“Aber warum traust Du Dir selbst sowenig? Du weißt doch sonst immer, was “rechnen” heißt. Wenn Du also sagst,
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Du habest in der Vorstellung gerechnet, so wird es eben auch so sein. Hättest Du nicht gerechnet, so würdest Du's nicht sagen. Ebenso, – wenn Du sagst, daß Du etwas Rotes in der Vorstellung siehst, so wird es eben rot sein. Du weißt ja sonst was “rot” ist. – Und weiter: Du verläßt Dich ja nicht immer auf die Übereinstimmung mit den Andern; denn oft berichtest Du, Du habest etwas gesehen, was niemand anderer || andrer gesehen hat.”
     Aber ich traue mir ja. Ich || ; ich sage ja ohne Bedenken, ich habe dies im Kopf gerechnet, eine Farbe mir vorgestellt. Nicht das ist die Schwierigkeit, daß ich zweifle, ob ich mir wirklich etwas Rotes vorgestellt habe. Sondern dies: Wenn die Vorstellung ein Abbild der Wirklichkeit ist, – kann ich da die Frage stellen: “Wie muß eine richtige Vorstellung dieser Farbe aussehen”, oder “Wie muß sie beschaffen sein“? Kann ich das lernen? ||
Sondern dies: Wie kommt es, daß ich ohne weiteres zeigen, oder beschreiben kann,
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welche Farbe ich mir vorgestellt habe; daß mir das Abbilden der Vorstellung in die Wirklichkeit so gar keine Schwierigkeit macht? Sehen sie sich denn zum Verwechseln ähnlich? – Nun, ich || Aber ich kann ja auch ohne weiteres einen Menschen nach einer Zeichnung (wieder)erkennen. – Aber kann ich fragen: “Wie schaut eine richtige Vorstellung dieser Farbe aus?”, oder “Wie ist sie beschaffen?”? Kann ich das lernen?

     Der tiefe Aspekt entschlüpft leicht.

¥⋎ 13/2


¥⋎ 13/3
[unmittelbar anschließend] Ich schaue Einen an & denke mir “Das muß schwer sein, zu lachen, wenn man solche Schmerzen hat”, aber ich nicke mit dem Kopf vor mich hin, als wollte ich sagen: “Ich weiß schon, wie's Euch zumute ist” & viel dergleichen mehr. Ich spiele also || gleichsam eine Rolle, ‘tue’, als hätten die Andern Schmerzen. || Ich spiele also (hier) gleichsam eine Rolle; ‘tue’, als hätten die Andern Schmerzen.
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