Es ist merkwürdig, wie schwer es
uns fällt zu glauben, was wir nicht selbst
einsehen. Wenn ich z.B. bewundernde
Äußerungen der bedeutenden
Männer mehrerer Jahrhunderte über
Shakespeare höre,
so kann ich mich eines Mißtrauens nie
erw
ehren, es sei eine Konvention
gewesen, ihn zu preisen; obwohl ich mir doch sagen muß, daß es
so nicht ist. Ich brauche die Autorität eines
Milton um wirklich
überzeugt zu sein. Bei diesem nehme ich an, daß er
unbestechlich war. – Damit meine ich aber
natürlich nicht, daß nicht eine ungeheure Menge Lobes ohne
Verständnis & aus falschen Gründen
Shakespeare gespendet
worden ist & wird, von tausend Professoren der
Literatur.
47