Es ist nun wichtig zu sagen, daß man gegen dieses Beispiel& || , wie gegen andere, die wir geben,
den || einen Einwand machen
kann, wir ließen || : Wir lassen
unsere Volksstämme immer deutsche Sätze reden und setzen dadurch
stillschweigend schon den ganzen Hintergrund der deutschen
Sprache voraus, & die || d.h. || also die gewöhnlichen
Bedeutungen der deutschen Worte || Wörterdieser
Sprache. || .
Wenn wir etwa sagen, in der & der Sprache solle es kein Wort für
das Stemmen von Hanteln geben & es werde dort bloß
‘Test fürs || Übung zum
Steinschleudern’ genannt, so kann man fragen, wie wir denn den
Gebrauch des Ausdruckes || der
Ausdrücke ‘einen Test || eine Übung ausführen’ &
‘einen Stein schleudern’
charakterisiert || gekennzeichnet
haben, daß wir berechtigt sind diese Ausdrücke der deutschen Sprache || deutschen
Ausdrücke für die Wörter || denjenigen
gleich zu setzen, die der || jener Stamm etwa
gebraucht.
– Darauf müssen wir antworten, daß ¤ wir nur eine sehr
skizzenhafte Beschreibung der Praxis
jeder unserer fingierten Sprachen gegeben haben, & in
manchen Fällen nur Andeutungen; daß sich aber diese Beschreibungen leicht
weiter ausführen ließen.
So hätten wir in (52) sagen können, daß der Prüfende gewisse Befehle
gebraucht, wenn er die Leute Übungen ausführen läßt.
Diese Befehle beginnen alle mit einem gewissen
Ausdruck || gewissen Wort, welches ich mit dem
deutschen “Übe” übersetzen könnte,
& diesem Wort folgt dann der Ausdruck der im Krieg als Befehl zum
Speerschleudern gebraucht wird.
Ferner, wenn ein Mann dem Häuptling von
162 der Schlacht berichtet, gebraucht er wieder
diesen Ausdruck, nun in einer Beschreibung.
Was aber eine Beschreibung als solche, einen Befehl als solchen, eine
Frage
u.s.w., kennzeichnet ist – wie gesagt
– die Rolle, welche diese Ausdrücke || Äußerungen in
dem ganzen Gebrauche || Leben || der
lebendigen Verwendung der Sprache spielen.
Also, ob ein Wort des || eines Stammes
richtig in || durch ein Wort der deutschen Sprache
wiedergegeben wurde, hängt von der Rolle ab, die jenes Wort im ganzen Leben
des Stammes spielt;
d.h. von den Gelegenheiten,
bei welchen es gebraucht wird, den Ausdrücken der Gemütsbewegung, von denen
es im allgemeinen begleitet ist, den Eindrücken, die es erweckt,
etc.,
etc..
Frage Dich zur Übung
z.B.: In welchen || was
für Fällen würdest Du sagen, ein Wort eines bestimmten
Volkes entspräche unserm “Leb wohl”;
in welchen || was für Fällen, es
entspräche unserm
“Servus!” || Ausdruck || einem || irgendeinem unserer Schimpfworte?
Welche Beobachtungen würden Dich
etwa veranlassen, ein Wort einer fremden Sprache mit unserm
“vielleicht” zu übersetzen; oder mit einem
Ausdruck des Zweifels, der Sicherheit || Gewißheit,
u.s.f.?
Du wirst finden, daß die Rechtfertigung dafür, daß man etwas einen || den
‘Ausdruck des Zweifels’, ‘der
Gewißheit’,
etc., nennt || eine Äußerung || einen Ausdruck ‘Ausdruck des
Zweifels’, ‘der Gewißheit’,
etc., zu nennen, zu einem großen Teil, wenn
auch nicht ausschließlich, in Gebärden, im
Gesichtsausdruck des Sprechenden & dem Ton der Stimme
liegt.
Denke hier auch daran, daß die Erfahrungen einer Gemütsbewegung, zum
Teil wenigstens, klar lokalisierte
Erfahrungen sein müssen || sind.
Denn, wenn ich im Ärger die Stirn runzle, so fühle ich die Spannung des
Runzelns in der Stirne, & wenn ich vor Traurigkeit || Erregung weine, so sind die Empfindungen in der Umgebung meiner
Augen ein wichtiger Bestandteil dessen, was ich fühle, wie es die veränderte
Atmung ist, das
163 Klopfen des Herzens,
u.s.w..
Ich glaube es
ist das || das ist es, was William James meint, wenn er sagt || meinte, als er sagte, man weine nicht,
weil man traurig ist, sondern man sei traurig, weil man weint.
Der Grund, warum dieser Gedanke || diese Idee oft nicht
verstanden wird, liegt darin, daß wir uns die Äußerungen der Gefühle || Äußerung eines
Gefühls als ein künstliches Mittel vorstellen || in der
Äußerung eines Gefühls ein künstliches Verständigungsmittel sehen || die Äußerung eines Gefühls als ein künstliches
Verständigungsmittel auffassen, um den Andern wissen zu
lassen || dem Andern zu zeigen, daß wir das || dieses Gefühl haben.
Nun ist || gibt es keine scharfe Grenze zwischen solchen
‘künstlichen Mitteln der Verständigung’
& dem was man den ‘natürlichen Ausdruck des
Gefühls’ nennen könnte.
Vergleiche in dieser Hinsicht: a) Weinen,
b) seine || die Stimme erheben,
wenn man ärgerlich ist, c) einen groben Brief schreiben,
d) die Glocke ziehen, um einen Diener zu rufen, den man
schelten || auszanken will. |
To cite this element you can use the following URL:
BOXVIEW: http://wittgensteinsource.org/BTE/Ms-115,161[2]et162[1]et163[1]_n
RDF: http://wittgensteinsource.org/BTE/Ms-115,161[2]et162[1]et163[1]_n/rdf
JSON: http://wittgensteinsource.org/BTE/Ms-115,161[2]et162[1]et163[1]_n/json