17.8.
In Skjolden. Fühle mich übel.
     Unglücklich, rastlos & gedankenlos.
     Kari Klingenberg hat sich verlobt & ich verstand was das für ihre Eltern bedeuten muß die an ihr eine Dienerin gehabt haben, die sich in keiner Weise kann ersetzen lassen.
Und da kam mir wieder zum Bewußtsein, wie einzig Francis ist & unersetzlich. Und wie wenig ich doch das weiß wenn ich mit ihm bin.
     Bin ganz in Kleinlichkeit verstrickt. Bin irritiert, denke nur an mich & fühle daß mein Leben elend ist, und dabei habe ich auch gar keine Ahnung, wie elend
es ist. – Was ich alles in meinem Haus brauche! Welcher Apparat, & wie wenig dabei herauskommt! Mein Zimmer, das mich früher entzückt hat, ist mir jetzt fremd, es sieht mich unfreundlich an, oder doch ohne jede Freundlichkeit. Ich bin ungut, & unfromm.
     Ich schäme mich dieses Haus zu haben & nicht darin zu wohnen. Es ist aber sonderbar, daß diese Scham ein so mächtiges Gefühl sein soll. Ich habe nämlich jetzt das Gefühl, daß ich nicht in meinem Haus werde arbeiten können. Die Einsicht bedrückt mich. Dagegen habe ich einige Hoffnung bei Anna Rebni arbeiten zu können. Aber der Gedanke ist mir unheimlich daß ich dort wohnen soll & mein Haus leer stehen lasse.
Bin wieder furchtbar ungeduldig.
     Bin zu Anna Rebni übersiedelt. Bin sehr müde, obwohl ich eigentlich nicht gearbeitet habe. Werde ich hier arbeiten können? Wenn Gott will, so werde ich wieder genesen & arbeiten können, & auch in meinem Haus arbeiten können. –