Denke Dir Du
gingest mit jemand spazieren & zwar in einem
Gespräch. Du würdest dann, wie das
Gespräch vor sich geht, bald langsamer, bald
schneller gehen & da & dort immer wieder
stehnbleiben. Der welcher das Gespräch mit
anhört wird diese Pausen im Gehn ganz natürlich
finden, da sie ja auch unmittelbar aus dem Leben des
Gespräches || Gesprächs hervorgehen. Nehmen wir nun an das
Gespräch würde nur dem Sinn nach von jemandem wiedergegeben
(etwa in eine andere Sprache übersetzt) & man
müßte dazu auch wieder den gleichen Weg gehen &
es wären die Stellen bezeichnet an denen damals geruht wurde, so
würden diese erzwungenen Pausen im Gehen jetzt als
äußerst störend wirken, die doch früher
dem Gespräch geholfen haben. So verhält es sich
mit der Übersetzung der
Platonischen Dialoge in
Dialogform. Nur in dem ursprünglichen einzigen
Gang des Gespräches waren die bejahenden & verneinenden
Antworten natürliche & helfende Ruhepunkte.
In der Übersetzung sind es qualvolle, störende
Aufenthalte. Denken wir uns ein Thema, dessen
R
hythmus durch Paukenschläge auf dem ersten Taktteil
unterstützt würde & nun, daß diese
Schläge ein wenig verschoben würden! Wer wollte
nun nicht lieber ohne diese Unterstützung auskommen.