“Wie mach' ich's denn, um ein Wort immer sinnvoll anzuwenden; schaue ich immer in der Grammatik nach? Nein, daß ich etwas meine, – was ich meine, hindert mich Unsinn zu sagen”. – Aber was meine ich denn? – Ich möchte sagen: Ich rede vom Teilen eines Apfels, aber nicht vom Teilen der Farbe Rot, weil ich bei den Worten “teilen eines Apfels” mir etwas denken kann, etwas vorstellen, etwas wollen kann, – beim Ausdruck “teilen der
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Farbe Rot” nicht. (Und ist es etwa so, daß man bei diesen Worten nur noch keine Wirkung auf andere Menschen beobachtet hat?) Richtiger wäre es zu sagen, daß ich bei den Worten “teilen eines Apfels” mir etwas denke, vorstelle, etwas will, aber nicht beim Ausdruck “teilen der Farbe rot”.
     Der Ausdruck “ich teile Rot” kann aber doch einen Sinn haben (z.B. den des Satzes “ich teile etwas Rotes”). – Was, wenn ich fragte: welches Wort, welcher Fehler, macht den Ausdruck zum Unsinn? Da sieht man, daß wir bei diesem Ausdruck, trotz seiner Sinnlosigkeit, an ein ganz bestimmtes grammatisches System denken. Daher sagen wir auch “Rot kann man nicht teilen”, geben also eine Antwort; während man auf eine Wortzusammenstellung wie “ist hat gut” nichts antworten würde. – Denkt man nun aber an ein bestimmtes System, Sprachspiel mit seiner Anwendung, dann sagt, daß “ich teile rot” unsinnig ist, vor allem, daß dieser Ausdruck nicht zu dem bestimmten Spiel gehört, zu dem es, auf den ersten Blick seinem Aussehen nach zu gehören scheint.