17.11.14.
Wie schwer es ist sich nicht mit den Leuten zu ärgern! Wie schwer es ist zu dulden. Vormitt. alles Mögliche zu verrichten gehabt & nicht zum Arbeiten gekommen. Wenn immer ich bei der Arbeit mit den Leuten hier in Berührung komme wird mir ihre Gemeinheit so fürchterlich daß die Wut
droht in mir zu siegen & auszubrechen. Immer wieder nehme ich mir vor ruhig zu dulden & immer wieder breche ich meinen Vorsatz. Und wie dies kommt weiß ich eigentlich selber nicht. Es ist so riesig schwer mit Leuten zu arbeiten & dabei doch nichts mit ihnen zu tun zu haben. Immer wieder muß man zu ihnen reden, sie etwas fragen, sie antworten frech & ungenügend – welcher Kraftaufwand schon, dies hinzunehmen – du brauchst aber die Antwort.
Es kommt ein unklarer Befehl, etc., etc., etc.¤ Und die Nerven sind ohnehin schon ruiniert. Da ist es schwer zu leben wenn man nicht versteht es sich ganz
leicht zu machen. Nachmitt. faßte mich eine schwere Depression an. Wie ein Stein liegt es auf meiner Brust. Jede Pflicht wird zur unerträglichen Bürde. Gegen Abend legte sich mein Übelbefinden. In meine Seele kehrte etwas Mut zurück. Fast nichts || nicht gearbeitet. Untertags, wie jetzt schon oft, war keine Stimmung, erst abends genügende innere Ruhe! Ob das davon kommt daß ich am Abend mich auf den Schlaf freue? – Ja, die heutige Depression war furchtbar!!! ––.