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Wenn wir nicht sehen, daß es eine
Menge von
Sprachspielen gibt, sind wir etwa geneigt, zu fragen:
“Was ist eine Frage?”
Ist es die
Feststellung, daß ich das & das nicht weiß, oder die
Feststellung, daß ich wünsche, der Andre möchte mir sagen
…?
Oder ist es die Beschreibung meines seelischen
Zustandes der Ungewißheit? –
Und ist der
Ruf “Hilfe!” so eine Beschreibung?
Denke daran, wie Verschiedenes
“Beschreibung” genannt wird: die Beschreibung
der Lage eines Körpers durch seine Koordinaten; die Beschreibung
des Verlaufs einer Schmerzem
pfindung.21
Man kann
freilich statt der gewöhnlichen Form der Frage
die der Feststellung oder Beschreibung
setzen: “Ich will wissen, ob …”,
oder “
Ich bin im Zweifel, ob
…” – aber damit hat man die verschiedenen
Sprachspiele einander nicht näher gebracht.
Die Bedeutsamkeit solcher
Ersetzungsmöglichkeiten || Umformungsmöglichkeiten,
z.B. aller Behauptungssätze in Sätze,
die mit der
Klausel “Ich denke” oder
“Ich glaube” anfangen (also
sozusagen in Beschreibungen
meines
Innenlebens) wird sich später noch zeigen.