Vorwort:
   In dem Folgenden will ich eine Auswahl der philosophischen Bemerkungen veröffentlichen, die ich im Laufe der letzten 19 Jahre niedergeschrieben habe. Sie betreffen vielerlei Gebiete ein weites Gebiet der ⌊⌊ˇ // Sie betreffen viele der Gebiete der … // ⌋⌋ philosophischen Spekulation

:
den Begriff der Bedeutung, des Verstehens, des Satzes, der Logik, die Grundlagen der Mathematik, die Sinnesdaten, den Gegensatz zwischen Idealismus & Realismus & anderes. Ich habe meine diese Gedanken allec ˇalle ⌊⌊ // Ich habe alle diese … // ⌋⌋ ⌊⌊ // Alle meine Gedanken habe ich … // ⌋⌋ [ü|u]rsprünglich
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als Bemerkungen, kurze Absätze, niedergeschrieben. Manchmal in längeren Ketten über denselben Gegenstand, manchmal sprungweise
die Gebiete
das Gebiet
wechselnd. // manchmal in rascher Folge von einem Gebiet zum andern überspringend. // // manchmal von einem Gebiet zum andern in raschem Wechsel überspringend // // manchmal
vom einen
von einem
zum andern Gebiet überspringend. // // manchmal rasch von einem Gebiet zum andern überspringend. // // manchmal sprungweise
den Gegenstand
die Gebiete
wechselnd. // // manchmal sprungweise
meinen
den
Gegenstand wechselnd. // // manchmals sprungweise von einem zum andern übergehend. // // manchmal sprungweise vom einen Gegenstand zum andern übergehend. // // manchmal sprungweise bald den einen, bald den andern Gegenstand behandelnd. // // manchmal in raschem Wechsel von einem Gebiet zum andern springend. // – Meine Absicht
war es,
aber war,
alles dies einmal in einem Buche zusammenzufassen, – f von dessen Form ich mir zu verschiedenen Zeiten verschiedene Vorstellungen machte. Wesentlich
aber
jedoch
schien
dies
es
(mir), daß die Gedanken darin von einem Gegenstand zum andern
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in wohlgeordnete[r|n] ˇeiner Reihe fortschreiten sollten.
            Vor etwa 4 Jahren machte ich den ersten Versuch so einer Zusammenfassung. Das Ergebnis war ein unbefriedigendes, & ich machte weitere Versuche. Bis ich endlich (
einige
zwei
Jahre später) zur Überzeugung gelangte, daß es vergebens sei; & ich alle solche Versuche aufzugeben hätte. Es zeigte sich mir, daß das Beste, was ich schreiben konnte, immer nur meine gelegentlichen philosophische Bemerkungen bleiben würden; wie sie gerade kamen daß meine Gedanken bald erlahmten, wenn ich versuchte, sie, gegen ihre natürliche Neigung, einem Geleise entlang weiterzuzwingen. // in einer Richtung weiterzuzwingen. // Dies hing allerdings auch mit der Natur des Gegenstands selbst zusammen. Dieser Gegenstand zwingt uns, das Gedankengebiet kreuz & quer, [in|na]ch allen Richtungen ˇhin zu durchreisen (daß die Gedanken ˇalso in einem verwickelten Netz von Beziehungen zu einander stehen). // (daß die Gedanken zu einander in einem verwickelten Netzn von Beziehungen stehen). // // Dieser Gegenstand zwingt uns, das Gedankengebiet kreuz & quer, nach allen Richtungen hin zu durchreisen. Daß die Gedanken in ihm in
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einem verwickelten Netz von Beziehungen zu einander stehen. // // Dieser Gegenstand zwingt uns das Gedankengebiet kreuz & quer, nach allen Richtungen hin zu durchreisen
;
daß die Gedanken in ihm in einem verwickelten Netz von Beziehungen zu einander stehen. //
          Ich beginne diese Veröffentlichung mit dem Fragment meines letzten Versuchs, meine philosophischen Gedanken in eine Reihe zu ordnen. Dies Fragment hat vielleicht den Vorzug, verhältnismäßig leicht einen Begriff von meiner Methode vermitteln zu können. Diesem Fragment will ich eine Masse von Bemerkungen in mehr oder weniger loser Anordnung folgen lassen. Die Zusammenhänge der Bemerkungen aber, dort wo
die
ihre
Anordnung sie nicht erkennen läßt, will ich durch eine Numerierung erklären. Jede Bemerkung soll eine laufende Nummer & außerdem die Nummern solcher Bemerkungen tragen, die zu ihr in wichtigen Beziehungen stehen.
           Ich wollte, alle diese Bemerkungen wären besser, als sie sind. – Es fehlt ihnen – um es kurz zu sagen – an Kraft
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& an Präzision. Ich veröffentliche diejenigen hier, die mir nicht zu öde erscheinen.
           Ich hatte, bis vor kurzem, den Gedanken an ihre Veröffentlichung
zu
bei
meinen Lebzeiten eigentlich aufgegeben. Er wurde aber wieder rege gemacht, & zwar
wohl
vielleicht
hauptsächlich dadurch, daß ich erfahren mußte, daß die Resultate meiner Arbeit, die ich in Vorlesungen & Diskussionen mündlich weitergegeben hatte, vielfach mißverstanden & mehr oder weniger verwässert // verstümmelt oder (auch) im Umlauf waren. // viefach mißverstanden, mehr oder weniger verwässert, oder verstümmelt, im Umlauf waren. // – Hierdurch wurde meine Eitelkeit aufgeregt & sie drohte, mir immer wieder die Ruhe zu rauben, // sie drohte, mich immer wieder aus der Ruhe zu bringen, // // , mich immer wieder zu beunruhigen, // // , mir immer wieder Unruhe zu
bereiten
verursachen
, // // , mir immer wieder Unruhe zu machen, // wenn ich nich die Sache nicht (wenigstens für mich) durch eine Publikation erledigte. Und dies schien auch in anderer Beziehung das Wünschenswerteste.
            Aus verschiedenen Gründen wird, was ich hier veröffentliche sich mit dem berühren, was Andere heute schreiben. Tragen
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meine Bemerkungen keinen Stempel an sich, d[ie|er] sie als die meinen kennzeichne[n|t], so will ich sie auch weiter nicht als mein Eigentum beanspruchen.
              Ich habe, seit ich vor 10 Jahren wieder mich mit Philosophie zu beschäftigen anfing, schwere Irrtümer in dem einsehen müssen, was ich seinerzeit in der ‘Logisch-Philosophischen Abhandlung’ niedergelegt hatte // geschrieben hatte // . Diese Irrtümer einzusehen, dazu hat mir – in einem Maße, das ich kaum selbst zu beurteilen vermag – die Kritik geholfen, die Frank Ramsey meine Ideen durch Frank Ramsey erfahren haben; mit welchem ich sie, während der zwei letzten Jahre seines Lebens, in zahllosen Diskussionen erörtert habe. – Mehr noch, als dieser

,
stets kraftvollen & sichern

,
Kritik verdanke ich derjenigen, die P. Sraffa (ˇein Lehrer der Nationalökonomie ˇin Cambridge) unabläßig an meinen Gedanken geübt hat. // Mehr noch als dieser ( , stets kraftvollen und sichern) , Kritik verdanke ich derjenigen, die
einer der
ein
Lehrer der Nationalökonomie (an) dieser Universität, P. Sraffa ˇHerr P. Sraffa unablässig an meinen Gedanken geübt hat. // Diesem Ansporn schulde
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ich die folgereichsten der hier mitgeteilten Gedanken.
           Ich übergebe sie nicht ohne zweifelhafte Gefühle der Öffentlichkeit. Ich wage nicht, zu hoffen, daß es dieser dürftigen Arbeit – in unsem dunkeln Zeitalter – beschieden sein sollte solle // könnte // , Licht in das eine oder andere Gehirn zu werfen.
            Ich möchte nicht mit meiner Schrift Andern das Denken ersparen; sondern, wenn es möglich wäre, jemand zu eigenen Gedanken anregen.
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Cambridge im August 1938
¤


// Ich möchte nicht mit meiner Arb Schrift Andern das Denken ersparen – – sondern, wenn es möglich wäre, // // Andern das Denken ersparen. Sondern, wenn es möglich wäre, jemand zu eigenen Gedanken anregen. // // ersparen; – sondern, wenn … //



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