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⋎ S. 122 A



  Wenn man die Sinnlosigkeit einer, Erfahrungssätzen ähnlichen, gewisser metaphysischer Redeweisen dartun will, sagt man oft: “ich könnte mir das Gegenteil davon nicht vorstellen”, oder: “wie wäre es denn, wenn's anders wäre”. (Wenn z.B. jemand gesagt hätte, daß meine Vorstellungen privat seien, daß nur ich allein es wissen kann, wenn ich Schmerzen empfinde, etc..) Kann Nun, [W|w]enn ich mir nicht vorstellen ˇkann, wie es anders wäre, so kann ich mir auch nicht vorstellen,
es wäre so.
daß es so wäre.
wie es so sein kann.
// , daß es so ist. // Denn, “ich kann mir nicht vorstellen” heißt hier nicht, was es im Satz “ich kann mir keinen Totenkopf vorstellen”
heißt
bedeutet
(Ich will damit ˇdeutet hier nicht
auf eine
auf eine
mangelnde Vorstellungskraft). Ich kann ja
auch nicht
ebensowenig
versuchen, es mir vorzustellen: Es ergibt keinen Sinn, zu sagen, “ich stelle es mir vor”. Und das heißt
:
,
eine Verbindung zwischen diesem Satz & der Darstellungsweise der Vorstellung (oder Zeichnung) ist nicht gemacht.
      Warum sagt man aber ˇgerade: “ich kann mir nicht vorstellen, wie es anders
sein könnte
wäre
” & nicht “ich kann mir das nicht vorstellen”? Man sieht den unsinnigen Satz ˇ(z.B. “dieser Stab hat eine Länge” hier als eine
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(Art) Tautologie an, im Gegensatz zu einer Kontradiktion. Man sagt gleichsam: “Ja, er hat eine Länge; aber wie könnte es denn anders sein; also, wozu es sagen!”
  Wir sind versucht werden auf den Satz “dieser Stab hat eine Länge” nicht “Unsinn!” zu antworten ˇ“Unsinn!”, sondern: “Freilich!”. Wir könnten es auch so sagen: Wenn wir die Bei beiden Sätze “dieser Stab hat eine Länge” & seine Verneinung “dieser Stab hat keine Länge” hören, so sind wir parteiisch & neigen dem ersten Satze zu; statt beide für Unsinn zu erklären. Der Grund dieser Einseitigkeit aber ist eine Verwechslung: Wir sehen den ersten Satz verifiziert (& den zweiten falsifiziert) dadurch, “daß der Stab 4 m hat”. “Und 4 m ist doch eine Länge”, – aber man vergißt, daß dies ˇein Satz der Grammatik ist.