Wir sind in Versuchung zu
sagen: „Nur die Erfahrung
des gegenwärtigen Augenblicks hat
Realität”.
Und da muß die erste Antwort sein:
„Im Gegensatz
wozu?”
Soll das
heißen daß es z.B. meine Mutter
nicht gegeben hat? Und daß ich heute früh nicht
aufgestanden bin? (Denn dann wäre es
bedenklich
.)
Aber das
meinen wir nicht. Heißt es daß ein Ereignis dessen
ich mich in diesem Augenblick nicht
¤ erinnere, nicht
stattgefunden hat? Auch nicht!
Jener Satz, daß nur die gegenwärtige Erfahrung
Realität hat scheint die letzte
Konsequenz des Solipsismus zu enthalten.
Und in einem Sinne ist das auch so; nur kann
jener Satz || er ebensowenig
sagen, wie der Solipsismus. – Denn was zum Wesen der
Welt gehört läßt sich eben nicht
sagen. Und die Philosophie wenn
sie etwas sagen könnte müßte
eben
das sagen || das Wesen der Welt beschreiben.
Das Wesen der Sprache aber ist ein Bild des Wesens
der Welt & die Philosophie als Verwalterin der
Grammatik kann tatsä
chlich das
Wesen der Welt erfassen nur nicht in Sätzen der Sprache sondern
in Regeln für diese Sprache die
verhindern
daß unsinnige Zeichenverbindungen gebildet werden. || unsinnige Zeichenverbindungen ausschließen.