2.11.
      Ich hätte auch sagen können: das Verzerrte in der Musik. In dem Sinne in dem man von gramverzerrten Zügen spricht. Wenn Grillparzer sagt, Mozart habe in der Musik nur das “Schöne” zugelassen, so heißt das, glaube ich, daß er nicht das Verzerrte, Gräßliche zugelassen habe, daß in seiner Musik sich nichts findet, was diesem entspricht. Ob das ganz wahr ist, will ich nicht sagen, aber angenommen, es ist so, so ist es ein Vorurteil Grillparzer, daß es von Rechts wegen nicht anders sein dürfe. Daß die Musik nach Mozart (besonders natürlich durch Beethoven) ihr Sprachgebiet erweitert hat ist weder zu preisen, noch zu beklagen, sondern: so verhält es sich. ||
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sondern: so hat sie sich gewandelt.
In Grillparzers Verhalten ist eine Art von Undankbarkeit. Wollte er noch einen Mozart haben? Könnte er sich etwas vorstellen, wie || was so einer nun komponieren würde? Hätte er sich Mozart vorstellen können, wenn er ihn nicht gewußt || gekannt hätte?
     Hier hat auch der Begriff “das Schöne” manchen Unfug angestellt.