24.
Wenn man die Philosophie fragt: „
was
ist – z.B
. –
Substanz?” so wird um eine Regel gebeten.
Eine allgemeine Regel, die für das Wort
„Substanz”
gilt,
d.h.: nach welcher ich zu spielen
entschlossen bin. – Ich will sagen: die
Frage „was ist …” bezieht sich nicht auf
einen besonderen – praktischen – Fall, sondern wir fragen
sie von unserm Schreibtisch aus. Erinnere Dich nur an den
Fall des Gesetzes der Identität um zu sehen, daß es sich
bei der Erledigung einer philosophischen Schwierigkeit nicht um
das Aussprechen neuer Wahrheiten über den
Gegenstand der Untersuchung (die
Identität) handelt.
Die Schwierigkeit
besteht nur darin, zu verstehen, was uns die Festsetzung einer Regel
hilft. Warum die uns beruhigt nachdem
wir so
schwer beunruhigt waren. Was uns
beruhigt ist offenbar daß wir ein System sehen, das diejenigen
Gebilde systematisch ausschließt die uns immer
beunruhigt haben, mit denen wir nichts anzufangen wußten
& die wir doch
respektieren zu müssen
glaubten. Ist die Festsetzung einer solchen
grammatischen Regel in dieser Beziehung nicht wie die Entdeckung
einer Erklärung in der Physik?
z.B., des
Kopernikanischen
Systems? Eine Ähnlichkeit ist vorhanden. – Das Seltsame an der philosophischen Beunruhigung
& ihrer Lösung
möchte scheinen, daß sie
ist wie die
Qual des Asketen der eine schwere Kugel
unter Stöhnen stemmend dastand & den
ein Mann erlöste indem er
ihm sagte: „laß sie fallen”. Man
fragt sich: wenn Dich diese Sätze beunruhigen, Du nichts
mit ihnen anzufangen wußtest warum ließest Du sie nicht schon
früher fallen, was hat Dich daran gehindert?
Nun, ich glaube es war das falsche System dem er sich
anbequemen zu müssen
glaubte; etc.