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Wie ist es nun, wenn wir sagen: “er versteht das Wort ‘blau’, er hat sofort die [B|b]laue Kugel aus den andern herausgeholt”; er aber sagt uns: “ich habe sie nur aufs Geratewohl gezogen, ich hatte
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das Wort nicht verstanden”. Was für ein Kriterium hatte er dafür, das Wort nicht verstanden zu haben; & sollen wir ihm nun glauben? – Es erzeugt eine merkwürdige Gedankenempfindung, wenn man sich fragt: “woher weiß ich, daß ich dieses Wort nicht verstehe?” Man möchte dann sagen “ich verbinde damit nichts”, “es sagt mir nichts”, “es ist ein bloßer Laut”, & um diese Äußerungen zu verstehen muß man sich in die Erinnerung rufen, wie das ist, ‘wenn man etwas mit dem Wort verbindet’, wenn der Wortklang durch eine Erklärung zum bedeutungsvollen Wort geworden ist, wenn man mit dem Wort etwas anfangen kannc.
  Man wird sagen: “Gewiß, er kann sich doch darin nicht irren, wenn er sagt, daß er das Wort nicht versteht” verstanden hat”. Und das ist eine Bemerkung über die Grammatik der Aussage “ich habe das Wort nicht verstanden”. Und ebenso ist es eine Bemerkung zur Grammatik wenn wir sagen: “Ob er verstanden hat, können wir nicht wissen, sondern nur vermuten, er aber weiß es”.
  Und es ist zu sagen, daß die Aussage “ich habe Und es ist zu sagen das Wort nicht verstanden” nicht einen Zustand während des Hörens des Wortes beschreibt, sondern, daß die Vorgänge, die das Nichtverstehen charakterisierten, ˇauf mannigfache Weise nach dem Hören des Wortes vorsichgehen konnten.


¥⋎ S. 180 kl. Format ff