19.8.
Ich fühle mich sehr seltsam; ich
weiß nicht ob ich ein Recht oder einen guten
Grund habe, jetzt hier zu leben.
Ich habe kein wirkliches
Bedürfnis nach Einsamkeit, noch einen
überwältigenden Trieb zu arbeiten.
Eine Stimme sagt: warte noch, dann wird es sich zeigen.
– Eine Stimme sagt: Du wirst es hier
unmöglich aushalten können; Du gehörst nicht mehr
hierher! –
Aber was soll ich machen?
Nach Cambridge?
Dort
werde ich nicht schreiben können.
Ich sehne mich
nach Fr.
Oder, ich
fürchte, daß er sich nach mir sehnt & möchte
sein, wo er ist. –
Und ich
möchte sein, wo ich gebraucht werde.
Freilich, –
vielleicht sehe Ich kann mir nicht vornehmen, bis Weihnachten hier zu bleiben. (Wie ich es voriges Jahr getan habe.) Denn ich habe keinerlei Aussicht, eine solche Zeit mit Arbeit & Denken ausfüllen zu können! – Ich befinde mich jetzt ganz anders. – Wohl aber kann & soll ich mein Hiersein jetzt benützen, & denken & arbeiten: Aber nicht auf unbestimmte Zeit! Denn davor graut mir, & ich glaube, mit Recht. D.h. ich kann etwa 6 Wochen dableiben, wie immer meine Arbeit gehen sollte, habe ich aber nach dieser Zeit keinen klaren Grund zur Annahme || anzunehmen, daß ich hier besser arbeite als anderswo, dann Es ist sehr seltsam, daß ich mich – scheinbar vor lauter Panik – in den Beinen schwach fühle. Ist es das Klima?? – Es ist fürchterlich, wie leicht mich die Sorge übermannt! – |
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