Das definiendum ist der Name des definiens. ((Das ist nicht wahr. Denn das definiendum vertritt das definiens d.h. es wird an dessen Stelle eingesetzt. Kann man aber sagen daß Namen an der Stelle ihrer Träger stehen & die Träger dann wieder für sie eingesetzt werden? Nun, ein Name kann so gebraucht werden; [W|w]enn etwa die Sitzordnung ˇeines Diners durch Tischkarten angegeben ist. Und anderseits kann ich d[en|as] definierten Zeichen als Name des
definierenden gebrauchen,
indem
wenn
ich z.B. sage, ich will statt „α ∙ β ∙ γ” „B” schreiben, was ich ja auch durch eine Definition α ∙ β ∙ γ = B hätte ausdrücken können. Ich sage also „schreibe ‚B’ dorthin”, „‚B’ ist ein langer Ausdruck”, etc. & gebrauche es so als Name des Zeichens „α ∙ β ∙ γ”.
Aber dieser Gbrauch ist
vor allem
schon
zweideutig, denn auf den ersten Befehl, hätte e der Andre sehr wohl den Buchstaben ‚B’ schreiben können. (Man sagt dann meistens „den Ausdruck B”.) Wir kennen den Fall, ◇◇◇ wo im strengsten Sinn ein Ding verwendet wird um in einer Darstellung ein anderes zu vertreten; wenn wir etwa ˇeinen Vorfall beschreibend sagen sieh doch, „wo ich diesen Sessel hinstelle, stand er & wo ich das Buch hinlege lag der Revolver …” oder auch „dieser Sessel ist ist jetzt er, …”. Ist nun die Nummer des im Musterkatalogs der Name des Musters? – Sie kann als Name des Musters gebraucht werden. Z.B. in den Sätzen: „№ 5 wurde zerrissen”, ◇◇◇ „Ich hatte № 5 in der Hand”. Aber im übrigen bezeichnet die Nummer nicht das Muster sondern das wovon es ein Muster ist. – Anderseits muß man sagen, daß der Satz „führe N aus dem Zimmer & erschlage ihn” so aufgefaßt werden kann: H Handle mit N nach dem was im Satz mit seinem Namen geschieht (& es hat hier nichts zu sagen daß natürlich der Name ‚N’ im Satz nicht an Stelle von N erschlagen wird aber
etwas geschieht
in dem
im
Satz mit ‚N’ , & etwas anderes als im Satz „gib N die Hand”, – was ich ◇◇◇ wonach ich mich in meiner Handlung richte.
In einem Sinn sind also die Namen stellvertretend, & die Definitionen setzen doch Stellvertreter für Zeichen [ einen Stellvertreter für ein Zeichen ] ein. – Wenn es nun heißt: gib dem Weber das Muster 5 um es zu kopieren (& das ist doch der typische Gebrauch der Nummer & der Übergang von der Nummer zum Muster) so kann die Nummer hier gewiß als Name des Musters aufgefaßt werden & sie funktioniert jedenfalls genau so (oder kann so funktionieren) wie die Hausnummer wenn ich jemandem den Befehl gebe auf № 5 zu gehen. – Ist hier nicht die Quelle
des Wirrwarrs
der Verwirrung
die [m|M]ehrdeutigkeit des Wortes „stellvertreten”? Wenn in den Geschäftsbüchern eines Öbstlers [ Obsthändlers ] von „100 Kisten Äpfel” die Rede ist so kann man doch in einem Sinn nicht sagen daß dieser Ausdruck die Kisten vertritt denn sonst müßten sie ja für ihren Vertreter eintreten können & was täten die 100 Kisten da? ([S|s]ie sollten ja eben verschickt werden). ‚2’ ist der buchstäbliche Stellvertreter von ‚1 + 1’, & vertritt es in den verschiedenen Operationen in|derselben Art wie der Finger die Schachfigur, wenn ich um mir die Folgen eines Schachzuges auszuma-
len den Zug mit dem Finger (gleichsam provisorisch)
ausführe
mache
.