| | | | |
1
Wenn Du weißt, daß hier eine Hand
ist, so geben wir Dir alles [ü|Ü]brige zu.
(Sagt man, der & der Satz lasse sich nicht beweisen, so
heißt das natürlich nicht, daß er sich nicht aus andern herleiten
läßt; jeder Satz läßt sich aus andern herleiten.
Aber diese mögen nicht sicherer sein, als er
selbst.)
(Dazu eine komische Bemerkung
⌊H.⌋ Newman's.)
| | |
| | | | |
Daß es mir – oder Allen – so scheint, daraus folgt nicht, daß es so ist.
Wohl aber läßt sich fragen, ob man dies sinnvoll
bezweifeln kann.
| | |
| | | | |
Wenn z.B. jemand sagt
“Ich weiß nicht, ob da
// dort // eine Hand ist, so könnte man ihm sagen:
“Schau näher hin”.
– Diese Möglichkeit des Sich-überzeugens gehört zum Sprachspiel.
Ist einer seiner wesentlichen Züge.
| | |
| | | | |
“Ich weiß, daß ich ein Mensch
bin.”
Wie
Um
ˇzu sehen, wie unklar der Sinn die[s|d]es Satzes ist, siehst Du, wenn
Du
betrachte seine Negation⌊.⌋
betrachtest
Am ehesten noch könnte man ihn ang
so auffassen: “Ich
weiß, daß ich alle die menschlichen Organe
habe.”
(Z.B. ein Gehirn, welches doch noch niemand
gesehen hat.)
Aber wie ist es mit einem Satze 2 wie “Ich weiß, daß
ich ein Gehirn habe”?
Kann ich ihn bezweifeln.
Zum [z|Z]weifeln fehlen mir die Gründe!
‘Es spricht alles dafür’,
daß ich …
// ‘Es spricht alles
dafür, & nichts dagegen.’ //
Dennoch läßt sich vorstellen, daß bei einer Operation mein
Schädel sich als leer
| | |
| | | | |
Ob sich ein Satz im Nachhinein als falsch erweisen kann, das
kommt, das kommt auf die Bestimmungen an, die ich
für Satz
// gelten lasse. //
| | |
| | | | |
Kann man nun (wie Moore) die aufzählen, was man
weiß?
So ohne weiteres, glaube ich, nicht.
– Es wird nämlich sonst das Wort
“Ich weiß”
gemißbraucht.
Und durch diesen Mißbrauch scheint ˇsich ein
seltsamer & höchst wichtiger Geisteszustand
// Seelenzustand // zu
zeigen.
| | |
| | | | |
Mein Leben zeigt, daß ich weiß, oder
sicher bin, daß hier
dort ein Sessel steht, eine Tür ist u.s.f.
– Ich sage meinem Freunde z.B.
“Nimm den Sessel dort”,
“Mach die Tür zu”,
etc, etc..
| | |
| | | | |
Der Unterschied des Begriffs “wissen”
vom Begriff ‘ sein’ ist gar nicht
von großer Wichtigkeit, außer da wo “Ich weiß …”
3
soll: “Ich kann mich nicht irren.
Im Gerichtssa⌊a⌋l z.B. könnte in jeder Zeugenaussage statt “Ich weiß”
“Ich bin sicher” gesagt
werden.
Ja, man könnte es sich denken, daß das “Ich weiß”
ˇdort verboten wäre.
[Eine Stelle im Wilhelm Meister, wo “Du weißt”
oder “Du wußtest” im
Sinne “Du warst sicher”
gebraucht wird, da es sich anders verhielt, als er wußte.]
| | |
| | | | |
Bewähre ich nun im Leben, daß ich weiß, daß
da eine Hand (nämlich meine Hand) ist? Etwa
dadurch, daß ich sie
| | |
| | / | | |
Ich weiß, daß hier ein kranker Mensch liegt?
Unsinn!
Ich sitze an seinem Bett, schauet aufmerksam seine Züge.
– So weiß ich also nicht, daß da ein Kranker
liegt?
– Es hat weder die Frage, noch die Aussage Sinn.
So wenig wie die: “Ich bin
hier”, die ich doch jeden Moment gebrauchen könnte, wenn
sich die passende Gelegenheit dazu ergäbe.
– So ist also auch
“2 × 2 = 4” Unsinn
ˇ& kein wahrer arithmetischer Satzt, außer
bei bestimmten Gelegenheiten?
“2 × 2 = 4” ist ein wahrer
arithmetischer Satz Satz der Arithmetik | – nicht
“bei bestimmten Gelegenheiten”, noch “immer”
// noch “bei jederc Gelegenheit” // , aber spreche ich
die Laut- oder Schriftzeichen
“2 × 2 = 4” könnten im Chinesischen
eine andere ˇoder keine Bedeutung haben (oder keine)
// oder aufge-4 legter Unsinn sein //
& daraus sieht man, daß nur im der Satz Sinn hat.
woraus man sieht: nur im Gebrauch hat
…
Und der Satz
“Ich weiß, daß hier ein Kranker
liegt”, in der ˇfür ihn
unpassenden Situation gebraucht, erscheint nur darum nicht als
Unsinn, sondern
ˇvielmehr als Selbstverständlichkeit, weil man sich
verhältnismäßig leicht eine für ihn
passende Situation vorstellen kann & weil man meint die Worte
“Ich weiß, daß ˇ …”
seien überall am Platz könne man ˇüberall dort sagen | , wo es keinen Zweifel giebt[,| (]also auch dort, wo der Ausdruck des Zweifels unverständlich wäre).
| | |
| | | | |
Man sieht eben nicht, wie sehr spezialisiert der
Gebrauch von “Ich weiß”
ist.
| | |
| | | | |
– Denn “Ich
weiß”
…” scheint einen Tatbestand
zu beschreiben, der das Gewußte ˇals Tatsache
verbürgt.
Man vergißt eben immer den Ausdruck
“Ich , ich wüßte es’.
| | |
| | | | |
Es ist nämlich nicht so, daß man aus
der Äußerung des Andern dem Satz |
“Ich weiß, daß es so
ist” den Satz “Es ist
so” schließen könnte.
Auch nicht
daraus, daß ich es der Äußerung & dem Umstand
daraus, daß sie keine
Lüge ist.
– Aber kann ich nicht aus meiner Äußerung
“Ich weiß etc” schließen //
“Es ist so //”?
Doch, & aus
5 dem Satz “Er weiß,
daß dort eine Hand ist”
folgt auch “Dort ist eine
Hand”.
Aber aus seiner Äußerung “Ich weiß …” folgt nicht, er wisse …
// , er wisse es.
//
| | |
| | | | |
Es muß erst erwiesen werden, daß er's
weiß.
| | |
| | | | |
Daß kein möglich muß
erwiesen werden.
Die Versicherung “Ich weiß
es” genügt nicht.
Denn sie ist doch nur die Versicherung, daß ich mich ˇ(da)
nicht irren kann, & daß ich mich darin
nicht irre, muß objektiv feststellbar sein.
| | |
| | | | |
“Wenn ich etwas weiß,
so weiß ich auch, daß ich's weiß, etc.”, wie
⌊(⌋Moore⌊'s⌋
sagt,
Ansicht⌊) ⌋⌊.⌋
kommt darauf hinaus besagt eigentlich | ,
“Ich weiß das” heiße
“Ich bin darin
unfehlbar”.
Ob ich aber das bin, muß sich objektive feststellen
lassen.
| | |
| | | | |
Angenommen nun, ich sage
“Ich bin darin unfehlbar, daß
das ein Buch ist” ich zeige dabei auf einen Gegenstand.
Wie sähe hier ein Irrtum aus?
Und habe ich davon eine klare Vorstellung?
| | |
| | | | |
“Ich weiß es”
heißt oft: [i|I]ch habe die richtigen Gründe für meine Aussage.
Wenn also der Andre 6 das Sprachspiel kennt, so
würde er zugeben, daß ich das weiß.
Der Andre muß sich, wenn er das Sprachspiel kennt, vorstellen, können, wie man so etwas wissen kann.
| | |
| | | | |
Die Aussage “Ich weiß, daß hier eine Hand ist” kann man also so
fortsetzen, “[E|e]s ist nämlich meine
Hand, auf die ich schaue”.
Dann wird ein vernünftiger Mensch nicht
zweifeln, daß ich's weiß.
– Auch der Idealist nicht; sondern er wird sagen, um den praktischen
Zweifel, der damit beseitigt i⌊s⌋t, habe es sich ihm
nicht gehandelt, es gebe aber noch einen Zweifel hinter
diesem.
– Daß dies eine Täuschung ist muß
auf andre Weise gezeigt werden.
| | |
| | | | |
“Die Existenz der äußeren Welt
bezweifeln” heißt ja nicht, z.B., die Existenz eines Himmelkörpers Planeten
⌊(⌋zu⌊)⌋ bezweifeln, die
welche später durch Beobachtung bewiesen einwandfrei erwiesen wird. – Oder will Moore sagen, das Wissen ⌊(⌋um⌊)⌋ die Existenz
dieser seiner⌊,⌋
hier sei seine Hand, ist von andrer Art als das⌊,⌋
um die Existenz
es gebe de[s|n]
⌊Planet⌋
Saturns? // …heißt nicht
– zum Exempel die Existenz eines Planeten bezweifeln, die aber später … die sich aber später … herausstellt //
Sonst könnte man de[m|n] Zweifelnden sagen:
“Seinerzeit haben Leute auch schon
die
an der Existenz des
eines Planeten an dieser Stelle [b|g]ezwe⌊i⌋felt, sie ist aber dann
durch auf die Endeckung
ei[nes|des]
Planeten Saturn hinweisen & sagen, seine Existenz sei nachgewiesen
worden, also auch die Existenz der äußeren Welt. Beobach-7 tungen festgestellt
worden.” //
Oder will
Moore sagen, das Wissen⌊(⌋um⌊)⌋ die Existenz dieser seiner
⌊,⌋ hier sei seine Hand, ist von andrer Art als dasum die Existenz des Saturns
⌊,⌋ es gebe den ⌊Planet⌋
Saturn?
Sonst könnte man dem Zweifelnden
sagen: “Seinerzeit haben Leute auch schon die Existenz des
eines Planeten an dieser Stelle bezwe⌊i⌋felt
an der Existenz des
eines Planeten an dieser Stelle gezwe⌊i⌋felt, sie ist aber dann durch Beobach-7 tungen festgestellt worden.”
den Zweifelnden auf die Endeckung
eines
des Planeten Saturn hinweisen &
sagen, seine Existenz sei nachgewiesen worden, also auch die Existenz der äußeren
Welt.
| | |
| | / | | |
Moore's Ansicht läuft eigentlich darauf
hinaus, der Begriff ‘wissen’ sei den
Begriffen ‘glauben’,
‘vermuten’, ‘zweifeln’,
‘überzeugt sein’ darin analog, daß
die Aussage “Ich
weiß …” kein Irrtum sein könne.
Und ist es so, dann kann aus einer Äußerung auf
die Wahrheit einer Behauptung geschlossen werden.
Und hier wird übersehen, daß es ein
die Form
“Ich glaubebte zu wissen”
gibt.
– Soll es aber das
ˇso etwas nicht geben,
aber das
ˇdiese Form nicht
zugelassen sein
werden,
dann mußc
ist ein Irrtum ˇauch in der Behauptung, die aus der
Äußerung “Ich
weiß …” folgt,
logisch unm ausgeschlossen sein.
unmöglich[.|s]ein.
Und dies muß einsehen, wer das Sprachspiel kennt;
⌊–⌋
und
ˇder Glaube an die Versicherung eines Glaubwürdigen
“Ich
weiß es”, kann ihm dabei nicht
helfen. // ;, die Versicherung des Glaubwürdigen, er
wisse es, … , kann ihm dabei nicht
helfen. //
| | |
| | | | |
Es wäre doch
merkwürdig, wenn wir dem Glaubwürdigenˇ glauben müßten, der sagt “Ich
kann mich nicht irren”⌊.⌋ glauben; oder dem, der sagt “Ich irre micht nicht”.
| | |
| | | | |
Wenn ich nicht weiß, ob Einer zwei Hände hat (, ob sie ihm amputiert worden sind,
oder nicht) werde ich ihm die Versicherung, er habe 8
, glauben, wenn er glaubwürdig
ist.
Und sagt er, er wisse es, so kann mir da[ß|s] nur , er habe
sich davon überzeugen konnen seine Hände bereits gesehen | , seine Arme seien also
z.B. nicht noch von Decken
⌊&⌋
[v|V]erbänden
verhüllt, etc.
ˇetc.
Daß ich dem Glaubwürdigen hier glaube, kommt daher, daß ich
ihm die Möglichkeit sich zu überzeugen zugestehe.
Wer aber sagt, es gäbe (vielleicht) keine physikalischen
Gegenstände, tut das nicht.
| | |
| | | | |
Die Frage des Idealisten wäre etwa so:
“Mit welchem Recht zweifle ich
nicht an der Existenz meiner Hände?”
(Und darauf kann die Antwort nicht sein: “Ich weiß, daß sie
existieren”)
Wer aber so fragt, ˇder übersieht,
daß es den der
Zweifel an einer Existenz nur in einem Sprachspiel wirkt Zweifel an einer Existenz nur in einem
Sprachspiel wirkt gibt. // daß der Zweifel an einer
Existenz ˇ(nur) in einem Sprachspiel sein⌊en⌋
Wesen
Platz hat. //
Daß man also erst fragen müsse,
⌊:⌋
Wie so ein Zweifel aus? &
d es nicht so ohne
weiteres versteht.
| | |
| | | | |
Auch darin, “daß hier
eine Hand ist⌊,⌋”,
kann man sich
irren.
Nur unter bestimmten Umständen nicht.
– Und ist das nicht ganz so wie:
“Auch in einer Rechnung kann man sich irren, –
nur unter gewissen Umständen nicht﹖”?1
9
| | |
| | | | |
Aber kann man aus einer Regel ersehen, unter welchen Umständen ein Irrtum ˇin der
Verwendung der Rechenregeln logisch ausgeschlossen ?
Was nützt uns eine Regel? könnten wir uns in
bei ihrer Anwendung nicht
⌊(⌋wieder⌊)⌋ irren?
| | |
| | | | |
Wollte man aber hier doch dafür etwas so
etwas |
einer Regel ähnliches Regelartiges | angeben, so würde darin der Ausdruck
vorkommen
“unter normalen Umständen”.
Und diese normalen Umstände
könnte man zwar kennen,
kann
wohl erkenn[e|t]n, man, aber ˇman kann sie nicht genau
beschreiben.
Eher noch eine Reihe von
[a|A]abnormalen.
| | |
| | | | |
Was ist ‘eine Regel
lernen’?
– Das.
Was ist ‘einen Fehler in
ihrer Anwendung machen’?
– Das.
Und auf was hier gewiesen wird, ist etwas Unbestimmtes.
| | |
| | | | |
Das Üben im Gebrauch der Regel zeigt auch
was ein Fehler in ihrer Verwendung ist.
| | |
| | | | |
Wenn Einer sich von etwas überzeugt so sagt er dann das ist gewiß. Aber er hat es nicht aus dem Zustand seiner Gewißheit gefolgert.
// Wenn Einer sich überzeugt hat, so sagt
er dann: Ja, 10
die Rechnung stimmt es ist so | [.|,]
Aaber er hat das nicht aus dem
…
//
Man schließt nicht auf den Tatbestand aus der eigenen Gewißheit:
Die Gewißheit ist gleichsam ein Ton, in dem man
den Tatbestand feststellt, aber man schließt nicht aus dem Ton darauf, daß er
berechtigt ist.
| | |
| | | | |
Die Sätze, die man, wie gebannt, wieder & wieder wiedersiehtc ohne doch weiterzukommen möchte ich aus
der philosophischen Sprache ausmrzen.
// Die Sätze, man, wie gebannt, wieder
& wieder zurückkehrtgelangt,
…
//
// Die Sätze, zu denen man, wie
gebannt wieder & wieder zurückkehren muß, will
ich … //
| | |
| | | | |
Es handelt sich nicht darum, daß
Moore
, es sei eine Hand, sondern ˇdarum daß wir ihn nicht verstünden, wenn er
(unter diesen Umständen) sagte “Ich mag mich natürlich darin irren”.)
wir würden fragen:
“Wie sähe denn so ein Irrtum
aus?” – Wie sieht
also
z.B. die Entdeckung aus, daß es
ein Irrtum war?
| | |
| | | | |
Wir märzen also die Sätze aus, die uns nicht
weiterbringen.
11
| | |
| | | | |
We[nn|m] man das Rechnen beibringt, wird dem auch beigebracht,
er könne sich auf eine Rechnung des Lehrers verlassen? unter den &
den Umständen verlassen? |
Aber einmal mü[ß|ss]en doch diese Erklärungen ein Ende haben.
Wird ihm auch beigebracht, er könne
sich auf seine Sinne verlassen – weil man ihm
allerdings in manchen Fällen sagt man könne sich in dem
& dem Fall nicht auf sie verlassen? –
Regel & Ausnahme.
| | |
| | | | |
Aber kann man sich nicht vorstellen, es gabe keine physikal.
Gegenstände?
Ich weiß nicht.
Und doch ist “Es gibt ph
G.” Unsinn”.
Soll es ein Satz der Erfahrung sein? –
Und ist das ein Erfahrungssatz:
“Es scheint phy.
Geg. zu geben”?
| | |
| | | | |
Wir machen die Mitteilung “A ist ein physikalischer
Gegenstand” nur, wenn der
Andre
E[i|r]ner
entweder die Bedeutung des Wortes
“A”, oder des Ausdrucks “Phys.
Gegenst.” noch nicht ”.
// Die
“A ist ein ph.
G.” geben wir nur dem, der
entweder noch nicht versteht was “A” bedeutet, oder was
“phys.
Gegenst” bedeutet.
Es ist also eine Belehrung über den Gebrauch von 12 Worten & “phys.
Gegenst” ein logischer
Begriff.
(Wie Farbe, Maß …) Und darum läßt
sich nicht ein Satz bilden
“Es gibt phys. Gegenstände”[.|n]icht bilden.
dieser Satz nicht bilden: “Es gibt …”.
| | |
| | | | |
Ist es aber eine genügende Antwort
für
de[n|m] Idealisten, oder
Realisten, wenn man ihm sagt
zu sagen
‘
⌊“⌋Es gibt ph.
G.⌊”⌋
Unsinn”?
auf die der Ideal. oder Real: :
…
ist Unsinn?
Für ihn ist es doch nicht Unsinn[!| .]
Man kann ihm aber
man ihm
Das aber läßt ◇ sich sagen, diese
Behauptg. oder ihr Gegenteil Worte seien |
ein
[V|v]erunglückter
mißglückter Versuch
&
[V|v]erunglückte
mißglückte Versuch⌊e⌋ & ihm zeigen wie sein Versuch
mißglückt.
// Es wäre zu sagen, seine
Behauptung, …
¤
Solchen verunglückten Versuchen begegnen wir aber auf
Schritt & Tritt.
| | |
| | | | |
Ist es aber eine genügende Antwort auf die
Rede⌊n⌋
Skepsis de[s|r] Idealisten, oder die Versicherungen de[s|r] Realisten
auf das was uns die Idealisten⌊(⌋, oder Realisten⌊)⌋ sagen[;| :]
“Es gibt
[P|p]hys. Gegenstände” ist
Unsinn?
Für
ist es doch nicht Unsinn.
Es wäre zu sagen
Man könnte ihnen antworten Eine Antwort wäre
aber | : diese Behauptung, oder ihr Gegenteil, sei ein
fehlgegangener mißglückter | Versuch, ˇ() auszudrücken, was so nicht auszudr. ist.
Und nun
müßte gezeigt werden was das ist & wie es
ausz⌊u⌋dr.
wäre.
Und daß er fehlgeht läßt sich zeigen; damit ist
aber ihre Sache noch nicht erledigt.
Man muß ⌊⌋ zur Einsicht kommen, daß das was sich uns
Ausdruck
einer Schwierigkeit oder ihrer Beantwortung anbietet noch
gar nicht ihr richtiger ein ganz falscher | Ausdruck sein
mag.
⌊ˇSo⌋
Wie der
welcher
13? ein Bild mit Recht tadelt in unzählig vielen
Fällen tadeln wird wo nicht zu tadeln ist & es einer … bedarf, den
richtigen … & erst eine Untersuchung
nötig ist den richtigen Ausdruck des Tadels zu finden. |
// mit Recht tadelt, oft zuerst oft da den Tadel anbringen wird, wo er
nicht hingehört, & es eine
Unters.
braucht um den richtigen Angriffspunkt des Tadels zu finden. //
¤
| | |
| | | | |
Das Wissen in der Mathematik.
Man muß sich hier immer wieder dran erinnern, daß
an die Unwichtigkeit de[r|s]
eines
‘innere Vorgang⌊'s⌋’, oder Zustand⌊s⌋, erinnern[.|,] & fragen “Warum soll
er wichtig sein? Was geht er mich an”.
Interessant ist das
es, wie wir die mathem. Sätze gebrauchen.
| | |
| | | | |
So rechnet man, unter solchenc Umständen behandelt man eine
Rechnung als unbedingt zuverläßig, als gewiß richtig.
| | |
| | | | |
Auf “Ich weiß, daß
dort meine Hand ist” kann die Frage folgen “Wie weißt ˇDu
es[”| ?]”
// “Woher
weißt Du es”
//
& was darauf zur Antwort kommt muß
Jeden davon überzeugen
& die Antwort darauf setzt voraus, daß dies
so gewußt werden kann.
Statt “[i|I]ch weiß, daß dort meine Hand
ist” könnte man also sagen “Dort ist meine Hand” & hinzufügen, wie man es 14 weiß.
| | |
| | | | |
Es ist ˇ falsch zu sagen
“Ich weiß, wo ich den Schmerz
empfinde”, oder “Ich weiß,
daß ich ich ihn da
empfinde”,
⌊–⌋ geradeso wie: “Ich weiß, daß ich Schmerzen habe”. Wohl aber ist
[r|R]ichtig ˇaber:
“Ich weiß, wo Du meinen Arm berührt
hast”.
//
“Ich weiß, wo ich den Schmerz
empfinde”, “Ich weiß,
daß ich ihn da empfinde” ist so falsch
wie: “Ich weiß, daß ich Schmerzen
habe”. Richtig aber:
“Ich weiß, wo Du meinen Arm berührt
hast”.
| | |
| | / | | |
Man kann sagen “Er glaubt es, aber es ist nicht so”, nicht aber
“Er weiß es, aber es ist nicht
so”.
Kommt dies von der Verschiedenheit der Seelenzustände des
Glaubens & des Wissens?
Nein.
– “Seelenzustand” kann man etwa nennen, was sich im Ton der Rede & ähnlichem
ˇin der Gebärde etc. ausdrückt.
Man könnte also
Es wäre also möglich von einem
ˇseelischen Zustand der Überzeugtheit ⌊zu⌋ reden; & der wäre
kann der gleiche ˇsein, ob gewußt, oder
fälschlich geglaubt wird.
Zu meinen, de[m|n]
Worten “glauben” &
“wissen” müßten verschiedene
Zustände entsprechen, wäre so, als glaubte man, dem [w|W]orte
“ich” & dem Namen
“Ludwig” müßten verschiedene Menschen entspre-15 chen, weil die Begriffe
verschieden sind.
| | |
| | | | |
Was für ein Satz ist dies: “Wir können uns in 12 × 12 = 144 nicht
verrechnet haben”?
Es muß doch ein Satz Logik sein.
– Aber ist er nun nicht derselbe, oder kommt auf das gleiche hinaus, wie 12 × 12 = 144?
// wie der:
12 × 12 = 144? //
| | |
| | | | |
Forderst Du eine Regel, aus hervorgeht
die uns lehrt, daß man sich hier nicht
verrechnet haben, so ist die Antwort, daß wir dies nicht durch eine Regel gelernt
haben, sondern dadurch, daß wir rechnen lernten.
| | |
| | | | |
Das Wesen des Rechnens haben wir beim
Rechnenlernen kennen gelernt.
| | |
| | | | |
Aber läßt sich denn nicht beschreiben,
wie wir uns von der Verläßlichkeit einer Rechnung überzeugen?
O doch! aber eine Regel kommt dabei ˇeben nicht .
– Das Wichtigste aber ⌊(⌋ist⌊)⌋:
Es braucht die Regel nicht.
Es geht uns nicht ab.
Wir rechnen nach einer Regel, das ist genug.
| | |
| | | | |
So rechnet man.
Und Rechnen ist 16
dies.
Das, was wir z.B. in der Schule lernen.
Vergiß ⌊(⌋auf⌊)⌋ diese Sicherheit, die mit Begriff des Geistes zusammenhängt.
| | |
| | | | |
Man könnte aber doch aus einer Menge von Rechnungen gewisse als ˇein für allemal zuverläßig, andre als noch
nicht feststehend .
Und ist das nun eine logische
Unterscheidung?
| | |
| | | | |
Aber bedenk: auch wenn mir die Rechnung feststeht, ist es nur
die
ˇeine praktische Entscheidung.
// eine Entscheidung zu einem praktischen Zweck //
| | |
| | | | |
Wann sagt man, ˇIch
weiß daß … x …
= …?
Wenn man die Rechnung geprüft hat.
| | |
| | | | |
Was ist das für ein Satz:
“Wie sähe denn hier ein Fehler
aus!”?
Es müßte ein logischer Satz sein.
Aber es ist eine Logik die nicht gebraucht wird, weil, was sie
lehrt, nicht durch Sätze gelehrt wird.
– Es ist ein logischer Satz, denn er beschreibt ja die
begriffliche (sprachliche) Situation.
| | |
| | | | |
∣ Darum, weil ich weiß, warum etwas schlecht
ist, brauche ich meinem Wissen, daß es schlecht ist, nicht zu mißtrauen. ∣
| | |
| | | | |
Diese Situation ist also nicht dieselbe
17 für einen Satz wie
“In dieser Entfernung von der Sonne existiert ein Planet” & “Hier ist eine Hand” (nämlich die meine).
Man kann den zweiten keine Hypothese nennen.
Aber es gibt keine scharfe Grenze zwischen ihnen.
| | |
| | | | |
Mann könnte also Moore recht geben,
wenn man ihn so deutet, daß Sätze
ein Satz, der sagt, da sei ein physikalischer
Gegenstand, eine ähnliche logische Stellung haben kann wie einer, der sagt, da sei ein roter
Fleck.
| | |
| | | | |
Es ist nämlich falsch zu sagen
, daß der Irrtum vom Planeten zu ˇeigenen meiner Hand nur immer Unwahrscheinlicher
werde.
Sondern er ist an einer Stelle auch nicht mehr .
Das sieht man schon daran, sonst auch das
denkbar , daß wir uns immer, in jeder Aussage über
physikalische Gegenstände irrten, daß also alle die wir je machen
falsch sind.
Soll ˇes denn
dies auch denkbar sein, daß …?
// Ist denn auch dies denkbar,
daß
… Darauf deutet
schon, daß es sonst auch denkbar sein müßte
…Und darauf weist schon, daß ja auch nicht denkbar
ist … | //
| | |
| | | | |
Ist also die Hypothese möglich, daß es alle die Dinge in unsrer Umgebung nicht gibt?
Wäre sie nicht wie die, daß wir uns in allen Rechnungen verrechnet
haben?
| | |
| | | | |
Wenn man sagt “Vielleicht gibt es diesen Planeten nicht & die Lichterscheinung
18 kommt anders zustande, so man doch ein
Beispiel eines Gegenstandes den es giebt.
Es gibt ihn nicht, – wie z.B. …
Oder soll man sagen, daß
die Sicherheit nur ein konstruierter Punkt ist, dem
sich manches mehr, manches weniger nähert??
Nein.
Der Zweifel verliert nach & nach seinen Sinn.
So ist eben dieses Sprachspiel.
Und zur Logik gehört alles was ein Sprachspiel beschreibt.
| | |
| | | | |
Könnte nun “Ich weiß, ich vermute nicht nur, daß hier meine
Hand ist”, könnte das nicht als grammatischer Satz aufgefaßt
werden?
Also nicht temporal. –
Aber ist er dann nicht wie der: “Ich weiß, ich
…,
daß ich etwas Rotes sehe”?
Und ist die Konsequenz “Also
gibt es physikal.
Gegenstände” nicht wie die “Also gibt es Farben”?
| | |
| | | | |
Wird “Ich
weiß etc.” als grammatischer Satz
aufgefaßt so kann man natürlich das
“Ich” nicht wichtig
sein.
Und es heißt eigentlich “Es gibt in
diesem Falle keinen Zweifel” oder der
“Das Wort ‘Ich
weiß nicht” hat in diesem Falle keinen
Sinn”.
Und daraus folgt freilich auch, daß “Ich weiß” keinen hat.
| | |
| | | | |
“Ich weiß” ist
hier eine logische Einsicht.
Nur läßt sich der Realismus nicht durch sie beweisen.
19
| | |
| | | | |
Es ist falsch zu sagen, daß die
‘Hypothese’, dies sei
ein Stück Papier, durch spätere Erfahrung bestätigt oder entkräftet würde,
& daß in “Ich weiß, daß das ein
Stück Papier ist”, das “Ich
weiß” sich entweder auf eine solche Hypothese bezieht, oder auf eine
logische Bestimmung.
| | |
| | | | |
‒ ‒ ‒ Eine Bedeutung eines Wortes ist eine Art &
Weise seiner Verwendung.
| | |
| | | | |
Die Art & Weise seiner Verwendung aber ist ⌊(⌋das⌊)⌋, was wir lernen, wenn wir das Wort gebrauchen lernen,
also eine Technik.
Denn sie ist das, was wir ˇerlernen, wenn das Wort zuerst in unsrer Sprache
einverleibt wird.
| | |
| | | | |
Darum besteht eine Entsprechung zwischen den
Begriffen Bedeutung & Regel. entspricht der Begriff der Bedeutung dem Begriff der
Regel. |
| | |
| | | | |
Stellen wir uns die [F|T]atsachen anders vor als sie sind, so verlieren gewisse
Sprachspiele Wichtigkeit, andere werden wichtig. erhalten eine neue Wichtigkeit. |
Und so ändert sich der Gebrauch des Vo[c|k]abulars der Sprache⌊.⌋
& zwar allmählich.
| | |
| | | | |
Die Bedeutung eines Worts vergleiche mit der
‘Funktion’ eines Beamten.
Und ‘verschiedene Bedeutung⌊en⌋’ mit
‘verschiedenen Funktionen’.
20
| | |
| | | | |
∣ Das Gegenteil der
Wundergläubigkeit ist nicht ˇnotwendigerweise
Die Unfähigkeit an Wunder zu glauben muß nicht darin
bestehen
Wenn Einer an Wunder nicht glaubt, , daß Einer die
seltsamen Begebenheit nicht glaubt, sondern daß er nicht i[n|m] Stande ist, in ihnen mehr als
seltsame Begebenheiten zu sehen.
[W|D]er an Wunder glaubt, faßt sie als Durchbrechungen des Gangs der Welt auf, die ein Dreinsprechen eines höheren Wesens sind.
Wer dafür blind ist das nicht sehen kann | der ist ähnlich
Einem, der einen Gesichtsausdruck
‘[a|A]usdruck der Gemütsbewegung’ nicht
als solchen auffassen könnte, d.h. einfach, der so
& so nicht natürlich auf diese Erscheinung reagiert. ∣
| | |
| | | | |
Wenn sich die Sprachspiele ändern, ändern sich die Begriffe,
& ˇmit
ihnen
ˇ& mit den Begriffen die
Bedeutungen der Wörter.
| | |
| | | | |
∣ Die Gemeinheit ist eine Art Reibung, die seelische Maschinerie kann nie in Schwung kommen[. S|,
s]ie rückt nur fort & bleibt wieder
stehn|
// , sie läßt die seelische Maschinerie
nie in Schwung kommen,. [s|S]ie rückt ˇum ein Stück fort & bleibt wieder stehn. // ∣
| | |
| | | | |
Man könnte von dem Farbeindruck einer Fläche
reden, womit nicht die Farbe gemeint wäre, sondern die
Farbtöne & ihre Verteilung, wenn sich z.B. der
Eindruck einer braunen Fläche ergeben soll.
// , sondern das Zusammen der Farbtöne, das den Eindruck einer
braunen Fläche (z.B.) //
| | |
| | | | |
Die Beimischung des Weiß nimmt der Farbe das Farbige; dagegen nicht die Beimischung von Gelb.
– Ist das am Grunde des Satzes, daß es kein klar durchsichtiges
Weiße geben kann?
| | |
| | | | |
Was aber ist das für ein Satz,
: daß die Beimischung des Weißen der Farbe das
Farbige nimmt.
Wie ich es meine, kann's kein physikalischer Satz
sein.
Hier ist die Versuchung sehr groß, an eine
Phänomenologie, ein Mittelding schwischen Wissenschaft & Logik, zu glauben.
| | |
| | | | |
Was ist denn das Wesentliche des Trüben?
Denn [R|r]otes,
[G|g]elbes Durchsichtiges
ist
ist nicht trübe, weißes ist trübe.
| | |
| | | | |
Ist trüb das, was die For[b|m]en verschleiert, & verschleiert es die Formen, weil es Licht & Schatten
verwischt?
| | |
| | | | |
Ist nicht weiß das, was die Dunkelheit
aufhebt?
| | |
| | | | |
Man redet zwar von ‘schwarzem
Glas’ aber wer durch rotes Glas einen weißen Fläche sieht sieht sie rot, durch
‘schwarzes’ Glas nicht schwarz.
| | |
| | | | |
Man bedient sich, um [g|k]lar zu sehen, gefärbter Brillengläser, aber nie
trüber.
| | |
| | | | |
“Die Beimischung von
Weiß verwischt den Unterschied zwischen Hell & Dunkel, Licht &
Schatten”: bestimmt das die Begriffe näher?
Ich glaube schon.
| | |
| | | | |
Wer das nicht fände, hätte nicht die
entgegengesetzte Erfahrung; sondern wir würden ihn nicht verstehn.
| | |
| | | | |
In der Philosophie muß man immer fragen:
“Wie muß man dieses Problem
ansehen, daß es lösbar wird?”
| | |
| | | | |
Denn hier (wenn ich die Farben
betrachte z.B.) ist da erst nur eine Unfähigkeit Ordnung in den Begriffen irgend eine Ordnung | zu machen.
Wir stehen da, wie der Ochs vor der neu⌊(⌋an⌊)⌋gestrichenen Stalltür.
| | |
| | | | |
Denk daran, wie ein Maler die Durchsicht duch ein gefärbtes Glas darstellen würde.
Es ist ja ein compliziertes Flächenbild, was sich da ergiebt.
D.h., das Bild wird nebeneinander eine Menge von Schatt
Abschattungen von Rot & andern Farben enthalten.
Und , wenn man durch ein blaues Glas
sähe.
Wie aber, wenn man ein Bild malte, in dem dort, wo
früher etwas bläulich oder rötlich w[ü|u]rde, es weißlich wird?
| | |
| | | | |
Ist der ganze Unterschied hier, daß die Farben
durch den rotlichen
Schein nicht ihre Sattheit verlieren, wohl aber durch den weißlichen?
Ja, man spricht gar nicht von einem
‘weißlichen Schein’!
| | |
| | | | |
[w|W]enn bei einer gewissen Beleuchtung alles weißlich
aussähe, so würden wir nicht schließen, d[a|ie]s Leuchtende müsse weiß
ausschauen.
| | |
| | | | |
Die Phänomenologische Analyse (wie sie z.B.
Goethe wollte) ist
eine Begriffsanalyse & kann der Physik weder beistimmen, noch widersprechen.
| | |
| | | | |
Wie aber, wenn es irgendwo so wäre: das
Licht eines weißglühenden Körpers ließe die Sachen ˇhell
aber weißlich, also farbschwach, erscheinen, das Licht eines rotglühenden
rötlich, etc.?
(Nur eine unsichtbare, dem Auge nicht wahrnehmbare Quelle,
ließe sie in Farben leuchten. in satten Farben
erscheinen. | )
| | |
| | | | |
Ja, wie wenn die Dinge nur dann in ihren Farben
leuchteten, wenn, in unserm Sinne, kein Licht auf sie fällt, wenn z.B. der Himmel schwarz wäre?
Könnte man dann nicht sagen: nur bei schwarzem Licht erscheinen (uns) sieht man | die vollen Farben?
| | |
| | | | |
Aber wäre hier nicht ein Widerspruch?
| | |
| | | | |
Ich sehe nicht, daß die
Farben der Körper Licht in mein Auge reflektieren.
| | |