1.12.
     Denk Dir einen Stamm von Leuten, die nicht sagen “er hat Schmerzen”, “wir haben Schmerzen”, “in ihm geht das Gleiche vor wie in mir”, “diese Leute haben das gleiche seelische Erlebnis” etc.; sondern die Leute redeten || man redet wohl von einer Seele & von Vorgängen in der Seele, sagt aber man wisse absolut nichts darüber,
ob zwei Leute, von denen wir etwa sagen, sie hätten Schmerzen, wirklich dasselbe haben oder etwas ganz anderes, & man sagt daher bei ihnen die Menschen haben ein X || etwas Unbekanntes & nun folgt in ihrer Ausdrucksweise, eine Bestimmung die unserem “sie haben Schmerzen” gleichkommt.
     Diese Leute werden dann auch nicht sagen: “Wenn ich glaube, jemand habe Schmerzen, so glaube ich, es gehe in ihm etwas bestimmtes vor”, u. dergl..
     Muß man es aber überhaupt so ansehen, daß das Schmerzsignal & die Beschreibung des Schmerzbenehmens eine begriffliche Einheit geben?
     Ich will fragen: “Wo liegt hier das Begriffliche & wo das Phänomenale?” Muß die Sprache eine Schmerzäußerung enthalten? Denken wir uns Leute mit einer Fingersprache. Oder Leute, die nur schreiben, nicht
sprechen. Müßten die den Begriff “Schmerz” besitzen?