108     – Stellen wir uns einen Sprachgebrauch vor – eine Kultur || (eine Kultur), in welchem es einen gemeinsamen Namen für grün & rot, & einen für blau & gelb gäbe || gibt. ¥ Es gibt bei ihnen z.B. || gab bei ihnen vor langer Zeit
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zwei Kasten: die sogenannten ‘Patrizier’ tragen || trugen blau & gelbe Gewänder, die ‘Plebejer’ rot & grüne. So etwa hatte sich nun dieser Wortgebrauch gebildet || herausgebildet¤: Von Blau & von Gelb spricht man als ‘patrizischen Farben’, von rot & von grün als ‘plebejischen’ || : Sowohl Blau als Gelb heißt ‘patrizische Farbe’, sowohl grün als rot ‘plebejische’. Der Ursprung dieser Worte aber ist gänzlich in Vergessenheit geraten.¤ Sagt man also von einem Ding, es sei ‘plebejisch’ gefärbt so weiß man || wissen wir || weiß man natürlich nicht, ob es grün & || oder rot sei || ist, so wie wir nicht wissen, ob etwas hellblau oder dunkelblau ist, wenn bloß gesagt wird, es sei blau. Wollen sie zwischen Blau & Gelb unterscheiden, so setzen || fügen sie dem Wort patrizisch noch ein Wort bei (wie wir das Wort ‘hell’ dem Wort ‘blau’) u.s.f.. Fragte man einen Mann dieses Volkes, was diesen beiden Farben (die wir ‘gelb’ & ‘blau’ nennen) mit einander gemein ist, – würde er nicht antworten, sie seien beide patrizisch?