5.
„Welchen Sinn hat ein Satz der Art ‚(∃n) 3 + n = 7’?” Man ist hier in einer seltsamen Schwierigkeit: einerseits empfindet man es als Problem, daß der Satz die Wahl zwischen unendlich vielen W Werten von n hat, andrerseits scheint uns der Sinn des Satzes in sich gesichert & nur für uns (etwa) noch zu erforschen da wir doch wissen was ‚(∃x) ∙ φx’ bedeutet”. Wenn [e|E]iner sagte, er wisse nicht was „(∃n) 3 + n = 7” bedeute [ welchen Sinn „(∃n) ∙ 3 + n = 7” habe ] , so würde man ihm antworten: „aber Du weißt doch was dieser Satz sagt: 3 + 0 = 7 ⌵ 3 + 1 = 7 ⌵ 3 + 2 = 7 und so weiter!” Aber darauf kann man antworten: „Ganz richtig! – der Satz ist also keine logische Summe, denn die endet nicht mit ‚und so weiter’ & das worüber ich nicht klar bin ist eben diese Satzform ‘φ(0) ⌵ φ(1) ⌵ φ(2) ⌵ u.s.w.’ und Du hast mir nur statt der ersten unverständlichen Satzformart eine zweite gegeben & zwar mit dem Schein als gäbest Du mir etwas altbekanntes, nämlich eine Disjunktion.”
   Wenn wir nämlich meinen daß wir doch unbedingt „(∃n) etc” verstehen so denken wir zur Rechtfertigung an andre Fälle des Gebrauchs der Notation „(∃ …) …” beziehungsweise der Ausdrucksform „es giebt …” unserer Wortsprache. Darauf kann man aber nur sagen: Du vergleichst also den Satz „(∃n) …” mit jenem Satz „es gibt ein Haus in dieser Stadt welches …”, oder
„es gibt zwei Fremdwörter auf dieser Seite”. Aber mit dem Vorkommen der Worte „es gibt” in diesen Sätzen ist ja die Grammatik dieser Allgemeinheit noch nicht bestimmt. Und dieses Vorkommen weist auf nichts andres hin als eine gewisse Analogie in den Regeln. Wir werden also ruhig diese Regeln von vorne untersuchen können ohne uns von der Bedeutung von „(∃ …) …” in andern Fällen stören zu lassen [ ohne uns von der Bedeutung die „(∃ …) …” in andern Fällen hat, stören zu lassen. ] [ Wir werden also diese [g|G]rammati[s|k]chen Regeln
der
dieser
Allgemeinheit ˇ„(∃n) etc” ohne vorgefaßtes Urteil untersuchen können, d.h., ohne uns von der Bedeutung .... . ]