Angenommen das Anziehen des Bremshebels bewirkt manchmal das Abbremsen der Maschine & manchmal nicht. So ist daraus allein nicht zu entnehmen || schließen daß er als Bremshebel gedacht war. Wenn nun eine bestimmte Person immer dann wenn der Hebel nicht als Bremshebel wirkt, ärgerlich wird –. So wäre damit auch nicht das gezeigt was ich zeigen will. Ja man könnte dann sagen daß der Hebel einmal die Bremse, einmal den Ärger betätigt. – Wie drückt es sich nämlich aus, daß die Person darüber ärgerlich wird, daß der Hebel die Bremse nicht betätigt hat?
(Dieses über etwas ärgerlich sein ist nämlich scheinbar von ganz derselben Art wie etwas fürchten, etwas wünschen etwas erwarten etc.) Das „über etwas ärgerlich sein” verhält sich nämlich zu ¤ dem worüber man ärgerlich ist nicht wie die Wirkung zur Ursache also nicht wie das sich durch
etwas den Magen verdorben haben zu der Speise durch die || mit der man sich etwa den Magen verdorben hat. Man kann daran zweifeln || darüber im Zweifel sein was den || woran man sich den Magen verdorben hat & die Speise die etwa die Ursache ist tritt in die Magenschmerzen nicht als ein Bestandteil dieser Schmerzen ein dagegen kann man in einem gewissen Sinne nicht zweifelhaft sein worüber man sich ärgert, wovor man sich fürchtet, was man glaubt. (Es heißt nicht „ich weiß nicht, – ich glaube heute; aber ich weiß nicht woran!) – Und hier haben wir natürlich das alte Problem daß nämlich der Gedanke daß das & das der Fall ist nicht voraussetzt daß es der Fall ist. Daß aber andererseits doch etwas von der Tatsache für die || den Gedanken selbst Voraussetzung sein muß. „Ich kann nicht denken daß etwas rot ist wenn rot gar nicht existiert”. Die Antwort darauf ist daß die Gedanken in demselben Raum sein müssen wie das Zweifelhafte wenn auch an einer anderen Stelle. Daß || ; daß nur die gegenwärtige Realität an || auf die der Gedankenmaßstab aufgestellt wird den Sinn – nicht verbürgt – sondern
ausmacht. Der Sinn kann ebensowenig erst verbürgt werden müssen wie es nachträglich bewiesen werden kann daß π nicht rational ist; denn ohne Sinn kein Gedanke. – Darin & nur darin besteht auch die (prästabilierte) Harmonie zwischen Welt & Gedanke.
     Die Intention ist nun aber von genau derselben Art wie – z.B. – der Ärger. Und da scheint es irgendwie als würde man die Intention von außen betrachtet nie als Intention erkennen; als müßte man sie selbst intendieren || meinen um sie als Meinung zu verstehen. Das hieße aber sie nicht als Phänomen, nicht als Tatsache, zu betrachten! Das ist natürlich wieder das vorige Problem denn der Witz ist daß man es dem Gedanken (als selbständige Tatsache betrachtet) ansehen muß daß er der Gedanke ist, daß so & so || das & das der Fall ist. Kann man es ihm nicht ansehen (sowenig wie den Magenschmerzen woher sie rühren) dann hat er kein logisches Interesse oder vielmehr, dann gibt es keine Logik. – Das kommt auch darauf hinaus daß man den Gedanken mit der Realität muß unmittelbar vergleichen können & es nicht erst einer Erfahrung bedürfen kann daß diesem Gedanken diese Realität entspricht.
(Darum unterscheiden sich auch Gedanken nach ihrem Inhalt aber Magenschmerzen nicht nach dem was sie hervorgerufen hat.)
     Meine Auffassung scheint unsinnig wenn man sie so ausdrückt: Man soll sehen können worüber Einer denkt wenn man ihm den Kopf aufmacht; wie ist denn das möglich, die Gegenstände über die er denkt sind ja gar nicht in seinem Kopf (oder || ebensowenig wie in seinen Gedanken)!
Man muß – nach meiner Auffassung – nämlich die Gedanken, Intentionen (etc.) von außen betrachtet als solche verstehen ohne (noch) über die Bedeutung von etwas unterrichtet zu werden. Denn auch die Relation des Bedeutens wird ja dann als ein Phänomen gesehen & ich kann || darf dann nicht wieder auf eine Bedeutung des Phänomens hinweisen müssen da ja dieses Bedeuten wieder in den Phänomenen inbegriffen || mitbegriffen ist.)
18.

     Wenn man den Gedanken betrachtet so kann also von einem Verstehen keine Rede mehr sein, denn, sieht man ihn, so muß man ihn als den Gedanken dieses Inhalts erkennen, es ist nichts zu deuten. – Aber so ist es ja wirklich, wenn wir denken; da wird nichts || nicht gedeutet. – Und man könnte sagen: der Denkende sieht den Gedanken tatsächlich von außen
an & nicht von innen; alles was man sieht, sieht man von außen an; d.h. alles was man erlebt, ist Phänomen. –
      Man kann die Erwartung mit der Gegenwart unmittelbar vergleichen; – das gibt die Lösung. Und das kann man auch vom Wunsch ja auch vom Ärger sagen. Und das heißt, daß, wenn ich mich ärgere, daß jemand etwas in Paris getan hat, ich es damit vergleichen kann daß ich jetzt in Wien in meinem Zimmer sitze.
     Aber damit ist auch noch nicht alles gesagt. – Die Sprache wird verstanden der Gedanke nicht. (Das Verstehen der Sprache ist das Denken, das Verstehen der Sprache aber wird nicht noch einmal verstanden.) –
     Die kausale Erklärung des Bedeutens & Verstehens lautet insbesondere || im Wesentlichen so, daß || : einen Befehl verstehen heißt, man würde ihn ausführen wenn ein gewisser Riegel zurückgezogen [das Gegenteil von Vorschieben] würde. – Es würde jemandem befohlen den || einen Arm zu heben & man sagt: den Befehl verstehen heißt den Arm zu heben. Das ist klar wenn auch gegen unseren Sprachgebrauch (wir nennen das „den Befehl befolgen”). Nun sagt man aber: Den Befehl verstehen heißt entweder den Arm heben oder wenn das nicht etwas bestimmtes Anderes tun – etwa
ein || das Bein heben. Nun heißt das aber nicht „Verstehen” im ersten Sinn denn der Befehl war nicht „den Arm oder das Bein zu heben”. Der Befehl bezieht sich also (nach wie vor) auf eine Handlung die nicht geschehen ist. Mit anderen Worten es bleibt der Unterschied bestehen zwischen dem Verstehen & dem Befolgen des Befehls. Und weiter: ein unverstandener Befehl ist gar kein Befehl. –
     Das || Dieses Verstehen des Befehls kann nicht irgend eine Handlung sein (etwa den Fuß heben) sondern sie enthält das Wesen des Befehls selbst || muß das Wesen des Befehls selbst enthalten.