Große Wmhltat für mich heute arbeiten zu können. Aber ich vergesse alle Wohltaten so leicht!
    Ich lese: “& Nniemand kann Jesum einen Herren heißen, ausser durch den heiligen Geist.” – F Und es ist wahr: ich kann ihn keinen Herrn heißen; weil mir das gar nichts sagt. Ich könnte ihn ‘das Vorbild’, ja ‘Gott’ nennen oder eigentlich: ˇich kann verstehen wenn er so genannt wird; aber das
Wort “Herr” kann ich nicht mit Sinn aussprechen. Weil ich nicht glaube, daß er kommen wird mich zu richten; weil mir das nichts sagt. Und das könnte mir nur etwas sagen, wenn ich ganz anders lebte.
    Was neigt auch mich zu dem Glauben an die Auferstehung Christi hin? Ist er nicht Ich spiele gleichsam mit dem Gedanken. – Ist er nicht auferstanden, so ist er im Grab verwest, wie jeder Mensch. Er ist [g|t]ot & verwest. Dann ist er ein Lehrer, wie jeder andere & kann nicht mehr helfen; & wir sind wieder verweist & allein. Und können uns mit der Weisheit & Spekulation begnugen. Wir sind gleichsam in einer Hölle, wo
wir nur träumen
dürfen
können
& vom Himmelˇ, durch eine Decke gleichsam, abgeschlossen. Denn ich aber wirklich [v|e]rlöst werden soll, – so brauche ich Gewißheit – nicht Weisheit, Träumen, Spekulation – und diese Gewißheit ist der Glaube. Und der Glaube ist Glaube an das, was mein Herz, meine Seele braucht, nicht mein ˇspekulierender Verstand. Denn meine Seele, mit ihren Leidenschaften, ˇgleichsam mit ihrem Fleisch & Blut muß erlöst werden, nicht mein abstrakter Geist. Man kann vielleicht sagen: Nur die Liebe kann die Auferstehung glauben. Oder: Es ist die Liebe, was die Auferstehung glaubt. Man könnte sagen: Die erlösende Liebe glaube auch an die [a|A]uferstehung; hält auch an der Auferstehung fest. Was den Zweifel bekämft, ist gleichsam die Erlösund. Das [f|F]esthalten
an ihr muß das Festhalten an diesem Glauben sein.
Das heißt also: sei erst erlöst & halte an Deiner Erlösung (halte Deine Erlösung) fest – dann wirst Du [h|s]ehen daß Du an diesem Glauben festhälst. Das kann also nur geschehen, wenn Du ˇdich nicht mehr auf
die
diese
Erde stützst, sondern am Himmel hängst. Dann ist alles anders und es ist ‘kein Wunder’, wenn dDu dann kannst, was du jetzt nicht kannst. Anzusehen ist freilich der Hängende wie der Stehende aber das Kräftespiel in ihm ist ja ein ganz anderes & er kann daher ganz anderes tun als der Stehende.)