28.
Es ist jetzt an der Zeit
(
einmal) Kritik am Worte „Sinnesdatum” zu
üben.
Sinnesdatum ist die
Erscheinung dieses Baumes ob nun „wirklich ein Baum dasteht” oder eine At
trappe, ein Spiegelbild, eine
Hal
lu
zination
etc.. Sinnesdatum ist die Erscheinung
des Baumes und was wir sagen wollen ist, daß diese
sprachliche Darstellung,
diese || nur eine
Beschreibung
, aber nicht
die wesentliche
ist. Genau so, wie man von dem Ausdruck „
mein Gesichtsbild” sagen kann daß es nur
eine Form der
Beschreibung aber nicht etwa die einzig mögliche
& richtige ist. Die Ausdrucksform „die Erscheinung dieses Baumes”
enthält nämlich die Anschauung als
bestünde ein
innerer || notwendiger Zusammenhang
mit
dem || dessen was wir diese Erscheinung
nennen mit de
r „Existenz
eines Baumes” & zwar
entweder durch eine wahre Erkenntnis oder einen
Irrtum. D.h. wenn von der „Erscheinung eines Baumes” die Rede ist so hielten wir entweder etwas für
einen Baum was einer ist oder
etwas was keiner ist. Dieser Zusammenhang
aber besteht nicht.
Man
che
(& insbesondere die Idealisten) möchten der
Sprache vorwerfen daß sie das
Sekundäre als primär & das
Primäre als sekundär darstellt. Aber das ist nur
in diesen unwesentlichen & mit der Erkenntnis nicht
zusammenhängenden Wertungen der Fall („nur” die
Erscheinung). Davon
abgesehen enthält die gewöhnliche Sprache keine
Entscheidung über primär &
sekundär. Es ist nicht einzusehen in wiefern der
Ausdruck „die Erscheinung eines
Baumes” etwas dem Ausdruck „Baum”
Sekundäres darstellt. Der
Ausdruck „nur ein Bild” geht auf die Vorstellung zurück daß wir das
Bild eines Apfels nicht essen können.