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  Keine Annahme scheint mir natürlicher, als daß dem Assoziie-
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ren, oder Denken kein Prozess im Gehirn zugeordnet ist; so daß es also unmöglich wäre aus Gehirnprozessen Denkprozesse abzulesen. Ich meine das so: Wenn ich rede, oder [S|s]chreibe, so geht, ˇnehme ich an, ein meinem gesprochenen, oder geschriebenen Gedanken zugeordnetes System von Impulsen von meinem Gehirn aus. Aber warum sollte das System sich weiter in centraler Richtung fortsetzen? Warum soll nicht, sozusagen, diese Ordnung aus dem Chaos entspringen? Ich sehe keinen Grund dafür? Der Fall wäre ähnlich dem, welchen ich vor langer Zeit beschrieben habe: daß sich gewisse Pflanzenarten durch Samen vermehrten, so daß ein Same, wenn er immer dieselbe Pflanzenart erzeugt von der er erzeugt wurde, – daß aber nichts
in
an
dem Samen der Pflanze, die aus ihm wird entspricht; so daß es unmöglich wu ist aus
den Eigenschaften, oder der Struktur des Samens auf die P der Pflanze, die aus ihm wird zu schließen,
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daß man dies nur aus seiner Geschichte tun kann. So könnte also auch aus etwas ganz Amorphen ein Organismus, sozusagen ursachelos, werden; & es ist kein Grund, warum ˇsich dies nicht mit unsern Gedanken, also mit unserem Reden oder Schreiben etc. ˇeben so verhalten sollte.