So, wenn man uns fragt: “Worin besteht
‘Lesen’?”, so möchten wir
sagen: Lesen ist eine bestimmte geistige Tätigkeit.
Dann sind wir geneigt etwas zu lesen, um zu sehen, worin diese Tätigkeit
besteht.
Und zwar merken wir beim gewöhnlichen Lesen nichts, & wollen
nun
sehen || näher zusehen.
Da scheint es uns dann, als sehen wir jetzt etwas: die Wortgestalten
sprechen in bestimmter Weise zu uns.
Sie sind uns
wohlbekannte || wohl bekannte, ausdrucksvolle Physiognomien (dies gilt
vielleicht besonders von den geschriebenen, & in einer
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uns wohlvertrauten Handschrift).
Und es ist gerade das Wohlvertraute des Eindrucks, das uns verführt zu
glauben, hier hätten wir nun das Wesentliche.
Aber wir brauchen nur weiter im Gebiet des Lesens spazieren zu
gehen, & von diesem bestimmten Eindruck ist
nichts mehr vorhanden, die Landschaft ändert sich.