Aus Tolstoys
schlechtem
falschem
Theorisieren
Gedanken
, das Kunstwerk übertrage ‘ein Gefühl’, könnte man viel lernen. – Und doch könnte man es, wenn nicht den Ausdruck eines Gefühls, einen Gefühlsausdruck nennen, oder einen gefühlten Ausdruck. Und man könnte auch sagen, daß die Menschen, die ihn verstehen, gleichermaßen zu ihm ‘schwingen’, auf ihn
antworten
reagieren
. Man könnte sagen: Das Kunstwerk
will nicht etwas anderes übertragen, sondern sich selbst, wie, wenn ich
Einen
jemand
besuche, ich nicht bloß die & die Gefühle in ihm
zu erzeugen wünsche,
ˇwill,
will sondern vor allem ihn besuchen, will, & freilich auch gut aufgenommen werden will.
  Und schon erst recht unsinnig ist es, zu sagen, der Künstler wünsche, daß, was er beim Schreiben, der Andre beim Lesen fühlen solle. Ich kann wohl glauben, ein Gedicht (z.B.) zu verstehen, es so zu verstehen, wie sein Erzeuger es sich wünschen würde, – aber was er beim schreiben gefühlt haben mag, das kümmert mich gar nicht.