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     “Ich will ‘Name’ nur das nennen, was nicht in der Verbindung ‘ξ existiert’ stehen kann. – Und so kann man nicht sagen ‘Rot’ existiert’, weil, wenn es Rot nicht gäbe, davon || von ihm überhaupt nicht geredet werden könnte.”
     Richtiger: Wenn “ξ existiert” so viel besagen soll, wie || als: “ξ” habe Bedeutung, dann ist es kein Satz, der von ξ handelt, sondern ein Satz über unsern Sprachgebrauch, nämlich den Gebrauch des Namens || Wortes “ξ”.
     Es erscheint uns, als sagten wir damit etwas über die Natur von Rot: daß “Rot existiert” keinen Sinn ergibt || die Worte “Rot existiert” keinen Sinn ergeben. Es existiere eben ‘in sich || an & für sich’. Die gleiche Idee, – daß dies eine meta-physische Aussage über Rot ist, – drückt sich auch darin aus, wenn wir || daß wir etwa sagen, Rot sei zeitlos &, vielleicht noch stärker, || klarer im Gebrauch des Wortes || im Wort “unzerstörbar”.
     Aber eigentlich wollen wir eben nur “Rot existiert” auffassen, als Aussage: Das Wort “Rot” hat Bedeutung. Oder vielleicht richtiger (die Aussage) || den Satz “Rot existiert nicht” als “‘Rot’ hat keine Bedeutung”. Nur wollen wir nicht sagen, daß er || jener Satz || jener Ausdruck das sagt, sondern, daß er das sagen müßte, wenn er einen Sinn hätte. Daß er sich aber beim Versuch, das zu sagen, selbst widerspricht – da eben Rot ‘an & für sich’ sei.
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Während ein Widerspruch nur etwa darin liegt, daß der Satz aussieht, als rede er von der Farbe, während er etwas über den Gebrauch des Wortes “rot” sagen soll. – In Wirklichkeit aber sagen wir sehr oft || wohl, eine bestimmte Farbe existiere; & das heißt, so viel || das gleiche wie: es existierte etwas, was diese Farbe hat. Und der erste Ausdruck ist nicht (etwa) weniger exakt als der zweite; besonders dort nicht, wo ‘das, was die Farbe hat’ kein Körper || physikalischer Gegenstand ist.