Was am Traum intriguiert, ist nicht sein kausaler Zusammenhang mit Geschehnissen meines Lebens, etc., sondern eher dies, daß er wie ein Teil einer Geschichte || Erzählung wirkt, & zwar ein sehr lebendiger wovon der Rest im Dunkeln liegt. (Man möchte sagen || fragen: “Woher kam diese Gestalt nur, & was ist aus ihr geworden?”) Ja; auch wenn mir Einer
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nun zeigt, daß diese Geschichte gar keine richtige Geschichte war; daß in Wirklichkeit eine ganz andere ihr zugrunde lag, so daß wir sagen || enttäuscht sagen möchten || ich enttäuscht ausrufen möchte “Ach, so war es?”, so ist mir doch scheinbar etwas gestohlen worden. Freilich, die erste Geschichte zerfällt nun, wie sich das Papier auseinanderfaltet; der Mann, den ich sah, war von da genommen, seine Worte von dort, die Umgebung im Traume wieder von woanders; aber die Traumgeschichte hat dennoch ihren eigenen Reiz, wie ein Gemälde, das uns anzieht & inspiriert.
     Man kann nun freilich sagen, daß wir das Bild || Traumbild inspiriert betrachten, daß wir eben inspiriert sind. Denn, wenn wir einem Andern unsern Traum erzählen, so inspiriert ihn das Bild meistens nicht. Der Traum ist wie || berührt uns wie eine ausführungsschwangere Idee. || entwicklungsschwangere Idee.