Vielheit man es hier zu tun hat.


   
     Es gibt hier eine Menge mit einander verwandter Erscheinungen & Begriffe.

   
     Manchmal ist das Begriffliche vorherrschend. (Was heißt das?)
Das heißt doch: Manchmal ist der Ausdruck des Begriffserlebnisses || Aspekterlebnisses nur durch eine begriffliche Erklärung möglich. Und diese kann wieder sehr verschiedener Art sein.


   
     Es ist hier wichtig || wichtig hier zu bedenken, daß es eine Menge mit einander
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verwandter Erscheinungen & Begriffe gibt.


   
     Denk nur an die Worte, die Liebende zueinander sprechen! Sie sind mit Gefühl ‘geladen’. Und sie sind gewiß nicht auf Vereinbarung durch beliebige andere Lautreihen ersetzbar. Ist das nicht, weil sie Gesten sind?
Und eine Geste muß nichts Angeborenes sein, sie ist anerzogen, aber eben assimiliert. – Aber ist das nicht Mythus?! – Nein. Denn die Merkmale der Assimilation sind eben, daß ich dies Wort gebrauchen will & lieber keines als ein mir aufgedrungenes
verwenden will & ähnliche Reaktionen.


   
     “Ich bemerkte die Ähnlichkeit vielleicht 5 Minuten” “Nach 5 Minuten habe ich die Ähnlichkeit nicht mehr bemerkt, zuerst aber sehr stark.”
“Nach fünf Minuten ist mir die Ähnlichkeit nicht mehr aufgefallen, zuerst aber sehr stark.”


   
     … “Ich bemerkte die Ähnlichkeit vielleicht 5 Minuten lang, dann nicht mehr”.

   
     “Sie fällt mir nicht mehr auf” – aber was geschieht
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da, wenn sie mir auffällt?
     Nun, ich schaue das Gesicht so & so an, sage das & das, sage später denke || zu mir oder zum Andern das & das.
     Aber ist das & das das Auffallen der Ähnlichkeit?
     Nein, das sind die Erscheinungen des Auffallens, aber diese sind ‘was geschieht’.
‘Auffallen’ ist eine andre (& verwandte) Art Begriff als ‘Erscheinung des Auffallens’.


   
     Aber ist das Denken & das Sagen nicht verschiedener Art! & ist das Denken nicht das Auffallen?

   
     Ich kann mir die & die Worte im Innern sagen,
ohne an ihren Inhalt zu denken.


   
     Denken & in der Vorstellung sprechen (ich sage nicht “zu sich selbst sprechen”) sind verschiedene Begriffe.

   
     Ist das Auffallen: Schauen & Denken?
     Nein, viele || . Viele Begriffe kreuzen sich hier.


   
      ∣ Das Veralten von Schriftstellern, die schließlich etwas waren, hängt damit zusammen, daß ihre Schriften von der ganzen Umgebung ihrer Zeit ergänzt, stark zu den Menschen sprechen,
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daß sie aber ohne die Ergänzung gleichsam das Sonnenlicht verlieren, das ihnen Farbe gab. | || daß sie aber ohne diese Ergänzung gleichsam der Beleuchtung beraubt sind, die ihnen Farbe gab. || daß sie aber ohne diese Ergänzung sterben, gleichsam der Beleuchtung beraubt, die ihnen Farbe gab.
     Dazu: die Schönheit mathematischer Demonstrationen. ∣


   
     Wie weiß der Chemiker daß ein Na Atom an dieser Stelle der Struktur sitzt. Frage nach dem Kriterium
nicht psychologische Frage.


   
     In den Tälern der Dummheit wächst für den Philosophen noch immer mehr Gras als auf den kahlen Höhen der Gescheitheit.

   
     Das || Ein Kind lernt eine bestimmte Schreibweise der || unsrer Buchstaben || Lateinbuchstaben aber es weiß nicht daß es Schreibweisen gibt, & hat || kennt den Begriff der Schreibweise nicht. || Das Kind lernt die Lateinschrift || Buchstaben schreiben & zwar gemäß einer bestimmten || in der einen oder andern Schreibweise.
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     ‒ ‒ ‒ Wenn nicht, so wird || würde man das nicht wohl für eine Blindheit halten können || eine Blindheit nennen können.

   
     ‒ ‒ ‒ Nur sein Defekt wird etwa mit diesem verwandt sein.

   
     Wenn ich aber sagen will “Dieses Wort (im Gedicht) stand wie ein Bild da”.
“Das Wort (im Gedicht) ist wie das treffende || wie ein || nicht anders als ein Bild dessen was es bedeutet” ‒ ‒ ‒.

   
     Wenn mir der Satz wie ein Wortgemälde vorkommt || vorkommen kann (Aus grünem Ort erschallen Lustgesänge …)


   
     Wenn mir aber der Satz wie ein Wortgemälde vorkommen kann, ja das einzelne Wort darin || im Satz wie ein Bild, dann ist es nicht mehr ganz so verwunderlich, daß ein Wort außer jedem Zusammenhang || isoliert & ohne Zweck ausgesprochen eine bestimmte Bedeutung in sich zu tragen scheint.

   
Erlebnis der Richtung.


   
     Denke hier an eine besondere Art der Täuschung, die auf jene Erscheinung || auf diese Dinge || darauf ein Licht wirft.
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     Inwiefern ist eine Vorstellung, ein Wort, etc., ein Keim? Sie ist der Anfang einer Ausdeutung.
     Ich könnte ein Stück von einer Linie sehen & dann sagen, es war die Schulter des N. & dann es sei der N. welcher …, etc. Ich habe es aber nicht der Linie entnommen, daß sie die Schulter ist etc.


   
     Was heißt es nun, beim Suchen nach einem Namen oder Wort fühle, erlebe, man eine Lücke in die nur ein einziges Ding paßt etc. Nur diese Worte könnten ja der primäre Ausdruck sein statt des Ausdrucks
“das Wort liegt mir auf der Zunge”. Der Ausdruck James' ist eigentlich nur eine Paraphrasierung des gewöhnlichen.


   
     James will eigentlich sagen: Was für ein merkwürdiges Erlebnis! Das Wort ist nicht da & ist doch schon da, oder etwas ist da, was nur zu diesem Wort heranwachsen kann. Aber das ist gar kein Erlebnis. Die Worte “Es liegt mir auf der Zunge drücken kein Erlebnis aus & James deutet sie nur als Beschreibung eines Erlebnisinhalts.
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     “Es liegt mir auf der Zunge” drückt sowenig ein Erlebnis aus wie “Jetzt hab ich's!” Es ist ein Ausdruck den wir in gewissen Situationen gebrauchen & er ist umgeben von einem bestimmten Benehmen auch von gewissen || manchen charakteristischen Erlebnissen.

   
     Geschieht nicht doch etwas Besonderes, wenn Einem ein Wort einfällt? Horch genau hin. – Das feine Hinhorchen nützt Dich nichts. Du könntest damit doch nur entdecken, was in Dir selbst zu dieser Zeit stattfindet.


   
     Und wie kann ich gar beim Philosophieren darauf hinhorchen. Und doch kann ich mir's einbilden wie || woher kommt das? Worauf gebe ich da eigentlich acht?

   
     Könnte man sich denken daß Menschen das Lügen als eine Art Wahnsinn betrachteten. – Sie sagen “Es ist doch nicht wahr, wie kann man's denn dann sagen?!” Sie hätten kein Verständnis für die Lüge. Er wird doch nicht sagen, er hat Schmerzen wenn er keine hat! – Sagt
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er's doch, so ist er verrückt. Nun versucht man ihnen die Versuchung zur Lüge begreiflich zu machen, aber sie sagen: Ja es wäre freilich angenehmer wenn er glaubte …, aber es ist doch nicht wahr!” – Sie verurteilen das Lügen nicht sosehr als sie es als etwas Absurdes & widerliches empfinden. Wie wenn einer von uns anfinge auf Händen || allen vieren zu gehen.


   
     Inwiefern macht die Unsicherheit, die Möglichkeit des Betrugs Schwierigkeit beim Schmerzbegriff??
     “Ich bin sicher, er hat
Schmerzen” – was heißt das. Wie verwendet man's. Was ist der Ausdruck der Sicherheit im Benehmen, was macht uns sicher?
     
     Nicht ein Beweis. D.h. was mich sicher macht, macht einen Andern nicht sicher. Aber die Diskrepanz hat Grenzen.


   
     Denke nicht ans Sicher-Sein als einen Geisteszustand, eine Art Gefühl, oder dergleichen. Das Wichtige an der Sicherheit ist die Handlungsweise nicht der Ausdruck der Stimme mit dem man spricht.

   
     Der Glaube, die Sicherheit
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eine Art Gefühl beim Äußern des Satzes. Nun es gibt einen Ton der Überzeugung des Zweifels etc. Aber der wichtigste Ausdruck der Überzeugung ist nicht dieser Ton sondern die Handlungsweise.


   
     Wenn Du daran denkst, man könne sicher sein, daß der Andre Schmerzen hat, so sollst Du nicht fragen “Was geht da in mir || uns || im Geiste vor?” sondern: “Wie äußert sich das?”.

   
Frag nicht „was geht da in uns vor, wenn wir sicher sind …?” sondern “Wie
zeigt es sich?”


   
     Das Denken der Menschen geht im Innern des Bewußtseins in einer Abgeschlossenheit vor sich, gegen die jede physische Abgeschlossenheit Offenheit wäre. || ist. || ein offen || offenes Daliegen ist.

   
     Die Zukunft ist uns verborgen. Aber fühlt der Astronom das, der eine Sonnenfinsternis berechnet.

   
     Das Innere ist verborgen.
     – Die Zukunft ist verborgen.


   
     Aber entspricht dem Wort im primitiven
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Ausruf & in der Mitteilung || im Satz nicht dasselbe – nämlich dasselbe Gefühl? Hat das Kind das noch nicht sprechen kann nicht dasselbe Gefühl wie das andre? Wie vergleicht man sie? Nun, so verglichen, ist es das gleiche.


   
     Hat das Kind auf die primitive Art nicht das gleiche Gefühl || Drückt das Kind auf die primitive Art nicht eben das Gefühl aus, wovon das andere berichtet?

   
     Die logische & die psychologische Unmöglichkeit.
   
     Wen ich, mit offenbarer Ursache, sich in Schmerzen winden sehe, von dem sage || denke ich nicht, seine Gefühle seien mir doch verborgen.

   
     “Es verhält sich so & so”.
Einerseits hat es den Satzklang, anderseits das Schreitende des Satzes. Es ist eine Bewegung die anfängt & zu einem Ende kommt. Eben nicht ein Zeichen das etwas bedeutet || bezeichnet, sondern etwas, was Sinn hat, was einen Sinn hinstellt, der unabhängig || unbekümmert von Wahr- oder Falschheit besteht. || der vor aller Wahr- oder Falschheit besteht. || der selbständig
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besteht, ob er wahr oder falsch ist.
Es ist der Pfeil & nicht der Punkt.
(Wo aber ist der Fehler?)

   
     “Es verhält …” ist eben ein Satz. Aber ich hätte doch nicht einen beliebigen andern sinnvollen Satz statt dessen gebraucht.


   
     Solcher Art ist unser Begriff. – Aber könnten wir also einen andern haben? Einen der Benehmen, Anlaß & Erlebnis || inneren Vorgang in zwangsläufige Verbindung bringt?
Warum nicht? (Aber wär's dann ‘Erlebnis’?) Wir || Aber wirßten dann doch so beschaffen sein, daß wir tatsächlich
Alle, oder so ziemlich Alle, unter gleichen Umständen gleich || übereinstimmend, oder nahezu übereinstimmend, reagieren. Denn wenn wir glauben sein Gefühlsausdruck sei echt so benehmen wir uns ja – im allgemeinen – anders als wenn wir das Gegenteil glauben.

   
     Aber diese Übereinstimmung besteht nicht & ¤ darum wüßten wir nicht, was wir mit einem zwangsläufigen Begriff anzufangen hätten. – (Sandhaufen || Schotterhaufen.)

   
     ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ || darum weil
anderes für die Wahrheit seiner Aussage spricht & die Aussage andre Folgen hat.


   
     … Ist er wahrheitsliebend || aufrichtig so kann || wird er sie uns sagen, aber meine Aufrichtigkeit genügt nicht dazu seine Motive zu erraten. Hier ist die Ähnlichkeit mit dem Wissen.

   
     Subjektive & objektive Sicherheit.

   
     Warum will ich sagen, “2 × 2 = 4” ist objektiv sicher “Dieser Mensch hat Schmerzen” nur subjektiv
sicher?

   
      Es kann ein Streit über das richtige Resultat einer Rechnung ausbrechen. Aber so ein Streit
ist selten & dann bald
entschieden || leicht zu entscheiden.
|| Es kann ein Streit darüber ausbrechen || entstehen || zum Streit darüber kommen, was das richtige Resultat einer Rechnung, etwa, einer langen || längeren Addition, ist. Aber so ein Streit ist selten & (dann) || &, wenn er entsteht, bald entschieden.

Das ist ein Faktum, das für den Zweck || die Funktion der Mathematik wesentlich ist.
     [Physiker, Papier & Tinte, Zuverlässigkeit].       Es kommt zwischen Mathematikern im allgemeinen nicht zum Streit
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über das Resultat einer Rechnung.


   
     Es kann auch eine Unstimmigkeit || ¤ Unstimmigkeiten darüber entstehen || geben, welche Farbe ein Gegenstand hat. Dem Einen kommt er || scheint er || erscheint sie ein etwas gelbliches Rot dem andern ein reines Rot. Farbenblindheit kann durch bestimmte Tests erkannt werden.

   
     Diese Übereinstimmung gibt es nicht in der Frage ob eine Gefühlsäußerung geheuchelt, oder echt ist.

   
     Warum nicht? – Was willst Du wissen?
Angenommen Du sagst: “Dieser mißtraut der Äußerung weil er mißtrauischer ist als jener, der ihr traut.


   
     Ich will die Betrachtung über Mathematik die diesen || meinen Philosophischen Untersuchungen angehören “infantile Mathematik” nennen. || “Anfänge der Mathematik” nennen.


   
     Aber die || Die Frage ist, wie kann hier die Disposition des Urteilenden eine wichtige Rolle spielen, wenn sie's sonst nicht tut? Oder auch: Wie kann ein solches Urteil dann wichtig sein? Wie kann man: hier dennoch
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von einem Urteil sprechen?


   
     Wir spielen mit elastischen, ja auch biegsamen Begriffen. Das heißt nun aber nicht, daß sie beliebig & widerstandslos deformiert werden können, also unbrauchbar sind. Denn hätte Vertraun und Mißtraun keine Grundlage in der objektiven Realität, so wären sie nur von pathologischem Interesse.

   
     Warum aber gebrauchen wir statt dieses vagen nicht bestimmtere Begriffe?

   
     Aber nicht: die objektive Sicherheit
besteht nicht, weil wir nicht in des Andern Seele sehen. Dieser Ausdruck bedeutet jenes.

   
     Brächen unter den Mathematikern fortwährend Streitigkeiten über die Richtigkeit der Rechnungen aus, wäre z.B. der Eine überzeugt eine der Ziffern habe sich unvermerkt geändert oder das Gedächtnis habe ihn oder den Andern getäuscht etc. etc., – so würde es den Begriff der ‘mathematischen Sicherheit’ entweder nicht geben oder aber er spielte eine andre Rolle als die tatsächliche.
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Es könnte etwa die der Sicherheit sein, Gott erhöre ein Gebet um Regen; entweder indem er den Regen schicke, oder indem er ihn – aus den & den & den Gründen – nicht schicke.


   
     Es hieße dann etwa: “Wir können zwar nie sicher sein || wissen was das Resultat einer Rechnung ist, aber sie hat immer ein ganz bestimmtes Resultat, das Gott weiß.
     Sie ist von der höchsten Sicherheit, wenn wir auch nur ein rohes Abbild von ihr haben.


   
     Wenn ich also sage “In
allen Schulen der Welt wird das gleiche Einmaleins gelehrt” – was ist das für ein Satz || eine Feststellung? Es ist eine über den Begriff des Einmaleins.


   
“Bei einem Pferderennen laufen die Pferde, im allgemeinen, so schnell wie sie nur können.” So könnte man Einem erklären was das Wort “Pferderennen” bedeutet.

   
     Mit der ‘mathematischen Sicherheit’ fällt die ‘Mathematik’.

   
     Denk an das Erlernen der Mathematik & die Rolle der
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Formeln.


   
     Zeig wie das ist, wenn man Schmerzen hat. – Zeig wie das ist, wenn man heuchelt daß man Schmerzen hat.

   
     Mach das
In einem Theaterstück kann man beides dargestellt sehen. Aber nun der Unterschied!


   
     …Wie würden sie lernen, jene || die Wörter zu gebrauchen? Und ist || Ist das Sprachspiel, welches sie lernen das || noch das gleiche welches wir den Gebrauch der Farbwörter nennen?

   
     ‒ ‒ ‒ Damit könnte man
sagen wollen, daß in keiner unsrer Schulen ein Narr Arithmetik unterrichtet. Es kann aber.


   
     Es gibt Farbenblindheit & Mittel sie festzustellen. Unter den nicht Farbenblinden || denen, die nicht farbenblind sind || Normalen kommt es, im allgemeinen, über (ihre) Farburteile nicht zum Streit.       Das || Dies ist eine Bemerkung über den Begriff der Farburteile. || Unter den normal Befundenen …

   
     Dort wo es sich um den
Und doch bin ich über diesen Ausdruck nicht glücklich. Warum?
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     Ist es nur weil das Kind das Heucheln nicht eigentlich lernt? Ja, es müßte auch die Umgebung des Heuchelns nicht lernen. Denke, es käme ein Kind mit erwachsenem Benehmen zur Welt. Es kann freilich noch nicht sprechen, hat aber z.B. schon entschiedene Ab- und Zuneigungen & bringt Freude, Ekel, Dankbarkeit, etc. durch Mienen & Gebärden klar zum Ausdruck.
     Muß es also schon mit dem Kopf nicken können? Oder bestimmte Inflexionen der Laute gebrauchen?


   
     … dieses besondere & durchaus nicht einfache Muster in der Zeichnung unsres Lebens. ||
im ◇◇◇ des menschlichen Lebens.
|| Dieses sehr spezielle Muster in der verwickelten Zeichnung des menschlichen Lebens.
1

   
     Und wie sähe nun das Gegenteil aus? – Wie scharf wären die Grenzen der Evidenz.
Man würde unfehlbar erkennen, wenn Einer z.B. traurig wäre. Aber was ist nun das für ein Begriff der Traurigkeit? Der alte?


   
     

   
     Ein Stamm in dem sich niemand je verstellt, oder
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doch so selten wie bei uns Einer auf der Straße auf allen Vieren geht. || Verstellung spielt bei ihnen die gleiche Rolle wie bei uns das Gehen auf allen Vieren.

Ja wenn man einem von ihnen Verstellung anriete benähme er sich etwa so wie wir es von einem erwarten würden || einer von uns dem man empfiehlt auf allen Vieren zu gehen? Aber was folgt? Es gibt dort also auch kein Mißtraun. Und das ganze Leben sieht nun ganz anders aus, aber darum im Ganzen nicht notwendigerweise schöner.

   
     Aus den Fehlern der Verstellung folgt noch nicht daß Jeder weiß, wie's dem Andern zumute ist.
Aber auch das ließe sich denken. – Schaut er so aus, so ist er traurig. Aber das heißt nicht: “Schaut er so aus, so geht das in seinem Inneren vor”, sondern ungefähr “Schaut er so aus, so können wir mit Sicherheit die Schlüsse ziehen die wir oft nur mit Unsicherheit ziehen können; schaut er nicht so aus, so wissen wir daß diese Schlüsse nicht zu ziehen sind.

   
     Das kann man sagen, daß unser Leben sehr anders wäre, wenn die Menschen alles das laut
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sprächen, was sie jetzt bloß im Stillen zu sich selber sagen, oder wenn dies || es von außen abzulesen wäre.

   
     Aber denk nun Du kämst in die Gesellschaft, in der wie wir sagen wollen die Gefühle mit Sicherheit am Äußeren || an der Erscheinung zu erkennen sind (das Bild vom Innern & Äußern gebrauchen wir nicht.) || ).
     Aber wäre das nicht ähnlich wie wenn man aus einem Land, wo viele Masken getragen werden, in eines kommt, wo keine, oder weniger Masken getragen werden? (Also etwa von England nach Irland).



   
     Das Leben ist eben da anders.

   
     Man wird oft sagen: Ich verstehe diese Leute nicht.
     Man sagt auch: Ich verstehe die Freude & die Trauer dieses Menschen nicht. Und was heißt das? Nicht dies, daß er eigentlich in meinem Sinn nicht traurig & nicht fröhlich ist?
     Und was heißt es nun zu sagen: In seinem Innern ginge vielleicht gerade dasselbe in ihm vor wie in mir, es habe nur einen andern Ausdruck?

   
     Bedenke, daß wir
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den Andern nicht nur dann nicht verstehen, wenn er seine Gefühle versteckt, sondern oft auch dann nicht, wenn er sie nicht versteckt, ja wenn er sein Äußerstes tut, sich verständlich zu machen.

   
     “Das Innere ist verborgen” wäre unter gewissen Umständen als sagte man: “Du siehst nur die äußere Zeichenbewegung einer Multiplikation; die Multiplikation selbst ist uns verborgen.”

   
     Die Unsicherheit dessen
was im Andern vorsichgeht, ist nicht der Gegensatz seiner eignen Zweifellosigkeit.


   
     Wenn ich sage “Ich weiß nicht mit Sicherheit, was er wünscht” so heißt das nicht: im Gegensatz zu ihm selbst. Denn, was er wünscht, kann mir auch ganz klar sein, & ich bin deswegen doch nicht er. || & es ist deswegen doch nicht mein Wunsch.

   
     Ich kann nur erraten, was er im Kopfe rechnet. Wenn es anders wäre, könnte ich dies jemanden mitteilen
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& die Bestätigung des Rechnenden erhalten. Aber wüßte ich dann von allen Rechnenden, was sie rechnen? Wie mache ich mit ihm Verbindung? Nun, es läßt sich hier das eine, oder andere annehmen.

   
     Was weiß ich, wenn ich weiß, daß Einer traurig ist? Oder: Was kann ich mit diesem Wissen anfangen? – Ich weiß etwa, was von ihm zu erwarten ist.
     Aber wenn ich nun auch weiß, daß das & das ihn aufheitern wird, so ist das eine andre Art des
Wissens.

   
     Auch wenn ich jetzt alles hörte was er zu sich sagt, wüßte ich so wenig worauf sich seine Worte beziehen wie wenn ich einen Satz aus der Mitte einer Geschichte läse. Auch wenn ich alles sähe || wüßte was in ihm jetzt vorgeht, so wüßte ich doch nicht auf wen sich z.B. die Namen & Bilder in seinen Gedanken beziehen.

   
     Du kannst doch nicht erwarten, daß ein Mensch durchsichtiger sein soll als z.B. eine geschlossene
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Kiste.

   
     Aber das bleibt bestehn daß wir manchmal nicht wissen ob Einer Schmerzen hat oder aber sich nur so stellt.
     Und wenn's anders wäre, gäbe es verschiedene Möglichkeiten.

   
     Tennis ohne Ball – Lautloses Reden & Ablesen der Mundbewegung.

   
     “Es ist nicht so, daß, wenn immer Einer schreit, er Schmerzen hat; sondern wenn er unter gewissen schwer beschreibbaren Umständen
schreit & sich in einer schwer beschreibbaren Weise benimmt, sagen wir, er habe … Schmerzen oder habe wahrscheinlich Schmerzen. – Aber || Und was sind Schmerzen? – Denn ich muß doch dieses Wort erklären können. Nun ich steche ihn etwa mit einer Nadel & sage das sind Schmerzen. Aber so einfach kann es ja nach dem obigen nicht zu erklären sein. Der ganze Begriff Schmerz wird also verwickelt.
     Die Weise wie wir
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das Wort gebrauchen lernen also die Weise wie es gebraucht wird, ist kompliziert & schwer zu beschreiben.
     Es wird etwa zuerst unter gewissen Umständen gelehrt, wo kein Zweifel besteht, d.h. wo von Zweifel nicht die Rede ist.

   
     Die Unsicherheit die immer besteht ist nicht die ob er nicht vielleicht heuchelt (denn er konnte sich ja sogar einbilden zu heucheln) sondern der komplizierte
Zusammenhang des Wortes ‘Schmerz haben’ mit dem menschlichen Benehmen. Warum so ein Begriff nützlich ist, ist eine andre Frage.


   
     Wie kann ich denn lernen diese Umstände zu beschreiben? Hat man mich's denn gelehrt?
Oder, was müßte ich dazu beobachten?


   
     Und ebensowenig kann ich die Umstände beschreiben, – in denen man sagt, Jemand verstelle sich, heuchle Schmerz.
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     Ist so eine Beschreibung von Interesse? Manches an ihr ist manchmal || unter gewissen Umständen von Interesse.


   
     Warum kannst Du nicht sicher sein daß sich Einer nicht verstellt? – ‘Weil man in sein Inneres nicht schauen kann.” – Aber wenn Du es könntest, was sähest Du dort? – “Seine geheimen Gedanken.” – Aber wenn er sie nun auf Chinesisch ausspricht; wohin mußt Du dann schauen? – “Aber ich kann ja nicht sicher sein, daß er sie wahrheitsgemäß ausspricht!” –
Aber wohin mußt Du schauen um herauszufinden ob er sie wahrheitsgemäß ausspricht?

   
     Auch was im Inneren vorgeht hat nur im Fluß des Lebens Bedeutung.

   
     “Aber für ihn gibt es doch keinen Zweifel darüber ob er sich verstellt, wenn ich also in ihn hineinschauen könnte, gäbe es für mich darüber auch keinen.”

   
     Wie wäre es damit: Weder ich noch er kann
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wissen, ob || daß er sich verstellt. Er mag es gestehen & dabei gibt es freilich keinen Irrtum. Ich mag es mit voller Sicherheit & mit guten Gründen annehmen & die Folge mag mir recht geben.

   
     Oder: Ich mag || kann wissen daß er Schmerzen hat, oder daß er sich verstellt; aber ich weiß es nicht weil ich ‘in ihn hinein schaue’.

   
     Aber wenn nun ein Weg gefunden würde seine Nerven funktionieren zu sehen, wäre das nicht
wirklich ein Mittel zu finden ob er Schmerzen hat? Nun es könnte ein neues Direktiv unseres Verhaltens sein & auch mehr oder weniger mit den alten Direktiven übereinstimmen.
     Und könntest Du mehr verlangen, als das Nervensystem funktionieren zu sehen?

   
     Es kann vorkommen, daß ich nicht weiß, ob er sich verstellt oder nicht. Wenn das der Fall ist, woran liegt es? Könnte man sagen: “Daran daß ich sein Nervensystem nicht
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arbeiten sehe”?
     Muß es aber an etwas liegen? Könnte ich nicht einfach wissen ob er sich verstellt ohne zu wissen wie ich's weiß?
Ich hätte ganz einfach einen Blick dafür.

   
     Ich weiß nicht, was er hinter meinem Rücken sagt – aber muß er auch etwas hinter meinem Rücken denken?

   
     D.h.: Auch was in ihm vorgeht ist ein Spiel, & die Verstellung ist in ihm nicht wie ein Gefühl gegenwärtig, sondern
wie ein Spiel.

   
     Denn auch, wenn er zu sich selbst spricht, (so) haben seine Worte doch nur als Elemente eines Sprachspiels Bedeutung.

   
     Ich kann nicht wissen ob er sich verstellt, einerseits weil unser Begriff der Verstellung, & also der Sicherheit der Verstellung, der ist, der er ist – anderseits weil, auch angenommen einen etwas andern Begriff der Verstellung, gewisse Tatsachen sind, wie sie sind.
     Denn es ließe
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sich wohl denken, daß wir Kriterien der Verstellung hätten || uns Kriterien der Verstellung zugänglich wären, die es tatsächlich nicht sind & daß wir sie, wenn sie uns zugänglich würden, auch wirklich zu Kriterien nähmen.

   
     Was verstehe ich von ihm, wenn er nicht weiß, was in mir vorgeht?
     Wie & in wiefern verstehe ich's.

   
     Physisch versteckt – logisch versteckt.

   
     Ich sage “Dieser Mensch
verbirgt sein Innres”. Woher weiß man, daß er es verbirgt? Es gibt dafür also Anzeichen & auch Anzeichen für's Gegenteil.

   
     Es gibt den unverkennbaren Ausdruck der Freude & das Gegenteil.

   
     Unter diesen Umständen weiß man, daß er Schmerzen hat, oder keine hat; unter jenen ist man unsicher.

   
     Frag Dich aber: woran kann man ein Anzeichen für etwas Inneres als untrüglich erkennen?
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     Man kann es doch nur wieder am Äußeren messen. Also kommt es auf den Gegensatz Innen und Außen nicht an.

   
     Es gibt doch Fälle, wo nur ein Wahnsinniger den Ausdruck der Schmerzen (z.B.) für unecht halten könnte.

   
     “Ich weiß nicht ob er mich gern oder ungern hat; ja ich weiß nicht einmal, ob er es selbst weiß.”

   
     Ist es logisch, oder physisch unmöglich, zu wissen, ob
der Andre sich an etwas erinnert?

   
     Ich sage ich erinnere mich nicht, in Wirklichkeit aber erinnere ich mich.
Was ich sagen will, ist daß es gar nicht drauf ankommt was ‘dabei’ in mir geschieht. Ich verstecke also eigentlich gar nichts vor ihm, denn wenn auch etwas in mir vorgeht & er das nie sehen kann, so kann was da vorgeht für ihn nicht von Interesse sein.
     Heißt das also daß ich ihn nicht anlüge?
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Freilich lüge ich ihn an; aber eine Lüge über innere Vorgänge ist von andrer Kategorie als eine über äußere Vorgänge.

   
     Wenn ich ihn anlüge & er errät es an meinem Gesicht & sagt es mir, – habe ich noch immer das Gefühl daß mein Inneres vor ihm in keiner Weise zugänglich verborgen sei? Fühle ich nicht vielmehr, daß er mich ganz durchschaut?

   
     Es sind mir besondre Fälle in denen das Innere
mir verborgen ist, & es ist also dann nicht verborgen weil es das Innere ist.

   
     Denk wir hätten eine Art Schneckenhaus & wenn unser Kopf draußen ist so wäre unser Denken etc. nicht privat, wohl aber wenn wir ihn einziehen.

   
     Man könnte sich einen Fall || Fälle denken in denen Einer sein Gesicht abwendet, damit der Andre es nicht lesen kann.

   
     Meine Gedanken sind
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ihm nicht verborgen, wenn ich sie unwillkürlich ausspreche & er hört es. Doch, denn auch dann weiß er nicht ob ich wirklich meine was ich sage, & ich weiß es, ist das richtig?
     Aber worin besteht nun das, daß ich weiß, ob ich's meine? Vor allem: Kann er's nicht auch wissen?

   
     Wie wäre es denn, wenn mein ehrliches Geständnis unzuverlässiger wäre als das Urteil des Andern?
     Oder auch: Was ist das für eine Tatsache: daß es nicht so ist?

     Wenn sich auf mein Geständnis meines Motivs nicht die Konsequenzen bauen ließen, die man im allgemeinen drauf bauen kann, dann gäbe es das ganze Sprachspiel nicht.

   
     Ein Relativitätsproblem.

   
     Ich kann im allgemeinen ein klareres zusammenhängenderes Bild von meinem Leben entwerfen als der Andre.

   
     Man könnte die Frage so stellen: Warum zielt man bei einem
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Verbrecher z.B. im allgemeinen auf ein Geständnis ab. Heißt dies nicht daß das Geständnis verläßlicher ist als jeder andre Bericht?

   
     Es muß also hier eine allgemeine Tatsache zu Grunde liegen (ähnlich etwa wie die, daß ich die Bewegungen des eigenen Körpers vorhersagen kann.).

   
     Es muß etwa so sein daß ich im allgemeinen von meinen Handlungen einen kohärenteren Bericht geben kann als der Andre. In
diesem Bericht spielt das Innere die Rolle der Theorie oder Konstruktion die das übrige zu einem verständlichen Ganzen ergänzt.

   
     Oder doch: Es gibt für meine Zuverlässigkeit andre Kriterien.

   
     Meine Gedanken sind ihm nicht verborgen sondern nur auf eine andre Weise offenbar, als sie's mir sind.

   
     Das Sprachspiel ist eben was || wie es ist.
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     Wenn man vom logischen Versteckten spricht so ist das eine schlechte Interpretation.

   
     “Ich weiß, was ich meine.” Was heißt das? Etwa, daß ich nicht bloß so daher geredet habe, daß ich erklären kann, was ich meine & dergleichen. Aber wäre es richtig, es von meiner gewöhnlichen Rede zu sagen? Oder weiß es der Andre nicht ebensogut.

   
     “Ich weiß, ob ich lüge oder nicht.”
     Die Frage ist wie wird die
lügenhafte Äußerung zu etwas Wichtigem:


   
     Betrachte die Verstellung nicht als ein peinliches Anhängsel, als eine Störung des Musters.

   
      Man kann sagen “Er versteckt seine Gefühle”. Das heißt aber daß sie nicht a priori immer versteckt sind. Oder auch: Es gibt zwei Aussagen die einander widersprechen: Die eine ist daß die Gefühle wesentlich
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versteckt sind; die andre, daß jemand seine Gefühle vor mir versteckt.

   
     Kann ich nie wissen was er fühlt, dann kann er sich auch nicht verstellen.

   
     Denn Verstellen muß doch heißen den Andern dazu bringen, daß er mein Gefühl falsch rät. Wenn er es nun aber richtig errät & seiner || der Richtigkeit sicher ist, so weiß er es || er's. Denn ich kann ihn eben auch dazu bringen daß er
meine Gefühle richtig errät & über sie nicht im Zweifel ist.

   
     Das Innere ist uns verborgen, heißt, es ist uns verborgen in einem Sinne, in dem es ihm nicht verborgen ist. Und dem Besitzer ist es nicht verborgen in dem Sinne, daß er es äußert & wir der Äußerung unter gewissen Bedingungen Glauben schenken & es da keinen Irrtum || den Irrtum nicht gibt. Und diese Asymmetrie des Spiels bringt man mit
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dem Satz, das Innere sei uns || dem Andern verborgen, zum Ausdruck.

   
     Es gibt offenbar einen Zug des Sprachspiels der die Idee vom Privat- oder Verstecktsein nahelegt , || & es gibt auch etwas, was man das Verstecken des Innern nennen kann.

   
     Sähe man das Arbeiten der Nerven so würden uns die Äußerungen wenig bedeuten & Verstellung wäre anders.

   
     Oder soll ich sagen das Innere sei nicht
versteckt, sondern versteckbar? Er kann es in sich verstecken. Aber das ist wieder falsch.

   
“Er schreit, wenn er Schmerzen hat, nicht ich.” Ist das ein Erfahrungssatz?

   
     “Ich heuchle Schmerzen” steht nicht auf einer Stufe mit “Ich habe Schmerzen”. Es ist ja nicht die Äußerung des Heuchelns.

   
     “Warum sagt man Einer habe Schmerzen?” Das ist eine sinnvolle Frage,
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& die Art der Antwort ist klar – “Wann sagt man Einer heuchle Schmerzen?” Das muß doch auch eine sinnvolle Frage sein.

   
     Kann man sich denn denken, die Schmerzzeichen & Schmerzanlässe seien ganz anders als sie sind? Sie seien etwa die der Freude? – Also bestimmen die Schmerzzeichen & das Schmerzbenehmen den Begriff Schmerz Uns sie bestimmen auch den BegriffSchmerzen heucheln’.

   
     Könnte man sich eine Welt denken in der es Heucheln
nicht geben könnte?

   
∣ Wenn das Christentum die Wahrheit ist, dann ist alle Philosophie darüber falsch. ∣

   
     Wenn man ‘traurig ist weil man weint’ warum hat man dann nicht auch Schmerzen weil man schreit?

   
     Man muß die Begriffe ‘Schmerzen haben’ & ‘Schmerzen heucheln’ in der dritten & ersten Person betrachten. Oder auch: der Infinitiv hat alle Personen & Zeiten hinter sich. Nur das
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Ganze ist das Instrument, der Begriff.

   
     Aber wozu dann dies komplizierte Ding? Nun unser Betrügen ist doch verdammt kompliziert.

   
     Und wie ist es mit dem privat, oder versteckt sein des Gefühls?

   
     Eine Gesellschaft in der die herrschende Klasse eine Sprache spricht, die die dienende Klasse nicht lernen kann. Die obere Klasse legt Wert darauf, daß die untere nie erraten
soll was jene fühlen. Sie werden dadurch unbemerkbar, geheimnisvoll.

   
     Was für eine Art Verstecken ist das Sprechen einer dem Andern unverständliche Sprache?


   
     Ist das wenn-Gefühl (z.B.) die Bereitschaft eine bestimmte Geste zu machen. Und besteht darin die Verwandtschaft mit Gefühlen?

   
     Das Wort “wenn”, mit diesem Ausdruck gesprochen, deuten wir
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als den Ausdruck eines Gefühls.

   
     Frage: ist das wenn-Gefühl das gleiche, wie das if-Gefühl?

   
     Die Verwendung (des Worts) scheint zum Wort zu passen.
     Wenn man sie || die Frage entscheiden will spricht man sich die Wörter mit charakteristischer Intonation aus.


   
     Statt “Einstellung zur Seele” könnte man auch sagen: “Einstellung
zum Menschen.”

   
     Ich könnte von einem Menschen ja immer sagen er sei ein Automat (das könnte mir || ich so in der Schule beim Physiologieunterricht lernen) & es würde doch meine Einstellung zum Andern nicht beeinflussen. Ich kann es ja eben auch von mir selber sagen.

   
     Was aber ist der Unterschied zwischen einer Einstellung & einer Meinung?
     Ich möchte sagen: Die Einstellung kommt vor der Meinung.
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(Ist aber nicht der Glaube an Gott eben eine Einstellung?)

   
     Wie wäre dies: Nur der glaubt es, der es als Mitteilung aussprechen kann.

   
     Eine Meinung kann sich irren. Aber wie sähe hier ein Irrtum aus?


   
     Ist das wenn-Gefühl das Korrelat eines Ausdrucks? – Nicht allein. Es ist das Korrelat der Bedeutung & des Ausdrucks. || einer Verwendung & eines Ausdrucks.


   
     Die Atmosphäre des Wortes ist die || seine Verwendung. Oder: Wir stellen uns seine Verwendung als Atmosphäre vor.

   
     Die ‘Atmosphäre’ des Wortes ist ein Bild seiner || für seine Verwendung.

   
     Wir betrachten das Wort in einer bestimmten Umgebung, mit || in bestimmtem Tonfall gesprochen, als Ausdruck || Gefühlsausdruck.

   
     Die Stelle hat einen starken Ausdruck. Sie ist ungeheuer ausdrucksvoll.
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     Ich wiederhole sie mir immer wieder & wieder, mache eine besondre Gebärde, paraphrasiere sie. – Aber ein Gefühl?? Wo ist es? Beinahe möchte ich sagen: im Magen. Und doch ist sofort klar, daß kein (solches) Gefühl die Stelle ausschöpft. Die Stelle ist eine Gebärde. Oder sie ist mit unsrer Sprache verwandt. Man könnte sich auch ein Gemälde || eine Zeichnung denken, die in gleicher Weise eindrucksvoll wäre.

   
     Das Wenn-Gefühl: Ließe sich ein Gedicht vorstellen,
in dem wir dies Gefühl besonders stark erhielten?
     (‘Sabel’gefühl)

   
     Kultur ist eine Ordensregel. Oder setzt doch eine Ordensregel voraus.


   
     Nur ich kann meine Gedanken, Gefühle etc. äußern.
63


   
     Die Äußerungen meiner Gefühle können unecht sein. Insbesondere können sie verstellt sein. Das ist ein andres Sprachspiel als das primitive, der echten Äußerungen.

   
     Ist daran etwas verwunderlich?

   
     Ist an der Möglichkeit des primitiven & des komplizierteren Sprachspieles etwas verwunderlich?


   
     “Das Kind weiß noch zu wenig, um sich zu verstellen”. Ist das richtig?
     Die Frage ist doch: Wann würden wir von einem Kind (z.B.) sagen, es verstelle sich?
     Was muß es alles können, damit wir das sagen?
     Erst in einem verhältnismäßig komplizierten Lebensmuster reden wir von Verstellung.

   
     Oder auch: Erst in einem verhältnismäßig komplizierten Lebensmuster
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nennen wir Gewisses mögliche Verstellung.

   
     Dies ist natürlich eine nicht gewöhnliche Betrachtungsweise.

   
     Es ist gleichsam eine rein geometrische Betrachtungsweise. Eine in die Ursache und Wirkung nicht eintreten.

   
     Man könnte doch fragen: “Wie schaut eine Schlacht (z.B.) aus?” Welches Bild bietet sie
dar? Wobei es uns gleichgültig ist ob der Säbel den Schädel spaltet & ob der Mensch hinfällt weil ihm der Schädel gespalten wurde.

   
     Zu sagen “Er weiß, was er denkt” ist Unsinn. “Ich weiß was er denkt” mag || kann wahr sein.

   
     Wenn die Menschen wirklich, wie ich annehme, das Nervensystem des Andern funktionieren sehen könnten & danach ihr Verhalten
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zum Andern einrichtet || einrichteten, so hätten sie, glaube ich, gar nicht gar nicht unsern Schmerzbegriff (z.B.), obgleich vielleicht einen verwandten. Ihr Leben sähe eben ganz anders aus, als das unsre.


   
     D.h. ich betrachte dieses Sprachspiel als autonom. Ich will es nur beschreiben, oder betrachten, nicht rechtfertigen.

   
     Ich sage nicht, die Evidenz mache das Innere nur wahrscheinlich. Denn mir geht
an dem Sprachspiel nichts ab.

   
     Daß die Evidenz dies || das Innere nur wahrscheinlich macht, besteht darin, daß


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     “Aber ich muß doch mit Recht, oder mit Unrecht, sagen können, jemand habe Schmerzen, oder verstelle sich!” – Recht & Unrecht gibt es nur soweit die Evidenz reicht.

   
     Aber ich kann mir doch auf jeden || in jedem Fall denken daß ich Recht, oder Unrecht, habe, – ob nun die Evidenz zureichend ist oder nicht! Was nützt es mir, daß ich's denken kann? – Mehr, als daß ich's sagen kann? – Mir mag
freilich ein Bild vorschweben, aber wie weiß ich, daß, & wie, es sich brauchen läßt?

   
     Mir müßte also das Bild und sein Gebrauch vorschweben.

   
     Zuerst könnte man sagen, daß es unsre Bestimmung ist || sei, ob wir etwas als bestimmtes || sicheres Kriterium von Schmerz (z.B.) ansehen, ob wir alles dies überhaupt als Kriterium für etwas ansehen. Aber dann müssen wir sagen, daß das Ganze nicht unsre
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Bestimmung ist, sondern ein Teil des Lebens.

   
     Kann ein Idiot zu primitiv sein um sich zu verstellen? Er könnte sich auf tierischer Art verstellen. Und das zeigt daß es von da an Stufen der Verstellung gibt.

   
     Es gibt sehr einfache Formen der Verstellung.
     Es ist also vielleicht unwahr, zu sagen ein Kind müsse viel lernen, ehe es sich verstellen kann. Es muß dazu freilich heranwachsen,
sich entwickeln.

   
     Ein Tier kann nicht auf ein Ding zeigen, welches || das es interessiert.

   
     Von Verstellung wird man nur sprechen, wenn verschiedene Fälle & Grade der Verstellung vorliegen.

   
     Es muß eine große Mannigfaltigkeit von Reaktionen vorhanden sein.

   
     Ein Kind muß sich weit entwickelt haben || entwickeln, ehe es sich verstellen
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kann, viel gelernt haben, ehe es heucheln kann.

   
     D.h.: Heucheln ist nicht eine Erfahrung.

   
     Die Möglichkeit der Verstellung scheint eine Schwierigkeit zu erzeugen. Denn sie scheint die äußere Evidenz wertlos zu machen, d.h. die Evidenz zu annullieren. || & kann dadurch …

   
     Man will sagen: Entweder hat er Schmerzen, oder er erlebt das Heucheln. Alles Äußere kann dies & jenes ausdrücken.


   
     Vor allem hat die Verstellung ihre eigenen äußeren Zeichen. Wie könnten wir sonst überhaupt über Verstellung reden?

   
     Wir reden also über Muster im Lebensteppich.

   
     Willst Du also sagen, daß es das Lebensmuster des echten & des geheuchelten Schmerzes nicht gibt?
     Aber kann ich sie beschreiben?

   
     Denk Dir es handelte
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sich wirklich um Muster auf einem langen Band.
     Das Band zieht an mir vorbei & ich sage einmal “dies ist das Muster S”, einmal “das ist das Muster V”. Manchmal weiß ich für einige Zeit nicht, welches es ist; manchmal sage ich am Ende “Es war keins von beiden”.
     Wie könnte man mich lehren, diese Muster zu erkennen? Man zeigt mir einfache Beispiele, dann auch komplizierte von beiden Arten. Es ist beinahe,
wie ich den Stil zweier Komponisten unterscheiden lerne.
     Warum zieht man aber bei den Mustern diese schwer faßliche Grenze? Weil sie in unserm Leben von Wichtigkeit ist.

   
     Die Hauptschwierigkeit entsteht dadurch daß man sich das Erlebnis (den Schmerz z.B.) als ein Ding vorstellt, für welches wir natürlich einen Namen haben & dessen Begriff also ganz leicht faßlich ist.
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     Wir wollen also immer sagen: Was “Schmerz” bedeutet, wissen wir (nämlich dies) & so liegt also die Schwierigkeit nur daran || darin daß man eben dies im Andern nicht mit Sicherheit feststellen kann. Daß hier der Begriff ‘Schmerz’ erst untersucht wird, sehen wir nicht. Das gleiche gilt von der Verstellung.

   
     Warum bilden wir keinen einfachern Begriff? – Weil er uns nicht interessieren
würde. – Aber was heißt das? Ist es die richtige Antwort?

   
     Soll ich sagen: Die || Unsre Begriffe werden von unserm Interesse, also von unsrer Lebensweise || unserm Willen, bestimmt?

   
     Wir lernen als Kinder zugleich die Begriffe & was man mit ihnen macht.
     Es kann vorkommen || kommt vor, daß wir später einen neuen & für uns zweckmäßigern Begriff einführen. – Das wird aber nur in sehr
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bestimmten
& kleinen Gebieten vorkommen & es setzt voraus, daß die meisten Begriffe unverändert bleiben.

   
     Könnte ein Gesetzgeber den Schmerzbegriff abschaffen?

   
     Gewisse Begriffe || Die Grundbegriffe sind so eng mit dem Fundamentalsten in unsrer Lebensweise verflochten, daß sie darum unangreifbar sind.


   
     In allen meinen Aussagen setze ich voraus daß dort ein Haus steht.
Oder vielmehr: es ist in ihnen dies vorausgesetzt. Also etwa:
A ist in diesem Haus = Es steht dort ein Haus & A ist darin.

   
     Ist es richtig zu sagen daß der Befehl
“Geh in's Haus!” voraussetzt, daß dort ein Haus steht & daß der Befehlende es weiß?

   
     Wer sagen würde “Geh in dieses Haus” wenn kein Haus dort ist, von dem würden wir sagen: “Er glaubt, daß
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dort || das ein Haus ist”. Aber ist dies weniger richtig wenn wirklich eins dort ist?

   
     Aus einem praktischen Satz kann kein philosophischer folgen.
Moore's Satz war ein unbestimmt gelassener praktischer.


   
     Können wir uns denken, daß andre Menschen andere Farbbegriffe haben? – Die Frage ist: sollen wir andere Begriffe Farbbegriffe nennen?
Glaubt der Hund sein Herr sei vor der Tür, oder weiß er es?

   
     Schlechter Einfluß der Aristotelischen Logik. Die Logik der Sprache ist unendlich viel komplizierter, als sie aussieht.

   
     Die Beispiele die Philosophen in der rd || 1. Person geben sind in der 3rd || 3. zu untersuchen.

   
     Denk Dir die Situation in der wir Einen fragen können: “Glaubst Du das, oder weißt
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Du's?”

   
     In welchen Fällen sagt man “Er weiß es”, in welchen “Er weiß es nicht”?

   
     Überleg Dir die Frage: “Weiß er, daß das ein Buch ist?” Und insbesondre den Gebrauch des Wortes “das”.

   
     “Ich sehe es genau & weiß, daß es ein Buch ist”.

   
     “Ich weiß daß das ein Baum ist.” – “Daß was ein Baum ist?”
“Ich weiß nicht, ob es ein Baum ist, aber ich weiß, daß es ein Körper ist”.

   
     Du sagst “Das ist ein Baum” & auch daß Du mit “Das” das Gesichtsbild meinst. Das erlaubt eine Substitution im ersten Satz.

   
     Wenn man sagt “Ich weiß, daß diesem Eindruck ein Körper entspricht” so bezieht man sich auf eine Bestätigung durch andere Eindrücke.
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     Wenn man nun so eine Bestätigung nicht anerkennt, – ändert man das Sprachspiel.

   
     “Ich weiß”.
“Ich bin sicher”.
Wir sagen z.B. “Ich weiß daß es so ist” wenn uns jemand ein allbekanntes || wohlbekanntes Faktum mitteilt. Wir sagen in diesem Falle nicht “Ich bin sicher daß es so ist”. (“Ich weiß, daß da der Schneeberg ist”). Antwortete ich “Ich bin sicher daß es der
Schneeberg ist” so würde man sagen “Es unterliegt gar keinem Zweifel!

   
     Denk man erklärte “Ich weiß es” als: Ich habe es gelernt & es unterliegt keinem Zweifel.

   
     Denke, es zweifelte Einer daran, daß ein Baum “Baum” heißt.

   
     “Ich weiß daß das die Erde ist” – wobei ich mit dem Fuß auf die Erde stampfe.
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     Zweifeln. Was ist das für ein Spiel, in dem man fragt: “Wie sicher ist für Dich dieser Satz?”

   
     Wäre es richtig zu sagen: “Ich setze mich nieder, weil ich weiß, daß dies ein Sessel ist; ich greife nach || ergreife || greife nach etwas, weil ich weiß daß dies ein Buch ist; etc. etc.” Was ist damit gewonnen? Ich sage damit, daß alle diese Zweifel für mich nicht existieren. Ferner daß sie nicht darum nicht existieren.

     Zweifel über all dies erhebt sich nicht. Aber das ist nicht genug. In einer gewissen Klasse von Fällen wissen wir nicht was der Zweifel für Folgen hätte, wie er zu beseitigen wäre, also welchen Sinn er hat


   
     Worin besteht denn dieser Glaube, ‘daß unsre Begriffe die einzig vernünftigen sind? Daran daß wir uns nicht vorstellen, daß andern Menschen
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an ganz anderem liegt & daß unsre Begriffe mit dem zusammenhängen, was uns interessiert, worauf's uns ankommt.
Ferner aber hängt unser Interesse mit unsern besondern Fakten in der Außenwelt zusammen.

   
     Müssen wir aber immer den Grund für eine Begriffsbildung angeben können?

   
     “Das wäre gar kein Lächeln”.

   
     Warum soll zum Lächeln nicht eine
Bewegung gehören?

   
     “Das Lächeln hat etwas Maschinelles.” “Es ist eigentlich kein richtiges Lächeln.”
     “Rochieren” nennt man etwas nur im Schachspiel.

   
     “Warum haben wir einen Begriff ‘sich verstellen’?” – “Nun, weil die Menschen sich oft verstellen.” – Ist das die richtige Antwort?

   
     Wie wäre es, wenn Jemand antwortete: “Weil wir mit diesem Begriff das tun können, was wir
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tun wollen”?
     Ist es nicht, als fragte man: “Warum haben wir den Begriff der irrationalen Zahlen?” Wie könnte man das beantworten?

   
     Wir anerkennen die Aussage des wahrhaftigen Menschen über das, was er gerade gedacht hat, sowie über das was er geträumt hat.

   
     Auch wenn wir die Gedanken eines Menschen oft erraten können || könnten & sagten wir wissen sie, so könnte das Kriterium dafür nur sein, daß er selbst
unser Raten bestätigte. Es sei denn, daß wir den Begriff des Gedankens ganz ändern.


   
     Wir malen ein gelbes, grünes, blaues, rotes klar durchsichtiges Glas mit verschiedenen Hintergründen, so daß uns klar || deutlich wird, worin die Klarheit & Gefärbtheit || gefärbte Klarheit visuell besteht || der Augenschein der gefärbten || farbigen Klarheit besteht.
     Und nun wollen wir nach Analogie jener Fälle das Bild eines weißen klar durchsichtigen Glases malen.

   
     Wir können uns hier physikalisch ausdrücken, obwohl uns
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das Physikalische nicht interessiert. Es ist ein gutes Bild dessen, was wir beschreiben wollen. – Ein klares gelbes Glas reflektiert kein gelbes Licht in's Auge, also scheint uns das Gelb nicht im Glas lokalisiert. Mattes Schwarz durch gelbes Glas gesehen ist schwarz, Weiß ist gelb. Also muß, nach Analogie, Schwarz durch klares Weiß schwarz erscheinen, weiß weiß, so also || also ganz so wie durch ein farbloses Glas. – Soll nun Rot weißlich erscheinen? also rosa?
Aber wie wird dann ein dunkles Rot, das sich gegen das Schwarze zuneigt, erscheinen? Es sollte ein schwärzliches Rosa also ein Graurot werden, aber dann dürfte Schwarz nicht schwarz bleiben. £5
3rd     middle July
2nd     end May
Consul     ◇◇◇ Brit Ren 30 ◇◇◇



   
     Mit ‘reinem Weiß’ meint man oft die hellste der Farben, mit Schwarz die dunkelste; aber nicht auch mit reinem Gelb Rot, etc..

   
     Weiß durch Gelb gesehen würde nicht gelblichweiß, sondern Gelb. Gelb durch Weiß gesehen, soll es weißlichgelb oder Weiß werden?
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To Ithaca
3rd booked till July
2nd booked till end April
From N.Y.


3rd class min. £40
2nd class min. £55
Im ersten Fall wirkt das ‘weiße’ Glas wie farbloses, im zweiten wie undurchsichtiges.

   
     Ich will also sagen: Der ‘reine’ Farbbegriff, den man sich aus unseren gewöhnlichen Farbbegriffen machen möchte ist eine Chimäre. Es gibt freilich verschiedene Farbbegriffe & unter ihnen solche
die man reiner & unreiner nennen kann.

   
     Statt “Chimäre” hätte ich sagen können “falsche Idealisierung.
     Falsche Idealisierungen sind vielleicht die platonischen Ideen.
     Wenn es so etwas gibt, dann muß, wer falsch idealisiert, Unsinn reden, – weil er eine Redeweise, die in einem Sprachspiel gilt, in einem andern, wo sie nicht hingehört, verwendet.

   
     Wenn Typen irgendwo aufgehoben sind, wer sagt, welche Typen? – Alle, die
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sich denken lassen?!

   
     Was ist die ideale Repräsentation einer || der Farbe?
     Ist es nicht so etwas, wie durch eine Röhre schauen & einen kleinen roten Kreis (z.B.) sehen? – Und soll ich nun die Farben nach dieser Erfahrung nennen? Gut, aber nun muß ich diese Farbwörter doch auch in ganz anderen Fällen anwenden. Und wie soll ich sie mit mit den Farben um mich herum vergleichen? Und wie nützlich wird so ein Vergleich sein? – Oder ist die ideale Weise eine Farbe zu zeigen, das ganze Gesichtsfeld mit ihr zu
erfüllen, || ? Wie wenn man den Blick gegen den blauen Himmel richtet? Aber die alte Frage besteht auch hier. Denn vergiß auch nicht, daß Dein Blick schweift & es nicht die Beschreibung dessen gibt, was Du siehst.


   
     ‘Es hat keinen Sinn: er wisse meine Gedanken.’ So ist das Forschen nach den Gedanken des Andern nicht das Spiel, wo “wissen” angewendet werden soll. – So bezieht sich der Satz auf's ganze Sprachspiel.
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Sagt aber der Astronom wenn er eine Mondesfinsternis berechnet, die Zukunft könne man nie wissen? Man sagt es, wo man sich über sie unsicher fühlt. – Sagt der Fabrikant, man könne natürlich nicht wissen || sei natürlich nie sicher, ob seine Automobile funktionieren werden?


   
     Wer jenen Satz sagt, macht eine Unterscheidung. Ziehe eine Grenze; & es mag eine wichtige Grenze sein. – Wird sie durch die tatsächliche Ungewißheit wichtiger?

   
     Man kann dann fragen: Was ist denn das Charakteristikum dessen, was wir wirklich wissen können? Und die Antwort wird sein: Wissen kann man nur wo kein Irrtum möglich ist, oder: wo es klare Regeln der Evidenz gibt.

   

     “Ich weiß, daß er mich gern gesehen hat.” – Was folgt daraus? Was von Wichtigkeit? Vergiß, daß Du die richtige Vorstellung seines Seelenzustandes hast! Kann ich wirklich sagen, daß die Wichtigkeit dieser Wahrheit darin liegt, daß sie gewisse Folgen hat? – Es ist angenehm mit jemand zu sein, der sich freut einen || uns zu sehen, der sich so & so benimmt (wenn man von früher her mancherlei über dies Benehmen weiß).
Wenn ich also weiß, daß er sich freut, so fühle ich mich sicher, nicht unsicher in meinem Vergnügen.
     Und das, könnte man sagen, sei kein Wissen. – Anders ist es aber doch, wenn ich weiß, daß er sieht, was er zu sehen vorgibt.


   
      “Ich weiß, daß er sich aufrichtig gefreut hat, mich zu sehen.”

Editorial notes

1) "im [unreadable word] des menschlichen Lebens": The unreadable word could be "Ver[r]ank", yielding "im Verrank des menschlichen Lebens" ("in the entanglement / tangle of human life").