Wie sollen wir uns (nun) die Anwendung des Zeitworts für “denkend reden” vorstellen? Man könnte es natürlich für einen Papagei & ein Grammophon anwenden. Wenn ich aber z.B. einen Satz in einem Übungsbuch lese um ihn in's … zu
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übersetzen; kaum habe ich ihn gelesen, so fällt mir ein, wie dumm er ist; ich mache vielleicht eine Bemerkung über seinen Inhalt. – Hab ich ihn gedacht? Oder erst nach dem Lesen? Das könnte man schwer sagen, wenn nicht das Lesen unter sehr seltsamen Bedingungen vor sich gegangen ist || wäre. Ich lese “Die Gärtnerin meiner Tante hat schöne Rosen.” Ja; ich kümmere mich um den Inhalt nicht, – aber habe ich nicht doch denkend, d.h., verstehend, gelesen? Was ich sagen will, ist: Ist irgend ein radikaler Unterschied zwischen diesem Lesen, oder Sprechen des Satzes & dem Lesen dieses Satzes in einer Geschichte, etwa?