/  
   Denke Dir zwei ˇverschiedene Pflanzenarten ˇA & B, man erhält von beiden Samen; & diese Samen ˇder beiden Arten sehen ganz gleich aus & die genaueste Untersuchung kann keinen Unterschied zwischen ihnen
feststellen.
zeigen.
Aber der aus dem Samen von einer A-Pflanze kommen wieder A-[p|P]flanzen, aus demn Samen einer B-
22
Pflanze, B-Pflanzen. Du kannst Wir können nur dann voraussagen, welche was für eine Pflanze aus einem ˇsolchen Samenkorn entstehen wird, wenn Du weißt wir wissen, von welcher Pflanze ers gekommen ist. – Sollen wir uns nun damit zufrieden geben; oder sollen wir sagen: “[e|E]s muß ein Unterschied in den Samen selber sein, oder sie könnten nicht verschiedene Pflanzen erzeugen; ihre
Vorgeschichte
Geschichte
allein kann nicht die Ursache ihrer weiteren Entwicklung sein, wenn die Vorgeschichte nicht Spuren im Samen (selbst) zurückgelassen hat.”
    Wenn wir nun aber keinen Unterschied in den
Samen
Körnern
finden! Und es ist nun Tatsa-
23
che: [w|W]ir sagen ˇdie Entwickelung nicht aus den Eigentümlichkeiten des Samens voraus sich, sondern, ˇallein, aus seiner Vorgeschichte! .
‒ ‒
Wenn ich sage: diese könne nicht Ursache der Entwicklung sein, so heißt das also nicht, ich könne aus der Vorgeschichte nicht die Entwicklung vorhersagen, ˇdas tue ich ja, wohl aber heißt es, daß wir das nicht
‘ursächlichen Zusammenhang’
‘Ursache’
nennen, daß wir eben hier nicht aus der Ursache die Wirkung vorhersagen.
    Und zu sagen ⌇die
// Beteuerung //
ˇVersicherung
: “Es muß ein Unterschied in den Samen sein, auch wenn wir ihn nicht finden,” ändert an den Tatsachen nichts, drückt aber aus, wie mächtig in uns der Drang ist, alles durch das Ursache & Wirkung
24
[s|S]chema zu sehen. // , wie mächtig in uns das Ursache & Wirkung Schema ist. //
     Wenn von Graphologie, Physiognomik u. dergl. die Rede ist, hört man immer wieder den Satz: “… [E|e]s muß
freilich
natürlich
der Charakter sich irgendwie in der Schrift ausdrücken ….” ‘Es muß’, d.h.: dieses Bild wollen wir unter allen Umständen anwenden.