(Zu Engelmanns Orpheus: Ich glaube: Wenn Orpheus aus der Unterwelt zurückgekehrt ist, nachdem er Euridice nun verloren hat, darf er im Stück nichts mehr reden; denn, was immer er sagt, ist Geschwätz. Nur Genien können noch etwas sagen, nämlich, daß das das Los der Sterblichen ist & daß er erst in einer andern Welt sich wieder mit Euridice vereinigen
kann. Und zwar dachte ich mir zuerst die Genien um ihn, der in Schlaf oder Ohnmacht liegt, schweben. Aber jetzt glaube ich, er dürfte gar nicht mehr sichtbar werden, denn was soll seine Gestalt noch, nachdem er uns nichts mehr zu sagen hat? Vielmehr könnte ich mir denken, daß die Genien (Horen) in den Eingang des Gang's schauend sprechen. Auch den Vorgang des Umwendens mit Reden begleitend & während Orpheus, von uns ungesehen, dem Ausgang zuwankt, einen Schlußchor sprechen; & von dem, nun den Ausgang Erreichenden,, verscheucht, fliehen aber so, daß der Vorhang fällt, ehe man den Orpheus gewahrt. || ehe man seiner ansichtig wird. Daher wurde angenommen, daß Orpheus sich nicht unmittelbar am || vor dem Ausgang sondern an irgend einer Stelle des Ganges umwendet. Aber das scheint insofern richtiger, als es schwer ist, sich vorzustellen, daß er einen Schritt vor dem Ausgang sich umwenden sollte. Sondern dort wird er sich umwenden, wo die Angst
am höchsten ist, etwa bei einer leichten Biegung des Gang's. Ich denke mir: Wäre er bis an den Ausgang gekommen, so hätte ihm das Tageslicht schon die Angst verscheucht. Und der Sinn ist: er konnte nicht bis an den Ausgang kommen.) (Die Genien wissen das übrigens & sprechen es aus, noch ehe er ihnen sichtbar wird.)