Man gebraucht das Wort “können” so, daß die Ausführung das Kriterium der Fähigkeit ist; aber auch so, daß nicht die Ausführung das Kriterium ist.
      “Kannst Du diese Kugel heben?” – Ich sage “ja”. Dann versuche ich, sie zu heben & es gelingt mir nicht. – Da werde ich in einem Fall sagen: „ich hatte mich geirrt; ich konnte es nicht”; aber es gibt auch den Fall: “jetzt kann ich sie nicht heben, weil ich müde bin; als ich sagte, ich könne || ‘ich kann sie heben’, da konnte ich es (auch)”. Ebenso: “ich dachte ich könnte Schach spielen, aber ich habe es schon vergessen” aber auch “als ich sagte ich könne es, da konnte ich's, jetzt aber habe ich durch den Schrecken alles vergessen || ist mir durch den Schrecken alles entfallen; etc. || . Etc.¤
     Gefragt, ‘wie weißt Du, daß Du es damals konntest”, würde man || ich etwa antworten: “ich konnte so ein leichtes Gewicht immer heben”, “ich hatte es gerade zuvor gehoben”, “ich habe vor kurzem || wenigen Jahren Schach gespielt & mein Gedächtnis ist gut”, “ich hatte gerade die Regeln rekapituliert”, u.s.w..
     Was uns als Anzeichen des Könnens gilt || Was ich als Beweis des Könnens betrachte zeigt uns, in welcher Weise wir das Wort “können” || dieses Wort gebrauchen.
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     In keinem dieser Fälle ist die Fähigkeit ein bewußter Zustand, wie etwa Muskelschmerzen.